Sexualität in der Beziehung

Bourque

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Hallo Schneewittchen!

Danke, dass Du meinen Strang wieder mit Deinem Eintrag ergänzt.

Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass sexuelles Verlangen über viele Jahre in der gleichen Intensität aufrechtzuerhalten ist.
das wird sich schon alles in die richtige Richtung entwickeln. Womöglich ohne deine jetzige Beziehung.

Dazu möchte ich Dich fragen, wie Du das gemeint hast. Meinst Du mit richtiger Richtung, dass mir durch die Erfahrungen mit der AF deutlicher bewusst wird, was mir mit der EF fehlt? Und mit jetziger Beziehung meinst Du die Ehe?

Ich war mir lange Zeit sehr sicher, angekommen zu sein. Aber einerseits waren die langen Phasen ohne Sex für mich immer frustrierender, und andererseits sind diese Momente, wenn sie mich so dermaßen provoziert, ein weiterer „Beweis“ dafür, dass ich mich eventuell geirrt haben könnte.

Aber auch vor der AF drehte sich alles irgendwie im Kreis. Im August 2021 habe ich ja mit dem von mir initiierten Gespräch den Grundstein dafür gelegt, dass Bewegung erzeugt wird. EF erklärte ja dann, die fehlende körperliche Ebene würde dadurch hervorgerufen, weil ihr das Vertrauen in mich fehle. Seit dem letzten Mal am 10.11. war lange nichts passiert, dass ihr Vertrauen hätte erschüttern können. Sie hat sich mir trotzdem körperlich völlig entzogen.

Was hätte es gebracht, sie schon wieder darauf anzusprechen, dass es so nicht geht für mich bzw. sie zu fragen, was denn schon wieder geschehen sei, dass wir uns wieder in der Lage befinden.

Sie sagt zu mir ja sogar, das Gespräch im August wäre nur so etwas wie eine Drohung gewesen, sie andernfalls zu verlassen. Wieviel Berechnung kann meine EF denn haben?

Und nun merke ich erstmals, dass ich die Lust auf meine EF verliere. Das war bisher nie der Fall. Natürlich hat das auch mit der AF zu tun. Aber meine aufrechte Lust auf meine EF war auch die Motivation für mich, alles zu versuchen, um die Partnerschaft wieder zu beleben.

Liebe Grüße
Bourque
 

Bourque

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Guten Morgen Wolfgang!

Ich habe selbst bemerkt, dass ich Dich vor eine unlösbare Aufgabe gestellt habe. :::

Ich weiß einfach gar nicht, wie ich mit meiner EF gerade umgehen soll. Ihren Ausraster samt Angriff unter der Gürtellinie bin ich jedenfalls nicht bereit, zu ignorieren. Bald liegt der eine Woche zurück.

In dem Moment, wenn sie mir Sex anbietet und ich das Angebot annehme, signalisiere ich ihr doch quasi, dass für mich die Sache vom 30.12. aus der Welt ist. Überhaupt will ich das nicht mehr so betreiben, denn dann wird das immer so sein. Ich bin seither extrem neutral ihr gegenüber. Ich beantworte nur notwendige Fragen, ansonsten bin ich gleichgültig.

Sie hält sich nicht an Vereinbarungen und macht wieder einen Alleingang, ich spreche sie darauf an, dass ich nicht einverstanden bin. Sie macht einen Rundumschlag, will irgendwelche Vergleiche machen, um das zu rechtfertigen. Die sind aber alle ungeeignet. Und dann noch oben drauf greift sie in die unterste Schublade und sagt Dinge, die wirklich letztklassig sind. Stunden später tut sie so, als wäre nie etwas geschehen.

Wie kann ich diese Routine durchbrechen?
Wie soll ich reagieren, wenn sie glaubt, mit Sex die Schieflage beheben zu können?

