Hexagramm
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Hallo zusammen,
da ich nicht weiterkomme, aber mir nun sicher bin, was ich nicht will, habe ich mich hier angemeldet. Ich habe viele Stränge durchgelesen und die Schicksale der Menschen dahinter verinnerlicht, so dass mein Blick wenigstens ein bisschen klarer geworden ist. Trotzdem brauche ich eure Hilfe, da ich nicht mehr weiß, was ich machen soll und einfach in einer Sackgasse stecke.
Ich (42), verheiratet (seit 17 Jahren), 3 Kinder (Teenager); AM (52), verheiratet (seit 12 Jahren), 3 kleine Kinder.
Wir haben uns online kennengerlernt. Was harmlos angefangen hat, ist innerhalb sehr kurzer Zeit aus dem Ruder gelaufen. Wir hatten beide konservative Wert- und Moralvorstellungen, keiner von uns suchte nach einer Beziehung außerhalb und keiner dachte, dass es so weit kommen würde. Diese Sicherheit ist uns beiden zum Verhängnis geworden. Und ich bin jetzt auch überzeugt, dass mich die meiste Schuld trifft, weil ich das Ganze, bewusst oder unbewusst, provoziert habe. Unsere "Beziehung" läuft seit 5 Monaten mit täglichem Kontakt und regelmäßigen Treffen, mit allem was dazu gehört. Ich habe in meinem AM mein zweites Ich gefunden, es passt bis auf ein paar Kleinigkeiten einfach alles, dass es schon irgendwie unheimlich ist.
Wir sind beide Kopfmenschen und haben Probleme mit Emotionen. Er kann mit ihnen nicht umgehen und rennt einfach weg. Ich habe zu viele und zu starke, kann sie nur sehr schwer kontrollieren, deswegen will ich auch niemanden an mich ranlassen.
Doch dann haben wir uns gefunden und diese Beziehung ist absolut anders, dass ich Angst vor ihrer Tiefe habe und trotzdem uns beide absichtlich da reinziehe.
Absichtlich, weil ich sowohl mich als auch ihn emotional beeinflusst vielleicht sogar manipuliert habe, damit wir uns noch näher kommen.
Ich sagte ihm immer viel mehr, als ich tatsächlich empfand. Das war jedoch keine böse Absicht, ich wollte ihm auch nichts vormachen. Es war die Leere in mir und ihm, die ich füllen wollte, um uns beide glücklich zu machen. Ich sagte ihm, dass ich ihn liebe, habe es aber nicht empfunden. Je ehrlicher ich ihm etwas sagte, umso mehr glaubte ich auch daran, umso mehr öffnete er sich mir und fing auch an, daran zu glauben und zu empfinden. Mit der Zeit wusste ich, dass ich ihn liebe, aber ich fühlte es nicht. Mit der körperlichen Nähe verfestigte sich mein und sein Glaube.
Am Anfang hatten wir uns paar Mal gestritten, wobei es eigentlich eher Meinungsverschiedenheiten waren. Nach jedem Streit habe ich mich sofort zurückgezogen, nur da war ich wirklich aufrichtig. Er dachte jedes Mal, es wäre endgültig und musste sich ständig übergeben, hatte Kopfschmerzen und ganz schlimme Magenschmerzen bekommen, er konnte es nicht mehr ertragen und hat alles hingeschmissen. Unsere Trennung ging aber nur paar Tage. Er hat es bereut, aber ich war es, die ihn zurückholte. Hätte ich es damals bloß nicht getan, aber ich tat es nun Mal.
Daraufhin habe ich auf diese Situation reagiert und mein Verhalten ihm gegenüber angepasst. Mein Verstand kontrollierte ab da meine Gefühle. Danach folgte eine wundervolle Zeit. Auch wenn ich uns weiterhin beeinflusst habe, war alles in Balance, und wir haben uns gegenseitig alles gegeben, was wir brauchten.
Von einem Tag auf den anderen spürte ich, dass etwas nicht stimmt. AM hat sich nicht mehr gemeldet. Dann schrieb er mir per WA paar Ausreden, und ich habe mitgespielt. Seit der ersten Trennung habe ich nie wieder Druck auf ihn ausgeübt, weil ich mir um seine Gesundheit Sorgen machte und ihn nicht verlieren wollte. Ich habe AM in Ruhe gelassen, hoffte, dass alles wieder in Ordnung kommt. Diese Ungewissheit machte mich jedoch wahnsinnig. Hier kamen dann alle meine Emotionen auf einen Schlag wie Tsunami. Ich habe ihm nie meine wahren Gefühle gezeigt, nur am Anfang, wo sie nicht stark waren.
