Thea Mosby
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- Registriert
- 31 Okt. 2020
- Beiträge
- 230
Hallo liebes Forum,
ich bin ganz neu hier und benötige irgendwie mentale Unterstützung und im Falle einer Kontaktaufnahme meines Ex sicherlich Rat. (Wer nicht so viel lesen mag; ich habe den Text im Nachgang unterteilt in Vorgeschichte, erste Krise, Trennung und aktueller Stand)
Danke schon mal fürs Zuhören!
Zur Vorgeschichte:
Letzten Sommer haben wir uns Ende Juli 2019 über Tinder kennengelernt. Ich war schnell Feuer und Flamme und fand es – insbesondere, da mein vorheriger Partner ein Jahr Spielchen gespielt hat, bis er sich überhaupt auf eine Beziehung einlassen wollte – absolut großartig, dass er genauso begeistert von mir war wie ich von ihm. Bisher hatte ich immer ein Ungleichgewicht empfunden (meist sogar dass ICH die unsichere war) und hatte die Hoffnung, dass sich zwei Menschen tatsächlich zeitgleich und gleichermaßen ineinander verlieben können, aufgegeben. Bis ich eben IHN traf.
Es klingt jetzt kindisch, ist aber nun mal ein nicht unerheblicher Punkt in der heutigen (digitalen) Zeit: Er war derjenige, der alle Treffen anregte. Er sendete zuerst den Kuss-Smiley. Er stellte mich nach zwei Wochen seinem Bruder, zu dem er ein sehr gutes Verhältnis hat, vor; nahm mich mit zu Freunden, nach 6 Wochen lernte ich seine Eltern kennen. Er war derjenige, der sagte: "Ich fände es schön, wenn du jeden Tag hier wärst." Und ich nahm alles so dankbar an und freute mich, endlich Mr. Right gefunden zu haben. Ich kann nicht anderes als zu weinen, bei der Erinnerung, wie er mich angeschaut hat, als wäre ich sein Sechser im Lotto und wie sicher ich mich gefühlt habe.
Bevor aber ein falscher Eindruck entsteht: Zugegeben; ich bin nach "Ich fände es schön, wenn du jeden Tag hier wärst." nicht mehr zwei Mal in der Woche zum Fitnessstudio gegangen, aber ich habe mich nach wie vor verabredet, war noch ein WE allein im Urlaub, habe für das kommende Jahr einen Urlaub mit Freunden geplant (er wollte nicht mit), im Januar ein WE mit Freundinnen weg und so. Da ich auch wusste, dass er gern handwerkt und gärtnert und es ihn unzufrieden macht, wenn er in der Hinsicht alles liegen lässt am Wochenende, habe ich an den Wochenenden, die ich bei ihm verbracht habe, von Anfang an zwar meine Hilfe bei den Arbeiten angeboten, aber auch klargestellt, dass ich mich gegebenenfalls allein beschäftigen kann (habe am ersten WE z.B. Ein Buch mitgenommen, später auch Jogging-Klamotten etc.). Und ich habe z.B. Als er sagte, er hätte viel zu tun, auch vorgeschlagen, dass ich auch einen Tag wegbleiben könne, wenn er im Stress sei. Darauf kam ein "Nein, bitte nicht" mit einem heulenden Smiley zurück.
So weit so gut. Ende November kam von ihm, dass er es gut fände, wenn ich z.B. Wieder zu meinem Sportkurs gehen würde, weil er (damals 35, ich 32) noch nie so eine intensive Beziehung gehabt habe und sich erst daran gewöhnen müsse. Auch sei es so, dass er ja auch die Zeit mit mir verbringen wolle, wenn ich bei ihm sei. Dadurch würde das ein oder andere im Haushalt liegen bleiben, was ihn dann unzufrieden mache. Ich konnte das einerseits nachvollziehen und kam seinem Wunsch nach Freiraum nach. Innerlich muss ich gestehen, hat mich das schon ein wenig getroffen; Rückschritte verunsichern mich offensichtlich.
