Anariel
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... mit der aber eigentlich alles stimmt wäre er nur emotional nicht noch belegt.
Hallo liebes Forum,
ich stecke gerade in einer blöden Situation und bevor es noch blöder wird, dachte ich mir, ich hole mir hier Unterstützung. Vielleicht muss mir nur mal wer den Kopf waschen und sagen, dass es keinen Sinn hat. Aber im Moment fühl ich es einfach selber noch nicht, dass es sinnlos ist...
Ich habe vor ein paar Wochen einen Mann kennengelernt. Wir arbeiten beide über den Sommer am gleichen Ort - anfangs direkt zusammen, inzwischen laufen wir uns zwar noch über den Weg, sitzen aber nicht mehr am gleichen Projekt. Ich fand ihn am Anfang sympathisch, aber wir hatten nicht so viel Grund zu reden - er war mir auch eigentlich zu alt, um weiter darüber nachzudenken (ich Anfang 30, er Mitte 50). Dann haben wir uns vor ein paar Wochen mal verabredet (ist aus einem zufälligen Gespräch raus entstanden, er hat gefragt) und im ganzen Arbeitsstress war das der schönste Abend seit langem. Wir haben wunderbar reden können, haben sehr viele Gemeinsamkeiten und gemeinsame Interessen festgestellt. An dem Abend hat er mir auch erzählt, dass er seit seiner letzten Trennung vor sechs Monaten gerade keine Freundin hat. Zwei Tage später sprach er mich nochmal an und sagte mir, was für ein schöner und bereichernder Abend das war. Seitdem hat er sich regelmäßig gemeldet, manchmal auch einfach mit einer Gute-Nacht-Nachricht und hat abends nach der Arbeit oft auf mich gewartet und mich heimgebracht. Wir haben uns auch noch ein paar Mal getroffen, was teilweise sehr romantisch und besonders war. Ich hatte schon sehr den Eindruck, dass er sich zu mir hingezogen fühlt - aber er ist nicht in die Gänge gekommen. Also hab ich irgendwann die Initiative ergriffen und ihn geküsst. Das wurde auch erwidert, aber nicht so euphorisch, wie ich das eigentlich kenne. Auch die nächsten zwei oder drei Küsse gingen immer von mir aus. Von selber tat er nur dann was, wenn ich mich zurückgezogen habe.
Letzte Woche war's mir dann zu blöd - er hatte mich nach einer Party heimgebracht, schaute mich morgens auf der Straße ewig an, griff nach mir, als ich ins Haus gehen wollte, bat mich zu bleiben - und reagierte dann doch wieder sehr verhalten auf meinen Versuch, ihn zu küssen. Ich hab ihn also gebeten, mir mal zu erklären, was das eigentlich soll. Das hat er vor sechs Tagen dann auch getan, beim Abendessen bei ihm. Ich fasse mal zusammen:
Runtergebrochen würde ich also sagen: Er möchte de Nähe zu mir nicht ausbauen und für mich nicht offen sein, um stattdessen für seine Exfreundin offen zu bleiben - deretwegen er sich jetzt erst ein halbes Jahr lang scheiße gefühlt hat und sich nun wieder gut fühlt. Über mich/uns hat er gesagt:
Ich habe gesagt, dass ich das alles sehr schade finde. Ich fasse andere Menschen generell viel an und ich fühle mich eingeschränkt, wenn ich mich bei ihm jetzt zusammenreißen muss; das habe ich ihm auch gesagt und ihn gebeten, es mir zu sagen, wenn ich in Zukunft durch meine Berührungen seine Grenzen überschreite. Wir sind nachher noch spazieren gewesen und haben dabei über ganz andere Dinge gesprochen; er hat sich nachher tausend Mal für den schönen Abend bedankt.
Ja, und was ich will...
