Lieber Castor,
ich hab jetzt mal alles nachgelesen, was hier geschrieben wurde, dank (?) der schlaflosen Nacht heute bei mir...
Was meinst du genau? Das ich mich da zeitweise Außen vor fühle? Das es manchmal "too much Ex" für mich ist? Nein - das habe ich bisher noch nicht angesprochen. Hatte ich eigentlich auch nicht vor. Bisher genießt sie ja meine lockere Art damit umzugehen (und ja, ich sehe gerade selbst wohin diese Aussage führt...
) und außerdem reagiert sie da schnell im Angriffsmodus (siehe meine Erklärung gegenüber Min). Denke das würde erst Recht die Leichtigkeit nehmen.
Würde es daher gerad gerne eigentlich lieber mit mir selbst irgendwie ausmachen können. Keine gute Idee?
Hm, eigentlich kann ich garnichts Neues schreiben, außer dem was ich bereits als meinen Eindruck geschildert habe. Irgendwie hab ich den Eindruck, dass ihr wenig mit einander über eure Gefühle und Stimmungslagen sprecht, jenseits von "klärenden Gesprächen". Nicht alles braucht eine eindeutige Lösung oder ein Haken drunter. Ich persönlich finde es gehört zu einer guten Beziehung darüber zu sprechen, was den anderen und einen selbst gerade beschäftigt. Das kann ja auch schon eine große Last nehmen und somit doch indirekt eine Lösung sein.
Ihr kennt euch nun ja auch schon ein bisschen und führt seit 6 Monate eine intensive Beziehung. Vielleicht kam die anfängliche Leichtigkeit zurzeit etwas abhanden, aber es wirkt auch etwas so, als gäbe es wenig Leichtigkeit zwischen euch frei losplappern zu können wenn es um schwierigere, unangenehme Gefühle geht.
Zum Beispiel,
Was kann man da machen? Jetzt nachträglich am Haus vorbei fahren ist ja auch irgendwie doof. Vielleicht doch nochmal ansprechen? Miss Red ist eine Frau die Themen gerne einfach mal "abhakt", wenn es ihr zu blöd ist. Aber irgendwas wird da dann bestimmt trotzdem hängen bleiben. Glaube ich zumindest. Steter Tropfen und so...
Was hat dich zurückgehalten, direkt in der Situation oder auch ein paar Tage später das Thema nochmal aufzugreifen und so was zu sagen wie: hey, ich hab da überreagiert, war mir in dem Moment einfach zu viel. In letzter Zeit habe ich es so empfunden, dass viel über Exmann gesprochen wird und dann fühl ich mich so und so.
Vielleicht ist das auf eine Art naiv von mir, aber ich persönlich mache das Beziehungen und will das auch machen können. Klar, ich verstehe, dass du aktuell da dich mehr sorgst, weil du das Gefühl hast ihr steckt in einer kleinen Krise. Aber von dem was du bisher über euch erzählt hast, wirkt es nicht "neu". Z.b. diese Aktion mit dem Spaziergang beim Haus von ihrem Exfreund ist relativ ähnlich in meinen Augen. Oder auch diese Sache mit dem Sex und Menstruation. Das sind so Situationen, bei denen mein erster Impuls beim Lesen ist, mich zu wundern, warum ihr darüber nichts sprecht direkt in der Situation, wenn doch alles gut läuft zwischen euch.
Was ich auch so sehe wie du, ist, dass es nicht wirklich ein wahres "Haken drunter" machen gibt. Da bleibt meist ein ungutes Gefühl (unbewusst) hängen, wenn man aus Frust ein Thema lässt, und das summiert sich schon über Zeit. Das kann dann wirklich zu einem größeren Problem werden, wo anfangs vielleicht nur Kleinigkeiten standen und dann ist ein kleiner Konflikt, wie du auch sagst, nur das Symptom für was Größeres.
Vielleicht also doch irgendwie das "Problem" mal ansprechen? Die Situation weiter Oben war ja letztendlich nur ein Symptom und nicht der Kern des Ganzen.
Jetzt aktuell ein großes Krisengespräch und über das "Problem" sprechen würde ich auf kein Fall. Aber vielleicht so portionsweise versuchen zu bearbeiten?
Hm, es käme auf einen Versuch an. Nur habe ich die Erfahrung gemacht, dass Miss Red immer gleich sofort auf Angriffsmodus geht, sobald das Verhältnis zu ihrem Noch-/Ex-Mann in irgendeiner Form thematisiert wird. Sie hat wohl in der Vergangenheit sehr viel Kritik dahingehend einstecken müssen
Ok, scheint ein heikles Thema für sie zu sein. Und zugegebenermaßen wäre ich persönlich auch verletzt, wenn jemand sich so strikt gegen einen Teil meiner Vergangenheit wehrt bzw. mir zeigt/sagt, dass ihn aktuelle Themen die ich mit einem Expartner teile und mich beschäftigen nicht interessieren. Da würde ich vermutlich ähnlich argumentieren wie Miss Red und mich etwas "reinsteigern", um meine Verletzung zum Ausdruck zu bringen und vielleicht auch aus Unsicherheit, weil ich nicht wüsste, wie ich mit so einer klaren Ansage umgehe. Mir scheint deine strikte Trennung da sehr offensiv und teilweise erzwungen. Ich verstehe schon, dass du dich abgrenzen willst und vielleicht hier "Kante zeigen" magst, aber zwischen Haus gucken und sich mit dem Exmann befreunden liegt ja doch eine große Spannbreite....
Dennoch, von dem was zu erzählst, wirkt es auf mich eher so, als würdest du dich sehr an MissReds Befindlichkeiten orientieren (Stichwort locker und cool sein) und aber auch, dass MissRed subtil festlegen in welche Richtung es geht und welche Situationen/Themen "erlaubt" sind. Vielleicht täuscht da auch mein Eindruck, aber wie fühlst du das? Ist deine Abgrenzung zum Exmann ein Versuch, dich weniger an MissRed anzupassen?