Mein Freund hat viel mehr Freunde als ich

Blumenmädchen

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Mein Freund (33) und ich (42) haben uns auf einem Festival kennengelernt. Wir stehen seit Anfang März in Kontakt und sind seit 2 Monaten ganz offiziell ein Paar. Seither führen wir eine Wochenendbeziehung, die Entfernung beträgt ca. 90 Minuten mit dem Auto bzw. 2 Stunden mit der Bahn. Ich bin superglücklich mit diesem Mann und fühle mich an seiner Seite so wohl wie noch mit keinem anderen Menschen vor ihm.

Das Problem, um das es hier geht, hat nicht direkt was mit ihm zu tun. Mein Freund hat seit Jahren einen beständigen Freundeskreis, mit dem er viel Zeit verbringt. Er hat in der Großstadt (er lebt auf dem Land, ca. 30 km von der Stadt entfernt) eine größere Clique von ca. 25 Personen sowie ca. 7-8 einzelne Personen, die in den Dörfern bei ihm in der Nähe wohnen. Einige dieser Leute melden sich bei ihm jede oder fast jede Woche und fragen ihn nach Treffen.

Bei mir sieht es leider anders aus. Seit ich die 30 überschritten habe, sind meine Kontakte in der Heimat drastisch zurückgegangen. Meine alten Freunde haben geheiratet, Kinder bekommen und sind die meiste Zeit mit ihrem Familienleben beschäftigt. Treffen gibt es nur noch 1-3x im Jahr. Bevor ich mit meinem Freund zusammen war, bin ich an den Wochenenden alleine auf Konzerte und Festivals gefahren und hab´ mich dort mit Bekannten aus anderen Teilen Deutschlands getroffen oder habe hier in meiner Heimat alleine was unternommen (Städtebesichtigungen, Schwimmen, Thermalbad, Museen, Spaziergänge in der Natur, etc.).

Seit über 10 Jahren versuche ich immer mal wieder, neue Freunde bei mir in der Nähe zu finden und es klappt einfach nicht. Ich war in manchen Phasen sehr aktiv, habe jahrelang Theater gespielt, diverse Sprachkurse gemacht, einen Tanzkurs für Erwachsene, hab´ im Internet gesucht (new-in-town, Facebook, usw.), aber es hat sich gar nichts ergeben. Mit den Internetkontakten gab es maximal 1-2 Treffen, viele haben das erste geplante Treffen kurzfristig abgesagt und dann nie mehr von sich hören lassen. Mit einigen Bekannten hatte ich längere Zeit Kontakt, aber leider waren das reine Interessensgemeinschaften, Freundschaften haben sich keine entwickelt.

So geht es mir wie gesagt seit über 10 Jahren immer wieder. Mein Freund ist zwar einiges jünger als ich, aber die meisten seiner Freunde sind in meinem Alter oder teils noch älter. Einige dieser Leute sind in einer Beziehung/verheiratet, manche sind Singles. Sie haben alle keine Kinder, was ich sehr vorteilhaft finde. Dann muss man sich nicht permanent auf kurzfristige Absagen einstellen, weil der Nachwuchs krank ist und Betreuung braucht. Ich leide sehr unter der Situation, weil ich ein total extrovertierter Mensch bin und in Gegenwart von Freunden so richtig aufblühe. Zwar kann ich mich prima mit mir selbst beschäftigen und pflege einige Interessen durchaus alleine, aber ich bin einfach nicht der Typ Mensch für ein dauerhaftes Einsiedlerleben, 3 Wochenenden hintereinander ganz alleine finde ich einfach nur langweilig und öde. Außerdem habe ich Angst, dass ich für meinen Partner langweilig und unattraktiv werde, wenn ich weiterhin so wenige Kontakte habe und so gut wie nie verabredet bin.

Kann ich etwas machen, um endlich wieder mehr Freunde zu haben? Bitte keine Vorschläge á la Vereine und Ehrenämter, ich bin mit 2 Jobs und Fernbeziehung schon ziemlich ausgelastet und möchte keine weiteren Pflichttermine.
 

Min

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Kann ich etwas machen, um endlich wieder mehr Freunde zu haben?

ich bin mit 2 Jobs und Fernbeziehung schon ziemlich ausgelastet und möchte keine weiteren Pflichttermine

Hallo Blumenmädchen,

wenn du wirklich Freunde gewinnen willst, musst auch Zeit investieren. Es ist eine Frage der Priorisierung. Du musst ehrliches Interesse für andere Menschen aufbringen, das bedeutet, dir Zeit zu nehmen. Anders geht es meiner Meinung nach nicht.

Wenn du deinen Interessen nachgehst, werden dir Menschen dabei begegnen, die ähnliche Vorlieben haben. Das ist doch die ideale Grundlage für eine Freundschaft. Vorausgesetzt, man nimmt sich die Zeit. Und vorausgesetzt auch man spürt, wo oder ob diese 'Liebe' gegenseitig ist. Jemandem nachrennen sollte man natürlich nicht.
 

Blumenmädchen

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Hallo Min,

ich investiere sehr gerne viel Zeit in den Kontakt mit sympathischen Menschen. Mir geht es nur darum, nicht dauerhaft an feste Termine gebunden zu sein.

Gestern hatte ich ein interessantes Telefonat mit einer Frau von der Telefonseelsorge. Sie fragte mich, ob mein Freund mit seinen ganzen Freunden wirklich dicke sei oder ob da auch Leute darunter sind, denen er nicht ganz so nah steht. Sie hatte Recht, das sind nicht alles superenge Freunde. Zwar beschwert er sich manchmal bei mir, dass einige dieser Menschen zu wenig von sich preisgeben und er gerne enger mit ihnen befreundet wäre. Aber er beklagt sich nicht direkt bei den Leuten und bricht auch keine Kontakte aus diesem Grund ab. Genau das habe ich in der Vergangenheit getan. Wenn aus diversen Bekanntschaften nach 2-3 oder noch mehr Jahren keine Freundschaften entstanden waren, strich ich diese Menschen aus meinem Leben.

