Misstrauen gegenüber LG und Kollegin

Mod Sleepy

Moderator
Registriert
15 Feb. 2018
Beiträge
5.681
Hallo Sternchen,

möchtest du dir vielleicht noch ein hübsches Avatar zulegen? Vielen Dank!

Ich finde es toll, wie sehr du reflektieren kannst und dass du auch deine eigenen Anteile betrachtest. Ich freue mich natürlich, dass das Schreiben hier dir hilft.
Es ist oft so, dass man seine Gedanken besser strukturieren kann wenn man sie niederschreibt - auch deswegen weil man das später nochmal nachlesen und reflektieren kann.

Philipp hat ja bereits gute Erklärungen zu der Beziehungsmechanik abgegeben, da kann ich auch nicht mehr viel zufügen.

Er hat mir hoch und heilig versprochen, dass er der Kollegin bereits mehrfach gesagt hat, dass sie ihm solche Nachrichten nicht schicken soll und dass er nichts von ihr möchte.
Ich fände es wäre hier dann seine Aufgabe seine Konsequenzen zu ziehen und eben nicht mehr ständig mit ihr herumzuschreiben und sie "abzuweisen". Ich kann nicht so ganz nachvollziehen weswegen er ihr da eine Bühne gibt anstatt eine klare Kante zu zeigen.

mit dem Resulatat, dass sie ihn blockiert hat (hat er mir gezeigt, weil wir beide uns schon immer einig waren, dass bei WhatsApp blockieren etwas sehr kindliches ist).
Haja.. was soll man dazu sagen... geblockt. :grins: Also weisst du Sternchen, ich glaub jetzt nicht dass diese Kollegin eine richtige Konkurrenz für dich ist. Nicht, wenn sie strategisch so unklug handelt. Wenn ich mir schon ne Affärenfrau zulegen würde dann doch eine die sexuell aktiv ist, lustig, locker aber doch nicht dramatisch. Welcher Mann will denn sowas haben? Dramen kann man auch genug zuhause haben.

Sie soll sich ruhig weiter echauffieren und du weiter ruhig und souverän bleiben. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihm das dann zu doof mit ihr wird.

Ich finde euren Gesprächsverlauf übrigens super gelaufen. Es ist schön, dass ihr da beide offen für die Argumente des anderen wart und auch Missverständnisse herausarbeiten konntet. Das ist wichtig und richtig. Schaut halt, dass ihr jetzt nicht nahezu täglich Beziehungsdiskussionen führt, damit ihr den Flow nicht verliert.

Ich bin jedenfalls guter Dinge, dass ihr das gemeinsam als Paar hinbekommt.
 

Anne145

Aktives Mitglied
Registriert
29 Nov. 2014
Beiträge
2.319
Liebes Sternchen,

so finden sich doch einige ehemaligen Affärenfrauen im Partnerschaftsforum wieder.:zwinkern:

Du hast hier ja bereits exzellente Beratung...

Ich wollte nur mal liebe Grüße da lassen und finde ebenfalls das euer Gespräch sehr gut gelaufen ist. Deine Selbstreflektion ist großartig und wird euch bestimmt wieder in den Flow verhelfen.

Alles Liebe

Anne
 
Zuletzt bearbeitet:

Sternchen73

Mitglied
Registriert
6 Apr. 2021
Beiträge
26
Ich fände es wäre hier dann seine Aufgabe seine Konsequenzen zu ziehen und eben nicht mehr ständig mit ihr herumzuschreiben und sie "abzuweisen". Ich kann nicht so ganz nachvollziehen weswegen er ihr da eine Bühne gibt anstatt eine klare Kante zu zeigen.

Und genau das ist mein Problem an der ganzen Geschichte!!!
Er stellt sich gerade als unschuldig und Opfer dar. Aber er hat es zugelassen. Und aus meinem Verständnis, schicke ich ja nur Nachrichten mit Kuss- und Herzsmileys und mit Inhalt, der sofort gelöscht werden muss, an jemandem, der dieses zulässt, oder?
Also, ich würde im Leben nicht solche Nachrichten über einen längeren Zeitraum an einem Kollegen schicken, wenn ich den Eindruck hätte, er möchte dieses nicht. Das bedeutet für mich im Umkehrschluss, dass die Kollegin ja eine positive Ressonanz auf ihre Nachrichten erhalten haben muss. Und dieses letztendlich nur eingestellt hat, weil mein Freund ihr mitgeteilt hat, sie möge dieses bitte unterlassen, weil er Stress mit mir bekommen hat und ich angekündigt habe, dass ich gehe, wenn dieser Kontakt so beibleibt.

Oder sehe ich es falsch?

Vielleicht wirke ich sehr reflektiert und klar. Aber heute bin ich maximal frustriert und auch echt sehr verletzt. Ich habe meine Fehler erkannt und sehe auch, dass ich wieder ein wenig mehr in unsere Beziehung investieren muss und mich nicht zu sehr darauf ausruhen darf, dass er mich liebt. Sondern dass unsere schöne Beziehung auch "Futter" braucht, um schön zu bleiben.
Dennoch bin ich echt enttäuscht, dass er so schnell die Bestätigung bei einer anderen Frau gesucht hat. Bzw. die Bestätigung so sehr genossen hat, dass es ihm nicht gelungen ist, sich da besser abzugrenzen.

Als er mir im Oktober berichtete, dass die Kollegin ihm erzählt hätte, dass sie sich in ihn verliebt habe und der Meinung sei, dass ich nicht die Richtige für ihn wäre, habe ich zunächst gelacht und ihn gefragt, was sie sich denn dabei gedacht habe.
Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, wurde mir klar, dass er ihr ja irgendwelche Signale gesendet haben muss, die dazu geführt haben, dass sie sich getraut habe, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Oder?
Ähnlich wie mit den Nachrichten, ich würde doch keinem Kollegen, von dem ich weiß, dass er in einer festen Beziehung ist, meine Gefühle und Verliebtsein offenbaren, wenn ich nicht in irgendeiner Form damit rechnen, dass meine Gefühle erwidert werden könnten. Oder sehe ich auch dieses falsch?
Das hat bei uns damals tatsächlich zu einem Streit geführt (hatte ich verdrängt) und mein Freund war total enttäuscht von mir. Er fand sich fair und ehrlich, dass er mir sofort und am gleichen Abend von dem Geständnis der Kollegin berichtet hat. Und einen Tag später unterstelle ich ihm, dass er ihr ja in irgendeiner Weise vermittelt haben müsste, dass sie eine Chance bei ihm haben könnte.

Also weisst du Sternchen, ich glaub jetzt nicht dass diese Kollegin eine richtige Konkurrenz für dich ist.

Das glaube ich auch nicht, bzw. habe ich auch nie geglaubt.
Heute geht es mir nicht so wirklich gut und ich mache mir schon recht viele Gedanken. Zwischendurch musste ich mir mal ganz viele hässliche Gedanken zu der Kollegin machen, um meinen Frust loszuwerden.

Die Kollegin ist eine Prinzessin (darüber waren mein Freund und ich uns schon immer einig). Sie ist gewohnt das zu bekommen, was sie haben möchte. Und wenn sie es nicht bekommt, dann fragt sie Papa, und er regelt es dann, dass sie es doch noch bekommt. (Und Papa findet meinen Freund übrigens auch ganz toll - vor allem nachdem er ihr den Schrank und den Schuppen aufgebaut hat).
Aus dem Grund kann sie nicht mit Geld umgehen (weil Papa immer wieder finanziell unterstützt, wenn es eng wird), welches für meinen Freund ein absolutes No-Go ist.
Vom Aussehen können wir auch nicht konkurrieren. Sie hat leider mit Übergewicht zu kämpfen, während ich mit meiner Figur absolut Glück habe. Ich weiß auch, dass Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt, und das eine Top-Figur keinen schlechten Charakter ersetzt. Dennoch muss ich was das Aussehen angeht, nicht mit der Kollegin konkurrieren.

