Sexualität in der Beziehung

Bourque

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Liebe halbzehn!

Ja, stell ich mir :PP Aber das liegt daran, dass natürlich hinter jedem Post und jeder Geschichte hier ein ganzer Mensch steht
Solche Fragen stelle ich mir aber auch, wenn ich an andere umfangreiche Stränge denke, die ich schon gelesen habe. Es ist wie ein Buch, in dem man liest und seine eigenen Bilder produziert. Und wenn es dann verfilmt wird, ist man oft enttäuscht. Das soll in meinem Fall aber nicht so gelten. :lach:

da fiel mir bei dir auf, dass ich vermutlich so eine geduldige Person gar nicht kenne :grins:
Innerlich bin ich eigentlich gar nicht so geduldig. Zumeist neige ich dazu, schneller Fakten zu schaffen, als es notwendig wäre. Aber in diesem speziellen Fall wollte ich diesen "Fehler" nicht machen. Ich will es nicht riskieren, eine Tür zu schnell zuzuschlagen, obwohl es gar nicht drängt.

Sicher ist es Frust, den ich in der Vergangenheit massiver gespürt habe, als es jetzt durch AF der Fall ist. Dieser Frust hat mich auch angetrieben, Entscheidungsgrundlagen herbeiführen zu wollen. Ich habe sicher an Tempo verloren.

Kannst du dir denn vorstellen, dass EF bei dem Gespräch sagt: ihr fehlt nichts und dass dir S6 fehlt, ist ihr egal?
Das könnte durchaus passieren. Wenn sie aber wirklich zu mir sagt, es ist ihr egal, dass mir der Sex fehlt, dann würde ich vermutlich auch recht deutlich sagen, dass es ihr dann auch egal sein kann, wenn ich mir den woanders hole.
wenn sie „es“ dann nur dir zuliebe macht, wird dich das kaum beglücken.
Das wäre wohl jedem zu wenig. Oder? Es ist aber eigentlich recht unwahrscheinlich, dass ich jemals wieder S6 mit ihr habe, weil sie so richtig Lust auf mich hat. Ausnahme (gefühlt jedenfalls) waren die paar Male mit Alkohol.

In jedem Fall sollte ich da keine großen Hoffnungen mit dem Gespräch verbinden. Es geht hauptsächlich darum, dem Gespräch von vor einem Jahr ein weiteres Folgen zu lassen, das ihr meine Gefühlswelt klar vor Augen führt und ihr klarmacht, dass ich so am besten Wege bin, unglücklich zu werden, weil ich essentielle nicht mehr erfüllt sehe.

Trennung wird sie wahrscheinlich deshalb nicht wollen, wenn es ihr nicht fehlt.
Ja - sie sieht wahrscheinlich gar keinen Handlungsbedarf.
Aber von dir zu verlangen, sexlos zu leben, ist unfair (finde ich).
Über die Konsequenzen hat sie eben noch nicht ernsthaft nachgedacht, schätze ich. Vielleicht sollte ich da freundlich nachhelfen.

Eine logische Lösung wäre wohl, eine offene Beziehung zu ermöglichen. Was aber gerade bei Menschen, die auf das Sexuelle wenig Wert legen, aus meiner Erfahrung nicht gerade beliebt ist :::
Je öfter ich diesen Vorschlag höre, desto mehr scheint er mir eine Überlegung wert zu sein. Zwar glaube ich, dass sie mich in dem Moment, wenn ich das vorschlage (falls das überhaupt jemals passiert), anschauen würde, als wäre ich ein Außerirdischer, aber welche Möglichkeiten gibt es denn wirklich?

Wie gesagt - ohne die schönste (Neben-)sache der Welt zu leben, ist für mich absolut keine Option. Das sollte sie schon wissen, aber sie hat das alles möglicherweise erfolgreich verdrängt. Bleiben nur offene Beziehung und Trennung.

Jetzt fühlt sich das alles wieder ganz einfach an, wenn ich das so hinschreibe.

Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass sie zustimmen würde, wenn ich eine offene Beziehung vorschlage. Aber vielleicht lassen mir ihre Antworten keinen weiteren Spielraum, als das zu tun.
 

Bourque

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Eine Frage ist bei mir heute wieder aufgetaucht. Morgen vor einem Jahr waren wir auch an diesem Ort am Meer. Das ist übrigens unser Hochzeitstag.

Damals hat sie mich mit einer Frage überrumpelt, die ich nicht so beantwortet habe, wie ich es hätte tun sollen.

Würdest Du mich auch heute wieder heiraten?

Damals sagte ich, dass ich sie wieder heiraten würde, dass aber ein paar Dinge zuerst in Ordnung zu bringen wären. Was tue ich, falls sie mich das morgen fragen sollte?

Das war damals viel zu lasch. Ich war aber auch völlig überrascht von dieser Frage.

"Nein" kann ich schwer sagen, obwohl das bei unseren aktuellen Rahmenbedingungen wahrscheinlich so wäre. Ich würde es tatsächlich nicht mehr tun. Aber das kann ich so nicht sagen. Aber auch ein bedingungsloses "Ja" träfe nicht ganz die Wahrheit.