Dennoch lief aus meiner Sicht alles gut, bis auf ein paar Kleinigkeiten meinerseits. Für mich ist es z.B. Selbstverständlich, dass man – natürlich nicht bei reinen Männer- bzw. Frauenabenden - im "gemischten" Freundeskreis gegenseitig an Treffen teilnimmt; gleiches gilt für Familien-Events. Ich war auch überall integriert, aber es stellte sich ebenfalls im November/Dezember heraus, dass es für ihn ein Problem ist, sich regelmäßig mit meinen Freunden zu treffen (wir trafen uns zum damaligen Zeitpunkt etwa einmal im Monat), was mich schon etwas enttäuschte und er wusste darum. Es lag wohl nicht an meinen Freunden an sich; er sagte nach den Treffen immer ungefragt (!) was positives über einzelne Personen (wenn man jemanden blöd findet, würde man das ja eher nicht machen), aber er habe generell ein Problem damit, neue Leute kennenzulernen und er stehe eigentlich auch auf viele Unternehmungen nicht. Einige Dinge, die ich vorschlug, bezeichnete er sogar als "Horrorvorstellung".
Eines meiner Weihnachtsgeschenke (das hatte ich vorher schon vorbereitet und wollte es auch nicht wegwerfen) sorgte dann auch noch mal für Gesprächsstoff: Es war ein Lederbuch, das als Bucket-List- Fotoalbum dienen sollte. Ich hatte bereits ein paar Unternehmungen (über die meisten hatten wir sogar schon gesprochen wie z.B. "Ein Tag in Holland am Strand") eingetragen. Wenn man die Unternehmung dann macht, war die Idee, davon ein Foto zu machen und dazu zu kleben. Er sagte, dass das Geschenk ihn unter Druck setzen würde, das auch tatsächlich alles zu tun. Seitdem habe ich mich von ihm aber zu keinem Zeitpunkt angesprochen gefühlt, dass irgendetwas schief läuft oder er sich Veränderung wünscht.
Die erste offene "Krise" seinerseits:
Mitte Mai (also nach 9 Monaten) sagte er eines Morgens aus heiterem Himmel, dass wir aus seiner Sicht sexuell nicht zusammen passen. Als ich fragte, was ihm fehlt, sagte er, wir hätten nicht das gleiche Timing (bis dahin dachte ich, es sei allgemein bekannt, dass Frauen da etwas "anspruchsvoller" sind als Männer) und ich sei zu laut. An sich jetzt beides kein Drama, aber die Ausdrucksweise "sexuell nicht zusammenpassen" hatte mich etwas geschockt und ich stellte infrage, was mit unserer Beziehung passiert, wenn er diese "Probleme" so gravierend sieht. Seine Antwort – dabei eng kuschelnd und mich abküssend - war: "Wenn wir uns erst richtig ineinander verlieben, kriegen wir das hin!" - nach 9 Monaten und dieser krassen Kennenlernphase spricht er davon, dass wir uns erst noch verlieben müssen? Auf Nachfrage erklärte er, er liebe mich, wisse aber nicht, ob er verliebt in mich sei. Auf die Frage, was "verliebt" denn für ihn bedeute, konnte er keine Antwort geben. Wir sprachen noch lange an dem Tag und er erklärte, dass er sich seiner Gefühle unsicher sei. Er wünsche sich eigentlich von einer Frau mehr "Euphorie", was seinen Garten angehe. Er verstehe auch nicht, wie man (also ich) zwei Stunden spazieren gehen oder Netflix schauen könne, wenn doch am Haus immer was zu tun sei. Ich erklärte, dass ich noch immer Gast bei ihm sei und doch selber einen Haushalt habe, der viel zu kurz komme, da ich ja hauptsächlich bei ihm war. Ich hatte stets Hilfe angeboten und mich, wenn er mich nicht brauchte, eben anderweitig beschäftigt, um ihm seine Freiräume zu lassen. Wie es doch nun mal so ist in einer Partnerschaft, in der man einen Alltag lebt... Er gab mir auch in allen Punkten Recht. Na ja, ich fuhr nach dem Gespräch nach Hause und wir haben uns zwei Tage nicht gesehen. Am dritten Tag sahen wir uns wieder und wir wollten die Beziehung fortführen. Eine Woche später erklärte er auf meine Nachfrage, was ihn nun dazu bewogen habe, an uns festzuhalten, er sei noch in der "Gefühlsfindungsphase" und man müsse sehen, wie sich das nun entwickelt. Er spürte wohl, dass mich das traurig machte und erklärte einen Tag später, es sei schon so, dass er mich liebe und mich vermisse, wenn ich nicht da sei. Aber das ändere ja nichts an den Kritikpunkten.