Womit die Kollegin trumpft, ist dass sie immer lacht und fröhlich ist. Sie sagt selbst, dass sie möchte, dass es allen in ihrem Umfeld gut geht und hat da wirklich eine Gabe. Sie strahlt und verbreitet eine positive Energie und bereichert die Räume, die sie betritt, mit ihrer Fröhlichkeit.
Diese Fröhlichkeit und Leichtigkeit ist bei mir in der letzten Zeit ein wenig unter gegangen. Ich bin eigentlich auch jemand, der viel lacht und eher gute als schlechte Laune hat. Ich mag keine negativen Menschen und versuche immer das Positive zu sehen. Meine Mitarbeiter schätzen meinen Optimismus und meine lösungsorientierte Herangehensweise sehr. Aber bedingt durch die Belastung durch die Pandemie ist mein Lachen und meine Fröhlichkeit ein Stück verloren gegangen!
Von daher glaube ich (Stand heute Vormittag), dass mein Freund bei der Kollegin etwas gefunden hat, was er bei mir in der letzten Zeit vermisst hat.

Nicht, wenn sie strategisch so unklug handelt. Wenn ich mir schon ne Affärenfrau zulegen würde dann doch eine die sexuell aktiv ist, lustig, locker aber doch nicht dramatisch. Welcher Mann will denn sowas haben? Dramen kann man auch genug zuhause haben.

Das sehe ich auch so, und habe bereits im Affärenforum gecheckt, ob sie sich dort beraten lässt :zwinkern: das könnte mir natürlich zum Verhängnis werden! Denn ich weiß, dass es mir gerade in die Karten spielt, dass sie sich jetzt so verhält während ich versuche Dramen zu vermeiden.
Auch in den Gesprächen, die wir bislang zu dem Thema geführt haben, hat es kein Drama von meiner Seite aus gegeben. Ich bin ruhig, sachlich und klar geblieben.
Dennoch habe ich schon das Gefühl, dass es alles recht fragil ist und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kollegin jetzt einfach so locker lässt. Von daher muss ich weiter wachsam sein, ob es meinem Freund gelingt sich abzugrenzen oder ob er tatsächlich jemand ist, der sich schnell Bestätigung bei anderen Frauen suchen muss (aber dann wohl eher ohne mich als Hauptbeziehung) :cry

Schaut halt, dass ihr jetzt nicht nahezu täglich Beziehungsdiskussionen führt, damit ihr den Flow nicht verliert.

Machen wir nicht - Beziehungsdiskussionen nur in geringen Dosen und nur wenn es passend ist.
Das Thema Sexualität möchte ich gerne weiter bearbeiten, aber nicht im Sinne von Beziehungsdiskussionen oder -Dramen. Sondern lediglich gemeinsam einen Weg finden zu einer beiderseits erfüllenden Sexualität in der Beziehung (mit Rücksicht auf sowohl meine wie seine Bedürfnisse)
 
Zuletzt bearbeitet:

Sternchen73

Mitglied
Registriert
6 Apr. 2021
Beiträge
26
so finden sich doch einige ehemaligen Affärenfrauen im Partnerschaftsforum wieder.:zwinkern:



Ich wollte nur mal liebe Grüße da lassen

Liebe Grüße zurück, Anne!
Hoffe du bist hier einfach nur aus alter Gewohnheit aktiv, und dass es bei euch weiterhin gut in der Beziehung läuft!
 

Cindy

Aktives Mitglied
Registriert
5 Nov. 2020
Beiträge
73
Hallo Sternchen.
Deine Geschichte ähnelt meiner sehr, nur das du noch am Anfang stehst und das Ruder herumreissen kannst. Bei mir ist der Zug leider abgefahren. Mir blieb nur noch die Trennung.

Die Kollegin stellt in der Tat eine große Gefahr dar. Wenn nicht jetzt akut, aber vielleicht in einigen Monaten. Solltet ihr mal eine schwere Krise haben, so wird sie ihren Keil richtig zwischen euch treiben. Wehre den Anfängen.

Allerdings wird es ein schweres Schauspiel für dich werden die Situation zu verändern und deinen LG emotional und sexuell wieder mehr an dich zu binden. Besonders in einer Zeit in der es dir selber nicht so gut geht. Da wirds zum ganz besonderen Kraftakt. Man möchte sich doch eigentlich auch mal fallen lassen können in schweren Zeiten.

Mein Ex ist ein sehr aktiver , lebenlustiger Mensch, dem die Corona Zeit schwer zugesetzt hat. Na, und da war dann die nette Abwechslung mit der Bekannten, die er nie attraktiv fand und die ihn aber über Jahre toll fand.

Es ist verdammt hart und bedarf sehr viel Kraft deine Beziehung wieder zu stabilisieren...aber der Versuch ist es wert. Ich weiß sehr gut was dich gerade beschäftigt. Und besonders wenn es einem mal nicht gut geht auch noch strategieren zu müssen, wo man doch eher die starke Schulter zum anlehnen braucht.
Wie schön, dass es dieses Forum gibt.

Ich wünsche dir sehr viel Kraft:trost:
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Oder sehe ich es falsch?

Nein, siehst du nicht. Ein erwachsener Mensch entscheidet letztendlich, ob er die Verführung zulässt bzw. das Spiel mitspielt und trägt damit seinen Teil bei. Man ist kein bloßes Opfer.
Jetzt ist ja der Kontakt beendet. Schöner wäre es, hätte er den Abbruch nicht mit deiner Intervention begründet, sondern als eigene Willensentscheidung aus Loyalität zu dir. Jetzt gilt es zu beobachten, ob es dabei bleibt, oder es doch wieder zur Kontaktanbahnung kommt. In diesem Fall müsstest du dann strategieren, sofern du den Mann noch behalten magst.
Was derweil dich nicht aus der Verantwortung nimmt, deinen Teil beizutragen, dass euer Beziehungsleben wieder auflebt, aber (!) ohne dass du die alleinige Kraft hierfür bist. Wenn er nicht mitzieht, dann würde dies viel darüber verraten, wie es in ihm aussieht und dann musst du nicht die sinnlose Kraftanstrengung unternehmen, den Karren ganz allein zu ziehen.
Aber:
Allerdings wird es ein schweres Schauspiel für dich werden die Situation zu verändern und deinen LG emotional und sexuell wieder mehr an dich zu binden. Besonders in einer Zeit in der es dir selber nicht so gut geht. Da wirds zum ganz besonderen Kraftakt. Man möchte sich doch eigentlich auch mal fallen lassen können in schweren Zeiten.
diese Gedanken aufgreifend, kann ich ebenso verstehen, wenn dir hierzu derzeit einfach die Kraft fehlt. Manchmal geht es halt einfach nicht, was natürlich aber andererseits der Kollegin eine offene Flanke gibt.... eine blöde Situation.
 

Sternchen73

Mitglied
Registriert
6 Apr. 2021
Beiträge
26
Mein Ex ist ein sehr aktiver , lebenlustiger Mensch, dem die Corona Zeit schwer zugesetzt hat. Na, und da war dann die nette Abwechslung mit der Bekannten, die er nie attraktiv fand und die ihn aber über Jahre toll fand.

Das ist mein Freund auch - ich aber auch. Und ich bin schon der Meinung, dass es uns überwiegend sehr gut gelungen ist auch während der Corona-Zeit aktiv zu sein. Und lustig. Ich bin lediglich jetzt in den Wintermonaten sehr erschöpft gewesen.
Aus dem Grund verletzt es mich umso mehr, dass so schnell die ganzen schönen Dinge, Unternehmungen und Gemeinsamkeiten vergessen sind, weil der Sex weniger war und eine andere Frau im passenden Moment sein Ego streicheln konnte.


Aber:

diese Gedanken aufgreifend, kann ich ebenso verstehen, wenn dir hierzu derzeit einfach die Kraft fehlt. Manchmal geht es halt einfach nicht, was natürlich aber andererseits der Kollegin eine offene Flanke gibt.... eine blöde Situation.

Ja, eine saublöde Situation. Es fühle mich gerade so gezwungen und habe Sorgen was passiert, wenn ich mal wieder müde bin. Heute schon wieder so ein Tag an dem ich bis 18.00 Uhr gearbeitet hatte, leider mehrere blöde Entscheidungen treffen musste und gerade einfach nur müde bin. Ich musste heute Morgen bereits um 5.00 Uhr aufstehen und könnte jetzt gut einfach nur entspannt im Bett liegen und ein bisschen lesen und früh einschlafen. Mein Freund kommt um 19.00 Uhr und ich habe jetzt schon das Gefühl, dass ich mein Bedürfnis einfach nur zu schlafen leider unterdrücken muss, damit mein Freund sich nicht von mir abgewiesen fühlt! Blöde Situation!
 