Dann gab es noch einige Fälle, in denen ich über einen längeren Zeitraum aufrichtiges Interesse an den Menschen gezeigt habe und sie dann aber trotzdem andere Personen priorisiert haben. Z. B. gab es vor Jahren ein paar Leute, mit denen ich anfangs eine tolle Zeit hatte und die sich dann immer öfter telefonisch oder im Chat bei mir gemeldet haben. Unsere Telefonate und Chats wurden immer vertrauter und persönlicher, sie redeten im Laufe der Zeit immer mehr über Privates mit mir. Doch je inniger die Telefonate und Chatgespräche wurden, umso weniger reale Treffen gab es. Die Leute fragten immer seltener und irgendwann gar nicht mehr nach gemeinsamen Unternehmungen und wenn ich was vorschlug, wurde ich mit lächerlichen Ausreden abgespeist. Eines Tages feierte der-/diejenige seinen oder ihren Geburtstag oder gab eine andere Party. Eingeladen wurden die Leute, über die er/sie sich monatelang ständig bei mir ausgekotzt hatte, aber ich durfte nicht kommen. Nach solchen Aktionen fühlte ich mich total ausgenutzt und brach den Kontakt ab. Deshalb meide ich seit ein paar Jahren regelmäßige längere Telefonate und Chats mit Freunden.

LG
Blumenmädchen
 
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Nach solchen Aktionen fühlte ich mich total ausgenutzt und brach den Kontakt ab.

Mit Freundschaften ist es ähnlich wie mit Liebesbeziehungen - das (Macht-)Verhältnis muss ausgeglichen sein.
Ich kenne es bei meinen Freundschaften nicht, dass einer mehr investiert als der andere. Wenn ich eine interessante Person kennenlerne, mache ich zum Beispiel ein Vorschlag zu einem Treffen - Kaffeekränzchen, Kino, Lesung, ausgehen. Ich hab auch kein Problem damit, zwei oder drei mal einen Vorschlag hintereinander zu machen, wenn es sich ergibt. Ist das Treffen dann keine Bereicherung, mache ich keinen Vorschlag mehr - oder wenn von anderer Seite nichts kommt.

So kommt es erst gar nicht zu einer Situation, in der ich mich ausgenutzt fühlen kann... Außerdem habe ich ganz natürlicher Weise keine Lust auf Menschen, die mir dauerhaft von ihren Problemen vorheulen. Ich verliere dann ganz von alleine das Interesse oder grenze mich bewusst von Miesepetern ab, bevor mich ihre Negativität ansteckt.

Dann gab es noch einige Fälle, in denen ich über einen längeren Zeitraum aufrichtiges Interesse an den Menschen gezeigt habe und sie dann aber trotzdem andere Personen priorisiert haben.

Mit aufrichtigem Interesse meine ich nicht, dass du dir am Telefon einseitig was aus deren Leben erzählen lassen sollst oder musst - falls das so war. Du bist ja nicht die Seelsorge. :D Interesse heißt für mich, dass ich die Ansichten der Person (zum Leben, zu Politik, zu Literatur oder was auch immer) inspirierend finde. Ich die Person klug, witzig oder was auch immer finde und sie auch mir dadurch etwas gibt.

Ist das nicht der Fall, gehen die Wege eben ganz natürlich wieder auseinander. Und zwar ohne Groll oder Vorwürfe, dann passt es eben nicht. :)

Nimm das bitte nur als Inspiration, wie ich das mache, ich will damit nicht sagen, dass du dich ausnutzen lässt. Das kannst ja nur du einschätzen. :smile:
 

Blumenmädchen

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Ich kenne es bei meinen Freundschaften nicht, dass einer mehr investiert als der andere.

Ich stamme aus recht schwierigen Familienverhältnissen. Bis zu meiner Ausbildung (die ich mit 21 Jahren angefangen habe) durfte ich kaum unter Leute gehen, weil meine Mutter mich für sich alleine haben wollte. Von daher hatte ich lange nicht so richtig Ahnung, wie man überhaupt mit Menschen umgeht.

Was du oben beschreibst, kenne ich leider doch zu gut. Die einzige Freundin, die ich schon ewig kenne (seit der Ausbildung) und mit der ich noch in Kontakt bin, war schon immer ein sehr meldefauler Mensch. Nicht nur im Umgang mit mir, sondern ganz allgemein. Für sie ist das ganz selbstverständlich, dass andere sich meistens bei ihr melden, wenn sie ein Treffen mit ihr wollen. Das war schon immer so. Bei uns hat das lange super funktioniert. Immer wenn ich mich gemeldet habe, hat sie sich gefreut und wir haben was ausgemacht. Wenn ich sie nicht erreicht habe, hat sie mich Stunden später oder am nächsten Tag zurückgerufen. Wir haben uns ca. einmal im Monat gesehen, mal öfter, mal bissl weniger. Das hat gut 15 Jahre prima geklappt.

Die letzten 5-6 Jahre ist unser Kontakt deutlich zurückgegangen. Wir sehen uns nur noch 1-2x im Jahr. Es kam auch schon vor, dass wir uns über ein Jahr gar nicht gesehen haben. An mir liegt es nicht. Es liegt daran, dass sich ihre Art der Kommunikation verändert hat. Wenn ich sie früher mal nicht erreicht habe, hat sie mich spätestens am nächsten Tag zurückgerufen. Jetzt kann es auch mal mehrere Tage oder sogar Wochen dauern, bis sie mich zurückruft. Das nervt mich. Oder vor ein paar Tagen habe ich mit ihr in WA geschrieben und nach einem Treffen gefragt. Antwort: Sie meldet sich, wenn es ihr mal reinpasst. Und jetzt muss ich wieder wochenlang warten, bis sie mit einem Vorschlag um die Ecke kommt - so läuft das seit Jahren. Es kotzt mich mächtig an, weil ich eben in meiner Wohngegend keine anderen Freunde mehr habe.

Meine Freundin hatte die letzten Jahre so einige Probleme, u. a. gesundheitlicher Natur und sie hat eine Weiterbildung gemacht, die sie viel Geld gekostet hat und welche sie am Ende wegen schlechten Noten nicht erfolgreich abgeschlossen hat. Ihr Freundeskreis und ihre Interessen haben sich nicht verändert, alles wie gehabt. Ihr Partner ist seit 8 Jahren derselbe Mann. Sie hat auch den Kontakt zu den anderen Freunden stark zurückgefahren, weil sie angeblich dauernd im Stress ist und wenig Zeit hat. Ich habe manchmal auch viel Stress, aber für meinen Partner und gute Freunde nehme ich mir Zeit, wenn ich will.


Außerdem habe ich ganz natürlicher Weise keine Lust auf Menschen, die mir dauerhaft von ihren Problemen vorheulen. Ich verliere dann ganz von alleine das Interesse oder grenze mich bewusst von Miesepetern ab, bevor mich ihre Negativität ansteckt.

