Nähe-Distanz Problem oder doch grundlegendes Beziehungsproblem?

Barbarella82

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Hallo zusammen,

ich bin heute auf dieses Forum gestoßen und habe mich in einigen Beiträgen wiedergefunden. Auch die sachliche Art der Kommentare fand ich ansprechend.

Jetzt zu meiner Thematik.
Ich bin 40 Jahre alt und seit 4 1/2 Jahren mit meinem Partner zusammen.
Vor 3 1/2 Jahren bin ich zu ihm gezogen (80 km von meiner damaligen Wahlheimat entfernt und 170 km von meiner Heimat entfernt).
Ich habe damals lange überlegt, ob ich diesen Schritt wagen soll, da ich mich in der Stadt, in der ich gelebt habe, sehr wohl gefühlt habe. Der Wunsch nach einer "richtigen" Partnerschaft war aber größer und ich habe auch Potential in unserer Beziehung gesehen.
In den letzten Jahren ist viel passiert. Corona kam und mein Bruder erkrankte an Krebs und ist vor knapp zwei Jahren daran verstorben. Das alles hat mir sehr zu schaffen gemacht. Ich hab auch seitdem immer wieder Magen Probleme.
Die Versuchung zurück in meine Wahlheimat zu ziehen war immer da, aber ich dachte immer ich brauche einfach mehr Zeit.
Seit einem Jahr arbeite ich in einem neuen Job der sehr stressig ist und ich komme abends oft erst zwischen 19 - 20 Uhr nach Hause. Seitdem habe ich immer mehr den Wunsch nach alleine sein. Das hat sich so zugespitzt, dass ich seit 1 1/2 Monaten zusätzlich eine Ferienwohnung angemietet habe. Ich war davor so depressiv und habe mich eingeengt gefühlt. Mein Partner ist eher introvertiert und viel daheim. Das heißt ich habe selten daheim die Wohnung nur mal für mich.
Seit ich also die Ferienwohnung habe, geht es mir viel besser.
Allerdings werde ich am 2.12. Wieder ausziehen, da die doppelbelastung auf Dauer zu teuer ist. Jetzt am Wochenende habe ich die Zeit mit meinem Partner in der gemeinsamen Wohnung verbracht und habe dann Samstag Abend schon wieder gemerkt, wie mir alles zu viel wird. Heute bin ich dann wieder zurück in die Ferienwohnung gefahren und hatte dann echt extreme Probleme mich von ihm innerlich zu lösen und war irgendwie total verzweifelt. Jetzt bin ich zwei Stunden hier und es geht mir wieder besser. Ich frage mich wirklich, was da bei mir schief läuft. Bzw ob wir nicht zusammen passen. Nach dem Wochenende ist es wirklich immer am schlimmsten. Ich brauche dann wieder richtig Zeit, um zu spüren wer ich bin und um bei mir anzukommen.
In dem Moment fühlt es sich sehr existenziell an.
Vielleicht habt ihr Erfahrungen dazu.
Vielen Dank.
Barbarella
 

Admina Hira Eth

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Hallo Barbarella82,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.

Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.

Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Hira aus dem Team

Ps: Wolfgang's E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt.
 

Admina Hira Eth

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Hallo Barbarella :smile:

Die Versuchung zurück in meine Wahlheimat zu ziehen war immer da, aber ich dachte immer ich brauche einfach mehr Zeit.
Kannst du ergründen, woher diese Gedanken an einen Rückzug kamen und wann (wann zum ersten Mal, wann die nächsten Male)? Solche "Versuchungen", wie du es nennst, purzeln ja nicht vom Himmel; falls du es noch nicht getan hast, schau mal, welche Empfindungen und Wünsche da ggf. hinter stehen, vielleicht schaust du auch, ob es bestimmte Anlässe gab, die diesen Rückzugsgedanken ausgelöst haben.
Ich bin 40 Jahre alt und seit 4 1/2 Jahren mit meinem Partner zusammen.
Wie empfindest du die Beziehung? Hat sich das hier:
ich habe auch Potential in unserer Beziehung gesehen
...bestätigt? Wie ist die Beziehung für dich - stützend? Eher belastend?

Unabhängig von den womöglich für dich essentielleren Ausgangsfragen oben kann ich das:
Seit einem Jahr arbeite ich in einem neuen Job der sehr stressig ist und ich komme abends oft erst zwischen 19 - 20 Uhr nach Hause. Seitdem habe ich immer mehr den Wunsch nach alleine sein.
Mein Partner ist eher introvertiert und viel daheim. Das heißt ich habe selten daheim die Wohnung nur mal für mich.
...sehr, sehr gut verstehen. Mein Job ist ebenfalls stressig und ich bin froh, abends in meine kleine Wohnung zurückkehren, die Tür hinter der Welt schließen und dort einfach für mich sein zu können. Das braucht man auch - in welchem Umfang (oder ob überhaupt) ist dabei natürlich individuell unterschiedlich, aber es gibt die Tendenzen, sich insbesondere dann, wenn der Tag sehr ausgefüllt, voll, lang ist, gern auch mal (oder eben öfter) für sich zu sein.
Als ich noch in meiner Beziehung war -mit einem Nesthocker, der wirklich immer (und ich meine hier in der Tat 'immer') zuhause gewesen ist- fehlte mir diese Isolationsmöglichkeit auch; die Option war schlicht nicht da. Ich habe das in den Akutmomenten so gelöst, dass ich lange Spaziergänge allein unternahm oder mich in ein anderes Zimmer zurückzog. Aber es ist eben genau das: eine Akuthilfe; man mag nicht immer aus der Wohnung gehen und man weiß, dass der Andere noch da ist, sitzt man im Nebenzimmer (was gedanklich unfrei machen kann, denn man fühlt sich doch eingeschränkt dadurch).

