Qualle
Mitglied
- Registriert
- 1 Feb. 2023
- Beiträge
- 15
Hallo, ich bin Qualle.
Und ich denke, mein Partner und ich befinden uns in einer ernsthaften Krise.
Wir leben seit 3,5 Jahren zusammen. Es ging damals ganz schnell, was für uns aber beide in Ordnung war. Das erste halbe Jahr haben wir noch "normal" verbracht, bis dann Corona kam.
Ich habe meinen Partner (39 J.) am Anfang als sehr engagiert erlebt. Er war vernarrt in mich. Mir ist klar, dass das nicht auf ewig bleibt und mir war auch klar, dass es irgendwann abseits der Schmetterlinge ein Leben gibt. Das wird geprägt sein von Alltag.
Während der Pandemie ging es einigermaßen, wir haben es uns trotzdem schön gemacht. Als man dann wieder mehr durfte, wurde das Leben wirklich mühsam. Wir beide haben noch immer (und so wird es bleiben) an 4 von 5 Tagen Home Office.
Bereits im letzten Jahr an Valentinstag ist mir ganz massiv aufgefallen, wie stark wir bereits am Abgrund stehen. Ich hatte einige Tage zuvor gefragt, ob wir gemeinsam frühstücken gehen wollen. Mein Freund willigte ein. Am 13.2., also am Tag zuvor, sagte er mir, er habe keine Zeit und fände es sowieso nicht so wichtig. Bäm. Das saß ziemlich. Denn in unserem ersten Beziehungsjahr war es für ihn das Allergrößte, diesen Tag mit mir verbringen zu können.
Und inzwischen sind wir da angekommen, dass er mir direkt sagt, er wisse überhaupt nicht, was ich wolle. Das sei doch ein Tag wie jeder, man könne ein anderes Mal frühstücken gehen. Zum Trost damals lud er mich dann ein paar Tage danach zum Frühstück ein. Aber schön war das nicht. Ich war gebeutelt und fühlte mich fast angezählt - auch wenn er das nie ausgesprochen hat.
Er brennt offensichtlich nicht mehr für mich.
Ich hab dann was geändert und hab gemerkt, es hängt alles damit zusammen, dass ich zu viel zu Hause bin. Ich war greifbar, er war unbemüht, weil es nichts gab. Dabei störte mich das zusammen sein gar nicht, ihn auch nicht, eigentlich genoss ich es, hatte aber strategisch das Gefühl, wenn ich hier noch was retten will, muss ich ganz dringend gewaltige Schritte unternehmen.
Also habe ich im September angefangen berufsbegleitend zu studieren. Zum Glück ging alles durch bei meinem AG, ich durfte also anfangen und bin seither für ca. 1 Woche pro Monat in einer anderen Stadt. Er ist dann also alleine zu Hause und alle meine Kommilitonen kennt er nicht. Ich erzähle beiläufig aber nicht zu viel. Wir sind alle etwa in einem Alter (zwischen 30 und 40), viele Männer dabei, ich im Hotel und ich melde mich bewusst wenig.
Ich hatte die Hoffnung, dass sich dann was bewegt. Meine konkreten heimlichen Hoffnungen waren:
- Er meldet sich von sich aus
- er schreibt zb "gute Nacht"
- er zeigt Tendenzen zur Neugier, vielleicht sogar zur Eifersucht
- er bemüht sich wieder
- es geht vorwärts, er will mich "klar machen" (ich wünsche mir heimlich geheiratet zu werden, spüre aber, dass er davon weit weit entfernt ist)
Nichts davon ist eingetreten. Er schreibt mir nicht einmal eine Nachricht am Tag und wenn, dann nur Organisatorisches. Wirklich liebe Worte gibt es kaum.
Nun ist also Februar, ich bin inzwischen viele Wochen weg gewesen. Hab mich selten auf seine Nachrichten gemeldet. Aber geändert hat sich wirklich überhaupt nichts.
