Nine
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- 14 Juli 2019
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Hallo liebe Forenmitglieder!
Ich bin Nine, 45 Jahre alt, getrennt lebend, Mutter von 3 mehr oder minder erwachsenen Kindern. In den letzten Monaten haben mir eure Stränge immer wieder gute Tipps gegeben und mir geholfen, mich zwischendurch wieder auszubalancieren. Jetzt bin ich in einer - leider nicht unerwarteten - Situation, in der ich Hilfe benötige. Euer liebevoller Umgang untereinander hat mich ermutigt mir ein Herz zu fassen und euch meine Geschichte zu erzählen.
Letztes Jahr im November wurde ich in eine andere Niederlassung versetzt, um dort die Büroleitung zu übernehmen. Dort habe ich Mr. Heartbreaker, den Niederlassungsleiter (mittlerweile fast 42 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder) kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt war auch ich noch unglücklich verheiratet. Wie er mir später erzählte, hat ihn unser erstes Treffen gleich geflasht. Wir haben uns sofort gut verstanden, haben viele Gemeinsamkeiten - nicht zuletzt unglückliche Ehen - und in kürzester Zeit verbrachte er fast mehr Zeit in meinem Büro als in seinem. Das er mich anbaggert, war mir zuerst gar nicht bewusst. Im Januar kam dann ein offenes Gespräch, in dem wir uns unsere gegenseitige Anziehungskraft einstanden und Ende Januar eine Affäre anfingen. Die Spielregeln waren klar. Er wollte sich wegen der beiden Kinder (5 + 11 ) nicht trennen. Mir war jedoch sonnenklar, wenn ich bereit bin meinen EM zu betrügen, ist es höchste Zeit sich zu trennen. Ein Schritt der viele Jahre überfällig war und den ich nie bereut habe.
Das Spiel begann also. Nur das aus dem Spiel relativ schnell Ernst wurde. Im April waren wir uns so nahe, wie ein normales Paar. So nahe, dass er mich in der Öffentlichkeit küsste, was er vorher aus Angst entdeckt zu werden, nie getan hatte. Das war der Zeitpunkt, an dem er sich auf einmal, Knall auf Fall, ohne Erklärung zurückzog. Mir zog das den Boden unter den Füßen weg. Hinterher kam heraus, dass es in der Chefetage unserer Geschäftssparte Gerüchte über uns gab und man ihn unter Druck setzte. Hierzu muss ich erklärenderweise sagen, dass ich im Familienunternehmen arbeite und dies die Sache zusätzlich verkompliziert. Er war also überfordert. Und anstatt mit mir darüber zu reden, versuchte er die Gerüchten durch Distanz zu widerlegen. Ergebnis: Viel Schmerz auf beiden Seiten und er arbeitete nur noch von der Hauptniederlassung aus. 4 Wochen später, auf einer Tagung, erzählte er mir die ganze Geschichte und gestand mir ein, dass er nicht ohne mich kann. Ich war zwar verletzt, aber auch erleichtert und so beschlossen wir, es nochmal miteinander zu versuchen.
Ende Juli/ Anfang August öffnete sich Mr. Heartbreaker, der sonst eher zur verschlossenen/zurückhaltenden Sorte Mensch gehört, mir gegenüber auffällig. Er kommunizierte, entgegen unseres ungeschriebenen Gesetzes, auf einmal auch am Wochenende. Schickte private Bilder von Zuhause und versuchte so viel Zeit wie möglich mit mir zu verbringen. Bei einer dieser Gelegenheiten fragte er mich, was wäre wenn uns die ganze Sache um die Ohren fliegt. Ich war überfordert und antwortete, ich wüsste es nicht. Das Gespräch war im Allgemeinen sehr aufwühlend und so schrieb ich ihm später, dass er zu diesem Gespräch vermutlich noch etwas hören würde, ich aber noch Zeit zum Nachdenken bräuchte. An den folgenden drei Tagen schrieb ich meine Gedanken und Gefühle in die Memofunktion meines Handys. Aber auf einmal hatte ich das Gefühl, der richtige Zeitpunkt ihm all dies zu schicken, wäre vorbei. Also behielt ich die Texte für mich.
