Nähe-Distanz Problem oder doch grundlegendes Beziehungsproblem?

Barbarella82

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Hallo zusammen,

jetzt mal wieder eine Nachricht von mir. Seit Freitag wohne ich nun wieder in unserer gemeinsamen Wohnung.
Mein Freund und ich sind dann von gestern bis heute zu meiner Familie gefahren.
Ich habe mich sehr auf das Wochenende gefreut, vor allem auch, weil mein Freund mit dabei war.
Ich muss sagen, dass es manchmal für mich etwas anstrengend ist, weil ich immer das Gefühl habe an so Heimat-Besuch-Wochenenden nicht jedem gerecht werden zu können. Dieses Mal war es allerdings toll, da wir nur meine Clique getroffen haben und mit meinen Eltern Zeit verbracht haben.
Alles in allem war es wirklich ein schönes Wochenende.
An so Tagen muss ich dann aufpassen, dass mich die Grübeleien (siehe Thematik meines posts) nicht einholen.
Dieses Mal hatte ich es allerdings gut im Griff bzw die Atmosphäre daheim und mit meinen/unseren Freunden hat einfach gepasst. Es gibt dann doch immer wieder Tage, an denen man denkt "genau so muß sich eine gute Beziehung anfühlen". Wir sind jetzt seit einigen Stunden wieder daheim und ich habe dann auch wieder gemerkt, wie mich eine Traurigkeit einholt. Auch eine kleine Wut... Dass wir quasi hier wohnen und ich diejenige bin, die eben ihre Familie und Freunde zurück gelassen hat. Das tut mir dann auch gleichzeitig wieder leid, weil ich ja damals die Entscheidung getroffen habe hier her zu ziehen.
Meine Entscheidung wieder zurück in meine Lieblingsstadt zu ziehen, kann ich momentan irgendwie auch nicht wirklich spüren, weil ich ja doch gerne mit ihm leben möchte und gleichzeitig spüre ich innerlich auch wieder dieses Gefühl von Enge. Vermutlich auch weil wir jetzt das ganze Wochenende zusammen waren...Ich tu mir dann echt schwer bei mir zu bleiben (also in der gemeinsamen Wohnung). Obwohl wir den Abend jetzt auch in getrennten Zimmern verbringen.
Diese ganzen Gefühle bringen mich irgendwie total durcheinander weil ich jetzt gar nicht mehr weiß, was jetzt eigentlich das Hauptproblem ist... Ich hoffe ich habe jetzt nicht zu verwirrend geschrieben. Die Stimme in meinem Kopf "passen wir überhaupt zusammen?" kommt auch immer wieder.

Ich danke euch jetzt erstmal fürs lesen und bin dankbar für jeden Impuls.
Liebe Grüße
 
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Admina Hira Eth

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Hallo Barbarella :)

Dieses Mal war es allerdings toll, da wir nur meine Clique getroffen haben und mit meinen Eltern Zeit verbracht haben.
Alles in allem war es wirklich ein schönes Wochenende.
Kannst du denn ausmachen, ob es toll war, weil du vor Ort gewesen bist oder, weil das hier:
Ich habe mich sehr auf das Wochenende gefreut, vor allem auch, weil mein Freund mit dabei war.
eher der Fall war?

Oder war die Kombi - Wochenende zuhause plus Freund - das Gelungene daran? Es wäre ggf. wichtig, da mal nachzuspüren.
Wir sind jetzt seit einigen Stunden wieder daheim und ich habe dann auch wieder gemerkt, wie mich eine Traurigkeit einholt.
Kannst du die zuordnen? Liegt sie eher im Weggang von deiner Wahlheimat begründet oder darin, dass du mit ihm in die "alte" Wohnsituation zurückkehren musstest? Belastet dich vielleicht sogar der Alltag?
Meine Entscheidung wieder zurück in meine Lieblingsstadt zu ziehen, kann ich momentan irgendwie auch nicht wirklich spüren, weil ich ja doch gerne mit ihm leben möchte und gleichzeitig spüre ich innerlich auch wieder dieses Gefühl von Enge. Vermutlich auch weil wir jetzt das ganze Wochenende zusammen waren...
Ich finde, das passt (zumindest auf den ersten Blick) nicht recht zu dem, was du über das Wochenende geschrieben hast. Er störte dich dort ja nicht, dein Wochenende war ausgefüllt, du hast dich über seine Anwesenheit dort gefreut. Du scheinst dich da auch nicht eng gefühlt zu haben - trotz seiner Anwesenheit.

