Meine Ehe und das große Fragezeichen

Angie

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Liebes Forum,

ich eröffne jetzt einfach mal im Partnerschaftsforum einen Strang, da das Thema eben meine Partnerschaft sein soll. Sollte es gegen die Regeln verstoßen, einen zweiten Strang im Forum zu haben, bitte Bescheid sagen.

Mein Problem: Ich (Anfang 40, zwei kleine Kinder) bin seit einer Weile nicht ganz glücklich in meiner Ehe. Gerade versuche ich herauszufinden, woran es liegt. Denn meinen Mann bezeichnen alle anderen als „Glücksgriff“: toller Kerl, toller Papa, was er alles macht im Haushalt und mit den Kindern etc. Das stimmt auch, ich habe ihn ja nicht ohne Grund geheiratet. Doch mein Druck, ausbrechen zu wollen, wird immer stärker.

Seit Corona liegt alles frei: Wir hocken hier alle aufeinander, uns fehlen die jeweiligen sozialen Aktivitäten und Kontakte. Kein Abend, wo mal einer außer Haus gehen kann, was davor regelmäßig der Fall war. Jetzt sind wir auf uns selbst zurückgeworfen - und während er mehr oder weniger zufrieden zu sein scheint bin ich innerlich manchmal am Durchdrehen!

Ich habe ein großes Bedürfnis nach Freiheit, Privatsphäre und Individualität. Meiner Meinung nach sollte das in einer Beziehung machbar sein. Aber seit ich mich nicht mehr eher seinen Wünschen anpasse hat sich was verschoben bei uns. Ich für mich fühle diese Nähe nicht mehr, die mir immer so wichtig war und die mir Sicherheit gegeben hat. Ich möchte aber an der Ehe festhalten, auch, weil die Kinder uns noch brauchen. Aber nicht um den Preis, über Jahre unglücklich zu sein. Und auch nicht mit dem Ausweg, wieder eine Affäre einzugehen, denn dafür bin ich absolut nicht gemacht.

Tja, und meine Libido ist, was ihn betrifft, auf Minimum. Der arme Mann. Auch das macht mir zu schaffen.

Ich würde mich über Austausch zu diesem Thema freuen!
 
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Mod Wolf

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Hallo Angie,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.

Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.

Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Wolf aus dem Team

Ps: Wolfgang's E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt.
 

Admina Felis

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Mein Problem: Ich (Anfang 40, zwei kleine Kinder) bin seit einer Weile nicht ganz glücklich in meiner Ehe. Gerade versuche ich herauszufinden, woran es liegt. Denn meinen Mann bezeichnen alle anderen als „Glücksgriff“: toller Kerl, toller Papa, was er alles macht im Haushalt und mit den Kindern etc. Das stimmt auch, ich habe ihn ja nicht ohne Grund geheiratet. Doch mein Druck, ausbrechen zu wollen, wird immer stärker.


Guten Morgen, liebe Angie :smile:


Das ist wirklich keine leichte Situation.

Was ich dir als ersten Rat geben könnte (das jetzt zunächst ganz spontan und nicht detailliert geschrieben):

setz dich nicht unter Druck. Dein Mann mag sicher ein Glücksgriff sein, auch ein toller Mensch und Vater, dennoch haben deine Gefühle genauso Berechtigung.
Sie müssen nur nicht kurzfristig ausagiert werden. So eine Situation braucht mMn Zeit zum Reifen.
Schreib vielleicht Tagebuch, schaff dir eine Übersicht und fang damit an, dir mehr Lebensbereiche zu schaffen, in denen du Begeisterung und Lebensfreude erfährst und die deiner Ehe erstmal nicht im Wege stehen.
Also kurz: versuche, dich selbst, deine Mitte, nicht zu verlieren und verschließe dich auch innerlich nicht davor, dass es in Zukunft Lösungen geben kann, die jetzt noch außerhalb des Vorstellungsbereiches liegen.

es kann sein, dass in der Zukunft deine Ehe mehr zusammenwächst, es kann auch sein, dass ihr euch auseinander entwickelt, auch eine Trennung kann eine Lösung sein, muss es aber nicht. Es gibt, wie immer, Möglichkeiten. :smile:

Ich denke, es hat auch viel mit der eigenen Komfortzone zu tun, mit Perspektivenwechsel...was eben nicht heißt, dass man zum Ausbrechen aus der Komfortzone sich kopflos in eine Affäre o.ä. stürzen müsste.