Bitte gebt mir da ein wenig Klarheit oder auch einen Fußtritt für diese blöden Überlegungen. Ganz egal - rüttelt mich bitte wach. :blush:

Danke und liebe Grüße
Bourque
 

halbzehn

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"Nein" kann ich schwer sagen, obwohl das bei unseren aktuellen Rahmenbedingungen wahrscheinlich so wäre. Ich würde es tatsächlich nicht mehr tun. Aber das kann ich so nicht sagen. Aber auch ein bedingungsloses "Ja" träfe nicht ganz die Wahrheit.
Ich bin kein Fan von Herumeiern, sondern von Ehrlichkeit (ignoriere dabei bitte mal, dass ich im Affärenforum bin :PP).
Ich denke, man kann darauf auch ehrlich genau das sinngemäß sagen, was du ja denkst: „Bedingungsloses „Ja“ kann ich darauf nicht antworten, denn das stimmt nicht. „Nein“ möchte ich nicht sagen, da für mich nur ganz gewisse Dinge nicht passen, und ich eigentlich glaube/möchte, dass wir es noch hinkriegen“ (wenn das denn so ist).
Das würde auch die Grundlage für ein Gespräch schaffen. Vielleicht solltest du dieses Jahr mit der Frage kommen :zwinkern:
 

Amaryllis

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Lieber Bourque,

Deine EF wird sich nicht um 180 Grad drehen. Auch nicht wenn du ihr erklärst, dass Du ohne S6 nicht leben willst. Vielleicht hofft sie, dass Du Dich damit zufrieden gibst, selbst Hand anzulegen. Und sie damit in Ruhe lässt. Wenn es ihr fehlen würde mit Dir, würde sie etwas tun oder es Dir sagen.

Kannst du dir eigentlich ernsthaft vorstellen, sie zu verlassen?
 

Amaryllis

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Danke! Vielleicht ist diese Idee gar nicht mal so blöd. :coolwink:

Vielleicht.... Vielleicht führt diese Frage aber auch nicht weiter. Ich denke, dass Du - lieber Bourque - natürlich EF in gewissen Teilen wieder heiraten würdest. In anderen Dingen aber eben auch deutlich nicht. Ich kenne das aus meiner Ehe (es waren über 20 Jahre). Mein EM war nicht schlecht. Er hat viele gute Eigenschaften, die mir gefielen und mich auch froh machten. Aber es gab Vieles, was eben nicht ok war (u. a. auch die S6ualität).

Du wirst noch zu einer "Lösung" kommen. Da bin ich mir sicher. Bei mir hat es Jahre gedauert. Rückblickend ist alles klar. Aber mittendrin sieht man das eben nicht oder nicht sofort.
 

Mod Plouha

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Danke! Vielleicht ist diese Idee gar nicht mal so blöd. :coolwink:
Ich glaube bei Euch gibt es eine Menge Fragen, für zu besprechen gar nicht so blöd wären :coolwink:

Wenn sie aber wirklich zu mir sagt, es ist ihr egal, dass mir der Sex fehlt, dann würde ich vermutlich auch recht deutlich sagen, dass es ihr dann auch egal sein kann, wenn ich mir den woanders hole.
Aber so schwarz-weiß ist es halt eventuell auch nicht. Gerade weil sie ja eifersüchtig war, kann ich mir gut vorstellen, dass es nicht so sein wird, dass sie sagt es ist ihr egal. Vielleicht betrinkt sie sich und schläft mit Dir - nur, was ist dann gewonnen?
Ich denke wenn du es einfach runterbrechen möchtest, dann müsst Ihr darüber reden, wie Ihr Euch das beide vorstellt. Gar nicht fordernd, sondern vielleicht einfach wirklich " wie sieht denn Deine Idealvorstellung aus? Meine ist ..." Und dann schauen ob es Schnittmengen gibt.. Wenn nicht eben weiter schauen, was dann Eure Lösung sein kann. Vielleicht auch in vielen Schritten erstmal, aber idealerweise ohne Druck und möglichst offen. Denn im Endeffekt bleibt das ja alles Spekulation.
Ich wünsche Dir jedenfalls ein gutes Gespräch und einen trotzdem schönen Hochzeitstag

VG Plouha
 

Bourque

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Liebe Ama!

Wenn es ihr fehlen würde mit Dir, würde sie etwas tun oder es Dir sagen.
Das ist mir bewusst, obwohl ich es immer wieder in den Hintergrund schiebe. Sie wird sich auch nie um 180 ° drehen. Wenn es ihr fehlen würde, hätte sie nicht mehr als neun Monate gar nichts getan. Nur weil ich mich zurückgehalten habe.
Kannst du dir eigentlich ernsthaft vorstellen, sie zu verlassen?
Nein, kann ich nicht.

Vielleicht ist das auch ein Grund, warum ich das so vor mir herschiebe, weil ich umgekehrt auch ganz genau weiß, dass ein Leben ohne Lust und Leidenschaft auf Dauer für mich nicht denkbar ist. Solange "Hoffnung" da ist, dass das in der Partnerschaft wieder Einzug hält, sehe ich die Ziellinie nicht und laufe einfach weiter (obwohl ich wirklich kein leidenschaftlicher Läufer bin ()).

Also sollte meine Antwort wohl lauten: "Nein, jetzt in diesem Moment (noch) nicht."

Du wirst noch zu einer "Lösung" kommen. Da bin ich mir sicher. Bei mir hat es Jahre gedauert. Rückblickend ist alles klar. Aber mittendrin sieht man das eben nicht oder nicht sofort.
Vielen Dank für diese Sichtweise. Ich werde einen Weg finden. Der muss mich nicht zwangsläufig glücklicher machen, aber wenn das so ist, wie es sich darstellt (Ofen aus), dann wird mir im Nachhinein auch einmal klar sein, dass mir möglicherweise nur eine Trennung die Chance gegeben haben wird, diese Dinge wieder in mein Leben zu lassen. Es ist für mich undenkbar, dauerhaft eine Affäre oder mehrere Affären zu haben.

Liebe Grüße
Bourque
 

Bourque

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Liebe Plouha!