Die Trennung:
In den nächsten Monaten seit diesem Gespräch hörte ich an Kritik konkret nichts mehr. Meinerseits war es jedoch so, dass er nicht bereit war, gemeinsamen Urlaub einzureichen und zwei Mal wollte er mich offensichtlich nicht beim Familienfrühstück dabei haben. Beides kränkte mich sehr; weil ich mich schon fragte, ob eine Beziehung eine Zukunft hat, wenn man zu solchen Dingen nicht bereit ist bzw. Den Partner explizit wegschickt, um bei den Eltern zu frühstücken (ohne triftigen Grund).
Anfang September 2020 lud er mich zum zweiten Mal vom Frühstück mit seiner Familie aus ("Wenn du morgen Abend ohnehin was vorhast, würde ich dich schon morgens rausschmeißen, dann kann ich zu meinen Eltern frühstücken gehen!" - wer erst hier einsteigt: Ich kannte seine Eltern zu diesem ZEitpunkt schon ein knappes Jahr!!). Ich fragte, ob es einen Grund hat, dass er mich nicht dabei haben will. Er verneinte dies; er wolle nur in Ruhe mit seinen Eltern reden (sein Bruder und dessen Freundin waren by the way auch bei dem Frühstück). Ich hatte schon einen Kloß im Hals und konnte das nicht mehr ausdiskutieren. Ich habe ihm daher im Anschluss eine Whatsapp geschrieben, dass mich das sehr verletzt und ratlos macht, dass er mich nach einem Jahr von solchen Dingen explizit auslädt und dass wir vielleicht noch mal über unsere Erwartungen an eine Beziehung sprechen sollten. Er bestritt, dass er mich aus "böser Absicht heraus" ausgeladen hatte, vertagte das Gespräch aufs Wochenende (es war Sonntag), was mich natürlich wieder enttäuschte, weil es mir echt schlecht ging und ich das gern schnell geklärt hätte.
Im Endeffekt trennte er sich dann, aber er hat keinen Grund angegeben. Seine Äußerungen waren ambivalent. Von "Vielleicht hätte ich im Mai schon klarer sein sollen", "Du wirst mir auch fehlen" (persönliche Aussagen) zu "Wir können es ja jederzeit wieder probieren, aber wir sollten uns erstmal klar werden, was wir wollen", "Einen Funken Hoffnung wird es bei mir wohl auch immer geben (whatsapp). Er hat bei der Trennung auch übelst geweint und schien auch am Boden zerstört. Na ja, wir hatten dann ab dem 13.09. keinen Kontakt.
Aktueller Stand:
In den drei Wochen nach der Trennung habe ich einen Brief geschrieben und abgeschickt. Ja, ich weiß, es wird immer davon abgeraten, aber mir hat es wirklich gut getan und es war auch absolut kein "Bitte nimm mich zurück"-Brief, sondern tatsächlich ein Abschiedsbrief ohne Fragen, ohne Betteln; nur Reflektion. Ich hatte noch einen kleinen Zettel dran gemacht, dass er noch zwei Sachen von mir hat (er hatte meinen Kram gepackt).