Also, das als erster Tipp jetzt nur, um dir den Druck zu nehmen. Es wird dir nicht helfen , dir zu sagen (oder sagen zu lassen ) '' aber mein(dein) EM ist doch so wunderbar, begreif das doch und sei damit zufrieden ''
 
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Angie

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Dein Mann mag sicher ein Glücksgriff sein, auch ein toller Mensch und Vater, dennoch haben deine Gefühle genauso Berechtigung.
Liebe Felis, danke für deine Worte. Das Zitierte ist etwas, das ich tatsächlich erst für mich begriffen habe. Ich habe - obwohl ich nach außen sehr straight wirke - meine Gefühle Männern immer untergeordnet, weil ich zu viel Disharmonie nicht aushalte. Dann wurde der Druck zu groß und Peng - ich trennte mich...


Sie müssen nur nicht kurzfristig ausagiert werden. So eine Situation braucht mMn Zeit zum Reifen.
Das sehe ich auch so! Ich bin aber auch ehrlich: Wenn die Kinder nicht wären, ich hätte mich wohl schon mal zumindest räumlich getrennt. Ich fühl mich öfters wie im Gefängnis zuhause. (Also aufgrund mangelnder Privatsphäre, Freiheit etc., nicht, weil er mich einsperrt :lach:)


Schreib vielleicht Tagebuch, schaff dir eine Übersicht und fang damit an, dir mehr Lebensbereiche zu schaffen, in denen du Begeisterung und Lebensfreude erfährst und die deiner Ehe erstmal nicht im Wege stehen
Ach Felis, da bin ich grade massiv dabei. Und ich fühle mich wunderbar stark gerade, obwohl ich einen massiven, frischen Trauerfall zu bewältigen habe... Das Komische dabei ist nur, je mehr ich für mich selbst mache und einstehe, desto mehr fühle ich mich von ihm weggetrieben! Das ist ein Punkt, den ich nicht zu fassen kriege.


es kann sein, dass in der Zukunft deine Ehe mehr zusammenwächst, es kann auch sein, dass ihr euch auseinander entwickelt, auch eine Trennung kann eine Lösung sein, muss es aber nicht. Es gibt, wie immer, Möglichkeiten. :smile:
Ich sehe leider im Moment nur eine Mauer mit einem schmalen Durchgang. Das ist, es so zu belassen, wie es ist. Ich weiß gar nicht, ob ich die Kraft aufbringen könnte, die Mauer an anderen Stellen zu durchbrechen. Ich bin einfach ausgebrannt, leer, überfordert mit allem.


Es wird dir nicht helfen , dir zu sagen (oder sagen zu lassen ) '' aber mein(dein) EM ist doch so wunderbar, begreif das doch und sei damit zufrieden ''
Das ist halt der Grund, der es so schwer macht. Im Grunde tut mein EM nicht ä, was als „schlimm“ gilt - Gewalt, Lieblosigkeit etc. Er sieht mich aber eben einfach nicht als Mensch, der ich bin. So empfinde ich es.
 

Angie

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Ich merke immer mehr, dass es so nicht weitergehen kann und wird. Ich muss Dinge verändern, vor allem räumliche. Corona zeigt mir, dass ich Freiräume wie die Luft zum Atmen brauche. Auch von meinen Kindern. Diese erziehe ich dahingehend, meine Grenzen zu respektieren. Nein, ich will sie nicht immer mit Forderungen an meinem Rockzipfel haben. Sie müssen sich auch viel selbst beschäftigen, auch wenn sie klein sind. Dann bin ich selbst ausgeglichen, und ihnen gegenüber freundlicher und gerechter.

Meinen EM empfinde ich manchmal wie ein weiteres Kind, das von mir bespaßt werden will. Sein Sozialleben fällt lockdownbedingt gerade flach, und diese Lücke soll ich füllen. Ich mag aber nicht, das ist mir zu viel Nähe und Aufeinanderkleben. Ich habe ihm das erklärt, merke aber, dass es ihn kränkt. Nur, wenn ich hier zu viele Kompromisse eingehe, will ich ihn noch weniger um mich haben. Dann möchte ich ihn sogar wegstoßen...

Ich weiß wirklich nicht, wie sich das wieder einrenken kann? Weil so ganz ohne romantische Gefühle und Begehren für meinen Partner kann ich nicht dir nächsten 30, 40 Jahre leben!
 
