Schäin Sau
Aktives Mitglied
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- 23 Apr. 2019
- Beiträge
- 667
Hallo liebes Forum,
ich gebe am besten gleich mal die Eckdaten des Dilemmas:
Sie - 28
Ich - 36
Kennengelernt Anfang 2015, zusammengekommen Mitte 2015, Kind im Sommer 2017, geheiratet Frühjahr 2018, Haus fertiggestellt Anfang 2019, getrennt lebend nun seit ca. 4 Wochen.
Soweit die Kurzfassung.
Jetzt mal Detail, das könnte aber länger werden
Meine Frau und ich sind seit rund 4 Jahren ein Paar. Wir haben inzwischen eine unfassbar tolle Tochter und seit kurzem auch unser Traumhaus fertig gestellt.
Leider wollte es zwischen uns seit einiger Zeit (meiner Meinung nach seit kurz nach der Hochzeit) nicht mehr so richtig funktionieren.
Es gab keine Zärtlichkeiten mehr, keine Zuneigung, es lief so ein wenig nebeneinander her wie in einer WG. Mit der Zeit wurden dann die Streits "intensiver" und öfter und es kam dann der Zeitpunkt, an dem ich nicht mehr konnte. Sie hatte immer Ihre Arbeit über alles gestellt, ich war mit unserer Kleinen quasi ständig eingesperrt, musste zurück stecken, zuhause bleiben und fühlte mich wie ihr Dienstplan-Monkey. Als dann auch noch starke Indizien für eine Untreue dazu kamen wusste ich mir nicht mehr anders zu helfen und habe sie vor die Tür gesetzt. Natürlich wusste ich, dass sie bei Eltern/Geschwistern unterkommen wird, aber ich wollte sie einfach nicht mehr sehen.
Seitdem sind nun 4 Wochen vergangen.
Und es hat sich für mich sehr sehr viel erklärt. Durch Gespräche mit Ihrer Schwester, mit unserem Paartherapeuten (zu dem sind wir vor der Trennung 2x gegangen) und auch engeren Freunden ist eins immer klarer geworden:
Sie war komplett überfordert.
Dazu muss man ein wenig die Hintergründe kennen. Sie hatte eine alles andere als behütete Kindheit. Mit 12 (!) ist Sie von Ihrer Familie gegangen worden, hat sich dann irgendwie durchgebissen. Dann hat Sie eine neue "Familie" gefunden, die Sie nach ein paar Jahren wieder im Stich gelassen hat.
Ich weiß, dass sie sich nichts mehr gewünscht hat als das selber besser zu machen. Sie hat immer davon geträumt eine Familie zu gründen, zwei Kinder zu bekommen und ein Haus zu bauen.
Nun, dann bin ich in Ihr Leben getreten und es wurde quasi alles "wahr". Das hat über die Zeit anscheinend solche Verlustängste in ihr ausgelöst, dass sie zum Schluß nur noch ein Schatten ihrer selbst war.
Ihre Schwester hat mir jetzt erst erzählt, dass meine Frau im Prinzip vor ALLEM Panik hatte, weil sie immer befürchtete, dass sie mir nicht gerecht wird. Sie hatte Angst davor etwas zu kochen, denn es könnte mir ja nicht schmecken. Sie hatte Angst davor Klamotten anzuziehen, weil ich es ja nicht schön finden könnte. Ihr Körper hat sich natürlich durch die Schwangerschaft verändert, sie hatte immer Panik, dass sie mir nicht mehr gefällt.
Dazu kommt noch, quasi der Katalysator der Situation, dass sie "best friends" mit einer Frau wurde, die selber Ihre Trennung (die war eklig, deren Mann hat während der Ehe zwei andere Kinder gezeugt, hat sie verarscht und dann sitzen lassen) überhaupt nicht verwunden hat. Die läuft durch's Leben "Liebe nie, alles was du liebst verlässt dich" und "verlasse dich auf niemanden, am Ende stehst du alleine da"... Das war für meine Frau natürlich Wasser auf Ihre Zweifel-Mühlen.