Als Reaktion kam einen Tag nach Erhalt eine Whatsapp von ihm. Er habe den Brief gelesen (trauriger Smiley). Manchmal gehe es ihm auch so (keine Ahnung, worauf er sich bezieht, aber ich vermute mal, dass er auch in manchen Momenten an mich denkt oder vermisst). Dann kam, er habe arbeitsbedingt so viel zu tun, dass er noch keinen klaren Gedanken fassen konnte. Er bräuchte noch Zeit, um sich darüber klar zu werden (keine Ahnung, worüber genau: Ob die Beziehung noch eine Chance hat? Wie es zum Scheitern kommen konnte?). Sonst nur Blabla über eine Sendung, die wir letztes Jahr zusammen gesehen haben und dass ich die Sachen auf jeden Fall zurück bekomme. Seitdem kam nichts mehr; weder die Zusendung der Sachen, noch irgendwas anderes (abgesehen von Likes meiner Bilder). Ich hatte ihm einen Tag später am 10.10. knapp geantwortet, aber es kam keine Reaktion mehr.
Was meint ihr dazu? Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, glaube ich nicht, dass er uns noch eine Chance gibt; andererseits steht halt mindestens eine Kontaktaufnahme wegen der Sachen noch aus und dass er sich damit so viel Zeit lässt, weckt in mir dann doch die Hoffnung, dass er sich wirklich noch mit dem Thema auseinander setzt... Oft sagt man ja tatsächlich, dass Männer genau das meinen, was sie sagen und man da nicht so viel reininterpretieren soll. Wobei das mit "Ich hatte wegen der Arbeit keine Zeit" aus meiner Sicht natürlich Blödsinn ist. Wenn Angela Merkel das sagen würde - okay. Aber doch kein normaler Arbeitnehmer...
Ich bin einfach nur verzweifelt und kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, mich je wieder auf jemand anderen einlassen zu können. :-(
ich bin ganz neu hier und benötige irgendwie mentale Unterstützung und im Falle einer Kontaktaufnahme meines Ex sicherlich Rat. (Wer nicht so viel lesen mag; ich habe den Text im Nachgang unterteilt in Vorgeschichte, erste Krise, Trennung und aktueller Stand)
Danke schon mal fürs Zuhören!
Zur Vorgeschichte:
Letzten Sommer haben wir uns Ende Juli 2019 über Tinder kennengelernt. Ich war schnell Feuer und Flamme und fand es – insbesondere, da mein vorheriger Partner ein Jahr Spielchen gespielt hat, bis er sich überhaupt auf eine Beziehung einlassen wollte – absolut großartig, dass er genauso begeistert von mir war wie ich von ihm. Bisher hatte ich immer ein Ungleichgewicht empfunden (meist sogar dass ICH die unsichere war) und hatte die Hoffnung, dass sich zwei Menschen tatsächlich zeitgleich und gleichermaßen ineinander verlieben können, aufgegeben. Bis ich eben IHN traf.
Es klingt jetzt kindisch, ist aber nun mal ein nicht unerheblicher Punkt in der heutigen (digitalen) Zeit: Er war derjenige, der alle Treffen anregte. Er sendete zuerst den Kuss-Smiley. Er stellte mich nach zwei Wochen seinem Bruder, zu dem er ein sehr gutes Verhältnis hat, vor; nahm mich mit zu Freunden, nach 6 Wochen lernte ich seine Eltern kennen. Er war derjenige, der sagte: "Ich fände es schön, wenn du jeden Tag hier wärst." Und ich nahm alles so dankbar an und freute mich, endlich Mr. Right gefunden zu haben. Ich kann nicht anderes als zu weinen, bei der Erinnerung, wie er mich angeschaut hat, als wäre ich sein Sechser im Lotto und wie sicher ich mich gefühlt habe.