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Sue2020

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Liebe Angie,

wollte mich bei dir auch unbedingt einlesen. Kann es total nachvollziehen wie du dich fühlst! Mir geht es genauso.

Alle um mich herum schwärmen über meinen Mann und das kann ich auch alles so
Unterschreiben. Aber die extreme Enge gerade macht mir auch sehr zu schaffen. Und auch die Anziehung zwischen uns beiden fehlt total. Wir verstehen uns super, aber es ist eher eine WG.

Auch ich bin bei meinen Kinder so, dass ich von ihnen verlange sich auch mal alleine zu beschäftigen. Da sind wir uns sehr ähnlich.

Leider habe ich keinen Tipp wie du das alles besser bewältigen kannst. Aber ich werde hier interessiert mitlesen! :herz:

GLG Sue
 
L

LUCY 75

Gelöschter User
Liebe Angie,

ich kann deine Gedanken auch gut nachempfinden. Ich empfinde die Nähe zu meinem EM gerade auch ehr als Belastung. Eine räumliche Trennung würde Dir bestimmt helfen, eigener Raum im Haus/Wohnung.

Ich gehe oft spazieren, um einen klaren Kopf zu bekommen, das tut auch den Kindern gut. Ich bekomme von allem Abstand und die Kids sind auch beschäftigt.

Ich habe ihm das erklärt, merke aber, dass es ihn kränkt
Das kenne ich auch. Auch mein EM ist schnell gekränkt und man selbst hat dann noch ein schlechtes Gewissen, dass man etwas für sich einfordert. Aber Angie, auch die EM müssen merken, dass sie für ihr eigenes Glück mitverantwortlich sind und auch an sich arbeiten müssen.

Ich habe meinem EM nun auch gesagt, dass ich nicht glücklich in unserer Beziehung bin, weil er mich nicht mehr als Frau wahrnimmt und sich selbst auch nicht mehr wichtig nimmt.
Ich habe ihm gesagt, dass es sein könnte, dass in 5-10 Jahren eine Trennung ansteht, sobald die Kinder selbstständig genug sind.

Hat Dein EM den Ernst der Lage erkannt und Dir zugehört :trost:?

LG Lucy
 
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Angie

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Und auch die Anziehung zwischen uns beiden fehlt total. Wir verstehen uns super, aber es ist eher eine WG.
Hey, schön, dass du da bist! Jetzt, wo ich dein Gesicht gesehen habe kommt es mir fast so vor, als würde ich dich kennen!

Also das Zitierte: So ist es bei uns auch, aber einseitig. Mein EM möchte schon und findet mich wohl noch immer heiß, aber ich habe eine Blockade. Das ist nicht das erste Mal so, und diesmal habe ich das Gefühl, dass es nicht so schnell weggeht :cry Mir tut das leid für ihn, und meine Verlustangst rührt sich auch - sucht er sich was Außerhäusliches, wenn das länger so geht? Man könnte ihn da ja sogar verstehen. Aber ich kann nicht meine Libido herzaubern. Und will auch nicht was Vorspielen, das nicht da ist.

Ich glaube, in Wolfgangs Texten steht sinngemäß, dass der Ofen aus ist, wenn eine Frau nicht mehr scharf auf den Mann ist. Das macht mir wirklich Sorgen! Denn so kann ich nicht auf Dauer leben...
 
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Angie

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Eine räumliche Trennung würde Dir bestimmt helfen, eigener Raum im Haus/Wohnung.
Liebe Lucy, ich freue mich, dass du hier hergefunden hast. Ja, das wäre das Allerwichtigste für mich! Leider geht es in der aktuellen Wohnsituation nicht, wir müssten umziehen. Dafür gäbe es sogar eine gute Gelegenheit (ich besitze eine vermietete Immobilie), aber mein EM will nicht. Einerseits, weil er in unserer Umgebung bleiben will (es wäre ca. 30 Min. entfernt), aber auch, weil er mein Bedürfnis nicht versteht. Er meint dann immer, die Wenigsten haben einen Raum für sich :( Das macht mich wütend, weil mir egal ist, was andere haben oder nicht. Ich brauche es eben so, und ich bin ein erwachsener Mensch. Msn sieht, das Thema macht was mit mir...