Heute bin ich dann wieder zurück in die Ferienwohnung gefahren und hatte dann echt extreme Probleme mich von ihm innerlich zu lösen und war irgendwie total verzweifelt.
Was meinst du mit: "echt extreme Probleme mich von ihm innerlich zu lösen" - was genau war da das Problem?
Ich frage mich wirklich, was da bei mir schief läuft.
Wahrscheinlich gar nichts. Es hat sich deine Bedürfnislage durch den Job entweder geändert oder es war die Bedürfnislage von vornherein da, aber du konntest das für dich besser händeln, als dein Leben noch stressfreier gewesen ist. Bedürfnisse an sich sind nicht schief; schief ist eher, wenn die Bedürfnisse nicht erfüllt, nicht ausgelebt werden können. Das merkst du ja auch recht deutlich gerade.
Bzw ob wir nicht zusammen passen.
Deswegen u.a. stellte ich eingangs diese Fragen. Denkbar wäre auch, dass ihr schon zueinander passt, aber die von euch gewählte Form des Zusammenlebens nicht. Ihr könntet euch Alternativen überlegen, zB. einen Umzug in ein Haus mit zwei getrennten Wohnungen - räumlich nah, aber nicht eng. Oder eben generell die Fortführung der Beziehung ohne, dass man zusammenlebt - vorerst jedenfalls, bis man es -vielleicht- wieder möchte. Ich weiß, dass das viele als Rückschritt empfinden würden, ist es aber nicht: es ist schlicht das Hören auf die eigenen Befindlichkeiten, das Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse, all das unter Fortsetzung der vorhandenen Beziehung. Muss man auch nicht bewerten, finde ich. Täte man es doch, würde ich es wohl als 'sich selbst schätzend und erwachsen' einordnen wollen.
In dem Moment fühlt es sich sehr existenziell an.
Das wird es für dich auch sein, Barbarella.
:trost:
 
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Barbarella82

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Hallo Barbarella :smile:


Kannst du ergründen, woher diese Gedanken an einen Rückzug kamen und wann (wann zum ersten Mal, wann die nächsten Male)? Solche "Versuchungen", wie du es nennst, purzeln ja nicht vom Himmel; falls du es noch nicht getan hast, schau mal, welche Empfindungen und Wünsche da ggf. hinter stehen, vielleicht schaust du auch, ob es bestimmte Anlässe gab, die diesen Rückzugsgedanken ausgelöst haben.

Wie empfindest du die Beziehung? Hat sich das hier:

...bestätigt? Wie ist die Beziehung für dich - stützend? Eher belastend?

Unabhängig von den womöglich für dich essentielleren Ausgangsfragen oben kann ich das:


...sehr, sehr gut verstehen. Mein Job ist ebenfalls stressig und ich bin froh, abends in meine kleine Wohnung zurückkehren, die Tür hinter der Welt schließen und dort einfach für mich sein zu können. Das braucht man auch - in welchem Umfang (oder ob überhaupt) ist dabei natürlich individuell unterschiedlich, aber es gibt die Tendenzen, sich insbesondere dann, wenn der Tag sehr ausgefüllt, voll, lang ist, gern auch mal (oder eben öfter) für sich zu sein.
Als ich noch in meiner Beziehung war -mit einem Nesthocker, der wirklich immer (und ich meine hier in der Tat 'immer') zuhause gewesen ist- fehlte mir diese Isolationsmöglichkeit auch; die Option war schlicht nicht da. Ich habe das in den Akutmomenten so gelöst, dass ich lange Spaziergänge allein unternahm oder mich in ein anderes Zimmer zurückzog. Aber es ist eben genau das: eine Akuthilfe; man mag nicht immer aus der Wohnung gehen und man weiß, dass der Andere noch da ist, sitzt man im Nebenzimmer (was gedanklich unfrei machen kann, denn man fühlt sich doch eingeschränkt dadurch).


Was meinst du mit: "echt extreme Probleme mich von ihm innerlich zu lösen" - was genau war da das Problem?

Wahrscheinlich gar nichts. Es hat sich deine Bedürfnislage durch den Job entweder geändert oder es war die Bedürfnislage von vornherein da, aber du konntest das für dich besser händeln, als dein Leben noch stressfreier gewesen ist. Bedürfnisse an sich sind nicht schief; schief ist eher, wenn die Bedürfnisse nicht erfüllt, nicht ausgelebt werden können. Das merkst du ja auch recht deutlich gerade.

