Sexualität in der Beziehung

Cindy

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Du wirst das Risiko der Destabilisierung deiner Ehe eingehen müssen, um einen Wandel herbeizuführen. Da gehe ich mit Wolgang und Philipp konform.

Reden hilft garnicht das habe ich selber erfahren müssen. Es erzeugt Druck und nochmehr Distanz.

Du wirst keine andere Wahl haben, wenn du eine Veränderung herbeiführen willst. Liebt dich deine Frau, wird sie Alles versuchen dich zu halten. Selbst wenn sie noch so verletzt ist. Das war ich auch. Zuerst die Wut, dann die Leere und über die Zeit doch wieder sehr viel Gefühl.

So funktioniert es halt! Aber was hast du zu verlieren?
 

Bourque

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Hallo an alle!

Am Wochenende musste ich mich mal ein wenig sammeln. Hier schreiben war eher schwierig, da ich nie alleine war. Jetzt gehe ich noch einmal eure letzten Beiträge durch und hoffe, nichts zu vergessen.

Meiner Ex zufolge waren es Enttäuschungen und Fehler in der Beziehung, die auf mein Konto gehen
So etwas habe ich von meiner EF auch schon mal letzten Herbst gehört. Ich kann gar nicht mehr sagen, ob das vor oder nach dem letzten Mal S6 war. Frauen sind da wie Elefanten. Das wäre mir zu mühsam, so ein Konto zu führen.

Und so wird der Mann zu einem Büßer mit Schuldenkonto. Und je größer dies wird, desto mehr nimmt die sexuelle Anziehungskraft des Mannes ab.
Das würde schon vieles erklären, aber da gibt es nach der Theorie auch kein wirkliches Zurück mehr. Gesprächstherapie vielleicht? Kann man so etwas überhaupt bewältigen, wenn beide es wollen und ihnen bewusst ist, dass Erlebnisse aus der Vergangenheit aufgearbeitet werden müssen, um da wieder auf einen grünen Zweig zu stoßen?
Ein wenig eifersüchtig machen, ja, aber nie wirklich in Kontakt mit einer anderen Frau treten.
Du hast diese Erfahrungen gemacht, und ich werde mir das auch zu Herzen nehmen. In der Vergangenheit war ich auch immer der Typ, der zuerst einen klaren Strich gezogen hat, bevor eine neue Frau da war. Und vor dieser Dynamik, die bei einer AF entstehen würde, habe ich größten Respekt. Daher werde ich wohl die Finger davon lassen. Ernsthaft als Variante habe ich mir das ohnehin nicht vorstellen können. Mir wäre das auch zu stressig.

Ich würde in deiner Situation genau ein einziges Gespräch mit der Partnerin führen, in dem ich bei Einhaltung striker Ich-Kommunikation und jeglichen Verzicht von Du-Vorwürfen erkläre, dass es mir mit dieser Situation nicht gut geht und dass ich diese Art von sexlosem Leben nicht auf lange Sicht führen möchte.
Das wäre für mich der absolut letzte Schritt, den ich in unserer Ehe machen würde. Ich werde mir eine Frist setzen, innerhalb der sich entscheidende Änderungen herbeiführen lassen. Über den Zeitrahmen werde ich noch gründlich nachdenken.

Meine Ex sprach Sprache 4, ich Sprache 5.
Klingt mir sehr vertraut. Ist wohl auch bei uns genau so.
Heute würde ich nicht mehr als ein Beziehungsjahr mitmachen, wo es in der Sexualität rumpelt, weil dies mich als Mensch verstümmelt.
Ein Jahr ab jetzt wäre vielleicht ein sinnvoller Anhalt für mich.

Solche Dinge wie „sexuelle Öffnung“ sind mir letzten Sommer auch kurz durch den Kopf gegangen. Aber abgesehen davon, dass ich keine Idee gehabt hätte, wie ich so ein Thema beginnen soll, habe ich es auch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Und Deine Erlebnisse zeigen ja auch, in welche Richtung das Ganze dann gehen kann. Das hätte ich auch nur gemacht, um unser gemeinsames Sexualleben wieder anzukurbeln, um eben mit meiner EF wieder körperlicher zu werden. Aber wenn das Ding dann so nach hinten los geht, wünscht man sich, das nie versucht zu haben.

Und wenn man dann in einer neuen Beziehung ist, und wieder in den Genuß der Sexualität kommt, denkt man, wie dumm man doch war und wieviel Jahre man doch verschwendet hat, weil man aufgrund einer guten Kameradschaft und Liebesgefühlen sich einander nicht eingestehen konnte, dass auf dem Weg die Sexualität gestorben ist und alle mechanischen Beschwörungen allenfalls eine Zombie-Sexualität heraufbeschworen haben.
Da steckt richtig viel drin! Ich kann mir derzeit kaum noch vorstellen, wie es eigentlich sein sollte. Nach 10 gemeinsamen Jahren, in denen - klammert man den Sex aus - eigentlich sehr, sehr viel passt, habe ich Sorge, dass im Falle einer Trennung vieles zerbricht. Die familiären Verbindungen untereinander, der gemeinsame Freundeskreis... Natürlich wären auch die ganzen finanziellen Verflechtungen aufzulösen. Diese Wohnung wird auf Dauer keiner von uns allein finanzieren können oder wollen.

