wie geht es dir momentan? Wie ist die Situation zu Hause?
Achtung, das wird jetzt sehr lang. Sorry.
Lieber Smomo,
vielen Dank fürs Nachfragen. Mir geht es gar nicht gut. Es ist weiterhin ein ständiges hin und her. Mir ist schon richtig schlecht.
Ich hatte mich letzte Woche versucht wieder etwas mehr zurückzuziehen. Bin am Mittwoch nach der Arbeit zu meiner Mutter statt gleich nach Hause zu fahren und am Donnerstag hab ich mich nach der Arbeit mit einer Freundin getroffen. Ich hab auch extra nicht Bescheid gesagt. Gegen 19 Uhr kam dann eine Nachricht und es gab ein Hin und Hergeschreibe.
Er: Alles gut? Bist du noch unterwegs?
Ich: Ja, alles gut. Bin auf dem Weg nach Hause. Ist das Meeting schon vorbei?
Er: Ja, schon ne Weile.
Ich: Okay. Wollte da nicht dazwischenfunken, wenn du eh schon aufgeregt bist.
Er: Ach alles gut. Den größten Redeanteil hatte eh xy.
Ich: Ach so. Kannste ja gleich erzählen. Bin so ca 19:40 da, wenn der Bus nach Plan fährt.
Er: Hab pulled chicken schon im Ofen. Soll ich ausmachen?
Dann war nur kurzes Schreiben, wie lang schon im Ofen usw.
Wir haben dann gegessen und es kam keine Frage, wo ich denn war ...
Am Samstag wollte er abends noch zu einem Freund und da ich nicht gut im verstellen bin, hat er gleich gesehen das was mit mir war. Er hatte dann gefragt, ob ich jetzt traurig bin. Ich meinte ja, weil ich den Abend gern mit ihm verbringen würde. Er hatte dann gefragt warum und ich habe gesagt, weil du mir wichtig bist. Er hat darauf geantwortet, dass ich ihm auch wichtig sei. Und ja, ich weiß, es war ein Fehler, aber ich hatte das Gefühl, dass ich noch mal mit ihm darüber reden musste. Also habe ich gesagt, dass ich ihn vermisse und gefragt, ob es ihm denn überhaupt nicht so geht. Er meinte daraufhin, dass er mich natürlich vermisst und es utopisch (oder so) wäre, wenn es ihm nicht auch so gehen würde.
Ich weiß nicht mehr genau, wie wir aus dem Gespräch raus sind. Aber wir haben uns für Sonntag vorgenommen, mit dem Hund in den Wald zu fahren, was wir auch gemacht haben.
Der Sonntag war auch eigentlich ganz schön. Wir waren ewig spazieren und wollten abends eigentlich kochen. Ich hatte dann aber wieder ein „heimliches“ down auf dem Balkon. Das hatte er wieder gespürt und mich gefragt, warum ich traurig bin (immer diese blöden Fragen) Ich hatte dann gesagt, wegen dem Gespräch von gestern und dass ich noch immer so fühle (vermissen) Dann hat er mich in den Arm genommen. Danach wurde er nachdenklich und sagte sowas
wie ich weiß nicht, wie lange wir das noch so machen sollen.
Daraufhin fing ich wieder an zu weinen und meinte, ich würde es gerne hinbekommen. Dass wir wieder zueinanderfinden.
Er hatte dann was davon gesagt, dass ihn das auch alles belastet und er nicht immer wieder damit konfrontiert werden kann oder so ähnlich.
Dann meinte er, dass er in den letzten Wochen sehr wohl gesehen hat wie ich mich verändert habe, aber er hat dabei ein komisches Gefühl, weil es so plötzlich kommt und dass es schwer ist zu glauben, dass man sich einfach so ändern kann, weil man seinen Charakter nicht einfach ändert. Und dann kam wieder diese blöde „warum jetzt“ Frage. Jetzt wo es zu spät ist und ich nur auf einen äußeren Impuls (ausgesprochene Trennung) reagiert habe und es nicht von mir aus erkannt habe. Das fand ich ehrlich gesagt etwas unfair. Wenn ich davor nicht in der Lage war, durch was auch immer, zu erkennen, dass es mir nicht gut geht, was ist dann dran so falsch, dass ich durch einen äußeren Impuls die Notwendigkeit erkannt habe.
Naja, es ging dann noch um andere Dinge die jetzt besser laufen er aber nicht versteht warum es jetzt auf einmal geht usw.
Ich hatte ihn dann gefragt, wovor er denn Angst habe, wenn er uns eine Chance geben würde und er meinte, dass seine Angst ist, dass die Veränderungen nur kurzfristigen sein könnten/werden/würden.
Dann hab ich versucht zu erklären, wie wir evtl weitermachen könnten, was er nicht verstanden hat (keine Ahnung ob ich zu wirr gesprochen habe) und er meinte, dass er nicht mehr dieses vielleicht will und wenn dann ein klares ja, oder nein.
Er hat dazu aber keine weitere Äußerung gemacht. Stattdessen herrschte Schweigen und kurze Zeit darauf hat er gefragt, ob wir zu Burger King wollen, statt zu kochen.
Ich hatte gedacht, er hat den Vorschlag gemacht, um aus der Situation zu flüchten und dann allein losfahren kann. Er wollte dann aber, dass ich mitkomme. Er hat dann sogar den Vorschlag gemacht, dass ich mal mit seinem Auto fahren üben kann auf dem Privatparkplatz (Das hatte ich letzte Woche mal gefragt) Danach sind wir nach Hause, haben noch etwas schweigend auf der Couch gesessen bis ich gesagt hab, dass ich jetzt ins Bett gehe.
Er wollte dann noch den Hund vor die Tür lassen und ich meinte, dass ich das auch grad machen wollte. Er dann okay, kam mir nach und hat sich angezogen und ist mitgekommen (das hatte ich im Gespräch davor erwähnt, dass ich das schön fand, dass wir zusammen abends raus sind mit dem Hund)
In der Nacht hatte ich wieder diese Brustschmerzen. Ich glaube, er hatte es mitbekommen. Er hat dann im Halbschlaf nach meiner Hand gesucht und sie festgehalten. Das war alles so wahnsinnig verwirrend. Und seit Montag ist er wieder vollkommen auf Abstand. Mehr als sonst. Ist aber abends noch mal mit mir auf den Parkplatz um zu üben.