Sie behauptet auch, das von mir initiierte Gespräch Anfang August 2021 ist nicht mehr als eine Drohung gewesen. Sie nimmt also nicht ernst, dass ich nicht mehr bereit bin, so eine Beziehung mit ihr zu führen. Eine kurze Phase hatten wir dann, die hoffen ließ. Nun wieder der gleiche Rhythmus.

Inwiefern glaubst Du, dass der Wegfall einer Bedrohung und der gleichzeitige Lockdown mit dem Ende der sexuellen Phase zusammenhängt? Was sollte mein nächster Schritt sein, um ihr deutlich zu machen, dass mein Hilferuf aus August 2021 keine leere Drohung war?

Danke Dir schon im Voraus ganz herzlich!

Liebe Grüße
Bourque
 
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Heuer

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Hallo Bourque,
auch ich warte schon länger auf ein Update. Es ist ja doch einiges passiert. Für mich stellen sich nur zwei Lösungen für dein Problem dar.
1. Trennung und Neuorientierung, oder
2. EF ist mit einer Nebenfrau offen einverstanden.

Es gibt da halt Parameter bei dir, die dir sehr wichtig sind. Der Sex und eine gewisse Struktur in der Wohnung um es mal so auszudrücken. EF hingegen scheint ein klein wenig Möbelmessie zu sein und ihr sind andere Dinge wichtiger als guten Sex zu haben.
Da passt ihr halt nicht zusammen und das wird sich m.M. nach auch nicht durch Therapeutenbesuche ändern, außer dass ihr halt herausfindet, es passt nicht mehr.
Vieleicht solltest du die nächste Therapiesitzung dazu nutzen um heraus zu finden ob eine offene Beziehung denkbar ist.
 

Bourque

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Hallo Heuer!

Schön, dass ich wieder von Dir lese. Ich habe von Anfang Oktober 2021 diese Aussage von Dir wieder gelesen:
Fest steht, wenn alles passt dann läuft es im Bett mit ihr.
Also ich muss gestehen, dass ich absolut keine Ahnung habe, was ich tun müsste, damit alles passt.

Danke für Deine beiden klaren Varianten. Für die nächste Sitzung werde ich mir sicher wieder ausführliche Notizen machen. Wahrscheinlich wird meine EF wieder ein paar Tage davor von sich aus die körperliche Ebene forcieren, damit ich besänftigt werde und bei den Therapeuten nicht zu sehr ins Detail gehe. Wäre ja irgendwie witzig, wenn das wirklich so passiert.

Aber wer weiß - vielleicht ist meine Affäre bis dahin auch aufgeflogen, und der Termin findet gar nicht mehr statt.

Liebe Grüße
Bourque
 

Admin Wolfgang

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Hallo Bourque,

eure Beziehung steht so ziemlich vor dem Aus. Das romantische Potential ist zwar nicht ganz aufgebraucht, aber so ziemlich. Leider habt ihr nicht so gute Übereinstimmungen was das übrige Leben anbelangt. Wenn die Sexualität als Bindemittel sehr viel weniger wird, kommen eure Unterschiedlichkeiten immer mehr zum Vorschein und führen zu angespannten Situationen. Zumal es diese andere Frau gibt, die Dich stärkt mit ihrer Frische und ihrer sexuellen Unbekümmertheit und Freude.

Du wirst mit Deiner XXXX in einem Jahr nicht mehr zusammensein sehr wahrscheinlich. Wir haben hier bereits einen Übergangsprozeß und einen Loslösungsprozeß bei Dir.
Sie hält sich nicht an Vereinbarungen und macht wieder einen Alleingang, ich spreche sie darauf an, dass ich nicht einverstanden bin. Sie macht einen Rundumschlag, will irgendwelche Vergleiche machen, um das zu rechtfertigen. Die sind aber alle ungeeignet. Und dann noch oben drauf greift sie in die unterste Schublade und sagt Dinge, die wirklich letztklassig sind. Stunden später tut sie so, als wäre nie etwas geschehen.
Du mußt da selber für Dich entscheiden, wie Du damit umgehst, das ist ne ganz persönliche Sache und läuft nicht unter einer strategischen Beratung. So kannst Du es ansprechen und damit eine neue Eskalation lostreten an deren Ende der Graben noch tiefer geworden ist zwischen euch. Oder Du übergehst es und kehrst es unter dem Teppich.
Wie kann ich diese Routine durchbrechen?
Du kannst da gar nichts "durchbrechen", weil das wird ihr Frame im Umgang mit Dir sein.