Mich hat das früher nie gestört, wenn andere mir von ihren Problemen erzählt haben. Im Gegenteil, ich fand das richtig spannend... ich interessiere mich generell sehr für Menschen. Wenn meine Mutter sich mit ihren Freundinnen trifft, reden die zu 80 bis 90% nur über Probleme. Freunde dürfen sich gerne bei mir ausheulen. Ich kann es aber nicht leiden, wenn Leute sich NUR bei mir ausheulen und ausschließlich dann Kontakt mit mir wünschen. Mit Freunden will ich schließlich auch die schönen Seiten des Lebens teilen, mit ihnen tolle Sachen unternehmen und Spaß haben. Und dummerweise wollten manche Leute gar nichts mehr mit mir unternehmen, nachdem sie sich mehrmals bei mir ausgeheult hatten. Bei denen bin ich in der Schublade "seelischer Mülleimer" gelandet.

Inzwischen mache ich einige Dinge bewusst anders als in der Vergangenheit. Ganz wichtig ist, dass man einen Kontakt nicht nur telefonisch und/oder schriftlich am Laufen hält. Persönliche Treffen sind für mich ein Muss. Wer sich weigert, fliegt raus - so einfach ist das. Da akzeptiere ich keine Ausreden mehr.

Hier ist noch eine Geschichte, die mich damals mächtig Nerven gekostet hat: Habe mal in einer Disco einen Typen kennengelernt, den ich kurz gedatet habe. Es ist nichts gelaufen, weil es auf beiden Seiten nicht gefunkt hat. Aber wir sind in Kontakt geblieben und haben uns 2 Jahre lang immer wieder getroffen und was zusammen unternommen. Er nannte mich "gute Bekannte", was ich nicht schlimm fand. Aus Bekannten können jederzeit Freunde werden.

Dann zog er aus beruflichen Gründen 200 km weit weg. Wir hatten nach seinem Umzug noch weitere 5 Jahre Kontakt, der allerdings nur telefonisch und ganz selten mal per E-Mail stattfand. Gesehen haben wir uns nie wieder. Er hat zwar sporadisch für ein paar Tage seine Familie in der alten Heimat besucht, aber seine Freizeit war ausschließlich für die Verwandtschaft und seine alten Kumpels reserviert. Wir telefonierten aber so ziemlich jeden Monat einmal länger miteinander, wobei meistens er mich angerufen hat. Er erzählte mir von seiner Arbeit, seinen privaten Aktivitäten, seinen Freunden und seinen ganzen Affärenfrauen (das war ein klassischer Aufreißer, was ich die ersten 2 Jahre aber nicht gemerkt hatte). So ca. 3 Jahre nach seinem Umzug verschlechterte sich das Verhältnis zu seinen alten Kumpels aus der Heimat immer mehr. Er beklagte sich, dass diese Leute keinen Wert mehr auf seine Gesellschaft legten, ihn nicht mehr respektierten und er sich ausgenutzt fühlte. Irgendwann wurden unsere Telefonate häufiger, er rief mich 2-3x monatlich an und beschwerte sich über das miese Verhalten seiner alten Freunde (in der neuen Heimat hatte er nur einen Kumpel gefunden). Ich hielt das für eine gute Chance, damit wir uns freundschaftlich annähern konnten und hörte ihm zu. Ich dachte, wir seien uns im Laufe der Jahre freundschaftlich näher gekommen bzw. von Bekannten zu Freunden geworden. Immer mal wieder machte er Andeutungen, dass er mich endlich mal wieder sehen wollte und ich ihn auch endlich mal in seiner neuen Heimat besuchen sollte. Aber immer wenn ich einen Termin vorschlug, hatte er keine Zeit. Er selbst machte keine Vorschläge. Klarer Fall, heute würde mich niemand mehr so lange blenden...

Eines Tages gab es die eiskalte Dusche für mich. Es war kurz vor Weihnachten, er erzählte mir von seinen Plänen bzgl. des Weihnachtsurlaubs in der Heimat. Als ich ihn nach einem Treffen fragte, hieß es: "Ach Blumenmädchen, du weißt doch: Meine Eltern und meine alten Kumpels haben bei mir Prio 1. Außerdem nehme ich die Kumpels am 30.12. mit in meine jetzige Heimat, damit sie bei mir Silvester feiern." Das war ein Schlag in die Fresse. Diese Menschen, die ihn längere Zeit wie den letzten Dreck behandelt haben (einer hat ihn sogar mit Kraftausdrücken beschimpft und einmal geschlagen!!), wollte er nicht nur besuchen, sondern sogar in seine Heimat zum Silvester feiern mitnehmen. Und ich musste Silvester wie so oft alleine verbringen.

Nach diesem Vorfall habe ich den Kontakt zu diesem Mann für immer abgebrochen. Ich habe ihm so viel Zeit geschenkt und im Endeffekt gar nichts von ihm zurückbekommen.
 
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Lady FlowerPower

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Liebes Blumenmädchen,

ich habe sehr lange über deinen Strang bzw. dein Anliegen nachgedacht und auch darüber, was ich dir darauf antworten könnte. Denn es scheint für dich ein doch sehr drängendes Problem zu sein, so wie ich es verstanden habe. Und evtl auch eines, was über deine Fragestellung hinauszugehen scheint, ob deine mangelnden freundschaftlichen Kontakte Auswirkungen auf deine Attraktivität für deinen Freund haben könnten?

Zunächst einmal würde ich jedoch sagen, dass dies zwangsläufig keine negativen Effekte auf deine Attraktivität hat, sofern du - und dies ist meiner Ansicht nach entscheidend - hier selbst mit dir im Reinen wärst.
Damit meine ich, dass die Nähe-/ und Bindungsbedürfnisse von Menschen sehr unterschiedlich gestrickt sind. Daher gibt es auch Menschen, die eben sehr gerne mit sich alleine sind und gar nicht auf die Idee kämen, deswegen ihre eigene Attraktivität in Frage zu stellen. Ganz im Gegenteil würde ich sogar meinen, dass man erst dann eine gute Beziehung führen kann, wenn man auch mit sich alleine zufrieden leben kann.