Deswegen u.a. stellte ich eingangs diese Fragen. Denkbar wäre auch, dass ihr schon zueinander passt, aber die von euch gewählte Form des Zusammenlebens nicht. Ihr könntet euch Alternativen überlegen, zB. einen Umzug in ein Haus mit zwei getrennten Wohnungen - räumlich nah, aber nicht eng. Oder eben generell die Fortführung der Beziehung ohne, dass man zusammenlebt - vorerst jedenfalls, bis man es -vielleicht- wieder möchte. Ich weiß, dass das viele als Rückschritt empfinden würden, ist es aber nicht: es ist schlicht das Hören auf die eigenen Befindlichkeiten, das Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse, all das unter Fortsetzung der vorhandenen Beziehung. Muss man auch nicht bewerten, finde ich. Täte man es doch, würde ich es wohl als 'sich selbst schätzend und erwachsen' einordnen wollen.

Das wird es für dich auch sein, Barbarella.
:trost:
 

Barbarella82

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Hallo Mod Hira Eth,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Es tut irgendwie total gut, dass sich jemand meinem Thema annimmt.

Ich weiß leider noch nicht recht wie ich unter deine Fragen meine Antworten schreibe. Deshalb versuche ich es einigermaßen übersichtlich zu gestalten :nanu::smile:.

Zu dem ersten Abschnitt deiner Fragen. Ich habe damals 1 Jahr nach dem Umzug eine heftige Gastritis bekommen. Das war der Anfang meiner körperlichen Beschwerden hier, die leider seitdem nie wirklich weg waren. Das war ein Punkt der mich zum Nachdenken gebracht hat. Aber damals wollte ich nicht schon das Handtuch werfen. Vor über einem Jahr gab es dann wohl den Ausschlaggebenden Punkt. Meine Schwägerin (die Frau meines verstorbenen Bruders) hat uns das erste Mal besucht. Sie war eigentlich immer gut auf meinen Partner zu sprechen. An dem Wochenende hat sie mir geraten nochmal in mich zu gehen ob ich mich nicht doch auch in meiner alten Wahlheimat bewerben will. Sie meinte, dass sie spürt dass ich mich total anpasse und sehr darunter leide. Sie hat dann auch indirekt meinen sehr ruhigen Partner infrage gestellt. Das war eigentlich der Beginn des Gedankenkarusells. Sie hatte nicht ganz Unrecht mit dem gesagten aber bisher hatte ich immer nur die fehlenden sozialen Kontakte für meine Depression verantwortlich gemacht.
Ich habe dann in der Zeit auch das erste Mal panikattacken bekommen und Ängste. Das hatte ich davor noch nie.
In meiner Wahlheimat habe ich studiert und immer noch Kontakte mit lieben Menschen. Außerdem ist es näher an meiner ursprünglichen Heimat. Ich verbinde damit ein starkes Heimatgefühl und auch eine soziale Integration. Ich habe irgendwann bemerkt, dass ich körperlich zugrunde gehe, wenn ich in der neuen Umgebung mir all das aufbauen soll. Ich weiß selbst dass sowas viel Zeit braucht und die Kraft habe ich nicht mehr.

Zu deiner zweiten Frage : er ist wirklich total liebevoll und zuverlässig und unsere Beziehung ist an oberster Stelle. Er hat nicht wirklich Hobbys, die ihn regelmäßig nach draußen bringen. Wir haben oft schon darüber gesprochen und wir haben ausgemacht dass er 1x die Woche schwimmen geht. Allerdings ist das eben auch nur 1 Tropfen auf den heißen Stein. Es erdrückt mich, dass der Fokus viel auf mir liegt. Er zieht sich auch oft zurück an seinen PC und das ist dann auch gut so, aber mir fehlt irgendwie dass er auch mal in die Welt raus geht.

Ich bin wirklich froh um die eigenen vier Wände momentan. Ab Dezember habe ich einen Tag in der Woche frei und ich hoffe, dass das auch eine Entlastung bringt.Da ich dann ja wieder in der gemeinsamen Wohnung bin.

Ich glaube gestern als ich wieder in die Ferienwohnung gefahren bin, hatte ich innerlich das Gefühl, dass mir die Beziehung einfach nicht reicht und dass ich eigentlich nicht wirklich weiß, ob es mir ohne ihn besser gehen würde. Der Gedanke lässt mich dann irgendwie verzweifeln weil er wirklich ein guter Mann ist und ich dann extreme Verlust angst bekomme und gleichzeitig die Bindung scheue.

Hmm, alles nicht ganz so einfach :headshake:.

Liebe Grüße Barbarella
.
 
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Admina Hira Eth

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Barbarella - ich melde mich die Tage nochmal ausführlicher bei dir, aber vorab der Hinweis an dich, dass du oben mit deinem Klarnamen unterschrieben hast. Nimm den mal lieber raus...

Bist du in Behandlung (psychotherapeutisch o.ä.) oder erwägst du, das zu tun?
 