Du mußt Dir vorstellen, dass ganz tief unten ein Teil in ihr mit Dir ja auch schon gebrochen hat, weil sie ja auch unbewusst nen neuen Partner an ihrer Seite haben möchte. Dieser Persönlichkeitsanteil greift alle Deine "Fehler" auf, verstärkt sie und zieht in den Krieg, um Dich loszuwerden. Andere Persönlichkeitsanteile wollen die Beziehung behalten, weil sie trotzdem noch genug Positives darin sehen.
Inwiefern glaubst Du, dass der Wegfall einer Bedrohung und der gleichzeitige Lockdown mit dem Ende der sexuellen Phase zusammenhängt? Was sollte mein nächster Schritt sein, um ihr deutlich zu machen, dass mein Hilferuf aus August 2021 keine leere Drohung war?
Ja, natürlich mag das einen hohen Anteil haben, weil, wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat, hat ihre Libido auf unwägsame Situationen positiv reagiert.
Wenn Du ihr vor Augen führen willst, dass Du kein Papiertiger bist, dann mußt Dich zurückziehen von ihr, räumlich und auch körperlich. Das kannst jetzt aber nur machen, wenn Du nen konkreten Anlaß hast, der die Aktion rechtfertigt.
 

Heuer

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Also ich muss gestehen, dass ich absolut keine Ahnung habe, was ich tun müsste, damit alles passt.
Da kannst du, glaube ich, gar nichts machen. "Passen" tut es nur wenn sie Verlustängste hat, Alkohol im Spiel ist oder etwas anderes was sie triggert. Also nur in Ausnahmesituationen. Ich kann mir gut vorstellen, sollte sie von deinem Gespusie erfahren, dass sie dann nochmal richtig Gas gibt. Eben durch Verlustangst. Oder sie trennt sich dann direkt.
 

Bourque

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Hallo Wolfgang!
Hallo Heuer!

Vielen Dank für eure Worte. Ich habe es natürlich gleich am Mittwoch gelesen und musste das ein wenig sacken lassen. Wolfgang, Du hast ja nun sehr klar gesagt, dass Du glaubst, dass ich mit meiner EF in einem Jahr nicht mehr zusammen sein werde.

Am Wochenende finde ich hoffentlich die Zeit und die Ruhe, ausführlicher zu schreiben.

Habt besten Dank!

Liebe Grüße
Bourque
 

Bourque

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Ich habe die letzten Tage darüber nachgedacht und weiß trotzdem nicht, wie ich damit umgehen soll. So tun, als wäre das Schicksal besiegelt und besser heute als morgen damit beginnen, mir eine eigene Wohnung zu suchen und einen guten Moment zu finden, meiner EF zu sagen, dass ich eine räumliche Trennung haben will, fühlt sich sehr seltsam an.

Lange Zeit hätte es für mich ausgereicht, in gesunden Abständen ihre Lust wahrnehmen zu können. Doch diese Momente sind immer seltener geworden. Dann habe ich es über zehn Monate lang versucht, meine EF darauf aufmerksam zu machen - erfolglos. Erst als ich ihr Anfang August gesagt habe, wie es mir in der Partnerschaft geht und dass ich so nicht auf Dauer weitermachen werde, hat etwas bei ihr bewirkt. Es kostete mich große Überwindung, mich bis zu diesem Outing hinzuarbeiten und in Kauf zu nehmen, dass damit auch das Ende unserer Ehe eingeläutet würde.