Bei dir scheint es aber anders zu sein, denn du hast ja einen Leidensdruck und erachtest deine fehlenden freundschaftlichen Kontakte schon fast als eine Art Makel (zumindest wirkt dies so auf mich). Hinzu kommt, dass du eine vielseitig interessierte Frau zu sein scheinst, da du ja auch alleine viel unternimmst. Dennoch entwickeln sich daraus keine tiefergehenden Bindungen/ Freundschaften, obwohl du dir das wünschst.
Zugleich schreibst du, dass du mit der Pflege von Freundschaften gar nicht so viele Erfahrungen sammeln konntest, weil dich deine Mutter - ich drücke es jetzt etwas anders aus als du - dich nicht losgelassen bzw. dich sogar darn gehindert hat, frohen Mutes in die Welt zu ziehen.

Könnte es sein, dass du deswegen unbewusst blockiert bist, wenn es um den Aufbau enger freundschaftlicher Kontakte geht? Hast du dir schon einmal überlegt, deswegen therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen?
Dies ist keineswegs despektierlich gemeint, sondern vielmehr mit Blick darauf, dass du unter der von dir beschriebenen Problem!ematik doch erheblich zu leiden scheinst.

HG,
Lady FlowerPower
 

Blumenmädchen

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Daher gibt es auch Menschen, die eben sehr gerne mit sich alleine sind und gar nicht auf die Idee kämen, deswegen ihre eigene Attraktivität in Frage zu stellen.

Ich kenne auch einige Männer, die so eine Art einsamer-Wolf-Leben führen, ihre Freizeit am liebsten alleine verbringen, grundsätzlich ohne Begleitung verreisen und ihre Kumpels nur alle paar Monate treffen. Sie sind glücklich mit ihrem Lebensstil, das sind halt introvertierte Menschen :smile:.


Bei dir scheint es aber anders zu sein, denn du hast ja einen Leidensdruck und erachtest deine fehlenden freundschaftlichen Kontakte schon fast als eine Art Makel (zumindest wirkt dies so auf mich).

Ich bin halt alles andere als introvertiert und sehe mich momentan dazu gezwungen, ein Leben zu führen, welches meiner Persönlichkeit komplett widerspricht.


Hinzu kommt, dass du eine vielseitig interessierte Frau zu sein scheinst, da du ja auch alleine viel unternimmst.

Ich mache sehr viele Dinge alleine... aber nicht, weil ich das so will, sondern weil ich nur die Möglichkeit zwischen Pest und Cholera habe... alleine losziehen oder alleine zu Hause rumsitzen :(. Dabei brauche ich gar nicht soooo viel Aufmerksamkeit. Z. B. bin ich unter der Woche nach Feierabend gerne alleine in meiner Bude und habe nur selten das Bedürfnis, abends noch Menschen zu treffen. Aber am Wochenende möchte ich gerne unter Leute. Das muss nicht durchgehend Freitag Abend bis Sonntag Abend sein, ein paar Stunden würden mir schon reichen. Vor meiner Beziehung war ich jedoch so gut wie nie verabredet...


Dennoch entwickeln sich daraus keine tiefergehenden Bindungen/ Freundschaften, obwohl du dir das wünschst.

So ist es. Ich habe zwar sehr viele gute Bekannte aus unterschiedlichen Kreisen, aber die Leute wollen den Kontakt zu mir nicht vertiefen bzw. sich nicht so richtig mit mir anfreunden. Natürlich habe ich da auch meinen Teil dazu beigetragen, das gebe ich zu.
Mein Freund z. B. ist auch ein extrovertierter Mensch, der braucht die Nähe seiner Mitmenschen noch viel mehr als ich und kann gar nichts alleine unternehmen. Auch für ihn ist es eine Riesenenttäuschung, wenn Freunde Geburtstag, Hochzeit, Silvester oder sonstwas feiern und er nicht eingeladen wird. Nur äußert er sich über dieses Thema ausschließlich in Gesprächen mit mir und seinem besten Kumpel. Ich hingegen habe früher öfters mal irgendwelche Leute zur Rede gestellt, wenn sie mich nicht eingeladen haben und ihnen die Meinung gegeigt, wenn ich sauer war. Und ich habe mich auch oft in Anwesenheit von gemeinsamen Freunden/Bekannten darüber beschwert und gemeckert. Ich habe schon mehreren Personen Vorwürfe gemacht, wenn ich mich ausgegrenzt fühlte (und fand das gar nicht so schlimm, meine Eltern haben mir zu Hause fast täglich Vorwürfe gemacht). Das kommt nicht nur schlecht an, es spricht sich halt auch rum. Das Problem ist, dass sich viele Leute aus meinem Umfeld dazu verpflichtet fühlen, mich mal zu einer ihrer privaten Feiern einzuladen und sich aus diesem Grund weigern, es zu tun. Zwar habe ich mich geändert und das schon lange nicht mehr gemacht, aber es ist verdammt schwer, ein negatives Image wieder loszuwerden... Menschen merken sich eher, wenn du Mist gebaut hast als wenn du ihnen was Gutes getan hast.

Dass sie mich ausgrenzen, liegt oftmals daran, dass die Leute mir einen Denkzettel verpassen möchten. Ich bin in meinem Leben meistens an Freunde geraten, die nicht dazu in der Lage waren mir zu sagen, wenn sie etwas an mir gestört hat. Stattdessen haben sie es mir mit Ausgrenzung und anderen respektlosen Verhaltensweisen gezeigt. Und ich bin dann ausgetickt, weil mich subtile Gemeinheiten total auf die Palme bringen.


Hast du dir schon einmal überlegt, deswegen therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen?

Ich habe schon mehrere Therapien hinter mir. Hat nix gebracht.
 
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Anna1985

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Hallo Blumenmädchen.

je nachdem in welcher Region du lebst, könntest du mal die App Spontacts ausprobieren.
Es ist eine App, wo jeder eine Veranstaltung/ Aktivität (essen gehen, Theater, Party, etc.) einstellen kann und andere Teilnehmen, d.h. man trifft sich mit (am Anfang) Fremden leuten. Macht man immer wieder ähnliche Aktivitäten, sieht man aber immer wieder die gleichen Menschen ;)
Es ist also nichts total festes, sondern man kann selbst seine Aktivitäten und auch Zeit einplanen, also mal etwas mehr machen, wenn man die Zeit hat und wenn man keine Lust hat, dann meldet man sich einfach eine Zeit lang eben bei keiner Veranstaltung an ;)

Ich habe vor einigen Jahren dadurch richtig tolle Leute kennengelernt.
Bei manchen bleibt es natürlich nur eine Bekanntschaft, die man immer mal wieder bei Veranstaltungen trifft, mit anderen schließt man aber eben auch Freunschaften, da die Interessen die gleichen sind.