Zuletzt bearbeitet:
P

PhilippX

Gelöschter User
Guten Morgen Sternchen,

Mein Freund kommt um 19.00 Uhr und ich habe jetzt schon das Gefühl, dass ich mein Bedürfnis einfach nur zu schlafen leider unterdrücken muss, damit mein Freund sich nicht von mir abgewiesen fühlt! Blöde

Zunächst einmal, wie ist denn der Abend verlaufen?

Eigentlich, dürfte die Situation nicht blöd sein. Hat dein Partner nicht irgendwelche Hobbies? Ich versetze mich mal in eure Situation, um da mal mit meinem Blick drauf zu schauen:
  • Würde meine Partnerin sich an einem Abend abweisend verhalten ohne von sich aus es zu begründen, würde ich mich daran nicht ärgern, sondern dann lass ich sie mal in Ruhe und gehe einem Hobby nach. Ich lese ein Buch oder schau einen Film an. Ich lade sie zu letzterem nicht ein, weil ich ja gemerkt habe, dass etwas gerade bei ihr nicht stimmt, aber sie ist herzlichst eingeladen, sich dazu zu setzen. Am nächsten Tag, wenn ich sehe, dass die Stimmung wieder aufgelockert ist, frag ich mal nach, ob gestern Abend was war. Entweder bekomme ich dann eine Antwort oder nicht. Bei letzterem lass ich es auf sich beruhen. Ich käme nun nicht auf die Idee, die Beziehung in Frage zu stellen und in weiterer Folge mit einer Frau zu schreiben. Wieso auch? Täte ich es, würde ich mich fragen, was da bei mir los ist, dass es diesen Handlungsimpuls gibt und ich würde wohl erkennen, dass ich eine extreme Bedürftigkeit habe, die ich ständig gestillt brauche. Dies wäre nun keine Charaktereigenschaft, die ich toll finde und es wäre eine Baustelle, an der ich arbeiten würde. Es auszusourcen wäre schwach.
  • Würde die Partnerin langfristig sich abweisend verhalten und auch der Sex immer weniger werden, sie zugleich auch auf einmalige Nachfrage keine Erklärung gibt, würde ich wissen, dass etwas im Argen ist, dass die Beziehungsmechaniken sich gerade in Bewegung setzen und dabei sind, ein Machtungleichgewicht zu schaffen. Die Folge wäre, dass ich mich zurückziehe, und je nachdem, wie lange dieser Zustand andauert, muss Frau als Reaktion auf ihre Aktion mit allem rechnen. Also auch mit einem Beziehungsende.
  • Wenn aber die Partnerin von Anfang an von sich aus erklärt, dass es ihr gerade nicht gut geht, weil sie vielleicht mit der Dunkelheit des Winters nicht gut zurecht kommt, der Lockdown ihr zu schaffen macht oder einfach eine schmerzhafte Muskelverspannung hat, die sich leider hinzieht, dann würde ich allein aufgrund von Empathie Verständnis zeigen und mich mit Hobbies beschäftigen ohne sie zu vernachlässigen, Zeit für eine Umarmung und Kuscheln sollte immer sein. Aber ich weiß einfach, dass ist gerade nicht die Zeit für Sex, und man(n) schaltet eben auf Handbetrieb um für eine Weile. :lach:
  • Würde diese Situation nun lange andauern, dann würde ich meine Partnerin schon bitten, sich Hilfe zu holen, weil sich die eigenen Bedürfnisse ja auch anstauen. Und da würde ich auch schauen, ob ich von der Gegenseite gesehen werde und vielleicht ein Kompromissvorschlag kommt, der meinen Bedürfnissen etwas entgegenkommt, wenn auch nicht zu 100 Prozent, weil dies eben gerade nicht möglich ist. Würde ich aber nur auf Unverständnis stoßen und auch keine Anstrengungen gemacht werden, um die Situation zu ändern, dann folgt eben der Rückzug, weil ich merke, ich werde als Selbstverständlichkeit gesehen.

So, nun übertragen wir das mal ein wenig auf deine Situation. Du hast ihm, soweit ich es verstanden habe, erklärt, was los ist. Weiter unternimmst du Anstrengungen, deinen Ist-Zustand zu überwinden. In dieser Situation muss auch er zeigen, was für eine Art Mann er eben ist. Ist er eher der Konsument oder kann er auch in einer schwierigen Zeit "geben".
Meine Partnerin und ich kommunizieren viel, und ich bin da als Mann wirklich dankbar für, weil dann muss ich meine nicht vorhandenen telepathischen Fähigkeiten nicht anstrengen. Wenn ich merke, sehe oder sie mir sagt, sie sei kaputt, dann nehme ich dieses Signal wahr, und scheuche sie ins Schlafzimmer, decke sie zu, und geh in die meine Bibliothek und lese noch etwas. Mag sein, dass ich auf Sex aus war, aber mal ehrlich, wer will in so einer Situation Sex haben mit einem Partner, der nicht richtig dabei ist. Das ist dann am Ende auch für einen Mann nur frustrierend. Daher würde ich dir raten, kommunizier ruhig deine aktuelle Gefühlslage, weil sie gibt einem Mann auch eine Ahnung, wie es gerade in dir aussieht. Ich selber tue mich oft sehr schwer, Gestiken und Mimiken meiner Partnerin richtig zu deuten, oft deute ich sie falsch, und bin daher für das gesprochene Wort immer dankbar. Natürlich kommt es drauf an, wie etwas gesagt wird, am besten so, dass es den Beschützerinstinkt des Mannes weckt, also nicht auf eine genervte oder nörgelige Art. Und dann schau mal, wie dein Partner reagiert. Ist er dann sogleich wieder am Schreiben mit der Kollegin, ja dann sorry, dann würde ich mich nicht mit Schuldgefühlen beladen oder "um ihn kämpfen", weil nach einem Jackpot klingt er dann eben nicht. Ich weiß, ist ein recht nüchterner Blick, aber mit dem fahre ich persönlich im Leben recht gut.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sternchen73

Mitglied
Registriert
6 Apr. 2021
Beiträge
26
Hallo Philipp,

danke für deine Einschätzung. Eigentlich ist es bei uns (meistens) auch so:

Wenn ich merke, sehe oder sie mir sagt, sie sei kaputt, dann nehme ich dieses Signal wahr, und scheuche sie ins Schlafzimmer, decke sie zu, und geh in die meine Bibliothek und lese noch etwas. Mag sein, dass ich auf Sex aus war, aber mal ehrlich, wer will in so einer Situation Sex haben mit einem Partner, der nicht richtig dabei ist. Das ist dann am Ende auch für einen Mann nur frustrierend. Daher würde ich dir raten, kommunizier ruhig deine aktuelle Gefühlslage,

Das blöde an der Situation momentan ist, dass ich mich durch die Tatsache, dass mein Freund sich die Bestätigung bei einer anderen Frau suchen musste, setzt mich sehr unter Druck. Ich habe momentan das Gefühl, wenn ich mal wieder einfach nur kaputt bin, dann "flüchtet" mein Partner wieder. Es ist also mein eigens erzeugter Druck und ich weiß nicht, wie mein Freund dieses empfindet.

Meine erste Ehe ist sexlos und schweigend geendet und ich habe mir fest vorgenommen, dass es dazu nicht noch einmal kommen kann.
Aber Kommunikation und zwischenmenschliche Beziehungen sind ja leider nicht immer so ganz wie aus dem Lehrbuch.

Mittlerweile weiß ich zum einen wo meine eigenen innere Antreiber sind und kenne meine Glaubenssätze. Die ganz klar sind, "sei stark" "hinfallen, aufstehen, Krönchen richten - weiter gehts Prinzessin" "Fehler macht man nicht". Hinzu kommt, dass ich dazu neige Themen mit mir selber auszumachen.

Mein Freund wiederrum braucht unheimlich viel Bestätigung. Hat große Verlustängste, hat Angst vorm Alleinsein, zweifelt schnell bei Gegenwind an sich selbst (im zwischenmenschlichen Bereich).