Natürlich sind das alles lösbare Herausforderungen, aber wohl fühle ich mich dabei nicht, wenn ich daran denke.

Unabhängigkeit macht sexy. Setz dir innerlich eine Frist, bis der du eine Veränderung bei ihr spüren willst, und kommt diese nicht, und magst zugleich auch noch nicht die Beziehung beenden, dann gönne dir Sex.
Das wäre einen ernsthaften Versuch wert. Sportlich entrinne ich den aktuellen Einschränkungen mit dem neuen Fitnessgerät. Ich werde an meinen zwei größten Baustellen arbeiten - nur für mich. Dadurch werde ich eine innere Ausgewogenheit herbeiführen, auf die ich viel zu lange verzichtet habe, weil ich mitunter einfach zu bequem geworden bin und mir selbst zu wenig Beachtung geschenkt habe.

Nicht durch eine Affärenfrau, auch nicht durch einen Bordellbesuch, sondern durch eine Sexdienstleisterin.
Das klingt sehr spannend! Nein, ich will kein Geld in einem Bordell für etwas bezahlen, das in einer Partnerschaft normal sein sollte. Und dazu kommt, und das ist für mich auch sehr wesentlich, dass selbst die beste Schauspielerin mir nicht das Gefühl geben wird, geliebt zu werden. Und zu diesem Mann: Den kann ich gut verstehen, denn nicht gestreichelt zu werden - ganz unabhängig von Sex -, ist auch brutal belastend für mich.

Wenn ich das jetzt schreibe und daran denke, dass meine EF mir das gerade alles vorenthält, wird mir echt anders.
Und ich glaube nicht, dass du dein ganzes Geld dann auf diesem Weg ausgeben wirst, sondern dass die Erfahrung Anstoß wird, etwas zu verändern.
So einen Anstoß brauche ich ganz dringend. Und ich gestehe auch ein, dass die Sache mit Kollegin2, auch wenn da gar nichts passieren sollte, weil ich mich nicht darauf einlassen werde, mich schon sehr zum Nachdenken gebracht hat.

Kleines Update in der Mitte:
Als ich am Freitag ins Büro gefahren bin, nachdem ich den Beitrag von PhilippX gelesen hatte, habe ich mich dazu entschlossen, Kollegin 2 am Vormittag spontan zu fragen, ob sie denn an dem Tag im Büro sei. Sie war im Büro und wir vereinbarten für den frühen Nachmittag, nach dem Büro im Freien noch was zu trinken. Ich habe sie dann vor ihrem Büro im Freien getroffen, und zwei weitere Kollegen von früher - inzwischen ein Paar - waren auch da. Wir hatten zuerst den gleichen Weg. Kollegin2 und ich haben dann gemeinsam zwei Runden im Freien getrunken und uns ganz nett über die aktuelle Situation in meinem ehemaligen Büro unterhalten. Ich habe vermieden, dass das eigentliche Thema zur Sprache kommt, indem ich die Themen vorgegeben habe und dabei verhindert habe, dass diese peinliche Stille entstehen kann. Von mir aus war es ja tatsächlich nur ein Treffen unter ehemaligen Bürokollegen.

Und da meine EF inzwischen auch mit der Arbeit fertig war, ich ihr schon in der Früh gesagt hatte, ich würde nach der Arbeit auf diesen Platz gehen, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie kommen würde. Zuerst war ich innerlich ein wenig unrund, dachte mir dann aber, ich habe schließlich nichts getan und vielleicht wäre die Situation gar nicht so unvorteilhaft für mich, solange ich souverän dabei bleibe. Und so beschloss ich, einfach in Ruhe hier zu warten und weiter mit Kollegin2 zu plaudern. Und da kam meine EF auch schon an. Wir redeten kurz zu dritt, Kollegin2 machte meiner EF Komplimente über ihr tolles Haar. Meine EF wollte dann in einem Lokal, in dem wir lange nicht waren, was zum Essen für zuhause mitnehmen. Wir einigten uns darauf, dass ich mit der Kollegin noch eine Runde trinke und meine EF inzwischen das Essen holt. Als sie zurückkam, trank ich langsam aus und wir verabschiedeten uns und fuhren Heim. Keine Fragen kamen von EF. Sie wollte nur wissen, wie sich das ergeben hatte. Ich sagte, ich traf sie und zwei weitere Kollegen, die meine EF auch kennt, vor dem Büro und wir haben uns spontan dazu entschlossen, die Gelegenheit zu nützen. Das wars auch schon. Nachwirkungen? Man wird sehen.