Ansonsten gibt es wohl auch noch MeetUp, wobei das eher auf den beruflichen Part abzielt, d.h. das man da eher Menschen aus der gleichen Berufsgruppe trifft um Dinge zu diskutieren.

Lieben Gruß
Anna
 

Blumenmädchen

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Hallo liebe Anna,

ich danke dir für deinen netten Vorschlag und weiß deine Bemühungen mit Sicherheit zu schätzen :smile:.

Mein Problem besteht jedoch nicht darin, Menschen kennenzulernen. Im Gegenteil, ich habe sehr viele Bekannte. Das Problem ist, dass sich aus den Bekanntschaften so gut wie nie echte Freundschaften entwickeln. Und wenn es mal passiert, geht es irgendwann mit einem riesengroßen Knall zu Ende.

Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich mit "normalen" Menschen nicht soooo viel anfangen kann und die meiste Zeit in einem Umfeld unterwegs bin, in dem die Menschen ziemlich speziell sind. In erster Linie haben sie ganz spezielle Hobbys, was auch der Grund ist, warum ich dort bin. Viele sind aber auch im zwischenmenschlichen Umgang sehr speziell. Bei uns gibt es viele Leute, die arge Probleme mit sich selbst haben und ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen... Menschen mit psychischen Problemen (Depressive, Suizidgefährdete, Borderliner usw.), Menschen mit Alkoholproblemen und andere Sachen. Mein Lebenslauf ist auch nicht unbedingt typisch für eine Frau Anfang 40 (berufliche Probleme, war aber nicht lange arbeitslos).

Viele Menschen aus diesem Umfeld haben ein sehr schwaches Selbstwertgefühl. Manche rasten schon aus, wenn man ihnen im ganz höflichen Ton und in wirklich netten Worten sagt, was einen an ihnen stört. Und ich bin halt ein sehr offener und ehrlicher Mensch (aber NICHT taktlos!), womit manche überhaupt nicht klar kommen. Umgekehrt sagen sie auch nicht offen, wenn sie etwas stört. Stattdessen zeigen sie es dem Gegenüber mit respektlosen Verhaltensweisen.

LG
Blumenmädchen
 

Blumenmädchen

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So, aktuell gibt es eine Situation, in welcher gute Freunde hier in meiner Nähe von Vorteil wären:

Im Dezember fahren mein Freund und ich auf ein Festival. Ein paar Freunde von ihm fahren auch hin. Weil das eine längere Strecke ist und man im Winter mit Schneefällen rechnen muss, möchten alle mit dem Quer-durchs-Land-Ticket von der Bahn reisen. Geplant ist, dass die Freunde sich ein Ticket teilen und damit zum Festival fahren. Das andere Ticket kauft mein Freund bei sich im Wohnort, fährt dann erstmal in meine Heimatstadt, wo ich dann zusteige und ihm die Hälfte des Geldes gebe. Und dann fahren wir gemeinsam zum Festival.

Wir haben gerade telefoniert. Er hat mir erzählt, dass eine Freundin von ihm neulich meinte, er solle doch mit den Freunden zusammen fahren und nicht mit mir. Immerhin ist das für ihn ein Umweg von 2 Stunden pro Strecke. Außerdem würde ihn das teurer kommen, weil er sich das Ticket dann nur mit mir teilen könnte. Ich solle doch alleine oder mit anderen Leuten fahren. Aber ich habe in meiner Nähe nun mal keine Freunde, die auf Festivals fahren und sehe es nicht ein, dass ich den kompletten Preis für so ein Ticket alleine bezahle. Mein finanzielle Situation ist auch nicht unbedingt optimal.

Mein Freund hat ihr gesagt, dass ich für ihn Priorität habe. Wir sind ein Paar, also fahren wir zusammen hin. Aber gerade in solchen Situationen wünsche ich mir gute Freunde schon sehr. Jetzt hab´ ich ein schlechtes Gewissen, weil mein Freund meinetwegen mehr Zeit und Geld in die Fahrt investiert, obwohl er es schneller und billiger haben könnte. Ich weiß, dass er das freiwillig und gerne macht. Trotzdem wäre es mir lieber, wenn ich ein paar Menschen in meiner Nähe hätte. Dann könnte ich ihn ohne Probleme mit seinen Freunden fahren lassen.
 

Lady FlowerPower

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Liebes Blumenmädchen,

ich finde, dein Freund hat sich astrein verhalten!
Insofern wünsche ich dir, dass du sein Bekenntnis zu dir einfach genießen und dich darüber freuen kannst!
Ansonsten möchte ich dir zu bedenken geben, dass dein Freund erwachsen ist und somit für sich selbst entscheiden kann, ob und für wen er Umwege in Kauf nimmt. Du bist ihm das offenbar wert. Und selbst, wenn du jetzt Freunde vor Ort hättest, wäre damit ja noch längst nicht sicher gestellt, dass diese dann zum gleichen Festival hätten gehen wollen.

Abgesehen davon habe ich eben den Gedanken, ob dein Freund und du ggf. eine gemeinsame Zukunft plant und du vllt. irgendwann zu ihm ziehen könntest? In diesem Fall wäre es für dich unter Umständen etwas einfacher Freundschaften zu entwickeln, alleine schon aufgrund der vielen Kontakte deines Freundes.

LG,
Lady FlowerPower
 

Blumenmädchen

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Hallo Lady,

selbstverständlich freue ich mich über die Reaktion meines Freundes :smile:. Trotzdem ist mir nicht ganz wohl bei der Sache, weil ich schon mehrmals in der umgekehrten Position war und genau weiß, wie das ist. Einige meiner früheren Freundschaften existieren nicht mehr, weil die Partnerinnen meiner alten Kumpels ihre Männer für sich alleine haben wollten. Und ich bin nicht der Typ Frau, der den Partner seinen Freunden "wegnimmt".

Er wird immer wieder zwischen mir und seinen Freunden stehen. Fast alle seine Freunde feiern ihre Geburtstage. Wenn es Freunde sind, die er seit seiner Kindheit/Jugend kennt, darf er mich mitbringen und muss vorher nicht fragen ob es ok ist, wenn ich auch dabei bin. Aber die meisten Leute kennt er erst seit 5-6 Jahren, und bei denen ist das nicht selbstverständlich. Da muss er erst fragen und kann mir nicht versprechen, dass ich mitkommen kann. Wobei er meinetwegen auch schon verzichtet hat.