Bevor aber ein falscher Eindruck entsteht: Zugegeben; ich bin nach "Ich fände es schön, wenn du jeden Tag hier wärst." nicht mehr zwei Mal in der Woche zum Fitnessstudio gegangen, aber ich habe mich nach wie vor verabredet, war noch ein WE allein im Urlaub, habe für das kommende Jahr einen Urlaub mit Freunden geplant (er wollte nicht mit), im Januar ein WE mit Freundinnen weg und so. Da ich auch wusste, dass er gern handwerkt und gärtnert und es ihn unzufrieden macht, wenn er in der Hinsicht alles liegen lässt am Wochenende, habe ich an den Wochenenden, die ich bei ihm verbracht habe, von Anfang an zwar meine Hilfe bei den Arbeiten angeboten, aber auch klargestellt, dass ich mich gegebenenfalls allein beschäftigen kann (habe am ersten WE z.B. Ein Buch mitgenommen, später auch Jogging-Klamotten etc.). Und ich habe z.B. Als er sagte, er hätte viel zu tun, auch vorgeschlagen, dass ich auch einen Tag wegbleiben könne, wenn er im Stress sei. Darauf kam ein "Nein, bitte nicht" mit einem heulenden Smiley zurück.
So weit so gut. Ende November kam von ihm, dass er es gut fände, wenn ich z.B. Wieder zu meinem Sportkurs gehen würde, weil er (damals 35, ich 32) noch nie so eine intensive Beziehung gehabt habe und sich erst daran gewöhnen müsse. Auch sei es so, dass er ja auch die Zeit mit mir verbringen wolle, wenn ich bei ihm sei. Dadurch würde das ein oder andere im Haushalt liegen bleiben, was ihn dann unzufrieden mache. Ich konnte das einerseits nachvollziehen und kam seinem Wunsch nach Freiraum nach. Innerlich muss ich gestehen, hat mich das schon ein wenig getroffen; Rückschritte verunsichern mich offensichtlich.
Dennoch lief aus meiner Sicht alles gut, bis auf ein paar Kleinigkeiten meinerseits. Für mich ist es z.B. Selbstverständlich, dass man – natürlich nicht bei reinen Männer- bzw. Frauenabenden - im "gemischten" Freundeskreis gegenseitig an Treffen teilnimmt; gleiches gilt für Familien-Events. Ich war auch überall integriert, aber es stellte sich ebenfalls im November/Dezember heraus, dass es für ihn ein Problem ist, sich regelmäßig mit meinen Freunden zu treffen (wir trafen uns zum damaligen Zeitpunkt etwa einmal im Monat), was mich schon etwas enttäuschte und er wusste darum. Es lag wohl nicht an meinen Freunden an sich; er sagte nach den Treffen immer ungefragt (!) was positives über einzelne Personen (wenn man jemanden blöd findet, würde man das ja eher nicht machen), aber er habe generell ein Problem damit, neue Leute kennenzulernen und er stehe eigentlich auch auf viele Unternehmungen nicht. Einige Dinge, die ich vorschlug, bezeichnete er sogar als "Horrorvorstellung".
Eines meiner Weihnachtsgeschenke (das hatte ich vorher schon vorbereitet und wollte es auch nicht wegwerfen) sorgte dann auch noch mal für Gesprächsstoff: Es war ein Lederbuch, das als Bucket-List- Fotoalbum dienen sollte. Ich hatte bereits ein paar Unternehmungen (über die meisten hatten wir sogar schon gesprochen wie z.B. "Ein Tag in Holland am Strand") eingetragen. Wenn man die Unternehmung dann macht, war die Idee, davon ein Foto zu machen und dazu zu kleben. Er sagte, dass das Geschenk ihn unter Druck setzen würde, das auch tatsächlich alles zu tun. Seitdem habe ich mich von ihm aber zu keinem Zeitpunkt angesprochen gefühlt, dass irgendetwas schief läuft oder er sich Veränderung wünscht.