Und zu den neuen Jeans: Am Samstag hat sie mich tatsächlich gefragt, ob ich neue Jeans hätte. Ich bestätigte das und fragte, ob ihr das nicht schon aufgefallen wäre. Dazu meinte sie, dass ihr das nicht aufgefallen wäre.

Und Freitagnacht kam gegen Mitternacht noch eine WA-Nachricht von Kollegin2: „Falls Du dachtest, es wird besser, wenn wir uns sehen.... ist es nicht.“

Also am Wochenende war ich phasenweise schon recht nachdenklich wegen der Sache mit Kollegin2. Das Gefühl, dass da eine Frau ist, die mich will, hat mich schon sehr beschäftigt. Ich bin nicht wirklich scharf auf sie, doch wenn ich mir ausmale, dass die sich auf mich stürzen würde, wenn sie nur könnte, macht mich das doch irgendwie heiß. Jetzt warte ich mal ab, bis sie sich wieder meldet.

ENDE DES UPDATES

In unserem Fall war die Trennung für uns beide eine Befreiung.
Ob es das auch für mich wäre, kann ich noch nicht sagen. Wie sich EF dabei fühlen könnte, kann ich natürlich nicht einschätzen. Ich weiß aber auch sonst überhaupt nicht, was in ihr vorgeht.

Umarmungen gehen immer wieder von der EF aus, auch „Küsschen“. Das ist natürlich völlig befreit von sexueller Energie, aber anekeln tue ich sie offenbar nicht. Vielleicht ist das aber was völlig anderes, wenn es nicht auf der sexuellen Ebene stattfindet.

In ihrer vor der Ehe längsten Beziehung (5 Jahre) ist ihr Partner jedenfalls gegen Ende hin mehrfach mit anderen Frauen im Bett gewesen. Soweit ich das weiß, war meine EF damals sexuell auch nicht besonders engagiert. Das hilft mir zwar nichts, aber schlimmer wäre es für mich, wenn sie damals ganz anders gewesen wäre.

Lieber PhilippX, an dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank für Deinen umfangreichen Beitrag. Da steckt ganz viel drinnen, und ich werde noch Zeit brauchen, mich zu ordnen und zu überlegen, ob ich eventuell diesen Weg mit einer Sexdienstleisterin gehen würde. Auf jeden Fall werde ich mir ein zeitliches Limit setzen, wenn ich soweit bin.

Wenn ich an einem Punkt ankomme, wo ich definitiv sagen kann, dass meine EF sexuell absolut nichts mehr für mich empfindet, dann wird es sicher eine Trennung geben. Und falls es zwischen der Erkenntnis und der Trennung dann andere Frauen gibt, wird am Endergebnis auch nichts mehr ändern.

Jetzt lasse ich das mal so stehen und werde Schritt für Schritt auch die anderen wertvollen Beiträge noch einmal durchgehen und gegebenenfalls darauf antworten. Es gehen zwar alle mehr oder weniger in die gleiche Richtung, doch gibt es einen gewissen Spielraum, was die „sexuellen Restgefühle“ meiner EF mir gegenüber betrifft.

Liebe Grüße
Bourque
 
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P

PhilippX

Gelöschter User
Guten Morgen Bourque,

aber da gibt es nach der Theorie auch kein wirkliches Zurück mehr.

Das kommt immer auf die Frau an. Sind beide Partner reflektiert, bereit einander zu verzeihen, entwickeln Mechanismen, damit sich die Fehler der Vergangenheit nicht wieder einschleichen, ziehen ein Schlussstrich, sodass mein Streitereien die alten Geschichten als Munition nicht wieder hervorgekramt werden, dann kann das schon was werden. Ob man nun die Vergangenheit durch ein Ritual oder eine Gesprächstherapie loslässt sei mal dahin gestellt. Es kommt halt auf die Partner an, daher würde ich es nicht pauschalisieren wollen.
Bei meiner Ex war dieses Reflexionsvermögen nicht vorhanden, erschwerend kam ein selbstgerechter Zug hinzu.

Solche Dinge wie „sexuelle Öffnung“ sind mir letzten Sommer auch kurz durch den Kopf gegangen.

Eine offene Beziehung, also wo beide Partner unabhängig voneinander sexuelle Bekanntschaften pflegen, bringt zuviele Variablen und Risiken mit sich. Ich habe gestern ein Interview mit einem Paarpsychologen gelesen zu diesem Thema. Er meinte, dass seiner Erfahrung nach, 95 Prozent seiner Klienten, die diesen Schritt wagen, scheitern. Das deckt sich auch mit meiner Beobachtung in der Szene, wo mir und anderen kein Paar bekannt ist, dass danach noch länger als fünf Jahre zusammen war - Ausnahmen gibt es immer. Aber irgendwann trifft man eben einen Mann oder eine Frau, bei der man so sehr geflasht ist, dass Gefühle entstehen. Und dann ist das Neue eben der Porsche, das Alte der VW Käfer...
Zumal jeder, der in der Szene unterwegs ist, klar sagt, dass eine OB keine Beziehung heilt, sondern bei einer bereits bestehenden Schieflage bloß als Katalysator wirkt.

um unser gemeinsames Sexualleben wieder anzukurbeln
Diese Wirkung würde es haben, ich meine, am Ende war ich sehr zufrieden mit dem Sexualleben, es gab häufig Sex, aber unter den falschen Voraussetzungen, da es nicht mehr um mich ging, sondern ich bloß eine Projektionsfläche geworden war.