Wahrscheinlich wegen der Zerstreuung durch die sozialen Kontakte?
Wo und wie war dein Freund da? War er mittendrin? Nur dabei? Schmückendes Beiwerk? Initiator? Oder introvertierter Eckensteher?
Wieviel hattest du da mit ihm zu tun? Warst du sehr abgelenkt von ihm? Oder gar nicht?
Hattet ihr Gesprächsstoff? Habt euch über den Tag ausgetauscht? Lebhaft? Auch von ihm angestoßen? Oder ging der Impuls von ihm aus? Wie hast du dich da gefühlt? Und warum?
Diese ganzen Gefühle bringen mich irgendwie total durcheinander weil ich jetzt gar nicht mehr weiß, was jetzt eigentlich das Hauptproblem ist...
Das wirst du für dich herausfinden müssen. Denn sonst kannst du nicht in Richtung Lösung denken. Lass mal eine Weile sacken und schau dann nochmal. Du wirst momentan noch nachhhaltig verwirrt sein von dem Wochenende, an dem du im Grunde "alles" haben konntest.

Eventuell wäre auch eine Auszeit eine Möglichkeit, herauszufinden, was oder wer dir fehlt - eine Kur oder ein kleiner Urlaub, den du allein begehst - weitgehend unbeeinflusst von allem anderen. So würdest du wenigstens die Gelegenheit haben, herauszufinden, ob ER dir fehlt.
 
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Barbarella82

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Oder war die Kombi - Wochenende zuhause plus Freund - das Gelungene daran? Es wäre ggf. wichtig, da mal nachzuspüren.

Ich denke, dass es sicher die Kombi war... Also zuhause zu sein und ihn quasi in "meine Welt" mitzunehmen... wir waren dann mit der Clique auf einem tollen Weihnachtsmarkt. Ich fand es einfach schön, dass ich es mit ihm teilen konnte.... Also das was mir wichtig ist (meine Freunde und die Aktivitäten zusammen). Wir hatten beide Spaß. Er versteht sich super mit dem Mann meiner besten Freundin und somit hatten wir beide schöne Begegnungen.
Oder war die Kombi - Wochenende zuhause plus Freund - das Gelungene daran? Es wäre ggf. wichtig, da mal nachzuspüren.
 

Barbarella82

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Kannst du die zuordnen? Liegt sie eher im Weggang von deiner Wahlheimat begründet oder darin, dass du mit ihm in die "alte" Wohnsituation zurückkehren musstest? Belastet dich vielleicht sogar der Alltag?
Ich denke, dass ich mit unserer gemeinsamen Wohnung einfach auch eine Einsamkeit verknüpfe. Wir haben nicht wirklich oft Besuch. Meine Freunde wohnen weit weg. Auch wenn sie uns 1x im Jahr besuchen. Seine Freunde kommen selten vorbei bzw sind wir "regelmäßig" bei einem befreundeten Ehepaar von meinem Partner . Ich bin hier einfach auch nicht verwurzelt...Und klar, dann kommt eben auch dieses Abhängigkeit-Gefühl hoch.
 
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Barbarella82

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sozialen Kontakte?
Wo und wie war dein Freund da? War er mittendrin? Nur dabei? Schmückendes Beiwerk? Initiator? Oder introvertierter Eckensteher?
Wieviel hattest du da mit ihm zu tun? Warst du sehr abgelenkt von ihm? Oder gar nicht?
Hattet ihr Gesprächsstoff? Habt euch über den Tag ausgetauscht? Lebhaft? Auch von ihm angestoßen? Oder ging der Impuls von ihm aus? Wie hast du dich da gefühlt? Und warum?
Mein Partner war eigentlich mittendrin, hatte anregende Gespräche mit besagtem Kumpel... Ich hatte vermehrt Zeit um mit den anderen ins Gespräch zu kommen. Es war einfach schön, dass jeder quasi auf seine Kosten gekommen ist und wir es dann doch gemeinsam erlebt haben. Wir haben uns danach ausgetauscht über das Wochenende und das war schön.

Am Ende komme ich eben immer wieder zu denselben Fragen....
Diese Auszeit habe ich mir ja eigentlich durch die Ferienwohnung schon genommen. Da hab ich einfach extrem gemerkt, dass ich super gestresst von der Arbeit bin und mir mein EIGENES Reich echt gut tut. Aber dann frage ich mich, warum das denn nicht mit ihm funktioniert. Es gab Zeiten, da war es wirklich ok mit dem gemeinsamen Wohnen.... Klar da hatte ich auch nicht soooo lange Arbeitstage. Gestern war ich auch wieder 12 Stunden bei der Arbeit.
Da brauche ich danach einfach nichts mehr.
 