Wir verbrachten weiterhin so viel Zeit wie möglich miteinander. Er schickte Hotellinks für die Firmenweihnachtsfeier und wir sprachen über die Möglichkeit ihn auf seiner nächsten Geschäftsreise, die kurz bevorstand und keine Weltreise war, zu besuchen. Statt der von ihm gewünschten 2 Tage konnte ich jedoch nur für 24 Stunden nachreisen. Wir verbrachten einen schönen Abend und Nacht zusammen, frühstückten gemeinsam und ich fuhr zurück nach Hause. Unterwegs schrieb ich ihm dann das ich, je öfter wir miteinander schliefen, desto mehr möchte ich. Die Antwort war lang ... hier ein Auszug davon:
"Was du verlangst (Offenheit, Ehrlichkeit, Zuneigung etc.) ist nur mehr als fair, gerade dir gegenüber und ich verstehe das absolut. Nicht nur für dich und allgemein, sondern auch für mich selbst muss ich daher dringend eine Entscheidung treffen, um wie gesagt wieder die Ruhe zu finden, welche ich längst verloren habe. Ich denke, nein ich weiß!, dass der Punkt erreicht ist, an dem ich jetzt Abstand brauche, um den für mich richtigen Weg und die innere Ruhe wieder zu finden! Ich weiß, dass du genau das jetzt nicht "hören" wolltest und es ist auch nicht leicht. Aber ich bin wie gesagt tatsächlich und ehrlich gerade an dem Punkt angekommen, wo nichts mehr geht und ich nicht mehr kann....es tut mir leid, aber ich hoffe du kannst mich wenigstens ansatzweise verstehen...was die Zukunft bringt weiß ich auch nicht, aber Fakt ist, dass ich irgend etwas ändern muss, sonst gehe ich daran kaputt...."
Boom!!!!
Mir war klar das er das Doppelleben auf Dauer nicht aushalten kann. Meine Antwort:
"Es überrascht mich nicht. Dein Verhalten mir gegenüber hat sich in den letzten Wochen deutlich verändert. Positiv verändert. Du warst wesentlich offener und kommunikativer als vorher, hast versucht Zeit mit mir zu verbringen und dich gefragt, was wäre wenn ... Ich wusste das dir diese Normalität und die damit verbundene Nähe in unserer "Beziehung" irgendwann zu viel wird bzw dich erschreckt.
.... (hier käme ein weiterer Text, bezogen auf sein Privatleben, den ich nicht öffentlich machen möchte) ...
Ich hoffe der "Abstand", wie du so schön geschrieben hast (der ja aber ehrlicherweise nichts anderes als ein Laufpass ist), hilft dir jetzt ein für allemal dabei herauszufinden, wie es in deinem Leben weitergehen soll. Dafür solltest du jetzt jedoch offen und ehrlich mit deiner Frau reden, sonst ändert sich nie etwas. Lege alle Karten auf den Tisch, auch oder vielleicht insbesondere die Karte "andere Frau". Andernfalls wirst du die Last und die Fragen nie los. Sei mutig, du hast nur ein Leben! Daran ändern auch Kinder nichts. Und unglückliche Eltern wirken sich negativ auf die Kinder und deren Zukunft aus. Man gewinnt damit nichts, im Gegenteil. Lass dir das von jemandem mit dieser Erfahrung sagen. Meine mittlere Tochter ist das beste Beispiel dafür. Ich werde mir deshalb wohl mein Leben lang Vorwürfe machen.