Nach 10 gemeinsamen Jahren, in denen - klammert man den Sex aus - eigentlich sehr, sehr viel passt, habe ich Sorge, dass im Falle einer Trennung vieles zerbricht. Die familiären Verbindungen untereinander, der gemeinsame Freundeskreis... Natürlich wären auch die ganzen finanziellen Verflechtungen aufzulösen. Diese Wohnung wird auf Dauer keiner von uns allein finanzieren können oder wollen.

Das ist doch absolut nachvollziehbar, und einer der Gründe, weshalb die meisten Männer bei ihren Frauen bleiben und mehr als 90 Prozent der Affärenfrauen vergebens hoffen, dass der AM seine Ehefrau verlässt.

Aber wenn man die Ex-Back-Stränge so liest, dass fällt doch auf, während Männer aus den von dir aufgezählten Gründen sehr hadern, eine Langzeitbeziehung zu beenden, sind ja Frauen überwiegend rigoros und machen kurzen Prozess, wenn der richtige Mann da ist. Ich finde das wirklich interessant!

Wenn ich das jetzt schreibe und daran denke, dass meine EF mir das gerade alles vorenthält, wird mir echt anders.

Was auch überlegenswert wäre, wäre ein Zwischenschritt nach Ablauf deiner Frist in Form einer räumlichen Trennung. So etwas würde dir vom Machtgleichgewicht die Oberhand geben und EF eventuell wachrütteln. Zugleich gäbe die Trennung auch jedem die Chance auf sich selber zurückgeworfen zu sein und an sich zu arbeiten. Da könnte sehr viel in Bewegung kommen.

Das Gefühl, dass da eine Frau ist, die mich will, hat mich schon sehr beschäftigt. Ich bin nicht wirklich scharf auf sie, doch wenn ich mir ausmale, dass die sich auf mich stürzen würde, wenn sie nur könnte, macht mich das doch irgendwie heiß.

Und so beginnt es. :PP

Ob es das auch für mich wäre, kann ich noch nicht sagen.

Ich wollte dich auch nicht dazu überreden, sondern dir einfach einen Erfahrungsbericht geben, aus dem du das eine oder andere vielleicht für dich herausziehen kannst.

Ich weiß aber auch sonst überhaupt nicht, was in ihr vorgeht.

Sie wird es selber wohl auch nicht wissen.

In ihrer vor der Ehe längsten Beziehung (5 Jahre) ist ihr Partner jedenfalls gegen Ende hin mehrfach mit anderen Frauen im Bett gewesen. Soweit ich das weiß, war meine EF damals sexuell auch nicht besonders engagiert. Das hilft mir zwar nichts, aber schlimmer wäre es für mich, wenn sie damals ganz anders gewesen wäre.

Deinen letzten Satz in dieser Passage habe ich nicht verstanden. Wie war sie denn am Anfang eurer Beziehung von der sexuellen Aktivität her? Und vielleicht waren bei dem Ex die romantischen Gefühle einfach aufgebraucht, sodass sein Fremdgehen letztlich nicht mehr bewirken konnte. Oder sie hat einfach eine schwache Libido, die nur in der Anfangszeit einer Partnerschaft auf Hochtouren läuft, um einen Mann einzufangen.
 

Bourque

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Guten Morgen Philipp!

Oder sie hat einfach eine schwache Libido, die nur in der Anfangszeit einer Partnerschaft auf Hochtouren läuft, um einen Mann einzufangen.
Ja, genau so hatte ich es gemeint. Am Anfang war es schon völlig in Ordnung von der Frequenz her. Die großen Abenteuer waren zugegebenermaßen nicht darunter, aber das war auch nicht meine Erwartung.

Es würde mich treffen - und so meinte ich es in meinem Beitrag -, wäre meine EF in der Vergangenheit als sexuell sehr aktive Frau aufgefallen. Aber das war sie auch damals nicht. Sie hat das in der Vergangenheit auch immer wieder gesagt, dass sie nicht so einen Sexdrive hat. Auch schon zu einer Zeit, in der ich mir wohl noch keine Sorgen darüber machen musste, ein überzogenes Büßerkonto bei ihr zu haben. :PP

Was auch überlegenswert wäre, wäre ein Zwischenschritt nach Ablauf deiner Frist in Form einer räumlichen Trennung.
Danke für diesen Vorschlag. Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Das wäre zwar auch mit administrativem Mehraufwand verbunden, aber von der Wirkung her könnte das schon einiges bringen.

