Anka
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- 6 Apr. 2021
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Hallo zusammen,
ich habe eine Weile hier quergelesen und auch Wolfgangs Texte, die mir schon zu einigem die Augen geöffnet haben.
Zu mir: Ich bin 53, seit gut einem Jahr getrennt lebend, mein 17jähriger Sohn lebt bei mir, meine 20jährige Tochter lebt beim Vater (ca. 1 km von mir entfernt).
Meine 20jährige Ehe war die letzten 10 Jahre nicht mehr gut, sowohl mein Mann als auch ich hatten chronische Erkrankungen entwickelt. Mein Mann hatte sich fast komplett aus dem Familienleben zurückgezogen, ich habe alles, was Kinder und Haushalt betrifft, alleine gemacht. Außerdem kümmere ich mich um meine 84jährigen Eltern, die in der Nähe leben. Von meinem Mann gab es keinerlei Bemühungen hinsichtlich der Beziehung, er war und ist sicher auch depressiv. Meine gesundheitlichen Einschränkungen hat er immer ignoriert.
Das ist nur die Kurzform.
Ich hatte mit 50 eine schwere Krise, verursacht durch eine Verschlechterung meines Gesundheitszustands. Mir wurde so sehr bewusst, dass das Leben endlich ist und dass ich nicht einfach weiter so dahinvegetieren will, ohne Liebe, ohne Partner, der mich schätzt und auf meine Bedürfnisse eingeht.
Da habe ich über die Arbeit einen Mann kennengelernt und eine kurze Beziehung begonnen. Ich gebe zu, es war wie eine Offenbarung, wie ein neues Leben, das sich mir aufgetan hat. Der Mann hat aber nach kurzer Zeit festgestellt, dass er keine Beziehung mit einer verheirateten Frau will. Das hat mich in tiefe Verzweiflung gestürzt und ich habe mich in einer Art Trotzreaktion auf einer Datingplatform angemeldet. Dort habe ich meinen jetzigen Partner kennengelernt.
Ich habe mich Hals über Kopf in ihn verliebt und bin immer noch sehr verliebt, wir sind jetzt zwei Jahre zusammen. Im ersten Jahr haben wir uns immer bei ihm getroffen, ich habe ja noch in der Familienwohnung gewohnt. Meinem Mann habe ich nach dem ersten Treffen mit meinem Freund davon berichtet und dass ich die Ehe als gescheitert betrachte. Es kam nie ein Versuch, mich zurückzugewinnen oder die Ehe zu retten, ich bekam nur Vorwürfe. Natürlich verstehe ich die Vorwürfe und habe auch immer noch ein schlechtes Gewissen, aber mein Wunsch nach einem richtigen LEBEN war stärker.
Dann habe ich endlich eine Wohnung gefunden und bin mit meinem Sohn ausgezogen. Dann kam Corona.
Wir haben uns immer schon fast nur am Wochenende getroffen, weil mein Freund zum einen sehr viel arbeitet und wir zum anderen eine Dreiviertelstunde Fahrt auseinander wohnen.
Mein Freund ist geschieden, hat auch zwei Kinder, sein 22jähriger Sohn lebt bei ihm, die 16jährige Tochter kommt ab und zu an den Wochenenden und meist in den Schulferien zu ihm.
So, das ist die Ausgangslage. Wir treffen uns also mal bei mir, mal bei ihm. Durch seinen stressigen Job hat er, wenn er mal frei hat, sehr viel zu erledigen, so dass wir auch nicht alle freien Tage zusammen verbringen.
Vom Verstand her ist das alles in Ordnung. Es wurde nicht wirklich diskutiert, aber es ist vereinbart, dass die Situation so bleibt, zumindest so lange mein Sohn noch bei mir wohnt. Das kann noch einige Jahre dauern.
Vom Gefühl her ist mir das zu wenig. Ich vermisse den gemeinsamen Alltag. Wenn ich am späten Sonntagnachmittag nach Hause fahre, ist mir oft zum Weinen.
Es ist ein ewiges Diskutieren - wer verbringt welche Feiertage wo, mit welchen Kindern ..... von Urlaubsplanung ganz zu schweigen, diese ist jetzt dank Corona ohnehin auf Eis gelegt.
Wenn ich ein paar Tage ohne meinen Freund daheim in meiner Wohnung bin, legt sich das wieder und ich komme gut mit mir zurecht. Ohne Corona wäre es einfacher, dann könnte ich mich mit Freundinnen treffen, wenn mein Freund anderweitig beschäftigt ist. Das fällt momentan eben leider alles weg. Homeoffice macht es auch nicht leichter.
Dieses Pendeln zwischen gemeinsamer Zeit und Zeit alleine ist es, was mir zu schaffen macht.
Mein Freund kommt gut damit zurecht. Es kommt ihm sogar entgegen, weil er ohnehin oft so gestresst ist.
Ich weiß gar nicht, was ich hören will. Vielleicht Tipps, wie ich emotional mit der Situation zurechtkomme.
