Ich empfinde dich vom Geschriebenen her sehr aufgeräumt und klar. Aber dein Herz spricht natürlich eine andere Sprache und diese gemischten Gefühle - 'Herz über Kopf' - bringen nur Chaos.
Das hast du treffend zusammengefasst. Ich weiß das ich ihn liebe. Das ich ihn will. Er fehlt mir wahnsinnig. Seine Stimme. Sein Lachen. Sein Blick. Sein Humor. Ich vermisse seinen Geruch, den Körperkontakt. Ich möchte aber nicht mehr in der Luft hängen. Mir würde es tatsächlich reichen, wenn er eine offene Ehe führen würde, um täglich für seine Kinder da sein zu können. Das wäre zumindest ein Schritt in Richtung Trennung.
Er weiß gerade nur das er hoffnungslos überfordert ist. Das er etwas ändern muss. Reicht die Veränderung, mich nicht mehr zu haben aus, weil der Druck jetzt geringer ist und er sich seinem Schicksal, der ständigen Unzufriedenheit, ergibt? Oder wird der Druck Zuhause wieder deutlicher, vielleicht unerträglich, und er vermisst mich so sehr, dass er wieder vor meiner Tür steht? Die KS ist da wahrscheinlich die beste Möglichkeit all dies zu kristallisieren. Aber gleichzeitig ist sie das besagte Hintertürchen, genannt Hoffnung....
Ich schwanke täglich zwischen hoffen und aufgeben. Wie lange kann ich das Ganze ertragen?
Mein Kopf fragt sich: Kämpfe ich einen von vornherein verlorenen Kampf und sollte, im Sinne der Schmerzvermeidung, aufgeben?
Und mein Herz hält dagegen: Oder ist es ein Fehler aufzugeben und ich würde das später bereuen?
Wenn ich mein Leben visualisiere, sehe ich ihn darin. Aber ich habe so meine (berechtigten?) Zweifel das allein der feste Wunsch ausreichen wird. Oder doch? Der Glaube versetzt Berge, sagt man.