An Silvester wird es auch so sein. Gefeiert wird jedes Jahr bei einem Kumpel, den er seit ein paar Jahren kennt. Dieses Jahr möchte mein Freund mich gerne mitbringen, weiß aber noch nicht ob sein Kumpel damit einverstanden ist. Wenn nicht, möchte er mit mir was alleine machen. Ich weiß ganz genau, dass seine ganzen Freunde sehr traurig wären, wenn er nicht mit ihnen feiern würde. Auf der anderen Seite habe ich keinen Plan B, weil ich die letzten 8-9 Jahre fast immer alleine war und bis auf eine Ausnahme (die leider nicht mehr lebt) nirgends eingeladen wurde. Meine verheirateten Freunde feiern alle nur mit ihren Partnern und Kindern.

Was anderes wäre es, wenn seine Freunde von sich aus sagen würden, dass ich selbstverständlich auch willkommen bin. Das hat bisher aber noch keiner gemacht, weil die meisten Leute in der Gruppe sich schon lange kennen und es nicht einfach ist, in den Freundeskreis reinzukommen. Auch mein Freund hatte es in der Anfangszeit nicht ganz leicht, einige Leute wollten ihn erst nicht in die Gruppe aufnehmen.

Zu deiner letzten Frage: Ich kenne ja auch deinen Strang und weiß, dass dir ein gemeinsamer Alltag in einer Beziehung wichtig ist. Das ist bei mir anders. Ich kann mir nicht vorstellen, mit einem anderen Menschen zusammen zu leben. Aber ich hätte kein Problem damit, eines Tages in die Nähe meines Freundes zu ziehen. Wir sind jedoch erst seit wenigen Monaten zusammen, von daher ist das aktuell noch kein Thema für mich.

LG
Blumenmädchen
 
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Blumenmädchen

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Ich bin mal wieder ratlos :(. Seit 4 1/2 Jahren habe ich regelmäßigen Mailkontakt mit einer Frau, die ich in einem Internetforum kennengelernt habe. Wir schreiben uns fast täglich, manchmal auch mehrmals am Tag. Sie wohnt ca. 50 km entfernt, was jetzt nicht unbedingt am anderen Ende der Welt ist. Zwischendurch hat sie mal 2 1/2 Jahre woanders gelebt, ist dann aber vor einem Jahr wieder in ihre Heimat gezogen. Jetzt hab´ ich sie mal nach einem persönlichen Treffen gefragt. Immerhin haben wir schon seit Ewigkeiten viel Kontakt und wohnen nicht weit auseinander. Tja... dummerweise hat die Frau absolut keine Lust, mich zu treffen :shakehead:.

Das ist schon eine Enttäuschung, muss ich zugeben. Eine andere Internet-Geschichte von mir ist ganz anders verlaufen. Habe vor 6 Jahren eine nette Frau kennengelernt, mit der ich mehrmals in der Woche in ICQ geschrieben habe. Irgendwann haben wir angefangen, sporadisch zu telefonieren und nach 3 Jahren hat sie mich zu sich eingeladen. Bei dieser Frau war die räumliche Entfernung etwas größer. Es hat sich eine wunderbare Freundschaft entwickelt. Nur leider ist meine Freundin im vorletzten Jahr gestorben :cry.

Meine Festivalbekanntschaften konzentrieren sich hauptsächlich auf Leute, die bei ihnen in der Nähe wohnen. Vor einigen Jahren habe ich auf einem Festival eine Frau kennengelernt, die bei mir im Landkreis (ca. 10 km entfernt) lebt. Dummerweise hat auch sie keine Lust auf näheren Kontakt. Sie hat mich immer nur wegen Fahrgemeinschaft kontaktiert, aber sie hat niemals versucht, mich privat besser kennenzulernen. Ich habe sie und ihren Partner mal zu mir eingeladen. Sie hat es nicht mal für nötig gehalten mir Bescheid zu geben, dass sie nicht kommen.

Freundschaften haben sich bei mir immer zufällig entwickelt. Wenn ich bewusst welche gesucht habe, ist es nie dazu gekommen. So auch jetzt: Seit ein paar Monaten bin ich auf einer Internetseite aktiv, auf der es um die Suche nach Freundschaften geht. Die Seite ist ausschließlich für Frauen gedacht. Dummerweise sind die meisten Userinnen dort sehr viel jünger als ich (so ca. 15 bis 20 Jahre) und ich finde selten Leute, die altersmäßig zu mir passen. Und wenn ich mal mit jemandem ins Gespräch komme, wollen die Frauen schon nach wenigen kurzen Mails auf FB oder WA wechseln. Das geht mir etwas zu schnell. Und wenn ich das kommuniziere, melden sich die Frauen gar nicht mehr. Mit meiner verstorbenen Freundin habe ich auch erst nach einem längeren schriftlichen Kontakt die Nummern getauscht. Ich bin einfach vorsichtig, schließlich weiß man nicht, mit wem man es im Internet zu tun hat...
 

Min

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Tja... dummerweise hat die Frau absolut keine Lust, mich zu treffen :shakehead:.

Und wie hat sie das geäußert?
Ich kann verstehen, dass dich das kränkt. Andererseits hat sie vielleicht ihre Gründe, die nichts mit dir als Person zu tun haben. Ein reales Treffen birgt ja zum Beispiel auch das Risiko, dass man sich dann doch nicht sooo gut versteht. Und der Mailkontakt, der über Jahre gewachsen und lieb geworden ist, würde dann vielleicht abbrechen.

Es hat sich eine wunderbare Freundschaft entwickelt. Nur leider ist meine Freundin im vorletzten Jahr gestorben :cry.

Ohje, das ist sehr traurig. Tut mir leid. Gerade, weil richtig gute Freundschaften eben nicht an jedem Baum wachsen.Das geht nicht nur dir so, das betrifft jeden einzelnen von uns.

Und wenn ich mal mit jemandem ins Gespräch komme, wollen die Frauen schon nach wenigen kurzen Mails auf FB oder WA wechseln. Das geht mir etwas zu schnell. Und wenn ich das kommuniziere, melden sich die Frauen gar nicht mehr.