Nebenbei kämpfe ich schnell mit der Schuldfrage, bzw. schlechtes Gewissen. Sprich: meine Mutter beherrscht es zur Perfektion mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Wenn ich mich mal ein - zwei Wochen nicht gemeldet habe, kommt von ihr " du hast dich so lange nicht gemeldet" und ich habe sofort ein schlechtes Gewissen. Auch wenn ich rein rationell gesehen weiß, dass die Tür in beide Richtungen schwingt und meine Mutter könnte ja auch einfach mal anrufen, um zu hören, wie es mir geht.
Nächstes Beispiel: Die Tochter meines Freundes (14) hat in den Osterferien entschieden, dass sie nicht zu ihrem Papa möchte. Meine erste Reaktion war, dass sie wegen mir nicht mehr kommen möchte und ich fühlte mich sofort schuldig.

Das bedeutet natürlich, dass unsere unterschiedlichen Antreiber und Glaubenssätze immer wieder an einander prallen und dass mein schnelles Schuldgefühl es oft nicht zulässt straight durchzuziehen.
Dadurch ist unsere Kommunikation in Stresssituationen nicht immer gut, wir können aber immer 1-2 Tage später darüber sprechen und Situationen meistens im Anschluss klären.

Zunächst einmal, wie ist denn der Abend verlaufen?

Nicht gut! Wir haben uns angeschwiegen und sind dann schweigend früh zu Bett. Gestern Morgen haben wir darüber noch heftig gestritten und konnten es gestern Abend erst klären.

Ich merke, dass wir momentan beide sehr vorsichtig und angespannt im Umgang miteinander sind. Leider ist mein jüngster Sohn vorübergehend für ein paar Tage/ Wochen bei mir eingezogen. Von daher können wir nicht so ungestört mit einander umgehen, wie üblicherweise. Aber vielleicht tut es uns ja auch gut. Dieses Wochenende hat mein Freund seine Kinder auch, von daher sehen wir uns erst frühestens am Montag wieder. Aber das tut uns sicher momentan gut und wenn wir uns das Wochenende über Nachrichten, wie zu Anfang der Beziehung schreiben, dann hilft es uns sicher weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
P

PhilippX

Gelöschter User
Hallo Sternchen,

Ich habe momentan das Gefühl, wenn ich mal wieder einfach nur kaputt bin, dann "flüchtet" mein Partner wieder. Es ist also mein eigens erzeugter Druck und ich weiß nicht, wie mein Freund dieses empfindet.

Ich kann deinen Druck verstehen, immerhin mag hier auch hereinspielen, deine Eigenerfahrung aus der letzten Beziehung als auch wie du und dein jetziger Partner zusammen gekommen seid. Dein Partner hat jetzt einen Fehler begangen. Ich will diesen nicht trivialisieren, aber er hat noch rechtzeitig auf die Bremse gedrückt. Aber in deiner Gefühls- und Kopfwelt arbeitet alles weiter. Vielleicht hilft dir folgendes, wenn du merkst, dass da gerade in den Gefühlen- und/oder Gedanken eine Unruhe entsteht: Hinsetzen, Füße fest auf dem Boden, geerdet sein, tief durch die Nase einatmen, die Luft im unteren Teil der Bauches für ein paar Sekunden stauen, und anschließend durch den Mund ausatmen. Dies ruhig 20x oder mehr, bis dieser Sturm an Angst, Druck usw. über dich hinfort gezogen ist. Und die ganzen Wolkengedanken, die während der Atemübungen an dir vorüberziehen, halt dich nicht an ihnen fest, lass sie vorüberziehen. Wenn du merkst, dass du an einer klammerst und auf das bewusste atmen nicht mehr gewahr bist, dann ist das okay, lass dann eben die Wolke ziehen. Klammern passiert, wenn du dich auf einer dieser Gedanken fokussierst. Durch diese Atemübung wirst du ruhig und passiv.
Im Nachgang kannst du dir diese Wolkengedanken, die aufgestiegen sind mal anschauen und sie einteilen in rationale und irrationale Gefühle. Was meine ich damit? Wenn jemand Angst hat, in dieser Pandemiezeit arbeitslos zu werden und es im Betrieb bereits Entlassungen gab, dann ist dies eine begründete rationale Angst. Wenn ich Angst habe einzuschlafen, weil ich Angst habe in der Welt der Zenobiten aufzuwachen, dann ist dies wohl eher eine irrationale Angst. Die irrationalen Ängste kann man entsorgen. Was die rationalen Ängste anbetrifft, überlegen, wie man konstruktiv mit ihnen umgeht.

Wenn du aber hier keine Kontrolle entwickelst, dann kommt du und damit ihr in eine ungute Abwärtsspirale.

Nicht gut! Wir haben uns angeschwiegen und sind dann schweigend früh zu Bett. Gestern Morgen haben wir darüber noch heftig gestritten und konnten es gestern Abend erst klären.

Ich merke, dass wir momentan beide sehr vorsichtig und angespannt im Umgang miteinander sind.

Wenn ich mich in deinen Partner reinversetze, dann denke ich anhand dieser Informationen, dass dein innerer Zustand nach außen strahlte. Er also gemerkt hat, dass da was nicht stimmt. Und da er nicht weiß, was nun schon wieder los ist, kommt es zu dem Anschweigen. Hier hätte man dies galanter lösen können, indem man sagt, du ich bin heute nicht gut drauf, bezieh es bitte nicht auf dich und kannst du mich einfach nur in den Arm nehmen.
Weil dein Partner muss sich ja auch hilflos fühlen, wenn er nicht weiß, was Sache ist. Zugleich machen die sich häufenden Streitereien unattraktiv und können zu einem ablaschen führen, daher nochmals ein Verweis auf die Atemübung, um hier etwas mehr Kontrolle reinzubringen.

Und ich denke auch, dass der Abstand euch gut tun wird. Wenn ihr schreibt, solltet ihr aber keine Probleme lösen. WhatsApp und Co sind die denkbar schlechtesten Mittel um einen Streit auszutragen oder Probleme zu wälzen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sternchen73

Mitglied
Registriert
6 Apr. 2021
Beiträge
26
Dein Partner hat jetzt einen Fehler begangen. Ich will diesen nicht trivialisieren, aber er hat noch rechtzeitig auf die Bremse gedrückt. Aber in deiner Gefühls- und Kopfwelt arbeitet alles weiter.

Genau so ist es, und es liegt an mir mein Kopfkino, bzw. Mistrauen wieder auszuschalten. Da bin ich aber dran, und es wird allmählich besser. Es ist auch nicht fair, wenn ich ewig bei bleibe ihm diesen Fehler unter die Nase zu reiben.

dein innerer Zustand nach außen strahlte. Er also gemerkt hat, dass da was nicht stimmt. Und da er nicht weiß, was nun schon wieder los ist, kommt es zu dem Anschweigen. Hier hätte man dies galanter lösen können, indem man sagt, du ich bin heute nicht gut drauf, bezieh es bitte nicht auf dich und kannst du mich einfach nur in den Arm nehmen.

Auch da gebe ich dir recht! Mir war einfach nicht nach Reden zur Mute und ich habe dieses ausgestrahlt. Ich wollte mich auch nicht erklären, da mein Freund mir ganz klar gesagt hat, dass er mittlerweile keine Lust mehr hat, mein "Gejammere" über die Arbeit zu hören. Dieses ist auch mit ein Problem in unserer Beziehung - es fällt meinem Freund einfach schwer zu akzeptieren, dass ich den Job habe, den ich nun einmal habe. Dieses ist, seit dem ich vor knapp 3 Jahren in leitender Funktion gewechselt bin, ein Dauerthema bei uns.

Dennoch wäre es natürlich richtiger gewesen, offen zu kommunizieren statt mich in mein Schneckenhaus zurück zu ziehen.
Da versuche ich bereits seit sehr vielen Jahren besser zu werden und kenne dieses Problem bereits seit Jahren. Bereits in meinem Abijahrbuch stand drin "Sternchens Ignoranz trifft jeden". Dieses ist lediglich eine Fehlinterpretation. Es ist keine Ignoranz meinerseits, sondern wenn ich kein Bedürfnis habe zu reden, dann mache ich es nicht. Da ich aber üblicherweise ein sehr kommunikatives Wesen bin, fällt es lediglich extrem auf, wenn ich mal nicht rede. Weiß aber, dass ein kurzer Satz, warum ich nicht reden möchte, für meine Umwelt erträglicher wäre!