Auch in den darauf folgenden Paartherapie-Sitzungen konnte ich erstmals diese Punkte ansprechen. Anfang Oktober fühlte ich mich erstmals frei und unbeschwert, weil ich endlich offen diese Dinge ansprechen konnte, die mich bedrücken. Und es sah auch so aus, als führte das zu einer positiven Entwicklung. Doch kaum waren wir uns mit den Therapeuten einig, dass das Thema abgehandelt wäre und jeder wusste, was es braucht, um da wieder eine Ausgewogenheit in der Partnerschaft zu erreichen, war es auch schon wieder vorbei mit der sexuellen Wiederbelebung unserer Ehe.

Inzwischen ist meine Lust auf meine EF auch an einem Tiefpunkt angelangt. Sicherlich hat es damit zu tun, dass ich gerade eine mit einer sehr leidenschaftlichen Frau im Austausch bin. Seit Oktober gab es vier Treffen, das nächste folgt in der kommenden Woche. Wir sind zumindest so weit, dass wir das jetzt nicht einfach so aufgeben wollen. Diese Leidenschaft habe ich viele Jahre vermisst - sie wahrscheinlich noch viel mehr als ich.

Jeder, der hier mitliest, weiß, dass ich nie vorgehabt habe, mich in eine Affäre zu stürzen, um das zu bekommen, was ich in der Ehe nicht mehr haben kann. Jetzt bin ich mittendrin. Meine AF erzählt mir häufig davon, dass Bekannte und Kollegen sie in letzter Zeit häufig darauf angesprochen haben, dass sie sich verändert habe.

Ähnliches wird auch bei mir der Fall sein, und normalerweise würde eine Frau das bemerken. Meine tut es nicht - zumindest hat sie mich bis dato nicht darauf angesprochen. Ich bemerke, dass meine EF in den letzten Tagen häufiger meine Nähe sucht und mich küssen will. Ich stoße sie dabei nicht von mir weg und küsse sie auch, aber ich bemühe mich nicht. Noch im Herbst wäre ich in so einer Situation aktiv geworden und wir wären im Bett gelandet.

Aber früher oder später wird sie eindeutigere Zeichen zeigen, und es wird dazu kommen, dass ich ihr zu verstehen gebe, dass ich gerade keine Lust auf Sex habe. Aktuell würde ich noch sagen, dass ich mit ihrem Verhalten vom 30.12. ein Problem habe und die Art, wie sie das unter den Teppich gekehrt hat, nicht akzeptieren kann. Möglicherweise wird aus der Situation ein Streit entstehen und das ganze wird eskalieren.

Dass ich so lange vieles versucht habe, lag daran, dass ich sie noch immer begehrte. Im Moment habe ich diese Gefühl für sie nicht mehr.

Ich lasse das erstmal so stehen.

Liebe Grüße und schönen Sonntag
Bourque
 

Admin Wolfgang

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Ich habe die letzten Tage darüber nachgedacht und weiß trotzdem nicht, wie ich damit umgehen soll. So tun, als wäre das Schicksal besiegelt und besser heute als morgen damit beginnen, mir eine eigene Wohnung zu suchen und einen guten Moment zu finden, meiner EF zu sagen, dass ich eine räumliche Trennung haben will, fühlt sich sehr seltsam an.
Das verstehe ich gut. Du bist ja auch für diesen finalen Schritt noch nicht bereit.

Wolfgang
 

Bourque

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Hallo Wolfgang!

Ja, damit hast Du völlig recht. Ich bin noch nicht bereit. Wo auch immer das mit der AF hinführt - ich gehe davon aus, dass sie maßgeblichen Einfluss darauf haben wird, wie ich meine Situation bewerten werde. Es hat sich so entwickelt, und ich habe nicht gegengesteuert. Nun habe ich auch eine gewisse Verantwortung ihr gegenüber.

Sie kennt meine Situation, soweit es ihr eben möglich ist. Sie macht keinen Druck und weiß, dass es meine eigenen Entscheidung sein wird. Mir ist völlig bewusst, dass unausweichlich ein Zeitpunkt kommen wird, in dem ich entweder meine EF oder meine AF verletzen werde.