Admina Hira Eth

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Ah, eine Sache doch noch:
In meiner Wahlheimat habe ich studiert und immer noch Kontakte mit lieben Menschen. Außerdem ist es näher an meiner ursprünglichen Heimat. Ich verbinde damit ein starkes Heimatgefühl und auch eine soziale Integration. Ich habe irgendwann bemerkt, dass ich körperlich zugrunde gehe, wenn ich in der neuen Umgebung mir all das aufbauen soll.
Stand nie zur Debatte, dass er zu dir zieht, wenn dein Herz (sehr blumig formuliert jetzt) doch woanders wohnt? Falls nicht: wieso nicht? Könntet ihr ein Gespräch führen, in dem du ihm das (dein Bedürfnis, deinen Wunsch, dein Wahlheimweh) mitteilst mit dem Ziel, mal in diese Richtung zu überlegen (örtlich und gedanklich/tatsächlich)?

Dann: wenn du dir jetzt vorstellst, dass ihr sprecht, er sich bereit erklären würde, mit dir in deine Wahlheimat zu ziehen, entweder wieder in eine gemeinsame Wohnung oder räumlich nah, aber nicht eng (siehe meinen Post oben): was macht das mit dir? Wie fühlst du dich dabei? Was spürst du? Freude? Ablehnung? Irgendwas anderes? Versuch mal, zu visualisieren und dann spür dem Gedanken/der Vorstellung nach.
 
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Admina Hira Eth

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ch weiß leider noch nicht recht wie ich unter deine Fragen meine Antworten schreibe.
Du markierst die Textzeile mit der Maus oder auf dem Handy mit dem Finger, die du zitieren willst; es erscheint dann ein kleines Feld, in dem "zitieren" steht, da klickst du drauf.
Unter das Zitat, das am Anfang und am Ende mit dem Wort "Quote" in eckigen Klammern gekennzeichnet ist, kannst du dann deine Antwort schreiben.
:smile:
 

Barbarella82

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Barbarella - ich melde mich die Tage nochmal ausführlicher bei dir, aber vorab der Hinweis an dich, dass du oben mit deinem Klarnamen unterschrieben hast. Nimm den mal lieber raus...

Bist du in Behandlung (psychotherapeutisch o.ä.) oder erwägst du, das zu tun?

Ja ich bin in einer psychotherapeutischen Behandlung (Verhaltenstherapie). Allerdings habe ich oft, das Gefühl, dass mein Gesagtes nicht wirklich bei der Therapeutin ankommt, oder sie mir oft ausweicht. Zum Beispiel auch meine Panikattacken, die aufgetreten sind...irgendwie habe ich mich nicht so ernst genommen gefühlt. Inzwischen weiß ich, dass es reicht wenn ich sie ernst nehme. Aber selbst für diese Erkenntnis habe ich lange gebraucht :liftup:.
Da die Therapie Ende des Jahres ausläuft, werde ich mich erneut umsehen und denke, dass das jetzt auch gut passt.
 

Barbarella82

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Ah, eine Sache doch noch:

Stand nie zur Debatte, dass er zu dir zieht, wenn dein Herz (sehr blumig formuliert jetzt) doch woanders wohnt? Falls nicht: wieso nicht? Könntet ihr ein Gespräch führen, in dem du ihm das (dein Bedürfnis, deinen Wunsch, dein Wahlheimweh) mitteilst mit dem Ziel, mal in diese Richtung zu überlegen (örtlich und gedanklich/tatsächlich)?



Dann: wenn du dir jetzt vorstellst, dass ihr sprecht, er sich bereit erklären würde, mit dir in deine Wahlheimat zu ziehen, entweder wieder in eine gemeinsame Wohnung oder räumlich nah, aber nicht eng (siehe meinen Post oben): was macht das mit dir? Wie fühlst du dich dabei? Was spürst du? Freude? Ablehnung? Irgendwas anderes? Versuch mal, zu visualisieren und dann spür dem Gedanken/der Vorstellung nach.

Doch das Thema haben wir auch oft schon durch gekaut. Er ist seit 16 Jahren bei demselben Arbeitgeber und sehr zufrieden. Er wird demnächst eine Weiterbildung machen. Der ursprüngliche Gedanke war, dass er sich dann langfristig nach Jobs in meiner alten Wahlheimat umschaut.
Da er mich in den letzten Jahren oft auch eher zweifelnd erlebt hat, meinte er, dass er auf dieser Basis seine Sicherheiten hier nicht aufgibt. Das verstehe ich auch, aber manchmal frage ich mich, ob es von ihm auch ein Vorwand ist, nicht umziehen zu müssen.

Tatsächlich ist es aber inzwischen auch so, dass ich erstmal wieder alleine zurück gehen würde. Ich brauche wirklich mal wieder mein Leben... Keine Rücksichtnahme, keine Kompromisse, einfach nur ich...
Ich habe irgendwie auch immer das Gefühl, dass ich da so eine große Verantwortung für uns trage.
 
