Guten Abend zusammen, "kleines Update" von mir
Gestern war Sie mit eine Freundin unterwegs. Es war wieder so ein Moment, wo unklar war wann wir uns treffen weil sie es nicht richtig kommuniziert hat. Eigentlich witzig, weil sie mir die schlechte Kommunikation unterstellt hatte. Als ich ihr abends geschrieben habe das ich noch was esse und dann ins Bett gehe und der Abend anders lief als ich es erwartet habe, hat sie 10 min. Später angerufen und gesagt sie ist auf dem weg nach Hause. Ich habe kein Drama mehr draus gemacht und wir haben die Nacht noch zusammen verbracht. Natürlich hat sie geschaut ob sie es klar kommuniziert hat. Sie meinte dann das sie es kommuniziert hat. Für sie war das klar. Ich hatte keine Lust auf Streit Also habe ich gesagt das jeder gesagt hat was er denkt und damit ist alles gesagt. Es war ruhig, angenehm, keine Vorwürfe. Heute Morgen hatten wir auch engen Körperkontakt.
Dann hab ich sie gefragt ob sie auch Lust hat Brunchen zu gehen und haben uns fertig gemacht.
Ich habe noch einen Wunsch geäußert und zwar, dass ich möchte das wir in Zukunft klar kommunizieren, wann wir uns genau sehen nicht das es so schwammig ist und der andere nicht weiß ob und wann man sich sieht. Sie meinte, dass wir aber auch gegenseitig nachfragen wenn etwas unklar ist. Hab ich eingewilligt. Erste Regel für uns. Jipppeeee. Interessant war, dass sie gesagt hat, wegen gestern Abend, dass ich jetzt mal in ihrer Situation bin. Da ich vorbereitet war habe ich gesagt:
Ich dachte, wir wären mittlerweile an dem Punkt, wo es nicht mehr darum geht, dem anderen eins auszuwischen,
sondern Dinge wirklich mal anders zu machen.
Ich will keine Beziehung, in der wir uns gegenseitig Lektionen erteilen sondern eine auf Augenhöhe. Habe sie auf die Regel aufmerksam gemacht und dann war Ruhe.
Als wir dann wieder bei ihr waren, hat sie noch Blumen bei ihrer Mutter gegossen, wir haben zusammen einen Kaffee getrunken und dann kippte es. Von jetzt auf gleich.
Ihre Aussage: Wieso musst du heute gehen.... Ich konnte nicht mal ausreden. Sie fing an mit dem Thema, dass sie jedes Wochenende wegen mir weint. Ich hab gefragt, warum denn wegen mir. Sie meinte, weil ich ihr das Gefühl gebe, nicht wichtig zu sein. Ich hab ruhig gesagt, dass das nicht stimmt, dass sie mir wichtig ist, und dass sich das doch nicht ändert, nur weil ich jetzt nach Hause fahre.
Sie ist auf die Toilette und ich hab kurz überlegt was ich sage. Als sie wieder gekommen ist hab ich gesagt sie soll mal her kommen. Hab sie in den Arm genommen und gesagt:
Ich verstehe, dass dich das traurig macht. Aber du weißt, ich fahr nicht, um dich zu verletzen. Es ändert doch nichts an meinen Gefühlen.
Sie:
Ich gebe ihr nur Sicherheit wenn ich da bin und nur dadurch entsteht sie, ich muss mich ändern. Sie meinte auch ich brauch ihr keine Sicherheit über WhatsApp geben.
Darauf ich:
Ich weiß, dass du dich sicherer fühlst, wenn ich da bin. Aber du musst lernen, dich auch sicher zu fühlen, wenn ich mal nicht neben dir bin. Ich bin ja trotzdem da, nur nicht immer Physisch.
Aber das wollte sie nicht hören, denn dann sie:
Dann kam sofort, dass ich nie da bin, wenn sie mich braucht. Dass sie mich jetzt besonders bräuchte, weil Kind morgen nach zwei Wochen wieder in den Kindergarten geht, sie Unterstützung braucht, weil es mit Kind anstrengend ist und sie alles allein macht.
Mir wurde gesagt ich nehme ihren Körper und dann lasse ich sie alleine. Dann kamen noch die typischen Vorwürfe. Ich will keine Familie. Ich lass sie im Stich. Ich entscheide immer, wann wir uns sehen usw.
Ich hab dann gesagt, ich fahre jetzt, weil wir uns wieder nur im Kreis drehen.
Da meinte sie, dass ich mich nur im Kreis drehe, weil ich mich nicht verändere und das ich immer so weiter machen werde und ich sie kaputt mache.
Ich hab ihr gesagt das ich ihr Gefühl verstehe aber das nicht so ist. Ich hatte ja morgens schon angekündigt, dass ich am Nachmittag fahre. Da war noch alles ruhig. also sehen wir mal wieder es liegt kein bisschen an meiner Kommunikation, denn je näher der Moment kam, desto mehr drehte sie auf/ab.