Barbarella82

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Ich denke schon, dass ein Knackpunkt die soziale Integration ist, die mir hier extrem fehlt. Wenn ich mit Freunden bin und mich gut "aufgehoben" fühle merke ich einfach auch eine Zufriedenheit die sich dann auch auf meine Beziehung überträgt.
 

Admina Hira Eth

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Aber dann frage ich mich, warum das denn nicht mit ihm funktioniert. Es gab Zeiten, da war es wirklich ok mit dem gemeinsamen Wohnen.... Klar da hatte ich auch nicht soooo lange Arbeitstage. Gestern war ich auch wieder 12 Stunden bei der Arbeit.
Bedürfnislagen sind dynamisch und wandeln sich. Es könnte theoretisch auch wieder eine Zeit kommen, in der dein Bedürfnis eher an das angenähert ist, was früher mal war... eventuell ist dein Problem auch weniger "er", sondern es liegt an und in deiner Arbeit; so, dass das Zusammenwirken sämtlicher Aspekte sich eben ungünstig auf dein derzeitiges Lebens- und Beziehungskonstrukt auswirkt.

Mein Partner war eigentlich mittendrin, hatte anregende Gespräche mit besagtem Kumpel... Ich hatte vermehrt Zeit um mit den anderen ins Gespräch zu kommen. Es war einfach schön, dass jeder quasi auf seine Kosten gekommen ist und wir es dann doch gemeinsam erlebt haben. Wir haben uns danach ausgetauscht über das Wochenende und das war schön.
Eine weitere Möglichkeit der Deeskalation und Entspannung könnte daher ja auch die sein, euch öfter solche Inseln zu schaffen.

Vielen Dank hira, dass du dir die Zeit nimmst meinen Text zu kommentieren.
Gern. Es sollen ja nur Denkanstöße sein. Eventuell gelingt es dir so besser, das eigentliche Problem aufzuspüren oder zumindest dezidierter abzustecken.
 

Barbarella82

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eventuell ist dein Problem auch weniger "er", sondern es liegt an und in deiner Arbeit; so, dass das Zusammenwirken sämtlicher Aspekte sich eben ungünstig auf dein derzeitiges Lebens- und Beziehungskonstrukt auswirkt.
Vielen Dank für deine Gedanken! Ja, das ist vielleicht schon möglich... Aber jetzt schon wieder die Stelle zu wechseln wäre echt auch nicht gut für meine innere Stabilität.
Gerade ist mein Freund tatsächlich nochmal rausgegangen und ich habe die Wohnung nur für mich!!!!!!!! () Es ist ein Traum. Ich genieße die Ruhe so sehr! Ich frage mich schon, ob für mich das Konzept "living apart together" besser wäre....
Aber irgendwie hab ich auch Angst davor diesen Schritt zu tun. Wahrscheinlich braucht es einfach noch Zeit um mir klar darüber zu werden.
Wie ist das bei dir hira? Du wohnst ja auch alleine. Ist das generell die Lebensform, die du leben möchtest - immer?
Würde da echt gern mehrere Erfahrungen hören.
Ist es dann besser evtl einen neuen Post zu eröffnen?
 

Admina Hira Eth

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Ist es dann besser evtl einen neuen Post zu eröffnen?
Das wird darauf ankommen, in welche Richtung das geht. Ich denke, im Moment passt es noch hier, du arbeitest damit ja an dir und deiner Partnerschaft. Wenn du magst, kannst du aber -unabhängig davon- selbstverständlich auch einen Strang in der Plauderecke eröffnen. Vielleicht redet es sich da freier.
Wie ist das bei dir hira? Du wohnst ja auch alleine. Ist das generell die Lebensform, die du leben möchtest - immer?
Das wiederum wird darauf ankommen, wie sich mein Leben entwickelt und wer oder was darin noch auftaucht.
'Immer' ist in seiner Endgültigkeit grundsätzlich nichts, das man sagen oder für sich annehmen sollte… und ich weiß, ich kann auch gut mit Nähe; ich bin da anpassungsfähig oder -positiver ausgedrückt- sehr flexibel. Auf das rechte Maß kommt es an. Und auf die Lebenssituation, den Status quo - den künftigen kenne ich ja noch nicht.

Für den Moment ist es gut so, wie es ist. Ich hätte mir auch einen anderen Lebensweg vorstellen können, nur habe ich jetzt eben diesen hier beschritten, nicht den anderen. Und für den Moment jedenfalls bin ich sehr froh um mein Reich und die Möglichkeit der hinter mir geschlossenen Tür zur Welt, wenn ich das möchte.
 
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