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Admina Hira Eth

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Er hat nicht wirklich Hobbys, die ihn regelmäßig nach draußen bringen. Wir haben oft schon darüber gesprochen und wir haben ausgemacht dass er 1x die Woche schwimmen geht.
mir fehlt irgendwie dass er auch mal in die Welt raus geht.
Das finde ich ein wenig schwierig; wenn er das Bedürfnis einfach nicht hat, raus zu gehen, kann er sich nicht zwingen und sollte auch nicht gezwungen werden; es wäre ein verbiegen (auf Biegen und Brechen, sozusagen) - wenn er nicht dazu kommt, es selbst zu wollen, aber aus irgendwelchen Gründen nicht zu können (seine Introvertiertheit zB, keine Kumpels, mit denen er um die Häuser ziehen würde, 'das‘ Hobby noch nicht für sich gefunden, das ihn aus dem Haus bringen würde, etc.).
Das ist dann eben ein Punkt, an dem eure Bedürfnisse zuwiderlaufen. Und wohl erstmal so zu akzeptieren, bis man weiterweiß. Oder eine Lösung findet.

Es wäre zu schauen, ob euch der Rest, das 'euch' im Übrigen so viel bedeutet und so wichtig ist, dass dieser Kollisionspunkt im Abgleich verblasst. Allerdings scheinst du genau das gerade in Frage zu stellen:
hatte ich innerlich das Gefühl, dass mir die Beziehung einfach nicht reicht und dass ich eigentlich nicht wirklich weiß, ob es mir ohne ihn besser gehen würde.

Hier beißt sich dann die Katze jeweils in den Schwanz:
Der Gedanke lässt mich dann irgendwie verzweifeln weil er wirklich ein guter Mann ist und ich dann extreme Verlust angst bekomme und gleichzeitig die Bindung scheue.
Da er mich in den letzten Jahren oft auch eher zweifelnd erlebt hat, meinte er, dass er auf dieser Basis seine Sicherheiten hier nicht aufgibt.
Beim ersten Punkt wäre vielleicht zu schauen, ob du nicht eher Angst davor hast, die Beziehung, also das Gefüge selbst, zu verlieren (und dann keine mehr zu haben), denn du hast dir ja eine funktionierende Partnerschaft gewünscht.
Die Frage ist also: geht es wirklich um ihn? Oder geht es eher um den Wunsch, in einer funktionierenden Beziehung zu sein? Denn ehrlich gesagt vermisse ich bei deiner aufzählendem Beschreibung von ihm (guter Mann, liebevoll, verlässlich) dein Gefühl, die Aussage, dass du ihn liebst und nicht verlieren möchtest (was nicht zwingend gleichzusetzen ist mit der von dir erwähnten Verlustangst).
Kann sein, dass dein Engegefühl und dein Heimweh, das sich nicht einlassen wollen auf deinen derzeitigen Wohnort das derzeit überlagert und du nicht recht weißt, was du eigentlich fühlst oder fühlen sollst, aber du scheinst ja schon eine ziemliche Weile an dem 'euch‘ und der Frage, ob er’s für dich überhaupt ist, herumzukauen und gibst diese Unsicherheit offenbar auch an ihn weiter.

Dass er zögert, seinerseits alles vor Ort aufzugeben, um mit dir dorthin zu gehen, wo du dich wohler fühlen würdest, macht vor dem Hintergrund der von dir offenbar transportierten Unsicherheit durchaus Sinn und wirkt an sich logisch. Nur könnte das genausogut ein Denkfehler sein:
denn ginge es dir in deiner Wahlheimat besser, hättest du da eine bessere soziale Anbindung, ein besseres Setting, würde sich eventuell dein Stress reduzieren, du wärst häufiger unterwegs, sehr viel entspannter und in der Folge würde es dich womöglich weniger stören, dass er zuhause bleibt, während du dich nach außen wendest. Ihr würdet euch so eventuell sicherer miteinander fühlen können, wärt ausbalancierter, könntet eure jeweiligen Bedürfnisse besser ausleben und du würdest eventuell von deiner Enge überlagerte Gefühle für ihn wieder, bzw. besser spüren können.

Da hängt ihr aber fest; ihr wagt es nicht. Keiner von euch mag sich so wirklich aus der Schutzzone bewegen, jeweils aus Angst und Unsicherheit und einem 'wer weiß, was wird, wenn ich…?' heraus. Aber bewegt ihr euch nicht, riskiert ihr möglicherweise eure Partnerschaft.
 
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Jenna82

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Hallo Barbarella :smile:,

ich hab mich mal bei dir eingelesen.

Hiras empathischen Beiträgen ist im Grunde nicht sehr viel hinzuzufügen ()

ginge es dir in deiner Wahlheimat besser, hättest du da eine bessere soziale Anbindung, ein besseres Setting, würde sich eventuell dein Stress reduzieren, du wärst häufiger unterwegs, sehr viel entspannter und in der Folge würde es dich womöglich weniger stören, dass er zuhause bleibt, während du dich nach außen wendest. Ihr würdet euch so eventuell sicherer miteinander fühlen können, wärt ausbalancierter, könntet eure jeweiligen Bedürfnisse besser ausleben und du würdest eventuell von deiner Enge überlagerte Gefühle für ihn wieder, bzw. besser spüren können.