Dann kamen die nächsten Versuche:
Ich soll bleiben, wenigstens Abendbrot mitessen und dann kann ich auch da schlafen. Ich könnte doch auch mal den Sonntag da verbringen. Dann ging es weiter, dass sie ja auch meine Wäsche waschen kann, Hauptsache ich bleibe und was ich denn Zuhause verpassen würde wenn ich jetzt bleibe. Ich hab darauf nur gesagt das es jetzt nicht mehr darum geht.
Ich habe ihr gesagt, dass ich fahre, weil wir schon wieder Drama haben und daher auch nicht bleiben werde.
Am liebsten wäre ich geblieben, mache ich aber nicht mehr. Wäre ja falsch.
Ich hab auch gesagt, ich bin nicht verantwortlich für ihre Gefühle. Da meinte sie, doch, ich sei der Schuldige, das sie jedes Wochenende traurig ist und immer weint.
Ich hab ruhig geantwortet, dass das nicht stimmt, dass das ihr Gefühl ist und nicht mein Verhalten und das ich jetzt gehe. Sie meinte mich zu fragen ob ich meine Kiste habe. Da hab ich gesagt, dass sie doch schon wieder alles eingeräumt hat und sie meinte sie packt sie immer wieder. Naja, was sollte ich dazu noch sagen. War für mich lächerlich und ich wusste, dass sie das nur sagt weil sie nicht weiter kommt mit ihren Anschuldigungen. Sie wusste auch angeblich nicht wann ich denn wieder komme. Ich sagte es war eigentlich für morgen geplant und bin gefahren.
Ich find das total schwierig, weil ich eigentlich nicht sofort fahren wollte sondern noch länger bleiben wollte. Aber durch das Drama musste ich früher gehen, sonst wäre es komplett eskaliert. Wenn ich geblieben wäre, hätte sie das nur als Bestätigung gesehen, dass ihr Verhalten funktioniert. Früher hätte ich sie beruhigt, erklärt, Verständnis gezeigt bis ich ausgesaugt gewesen wäre und es wäre trotzdem nicht genug.
Heute hab ichs ausgehalten, dass sie wütend ist, dass sie mich beschuldigt, und bin trotzdem absolut ruhig geblieben. Es war das erste Mal, dass ich wirklich bei mir geblieben bin, konsequent war und auch super ruhig.
Ihr Satz, dass ich mich nicht verändere, ist für mich eigentlich das Gegenteil der Wahrheit. Ich verändere mich genau dadurch, dass ich nicht mehr alles erkläre, nicht mehr nur beschwichtige, sondern bei mir bleibe. Ich will ja gar nicht weg, aber ich will auch nicht mehr kaputtgehen, nur weil jemand seine Emotionen nicht regulieren kann.
Für sie heißt Veränderung, dass ich bleibe, wenn sie Druck macht. Für mich heißt Veränderung, dass ich bleibe, bei mir, auch wenn sie Druck macht. Man kann ja drüber reden, dass ich am Sonntag auch mal bleibe. Nur nicht so und nicht unter Druck.
Ich weiß, dass sie Angst hat. Ich weiß auch, dass sie das nicht absichtlich tut. Aber Angst rechtfertigt nicht alles. Ich kann sie unterstützen, aber ich kann sie nicht retten.
Ich hab ihr gesagt, ich bleibe, wenn sie ruhig bleibt. Ich gehe, wenn wieder Drama kommt. Das ist mein Schutz und auch ihrer. Mehr kann ich gerade nicht für sie tun.
Ich bin zwar mit klarem Kopf gefahren, aber trotzdem mit einem komischen Gefühl. Nicht, weil ich Zweifel habe, sondern weil es weh tut, wenn man jemanden liebt, der so fest in seinen Mustern hängt.
Ich weiß, dass sie sich wieder melden wird, wahrscheinlich mit denselben Vorwürfen. Aber ich lass mich da nicht mehr reinziehen.
Ich bleibe ruhig. Keine Erklärungen mehr, so gut es geht und versuche nur noch klare Haltung rüber zu bringen.
Wenn sie das irgendwann versteht, gibts vielleicht eine Chance. Wenn nicht, dann wars das irgendwann. Ich kann und will die Beziehung nicht alleine tragen.
Mal eine ehrliche Frage. Habe ich mich wieder so schlecht verhalten?
Wie kann ich ihr noch helfen? Sie denkt ich bin der bekloppte. Wahrscheinlich auch ein bisschen. Keine Frage. Aber wie kann ich sie denn dazu bringen sich Hilfe zu suchen? Merken das solche Menschen nicht selbst irgendwann?
Jeder der diese langen Texte liest, spreche ich meinen Respekt aus. Ich versuche es wirklich ziemlich genau zu schildern. Wenn das nicht gut ist, dann könnt ihr mir das gerne sagen. Aber da passiert halt auch so viel. Zwar immer wieder das gleiche, aber es passiert.