Die erste offene "Krise" seinerseits:
Mitte Mai (also nach 9 Monaten) sagte er eines Morgens aus heiterem Himmel, dass wir aus seiner Sicht sexuell nicht zusammen passen. Als ich fragte, was ihm fehlt, sagte er, wir hätten nicht das gleiche Timing (bis dahin dachte ich, es sei allgemein bekannt, dass Frauen da etwas "anspruchsvoller" sind als Männer) und ich sei zu laut. An sich jetzt beides kein Drama, aber die Ausdrucksweise "sexuell nicht zusammenpassen" hatte mich etwas geschockt und ich stellte infrage, was mit unserer Beziehung passiert, wenn er diese "Probleme" so gravierend sieht. Seine Antwort – dabei eng kuschelnd und mich abküssend - war: "Wenn wir uns erst richtig ineinander verlieben, kriegen wir das hin!" - nach 9 Monaten und dieser krassen Kennenlernphase spricht er davon, dass wir uns erst noch verlieben müssen? Auf Nachfrage erklärte er, er liebe mich, wisse aber nicht, ob er verliebt in mich sei. Auf die Frage, was "verliebt" denn für ihn bedeute, konnte er keine Antwort geben. Wir sprachen noch lange an dem Tag und er erklärte, dass er sich seiner Gefühle unsicher sei. Er wünsche sich eigentlich von einer Frau mehr "Euphorie", was seinen Garten angehe. Er verstehe auch nicht, wie man (also ich) zwei Stunden spazieren gehen oder Netflix schauen könne, wenn doch am Haus immer was zu tun sei. Ich erklärte, dass ich noch immer Gast bei ihm sei und doch selber einen Haushalt habe, der viel zu kurz komme, da ich ja hauptsächlich bei ihm war. Ich hatte stets Hilfe angeboten und mich, wenn er mich nicht brauchte, eben anderweitig beschäftigt, um ihm seine Freiräume zu lassen. Wie es doch nun mal so ist in einer Partnerschaft, in der man einen Alltag lebt... Er gab mir auch in allen Punkten Recht. Na ja, ich fuhr nach dem Gespräch nach Hause und wir haben uns zwei Tage nicht gesehen. Am dritten Tag sahen wir uns wieder und wir wollten die Beziehung fortführen. Eine Woche später erklärte er auf meine Nachfrage, was ihn nun dazu bewogen habe, an uns festzuhalten, er sei noch in der "Gefühlsfindungsphase" und man müsse sehen, wie sich das nun entwickelt. Er spürte wohl, dass mich das traurig machte und erklärte einen Tag später, es sei schon so, dass er mich liebe und mich vermisse, wenn ich nicht da sei. Aber das ändere ja nichts an den Kritikpunkten.
Die Trennung:
In den nächsten Monaten seit diesem Gespräch hörte ich an Kritik konkret nichts mehr. Meinerseits war es jedoch so, dass er nicht bereit war, gemeinsamen Urlaub einzureichen und zwei Mal wollte er mich offensichtlich nicht beim Familienfrühstück dabei haben. Beides kränkte mich sehr; weil ich mich schon fragte, ob eine Beziehung eine Zukunft hat, wenn man zu solchen Dingen nicht bereit ist bzw. Den Partner explizit wegschickt, um bei den Eltern zu frühstücken (ohne triftigen Grund).