Aber wenn man die Ex-Back-Stränge so liest, dass fällt doch auf, während Männer aus den von dir aufgezählten Gründen sehr hadern, eine Langzeitbeziehung zu beenden, sind ja Frauen überwiegend rigoros und machen kurzen Prozess, wenn der richtige Mann da ist.
Die paar Stränge, die ich intensiv gelesen habe, zeigen das wirklich. Und ich finde das auch sehr spannend, wieviel leichter es Frauen manchmal fällt, so einen Schritt zu gehen.

Und so beginnt es. :PP
Vermutlich... ::: Aber bei Kollegin2 kann ich mir trotzdem nicht vorstellen, dass ich wirklich schwach werde. Jedenfalls nicht ohne Einfluss bewusstseinserweiternder Präparate.

Ich frage mich ja schon, ob meine EF über den „Vorfall“ am vergangenen Freitag noch nachgedacht hat und ob es in ihr irgendetwas ausgelöst hat. Vielleicht ist es ja nur Einbildung, aber seit Samstag sucht sie in der Wohnung häufiger meine Nähe, umarmt mich spontan oder küsst mich. Da ist zwar keine sexuelle Spannung zu spüren, aber doch ist es deutlich häufiger als sonst. Kann aber auch Einbildung sein.

Betreffend Sexdienstleisterinnen werde ich einfach Augen und Ohren offenhalten. Vielleicht begegne ich ja auch einer im Bekanntenkreis. :grins:

Was offene Beziehungen betrifft, so kenne ich im Freundeskreis auch nur ein Bespiel aus der Vergangenheit. Sie hat von der Regelung deutlich mehr profitiert als er. Ich übrigens auch mehrfach. :coolwink: Ich schätze, die beiden waren so 8-9 Jahre zusammen. Mit ihm bin ich nach wie vor befreundet, zu ihr haben wir beide den Kontakt abgebrochen, da sie ihn am Ende sehr mies behandelt hat.

Wenn ich aber an deren Situation zurückdenke, so kann ich mir eine OB für mich überhaupt nicht vorstellen. Selbst die Freiheit zu haben, kann schon ganz toll sein, aber dafür in Kauf zu nehmen, dass meine EF mit einem anderen... Also den Preis zahle ich nicht. Da ist mir die Exklusivität zu viel wert.

Sind beide Partner reflektiert, bereit einander zu verzeihen, entwickeln Mechanismen, damit sich die Fehler der Vergangenheit nicht wieder einschleichen, ziehen ein Schlussstrich, sodass mein Streitereien die alten Geschichten als Munition nicht wieder hervorgekramt werden, dann kann das schon was werden.
Diesen Weg werde ich aber in Zukunft auch näher verfolgen. Also wenn es möglich wäre, negative Erlebnisse aus der Vergangenheit so aufzuarbeiten, dann muss das auch versucht werden. Was ich aber nicht ausreichend einschätzen kann, ist die Fähigkeit meiner EF damit umzugehen.

Sie hatte immer schon die Angewohnheit, von gemeinsamen Dingen als „meins“ zu sprechen. Wenn sie nicht acht gibt, dann ist es ihre Wohnung, ihr Auto ja sogar ihre Hochzeit. Gelegentlich habe ich sie bei solchen Aussagen scharf angeschaut und in der Anfangszeit auch gefragt, wie sie das meine. Damals sagte sie, da wäre nichts dahinter. Manchmal bin ich mir dabei aber nicht so sicher.

Ein anderer Punkt, der schon seit Monaten nicht von ihr angesprochen wurde, ist das Thema Kinder. Wir haben ja schon vier Versuche mit künstlicher Befruchtung hinter uns. Der letzte war 2018. Letzten Sommer (glaube ich) hat sie gefragt, ob wir es noch einmal versuchen wollen. Ich sagte damals wohl, wir würden merken, ob und wann es für uns passt. Viel Zeit bleibt uns jedenfalls nicht mehr. Aber das Thema war für meine EF immer wichtiger als für mich. Ich denke, sie hat in der Zwischenzeit damit auch schon abgeschlossen.

Und so komisch es klingen mag: Den Hauskauf bereue ich nicht, ich fühle mich hier sehr wohl. Die Initiative ist aber von ihr ausgegangen. Ich bin durchaus immer ein zufriedener Mieter gewesen, und die Flexibilität ist nicht zu unterschätzen. Bei mir ist aber auch immer wieder mitgeschwungen, dass ich im Falle einer Trennung auch da einfacher rauskomme, als es beim gemeinsamen Eigentum der Fall ist. Und meiner EF unterstelle ich einfach mal, dass gerade auch der Sicherheitsgewinn durch gemeinsames Eigentum eine ihrer Triebfedern gewesen ist.

Danke Philipp, dass Du mir mit Deinen Erfahrungen so unter die Arme greifst! :prost:

So langsam möchte ich nun auf die anderen Beiträge auch noch eingehen. Mir lässt das gerade keine Ruhe...

Liebe Grüße
Bourque
 

Bourque

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Hallo Marzipanferkel!