Im März werde ich von 30 Kalendertagen satte 12 Tage beruflich nicht zu Hause sein. Aber ich schätze nicht, dass das was ändert. Er wirkt hingegen inzwischen erleichtert, wenn ich weg bin. Als könnte er es nicht erwarten, dass ich endlich aus der Haustür bin.
Die Abschiede sind unterkühlt. Er nimmt mich kaum mehr richitg in den Arm, drückt mich kaum und sagt praktisch nichts Nettes. Erst heute früh hat er mir über einen Metzger erzählt, den er gut findet und der gutes Catering anbietet und sagte, das könne er sich für seinen 40. Geburtstag vorstellen. Ich habe im Spaß gesagt "Ui, das klingt gut. Bin ich denn eingeladen?" - War ne Scherzfrage, weil wir sind seit 4 Jahren ein Paar und wohnen zusammen.
Seine Antwort "Mal sehen. Ich lade ja eigentlich nur Leute ein, die ich richtig gerne mag."
"Magst du mich nicht?"
"Doch, klar. Irgendwie schon."
Ich kann überhaupt nicht mehr einschätzen was das ist. Ernste Gespräche enden im Streit. Von seiner Seite aus gibt es aber keine Gespräche und wenn ich etwas hinterfrage, folgt höchstens noch ein Augenrollen.
Er scheint mich nicht zu vermissen und er scheint mich überhaupt nicht so sehr zu lieben wie ich ihn. Ich Depp habe im Dezember noch geglaubt, er würde mir einen Antrag machen. Wir waren im Urlaub über meinen Geburtstag und er hat mir ein Päckchen eines Juweliers überreichtu nd sagte, das machst du erst heute Abend auf - nach dem Abendesse. Ich hab mich so gefreut. Es waren Ohrringe drin, die nicht mal schön waren und nicht wirklich zu mir passten und das hat mir nen ziemlichen Schlag gegeben. Ich hoffe, man hat es mir nicht angesehen.
Nun ist es so: Ich will weiter. Ich will mehr.
Er scheint zu überlegen, ob er mich nächstes Jahr überhaupt noch in seinem Leben will.
Tut mir leid für die lange erste Nachricht. Das ist erstmal die Ausgangslage.
Und ich denke, mein Partner und ich befinden uns in einer ernsthaften Krise.
Wir leben seit 3,5 Jahren zusammen. Es ging damals ganz schnell, was für uns aber beide in Ordnung war. Das erste halbe Jahr haben wir noch "normal" verbracht, bis dann Corona kam.
Ich habe meinen Partner (39 J.) am Anfang als sehr engagiert erlebt. Er war vernarrt in mich. Mir ist klar, dass das nicht auf ewig bleibt und mir war auch klar, dass es irgendwann abseits der Schmetterlinge ein Leben gibt. Das wird geprägt sein von Alltag.
Während der Pandemie ging es einigermaßen, wir haben es uns trotzdem schön gemacht. Als man dann wieder mehr durfte, wurde das Leben wirklich mühsam. Wir beide haben noch immer (und so wird es bleiben) an 4 von 5 Tagen Home Office.
Bereits im letzten Jahr an Valentinstag ist mir ganz massiv aufgefallen, wie stark wir bereits am Abgrund stehen. Ich hatte einige Tage zuvor gefragt, ob wir gemeinsam frühstücken gehen wollen. Mein Freund willigte ein. Am 13.2., also am Tag zuvor, sagte er mir, er habe keine Zeit und fände es sowieso nicht so wichtig. Bäm. Das saß ziemlich. Denn in unserem ersten Beziehungsjahr war es für ihn das Allergrößte, diesen Tag mit mir verbringen zu können.
Und inzwischen sind wir da angekommen, dass er mir direkt sagt, er wisse überhaupt nicht, was ich wolle. Das sei doch ein Tag wie jeder, man könne ein anderes Mal frühstücken gehen. Zum Trost damals lud er mich dann ein paar Tage danach zum Frühstück ein. Aber schön war das nicht. Ich war gebeutelt und fühlte mich fast angezählt - auch wenn er das nie ausgesprochen hat.
Er brennt offensichtlich nicht mehr für mich.