Das alles hat dann dazu geführt, dass sie sich immer mehr in Ihre Arbeit in der Gastro geflüchtet hat. Dort war sie "jemand", das konnte sie gut und dort hat sie gefühlt ihre Bestätigung bekommen.
Ich dagegen habe es einfach nicht gecheckt. Für mich hat es sich angefühlt, dass sie die Arbeit über alles stellt. Dass sie mich und das Kind vernachlässigt und sie überhaupt kein Interesse mehr an allem hat.
Da kommt dann natürlich eins zum anderen und nun stehen wir da...
Ich will Sie auf jeden Fall zurück. Nachdem mir nun klar ist, was und vor allem WARUM alles so passiert ist, wie es passiert ist. Ich bin mir auch sehr sicher, dass sie es auch will. Aber sie kann es zur Zeit aus offensichtlichen Gründen einfach nicht.
Jetzt weiß ich halt echt nicht, was ich tun soll.
Durch unseren kleinen Engel haben wir aktuell natürlich Kontakt, die Kleine ist ca. 50% bei ihr und mir und wir müssen die "Übergaben" abstimmen.
Ansonsten sucht sie eher die Nähe, fragt fast täglich wie es mir geht, ob alles gut ist, etc.
Ich bin ihr gegenüber offen und freundlich, aber distanziert. Sie bekommt immer Antwort, aber von mir aus melde ich mich nicht.
Klar, hier spielt natürlich der Faktor Zeit eine große Rolle. Aber das ist auch genau das Problem. Wir haben einen Hund, der aktuell bei mir ist und den ganzen Tag im Haus versauert. Das ist schon fast Tierquälerei. Sie kommt zwar 1-2 mal pro Woche und geht mit ihm, aber trotzdem ist er den Rest des Tages bis ich von der Arbeit zu Hause bin alleine.
Dazu kommt das Haus. Ich kann das alleine nicht stemmen. Das geht noch 1-2 Monate, dann muss eine Lösung her.
Joa... also das war's. Any Ideas?
ich gebe am besten gleich mal die Eckdaten des Dilemmas:
Sie - 28
Ich - 36
Kennengelernt Anfang 2015, zusammengekommen Mitte 2015, Kind im Sommer 2017, geheiratet Frühjahr 2018, Haus fertiggestellt Anfang 2019, getrennt lebend nun seit ca. 4 Wochen.
Soweit die Kurzfassung.
Jetzt mal Detail, das könnte aber länger werden
Meine Frau und ich sind seit rund 4 Jahren ein Paar. Wir haben inzwischen eine unfassbar tolle Tochter und seit kurzem auch unser Traumhaus fertig gestellt.
Leider wollte es zwischen uns seit einiger Zeit (meiner Meinung nach seit kurz nach der Hochzeit) nicht mehr so richtig funktionieren.
Es gab keine Zärtlichkeiten mehr, keine Zuneigung, es lief so ein wenig nebeneinander her wie in einer WG. Mit der Zeit wurden dann die Streits "intensiver" und öfter und es kam dann der Zeitpunkt, an dem ich nicht mehr konnte. Sie hatte immer Ihre Arbeit über alles gestellt, ich war mit unserer Kleinen quasi ständig eingesperrt, musste zurück stecken, zuhause bleiben und fühlte mich wie ihr Dienstplan-Monkey. Als dann auch noch starke Indizien für eine Untreue dazu kamen wusste ich mir nicht mehr anders zu helfen und habe sie vor die Tür gesetzt. Natürlich wusste ich, dass sie bei Eltern/Geschwistern unterkommen wird, aber ich wollte sie einfach nicht mehr sehen.
Seitdem sind nun 4 Wochen vergangen.
Und es hat sich für mich sehr sehr viel erklärt. Durch Gespräche mit Ihrer Schwester, mit unserem Paartherapeuten (zu dem sind wir vor der Trennung 2x gegangen) und auch engeren Freunden ist eins immer klarer geworden:
Sie war komplett überfordert.