Ich fühlte mich ungeliebt, unattraktiv, hintergangen, belogen, traurig, verzweifelt....
Diese Gefühle kenne ich auch alle. Du hast es erst verstanden, als Du in der nächsten Partnerschaft in die Situation Deines früheren EM geraten bist. Aber hätte es Dir während Deiner Ehe geholfen, diese Gefühle Deines EM zu kennen? Vermutlich nicht.

Es ist irgendwie wie mit Schmerzen bei einer Krankheit oder Verletzung. Erst wenn mal selbst in der Situation ist, kann man das Leid anderer verstehen. Hat man die Phase überstanden und ist wieder Zeit vergangen, wird diese Fähigkeit wieder schwächer. Zumindest habe ich das bei mir festgestellt.

Heute verstehen wir uns wieder richtig gut, besser als je zuvor. Er ist mir ein treuer Freund geblieben und ich ihm.
Würde ich das am heutigen Tage bereits wissen, dass meine EF und ich nach überstandener Trennung so ein Verhältnis haben könnten, dann könnte ich vielleicht ganz anders mit meiner aktuellen Situation umgehen. Die Sorge, wir könnten uns danach gegenseitig hassen bzw. meine EF würde mich hassen, kommt mir immer wieder in den Sinn. Ich kann eigentlich phasenweise gar nicht sagen, wie ich auf die Frage eines Freundes, ob ich meine EF noch lieben würde, spontan antworten würde.

Mich zu trennen war in beiden Beziehungen die einzige Lösung. Jeweils für beide Parteien die beste Lösung.
Es beruhigt mich zu wissen, dass ich vielleicht auch die Chance haben würde, das im Nachhinein über eine mögliche Trennung zu sagen. Und wenn es beide Partner so sehen, war es dann wohl auch die richtige Entscheidung, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Sollten alle meine Versuche, wieder eine sexuelle Ebene mit meiner EF zu haben, scheitern, dann wird es keine Alternative zur Trennung für mich geben.

Gerade jetzt im Moment habe ich nicht das Gefühl zu leiden. Vielleicht ist es in einer Stunde schon wieder ganz anders. Aktuell bin ich sehr kopflastig, und ich überlege, welche Maßnahmen zur Destabilisierung der Partnerschaft ich als nächstes setzen möchte. Bisher war das einfach viel zu wenig. Sie braucht offenbar viel klarere Signale. Ich möchte ihr aber keinesfalls das Gefühl geben, ich würde sie bei der Sache mit ihrer Mutter im Stich lassen.

Offen gestanden ist die Situation im Moment gar nicht so dramatisch. Ja, sie hat Krebs. Sie ist gerade mitten im zweiten Durchgang einer Chemotherapie. Aber ihre Werte sind gut, sie ist zuhause, sie hat einen EM, der immer da ist. Meine EF fährt zumindest alle 14 Tage zu ihr. Manchmal komme ich mit und besuche meine Mutter, die in der gleichen Stadt lebt. Ich bin dann meisten nur kurz bei den Schwiegereltern, mit Abstand und FFP2-Maske und natürlich auch frisch getestet. Da gehen wir allesamt kein Risiko ein.

Es ist also nicht so, dass es Tag und Nacht Sorge besteht, es könnte zu Ende gehen. Das wird es irgendwann, aber keiner weiß es. Diese Situation wird also nicht von einen Tag auf den anderen überwunden sein. Es wird keine Diagnose geben, dass sie wieder gesund ist. Man wird höchstens das Wachstum der Krebszellen über einen längeren Zeitraum hemmen können.

Meine EF liebt Schokolade über alles. Seit fünf Monaten isst sie keine mehr. Das will sie erst wieder tun, wenn ihre Mutter gesund ist. Dafür ist sie nun kiloweise Raffaello () und zündet jeden Tag Kerzen an, telefoniert jeden Tag zweimal mit ihr - einmal davon eine Stunde lang.

Würde ich das alles tun, wenn meine Mutter in der Situation wäre? Möglicherweise ja. Ich würde häufiger mit ihr telefonieren, sie öfter besuchen fahren. Kerzen? Kann sein. Schokolade ist mir egal. Würde ich keinen Sex mit meiner EF deswegen haben wollen? Ich weiß es nicht. Zumindest nicht ein halbes Jahr lang. Denn was hilft es mir, wenn ich aus Sorge um andere selbst krank werde. Und keinen Sex und keine Zuneigung vom Ehepartner zu bekommen macht krank.

Marzipanferkel, jetzt bin ich schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste gekommen...

Danke für Deine Anteilnahme :smile: Mir tut jeder Beitrag hier unglaublich gut, und ich fühle mich nicht mehr allein mit meinen Sorgen. Wie es auch weitergehen wird - ich weiß, es gibt auch ein Danach.

Liebe Grüße
Bourque
 

Bourque

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Hallo Heuer!

Danke, dass Du bei mir schreibst.