Seine Äußerungen habe ich nun als Entscheidung genommen, sich lieber wieder voneinander zu entfernen - das möchte er aber offenbar nicht. Es kamen einige belanglose Nachrichten, Anrufe... Ab und an waren wir zufällig am gleichen Ort, und er hat förmlich an mir dran geklebt (und war ausgesucht höflich), während ich auf seine Berührungen und Annäherungen nicht reagiert habe. Heute musste ich ihn dann alleine treffen, beruflich, wir mussten was vorbereiten (was er initiiert hat, ich hätte das auch mit wem anders machen können) - daraufhin erzählte er, was wir alles noch zusammen machen könnten. Ich reagierte nur mit einem "Mh" und wechselte das Thema.
Und nun schwanke ich. Er fehlt mir echt und da wäre soviel Potential. Ich halte seine Entscheidung, offen für seine Ex zu bleiben, für ziemlich dumm, weil icj glaube, dass sie ihm nicht gut getan hat - das sage ich ihm aber nicht, für den Kram bin ich wirklich nicht die richtige Ansprechpartnerin. Besonders sicher scheint er sich seiner Abfuhr auch nicht zu sein, wenn ich mir anschaue, wie sehr er mir gerade hinterher läuft.
Andererseits glaube ich aber, dass ich ihm wahrscheinlich einfach nur fehle, und hab Angst, auf die Kumpelschiene geschoben zu werden. Ich habe mich die letzten Tage ab und zu hinreißen lassen und bin auf seine Smalltalk-Versuche eingegangen und hab mich nachher jedes Mal nicht gut gefühlt, weil ich dachte, das kommt jetzt so rüber, als würde ich diese Kumpelschiene akzepieren - und das kann ich jetzt gerade so nicht.
Tja. Was mach ich jetzt. Wenn ich mich lösen will, wäre es wohl am günstigsten, ihn zu bitten, seine Annäherungen sein zu lassen - weil Alles ohne Mehr halt einfach nicht geht. Ich bin kein Selbstbedienungsladen, wo man sich einfach mal zusammenstellen kann, was man gerade braucht - und das kann ich ihm auch so sagen, dann hört er wenigstens auf, mich mit dieser unsicheren Hartnäckigkeit zu nerven, was die Lage wesentlich leichter machen würde,
Andererseits wünsche ich mir aber natürlich, dass er mich will. Dass er drauf kommt, dass ich hier bin und dass das eine ziemlich tolle Einladung ist, während seine Exfreundin so jetzt eigentlich nur noch in seinen Gedanken verhaftet ist, aber nicht mehr "echt" ist. Ich will ja eigentlich, dass er mir hinterher läuft. Aber das will ich eben nur, wenn das auch was zu bedeuten hat. Und da bin ich im Moment entmutigt.
Was denkt ihr, ist da noch was zu machen? Oder soll ich ihn besser gleich vergessen? (Beruflich kann ich ihm ab morgen Abend ziemlich problemlos aus dem Weg gehen.)
Sein Gerede mit der Freiheit nehme ich übrigens nicht ganz so wörtlich. Mit mir zusammen kann man super frei sein, ich bin wirklich nicht der Haus-Heim-Herd-Typ.
Ich freu mich über Meinungen und lese jetzt erstmal in ein paar andere Threads rein. Danke schonmal
Hallo liebes Forum,
ich stecke gerade in einer blöden Situation und bevor es noch blöder wird, dachte ich mir, ich hole mir hier Unterstützung. Vielleicht muss mir nur mal wer den Kopf waschen und sagen, dass es keinen Sinn hat. Aber im Moment fühl ich es einfach selber noch nicht, dass es sinnlos ist...