Und ich denke auch, dass der Abstand euch gut tun wird. Wenn ihr schreibt, solltet ihr aber keine Probleme lösen. WhatsApp und Co sind die denkbar schlechtesten Mittel um einen Streit auszutragen oder Probleme zu wälzen.

Da gebe ich dir prinzipiell recht. Ich habe viele Jahre auch die Einstellung gehabt, dass Probleme nicht via WhatsApp o.ä. gelöst werden sollten. Ich habe aber mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass dieses bei meinem Freund und mir ein gutes Mittel ist. Vielleicht auch, weil ja zu Beginn unserer Beziehung (also während der Affäre) SMS und WhatsApp unser Hauptkommunikationsmittel war und uns diese Form der Kommunikation am vertrautesten war.
Dennoch habe ich dieses Wochenende kein Interesse daran irgendwelche Probleme zu lösen. Es ist für den Moment alles besprochen und ich weiß, dass jetzt eher Leichtigkeit und Vermissen an erster Stelle steht. Also einfach wieder nur nette und vielleicht auch dezent erotische Nachrichten zu schreiben. So wie damals, als wir uns wenig sehen konnten und nur per SMS oder WhatsApp Kontakt hatten (uff, die Affäre ist bereits so lange her, dass ich fast schon wieder vergessen habe, dass diese in einer Zeit begann, als noch nicht jeder mit WhatsApp kommunizieren konnte)
 
Zuletzt bearbeitet:

Cindy

Aktives Mitglied
Registriert
5 Nov. 2020
Beiträge
73
Du schreibst, dass deine Arbeit ein Dauerthema bei euch sei...
Diese Probleme, vorallem wenn du sie häufig bei deinem Freund anbringst, vergiften schnell eine Beziehung.

Der ständige berufliche Stress war auch mal mein Thema. Mein Mann war immer Lösungsorientiert mit bessten Ideen zur Hand, die mir nicht halfen. Im Gegenteil ich fühlte mich nochmehr angegriffen, dabei wollte er mir nur helfen.
Eigentlich hätte ich nur einen Zuhörer gebraucht. Meine beste Freundin eignete sich viel besser und zeigte auch mehr Verständnis. Definitiv mußte ich die Lösung selber herbeiführen...nach langer Zeit des Überlegens, trennte ich mich von der Fürungsposition und konnte mich wieder entspannen.

Ob es auch dein Weg ist, weiß ich nicht. Du wirst ihn selber finden müssen.Allerdings ists in der Partnerschaft dauerhaft ungünstig ständig beruflichen Ballast abzuwerfen. Dein Partner ist damit viel zu überfordert.

Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich sehe hier gerade, wie sehr die Abwärtsspirale funktioniert. Es hält mir immer wieder vor Augen, wie es bei mir so weit kommen konnte.
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Guten Morgen Sternchen,

Ich wollte mich auch nicht erklären, da mein Freund mir ganz klar gesagt hat, dass er mittlerweile keine Lust mehr hat, mein "Gejammere" über die Arbeit zu hören. Dieses ist auch mit ein Problem in unserer Beziehung - es fällt meinem Freund einfach schwer zu akzeptieren, dass ich den Job habe, den ich nun einmal habe. Dieses ist, seit dem ich vor knapp 3 Jahren in leitender Funktion gewechselt bin, ein Dauerthema bei uns.

Auch hier liegt die Problematik einfach in der unterschiedlichen Denkweise von Mann und Frau geschuldet. Wir Männer denken stets mechanistisch und lösungsorientiert. D. h. wenn jemand uns ein Problem kommuniziert, schaltet sich unsere Denke ein, die besagt, dass diese Person sich an uns wendet, um Hilfe oder einen Ratschlag zu bekommen. Also erteilen wir diesen und erwarten, so wie man eben an einer Schraube dreht, um etwas zu befestigen, dass wenn die Person den Ratschlag umsetzt, das Problem gelöst ist. Dann stellen wir aber fest, dass die Person den Ratschlag gar nicht beherzigt hat und weiter Abend für Abend nörgelt. Dies trifft dann in unsere Denke zunehmend auf Unverständnis, da wir doch die Lösung auf einen Silbertablett überreicht haben. Aus diesem Unverständnis wird dann auch zunehmend Wut, weil wir uns denken, die Person will gar nicht ihre Situation ändern, wozu soll man sich also das Gejammere noch weiter anhören.

Und hier missverstehen wir die Frauen gänzlich.

Die Frau will einfach nur ihr Herz ausschütten und von ihrem Tag berichten, quasi sich wie bei einem "Beichtvater" etwas vom Herzen reden, damit der Ballast weg ist. Sie braucht einen tapferen Zuhörer. An keiner Stelle fragt sie aktiv um Hilfe, sondern der Mann bietet diese ungefragt an. Diese sicherlich gutgemeinten Ratschläge haftet aber auch ein übler Nachgeschmack an, denn mit ihnen schwingt das mangelnde Zutrauen, dass Frau ihre Probleme auch selber lösen kann.

Aber woher soll Mann, der eben seiner Denkweise verhaftet ist, dies wissen? Hier wäre es vielleicht gut, einfach zu sagen, warum man am Abend berichtet von de Problemen auf der Arbeit, dass man aber keinen Problemlöser braucht, sondern nur einen Zuhörer, der eben der Fels in der Brandung ist und der einen in den Arm nimmt. Letzteres bedeutet mehr als 1000 Worte. Dann kann Mann sein Verhalten auch dementsprechend anpassen, weil er die Bedürfnislage der Frau nun versteht. Ich habe selber auch früher den Fehler begangen, wenn meine Verlobte von ihren Problemen auf der Arbeit berichtete, dass ich diese für sie lösen wollte. Aber sie ist nicht ich. Ich habe eine gänzlich andere Persönlichkeitsstruktur, sodass meine Lösungsvorschläge nur durch meine Person umsetzbar gewesen wären, aber nicht für die ihre. Zudem bin ich nicht in der Situation vor Ort, sondern betreibe Fern-Problemlösung, was ebenfalls wenig hilfreich ist. Als ich dies verstanden habe, habe ich angefangen, einfach zu zuhören, was aber Disziplin abverlangt und mir nicht immer gelingt. :grins: Das mechanistische Denken kommt immer mal wieder an die Oberfläche.

Was natürlich zu viel ist, wenn das Thema morgens, mittags und abends besprochen wird. Aber hier muss Mann nun auch nicht genervt reagieren, sondern auch charmant gegensteuern, indem er einfach die Partnerin küsst und sagt, halt mal die Luft an. Oder er sagt: "Stopp, ich lass dir mal ein Bad ein oder massiere dich, dass wird dir gut tun." Natürlich muss Mann sich hier auch abgrenzen, damit er nicht zur Kumpeline wird.

Aber ohne Kommunikation in einer Beziehung, die erklärt, was man in welcher Situation vom Partner braucht, geht es halt nicht.
 

Sternchen73

Mitglied
Registriert
6 Apr. 2021
Beiträge
26
Was natürlich zu viel ist, wenn das Thema morgens, mittags und abends besprochen wird. Aber hier muss Mann nun auch nicht genervt reagieren, sondern auch charmant gegensteuern, indem er einfach die Partnerin küsst und sagt, halt mal die Luft an. Oder er sagt: "Stopp, ich lass dir mal ein Bad ein oder massiere dich, dass wird dir gut tun." Natürlich muss Mann sich hier auch abgrenzen, damit er nicht zur Kumpeline wird.

Du schreibst, dass deine Arbeit ein Dauerthema bei euch sei...
Diese Probleme, vorallem wenn du sie häufig bei deinem Freund anbringst, vergiften schnell eine Beziehung.

Die Arbeit ist bei uns zwar ein Dauerthema, bzw. seit mehreren Jahren ein Streitthema. Aber nicht, weil ich morgens, mittags und abends über die Arbeit rede. Dieses versuche ich schon zu vermeiden. Natürlich gibt es Momente, wo ich das Bedürfnis habe, mit meinem Partner über die Arbeit zu sprechen. Entweder weil eine extrem belastende Situation so drückt, dass ich sie los werden muss. Oder weil ich eine zweite Meinung zu einem Thema brauche.