Ich glaube bei Euch gibt es eine Menge Fragen, für zu besprechen gar nicht so blöd wären :coolwink:
Jede Menge... ()
Vielleicht betrinkt sie sich und schläft mit Dir - nur, was ist dann gewonnen?
Rein gar nichts! Iregndwo wird sie auch eine heimliche Phantasie haben, aber in 11 Jahren habe ich nichts darüber herausgefunden. Es gibt diesen Knopf nicht, oder er ist gut versteckt.

Meine AF kann es nicht fassen, dass EF keine Lust auf mich hat. Ja, aus ihrer Sicht verständlich. Ich könnte ihr sagen: "Lass uns in zwei, drei Jahre darüber reden." :grins:

Ich will keine vorgegaukelte Lust, nur um eine Ehe zu retten. Da käme mir ja das... Und jetzt finde ich diesen Smiley nicht, dem alles hochkommt. :shakehead: Da hätte ich lieber eine ehrliche Bumsbeziehung.

Ich denke wenn du es einfach runterbrechen möchtest, dann müsst Ihr darüber reden, wie Ihr Euch das beide vorstellt.
Naja - es ist ja eigentlich ganz einfach. Man redet jeden Tag mit allerlei Leuten in der Bim am Weg ins Büro, an der Würstelbude in der Mittagspause, mit Kolleginnen und Kollegen - nicht nur dienstlich, auch privat. an nimmt sich auch bei denen oft kein Blatt vor den Mund. Aber bei dem Menschen, der einen inzwischen schon häufiger nackt gesehen hat als die eigene Mutter, da ist plötzlich eine Blockade da. :Nichtwissen:

Gar nicht fordernd, sondern vielleicht einfach wirklich " wie sieht denn Deine Idealvorstellung aus? Meine ist ..." Und dann schauen ob es Schnittmengen gibt..
Ich werde es sicher schaffen, ganz ruhig dabei zu bleiben. Alles andere führt ja zu nichts.

Wenn nicht eben weiter schauen, was dann Eure Lösung sein kann. Vielleicht auch in vielen Schritten erstmal, aber idealerweise ohne Druck und möglichst offen.
Gefühlt tue ich das schon die längste Zeit, aber eben nur für mich, ohne sie wirklich miteinzubeziehen, wenn man von diesem einen offenen, ehrlichen Gespräch vor einem Jahr einmal absieht. Aber diese Geduld werde ich auch noch aufbringen können. Das wäre doch gelacht. Nur frage ich mich dabei gerade, ob ich dafür auch eine "Pause" mit AF einlegen muss, um das ehrlich durchzuziehen...

Ich wünsche Dir jedenfalls ein gutes Gespräch und einen trotzdem schönen Hochzeitstag
Vielen, vielen Dank! :Kuss: Ich werde das Beste daraus machen. Hoffentlich...

Liebe Grüße
Bourque
 

Admin Wolfgang

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Hallo Bourque,

ich muß mich mal jetzt hier einschalten und Tacheles reden. Ich weiß, Du nimmst es mir nicht übel. Ich hab einfach mal was herauszitiert aus Deinen Texten, hätte auch eine beliebig andere Stelle nehmen können.
Meine AF kann es nicht fassen, dass EF keine Lust auf mich hat. Ja, aus ihrer Sicht verständlich. Ich könnte ihr sagen: "Lass uns in zwei, drei Jahre darüber reden." :grins:
Seid zwei Jahren bist Du hier bei uns im Forum, wegen der Lustlosigkeit Deiner Ehefrau.

Was wurden alles schon für Ratschläge hier eingebracht, auch mit meiner Hilfe hattest Du ordentlich strategiert. Das Ergebnis ist unter dem Strich eine 0,0.

Und da wird sich auch in den nächsten zwei bis drei Jahren nichts daran ändern. Deine Frau hat von Haus auf eine geringe Libido und der Alltag und das enge Zusammenwohnen plus unsere evolutionäre Voreinstellung haben ihr den Rest gegeben.

Und das ist unumkehrbar, da kannst Du machen was Du willst. Gehe in Dich und prüfe Dich, ob Du unter diesen Bedingungen mit ihr weiter zusammen bleiben kannst. Wenn das Ergebnis nein heißt, dann trenne Dich so schnell wie möglich, Du verlierst sonst nur Lebenszeit für nichts und wieder nichts.

Dann noch ein Wort zu Deiner Geliebten: Auch die wird es meiner Ansicht nach nicht sein, die Dich für die nächsten 15 Jahre einsackt. Das Mädel ist viel zu lieb, im Grunde genommen fast schon unterwürfig, als dass es hier zu einer nennenswerten Kristallisation bei Dir kommen könnte, bzw. die ist am Anfang etwas gestartet, inzwischen aber annähernd bei Null angekommen. In so einem Fall nehmen die Männer den Sex mit und gut ist es; und dann noch die Fernaffäre...
 

Amaryllis

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Toller Post Wolfgang !!!! Spitze !

Bourque... das ist alles echt so. Schau... ich habe eine starke Libido. Bei meinem Ex-EM wurde es null. Es wäre egal gewesen, was er tut. Jede Strategie hätte versagt. Definitiv. Bei meinem AM seiner EF ist es identisch. Seit Jahren. Auch er meinte mal, dass er ohne mich keine Affäre mehr führen will - eigentlich ist das nicht sein Lebensmodell. Ich glaube, du tickst recht ähnlich.

Mein AM hat das alles aber noch nicht kapiert. Und will es nicht wahr haben. Schiebt alles vor sich her (wie Du?). Denn natürlich "liebt" man den Partner bzw. mag ihn noch.

Nur bringts nix ... so ist es.


Ama
 

Bourque

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Hallo Wolfgang!

ich muß mich mal jetzt hier einschalten und Tacheles reden. Ich weiß, Du nimmst es mir nicht übel.
Schön, dass Du das tust. Und Du liegst auch völlig richtig damit, dass ich es Dir nicht übel nehme.