Wenn ich an den 30.12. denke oder auch an ein paar weniger gravierende Auseinandersetzungen in den letzten Tagen, so gehe ich aktuell davon aus, dass es eher meine EF sein wird, die mir in naher Zukunft Gründe liefern wird, die mir eine Trennung von ihr „leichter“ machen werden. Und es wird der Moment kommen, in dem ich bereit sein werde.

Für das Gespräch Anfang August 2021 sollte ich bereit dazu sein, dass es im äußersten Fall zu einer Trennung kommen könnte. Es hat circa zwei Wochen benötigt, um mich zu dem Schritt zu überwinden. Ich kann nicht mehr sagen, wozu ich in diesem Moment wirklich bereit war.

Liebe Grüße
Bourque
 

Admin Wolfgang

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Hallo Bourque,

ich erlaube mir mal schnell Deinen Strang zu kapern für einen Hinweis in eigener Sache. Ihr wisst ja, dass wir für eine psychologische Studie Testpersonen suchen. Da Dein Strang ja einer der prominenteren hier ist, möchte ich mich kurz einklinken und mich an die stillen Mitleser wenden:

An alle stillen Mitleser/innen:

Wir bräuchten dringend Probanden für eine wissenschaftliche Arbeit im Fachbereich Psychologie der Uni Konstanz. Hättet ihr bitte die Freundlichkeit, der Admina Schnewittchen hier im Forum, einen Fragebogen zu beantworten; hat mit einem Mann-Frau-Thema zu tun, ist völlig anonym und dauert etwa 20 Minuten? Hier in der Plauderecke ist der Link.

Würde mich sehr über eine Teilnahme von Euch freuen.
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Amaryllis

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Hey Bourque.... lass gern mal wieder was von Dir hören. Wie läuft es bei Dir ?


Liebe Grüße!
Amaryllis
 

Bourque

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Hallo Amaryllis!

Danke fürs Anstupsen. Eigentlich sollte ich das ja nicht benötigen, aber es hilft gerade.

Also der Vorfall vom 30.12. wurde in keiner Weise thematisiert, von keinem von uns. Am 7. März werden wir wieder zu einem Routinetermin bei den Paartherapeuten sein. Der Punkt steht natürlich auf meiner Liste, aber ich habe mir noch keinen Plan zurecht gelegt, wie ich auf die Frage, wie es uns so ergangen ist, antworten werde.

Eigentlich müsste dieser Vorfall doch ein Grund gewesen sein, um einen Schritt zu machen - vielleicht sogar den entscheidenden. Sie hat das ja im Spätsommer 2020 schon einmal getan und mir gesagt, dass dieser eine Vorfall aus der Vergangenheit der Grund wäre, warum sie mir nicht mehr vertrauen kann. Und wir reden da vom Sommer 2014, als ein Streit eskaliert ist. Danach haben wir mit IVF fast zwei Jahre versucht, Kinder zu haben, haben ein Reihenhaus gekauft usw. Wolfgang meinte einmal, dass ich diese Aussage nicht ernst nehmen soll. Und in der Paartherapie darauf angesprochen, dass sie das so gesagt hat, meinte sie ja nur, sie könne sich nicht daran erinnern und so etwas würde sie doch niemals sagen.

Und nun stehe ich noch immer hier. Jetzt sind wir wieder bei drei Monaten ohne Sex. Ich habe von mir aus seit dem 30.12. null Initiative gezeigt. Bei ihr kann ich schlecht beurteilen, ob es ihr fehlt oder nicht. Jedenfalls hat sie zu keinem Zeitpunkt eindeutig zu verstehen gegen, dass sie darauf Lust hätte. Zwei-, dreimal wollte sie einen Kuss haben, einmal steckte sie mir ihre Zunge rein, was sehr selten bei ihr passiert. Früher hätte das wohl locker gereicht, um mich den nächsten eindeutigen Schritt zu machen. Hätte sie mich dabei vielleicht noch fest umarmt, hätte ich es eventuell versucht. Aber das passierte nicht.