Das kenne ich auch. Auch mein EM ist schnell gekränkt und man selbst hat dann noch ein schlechtes Gewissen, dass man etwas für sich einfordert. Aber Angie, auch die EM müssen merken, dass sie für ihr eigenes Glück mitverantwortlich sind und auch an sich arbeiten müssen.
Das schlechte Gewissen. Ist das so ein Frauending? Ich hatte noch keinen Mann, dem es so ging. Die machen ihr Ding ganz selbstverständlich. Das habe ich mir in letzter Zeit auch angewöhnt, für mich als Harmoniebedürftige eine echte Überwindung! In unserer Ehe hat sich seither was verschoben. Ich bin irgendwie stark geworden und er unsicherer.


Ich habe meinem EM nun auch gesagt, dass ich nicht glücklich in unserer Beziehung bin
Ich finde das sehr mutig. Wir hat er denn reagiert?


Hat Dein EM den Ernst der Lage erkannt und Dir zugehört :trost:?
Er hört mir zu, ja. Er versucht auch zu verstehen. Es passiert leider öfters, dass er bestimmte Knöpfe drückt, die mich provozieren. Ich kann auch sehr aufbrausend sein. Dann wird es emotional, und das Thema wird dann zum Reizthema. Das ist eine blöde Streitkultur bei uns. Nach so einem Streit, an dem ich in letzter Zeit nicht mehr klein bei gebe, ist der einzige Zeitpunkt übrigens, wo ich mich wirklich zu ihm hingezogen fühle.

Ich denke nicht, dass er den Ernst der Lage sieht. Ich habe es nicht so klar ausgedrückt wie du, Lucy, das schaffe ich irgendwie nicht. Aber ich habe schon bei mehreren Themen gesagt, dass ich so nicht leben kann auf Dauer. Wenn er das nicht nachvollziehen kann, nimmt er das aber nicht ernst. Dann fühle ich mich abgewertet.
 

Angie

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Ich habe übrigens plötzlich keine Verlustangst mehr, was meinen AM angeht. Ich bin da total gelassen. Deswegen bezeichne ich ihn jetzt lieber als Ex-AM. Bei EM habe ich auch weniger Verlustängste als früher.

Das ist paradox, weil ich gerade einen schweren und tragischen Verlust zu verarbeiten habe...
 

Admina Felis

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Liebe Lucy, ich freue mich, dass du hier hergefunden hast. Ja, das wäre das Allerwichtigste für mich! Leider geht es in der aktuellen Wohnsituation nicht, wir müssten umziehen. Dafür gäbe es sogar eine gute Gelegenheit (ich besitze eine vermietete Immobilie), aber mein EM will nicht. Einerseits, weil er in unserer Umgebung bleiben will (es wäre ca. 30 Min. entfernt), aber auch, weil er mein Bedürfnis nicht versteht. Er meint dann immer, die Wenigsten haben einen Raum für sich :( Das macht mich wütend, weil mir egal ist, was andere haben oder nicht. Ich brauche es eben so, und ich bin ein erwachsener Mensch. Msn sieht, das Thema macht was mit mir...


Liebe Angie, guten Morgen :smile:


Bei uns ist es so, dass jeder sein eigenes Zimmer hat - auf meine Idee und Anregung hin von Anfang an. Ich wollte damit nicht nur möglichst lange trotz Ehe und Zusammenleben die Spannung und Anziehung aufrecht erhalten ( gerade auch durch meine Erfahrungen hier) - bisher klappt das auch sehr gut ! - sondern bin auch ein Mensch, der einfach ab und zu Rückzug und eigenen Raum dringend braucht, sonst bin ich zu reizüberflutet.

Es ist nur so, dass wir das dann eben anfangs schon umgesetzt haben - wir beide voller Verliebtheit das 'Nest' gebaut hatten - also das Vertrauen in die Liebe des Partners groß war, so dass mein Mann es einfach nur 'komisch' fand und mich damit humorvoll aufgezogen hat, er sich aber nicht zurück gestoßen fühlte.

Jetzt bei euch, da ja dein innerliches Wegrücken spürbar sein wird, werden bei deinem Mann natürlich Verlustgefühle , wahrscheinlich auch Gefühle von Abwertung aktiviert - egal wie oft du ihm erklärst, dass es so nicht gemeint ist- .
Wahrscheinlich machen rationale Erklärungen die Situation dann nur noch schlimmer. Da du dein Bedürfnis aber auch nicht ihm zuliebe einfach übergehen/ignorieren kannst, braucht ihr eine Lösung.