Eine Frage würde ich gern nochmal aufgreifen, glaube, die blieb bisher unbeantwortet:

wenn du dir jetzt vorstellst, dass (...) er sich bereit erklären würde, mit dir in deine Wahlheimat zu ziehen, entweder wieder in eine gemeinsame Wohnung oder räumlich nah, aber nicht eng (siehe meinen Post oben): was macht das mit dir? Wie fühlst du dich dabei? Was spürst du? Freude? Ablehnung? Irgendwas anderes?

Dass sich bei euch etwas verändern muss (wie auch immer diese Veränderung auch aussehen mag), denke ich auch. Auch dein Körper zeigt es dir deutlich.

:herz:
 

Winniepeg

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Liebe Barbarella,
ich lese deinen Strang schon eine ganze Weile mit und finde in Deiner Gefühlswelt Parallelen zu mir, insbesondere das Du erstmal eine Weile brauchst um wieder bei Dir anzukommen.

Heute aber, stellt sich mir spontan die Frage, ob Dein Freund sich auch im "Rückzugsmodus" befinden könnte? In dem er zwar immer Daheim ist, aber dennoch für sich etwas macht?
Und vielleicht auch deshalb nicht umziehen möchte?

Was würde passieren, wenn Du dich in der gemeinsamen Wohnung mal komplett von ihm abgrenzen würdest? Wie würdest Du dich bei diesem Gedanken fühlen?

Entschuldige die ganzen Fragen

Liebe Grüße
Winniepeg
 

Barbarella82

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Hallo Barbarella :smile:


Kannst du ergründen, woher diese Gedanken an einen Rückzug kamen und wann (wann zum ersten Mal, wann die nächsten Male)? Solche "Versuchungen", wie du es nennst, purzeln ja nicht vom Himmel; falls du es noch nicht getan hast, schau mal, welche Empfindungen und Wünsche da ggf. hinter stehen, vielleicht schaust du auch, ob es bestimmte Anlässe gab, die diesen Rückzugsgedanken ausgelöst haben.

Wie empfindest du die Beziehung? Hat sich das hier:

...bestätigt? Wie ist die Beziehung für dich - stützend? Eher belastend?

Unabhängig von den womöglich für dich essentielleren Ausgangsfragen oben kann ich das:


...sehr, sehr gut verstehen. Mein Job ist ebenfalls stressig und ich bin froh, abends in meine kleine Wohnung zurückkehren, die Tür hinter der Welt schließen und dort einfach für mich sein zu können. Das braucht man auch - in welchem Umfang (oder ob überhaupt) ist dabei natürlich individuell unterschiedlich, aber es gibt die Tendenzen, sich insbesondere dann, wenn der Tag sehr ausgefüllt, voll, lang ist, gern auch mal (oder eben öfter) für sich zu sein.
Als ich noch in meiner Beziehung war -mit einem Nesthocker, der wirklich immer (und ich meine hier in der Tat 'immer') zuhause gewesen ist- fehlte mir diese Isolationsmöglichkeit auch; die Option war schlicht nicht da. Ich habe das in den Akutmomenten so gelöst, dass ich lange Spaziergänge allein unternahm oder mich in ein anderes Zimmer zurückzog. Aber es ist eben genau das: eine Akuthilfe; man mag nicht immer aus der Wohnung gehen und man weiß, dass der Andere noch da ist, sitzt man im Nebenzimmer (was gedanklich unfrei machen kann, denn man fühlt sich doch eingeschränkt dadurch).

Hallo Hira,

Irgendwie beruhigt es mich total, dass es auch anderen so geht. Ich bin dann auch immer wieder raus gegangen, oder eben in ein anderes Zimmer, was aber leider nicht den gewünschten Effekt gebracht hat. Da kann die Ferienwohnung doch mehr.... ().
Ist eure Beziehung damals an der Nähe Distanz Thematik gescheitert?


Was meinst du mit: "echt extreme Probleme mich von ihm innerlich zu lösen" - was genau war da das Problem?

Wahrscheinlich gar nichts. Es hat sich deine Bedürfnislage durch den Job entweder geändert oder es war die Bedürfnislage von vornherein da, aber du konntest das für dich besser händeln, als dein Leben noch stressfreier gewesen ist. Bedürfnisse an sich sind nicht schief; schief ist eher, wenn die Bedürfnisse nicht erfüllt, nicht ausgelebt werden können. Das merkst du ja auch recht deutlich gerade.