Ja, das Ende tut mir weh. Ich kann das nicht bestreiten. Und egoistischerweise hoffe ich, dass es dir auch ein wenig so geht. Es wird so schnell kein anderer Mann für mich infrage kommen. Auch bei mir ist jetzt Verarbeitung angesagt. Ich werde mich erstmal um mich und meine eigenen Probleme kümmern. Wie die Zukunft aussehen wird ? ... Lassen wir uns überraschen ... Aber eins weiß ich ganz bestimmt, einen dritten Anlauf unter den gleichen Voraussetzungen wird es nicht geben. Ich möchte nicht mehr teilen ... "
Dazu hat er noch die drei Tage Gedanken und Gefühle, die ich nach unserem aufwühlenden Gespräch niedergeschrieben hatte, bekommen. Die Antwort:
"Wow! Sehr viele und ehrliche Worte, die einen nicht weniger nachdenklich machen und mit Sicherheit auch viele Dinge tatsächlich auf den Punkt bringen. Wahrheit tut weh, selbst mir. Aber eines kann ich dir absolut ehrlich sagen! Ich habe es nie als Lückenfüller gesehen, sonst würde es mir jetzt auch nicht so nahe gehen. Ich hatte immer die Hoffnung auf ein anderes, vielleicht sogar befreiteres Leben... aber anscheinend bin ich doch nicht soweit oder bereit dafür........ich kann es nicht einmal richtig beschreiben....aber eines weiß ich mit Sicherheit! Ich möchte weder dir noch mir auf Dauer das Leben schwer machen, denn das hast du mit Sicherheit nicht verdient. Und genau wie es dir geht, gibt es diese Erkenntnis schon länger und dennoch haben wir es immer wieder ausgeblendet, in der Hoffnung Dinge ändern sich doch noch...."
Über den letzten Satz war ich verärgert und habe ihm geschrieben:
"Dinge ändern sich nicht von alleine. Dinge müssen geändert werden. Und wenn du das jetzt nicht angehst, wird sich nie etwas ändern. Du kannst dein Leben nicht verbessern, indem du deine Probleme totschweigst. Eins muss dir jedoch klar sein. Für Veränderung braucht man Mut und die Bereitschaft eventuelle Konsequenzen zu tragen.
Es ist einfach den Arbeitsplatz zu wechseln und sich von der Zweitfrau zu trennen. Aber die echte große Dauerbaustelle in deinem Leben ist deine Ehe. Bevor du das nicht geklärt hast, wirst du weder Ruhe finden, noch wirklich glücklich sein."
Seitdem die seit Wochen erwartete Funkstille. Wie beim letzten Mal geht er mir auch diesmal komplett aus dem Weg um Abstand zu gewinnen. Erfahrungsgemäß wird dies 3 Wochen in Anspruch nehmen. 1 Woche ist davon rum. Ich lebe wechselweise mit einem Steinherz und enormen Schmerz und versuche im Meer der Gefühle nicht unterzugehen.
Ich liebe diesen komplizierten Mann und will eigentlich nicht aufgeben. In den vergangenen Monaten hat er all das bei mir bekommen, was Zuhause Mangelware war. Verständnis, Aufmerksamkeit, Sex, Liebe ect. Das hat bei ihm die häusliche Situation natürlich erleichtert. Jetzt fällt das wieder weg. Für kurze Zeit wird er erleichtert sein, kein schlechtes Gewissen mehr haben zu müssen, aber dann werden die Eheprobleme vermutlich noch deutlicher als in den letzten Monaten. Eheprobleme hat er schon seit mindestens zwei Jahren.
Mr. Heartbreaker ist ein Denker. Es rattert ständig in ihm, er kann nichts abschütteln. In den vergangenen Monaten hat er mich so nah an sich herangelassen, wie vermutlich seit Jahren niemanden mehr. Er wird mich nicht vergessen können.
Obwohl ich ihn sehr gut kenne und weiß wie er tickt, bin ich gerade total ratlos. Ich weiß nur das er seit Wochen privat und beruflich mega frustriert ist und er kurz vor der Explosion steht. Meine "Taktik" ist jetzt Füsse stillhalten und warten.
Wie auch immer das ausgehen würde ... Seht ihr die Chance das er Zuhause reinen Tisch macht? .. Oder träume ich einen unerfüllbaren Traum?