Nur wenn beide Seiten gleiches Interesse haben, entwickelt sich eine Freundschaft ggf. weiter. Hier bist es ja du, die auswählt bzw. aussiebt. Und vielleicht ist ja mal eine dabei, die wieder auf deiner Wellenlänge ist. Also im Prinzip läuft doch alles normal, oder? Eigentlich kein Grund, an dir zu zweifeln. :smile:
 

Blumenmädchen

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Und wie hat sie das geäußert?
Ich kann verstehen, dass dich das kränkt. Andererseits hat sie vielleicht ihre Gründe, die nichts mit dir als Person zu tun haben. Ein reales Treffen birgt ja zum Beispiel auch das Risiko, dass man sich dann doch nicht sooo gut versteht. Und der Mailkontakt, der über Jahre gewachsen und lieb geworden ist, würde dann vielleicht abbrechen.

Diese Frau hat mehrere ihrer Freunde und auch ihren Ehemann in Internetforen kennengelernt. Sie hat kein Problem damit, Kontakte aus Foren im echten Leben zu treffen und zu vertiefen. Bei mir ist es leider anders.

Sie sieht in mir keinen Menschen auf Augenhöhe und fühlt sich mir gewissermaßen überlegen. Das liegt an meinen finanziellen Problemen. Ich muss noch ein paar Jahre Schulden abbezahlen. Leider haben viele Leute Vorurteile gegenüber verschuldeten Menschen :(.


Nur wenn beide Seiten gleiches Interesse haben, entwickelt sich eine Freundschaft ggf. weiter. Hier bist es ja du, die auswählt bzw. aussiebt. Und vielleicht ist ja mal eine dabei, die wieder auf deiner Wellenlänge ist. Also im Prinzip läuft doch alles normal, oder? Eigentlich kein Grund, an dir zu zweifeln. :smile:

Das Problem ist, dass ich auf dieser Website selten mit anderen Frauen ins Gespräch komme. Wenn du nicht unbedingt Freundinnen suchst, die vom Alter her deine Töchter sein könnten, hast du eine sehr kleine Auswahl. Und wenn es mal nicht passt, dauert es eine ganze Weile, bis du wieder jemanden im einigermaßen passenden Alter findest.
 

Min

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Ja, aber wenn diese Frau denkt, dass du unter ihr stehst, wieso warst du dann mit ihr befreundet für Jahre?

Blumenmädchen, kann es sein, dass du selbst von dir denkst, du seist weniger wert? Die Art, wie du deine Kontakte beschreibst, klingt so. Sofort damit aufhören :smile: Sonst wird es dir regelmäßig passieren, dass dein Gegenüber das spürt und diese Annahme zu seiner eigenen macht.

Und wenn auf dieser Plattform nur junge Gören abhängen - dann schreib besser auf einer altersgemäßen Plattform. :)
 

Blumenmädchen

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Ja, aber wenn diese Frau denkt, dass du unter ihr stehst, wieso warst du dann mit ihr befreundet für Jahre?

Wir waren niemals befreundet, ich habe sie noch nie persönlich getroffen. Außerdem hatte ich keine Ahnung, dass sie so über mich denkt. Wir haben uns über 4 1/2 Jahre sehr oft geschrieben. Ich schreibe mit niemandem so viel, wenn ich eine schlechte Meinung über ihn habe. Aber ich weiß auch, dass andere Menschen anders gestrickt sind. Es gab Männer, die in der Kennenlernphase deutlich mehr Kontakt zu mir gesucht haben als mein jetziger Freund und es trotzdem nicht ernst mit mir gemeint haben.


Blumenmädchen, kann es sein, dass du selbst von dir denkst, du seist weniger wert?

Nein. Ich bin genauso wenig perfekt wie alle anderen Menschen, aber deshalb nicht weniger liebenswert. Aber ich bin ein sehr reflektierter Mensch und rede offen über meine Probleme. Manche Leute legen mir das als Schwäche aus, aber das juckt mich nicht. Ich steh´ dazu :zwinkern:.

Diese Frau weiß halt, dass ich mich oft sehr einsam gefühlt habe, als ich noch nicht mit meinem Freund zusammen war. Viele Leute schreckt sowas ab. Sie schließen lieber Freundschaften mit Menschen, die genug Freunde haben und sich nicht einsam fühlen. Weil sie Angst haben, die einsame Person könnte klammern und zu viel fordern. Ich habe den Kontakt zu ihr schon ein Stück heruntergefahren und werde mich noch seltener melden. Wozu sollte ich ihr täglich schreiben, wenn sie mich nicht persönlich kennenlernen will, obwohl sie gar nicht so weit weg wohnt? Das ist dasselbe wie die ganzen Leute, die potenzielle Partner auf der Warmhalteplatte halten.


Und wenn auf dieser Plattform nur junge Gören abhängen - dann schreib besser auf einer altersgemäßen Plattform. :)

Eigentlich ist diese Plattform nicht nur für junge Leute gedacht. Ich schreibe dort auch nicht oft, das ist kein Forum. Aber im Internet hatte ich diesbezüglich nie Glück. Früher habe ich mich sporadisch mit Leuten von new-in-town.de getroffen, da sind aber auch keine Freundschaften draus entstanden.
 

Min

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Außerdem hatte ich keine Ahnung, dass sie so über mich denkt.

Und hat sie dir dann genau so was gesagt wie "Ich will mich nicht mit dir treffen. Du hast zu wenig Geld"? Hier schreibst du es so:

Sie sieht in mir keinen Menschen auf Augenhöhe und fühlt sich mir gewissermaßen überlegen. Das liegt an meinen finanziellen Problemen.

Ich frage, weil wir gelegentlich unsere Erwartungen/Erfahrungen/Ängste in den anderen projizieren. Eventuell sind ihre Beweggründe doch noch anders gelagert. Letztlich läuft es aber darauf hinaus: Ihr hat das telefonieren genug gegeben. Einen persönlicheren Kontakt will und kann sie nicht umsetzen. Ich würde mir an deiner Stelle überlegen, ob ich sie als Telefon-Freundin schätze und behalten möchte, oder "ganz oder gar nicht" - den Kontakt aufgebe.

Diese Frau weiß halt, dass ich mich oft sehr einsam gefühlt habe, als ich noch nicht mit meinem Freund zusammen war. Viele Leute schreckt sowas ab.

Ich muss zugeben, ich kann das ein Stück weit nachvollziehen, es geht mir ähnlich. Wenn ich das Gefühl habe, jemand ist dauerhaft einsam und hilflos mit dieser Situation, kreist ständig um dieses Thema - ich würde das auch nur eine gewisse Zeit anhören. Dann würde ich mich abgrenzen, damit die negative Energie mich nicht belasten kann.