Weshalb die Arbeit ein Streitthema ist, liegt wie gesagt nicht darin begründet, dass ich nur noch über die Arbeit rede.
Das liegt hauptsächlich daran, dass mein Freund ein Problem damit hat, zu akzeptieren, dass ich den Job habe, den ich habe. Es ist ein Neidthema!!! Ich habe mehrere Interpretationen dazu.
Die eine Interpretation ist, dass mein Freund mit ganz anderen Werten groß geworden ist, als ich. Er kommt aus einer Region, in der (bis heute) überwiegend ein sehr traditionelles Rollenbild vorherrscht. Sprich der Mann ist der Versorger und die Frau kümmert sich um den Haushalt und die Kinder. Wenn die Kinder selbständig genug sind, kann Frau sich vielleicht noch ein wenig dazu verdienen (meistens auf geringfügiger Basis). Frauen haben, wenn überhaupt, eine Ausbildung im Bereich Einzelhandel oder als Medizinsche Fachangestellte o.ä.
Ich stamme aus einer Familie, in der es üblich ist, dass Frauen und Männer gleichgestellt sind. Sowohl in den Bereichen Kindererziehung, Haushalt, Karriere und Bildungsabschluss. Natürlich habe ich meine Kinder versorgt und gut und gerne erzogen. Dennoch habe ich (dank der Unterstützung meines Ex-Mannes) mein Studium abgeschlossen und recht früh gearbeitet.

Als mir die Leitungsposition angeboten wurde, war mein Freund nicht begeistert. Er hat zwar immer gesagt, dass er sich sehr für mich freut und mich darin bestärkt, diese Stelle anzunehmen, dennoch war ihm anzumerken, dass er ein Problem damit hat. Vor allem hat er Sorge, dass ich keine Zeit mehr für ihn habe und er mich an den Job verliert.
Und dieses ist immer wieder unser Streitthema. Insbesondere wenn ich gestresst bin oder müde und erschöpft. Dann wirft er mir es auch gerne mal vor - also, dass ich immer nur für die Arbeit da bin. (was nicht stimmt, zumal er durch seinen Zweitjob fast jeden Samstag arbeitet und dadurch auch weit mehr als eine 38,5 Stundenwoche hat)

Die Frau will einfach nur ihr Herz ausschütten und von ihrem Tag berichten, quasi sich wie bei einem "Beichtvater" etwas vom Herzen reden, damit der Ballast weg ist. Sie braucht einen tapferen Zuhörer. An keiner Stelle fragt sie aktiv um Hilfe, sondern der Mann bietet diese ungefragt an. Diese sicherlich gutgemeinten Ratschläge haftet aber auch ein übler Nachgeschmack an, denn mit ihnen schwingt das mangelnde Zutrauen, dass Frau ihre Probleme auch selber lösen kann

Eigentlich hätte ich nur einen Zuhörer gebraucht. Meine beste Freundin eignete sich viel besser und zeigte auch mehr Verständnis. Definitiv mußte ich die Lösung selber herbeiführen...nach langer Zeit des Überlegens, trennte ich mich von der Fürungsposition und konnte mich wieder entspannen.

Jup, so ist es! Dieses haben wir bereits thematisiert. Und mein Freund bemüht sich, nicht mit einer Lösung zu kommen - auch wenn es ihm unheimlich schwer fällt. Gelegentlich erinnere ich ihn daran, leider gelingt dieses ja nur in einem vernünftigen Ton, wenn die Stimmung insgesamt angenehm und gelassen ist.

Meine Zuhörer habe ich bereits sehr reduziert und nutze hauptsächlich meinen Coach, um berufliche Probleme zu besprechen und nach Lösungen zu suchen .
Meinen Bruder und meinen Vater kann ich gut für sachliche Erörterungen beruflicher Schwierigkeiten nutzen, für den Rest rede ich mittlerweile recht wenig über die Arbeit.

Mir ging es in der vergangenen Woche hauptsächlich darum, dass ich eigentlich das Bedürfnis hatte, einfach nur müde zu sein, und Befürchtungen hatte, dass mein Freund genervt wäre, dass ich schon wieder müde nach einem langen Arbeitstag war.


Ansonsten möchte ich berichten, dass das Wochenende mir sehr, sehr gut getan hat. Wir haben uns das Wochenende nicht gesehen, die Zeit aber genutzt, um uns zu vermissen. Habe tatsächlich seit langem mal wieder einen recht erotischen Videocall, sowie einen WhatsApp-Chat wie zu besten Affärenzeiten!
Dadurch war unser Wiedersehen am Sonntag Abend sehr heiß!

Anscheinend habe ich den Vorfall mit der Kollegin gebraucht, um zu begreifen, dass ich ganz dringend an meinem Verhalten etwas verändern muss.
Ich war ja auf einem guten Weg mich aus meinem Loch wieder raus zu kämpfen, aber das Geschreibsel mit der Kollegin hat diesen Prozess stark beschleunigt.

Im Laufe des Wochenendes ist einiges so viel deutlicher in mein Bewusstsein gerückt.
Ich habe das Wochenende sehr genossen und es war ein wenig, wie zu Affärenzeiten. Mein Sohn war bei mir und ich hatte viel Zeit für mich und habe mich sehr gefreut zwischendurch von meinem Freund zu hören.
Dennoch wünsche ich mir die Zeit nicht zurück, sondern bin wirklich glücklich mit unserer Beziehung und dass wir viel Zeit mit einander verbringen können.

Mir hat es aber gut getan, mich mit dem Thema und mit mir selbst zu beschäftigen. Ich habe die Zeit u.a. auch für Yoga und einen "achtsamen" Spaziergang genutzt. Beim Gehen ganz bewusst die Umgebung und vor allem den eigenen Körper wahrnehmen. Das hat mir sehr geholfen und muss jetzt natürlich fortgesetzt werden und wieder einen selbstverständlicher Teil meines Alltages werden. Dann bin ich auch zuversichtlich, dass wir wieder eine Beziehung führen können, in der die Bedürfnisse beider berücksichtigt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
P

PhilippX

Gelöschter User
Es ist ein Neidthema!!!
Okay, dass ist dann absehbar eine Situation, die du nicht ändern kannst und die Bestand haben wird, aber du bist es ja schon angegangen, indem du darüber mit anderen Menschen sprichst. Was auch nicht so ideal ist, da hier durch den Partner eine offene Flanke entsteht, in die auch mal ein Mann hineintreten könnte...
Aber es wird dennoch immer mal wieder Thema sein, wenn du z. B. müde etc bist, aber dass ist dann seine Baustelle mit der er lernen muss klarzukommen, und wenn da für ihn der leichteste Weg ist, sich anderen Damen zu zuwenden, dann ist dies einerseits verletzend, andererseits muss man sich dann auch für ihn zu schade sein. Aber an diesem Punkt seid ihr jetzt ja nicht.

Dann bin ich auch zuversichtlich, dass wir wieder eine Beziehung führen können, in der die Bedürfnisse beider berücksichtigt werden.
Ich hoffe, dass euch dies gelingt!
 

Sternchen73

Mitglied
Registriert
6 Apr. 2021
Beiträge
26
indem du darüber mit anderen Menschen sprichst. Was auch nicht so ideal ist, da hier durch den Partner eine offene Flanke entsteht, in die auch mal ein Mann hineintreten könnte..

Ja, das könnte natürlich sein.
Wobei es nicht so ist, dass ich gar nicht mit meinem Freund über Arbeit spreche. Es gibt natürlich Tage, an denen ich schon das Bedürfnis habe, kurz über Erlebnisse o.ä. zu berichten. Oder einfach nur in den Arm genommen werden möchte, weil es ein Tag war "in dem alle (außer ich) blöd waren"
Ebenso höre ich meinem Freund auch gerne zu, wenn er etwas über die Arbeit berichten möchte.

Generell spreche ich relativ wenig inhaltlich über meine Arbeit mit Freunden usw. Das bringt mein Job, denke ich, mit sich. Es gibt reichlich Themen, über die ich nicht sprechen darf (wegen Schweigepflicht) und es gibt genug Themen, bei denen ich als Arbeitgeberin natürlich anders denke, als meine Freunde, die fast alle in der Arbeitnehmerposition sind usw. Da ich aber generell viele Themen mit mir selber ausmache, belastet dieses mich in der Tat nicht so sehr und es ist für mich ok zu wissen, wo ich solche Themen besprechen kann.