Zuerst eine Klarstellung. Mit "Lass uns in zwei, drei Jahren darüber reden." war gemeint, dass auch AF möglicherweise nach der Zeit keine Lust mehr haben wird. Dann würde sie auch verstehen, wie es sein kann, dass meine EF jetzt keine Lust auf mich hat. Nur für den Fall, dass das missverstanden wurde.

Ja, ich bin seit ziemlich genau zwei Jahren hier, habe von Dir und vielen anderen, die es hier nicht mehr gibt, tolle Tipps bekommen. Ich habe auch unter Deiner Anleitung ein paar strategische Elemente ausprobiert, die ex post betrachtet nur eines gezeigt haben. EF springt nicht an, wo sie es sollte oder täte, falls da noch genügend Potential da wäre.

Deine Frau hat von Haus auf eine geringe Libido und der Alltag und das enge Zusammenwohnen plus unsere evolutionäre Voreinstellung haben ihr den Rest gegeben.
Auf den Punkt gebracht!

Du hast damit völlig Recht, und ich hätte auch schon vor einem Jahr sagen können, dass es langfristig nichts mehr bringt. Denn wie ein Mönch leben, um die Ehe am Papier weiterbestehen zu lassen, kommt für mich nicht in Frage. Das weißt Du auch. Und anstatt gleich reinen Tisch zu machen, bin ich in eine Affäre geflüchtet. Die hat mir aber zumindest deutlich gezeigt, dass ich meine Bedürfnisse viel ernster nehmen sollte. So gesehen bereue ich den Schritt auch nicht.

Aber es gibt hier im Forum sicher noch andere, die eine ähnliche Diagnose erhalten haben und noch immer keinen klaren Schnitt gemacht haben. Falls es wirklich nicht so sein sollte und ich der einzige bin, der die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt hat, lass es mich bitte auch wissen.

Die Zeit nehme ich mir einfach. Und ich weiß, ich brauche hier nicht noch mehr Geld in irgendwelche Therapien investieren - zumindest nicht in der Hoffnung, dass da ein Guru auftaucht und mir sagt: "Da, nimm sie jetzt mit nach Hause. Sie funktioniert wieder."

Und das ist unumkehrbar, da kannst Du machen was Du willst. Gehe in Dich und prüfe Dich, ob Du unter diesen Bedingungen mit ihr weiter zusammen bleiben kannst. Wenn das Ergebnis nein heißt, dann trenne Dich so schnell wie möglich, Du verlierst sonst nur Lebenszeit für nichts und wieder nichts.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Aber soll ich Deiner Meinung nach überhaupt noch mit ihr reden - so als Abrundung von 11 Jahren Partnerschaft? Oder soll ich ihr sagen, ich hätte ihr ja vor einem Jahr erzählt, wie es mir geht und dass mir etwas Essentielles fehlt, und dass ich in dem abgelaufenen Jahr - v.a. nach weiteren 9+ Monaten am Stück ohne - erkannt habe, dass sich meine Möglichkeiten auf eine Trennung oder auf eine offene Beziehung rediziert haben?

Alternativ bliebe ja noch, eine Affäre nach der anderen zu haben. Bis sich die AF in mich verliebt und es klüger wäre, der AF zuliebe die Reißleine zu ziehen bzw, bis ich mich verliebe und der AF zuliebe meine Ehe beende. Der zweite Teil ist bewusst plakativ formuliert, denn ich trenne mich dann, wenn ich zu der Überzeugung gelangt bin, dass es die richtige Entscheidung ist - nicht wegen der AF. Aber die AF könnte den entscheidenden Impuls geben. Egal. Ihr wisst ja hoffentlich alle, wie ich es meine.

inzwischen aber annähernd bei Null angekommen
Vielleicht kannst Du dazu noch ein paar Worte verlieren, warum das so ist. Danke!

Ich kann mir auch gerade nicht vorstellen, nach einer eventuellen Trennung sofort in eine neue Beziehung zu starten. Da lasse ich mir mindestens ein, zwei Jahre Zeit, bevor ich mich wieder in irgendeiner Form binde. Es kommt eh immer alles anders, als man denkt.

Bourque... das ist alles echt so. Schau... ich habe eine starke Libido. Bei meinem Ex-EM wurde es null. Es wäre egal gewesen, was er tut. Jede Strategie hätte versagt. Definitiv.
Es tut mir sogar gut, so etwas zu lesen. Ich bin ja auch schon weg davon, zu glauben, es könnte sich auf dieser Ebene noch etwas ändern. Egal, was ich auch tue.

Ich glaube, du tickst recht ähnlich.
Ja, das tue ich. Es ist mir alles zu unentspannt. Immer wieder auf die Uhr schauen und gehen zu müssen. Diese Heimlichtuerei ekelt mich ja fast schon an.

Mein AM hat das alles aber noch nicht kapiert. Und will es nicht wahr haben. Schiebt alles vor sich her (wie Du?). Denn natürlich "liebt" man den Partner bzw. mag ihn noch.
Ja, ich schiebe eine Entscheidung vor mir her. Aber kapiert haben dürfte ich es inzwischen schon.

Nur bringts nix ...
Ja, bringt eher nichts. Aber es gibt trotzdem viele Geschichten hier, da weiß die AF - egal ob selbst in einer Partnerschaft oder nicht -, dass der AM seine EF aus welchen Gründen auch immer (Kinder, zu viel gemeinsam durchgestanden, Eigentum,...) nicht verlassen wird. Das kann die AF so hinnehmen oder gehen.