Ich habe vor ein paar Wochen einen Mann kennengelernt. Wir arbeiten beide über den Sommer am gleichen Ort - anfangs direkt zusammen, inzwischen laufen wir uns zwar noch über den Weg, sitzen aber nicht mehr am gleichen Projekt. Ich fand ihn am Anfang sympathisch, aber wir hatten nicht so viel Grund zu reden - er war mir auch eigentlich zu alt, um weiter darüber nachzudenken (ich Anfang 30, er Mitte 50). Dann haben wir uns vor ein paar Wochen mal verabredet (ist aus einem zufälligen Gespräch raus entstanden, er hat gefragt) und im ganzen Arbeitsstress war das der schönste Abend seit langem. Wir haben wunderbar reden können, haben sehr viele Gemeinsamkeiten und gemeinsame Interessen festgestellt. An dem Abend hat er mir auch erzählt, dass er seit seiner letzten Trennung vor sechs Monaten gerade keine Freundin hat. Zwei Tage später sprach er mich nochmal an und sagte mir, was für ein schöner und bereichernder Abend das war. Seitdem hat er sich regelmäßig gemeldet, manchmal auch einfach mit einer Gute-Nacht-Nachricht und hat abends nach der Arbeit oft auf mich gewartet und mich heimgebracht. Wir haben uns auch noch ein paar Mal getroffen, was teilweise sehr romantisch und besonders war. Ich hatte schon sehr den Eindruck, dass er sich zu mir hingezogen fühlt - aber er ist nicht in die Gänge gekommen. Also hab ich irgendwann die Initiative ergriffen und ihn geküsst. Das wurde auch erwidert, aber nicht so euphorisch, wie ich das eigentlich kenne. Auch die nächsten zwei oder drei Küsse gingen immer von mir aus. Von selber tat er nur dann was, wenn ich mich zurückgezogen habe.
Letzte Woche war's mir dann zu blöd - er hatte mich nach einer Party heimgebracht, schaute mich morgens auf der Straße ewig an, griff nach mir, als ich ins Haus gehen wollte, bat mich zu bleiben - und reagierte dann doch wieder sehr verhalten auf meinen Versuch, ihn zu küssen. Ich hab ihn also gebeten, mir mal zu erklären, was das eigentlich soll. Das hat er vor sechs Tagen dann auch getan, beim Abendessen bei ihm. Ich fasse mal zusammen:
- Er genießt im Moment den Zustand von Freiheit und möchte sich auf keine engeren Bindungen einlassen.
- Er hängt emotional noch sehr in der Geschichte mit seiner Exfreundin drin - von der hatte er sich damals getrennt, sie hat ihn mit Vorwürfen überhäuft, er wollte sie nach ein paar Wochen zurück und sie wollte nicht mehr, er hat sich ein halbes Jahr lang selbst total fertig gemacht und jeden ihrer Vorwürfe für bare Münze genommen und sich wertlos gefühlt. Jetzt hat er sie vor kurzem zum Kaffee wiedergesehen, als sie hier auf der Durchreise war, und dabei hat sie ihm quasi "Absolution" erteilt und ihm gesagt, dass sie nicht mehr sauer auf ihn ist. Er hat das Gefühl, dass da auch gerade alles wieder offen ist, und möchte, dass das auch so bleibt.
Runtergebrochen würde ich also sagen: Er möchte de Nähe zu mir nicht ausbauen und für mich nicht offen sein, um stattdessen für seine Exfreundin offen zu bleiben - deretwegen er sich jetzt erst ein halbes Jahr lang scheiße gefühlt hat und sich nun wieder gut fühlt. Über mich/uns hat er gesagt:
- Er hat das Gefühl, menschlich selten mit jemandem so spontan so gut klarzukommen wie mit mir. Er sieht die vielen Gemeinsamkeiten, er spürt eine Verbindung zwischen uns und findet es sehr besonders, wie ich ihn berühre. Er hat Angst, dass ich mich nun von ihm zurückziehe, und hätte dieses Gespräch lieber weiter rausgezögert.
- Und dann fing er damit an, dass sich aber natürlich alles wieder ändern könne und vielleicht würde er das in zwei Wochen ja auch anders sehen und - an der Stelle hab ich ihn unterbrochen und das Thema gewechselt, weil ich sonst möglicherweise den Respekt vor ihm verloren hätte. Sowas will ich nicht hören.
Ich habe gesagt, dass ich das alles sehr schade finde. Ich fasse andere Menschen generell viel an und ich fühle mich eingeschränkt, wenn ich mich bei ihm jetzt zusammenreißen muss; das habe ich ihm auch gesagt und ihn gebeten, es mir zu sagen, wenn ich in Zukunft durch meine Berührungen seine Grenzen überschreite. Wir sind nachher noch spazieren gewesen und haben dabei über ganz andere Dinge gesprochen; er hat sich nachher tausend Mal für den schönen Abend bedankt.