Wie wäre es denn mit einer Paarberatung - Eheberatung ? Das gibt es ja auch online, und passt ja auch in die aktuelle Corona Thematik ( so begründet bekommt dein Mann nicht gleich einen Voll-Schock). So eine Beratung könnte sicher gut helfen, erstmal die eigenen Wünsche/Gedanken mit Hilfe einer professionell geschulten Person zu auszuformulieren und an den Mann zu bringen, ohne Schaden anzurichten.
 
L

LUCY 75

Gelöschter User
Ich denke nicht, dass er den Ernst der Lage sieht. Ich habe es nicht so klar ausgedrückt wie du, Lucy, das schaffe ich irgendwie nicht. Aber ich habe schon bei mehreren Themen gesagt, dass ich so nicht leben kann auf Dauer.
Liebe Angie,
es ist nicht leicht, klare Worte zu finden, das weiß ich, und kann dich auch super gut verstehen. Ich denke in so einem Fall macht der Ton die Musik. Ich habe mir vorher auch genau überlegt, wie und was ich ihm sage, damit das Gespräch nicht nach hinten losgeht.

Ich finde das sehr mutig. Wir hat er denn reagiert?

Ja, ich trage dieses Thema auch schon sehr lange mit mir rum und ich musste auch meinen Mut zusammen nehmen. Ausderdem musste der Zeitpunkt passen ( kein Kind in der Nähe, er bereit für ein tiefsinniges Gespräch, was nicht seine Stärke ist). Mein EM hat es ruhig aufgenommen und mich reden lassen.

Ich habe ihm schon vor zwei Jahren mit dem Thema konfrontiert ( lange vor AM), es war also nicht neu für ihn. Wir streiten nie im klassischen Sinne, sondern schweigen und reden viel zu wenig. Ich habe ihm keine Vorwürfe gemacht, sondern ihm gesagt, dass ich mich ihm nicht mehr hingezogen fühle und dass es nicht an ihm liegt. Er war traurig, aber gefasst. Er hat nichts gesagt, das macht er nicht und das stört mich auch sehr.

Sein Verhalten hat sich aber geändert. Er möchte etwas ändern und mehr für sich selbst tun. Ist schon mal ein Anfang...

Vielleicht solltest Du, liebe Angie, auch Gedanken mach, Deinem AM Deine Bedürfnisse in klare Worte zu formulieren und ihm dabei auf keinen Fall Vorwürfe machen.

Die Idee von Admina Felis, sich in eine Paartherapie zu begeben, finde ich sehr gut. Das macht aber nur Sinn, wenn Ihr beide auch wirklich etwas ändern wollt.

LG Lucy
 
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Sue2020

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Liebe Angie,

Jetzt, wo ich dein Gesicht gesehen habe kommt es mir fast so vor, als würde ich dich kennen!

das geht mir ganz genauso! :smile::herz: Obwohl ich mich erst an dein neues Avatar gewöhnen muss. :lach:


Mein EM möchte schon und findet mich wohl noch immer heiß, aber ich habe eine Blockade.
Das ist bei mir leider auch so, aber schon länger! Was bei mir aber nicht nur mit AM zu tun hat. Der ganze Alltag usw. schlaucht mich so, dass ich abends meistens Tod ins Bett falle. Ich weiß das ich eine blöde Ausrede, aber wir hängen mit allem komplett alleine drinnen und unsere Familien können uns nicht so viel helfen. Das geht an die Substanz. Habe da auch schon sehr lange ein schlechtes Gewissen EM gegenüber! Dabei ist er super attraktiv, daran liegt es nicht.

sucht er sich was Außerhäusliches, wenn das länger so geht?
Das Gefühl hatte ich komischer weiße nie. Außer vor 2 Monaten oder so das erste mal
In 16 Jahren. Das war echt heftig! Da war er so extrem verändert. Ständig am Handy, kaum ansprechbar ... da habe ich das erste mal so richtig Panik bekommen. Obwohl bei mir ja auch die AM Sache wieder angelaufen ist. Habe es angesprochen was mit ihm los ist, und er hat es auf die Arbeit geschoben. Mein EM ist auch nicht der Typ der sich was anderes sucht, der hätte garkeine Zeit für sowas, weil er wirklich verdammt viel arbeitet und sich jede freie Minute um die Kids kümmert, dass ich meine Sachen machen kann. Seitdem hat er sich um 180 grad gedreht und sich 1000x entschuldigt das er so war. Seitdem war auch nichts mehr, wo ich mir nur annähernd hätte Sorgen machen müssen! Aber es war ein krasses Gefühl!