Dazu muss man ein wenig die Hintergründe kennen. Sie hatte eine alles andere als behütete Kindheit. Mit 12 (!) ist Sie von Ihrer Familie gegangen worden, hat sich dann irgendwie durchgebissen. Dann hat Sie eine neue "Familie" gefunden, die Sie nach ein paar Jahren wieder im Stich gelassen hat.
Ich weiß, dass sie sich nichts mehr gewünscht hat als das selber besser zu machen. Sie hat immer davon geträumt eine Familie zu gründen, zwei Kinder zu bekommen und ein Haus zu bauen.
Nun, dann bin ich in Ihr Leben getreten und es wurde quasi alles "wahr". Das hat über die Zeit anscheinend solche Verlustängste in ihr ausgelöst, dass sie zum Schluß nur noch ein Schatten ihrer selbst war.
Ihre Schwester hat mir jetzt erst erzählt, dass meine Frau im Prinzip vor ALLEM Panik hatte, weil sie immer befürchtete, dass sie mir nicht gerecht wird. Sie hatte Angst davor etwas zu kochen, denn es könnte mir ja nicht schmecken. Sie hatte Angst davor Klamotten anzuziehen, weil ich es ja nicht schön finden könnte. Ihr Körper hat sich natürlich durch die Schwangerschaft verändert, sie hatte immer Panik, dass sie mir nicht mehr gefällt.
Dazu kommt noch, quasi der Katalysator der Situation, dass sie "best friends" mit einer Frau wurde, die selber Ihre Trennung (die war eklig, deren Mann hat während der Ehe zwei andere Kinder gezeugt, hat sie verarscht und dann sitzen lassen) überhaupt nicht verwunden hat. Die läuft durch's Leben "Liebe nie, alles was du liebst verlässt dich" und "verlasse dich auf niemanden, am Ende stehst du alleine da"... Das war für meine Frau natürlich Wasser auf Ihre Zweifel-Mühlen.
Das alles hat dann dazu geführt, dass sie sich immer mehr in Ihre Arbeit in der Gastro geflüchtet hat. Dort war sie "jemand", das konnte sie gut und dort hat sie gefühlt ihre Bestätigung bekommen.
Ich dagegen habe es einfach nicht gecheckt. Für mich hat es sich angefühlt, dass sie die Arbeit über alles stellt. Dass sie mich und das Kind vernachlässigt und sie überhaupt kein Interesse mehr an allem hat.
Da kommt dann natürlich eins zum anderen und nun stehen wir da...
Ich will Sie auf jeden Fall zurück. Nachdem mir nun klar ist, was und vor allem WARUM alles so passiert ist, wie es passiert ist. Ich bin mir auch sehr sicher, dass sie es auch will. Aber sie kann es zur Zeit aus offensichtlichen Gründen einfach nicht.
Jetzt weiß ich halt echt nicht, was ich tun soll.
Durch unseren kleinen Engel haben wir aktuell natürlich Kontakt, die Kleine ist ca. 50% bei ihr und mir und wir müssen die "Übergaben" abstimmen.
Ansonsten sucht sie eher die Nähe, fragt fast täglich wie es mir geht, ob alles gut ist, etc.
Ich bin ihr gegenüber offen und freundlich, aber distanziert. Sie bekommt immer Antwort, aber von mir aus melde ich mich nicht.
Klar, hier spielt natürlich der Faktor Zeit eine große Rolle. Aber das ist auch genau das Problem. Wir haben einen Hund, der aktuell bei mir ist und den ganzen Tag im Haus versauert. Das ist schon fast Tierquälerei. Sie kommt zwar 1-2 mal pro Woche und geht mit ihm, aber trotzdem ist er den Rest des Tages bis ich von der Arbeit zu Hause bin alleine.
Dazu kommt das Haus. Ich kann das alleine nicht stemmen. Das geht noch 1-2 Monate, dann muss eine Lösung her.
Joa... also das war's. Any Ideas?