Anfang September 2020 lud er mich zum zweiten Mal vom Frühstück mit seiner Familie aus ("Wenn du morgen Abend ohnehin was vorhast, würde ich dich schon morgens rausschmeißen, dann kann ich zu meinen Eltern frühstücken gehen!" - wer erst hier einsteigt: Ich kannte seine Eltern zu diesem ZEitpunkt schon ein knappes Jahr!!). Ich fragte, ob es einen Grund hat, dass er mich nicht dabei haben will. Er verneinte dies; er wolle nur in Ruhe mit seinen Eltern reden (sein Bruder und dessen Freundin waren by the way auch bei dem Frühstück). Ich hatte schon einen Kloß im Hals und konnte das nicht mehr ausdiskutieren. Ich habe ihm daher im Anschluss eine Whatsapp geschrieben, dass mich das sehr verletzt und ratlos macht, dass er mich nach einem Jahr von solchen Dingen explizit auslädt und dass wir vielleicht noch mal über unsere Erwartungen an eine Beziehung sprechen sollten. Er bestritt, dass er mich aus "böser Absicht heraus" ausgeladen hatte, vertagte das Gespräch aufs Wochenende (es war Sonntag), was mich natürlich wieder enttäuschte, weil es mir echt schlecht ging und ich das gern schnell geklärt hätte.
Im Endeffekt trennte er sich dann, aber er hat keinen Grund angegeben. Seine Äußerungen waren ambivalent. Von "Vielleicht hätte ich im Mai schon klarer sein sollen", "Du wirst mir auch fehlen" (persönliche Aussagen) zu "Wir können es ja jederzeit wieder probieren, aber wir sollten uns erstmal klar werden, was wir wollen", "Einen Funken Hoffnung wird es bei mir wohl auch immer geben (whatsapp). Er hat bei der Trennung auch übelst geweint und schien auch am Boden zerstört. Na ja, wir hatten dann ab dem 13.09. keinen Kontakt.
Aktueller Stand:
In den drei Wochen nach der Trennung habe ich einen Brief geschrieben und abgeschickt. Ja, ich weiß, es wird immer davon abgeraten, aber mir hat es wirklich gut getan und es war auch absolut kein "Bitte nimm mich zurück"-Brief, sondern tatsächlich ein Abschiedsbrief ohne Fragen, ohne Betteln; nur Reflektion. Ich hatte noch einen kleinen Zettel dran gemacht, dass er noch zwei Sachen von mir hat (er hatte meinen Kram gepackt).
Als Reaktion kam einen Tag nach Erhalt eine Whatsapp von ihm. Er habe den Brief gelesen (trauriger Smiley). Manchmal gehe es ihm auch so (keine Ahnung, worauf er sich bezieht, aber ich vermute mal, dass er auch in manchen Momenten an mich denkt oder vermisst). Dann kam, er habe arbeitsbedingt so viel zu tun, dass er noch keinen klaren Gedanken fassen konnte. Er bräuchte noch Zeit, um sich darüber klar zu werden (keine Ahnung, worüber genau: Ob die Beziehung noch eine Chance hat? Wie es zum Scheitern kommen konnte?). Sonst nur Blabla über eine Sendung, die wir letztes Jahr zusammen gesehen haben und dass ich die Sachen auf jeden Fall zurück bekomme. Seitdem kam nichts mehr; weder die Zusendung der Sachen, noch irgendwas anderes (abgesehen von Likes meiner Bilder). Ich hatte ihm einen Tag später am 10.10. knapp geantwortet, aber es kam keine Reaktion mehr.
Was meint ihr dazu? Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, glaube ich nicht, dass er uns noch eine Chance gibt; andererseits steht halt mindestens eine Kontaktaufnahme wegen der Sachen noch aus und dass er sich damit so viel Zeit lässt, weckt in mir dann doch die Hoffnung, dass er sich wirklich noch mit dem Thema auseinander setzt... Oft sagt man ja tatsächlich, dass Männer genau das meinen, was sie sagen und man da nicht so viel reininterpretieren soll. Wobei das mit "Ich hatte wegen der Arbeit keine Zeit" aus meiner Sicht natürlich Blödsinn ist. Wenn Angela Merkel das sagen würde - okay. Aber doch kein normaler Arbeitnehmer...
Ich bin einfach nur verzweifelt und kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, mich je wieder auf jemand anderen einlassen zu können. :-(
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