Was aber in meinem Inneren jetzt los war, ist sehr schwer zu beschreiben. Ich denke, dass sich so Entzugserscheinungen bei Drogenabhängigen anfühlen. Mich schmiss es gefühlsmäßig von einem Extrem ins andere, und mein Verstand steuerte das Ganze und machte alles nur noch schlimmer. Ich dachte, dass es mich innerlich zerreißen würde. Ich hasste AM, mich, dann dachte ich, dass ich ohne ihn nicht leben könnte. Ich hätte mehrere Badewannen mit meinen Tränen füllen können. Hatte Bauchschmerzen. Ich bereute den Tag, an dem wir uns kennengelernt haben. Ich spürte, wie mein Leben an mir vorbei ging, und ich nichts dagegen unternehmen konnte. Meine ganze Familie habe ich da reingezogen. Bin stundenlang spazieren gegangen, damit meine Kinder nicht sehen, was mit mir los ist. Dieses Hin und Her ging vier Wochen. Dann konnte ich diesen Zustand nicht mehr ertragen und schrieb ihm einen Brief, sachlich und verständnisvoll, wie ich konnte, damit er sagt, was bei ihm los ist.
Daraufhin antwortete er, dass seine Frau alles herausgefunden hat, er mit der Situation nicht umgehen kann und sich am liebsten in Luft auflösen möchte, dass er mir schreibt, wenn er klarer denken kann. Ich antwortete, dass er zur Ruhe kommen sollte. Seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr. Die KS dauert nun drei Wochen. Seit einer Woche habe ich keine Entzugserscheinungen mehr und bin insgesamt ruhiger geworden, habe auch keine extremen Gefühlschwankungen mehr.
Meinem AM geht es ähnlich, da bin ich sicher, nicht so extrem wie mir, aber auf jeden Fall nicht gut. Er kann alles sehr gut verdrängen und sich ablenken.
Ich weiß nicht, ob es Abhängigkeit oder Liebe ist. Ich kann nicht mehr unterscheiden. Die ersten Wochen der KS wusste ich nicht mehr, wie ich mit diesem Chaos weiter leben soll. Ich habe mir Strategien überlegt, Pläne geschmiedet, wie ich ihn zurückhole, mir ging und geht so viel durch den Kopf. Ich weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist.
Nachdem ich viele Stränge durchgelesen habe, weiß ich jedoch genau, was ich nicht will. Ich will nicht, dass seine Ehe kaputt geht, dass er leidet oder krank wird. Lieber verzichte ich auf ihn, als ihn leiden zu lassen. Hier bin ich mir absolut sicher, weil ich es eindeutig fühle. Der Rest ist im Nebel, und ich weiß einfach nicht weiter. Ich brauche ihn in meinem Leben, will mit ihm zusammen sein, wie vorher.
da ich nicht weiterkomme, aber mir nun sicher bin, was ich nicht will, habe ich mich hier angemeldet. Ich habe viele Stränge durchgelesen und die Schicksale der Menschen dahinter verinnerlicht, so dass mein Blick wenigstens ein bisschen klarer geworden ist. Trotzdem brauche ich eure Hilfe, da ich nicht mehr weiß, was ich machen soll und einfach in einer Sackgasse stecke.
Ich (42), verheiratet (seit 17 Jahren), 3 Kinder (Teenager); AM (52), verheiratet (seit 12 Jahren), 3 kleine Kinder.
Wir haben uns online kennengerlernt. Was harmlos angefangen hat, ist innerhalb sehr kurzer Zeit aus dem Ruder gelaufen. Wir hatten beide konservative Wert- und Moralvorstellungen, keiner von uns suchte nach einer Beziehung außerhalb und keiner dachte, dass es so weit kommen würde. Diese Sicherheit ist uns beiden zum Verhängnis geworden. Und ich bin jetzt auch überzeugt, dass mich die meiste Schuld trifft, weil ich das Ganze, bewusst oder unbewusst, provoziert habe. Unsere "Beziehung" läuft seit 5 Monaten mit täglichem Kontakt und regelmäßigen Treffen, mit allem was dazu gehört. Ich habe in meinem AM mein zweites Ich gefunden, es passt bis auf ein paar Kleinigkeiten einfach alles, dass es schon irgendwie unheimlich ist.
Wir sind beide Kopfmenschen und haben Probleme mit Emotionen. Er kann mit ihnen nicht umgehen und rennt einfach weg. Ich habe zu viele und zu starke, kann sie nur sehr schwer kontrollieren, deswegen will ich auch niemanden an mich ranlassen.
Doch dann haben wir uns gefunden und diese Beziehung ist absolut anders, dass ich Angst vor ihrer Tiefe habe und trotzdem uns beide absichtlich da reinziehe.
Absichtlich, weil ich sowohl mich als auch ihn emotional beeinflusst vielleicht sogar manipuliert habe, damit wir uns noch näher kommen.