Seit dieser Woche dürfen wir nach drei Monaten wieder ohne besonderen Grund unsere Wohnung verlassen. Und in zwei Wochen haben wir sogar wieder Zutritt in die Gastronomie. So langsam werde ich wohl nach dem Büro wieder mal auf ein Bierchen gehen und nicht immer gleich nach Hause kommen.

Seit dem 30.12. gab es keinen Streit oder sonst stressige Situationen. Es plätschert einfach so dahin ohne große Höhepunkte.

Am 13.1. hat mich AF abgeholt und wir sind dann 200 km in ihre Stadt gefahren. Wir hatten unglaublich schönen Sex, mehrere Male. Auch danach hatte ich kein schlechtes Gewissen. EF hat auch nichts bemerkt, zumindest hat sie es nicht gezeigt, falls es so war. Und kommende Woche wird die AF für zwei Nächte in meiner Stadt sein. Die Nächte werden wir freilich nicht miteinander verbringen können, aber wir werden so viel Zeit haben, wie bisher noch nie. Tag 2 und Tag 3 habe ich Urlaub genommen, werde aber so in die Stadt fahren, als würde ich ins Büro gehen. Am Tag 1 werde ich sie vom Bus abholen und den halben Tag frei nehmen.

Die AF weiß natürlich, dass ich vor allem am Tag 1 zeitlich nicht übertreiben darf. Ich habe einen Termin im gemeinsamen Kalender, der völlig glaubwürdig ist. Tag 2 wird schon schwieriger. Da muss ich in Betracht ziehen, dass EF mir evtl. per Telefon anbieten wird, mich vom Büro abzuholen. Dafür muss ich mir noch einen Termin einfallen lassen, warum das nicht geht, einen Termin, zu dem ich nur allein gehen kann. Ich habe schon etwas im Hinterkopf.

Wie man lesen kann, bin ich mitten in einer Affäre angekommen. Von Seiten der AF sind definitiv Gefühle im Spiel. Daran besteht gar kein Zweifel. Auch sexuell haben wir schon einiges erlebt, das sie vorher noch nie getan hat oder tun wollte. Nicht einmal mit ihrem früheren EM. Zumindest sagte sie mir das, und ich hätte keinen Grund, das nicht zu glauben.

Auch sonst haben wir viele sexuelle Phantasien und Wünsche, die wir miteinander erleben wollen. Uns trennen 200 km, und das macht es nicht so einfach. Möglicherweise werde ich gelegentlich einfach „ins Büro gehen“ und dabei den Bus zu ihr nehmen. Vier Stunden Fahrtzeit für drei gemeinsame Stunden.

Wir schreiben seit Monaten täglich, telefonieren fast täglich. Zwischen Aufwachen und Schlafengehen. Ich kann nicht sagen, wie viele Gefühle von mir da bereits drinnen stecken. Sie hat mir in leicht angeheitertem Zustand einmal gestanden, dass sie sich in mich verliebt hat. Das habe ich natürlich nicht erwidert, aber es gab schon Situationen, in denen ich kurz davor war. Also ja, da ist natürlich auch was da.

Aber ich würde im Moment nicht das eine beenden, um das andere zu haben. Ich denke auch, dass die AF schon lange über den Punkt draußen ist, dass sie eine Entscheidung haben will. Auch das hat sie schon mehrmals gesagt. Sie will das nicht mehr hergeben. Irgendwann könnte mir natürlich eine Unachtsamkeit passieren, die das auffliegen lässt. Vielleicht will ich das ja sogar.

Das wäre einmal ein Update. Es hat allerdings weniger Inhalte mit EF als mit AF.

Liebe Grüße
Bourque
 

Admin Wolfgang

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Hallo Bourque!
Aber ich würde im Moment nicht das eine beenden, um das andere zu haben. Ich denke auch, dass die AF schon lange über den Punkt draußen ist, dass sie eine Entscheidung haben will. Auch das hat sie schon mehrmals gesagt. Sie will das nicht mehr hergeben. Irgendwann könnte mir natürlich eine Unachtsamkeit passieren, die das auffliegen lässt. Vielleicht will ich das ja sogar.
Weiß grad nicht was ich Dir antworten soll. Es wird bei Dir alles seinen Lauf nehmen, da bin ich mir sicher...