Jetzt in der Zeit, als ich kurz vorm Burnout war, hat es mich aber schon belastet. Auch, dass mein Freund kein Verständnis dafür hatte (woher auch). Er ist dann immer nur der Meinung gewesen, ich müsse mal zum Arzt gehen. Da ich aber generell relativ selten zum Arzt gehe und auch überzeugt davon war, dass ein Arzt mir nicht hätte helfen können. Ich wusste ja, was zu tun war - von daher war der Rat meines Freundes nicht hilfreich.

wenn da für ihn der leichteste Weg ist, sich anderen Damen zu zuwenden, dann ist dies einerseits verletzend, andererseits muss man sich dann auch für ihn zu schade sein

Und dieses hat mich tatsächlich verletzt. Wir sind ein sehr ungleiches Paar, und es hat schon Momente in unserer Beziehung gegeben, in denen ich überlegt habe, ob wir wirklich zusammen passen. Musste aber immer wieder feststellen, dass wir "im Außen" vielleicht nicht so toll sind, aber "im Innen" ist es super. Und die Tatsache, dass er nur, weil es mir eine Zeit nicht so gut ging, sich einer anderen Frau zugewandt hat, hat mich dadurch noch mehr verletzt. Also, dass alles das, wovon wir überzeugt sind, dass es unsere Beziehung so besonders macht und unser ganz besondere "im Innen", ihm so schnell egal war.
Und natürlich auch zwischendurch mal kurz die Frage, ob alles andere mir dafür noch wert ist.

Aber momentan möchte ich mich darüber nicht mehr ärgern. Ich habe meine Anteile erkannt, arbeite weiter an mir, bin weiterhin wachsam, aber nicht mehr misstrauisch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sternchen73

Mitglied
Registriert
6 Apr. 2021
Beiträge
26
Es ist mal wieder Zeit für mich ein paar Gedanken aufzuschreiben.

Auch wenn ich mir vornehme nicht misstrauisch zu sein, bleibt dieses komische Gefühl bestehen. Ich kann es nicht so recht beschreiben und gefalle mir selbst nicht in dieser Rolle. Es kostet gerade viel Kraft, nicht zickig zu sein und mich entspannt und natürlich zu verhalten.
Ich merke, dass ich momentan dazu neige aufzupassen, dass mein Freund sich nicht über mich ärgert! Möchte mich aber nicht verstellen.

In der vorletzten Woche war es so, dass mein Freund an einem Tag angekündigt hat, dass er nach der Arbeit sich mit einem Kollegen verabredet hatte. An und für sich überhaupt kein Problem für mich. Das macht er häufiger. Aber früher war dieses meistens von der besagten Kollegin organisiert. Als ich dezent nach fragte, ob die Kollegin auch dabei sei, bekam ich lediglich eine ausweichende Antwort und habe mich innerlich geärgert. Vor allem als sich im Nachhinein rausstellte, dass sie selbstverständlich dabei war und auch die Organisatorin dieses Treffens war. Ich habe dazu nichts gesagt, aber natürlich hat mich seine Unehrlichkeit wieder sehr misstrauisch werden lassen. Auch wenn seine Unehrlichkeit vielleicht auch damit zusammenhängt, dass es nicht Corona konform war. Dennoch pusht es mein Misstrauen, dass er mir gegenüber den Namen dieser Kollegin komplett vermeidet. Das passt nicht mit der Realität zusammen, da ich weiß wie präsent sie in dieser Abteilung ist. Hätte er mir einfach ehrlich gesagt, "nach der Arbeit treffe ich mich noch mit Kollege X und Y und Kollegin" - oder noch ehrlicher: "Kollegin hat gefragt, ob ich und Kollege X und Y nach der Arbeit noch kurz ein Feierabendgetränk trinken wollen und ich habe zugesagt!" hätte ich kein Problem gehabt. Aber auf einer offensichtlich unehrlichen Art und Weise ihren Namen und ihre Person zu vermeiden, hinterlässt ein ganz blödes Gefühl bei mir.

Anfang dieser Woche habe ich etwas gemacht, was ich noch nie gemacht habe! Ich war in einer sehr langweilen Online Schulung und habe über den ganzen Tag nebenbei meinen Freund und die Kollegin auf WhatsApp gestalkt. Eigentlich in meinen Augen Kinderkram und ohne Relevanz und Aussagekraft. Dennoch waren beide erstaunlicherweise oft gleichzeitig online bei WhatsApp. Ich weiß rein rational, dass dieses nichts zu bedeuten hat und auch alles rein zufällig sein kann. Dennoch hat es mich echt gewurmt. Vor allem, weil ich nie eine ehrliche Antwort dazu bekommen würde.
Also, hat es lediglich mein Misstrauen gepusht und ich habe mir geschworen so etwas nie wieder zu machen. Denn weiter helfen tut es mir nicht!

Mittwoch Abend erzählte mir mein Freund, dass die Kollegin jetzt einen neuen Freund habe. Irgendwie wirkte er enttäuscht. Was mich aber misstrauisch machte, war seine lange Erklärung, woher er die Information hatte. Diese Erklärung passte nicht und außerdem hatte ich nicht gefragt, woher er das wusste, sondern er fing gleich an zu erklären. Und leider sagt meine Menschenkenntnis, wer sich verteidigt, klagt sich an!
Irgendwie passt es alles nicht so ganz!

Und jetzt liege ich hier auf meinem Sofa und bin mir unsicher. Also unsicher bzgl. meines Bauchgefühles. Unsicher, ob mein Freund und ich wirklich eine so tolle Beziehung haben.
Mein Freund ist ein Charmeur und braucht viel Bestätigung. Wird er diese immer wieder bei anderen Frauen suchen, wenn es bei uns nicht ganz optimal läuft? Und kann ich damit leben? Muss ich mich zu sehr verbiegen, damit mein Freund zufrieden ist?
Ich weiß nicht, ob es darauf Antworten gibt! Leider weiß ich ja auch nicht, ob ich total falsch liege mit meinem Bauchgefühl.
 
Zuletzt bearbeitet:

Cindy

Aktives Mitglied
Registriert
5 Nov. 2020
Beiträge
73
Liebes Sternchen.
Ich kann deine Bedenken sehr gut nachvollziehen und du weißt schließlich sehr gut, wie dein LG tickt. Ich würde bei derartigen Anzeichen auch zum weiblichen Sherlock Holmes. Inklusive Gespenster sehen!

Du solltest jetzt keine besorgt, wartende Haltung einnehmen, sondern dich vermehrt um dich selber kümmern...und ihn erst recht nicht mit Vorwürfen konfrontieren.Dich ein wenig von ihm weg bewegen. Ein bischen stalken würde ich allerdings schon hin und wieder.:zwinkern:

Ich wünsche dir viel Kraft:trost:
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Guten Morgen Sternchen,

In der vorletzten Woche war es so, dass mein Freund an einem Tag angekündigt hat, dass er nach der Arbeit sich mit einem Kollegen verabredet hatte. An und für sich überhaupt kein Problem für mich. Das macht er häufiger. Aber früher war dieses meistens von der besagten Kollegin organisiert. Als ich dezent nach fragte, ob die Kollegin auch dabei sei, bekam ich lediglich eine ausweichende Antwort und habe mich innerlich geärgert. Vor allem als sich im Nachhinein rausstellte, dass sie selbstverständlich dabei war und auch die Organisatorin dieses Treffens war. Ich habe dazu nichts gesagt, aber natürlich hat mich seine Unehrlichkeit wieder sehr misstrauisch werden lassen. Auch wenn seine Unehrlichkeit vielleicht auch damit zusammenhängt, dass es nicht Corona konform war. Dennoch pusht es mein Misstrauen, dass er mir gegenüber den Namen dieser Kollegin komplett vermeidet.

Alles spekulative wie Online-Zeiten mal beiseite geschoben, ist sein Verhalten hier nicht vertrauensfördernd und auch respektlos, denn er weiß ja, dass die Geschichte mit der Kollegin eure Beziehung belastet. Ihm scheint es schwer zu fallen, diesen Kontakt sein zu lassen. Die Motive hierfür sind erst einmal sekundär.
Ich denke, dass die Evaluation der Beziehung deinerseits richtig ist, sie sollte aber nicht auf der Couch geschehen, sondern draußen, soweit es Corona zulässt. Mir ist klar, dass die Situation einen dazu bringt, dass man sich am liebsten verkriechen möchte, aber besser ist es, manchmal muss man sich zwingen, am Leben teilzunehmen, damit der Partner merkt, dass man nicht von ihm abhängig ist und sein Tun Konsequenzen nach sich zieht.
 

