Also, ich krame in meinem kaum (noch) vorhandenen Methoden- und Statistikwissen und ja, es ist so, wie Wolfgang sagt: Die psychologische Wissenschaft stellt Nullhypothesen und Alternativhypothesen auf. Die Nullhypothese besagt, dass es keinen Unterschied zwischen etwas gibt und die Alternativhypothese sagt, es gibt einen Unterschied/Zusammenhang usw. Dann wird das getestet und entweder wird ein Unterschied/Zusammenhang festgestellt, dann kann die Nullhypothese verworfen werden, die bislang gesagt hat, dass es keinen Unterschied gibt. Wenn ein Zusammenhang usw. gefunden wird, heisst das, dass eben hier jetzt in dieser Studie ein Zusammenhang gefunden wurde
, was aber immer noch weiterer Forschung bedarf. Man geht also in der Diskussion auf die Limitationen und Empfehlungen für die weitere Forschung ein, die noch besser prüfen soll, bzw. noch differenzierter. Wenn die Alternativhypothese verworfen werden muss, dann heisst das aber nicht, dass die Nullhypothese allumfassende Gültigkeit hat, man testet sozusagen ins Positive hinein, setzt immer noch einen drauf. Ebenso wenig wie ein Zusammenhang/Unterschied bedeutet, dass etwas für immer und ewig Gültigkeit hat.
Wenn jemand Professor(in) ist, dann ist sie soweit wissenschaftlich bewandert, dass sie sich auf einem aktuellen Stand der Forschung befinden MUSS und das fasst sie halt in einem Interview für die Allgemeinheit zusammen.
(Also, methodisch kann man mich gerne korrigieren, war da schon immer eine Niete drin! Aber eines weiß ich als gebranntes Kind: Wissenschaft zu betreiben ist sausackschwer, unendlich mühevoll und kein Psychologe, der hauptberuflich in der Forschung tätig ist, behauptet einfach so mal etwas ins Blaue hinein, was keine fundierte Grundlage hat. Weitere Forschung immer mit inbegriffen. Aber, das was im Interview behauptet wird, steht -bis jetzt-
eigentlich außer Frage. Zuviel Forschung diesbezüglich liegt bislang vor).