Ja, und was ich will...
- In erster Linie möchte ich in solchen Begegnungen die Liebe nicht ausschließen. Man weiß ja anfangs nie, wohin das läuft und ob es was wird, aber ich habe den Zustand, dass alles hätte sein können, sehr genossen. Was ich wollte, war eine Richtungsentscheidung - nähert man sich weiter an oder entfernt man sich wieder voneinander. Ich bin in ihn verliebt und in der Situation kann ich Stillstand nicht ewig ertragen.
Seine Äußerungen habe ich nun als Entscheidung genommen, sich lieber wieder voneinander zu entfernen - das möchte er aber offenbar nicht. Es kamen einige belanglose Nachrichten, Anrufe... Ab und an waren wir zufällig am gleichen Ort, und er hat förmlich an mir dran geklebt (und war ausgesucht höflich), während ich auf seine Berührungen und Annäherungen nicht reagiert habe. Heute musste ich ihn dann alleine treffen, beruflich, wir mussten was vorbereiten (was er initiiert hat, ich hätte das auch mit wem anders machen können) - daraufhin erzählte er, was wir alles noch zusammen machen könnten. Ich reagierte nur mit einem "Mh" und wechselte das Thema.
Und nun schwanke ich. Er fehlt mir echt und da wäre soviel Potential. Ich halte seine Entscheidung, offen für seine Ex zu bleiben, für ziemlich dumm, weil icj glaube, dass sie ihm nicht gut getan hat - das sage ich ihm aber nicht, für den Kram bin ich wirklich nicht die richtige Ansprechpartnerin. Besonders sicher scheint er sich seiner Abfuhr auch nicht zu sein, wenn ich mir anschaue, wie sehr er mir gerade hinterher läuft.
Andererseits glaube ich aber, dass ich ihm wahrscheinlich einfach nur fehle, und hab Angst, auf die Kumpelschiene geschoben zu werden. Ich habe mich die letzten Tage ab und zu hinreißen lassen und bin auf seine Smalltalk-Versuche eingegangen und hab mich nachher jedes Mal nicht gut gefühlt, weil ich dachte, das kommt jetzt so rüber, als würde ich diese Kumpelschiene akzepieren - und das kann ich jetzt gerade so nicht.
Tja. Was mach ich jetzt. Wenn ich mich lösen will, wäre es wohl am günstigsten, ihn zu bitten, seine Annäherungen sein zu lassen - weil Alles ohne Mehr halt einfach nicht geht. Ich bin kein Selbstbedienungsladen, wo man sich einfach mal zusammenstellen kann, was man gerade braucht - und das kann ich ihm auch so sagen, dann hört er wenigstens auf, mich mit dieser unsicheren Hartnäckigkeit zu nerven, was die Lage wesentlich leichter machen würde,
Andererseits wünsche ich mir aber natürlich, dass er mich will. Dass er drauf kommt, dass ich hier bin und dass das eine ziemlich tolle Einladung ist, während seine Exfreundin so jetzt eigentlich nur noch in seinen Gedanken verhaftet ist, aber nicht mehr "echt" ist. Ich will ja eigentlich, dass er mir hinterher läuft. Aber das will ich eben nur, wenn das auch was zu bedeuten hat. Und da bin ich im Moment entmutigt.
Was denkt ihr, ist da noch was zu machen? Oder soll ich ihn besser gleich vergessen? (Beruflich kann ich ihm ab morgen Abend ziemlich problemlos aus dem Weg gehen.)
Sein Gerede mit der Freiheit nehme ich übrigens nicht ganz so wörtlich. Mit mir zusammen kann man super frei sein, ich bin wirklich nicht der Haus-Heim-Herd-Typ.
Ich freu mich über Meinungen und lese jetzt erstmal in ein paar andere Threads rein. Danke schonmal