Ich sagte ihm immer viel mehr, als ich tatsächlich empfand. Das war jedoch keine böse Absicht, ich wollte ihm auch nichts vormachen. Es war die Leere in mir und ihm, die ich füllen wollte, um uns beide glücklich zu machen. Ich sagte ihm, dass ich ihn liebe, habe es aber nicht empfunden. Je ehrlicher ich ihm etwas sagte, umso mehr glaubte ich auch daran, umso mehr öffnete er sich mir und fing auch an, daran zu glauben und zu empfinden. Mit der Zeit wusste ich, dass ich ihn liebe, aber ich fühlte es nicht. Mit der körperlichen Nähe verfestigte sich mein und sein Glaube.
Am Anfang hatten wir uns paar Mal gestritten, wobei es eigentlich eher Meinungsverschiedenheiten waren. Nach jedem Streit habe ich mich sofort zurückgezogen, nur da war ich wirklich aufrichtig. Er dachte jedes Mal, es wäre endgültig und musste sich ständig übergeben, hatte Kopfschmerzen und ganz schlimme Magenschmerzen bekommen, er konnte es nicht mehr ertragen und hat alles hingeschmissen. Unsere Trennung ging aber nur paar Tage. Er hat es bereut, aber ich war es, die ihn zurückholte. Hätte ich es damals bloß nicht getan, aber ich tat es nun Mal.
Daraufhin habe ich auf diese Situation reagiert und mein Verhalten ihm gegenüber angepasst. Mein Verstand kontrollierte ab da meine Gefühle. Danach folgte eine wundervolle Zeit. Auch wenn ich uns weiterhin beeinflusst habe, war alles in Balance, und wir haben uns gegenseitig alles gegeben, was wir brauchten.
Von einem Tag auf den anderen spürte ich, dass etwas nicht stimmt. AM hat sich nicht mehr gemeldet. Dann schrieb er mir per WA paar Ausreden, und ich habe mitgespielt. Seit der ersten Trennung habe ich nie wieder Druck auf ihn ausgeübt, weil ich mir um seine Gesundheit Sorgen machte und ihn nicht verlieren wollte. Ich habe AM in Ruhe gelassen, hoffte, dass alles wieder in Ordnung kommt. Diese Ungewissheit machte mich jedoch wahnsinnig. Hier kamen dann alle meine Emotionen auf einen Schlag wie Tsunami. Ich habe ihm nie meine wahren Gefühle gezeigt, nur am Anfang, wo sie nicht stark waren.
Was aber in meinem Inneren jetzt los war, ist sehr schwer zu beschreiben. Ich denke, dass sich so Entzugserscheinungen bei Drogenabhängigen anfühlen. Mich schmiss es gefühlsmäßig von einem Extrem ins andere, und mein Verstand steuerte das Ganze und machte alles nur noch schlimmer. Ich dachte, dass es mich innerlich zerreißen würde. Ich hasste AM, mich, dann dachte ich, dass ich ohne ihn nicht leben könnte. Ich hätte mehrere Badewannen mit meinen Tränen füllen können. Hatte Bauchschmerzen. Ich bereute den Tag, an dem wir uns kennengelernt haben. Ich spürte, wie mein Leben an mir vorbei ging, und ich nichts dagegen unternehmen konnte. Meine ganze Familie habe ich da reingezogen. Bin stundenlang spazieren gegangen, damit meine Kinder nicht sehen, was mit mir los ist. Dieses Hin und Her ging vier Wochen. Dann konnte ich diesen Zustand nicht mehr ertragen und schrieb ihm einen Brief, sachlich und verständnisvoll, wie ich konnte, damit er sagt, was bei ihm los ist.
Daraufhin antwortete er, dass seine Frau alles herausgefunden hat, er mit der Situation nicht umgehen kann und sich am liebsten in Luft auflösen möchte, dass er mir schreibt, wenn er klarer denken kann. Ich antwortete, dass er zur Ruhe kommen sollte. Seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr. Die KS dauert nun drei Wochen. Seit einer Woche habe ich keine Entzugserscheinungen mehr und bin insgesamt ruhiger geworden, habe auch keine extremen Gefühlschwankungen mehr.
Meinem AM geht es ähnlich, da bin ich sicher, nicht so extrem wie mir, aber auf jeden Fall nicht gut. Er kann alles sehr gut verdrängen und sich ablenken.
Ich weiß nicht, ob es Abhängigkeit oder Liebe ist. Ich kann nicht mehr unterscheiden. Die ersten Wochen der KS wusste ich nicht mehr, wie ich mit diesem Chaos weiter leben soll. Ich habe mir Strategien überlegt, Pläne geschmiedet, wie ich ihn zurückhole, mir ging und geht so viel durch den Kopf. Ich weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist.
Nachdem ich viele Stränge durchgelesen habe, weiß ich jedoch genau, was ich nicht will. Ich will nicht, dass seine Ehe kaputt geht, dass er leidet oder krank wird. Lieber verzichte ich auf ihn, als ihn leiden zu lassen. Hier bin ich mir absolut sicher, weil ich es eindeutig fühle. Der Rest ist im Nebel, und ich weiß einfach nicht weiter. Ich brauche ihn in meinem Leben, will mit ihm zusammen sein, wie vorher.
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