Ich hab dann was geändert und hab gemerkt, es hängt alles damit zusammen, dass ich zu viel zu Hause bin. Ich war greifbar, er war unbemüht, weil es nichts gab. Dabei störte mich das zusammen sein gar nicht, ihn auch nicht, eigentlich genoss ich es, hatte aber strategisch das Gefühl, wenn ich hier noch was retten will, muss ich ganz dringend gewaltige Schritte unternehmen.
Also habe ich im September angefangen berufsbegleitend zu studieren. Zum Glück ging alles durch bei meinem AG, ich durfte also anfangen und bin seither für ca. 1 Woche pro Monat in einer anderen Stadt. Er ist dann also alleine zu Hause und alle meine Kommilitonen kennt er nicht. Ich erzähle beiläufig aber nicht zu viel. Wir sind alle etwa in einem Alter (zwischen 30 und 40), viele Männer dabei, ich im Hotel und ich melde mich bewusst wenig.
Ich hatte die Hoffnung, dass sich dann was bewegt. Meine konkreten heimlichen Hoffnungen waren:
- Er meldet sich von sich aus
- er schreibt zb "gute Nacht"
- er zeigt Tendenzen zur Neugier, vielleicht sogar zur Eifersucht
- er bemüht sich wieder
- es geht vorwärts, er will mich "klar machen" (ich wünsche mir heimlich geheiratet zu werden, spüre aber, dass er davon weit weit entfernt ist)
Nichts davon ist eingetreten. Er schreibt mir nicht einmal eine Nachricht am Tag und wenn, dann nur Organisatorisches. Wirklich liebe Worte gibt es kaum.
Nun ist also Februar, ich bin inzwischen viele Wochen weg gewesen. Hab mich selten auf seine Nachrichten gemeldet. Aber geändert hat sich wirklich überhaupt nichts.
Im März werde ich von 30 Kalendertagen satte 12 Tage beruflich nicht zu Hause sein. Aber ich schätze nicht, dass das was ändert. Er wirkt hingegen inzwischen erleichtert, wenn ich weg bin. Als könnte er es nicht erwarten, dass ich endlich aus der Haustür bin.
Die Abschiede sind unterkühlt. Er nimmt mich kaum mehr richitg in den Arm, drückt mich kaum und sagt praktisch nichts Nettes. Erst heute früh hat er mir über einen Metzger erzählt, den er gut findet und der gutes Catering anbietet und sagte, das könne er sich für seinen 40. Geburtstag vorstellen. Ich habe im Spaß gesagt "Ui, das klingt gut. Bin ich denn eingeladen?" - War ne Scherzfrage, weil wir sind seit 4 Jahren ein Paar und wohnen zusammen.
Seine Antwort "Mal sehen. Ich lade ja eigentlich nur Leute ein, die ich richtig gerne mag."
"Magst du mich nicht?"
"Doch, klar. Irgendwie schon."
Ich kann überhaupt nicht mehr einschätzen was das ist. Ernste Gespräche enden im Streit. Von seiner Seite aus gibt es aber keine Gespräche und wenn ich etwas hinterfrage, folgt höchstens noch ein Augenrollen.
Er scheint mich nicht zu vermissen und er scheint mich überhaupt nicht so sehr zu lieben wie ich ihn. Ich Depp habe im Dezember noch geglaubt, er würde mir einen Antrag machen. Wir waren im Urlaub über meinen Geburtstag und er hat mir ein Päckchen eines Juweliers überreichtu nd sagte, das machst du erst heute Abend auf - nach dem Abendesse. Ich hab mich so gefreut. Es waren Ohrringe drin, die nicht mal schön waren und nicht wirklich zu mir passten und das hat mir nen ziemlichen Schlag gegeben. Ich hoffe, man hat es mir nicht angesehen.
Nun ist es so: Ich will weiter. Ich will mehr.
Er scheint zu überlegen, ob er mich nächstes Jahr überhaupt noch in seinem Leben will.
Tut mir leid für die lange erste Nachricht. Das ist erstmal die Ausgangslage.