Ich habe schon viel Zeit aufgewendet, habe anfangs - vielleicht auch zurecht - gehofft, es lässt sich geraderücken. Vor ein paar Monaten waren einige Meinungen hier ganz klar, dass sich nichts mehr bewegen lässt. Ich habe das nicht verdrängt, sondern habe mir die Zeit genommen, das anzunehmen. Das war ein Schritt für sich. Nun muss ich entscheiden, wie ich es in Zukunft anlegen will.

Jedenfalls empfinde ich eine Trennung als den ehrlicheren Schritt, als eine Affäre zu haben. Und das Modell einer offenen Beziehung ist eine eigene Kategorie, denke ich. Das vorzuschlagen kostet mich nichts. Mehr kann dadurch auch nicht kaputt gemacht werden. Aber ich denke auch, dass so ein Modell in unserem speziellen Fall nur eine Trennung auf Raten wäre.

Liebe Grüße
Bourque
 

Ezra

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Lieber Bourque,

ich hatte in deinem Strang geschrieben, dass du ein sehr reflektierter Mensch bist. Du hast mit unglaublich viel Bedacht und über immens lange Zeit deine Ehe analysiert, Strategien ausprobiert, dich auf eine Affäre eingelassen, über die Möglichkeit einer offenen Beziehung nachgedacht. Dafür hast du meinen tief empfundenen Respekt!

In der Summe hast du extrem viel versucht, um deine Ehe zu retten und trotzdem schwingt bei dir immer und immer wieder die Hoffnung mit, dass sich noch etwas ändert, dass du noch nicht alles versucht hast, denn auch in deinem letzten post schreibst du von so vielen Eventualitäten und Möglichkeiten.

Vielleicht fehlt dir letztlich (noch) die Akzeptanz, dass eure Ehe am Ende ist. Denn das würde eine tatsächliche und offizielle Veränderung bedeuten.

Ich wünsche dir für dich, dass du den Mut findest, zu dir selbst zu stehen.

von Herzen alles Gute
Ezra
 

Bourque

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Liebe Ezra!

Ich wollte schon viel früher schreiben, aber im Urlaub hat es dann nicht mehr so geklappt. Ich wollte auch nicht schreiben, während EF zwei Meter entfernt am Bett sitzt und strickt.

Ich danke Dir für Deine ehrlichen und aufbauenden Worte. Du hast recht, wenn Du immer wieder Hoffnung herausgelesen hast. Ich denke aber, dass ich diesen Punkt nun wirklich überschritten habe. Natürlich weiß ich nicht, was ich machen werde, falls es wieder einmal zu so einer Situation kommt, wo auf einmal für einen Abend alles passt und wir wieder - naja, Du weißt schon. Abweisen soll ich sie ja nicht, wenn sie die Initiative ergreift. Von mir wird es im Moment nicht ausgehen.

Überhaupt ist es ganz schwierig für mich gewesen, das zu dosieren. Der Plan war ja vor einem Jahr, dass ich nicht mehr initiiren soll und abwarte, wie sie sich verhält. Das war nicht einfach, aber ich habe das umgesetzt. Ich hatte auch keine Lust mehr, zurückgewiesen zu werden und bedürftig rüberzukommen.

Nun sehe ich ja, dass von EF rein gar nichts kommt. Im Urlaub hat es ein, zwei Situationen gegeben, in denen sie sehr entspannt und - wie soll ich es sagen - „zutraulich“ (klingt bescheuert) war. Da habe ich kurz daran gedacht, dass ich zuschnappe, wenn da mehr kommen sollte. Kam aber nicht. Es war im Nachhinein betrachtet auch nicht wirklich auf der sexuellen Ebene. Ich habe mich schon so daran gewöhnt, dass ein Hauch mehr Nähe mich schon glauben lässt, dass da gerade etwas Bahnbrechendes passiert. Tut es aber nicht.

Am Donnerstag war ja unser Hochzeitstag. Am Tag davor hat mich EF gefragt, wohin ich essen gehen möchte. Ich habe dann zuerst gesagt, es ist ja unser Tag und nicht mein Tag. Also sollten wir uns einfach auf ein Lokal einigen. Haben wir dann auch getan. Ich hatte kein Geschenk für sie, und sie hatte keins für mich.

Letztes Jahr habe ich ja noch einmal versucht, mit einem wohl überlegten Geschenk ein Signal zu setzen.

Und AF hat mich doch tatsächlich beim letzten Mal, als wir auf dem Rückweg in meine Stadt waren, gefragt, was ich ihr schenken werde. Hab ihr gesagt, dass ich es jetzt noch nicht weiß. Aber díe Geschenke vom letzten Jahr - es war ein „Dinner & Crime“-Gutschein sowie ein dazu passendes Abendkleid - wurden ja noch nicht einmal „benutzt“. Das Kleid, das ein wenig enger genäht werden muss, hängt seit einem Jahr in meinem Schrank, und betreffend Gutschein müsste EF ja mal von sich aus sagen, wann sie Lust darauf hätte und welche Geschichte und welcher Ort es sein soll. AF war geradezu schockiert, dass die Geschenke keine Verwendung gefunden haben.

Sie hat mich gefragt, also habe ich es ihr erzählt. Natürlich finde ich, dass sie gar nicht erst fragen hätte sollen. Aber soll ich ihr sagen, es ginge sie nichts an oder dass ich darüber nicht reden will?

Jedenfalls - das Essen war ausgezeichnet, und wir haben Spaß gehabt. Es gab aber absolut keinen Anknüpfungspunkt. Nicht den geringsten. Es wäre völlig unpassend gewesen, EF die Frage vom letzten Jahr zu stellen. Und dazu kommt noch, dass das Lokal voll war. Also wir waren auf der Terrasse, aber es waren unzählige Menschen dicht an dicht. Und dann kam noch ein Unwetter mit einem Regenguss. Viele Leute wollten unter das Dach, unter dem auch wir saßen. Es wäre in der Situation einfach nur unpassend gewesen. Also hat das Gespräch, das ich schon gerne gehabt hätte, gar nicht stattgefunden.