Bei mir waren es 3-4 sexlose Jahre die ich litt. Bis meine damalige Frau sich dann von mir trennte.
So lange will ich das nicht mitmachen. Wir hatten in der Vergangenheit auch schon mal drei, vier Monate ohne, aber ein halbes Jahr haben wir das erste Mal. Und dabei gab es letzten Sommer eine so gute Phase, das ich geglaubt habe, es passt wieder.

Auch habe ich keine Lust, die Trennung, so sie unvermeidbar sein sollte, meiner EF zu überlassen. Ich weiß nicht, ob das mein Stolz ist, weshalb ich das nicht will. Irgendwie denke ich, dass ich mich deutlich intensiver mit unserer Ehe auseinandersetze, als meine EF das tut. Vielleicht macht sie sich mehr Gedanken darüber, als ich mir vorstellen kann. Vielleicht verschwendet sie aber auch keinen Gedanken daran. Vielleicht denkt sie sich nur: „Gut, dass mein EM mich sexuell nicht mehr bedrängt - warum auch immer.“

Ich will das Ganze selbst zu einem Punkt führen. Entweder zu einer Rückkehr zu einer „normalen“ Partnerschaft, in der es auch eine körperliche Ebene gibt, oder eben zum Ende der Partnerschaft. Mit der Vorgabe der zeitlichen Schiene lasse ich mir noch ein wenig Zeit.

Ein eindringliches Gespräch und dann entsprechend und konsequent handeln.
Das Gespräch wird dann kommen, wenn ich mit meinen Destabilisierungsmaßnahmen erfolglos gewesen sein sollte oder zumindest nicht die Wirkung erzielt haben konnte, die ich mir erwarte. Dann werde ich, wie von PhilippX vorgeschlagen, unmittelbar darauf noch den Versuch einer räumlichen Trennung in Erwägung ziehen. Und wenn ich erst einmal an diesem Punkt angekommen bin, sind die möglichen weiteren Schritte sehr überschaubar, denke ich.

Aber zwischen diesem einen Gespräch und den laufenden Destabilisierungsmaßnahmen werde ich noch eingehender darüber nachdenken, ob nicht eine Art Gesprächstherapie o.ä. dazu geeignet wäre, Knoten aus der Vergangenheit aufzulösen. Meiner EF traue ich durchaus zu, dass sie sehr dazu neigt, mir Verfehlungen aus der Vergangenheit durchgehend vorzuwerfen. Wenn wir mal streiten, lässt sie das durchblicken. Wie ernst diese Anschuldigungen sind, kann ich nicht sagen. Wolfgang meinte in einem Telefonat, dass es kaum nachvollziehbar wäre, wenn sie mir eine Situation aus 2014 heute noch ernsthaft vorwirft. Dazwischen liegen immerhin auch die ganzen Versuche, Kinder zu bekommen, um nur ein wesentliches Beispiel zu nennen. Das passt dann doch irgendwie nicht zusammen. Aber verstehe einer die Frauen... ()

Liebe Grüße
Bourque
 

Heuer

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ob nicht eine Art Gesprächstherapie o.ä. dazu geeignet wäre, Knoten aus der Vergangenheit aufzulösen.
Vieleicht wäre ein Mentor für dieses Gespräch der beste Weg. So würde ich es heute versuchen zu machen. Oder mit einem Psychologen darüber reden und diesen dann als Mentor einsetzen.
 

Bourque

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Hallo Heuer!

Oder mit einem Psychologen darüber reden und diesen dann als Mentor einsetzen.
Wir haben ja dieses Therapeutenpaar, bei denen wir im Herbst ein paar Termine hatten. Die sind zwar nicht mit meinen Plänen der Destabilisierung der Beziehung kompatibel, aber möglicherweise könnten sie dir richtigen Personen sein, um eine solche Aufarbeitung zu steuern.

Wir wurden ja nach fünf Sitzungen quasi entlassen, da der Anlass für die Konsultierung mehr oder weniger aufgearbeitet wurde. Das Thema war unsere Kommunikation und worauf wir achten sollen, wie wir miteinander reden sollen und auch dass jeder von uns die Konfrontation nicht scheuen sollte, wenn es was zu sagen gibt. Das ist vor allem auch mein Thema, weil ich in der Vergangenheit kleine Themen gar nicht ansprechen wollte, weil mir der Aufwand zu mühsam erschien. Das halte ich jetzt anders.

Und die Therapeuten haben uns geraten, einmal im Halbjahr trotzdem einen Termin wahrzunehmen um zu schauen, wie es sich so entwickelt. Die werden uns also in einem Monat fragen, wie es uns so ergangen ist. Darin sehe ich mehr und mehr eine Möglichkeit, wie ich zum aktuellen Thema hinlenken kann. Und das Schlafen auf der Couch war zum damaligen Zeitpunkt ja schon ein Thema. Da waren es allerdings nur wenige Wochen und man konnte das mit der Ausnahmesituation erklären.

Wenn sie uns darauf ansprechen würden, dann könnte ich da einhaken und sagen, das mir das nicht passt und auch dass ich mir Sorgen mache, weil das doch nicht „normal“ sei.

