Liebe Edda,
wie ist das Treffen verlaufen?
Zu Deinem Post möchte ich auch noch etwas schreiben.
Ich sehe es auch so, daß dieser Entscheidung/Lebenseinstellung Single zu bleiben mit keiner Strategie beizukommen ist. Der Mensch neigt dazu, Informationen so auszuwählen, zu suchen und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen bestätigen. Dabei werden Informationen ausgeblendet, die eigene Erwartungen widerlegen könnten, sodass man einer Selbsttäuschung oder einem Selbstbetrug erliegt (Stichwort "confirmation bias"). Aber das kennen wir ja auch.
Wir haben ja auch nur gesehen, daß da "mehr" ist, wobei diese Männer aber genau DAS nicht wollten.
Auf dem Autositz habe ich auch viel Zeit mit meinem AM verbracht. Heute käme das nicht mehr in Frage. Zu der Zeit als es lief, war es o.k. für mich. Es war eine verrückte Zeit und ich will sie nicht - wie er es dann tat - als Fehler sehen.
Ja, mein Update. Wenn ich mal etwas Zeit habe, dann denke ich, die Zeit reicht dafür aber gar nicht, denn es gäbe so viel zu schreiben! Aber wozu? Für wen ist das wichtig? Ich habe aufgehört im Forum zu schreiben und habe statt dessen Tagebuch geführt. Ich habe viele Kommentare von anderen Usern oder Zitate aus Berichten, die ich zum Thema Trennung, usw. als sehr treffend fand, dort mit eingefügt. Ich hatte ja so viele unbeantwortete Fragen! Vieles macht immer noch keinen Sinn für mich. Aber es ist vorbei und eine Erklärung ändert daran auch nichts mehr. So habe ich das verarbeitet. Und eben mit Therapie.
Nächsten Monat sind es 2 Jahre seitdem er endgültig Schluß gemacht hat. Als ich in Deinem Post las, was Dein AM zu Dir gesagt hat ("mich nimmt das emotional mehr mit als du denkst"), hat mich das sehr berührt, da ich diesen Satz in der Form auch gehört habe. Ich weiß nicht, ob ich das alles noch einmal aufreißen möchte. Auch wenn es nicht mehr so weh tut, traurig macht es mich schon noch.
Und schlußendlich ist es auch nur eine Geschichte von vielen, die nicht funktioniert hat. Die von Anfang an zum scheitern verurteilt war, ich das aber lang nicht einsehen wollte.
Wichtig ist, an den Punkt zu gelangen, an dem man erkennt, daß es einfach keinen Sinn mehr macht, daß man realistisch gesehen nichts mehr davon hat. Egal wie sehr man es sich wünscht. Wenn der Verstand dann erst einmal ein Stück weit die Oberhand gewinnt, dann wird es leichter zu akzeptieren, daß es vorbei ist und man nichts mehr tun kann. Und es so auch besser ist für einen selbst. Das ist ein Prozeß, der Zeit braucht. Beim einen mehr, beim anderen weniger.
Liebe Grüße
Winzling