Ich glaube, in Wolfgangs Texten steht sinngemäß, dass der Ofen aus ist, wenn eine Frau nicht mehr scharf auf den Mann ist. Das macht mir wirklich Sorgen!
Oh das habe ich ja noch garnicht gelesen! :cry Das macht mir jetzt auch Sorgen! :blush: So kann es ja nicht weitergehen. Und ich habe wirklich einen Traummann zuhause sitzen.

Weißt du schon wie du weiter verfahren willst? Wäre eine Paartherapie was für euch? Und glaubst du das mit deinem eigenen Zimmer klappt, die Idee finde ich nach wie vor toll und ich denke oft daran!

Das ist paradox, weil ich gerade einen schweren und tragischen Verlust zu verarbeiten habe...
Das tut mir sehr leid liebe Angie! Hatte ich letztes Jahr auch und ich kann nur erahnen wie du dich fühlst. Ich drücke dich ganz fest!!!:trost:
 

Angie

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Bei uns ist es so, dass jeder sein eigenes Zimmer hat - auf meine Idee und Anregung hin von Anfang an.
Das habe ich leider verabsäumt. Ich bin ehrlich: Ich schlafe sogar am liebsten alleine, egal wie sehr ich den Mann liebe ()

Ich wollte damit nicht nur möglichst lange trotz Ehe und Zusammenleben die Spannung und Anziehung aufrecht erhalten ( gerade auch durch meine Erfahrungen hier) - bisher klappt das auch sehr gut ! - sondern bin auch ein Mensch, der einfach ab und zu Rückzug und eigenen Raum dringend braucht, sonst bin ich zu reizüberflutet.
Beides war wohl sehr weise. Derzeit sind wir viel zu viel zusammen, da finde ich es sogar logisch, dass man da keine Lust auf Kuscheln oder mehr hat. Man muss sich ja auch zwischendurch mal vermissen können... Und ich dreh hier schon am Rad... die Kinder fordern den ganzen Tag, sind laut, machen Chaos... der Mann will ständig was... ich fühle mich komplett belagert. Und dann kommt der Punkt, wo die Grenze überschritten ist und ich die Nerven verliere. Heute habe ich sie alle rausgeschmissen, zum Spazierengehen (bei Mistwetter :blush:) . Ging in dem Moment nicht anders.

Jetzt bei euch, da ja dein innerliches Wegrücken spürbar sein wird, werden bei deinem Mann natürlich Verlustgefühle , wahrscheinlich auch Gefühle von Abwertung aktiviert - egal wie oft du ihm erklärst, dass es so nicht gemeint ist-
Das klingt plausibel, so habe ich es noch gar nicht betrachtet. Aber muss ich mich da nicht trotzdem einfach mal durchsetzen?

Wie wäre es denn mit einer Paarberatung - Eheberatung ?
Mein Em hält nicht do viel davon. Aber wenn es hart auf hart käme würde er schon mitmachen. Ich muss mir das noch gut überlegen. Schließlich will ich AM auf keinen Fall ins Spiel bringen. Noch nicht zumindest. Denn diese Verletzung würde alles andere überlagern und ich begebe mich in Sub-Position. Leider habe ich AM aber nicht nicht ganz losgelassen innerlich. Auch wenn ich ihn schon mehrmals abgewiesen habe. Er spukt halt trotzdem in meinem Kopf herum zwischendurch. Das muss ich erst noch ändern.

Danke, Felis, für die Schilderung deiner Erfahrungen!
 

Angie

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Vielleicht solltest Du, liebe Angie, auch Gedanken mach, Deinem AM Deine Bedürfnisse in klare Worte zu formulieren und ihm dabei auf keinen Fall Vorwürfe machen.
Danke auch dir für deine Erfahrungen. Ich finde es sehr stark, dass du so klar bist! Ich formuliere meine Bedürfnisse bereits recht klar, was ein enormer Fortschritt für mich ist. Dadurch, dass er sie aber oft abtut als quasi lächerlich, fühle ich mich abgewertet und nicht gesehen. Das heißt nicht, dass er nur sein Ding macht! In vielen Dingen ist er großartig und verständnisvoll. Nur gibt es leider ein paar gewichtige Punkte, in denen wir nicht zusammenfinden.