Und falls es jemanden interessiert, ob zumindest am Hochzeitstag irgendein Hauch von (gespielter) Lust zu spüren war, dem kann ich sagen, dass auch da absolut nichts war. Keine Ahnung, was sie sich in so einer Situation an so einem Tag denkt. Hat sie gewartet, dass ich was tue? War sie einfach nur erleichtert, dass ich nicht mal mehr am Hochzeitstag auf die Idee komme, sie flachzulegen? Denkt sie heute, ein paar Tage später vielleicht daran, dass irgendwas nicht mehr stimmt?

Also eigentlich ärgert es mich, dass ich den Urlaub nicht wie geplant für dieses Gespräch verwendet habe. Aber hätte ich beim Essen so ein Gespräch angefangen, würde ich jetzt nicht wissen, dass auch danach von ihr nichts gekommen wäre. Zumindest weiß ich das jetzt.

Und ich glaube tatsächlich, dass ich für mich erkannt habe, dass jede Art von Hoffnung, ich könnte mit EF wieder ehrliche Lust erleben, überwunden ist. Das wird deshalb nicht unmittelbar dazu führen, mir eine Wohnung zu suchen und eine Zeit lang getrennt zu leben, um herauszufinden, was weiter geschehen soll. Ich lass es jetzt einmal ein bisschen wirken, weiß aber, dass ich einer Aussprache in dieser Richtung nicht aus dem Weg gehen kann.

Liebe Grüße
Bourque
 

Amaryllis

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Lieber Bourque,

schön, von Dir zu lesen:smile:.

Lies Dir gern nochmal Wolfgangs letzten Post durch... er beinhaltet alles, was fakt ist auch wenn es nicht das ist, was Du Dir wünschst.

Dass Euer Gespräch beim Essen nicht stattgefunden hat mit Menschen drumherum ist natürlich in dem Augenblick besser gewesen. Nur: wieviele Momente gab es noch ? Wenn EF friedlich strickend dort sitzt dann sage: du... ich möchte gern mit Dir reden. Lass uns gemeinsam hinsetzen. So "einfach" ist das. Ich glaube, du schiebst es schön vor Dir her.

Exakt so hat sich mein ehemaliger AM benommen. Identisch. Es vergehen Monate...Jahre. Deine EF findet es so prima. Sie macht ihr Ding und hat ihre Ruhe. Du bist ja auch ein guter Kerl im Alltag. Kümmerst Dich. Ihr habt Freude und redet über dies und das. Findet sie super. Genauso ist die EF meines ExAM.

Deine EF wird sich nicht umändern. Vielleicht für ein zweimal wenn sie Angst bekommt, dass Du gehst. Sobald das Fahrwasser wieder ruhig ist war's das wieder.

Zum Abendkleid und Gutschein: ich persönlich finde das auch nicht toll von Deiner EF, dass sie da ein Jahr nicht reagiert. Nur was sagt es Dir ? Überlege mal...

Ich wäre kreischend und hüpfend durchs Haus gerannt in dem Kleid und hätte meinen Partner damit geneckt und das Kleidchen bisschen hochgehoben. Weil ich es mag..so bin..ich es will. Deine EF wahrscheinlich eben nicht. Es ist ihr nicht so wichtig.

Oder sie verknüpft damit, dass sie dir dafür (Kleid und nach dem Dinner) S6 "geben muss". Und darauf hat sie keine Lust.

Hält Dich Liebe zu ihr ?
Die Gewohnheit ?
Ich verstehe es ... aber es wird nicht mehr besser.



Ama
 
Zuletzt bearbeitet:

CocoChanel

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Lieber Bourque, ich lese schon länger bei dir mit.

Schade das du keine Gelegenheit für das Gespräch finden konntest.
Ich glaube trotz des fehlenden 6ses hat deine EF noch eine sehr großen Partnerschaftswert für dich.
So empfinde ich es jedenfalls.
Korrigiere mich falls ich falsch liege.

Mich erinnert das an meine allerliebste Freundin. Sie hat seit 2007 keinen Sex mehr mit ihrem Mann.
Seit 2007!
Er hatte noch nie eine starke Libido, und dann nach 15 Jahren ist es ganz abgeflacht.

Wie lebt sie damit?
Zuerst, sie ist finanziell unabhängig, es gibt keinen finanziellen Grund die Ehe aufrecht zu erhalten.
Nach diversen Affären hat sie damit aufgehört. Sie will Sex mit ihrem Mann und mit niemanden anders. Sie liebt ihn. Alles andere funktioniert für sie nicht.
Ihr Mann ist ein toller Mann: attraktiv, klug, einfühlsam und humorvoll…

Ich verstehe sie, ob ich das könnte? Ich weiß es nicht.


Oft, wenn ich hier lese, stelle ich mir die Frage, wie deine EF reagieren würde, wenn die Affäre auffliegt.:cry

Deine AF hegt meiner Meinung nach, schon starke Gefühle für dich. Die dir natürlich schmeicheln und guttun.

Würdest du am Ende des Tages eine Trennungslinie zu ihr ziehen, weil eben deine Gefühle nicht stark sind, könnte es doch sein, das sie aus Enttäuschung deine EF informieren würde.

Was würde EF tun? Wie schätzt du das ein? (Falls du das beantworten möchtest?):blush:

Liebe Grüße
Coco
 

Bourque

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Liebe Coco! Vielen Dank, dass Du auch bei mir schreibst!