Viele Grüße
Nine
Ich bin Nine, 45 Jahre alt, getrennt lebend, Mutter von 3 mehr oder minder erwachsenen Kindern. In den letzten Monaten haben mir eure Stränge immer wieder gute Tipps gegeben und mir geholfen, mich zwischendurch wieder auszubalancieren. Jetzt bin ich in einer - leider nicht unerwarteten - Situation, in der ich Hilfe benötige. Euer liebevoller Umgang untereinander hat mich ermutigt mir ein Herz zu fassen und euch meine Geschichte zu erzählen.
Letztes Jahr im November wurde ich in eine andere Niederlassung versetzt, um dort die Büroleitung zu übernehmen. Dort habe ich Mr. Heartbreaker, den Niederlassungsleiter (mittlerweile fast 42 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder) kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt war auch ich noch unglücklich verheiratet. Wie er mir später erzählte, hat ihn unser erstes Treffen gleich geflasht. Wir haben uns sofort gut verstanden, haben viele Gemeinsamkeiten - nicht zuletzt unglückliche Ehen - und in kürzester Zeit verbrachte er fast mehr Zeit in meinem Büro als in seinem. Das er mich anbaggert, war mir zuerst gar nicht bewusst. Im Januar kam dann ein offenes Gespräch, in dem wir uns unsere gegenseitige Anziehungskraft einstanden und Ende Januar eine Affäre anfingen. Die Spielregeln waren klar. Er wollte sich wegen der beiden Kinder (5 + 11 ) nicht trennen. Mir war jedoch sonnenklar, wenn ich bereit bin meinen EM zu betrügen, ist es höchste Zeit sich zu trennen. Ein Schritt der viele Jahre überfällig war und den ich nie bereut habe.
Das Spiel begann also. Nur das aus dem Spiel relativ schnell Ernst wurde. Im April waren wir uns so nahe, wie ein normales Paar. So nahe, dass er mich in der Öffentlichkeit küsste, was er vorher aus Angst entdeckt zu werden, nie getan hatte. Das war der Zeitpunkt, an dem er sich auf einmal, Knall auf Fall, ohne Erklärung zurückzog. Mir zog das den Boden unter den Füßen weg. Hinterher kam heraus, dass es in der Chefetage unserer Geschäftssparte Gerüchte über uns gab und man ihn unter Druck setzte. Hierzu muss ich erklärenderweise sagen, dass ich im Familienunternehmen arbeite und dies die Sache zusätzlich verkompliziert. Er war also überfordert. Und anstatt mit mir darüber zu reden, versuchte er die Gerüchten durch Distanz zu widerlegen. Ergebnis: Viel Schmerz auf beiden Seiten und er arbeitete nur noch von der Hauptniederlassung aus. 4 Wochen später, auf einer Tagung, erzählte er mir die ganze Geschichte und gestand mir ein, dass er nicht ohne mich kann. Ich war zwar verletzt, aber auch erleichtert und so beschlossen wir, es nochmal miteinander zu versuchen.
Ende Juli/ Anfang August öffnete sich Mr. Heartbreaker, der sonst eher zur verschlossenen/zurückhaltenden Sorte Mensch gehört, mir gegenüber auffällig. Er kommunizierte, entgegen unseres ungeschriebenen Gesetzes, auf einmal auch am Wochenende. Schickte private Bilder von Zuhause und versuchte so viel Zeit wie möglich mit mir zu verbringen. Bei einer dieser Gelegenheiten fragte er mich, was wäre wenn uns die ganze Sache um die Ohren fliegt. Ich war überfordert und antwortete, ich wüsste es nicht. Das Gespräch war im Allgemeinen sehr aufwühlend und so schrieb ich ihm später, dass er zu diesem Gespräch vermutlich noch etwas hören würde, ich aber noch Zeit zum Nachdenken bräuchte. An den folgenden drei Tagen schrieb ich meine Gedanken und Gefühle in die Memofunktion meines Handys. Aber auf einmal hatte ich das Gefühl, der richtige Zeitpunkt ihm all dies zu schicken, wäre vorbei. Also behielt ich die Texte für mich.