Deswegen u.a. stellte ich eingangs diese Fragen. Denkbar wäre auch, dass ihr schon zueinander passt, aber die von euch gewählte Form des Zusammenlebens nicht. Ihr könntet euch Alternativen überlegen, zB. einen Umzug in ein Haus mit zwei getrennten Wohnungen - räumlich nah, aber nicht eng. Oder eben generell die Fortführung der Beziehung ohne, dass man zusammenlebt - vorerst jedenfalls, bis man es -vielleicht- wieder möchte. Ich weiß, dass das viele als Rückschritt empfinden würden, ist es aber nicht: es ist schlicht das Hören auf die eigenen Befindlichkeiten, das Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse, all das unter Fortsetzung der vorhandenen Beziehung. Muss man auch nicht bewerten, finde ich. Täte man es doch, würde ich es wohl als 'sich selbst schätzend und erwachsen' einordnen wollen.

Das wird es für dich auch sein, Barbarella.
:trost:

Hallo Hira,

Irgendwie beruhigt es mich total, dass es auch anderen so geht. Ich bin dann auch immer wieder raus gegangen, oder eben in ein anderes Zimmer, was aber leider nicht den gewünschten Effekt gebracht hat. Da kann die Ferienwohnung doch mehr.... ().
Ist eure Beziehung damals an der Nähe Distanz Thematik gescheitert?
 
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Barbarella82

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Das finde ich ein wenig schwierig; wenn er das Bedürfnis einfach nicht hat, raus zu gehen, kann er sich nicht zwingen und sollte auch nicht gezwungen werden; es wäre ein verbiegen (auf Biegen und Brechen, sozusagen) - wenn er nicht dazu kommt, es selbst zu wollen, aber aus irgendwelchen Gründen nicht zu können (seine Introvertiertheit zB, keine Kumpels, mit denen er um die Häuser ziehen würde, 'das‘ Hobby noch nicht für sich gefunden, das ihn aus dem Haus bringen würde, etc.).
Das ist dann eben ein Punkt, an dem eure Bedürfnisse zuwiderlaufen. Und wohl erstmal so zu akzeptieren, bis man weiterweiß. Oder eine Lösung findet.

Es wäre zu schauen, ob euch der Rest, das 'euch' im Übrigen so viel bedeutet und so wichtig ist, dass dieser Kollisionspunkt im Abgleich verblasst. Allerdings scheinst du genau das gerade in Frage zu stellen:


Hier beißt sich dann die Katze jeweils in den Schwanz:


Beim ersten Punkt wäre vielleicht zu schauen, ob du nicht eher Angst davor hast, die Beziehung, also das Gefüge selbst, zu verlieren (und dann keine mehr zu haben), denn du hast dir ja eine funktionierende Partnerschaft gewünscht.
Die Frage ist also: geht es wirklich um ihn? Oder geht es eher um den Wunsch, in einer funktionierenden Beziehung zu sein? Denn ehrlich gesagt vermisse ich bei deiner aufzählendem Beschreibung von ihm (guter Mann, liebevoll, verlässlich) dein Gefühl, die Aussage, dass du ihn liebst und nicht verlieren möchtest (was nicht zwingend gleichzusetzen ist mit der von dir erwähnten Verlustangst).
Kann sein, dass dein Engegefühl und dein Heimweh, das sich nicht einlassen wollen auf deinen derzeitigen Wohnort das derzeit überlagert und du nicht recht weißt, was du eigentlich fühlst oder fühlen sollst, aber du scheinst ja schon eine ziemliche Weile an dem 'euch‘ und der Frage, ob er’s für dich überhaupt ist, herumzukauen und gibst diese Unsicherheit offenbar auch an ihn weiter.

Dass er zögert, seinerseits alles vor Ort aufzugeben, um mit dir dorthin zu gehen, wo du dich wohler fühlen würdest, macht vor dem Hintergrund der von dir offenbar transportierten Unsicherheit durchaus Sinn und wirkt an sich logisch. Nur könnte das genausogut ein Denkfehler sein:
denn ginge es dir in deiner Wahlheimat besser, hättest du da eine bessere soziale Anbindung, ein besseres Setting, würde sich eventuell dein Stress reduzieren, du wärst häufiger unterwegs, sehr viel entspannter und in der Folge würde es dich womöglich weniger stören, dass er zuhause bleibt, während du dich nach außen wendest. Ihr würdet euch so eventuell sicherer miteinander fühlen können, wärt ausbalancierter, könntet eure jeweiligen Bedürfnisse besser ausleben und du würdest eventuell von deiner Enge überlagerte Gefühle für ihn wieder, bzw. besser spüren können.

Da hängt ihr aber fest; ihr wagt es nicht. Keiner von euch mag sich so wirklich aus der Schutzzone bewegen, jeweils aus Angst und Unsicherheit und einem 'wer weiß, was wird, wenn ich…?' heraus. Aber bewegt ihr euch nicht, riskiert ihr möglicherweise eure Partnerschaft.


Vielen Dank, für deine ausführlichen Kommentare, und die Gedanken die du dir dazu gemacht hast!
Du hast meine Gedanken gut wiedergeben.
Die Frage inwiefern ich das Gefüge nicht verlieren möchte ist wirklich gerechtfertigt. Das weiß ich leider noch nicht.
Mein Gefühl schwankt deswegen häufig hin und her und war glaub auch ein Grund warum es mir so schlecht ging.... Hier in der Ferienwohnung kann ich das alles irgendwie auch mal ruhen lassen.... Das tut sehr gut.