Liebe Ama!
Erstmal herzlichen Dank für Deine klaren Worte!

Vorweg:
inzwischen aber annähernd bei Null angekommen.
Hat sich insofern erledigt, als ich den Zusammenhang inzwischen verstanden habe.
Nur: wieviele Momente gab es noch ? Wenn EF friedlich strickend dort sitzt dann sage: du... ich möchte gern mit Dir reden. Lass uns gemeinsam hinsetzen. So "einfach" ist das. Ich glaube, du schiebst es schön vor Dir her.
Natürlich schiebe ich das schön vor mir her. Einerseits will ich zwar Klarheit - die habe ich in Wahrheit schon - bzw. will ich diesen notwendigen Schritt machen und meiner EF sagen, dass es für mich so nicht (mehr) passt. Andererseits habe ich Angst vor einer gravierenden Veränderung, die möglicherweise dadurch unvermeidbar werden könnte.

Die Chance, dass es zu einer anderen Lösung kommen könnte, etwa eine oB, ist nicht besonders hoch. Und ich habe mich bis heute nicht damit beschäftigt, ob ich mir das tatsächlich vorstellen könnte. Die Affäre ist „passiert“, weil es so kommen musste. Sie läuft hinter dem Rücken meiner EF. Es ändert aber nichts daran, dass ich in Wahrheit mit (M)EINER Frau das gerne (wieder) haben möchte. Was ich damit meine - eventuell würde ich in einer oB mit meiner EF vielleicht gar keine Erfüllung finden.
Deine EF wird sich nicht umändern. Vielleicht für ein zweimal wenn sie Angst bekommt, dass Du gehst. Sobald das Fahrwasser wieder ruhig ist war's das wieder.
Daran zweifle ich auch gar nicht mehr.
Zum Abendkleid und Gutschein: ich persönlich finde das auch nicht toll von Deiner EF, dass sie da ein Jahr nicht reagiert. Nur was sagt es Dir ? Überlege mal...
Es sagt mir, dass sie das wahrscheinlich damit verknüpft >
Oder sie verknüpft damit, dass sie dir dafür (Kleid und nach dem Dinner) S6 "geben muss". Und darauf hat sie keine Lust.
Ich wäre kreischend und hüpfend durchs Haus gerannt in dem Kleid und hätte meinen Partner damit geneckt und das Kleidchen bisschen hochgehoben.
Mir hätte für den Anfang der erste Teil schon genügt. Sie hat sich zwar gefreut, aber das war eher eine Pflichterfüllung.
Hält Dich Liebe zu ihr ?
Die Gewohnheit ?
Es ist von beidem etwas. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie reagiert, wenn ich ihr sage, dass ich mich trennen will bzw. dass ich meine Bedürfnisse befriedigen will.

Immer wieder geht mir durch den Kopf, eine Situation zu nützen, um so ein Gespräch zu beginnen, bei irgendeiner passenden Aussage von ihr anzuknüpfen. Ein paarmal habe ich mir schon gedacht, ich könnte ihr zu verstehen geben, dass ich inzwischen verstanden habe, dass sie keine Lust mehr auf Sex hat - ohne die Gründe erforschen zu wollen, weil ich weiß, dass es völlig nebensächlich ist.
Gehe in Dich und prüfe Dich, ob Du unter diesen Bedingungen mit ihr weiter zusammen bleiben kannst. Wenn das Ergebnis nein heißt, dann trenne Dich so schnell wie möglich, Du verlierst sonst nur Lebenszeit für nichts und wieder nichts.
Zusammenbleiben ja, aber nicht auf Sex verzichten. Ich sehne mich danach, einer Frau in dem Moment nahe zu sein und diese Gefühle zu erleben bis hin, danach einfach erschöpft nebeneinander einzuschlafen. Das wird mit EF nicht mehr passieren.

Möglicherweise macht es sich EF auch in dem Punkt ganz einfach. „Wenn er mich liebt, bleibt er auch ohne Sex bei mir. Wenn ihm Sex so wichtig ist, liebt er mich eben nicht genug.“

Falls sie so denkt, wird sie auch nicht mehr mit mir zusammenbleiben wollen, wenn ich ihr sage, dass ein Leben ohne Sex für mich nicht vorstellbar ist.
Korrigiere mich falls ich falsch liege.
Du liegst damit schon völlig richtig. Alleine das gemeinsame Haus - und damit meine ich jetzt gar nicht die finanzielle Komponente - und unser gemeinsames Hobby sind zusätzlich zwei gewichtige Punkte. Und natürlich auch der gemeinsame Freundeskreis. Ob wohl ich da sagen muss, dass der zu mind. 75 % aus Menschen besteht, die ich „mitgebracht“ habe. Einige kannten wir vorher schon getrennt von einander ganz gut. Von ihrer Seite sind es neben ihrer Familie nur ganz wenige, die unseren gemeinsamen Freundeskreis bilden. Aber die meisten würde sie ohne mich gar nicht kennen.
Mich erinnert das an meine allerliebste Freundin. Sie hat seit 2007 keinen Sex mehr mit ihrem Mann.
Völlig unvorstellbar für mich. Meine AF hatte ja auch an die 10 Jahre keinen.
Zuerst, sie ist finanziell unabhängig, es gibt keinen finanziellen Grund die Ehe aufrecht zu erhalten.
Den gibt es bei uns in Wahrheit auch nicht. Allerdings würde das gemeinsame Haus zum jetzigen Zeitpunkt geopfert werden müssen. Wir fühlen uns beide sehr wohl an dem Ort. Für meine EF ist es das erste Mal, dass sie einen Ort so sehr liebt.