Wir verbrachten weiterhin so viel Zeit wie möglich miteinander. Er schickte Hotellinks für die Firmenweihnachtsfeier und wir sprachen über die Möglichkeit ihn auf seiner nächsten Geschäftsreise, die kurz bevorstand und keine Weltreise war, zu besuchen. Statt der von ihm gewünschten 2 Tage konnte ich jedoch nur für 24 Stunden nachreisen. Wir verbrachten einen schönen Abend und Nacht zusammen, frühstückten gemeinsam und ich fuhr zurück nach Hause. Unterwegs schrieb ich ihm dann das ich, je öfter wir miteinander schliefen, desto mehr möchte ich. Die Antwort war lang ... hier ein Auszug davon:
"Was du verlangst (Offenheit, Ehrlichkeit, Zuneigung etc.) ist nur mehr als fair, gerade dir gegenüber und ich verstehe das absolut. Nicht nur für dich und allgemein, sondern auch für mich selbst muss ich daher dringend eine Entscheidung treffen, um wie gesagt wieder die Ruhe zu finden, welche ich längst verloren habe. Ich denke, nein ich weiß!, dass der Punkt erreicht ist, an dem ich jetzt Abstand brauche, um den für mich richtigen Weg und die innere Ruhe wieder zu finden! Ich weiß, dass du genau das jetzt nicht "hören" wolltest und es ist auch nicht leicht. Aber ich bin wie gesagt tatsächlich und ehrlich gerade an dem Punkt angekommen, wo nichts mehr geht und ich nicht mehr kann....es tut mir leid, aber ich hoffe du kannst mich wenigstens ansatzweise verstehen...was die Zukunft bringt weiß ich auch nicht, aber Fakt ist, dass ich irgend etwas ändern muss, sonst gehe ich daran kaputt...."
Boom!!!!
Mir war klar das er das Doppelleben auf Dauer nicht aushalten kann. Meine Antwort:
"Es überrascht mich nicht. Dein Verhalten mir gegenüber hat sich in den letzten Wochen deutlich verändert. Positiv verändert. Du warst wesentlich offener und kommunikativer als vorher, hast versucht Zeit mit mir zu verbringen und dich gefragt, was wäre wenn ... Ich wusste das dir diese Normalität und die damit verbundene Nähe in unserer "Beziehung" irgendwann zu viel wird bzw dich erschreckt.
.... (hier käme ein weiterer Text, bezogen auf sein Privatleben, den ich nicht öffentlich machen möchte) ...
Ich hoffe der "Abstand", wie du so schön geschrieben hast (der ja aber ehrlicherweise nichts anderes als ein Laufpass ist), hilft dir jetzt ein für allemal dabei herauszufinden, wie es in deinem Leben weitergehen soll. Dafür solltest du jetzt jedoch offen und ehrlich mit deiner Frau reden, sonst ändert sich nie etwas. Lege alle Karten auf den Tisch, auch oder vielleicht insbesondere die Karte "andere Frau". Andernfalls wirst du die Last und die Fragen nie los. Sei mutig, du hast nur ein Leben! Daran ändern auch Kinder nichts. Und unglückliche Eltern wirken sich negativ auf die Kinder und deren Zukunft aus. Man gewinnt damit nichts, im Gegenteil. Lass dir das von jemandem mit dieser Erfahrung sagen. Meine mittlere Tochter ist das beste Beispiel dafür. Ich werde mir deshalb wohl mein Leben lang Vorwürfe machen.