Wolfgang
 

Bourque

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Hallo Wolfgang!

Es tut aber immer gut, wenn Du schreibst. AF und ich schreiben gerade, später telefonieren wir noch. In weniger als 48 Stunden wird sie bis Freitag Mittag hier sein. Sexuell lässt sich unsere Lust kaum noch steigern. Seit dem letzten Treffen Mitte Januar ist es sogar noch deutlich intensiver geworden.

Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass nicht nur bei ihr Gefühle aufgekommen sind. Noch halte ich mich aber ganz bewusst zurück. Im Moment kann ich ihr keine Garantien und Fristen nennen. Vielleicht kommt ja bald der große Umbruch. Bei einem Streit mit meiner EF oder einer anderen gröberen Ungereimtheit könnte mir schon was rausrutschen. Oder eben es passiert mir ein Ungeschick oder ihr fällt etwas an mir auf und stellt mich zur Rede.

Die nächsten Tage lasse ich mal auf mich zukommen. Ein Mannschaftskollege organisiert gerade für Juni ein verlängertes Männerwochenende am Meer. Da werde ich aller Voraussicht nach zusagen. Fast die ganze Mannschaft soll dabei sein. Mit Sicherheit wird das mit EF eine größere Diskussion werden.

Liebe Grüße
Bourque
 

Admin Wolfgang

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Das hab ich mir schon gedacht, dass da mit Deiner AF eine heiße Kiste am Laufen ist.

Bei so ner Affäre im Hintergrund sinkt gewöhnlich der Toleranzpegel bei häuslichen Schwierigkeiten eklatant. Und dann kracht es in der Regel tüchtig. Und ihr habt keine Kinder, da ist es um einiges leichter.
 

Bourque

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Guten Morgen!

Was ich mich immer häufiger frage: Bekommt meine EF denn gar nichts mit, keine Veränderung an mir, an meinem Verhalten? Oder ahnt sie etwas, lässt es sich aber nicht anmerken, bemüht sich aber deswegen eventuell ein wenig mehr als sonst?

Ich denke ja, sie müsste doch ganz anders reagieren, würde sie wirklich etwas ahnen. Entweder spricht sie mich bald konkret darauf an, ob es jemanden gibt, oder sie würde Sex als Werkzeug einsetzen, um mich wieder auf Schiene zu bringen. Aber für die zweite Variante müsste sie doch viel schneller in die Gänge kommen.

Was ich in letzter Zeit auch regelmäßig bemerke: Wenn wir gemeinsam auf der Couch liegen und fernsehen und einer zuerst einschläft, geht der andere zumeist hoch ins Schlafzimmer. Nur in ganz seltenen Fällen kommt der andere irgendwann in der Nacht nach. Das betrifft uns beide. Im Moment kommt es bei mir häufiger vor, dass ich zuerst einschlafe und meine EF raufgeht, ich aber liegen bleibe, auch wenn ich in der Nacht wach werde. Keine Ahnung, wie viel das zu bedeuten hat.

Jedenfalls bin ich mir sicher, dass, sollte wieder so ein Anlassfall wie am 30.12. mit den Möbeln passieren, ich möglicherweise sehr deutlich werden könnte. Und wenn es dann wieder eskaliert, weil sie mich so provoziert wie am 30.12., dann könnte es mir schon passieren, dass ich von mir aus auspacke.