Auch deine Theorie was das zurück gehen in meine Wahlheimat betrifft hab ich schon häufig gedanklich durchgekaut.
Ich wäre auf alle Fälle ausgeglichener und sicher weniger gestresst, was ganz bestimmt Einfluss auf unsere Beziehung hätte.
Ich sehe momentan eigentlich nur die Lösung darin, dass ich zurück in meine Wahlheimat ziehe und wir dann erstmal wieder eine Fernbeziehung führen. Wenn er das eben mit macht. Ich denke der Schritt ist notwendig... Sonst werde ich es irgendwann bereuen und es mir nie verzeihen.
 
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Barbarella82

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Wo kommt das Gefühl her, Barbarella?

Vielleicht weil ich das Gefühl habe, dass ich diejenige bin die die sozialen Kontakte in die Beziehung bringt. Bzw weil er von sich aus nie alleine auch mal etwas draußen unternehmen würde. Er ist immer dabei wenn ich etwas vorschlage. Er schlägt auch selbst Sachen vor.... Die machen wir aber dann immer zu zweit und mir fehlt irgendwie ein bisschen das pro aktive... Dass er auch selbst mal Lust hat rauszugehen. Im gleichen Moment tut es mir dann wieder leid, weil ich ihn eben nicht verbiegen will.
 

Barbarella82

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Hallo Barbarella :smile:,

ich hab mich mal bei dir eingelesen.

Hiras empathischen Beiträgen ist im Grunde nicht sehr viel hinzuzufügen ()



Eine Frage würde ich gern nochmal aufgreifen, glaube, die blieb bisher unbeantwortet:



Dass sich bei euch etwas verändern muss (wie auch immer diese Veränderung auch aussehen mag), denke ich auch. Auch dein Körper zeigt es dir deutlich.

:herz:
Hallo Jenna,

vielen Dank für deine Nachricht.

Momentan fühlt es sich nicht gut an, wenn ich mir vorstelle, dass er mit zurück ziehen würde. Ich spüre eine Last, wenn ich daran denke. Vor allem auch, weil dann sein Fokus noch stärker auf mir läge....
 

Barbarella82

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Liebe Barbarella,
ich lese deinen Strang schon eine ganze Weile mit und finde in Deiner Gefühlswelt Parallelen zu mir, insbesondere das Du erstmal eine Weile brauchst um wieder bei Dir anzukommen.

Heute aber, stellt sich mir spontan die Frage, ob Dein Freund sich auch im "Rückzugsmodus" befinden könnte? In dem er zwar immer Daheim ist, aber dennoch für sich etwas macht?
Und vielleicht auch deshalb nicht umziehen möchte?

Was würde passieren, wenn Du dich in der gemeinsamen Wohnung mal komplett von ihm abgrenzen würdest? Wie würdest Du dich bei diesem Gedanken fühlen?

Entschuldige die ganzen Fragen

Liebe Grüße
Winniepeg
Hallo Winniepeg,

mein Freund befindet sich auch immer wieder im Rückzugsmodus. Er ist dann im Büro und ich im Wohnzimmer. Er braucht also schon auch deutlich seine "me time". Ihm reicht dann auch der Raum nebenan um bei sich zu sein bzw um sich abzugrenzen.
Was meintest du mit der Frage ob er deshalb nicht umziehen will?

Ich habe des öfteren schon versucht mich in der gemeinsamen Wohnung abzugrenzen aber ich habe das Gefühl, dass ich das jetzt 3 1/2 Jahre nicht wirklich hinbekommen habe und jetzt ist das Fass am überlaufen. Und je mehr Streß ich habe desto schwieriger wird es für mich.
Und wenn ich darüber nach denke wie es wäre merke ich nur Anstrengung... Und ich habe mich in den letzten Jahren sehr oft angestrengt :|
 
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Admina Hira Eth

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Ich sehe momentan eigentlich nur die Lösung darin, dass ich zurück in meine Wahlheimat ziehe und wir dann erstmal wieder eine Fernbeziehung führen. Wenn er das eben mit macht. Ich denke der Schritt ist notwendig... Sonst werde ich es irgendwann bereuen und es mir nie verzeihen.
Momentan fühlt es sich nicht gut an, wenn ich mir vorstelle, dass er mit zurück ziehen würde. Ich spüre eine Last, wenn ich daran denke. Vor allem auch, weil dann sein Fokus noch stärker auf mir läge....
...nachdem du das so deutlich für dich zu spüren scheinst, wird es dann wahrscheinlich auf den von dir anvisierten Lösungsweg hinauslaufen, ja. Aber es ist gut, wenn das klarer für dich wird. Je klarer, desto näher bist du an einer Umsetzung und auch daran, das für dich und vor dir vertreten zu können.
Ist eure Beziehung damals an der Nähe Distanz Thematik gescheitert?
Nein, das war nicht der eigentliche Grund. Seine dauernde Anwesenheit war nur ein Symptom, die Ursache war eine (sehr) schwere psychische Erkrankung.
 

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