Die Idee von Admina Felis, sich in eine Paartherapie zu begeben, finde ich sehr gut. Das macht aber nur Sinn, wenn Ihr beide auch wirklich etwas ändern wollt.
Tja, da hast du mich erwischt. Ich will schon was ändern. Ich weiß nur noch nicht, ob ich so viel ändern möchte, dass es mit EM gemeinsam geht. Ich muss da an die Schilderungen von La Traviata denken, die erst durch eine Trennung von ihrem EM wieder zu ihm gefunden hat. Dann aber als neue Version von sich selbst und unter anderen Bedingungen.
 

Angie

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Obwohl ich mich erst an dein neues Avatar gewöhnen muss. :lach:
Der alte war zu sehr an den AM gebunden - der musste weg :lach:


Der ganze Alltag usw. schlaucht mich so, dass ich abends meistens Tod ins Bett falle. Ich weiß das ich eine blöde Ausrede, aber wir hängen mit allem komplett alleine drinnen und unsere Familien können uns nicht so viel helfen. Das geht an die Substanz. Habe da auch schon sehr lange ein schlechtes Gewissen EM gegenüber! Dabei ist er super attraktiv, daran liegt es nicht.
Same here. Unser Familien“Business“ klappt bestens. Nur auf der Paarebene, die derzeit nur abends auf der Couch stattfindet, hakt es.


Das Gefühl hatte ich komischer weiße nie. Außer vor 2 Monaten oder so das erste mal
In 16 Jahren. Das war echt heftig!
Ich kenne das schon, vor der Sache mit AM war ich auch mal sehr eifersüchtig wegen dem von dir geschilderten Verhalten. Jetzt berührt mich die Vorstellung viel weniger. Trotzdem triggert es meine Verlustangst. Kann das schwer erklären, es geht da wohl um Kontrollverlust über mein Leben.


Oh das habe ich ja noch garnicht gelesen! :cry Das macht mir jetzt auch Sorgen! :blush:
Es ist glaub ich im Mann-Frau-Konflikt. Falls ich es falsch wiedergebe, kann mich Wolfgang bitte gerne korrigieren. Aber es ging eben darum, dass, wenn die Frau erstmal das sexuelle Begehren an ihrem Mann verloren hat, das kaum mehr auf Dauer zurückzuholen ist. Man kann es kurzfristig zurückgewinnen, z. B. eben durch Verlustangst, aber auf Dauer wohl nicht. Und ja, das finde ich auch beängstigend.

Und glaubst du das mit deinem eigenen Zimmer klappt,
Derzeit leider nicht, aber in den nächsten Jahren werde ich eine Lösung suchen!
 

Admina Felis

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Mein Em hält nicht do viel davon. Aber wenn es hart auf hart käme würde er schon mitmachen. Ich muss mir das noch gut überlegen. Schließlich will ich AM auf keinen Fall ins Spiel bringen. Noch nicht zumindest. Denn diese Verletzung würde alles andere überlagern und ich begebe mich in Sub-Position. Leider habe ich AM aber nicht nicht ganz losgelassen innerlich. Auch wenn ich ihn schon mehrmals abgewiesen habe. Er spukt halt trotzdem in meinem Kopf herum zwischendurch. Das muss ich erst noch ändern.


Guten Morgen, liebe Angie,


daran hatte ich gar nicht gedacht - stimmt, wenn ihr eine Paartherapie macht, dann würde AM ins Spiel kommen.

Ich hatte jetzt eher an so etwas wie eine Mediation gedacht - eine Beratung, die nicht so in die Tiefe geht, um erstmal zu vermitteln, dass du deinen eigenen Bereich brauchst und durchsetzen wirst, denn dass es für den gesamten Familienfrieden und natürlich für dich selbst nötig ist, sehe ich auch so.
Es war so eine Idee, die aufkeimte, wie das konkret aussehen kann (eine Beratung), weiß ich auch nicht genau, da müsste man sich mal schlau machen.
 
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  14. Bourque @ Bourque: Liebe Plouha, liebe Hira, herzlichen Glückwunsch von meiner Seite!
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