Allerdings ist es auch so, dass sie im Gegensatz zu mir ein beträchtliches Erbe erhalten wird. Mit dem könnte sie alleine einen Großteil des Kredites tilgen. Also ist es durchaus denkbar, dass sie auf diese Weise das Haus behalten wird können. Und damit könnte ich auch gut umgehen. In dem Fall - Szenario Trennung - würde ich wohl wieder weiter in Richtung Stadtzentrum ziehen.
Nach diversen Affären hat sie damit aufgehört. Sie will Sex mit ihrem Mann und mit niemanden anders. Sie liebt ihn. Alles andere funktioniert für sie nicht.
Aber das ist, wie es sich für mich anhört, nicht möglich.
Oft, wenn ich hier lese, stelle ich mir die Frage, wie deine EF reagieren würde, wenn die Affäre auffliegt.:cry
Die Frage stelle ich mir auch gelegentlich. Es ist ja nicht völlig auszuschließen, dass sie etwas ahnt.
Würdest du am Ende des Tages eine Trennungslinie zu ihr ziehen, weil eben deine Gefühle nicht stark sind, könnte es doch sein, das sie aus Enttäuschung deine EF informieren würde.
Auch das kann ich nicht ausschließen. Jedoch schätze ich sie eher so ein, dass sie es mit sich selbst ausmachen würde/wird. Aber niemand kann vorher wissen, wozu ein verletzter Mensch fähig ist.
Was würde EF tun? Wie schätzt du das ein? (Falls du das beantworten möchtest?)
Antworten würde ich darauf gerne, aber ich weiß es überhaupt nicht. Vor fast 20 Jahre war ich quasi Zeuge, als ihr damaliger Verlobter ihr erzählt hat, dass er sie mehrmals betrogen hat. Natürlich führte das damals zur Trennung. Aber da wollte wirklich keiner von den beiden mehr - nach fünf Jahren.

Ihn schätze ich schon so ein, dass ihm Sex wichtig war. Und ich kann vermuten, dass das für ihn der Grund war, sich das woanders zu holen. Es würde mich gar nicht wundern. Und ich habe keine Ahnung, warum sie bei ihm auch irgendwann keine Lust mehr hatte. Ich weiß auch nicht, ob es was bringen würde, ihn heute zu kontaktieren und ihn danach zu fragen, wie es damals zwischen ihnen war.

Also eine Einschätzung, wie sie reagieren könnte oder wie sie das Ganze betrachtet, habe ich weiter oben ja indirekt gegeben („Wenn er mich liebt, bleibt er auch ohne Sex bei mir. Wenn ihm Sex so wichtig ist, liebt er mich eben nicht genug.“).

Wie sie aber konkret darauf reagieren würde, wenn sie es von sich aus erfährt (weil ich unachtsam bin, oder weil AF aus Versehen anruft und mein Handy bei EF liegt) oder wenn AF nach dem Ende der Affäre durchdreht und um sich schlägt, weiß ich nicht. Keine Ahnung!

Ich weiß nur, dass ich es nicht abstreiten würde, falls sie mich einmal darauf ansprechen sollte.

Liebe Grüße
Bourque
 

Sunshine78

Aktives Mitglied
Registriert
17 Jan. 2022
Beiträge
185
Lieber Bourque,

Ich habe gespannt auf Deinen Urlaubsbericht gewartet. Es tut mir weh zu lesen, dass Du es nicht geschafft hast, mit Deiner EF zu reden.
Ich stimme Wolfgang und Amaryllis voll zu, das wird nichts mehr werden mit ihr. Aber Du schreibst ja, Du hast das mittlerweile verstanden.
Jetzt frage ich Dich: auf was wartest Du noch?
Was muss passieren, dass Du den Absprung schaffst?
Du bist unglücklich, so wie es ist. Du scheinst ein toller einfühlsamer Mann zu sein. Ich wette, die Frauen würden Schlange stehen bei Dir!
Vergeude nicht Dein Leben, Du hast nur eins!

Liebe Grüße Sunshine :smile:
 

Mod Plouha

Moderator
Registriert
8 Juni 2020
Beiträge
1.722
Hallo Bourque,

ich möchte nur einen Punkt ganz kurz aufgreifen:

Ich weiß auch nicht, ob es was bringen würde, ihn heute zu kontaktieren und ihn danach zu fragen, wie es damals zwischen ihnen war.

Was soll denn das bringen? Zum einen ist es 20 Jahre her, zum anderen doch eigentlich irrelevant für Euch. Ich finde das ein bisschen eine abstruse Idee, dass Du eher mit dem lang Verflossenen sprechen willst, als einfach mal mit Deiner EF - weil viel zu wissen scheinst Du nicht von ihr, von ihren Wünschen, Vorstellungen, Sehnsüchten, Lebenseinstellungen... das kann einfach nur im Gespräch mit IHR herausgefunden werden, egal wie viel wir spekulieren.

Insofern bleibt es halt immer der gleiche Kreisel - und ich meine das nicht böse, Du weißt das ja auch. Irgendwann wirst Du Dich entscheiden müssen, was Du priorisierst. Haus, Freunde, Hobby, EF, Sex (alles wichtige Komponenten)...Weil, die eierlegende Wollmilchsau, alles was Du willst UND leidenschaftliche Nächte dreimal die Woche mit Deiner Ehefrau wird es eben nicht geben - oder auch: einen Tod musst Du sterben. Im Moment ist der Leidensdruck vermutlich durch den outgesourcten Sex (entschuldige die Formulierung) nicht hoch genug. Ist natürlich auch eine mögliche Entscheidung das so weiterzubetreiben, dann solltest Du das aber mit einer AF tun, die nicht verliebt ist, schon weil Du ja fair sein willst.

VG
Plouha
 

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  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
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