Sternchen73

Mitglied
Registriert
6 Apr. 2021
Beiträge
26
Lang ist es her, und jetzt habe ich mal wieder das Bedürfnis hier zu schreiben.

In den letzten Wochen ist es zwei mal recht heftig bei uns eskaliert.
Der Kontakt zu der Kollegin hat in unserer Beziehung doch einiges nach Oben befördert, was dringend bearbeitet werden muss. Im Untergrund hat dieses Thema bereits seit langem geschlummert und jetzt wurde der Deckel leicht angehoben.

Eskaliert ist es, weil mein Freund sich mal wieder nicht gesehen fühlte. Er ist ein recht eifersüchtiger Mensch und neigt zu großen Selbstzweifeln. Nach einem Eifersuchtsausbruch hat er mir recht krasse Dinge vorgeworfen und bei mir war das Maß dann definitiv voll.
Am nächsten Tag haben wir darüber gesprochen und auch über unsere Erwartungen in der Beziehung. Auf meinem Vorschlag, dass wir unsere Probleme im Rahmen einer Paartherapie lösen sollten, reagierte er mit totaler Ablehnung. Er bräuchte definitiv keine Paartherapie. Eigentlich bräuchte er eine Einzeltherapie, um seinen niedrigen Selbstwert endlich in den Griff zu bekommen. Diesen Satz fand ich sehr gut, aber als ich diese Idee aufgriff, hat er diese sofort verworfen, weil er Angst hätte, was es mit ihm machen würde, wenn er mit jemandem über seine Themen sprechen würde.

Danach sind wir einen Tag "umeinander geschlichen" und dann war wieder alles gut - mit Sex, nette Feierabende und Besuche von/ bei Freunden.

Nach 2,5 Wochen eskalierte es erneut. Diesmal war der fehlende Sex der Auslöser. Ich hatte mir eine blöde Muskelverletzung zugezogen, die sehr schmerzhaft war. Hinzu kam ein Wochenende mit einiges an Program und wenig Zeit für uns alleine. Am letzten Abend des Wochenendes hatte mein Freund sich auf viel Kuscheln und Sex eingestellt - mir war aber gar nicht danach, weil ich unangenehme Schmerzen hatte und einfach nur meine Ruhe wollte.
Da habe ich gleich gemerkt, dass diese Situation noch ein Nachspiel haben wird - und siehe da - einen Abend später eskalierte es! Auch dieses Mal hat er mir echt krasse Dinge vorgeworfen. Auch sehr verletzende Vorwürfe.

Letztendlich nur, weil er es nicht nachvollziehen kann, wenn ich keine Lust auf Sex habe. Für ihn kann es nur bedeuten, dass ich einen anderen habe. Andere Gründe scheint es in seinen Augen nicht zu geben. Ich habe mehrfach versucht es zu erklären, aber es kommt nicht an. Und wenn er sich so sehr darauf versteift hat, dass ich einen anderen habe und nur noch aus Mitleid mit ihm zusammen bin, erreiche ich ihn auch nicht.

Am nächsten Tag konnte wir es wieder ein wenig klären und er hat sich einen Arzttermin besorgt. Eigentlich wollte er sich triebhemmende Mittel verschreiben lassen (was ich ganz grauenvoll finde - da ich aus meinem beruflichen Kontext aber weiß, dass diese Mittel ungern verschrieben werden, habe ich lediglich kurz erklärt, warum ich es nicht für notwendig erachte und überzeugt bin, dass wir auch einen anderen Weg finden werden).

Vorgestern hat er seinen Termin gehabt. Über seinen Hausarzt hat er eine Videokonferenz mit einem Therapeuten gehabt. Dieser hätte ihm wohl viele nützliche Tipps gegeben, um seine Selbstzweifel in den Griff zu bekommen und sich nicht so schnell abgewertet fühlt.
Von einer Medikation hat der Arzt abgeraten. Auch aus seiner Sicht gibt es keinen Anlass. Er hat keinen übermäßigen Trieb, sondern schläft gerne mit mir weil er mich so liebt und begehrt. Also alles im Normbereich (war mir ja schon klar, aber für meinem Freund hat eine Aussage eines Arztes deutlich mehr Gewicht, als meine Aussage).

So viel dazu - jetzt müssen wir schauen, ob es sich an der "unterschiedlich ausgeprägten Libido Front" ein wenig beruhigt.

Der Umgang mit der Kollegin ist für mich immer noch unentspannt. Im Großen und Ganzen hat es sich beruhigt. Dennoch bekomme ich immer wieder mal mit, dass noch Kontakt besteht, und das wurmt mich denn. Ich spreche es aber nicht an, weil ich keinen Stress möchte. Ich gehe davon aus, dass es normaler freundschaftlicher Kontakt ist.
Die Kollegin hat einen neuen Freund, mit dem scheint es auch ernster zu sein.
Denn heute hat sie mich angeschrieben. Sie sei sehr aufgeregt, weil sie die Kinder ihres neuen Freundes demnächst treffen wird. Und sie hätte gerne Tipps von mir, wie sie mit der Situation umgehen soll.

Mein erster Gedanke war - blöde Kuh, mach jetzt bitte nicht wieder auf beste Freundinnen. Und ich werde die Nachricht nicht beantworten

Mein zweiter Gedanke war - puh, das kann ich verstehen. Und ich hätte die Nachricht beantwortet und beschrieben, wie es mir damals ergangen ist.

Mein dritter Gedanke war - verhalte dich neutral. Schicke eine Antwort, dass so eine Situation immer aufregend ist und sie einfach das machen soll, womit es ihr am besten geht! Ohne etwas von mir Preis zu geben (damit sie das nicht wieder gegen mich verwenden kann), aber auch nicht zickig zu wirken.

Und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich möchte nicht mit ihr befreundet sein, dennoch möchte ich mich neutral verhalten, damit ich kein Thema sein werde. Von ich zu nett oder zickig bin, wird sie sicher immer wieder einen Grund haben, warum sie sich mit meinem Freund über mich unterhalten könnte. Wenn ich absolut neutral bin und keine Angriffs- oder Projektionsfläche biete, ist es doch sicher besser, oder?
 

Statistik des Forums

Themen
12.706
Beiträge
2.158.918
Mitglieder
10.645
Neuestes Mitglied
Hasenfuss
Shoutbox
  1. Seele @ Seele: Currywurst mögen die doch auch wie verrückt
  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
  6. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Leute denkt bitte dran: Ihr dürft im Forum nur bei anderen kommentieren, wenn ihr nen eigenen Strang habt oder hattet, in den Foren 1 bis 5. Ein Plaudereckenstrang reicht dafür nicht aus. Alle nicht genehmigte Posts werden vom Team wieder gelöscht.
  7. Honey Rider @ Honey Rider: Frohes neues Jahr
  8. Zebrafjord @ Zebrafjord: Ich wünsche auch ein Frohes Neues!
  9. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr!
  10. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und natürlich auch den stillen Mitlesern hier.
  11. Leeloo @ Leeloo: Luke, wie schön! Gestern erst an dich gedacht ;-)
  12. Mod Luke @ Mod Luke: Viele liebe Grüße aus dem Off, Leute :-) Wünsche euch eine wunderbare Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
  13. Admina Hira Eth @ Admina Hira Eth: An alle Neumitglieder hier (oder die, die erwägen, es zu werden): bitte macht euch doch vorab mit den Forenregeln bekannt. Es wäre wirklich toll, würdet ihr berücksichtigen, dass ihr ohne eigenen aktiven Hilfestrang nicht in unseren Unterforen 1-5 kommentieren dürft. Außerdem wäre es toll, würdet ihr berücksichtigen, dass wir nicht in Affären hineinberaten - also euch weder sagen, ob ihr´s tun sollt oder wie oder euch in der Anfangsphase der Affäre begleiten oder betreuen. Lieben Dank! :-)
  14. Bourque @ Bourque: Liebe Plouha, liebe Hira, herzlichen Glückwunsch von meiner Seite!
  15. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Wenn ihr ins Fernsehen kommen wollt, dann schaut in die Plauderecke!
Oben