Ich höre regelmäßig Podcasts, zu unterschiedlichsten Themen. Gestern am Rudergerät habe ich zwei Folgen aus einem Podcast mit den Titeln „Untreue - Ein Angriff auf die Wahlfreiheit“ und „Untreue - Die vier Phasen des Schreckens“ gehört, wo für mich sehr interessante Punkte herausgearbeitet wurden. Nachdem ich in den Regeln nichts Gegenteiliges gelesen habe, stelle ich den Link dazu hier herein. Bitte entfernen, falls das nicht gewünscht ist!

https://open.spotify.com/episode/3CDCLASq4KP8YgBULEgVT7?si=EP3PoRVfSjqLOqWDMP9a3g

https://open.spotify.com/episode/4DejUoCAY3YvervzS7iEm4?si=KKT8LP9dQMuVsRNhX-icQQ

Es ist für mich vor allem spannend, unter welchen Voraussetzungen es überhaupt dazu kommen kann. Ich denke, dass auch mein Fall hier umschrieben wird. Zuallererst wäre festzuhalten, dass wir natürlich nie darüber gesprochen, dass wir beide eine monogame Beziehung führen wollen. Aber nach den vielen gemeinsamen Jahren steht unzweifelhaft fest, dass ich davon ausgehen darf, dass es für meine EF dahingehend keine Zweifel gibt. Auch ich bin „logischerweise“ immer davon ausgegangen. Natürlich befinde ich mich im Bereich der Untreue.

Andererseits - ich bin vor zwei Jahren, vor dem Kauf der Wohnung, ja auch davon ausgegangen, dass der Einrichtungsplan, mit dem ich mich in Archicad im knapp dreistelligen Stundenbereich herumgeschlagen habe, für uns beide verbindlich wäre. EF hat ja in der Paartherapie gesagt, dass sie es nie so gesehen hat. Nun könnte ich es versuchen und sagen, ich wäre nie davon ausgegangen, dass wir beide von einer monogamen Partnerschaft reden. Aber das lass ich lieber...

Sehr interessant finde ich zB die Aussage ab Minute 20:29 in „Untreue - Ein Angriff auf die Wahlfreiheit“.

Und auch spannend: „Untreue passiert meist, weil man woanders die bessere Person wäre, die, die man gerne sein will oder die man schon einmal war.“

Oder „Selbst als ich unglücklich war in meiner Beziehung, war ich sexuell fixiert auf den Mann.“ So geht bzw. ging es mir ja auch in meiner Ehe - jedenfalls sehr, sehr lang. Möglicherweise ist nun durch die AF da ein Schalter umgelegt worden. Das könnte im Laufe der zweiten Novemberhälfte gewesen sein.

Die eine Dame im Podcast sagt u.a. auch, sie würde nie mehr untreu. Bevor das passiert, würde sie dem Partner vorschlagen, die Beziehung zu öffnen, weil sie entschieden hat, nicht diese Frau sein zu wollen, niemandem, den sie liebt, mehr die Wahl nehmen zu wollen. Gut - der Punkt ist bei mir vorbei.

In diesen beiden Folgen werden aus meiner Sicht sehr interessante Aspekte ins Blickfeld geholt, die mir in der Form vorher nicht so bewusst waren. Die Expertin sagt auch, dass das menschliche Gehirn für Polysex und Polyliebe ausgelegt ist.

Ich lasse mal die Zeit zwischen morgen 13.00 Uhr und Freitag 13.00 Uhr auf mich zukommen. Mal sehen, wie es mir danach geht und was sexuell/hormonell so alles passieren wird.

Liebe Grüße
Bourque
 

Admin Wolfgang

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Die Expertin sagt auch, dass das menschliche Gehirn für Polysex und Polyliebe ausgelegt ist.
Ich hab nur mal das herausgegriffen, weil ich nicht genau weiß, wie das gemeint war:

Wir Menschen leben als Spezies eine serielle Monogamie in unseren Paarbeziehungen, mit leichten Tendenzen zur Polygamie; bei den Männern etwas mehr wie bei den Frauen.
 

Bourque

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Die Aussage wird im Podcast schon noch näher erläutert und klingt für sich allein erklärungsbedürftig. Ich hoffe aber, dass es im Gesamtzusammenhang dieser aus Dänemark stammenden Dame verständlicher wird.
 

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