Liebe Grüße
Anka
ich habe eine Weile hier quergelesen und auch Wolfgangs Texte, die mir schon zu einigem die Augen geöffnet haben.
Zu mir: Ich bin 53, seit gut einem Jahr getrennt lebend, mein 17jähriger Sohn lebt bei mir, meine 20jährige Tochter lebt beim Vater (ca. 1 km von mir entfernt).
Meine 20jährige Ehe war die letzten 10 Jahre nicht mehr gut, sowohl mein Mann als auch ich hatten chronische Erkrankungen entwickelt. Mein Mann hatte sich fast komplett aus dem Familienleben zurückgezogen, ich habe alles, was Kinder und Haushalt betrifft, alleine gemacht. Außerdem kümmere ich mich um meine 84jährigen Eltern, die in der Nähe leben. Von meinem Mann gab es keinerlei Bemühungen hinsichtlich der Beziehung, er war und ist sicher auch depressiv. Meine gesundheitlichen Einschränkungen hat er immer ignoriert.
Das ist nur die Kurzform.
Ich hatte mit 50 eine schwere Krise, verursacht durch eine Verschlechterung meines Gesundheitszustands. Mir wurde so sehr bewusst, dass das Leben endlich ist und dass ich nicht einfach weiter so dahinvegetieren will, ohne Liebe, ohne Partner, der mich schätzt und auf meine Bedürfnisse eingeht.
Da habe ich über die Arbeit einen Mann kennengelernt und eine kurze Beziehung begonnen. Ich gebe zu, es war wie eine Offenbarung, wie ein neues Leben, das sich mir aufgetan hat. Der Mann hat aber nach kurzer Zeit festgestellt, dass er keine Beziehung mit einer verheirateten Frau will. Das hat mich in tiefe Verzweiflung gestürzt und ich habe mich in einer Art Trotzreaktion auf einer Datingplatform angemeldet. Dort habe ich meinen jetzigen Partner kennengelernt.
Ich habe mich Hals über Kopf in ihn verliebt und bin immer noch sehr verliebt, wir sind jetzt zwei Jahre zusammen. Im ersten Jahr haben wir uns immer bei ihm getroffen, ich habe ja noch in der Familienwohnung gewohnt. Meinem Mann habe ich nach dem ersten Treffen mit meinem Freund davon berichtet und dass ich die Ehe als gescheitert betrachte. Es kam nie ein Versuch, mich zurückzugewinnen oder die Ehe zu retten, ich bekam nur Vorwürfe. Natürlich verstehe ich die Vorwürfe und habe auch immer noch ein schlechtes Gewissen, aber mein Wunsch nach einem richtigen LEBEN war stärker.
Dann habe ich endlich eine Wohnung gefunden und bin mit meinem Sohn ausgezogen. Dann kam Corona.
Wir haben uns immer schon fast nur am Wochenende getroffen, weil mein Freund zum einen sehr viel arbeitet und wir zum anderen eine Dreiviertelstunde Fahrt auseinander wohnen.
Mein Freund ist geschieden, hat auch zwei Kinder, sein 22jähriger Sohn lebt bei ihm, die 16jährige Tochter kommt ab und zu an den Wochenenden und meist in den Schulferien zu ihm.
So, das ist die Ausgangslage. Wir treffen uns also mal bei mir, mal bei ihm. Durch seinen stressigen Job hat er, wenn er mal frei hat, sehr viel zu erledigen, so dass wir auch nicht alle freien Tage zusammen verbringen.
Vom Verstand her ist das alles in Ordnung. Es wurde nicht wirklich diskutiert, aber es ist vereinbart, dass die Situation so bleibt, zumindest so lange mein Sohn noch bei mir wohnt. Das kann noch einige Jahre dauern.
Vom Gefühl her ist mir das zu wenig. Ich vermisse den gemeinsamen Alltag. Wenn ich am späten Sonntagnachmittag nach Hause fahre, ist mir oft zum Weinen.
Es ist ein ewiges Diskutieren - wer verbringt welche Feiertage wo, mit welchen Kindern ..... von Urlaubsplanung ganz zu schweigen, diese ist jetzt dank Corona ohnehin auf Eis gelegt.
Wenn ich ein paar Tage ohne meinen Freund daheim in meiner Wohnung bin, legt sich das wieder und ich komme gut mit mir zurecht. Ohne Corona wäre es einfacher, dann könnte ich mich mit Freundinnen treffen, wenn mein Freund anderweitig beschäftigt ist. Das fällt momentan eben leider alles weg. Homeoffice macht es auch nicht leichter.
Dieses Pendeln zwischen gemeinsamer Zeit und Zeit alleine ist es, was mir zu schaffen macht.
Mein Freund kommt gut damit zurecht. Es kommt ihm sogar entgegen, weil er ohnehin oft so gestresst ist.
Ich weiß gar nicht, was ich hören will. Vielleicht Tipps, wie ich emotional mit der Situation zurechtkomme.
Liebe Grüße
Anka