Vor 10 Jahrren hatte ich einen Arbeitskollegen, der ein sehr offenes und positives Wesen hat. Von ihm hab ich mir sehr viel abgeschaut und (heimlich) von ihm gelernt. Er sieht meist das Positive, beklagt sich nicht groß, redet kaum schlecht über andere Menschen, ist unglaublich hilfsbereit, großzügig und freundlich. Ich bin mit ihm und seiner Frau und mittlerweile mit seinen Kindern seitdem befreundet und lerne immer noch von den beiden. Sie sind großartig in vielerlei Hinsicht.

Trotz Familie pflegen die beiden ihre Freundschaften und bringen fast immer eine gute Stimmung in die Runde. Ich habe sie nie zanken und extrem selten sich beklagen gehört - sie haben es wirklich raus, das Gute im Leben zu sehnen und das ist wahnsinnig ansteckend. Ich brauch nicht zu sagen, dass diese beiden einen großen Freundeskreis haben. Man fühlt sich einfach wohl in ihrer Nähe. Wirklich ein großes Vorbild für mich. Vielleicht auch eine Inspiration für dich?:herz:
 
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Blumenmädchen

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Und hat sie dir dann genau so was gesagt wie "Ich will mich nicht mit dir treffen. Du hast zu wenig Geld"?

Erst hat sie gesagt, dass die Chemie zwischen uns nicht stimmt. Dann habe ich sie gefragt, warum sie das so sieht. Sie meinte, dass sie meine Einstellung in mehreren Lebensbereichen einfach nicht nachvollziehen kann, weil sie eine völlig andere Denkweise hat. Es geht ihr nicht darum, dass ich wenig Geld habe. Sie hat ein Problem damit, dass ich in der Vergangenheit keinen guten Umgang damit hatte. Die Frau ist ein ziemlich sparsamer Mensch und hat einen sehr guten Überblick über ihre Finanzen. Ich habe schon öfters die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die seit ihrer Jugend jeden Monat brav Geld zur Seite legen und vor jeder Ausgabe ewig überlegen, ob es ihnen das wert ist, keine gute Meinung von Personen haben, die das Thema Geld eher locker sehen.


Ihr hat das telefonieren genug gegeben. Einen persönlicheren Kontakt will und kann sie nicht umsetzen. Ich würde mir an deiner Stelle überlegen, ob ich sie als Telefon-Freundin schätze und behalten möchte, oder "ganz oder gar nicht" - den Kontakt aufgebe.

Hier hast du etwas verwechselt. Mit dieser Frau habe ich noch nie telefoniert, unser Austausch fand immer per Mail statt. Telefonate gab es mit meiner verstorbenen Freundin, die ich auch in einem Forum kennengelernt habe.


Ich muss zugeben, ich kann das ein Stück weit nachvollziehen, es geht mir ähnlich. Wenn ich das Gefühl habe, jemand ist dauerhaft einsam und hilflos mit dieser Situation, kreist ständig um dieses Thema - ich würde das auch nur eine gewisse Zeit anhören. Dann würde ich mich abgrenzen, damit die negative Energie mich nicht belasten kann.

Ich weiß, was du meinst. Es geht um Positivität und Negativität. Leider muss ich gestehen, dass ich in der Vergangenheit ein sehr negativ eingestellter Mensch war. Ich habe viel gejammert, gemeckert, mich beschwert und andere kritisiert. Meine Mutter ist so drauf, und irgendwie habe ich das unbewusst übernommen. Wegen dieser Eigenart hatte ich nicht nur große Probleme mit Freunden, sondern auch auf der Arbeit.


Ich habe sie nie zanken und extrem selten sich beklagen gehört - sie haben es wirklich raus, das Gute im Leben zu sehnen und das ist wahnsinnig ansteckend. Ich brauch nicht zu sagen, dass diese beiden einen großen Freundeskreis haben. Man fühlt sich einfach wohl in ihrer Nähe. Wirklich ein großes Vorbild für mich. Vielleicht auch eine Inspiration für dich?:herz:

Vor gut einem Jahr habe ich angefangen, mir verstärkt Gedanken darüber zu machen. Ich habe einfach mal ausprobiert wie es ist, wenn ich mehr Positivität in mein Wesen bringe und wie die Menschen dann auf mich reagieren. Das Ergebnis lässt sich sehen: Ich hatte jetzt 9 Monate lang einen Jobeinsatz, der nächsten Mittwoch endet. Heute war die Verabschiedung vom Chef (er hat nächste Woche Urlaub), er hat mich zum Essen eingeladen, ich hab´ tolle Geschenke bekommen und was noch viel wichtiger ist: Ich werde von ihm und den ganzen Kollegen bei uns im Haus richtig wertgeschätzt. In früheren Einsätzen waren viele Leute genervt von mir und froh, wenn sie mich los waren. Außerdem führe ich zum ersten Mal eine aufrichtige Beziehung, die super funktioniert :thumbsup:.

Nur sind das alles Menschen, die ich noch nicht soooo lange kenne. Wenn jemand einen negativen Eindruck von dir hat, ist es schwierig, ihn davon zu überzeugen, dass man sich auch zum Positiven verändern kann. Und ich habe nun mal nur ein einziges Hobby, welches mich in Kontakt mit Menschen bringt (meine anderen Hobbys sind alles Dinge, die ich alleine mache). Und der Großteil dieser Leute kennt mich nun mal als "Meckerliese".
 

Min

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Vor gut einem Jahr habe ich angefangen, mir verstärkt Gedanken darüber zu machen. Ich habe einfach mal ausprobiert wie es ist, wenn ich mehr Positivität in mein Wesen bringe und wie die Menschen dann auf mich reagieren.

Das klingt super! Dann braucht es vielleicht einfach noch etwas Zeit, bis du mit dieser neuen Einstellung Freunde findest.

Wenn jemand einen negativen Eindruck von dir hat, ist es schwierig, ihn davon zu überzeugen, dass man sich auch zum Positiven verändern kann.
Klar, es dauert, bis die Veränderung auch bei deinem Umfeld 'durchsickert'. Ich würde einfach so weitermachen, wie du angefangen hast und darauf vertrauen, dass die Zeit das ihrige tut. :smile:
Sie meinte, dass sie meine Einstellung in mehreren Lebensbereichen einfach nicht nachvollziehen kann, weil sie eine völlig andere Denkweise hat.

Hmm, ja, so eine Reaktion tut weh, kann aber passieren. Abhaken, weiter positv denken :thumbsup:
 

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