Ja, das Ende tut mir weh. Ich kann das nicht bestreiten. Und egoistischerweise hoffe ich, dass es dir auch ein wenig so geht. Es wird so schnell kein anderer Mann für mich infrage kommen. Auch bei mir ist jetzt Verarbeitung angesagt. Ich werde mich erstmal um mich und meine eigenen Probleme kümmern. Wie die Zukunft aussehen wird ? ... Lassen wir uns überraschen ... Aber eins weiß ich ganz bestimmt, einen dritten Anlauf unter den gleichen Voraussetzungen wird es nicht geben. Ich möchte nicht mehr teilen ... "
Dazu hat er noch die drei Tage Gedanken und Gefühle, die ich nach unserem aufwühlenden Gespräch niedergeschrieben hatte, bekommen. Die Antwort:
"Wow! Sehr viele und ehrliche Worte, die einen nicht weniger nachdenklich machen und mit Sicherheit auch viele Dinge tatsächlich auf den Punkt bringen. Wahrheit tut weh, selbst mir. Aber eines kann ich dir absolut ehrlich sagen! Ich habe es nie als Lückenfüller gesehen, sonst würde es mir jetzt auch nicht so nahe gehen. Ich hatte immer die Hoffnung auf ein anderes, vielleicht sogar befreiteres Leben... aber anscheinend bin ich doch nicht soweit oder bereit dafür........ich kann es nicht einmal richtig beschreiben....aber eines weiß ich mit Sicherheit! Ich möchte weder dir noch mir auf Dauer das Leben schwer machen, denn das hast du mit Sicherheit nicht verdient. Und genau wie es dir geht, gibt es diese Erkenntnis schon länger und dennoch haben wir es immer wieder ausgeblendet, in der Hoffnung Dinge ändern sich doch noch...."
Über den letzten Satz war ich verärgert und habe ihm geschrieben:
"Dinge ändern sich nicht von alleine. Dinge müssen geändert werden. Und wenn du das jetzt nicht angehst, wird sich nie etwas ändern. Du kannst dein Leben nicht verbessern, indem du deine Probleme totschweigst. Eins muss dir jedoch klar sein. Für Veränderung braucht man Mut und die Bereitschaft eventuelle Konsequenzen zu tragen.
Es ist einfach den Arbeitsplatz zu wechseln und sich von der Zweitfrau zu trennen. Aber die echte große Dauerbaustelle in deinem Leben ist deine Ehe. Bevor du das nicht geklärt hast, wirst du weder Ruhe finden, noch wirklich glücklich sein."
Seitdem die seit Wochen erwartete Funkstille. Wie beim letzten Mal geht er mir auch diesmal komplett aus dem Weg um Abstand zu gewinnen. Erfahrungsgemäß wird dies 3 Wochen in Anspruch nehmen. 1 Woche ist davon rum. Ich lebe wechselweise mit einem Steinherz und enormen Schmerz und versuche im Meer der Gefühle nicht unterzugehen.
Ich liebe diesen komplizierten Mann und will eigentlich nicht aufgeben. In den vergangenen Monaten hat er all das bei mir bekommen, was Zuhause Mangelware war. Verständnis, Aufmerksamkeit, Sex, Liebe ect. Das hat bei ihm die häusliche Situation natürlich erleichtert. Jetzt fällt das wieder weg. Für kurze Zeit wird er erleichtert sein, kein schlechtes Gewissen mehr haben zu müssen, aber dann werden die Eheprobleme vermutlich noch deutlicher als in den letzten Monaten. Eheprobleme hat er schon seit mindestens zwei Jahren.
Mr. Heartbreaker ist ein Denker. Es rattert ständig in ihm, er kann nichts abschütteln. In den vergangenen Monaten hat er mich so nah an sich herangelassen, wie vermutlich seit Jahren niemanden mehr. Er wird mich nicht vergessen können.
Obwohl ich ihn sehr gut kenne und weiß wie er tickt, bin ich gerade total ratlos. Ich weiß nur das er seit Wochen privat und beruflich mega frustriert ist und er kurz vor der Explosion steht. Meine "Taktik" ist jetzt Füsse stillhalten und warten.
Wie auch immer das ausgehen würde ... Seht ihr die Chance das er Zuhause reinen Tisch macht? .. Oder träume ich einen unerfüllbaren Traum?
Viele Grüße
Nine
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