Dann hat meine EF die Chance sich zu erklären. Vielleicht kommt dann raus, was wirklich los ist. Vielleicht sagt sie dann, sie findet mich nicht mehr anziehend. Dann können die Therapeuten beginnen, nach den Gründen zu suchen.

Vielleicht warte ich aber doch auf unseren Termin im nächsten halben Jahr - September oder Oktober - und gebe mir bis dahin Zeit, andere Mittel zu finden, um den Motor wieder zu starten.

Also darüber muss ich mir noch Gedanken machen, ob ich das schon Mitte Mai in Angriff nehmen soll, oder doch lieber abwarte. Keine Ahnung, was vernünftiger wäre.

Liebe Grüße
Bourque
 

Heuer

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Dann solltest du die Therapeuten vorher informieren damit sie von sich aus auf das Thema lenken.:PP
 

Marzipanferkel

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Hallo Marzipanferkel!


Diese Gefühle kenne ich auch alle. Du hast es erst verstanden, als Du in der nächsten Partnerschaft in die Situation Deines früheren EM geraten bist. Aber hätte es Dir während Deiner Ehe geholfen, diese Gefühle Deines EM zu kennen? Vermutlich nicht.

Hm gute Frage ... wenn ich gewusst hätte wie sehr es ihn schmerzt ... vermutlich hätte ich mich dann noch mehr "gezwungen" mit ihm körperlich zu werden. Denn man will dem anderen ja nicht absichtlich weh tun. Oder vielleicht hätte ich mich viel früher getrennt, damit es ein Ende hat.

Es ist irgendwie wie mit Schmerzen bei einer Krankheit oder Verletzung. Erst wenn mal selbst in der Situation ist, kann man das Leid anderer verstehen. Hat man die Phase überstanden und ist wieder Zeit vergangen, wird diese Fähigkeit wieder schwächer. Zumindest habe ich das bei mir festgestellt.

Ja da gebe ich dir Recht. Ich muss auch zugeben, dass ich mir damals immer dachte, was denn jetzt so schlimm an der Situation ist? Und warum er so "ein Theater" macht. Ich konnte das nicht nachvollziehen, denn für mich war es ja nicht so wild.

Würde ich das am heutigen Tage bereits wissen, dass meine EF und ich nach überstandener Trennung so ein Verhältnis haben könnten, dann könnte ich vielleicht ganz anders mit meiner aktuellen Situation umgehen. Die Sorge, wir könnten uns danach gegenseitig hassen bzw. meine EF würde mich hassen, kommt mir immer wieder in den Sinn. Ich kann eigentlich phasenweise gar nicht sagen, wie ich auf die Frage eines Freundes, ob ich meine EF noch lieben würde, spontan antworten würde.

Mit dem Risiko muss man einfach leben. Die Trennung war auch wirklich schlimm für ihn. Er hat geweint, gelitten, wollte sich was antun. Es gab aber keine andere Möglichkeit und ich wusste, was er noch nicht einsehen konnte - er wird mit mir niemals glücklich und würde irgendwann eine Frau finden die gleiche Bedürfnisse hat.

Es hat eine Weile gedauert. Nachdem der erste Schock überwunden war, hat er sich erstmal sexuell richtig ausgelebt :lach: Zu dem Zeitpunkt hatten wir sogar noch eine gemeinsame Wohnung
.

Es beruhigt mich zu wissen, dass ich vielleicht auch die Chance haben würde, das im Nachhinein über eine mögliche Trennung zu sagen. Und wenn es beide Partner so sehen, war es dann wohl auch die richtige Entscheidung, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Sollten alle meine Versuche, wieder eine sexuelle Ebene mit meiner EF zu haben, scheitern, dann wird es keine Alternative zur Trennung für mich geben.

Die Entscheidung wirst du irgendwann treffen, mach dir da keinen Druck. Sie weiß ja wie es um dich steht und sie wird auch irgendwo wissen, dass es so nicht ewig weiter geht. Ich denke, wenn man so lange zusammen ist/war, hat man immer eine Chance, auch nach der Trennung eine gute Freundschaft aufzubauen.

Gerade jetzt im Moment habe ich nicht das Gefühl zu leiden. Vielleicht ist es in einer Stunde schon wieder ganz anders. Aktuell bin ich sehr kopflastig, und ich überlege, welche Maßnahmen zur Destabilisierung der Partnerschaft ich als nächstes setzen möchte. Bisher war das einfach viel zu wenig. Sie braucht offenbar viel klarere Signale. Ich möchte ihr aber keinesfalls das Gefühl geben, ich würde sie bei der Sache mit ihrer Mutter im Stich lassen.

Putz dich raus und hab ein bisschen Spaß ohne sie. Ist im Moment etwas schwierig, ich weiß. Sie muss merken, dass du ihr etwas entgleitest. Allerdings wäre ich vorsichtig was Kontakt zu anderen Frauen angeht. Das kann nach hinten losgehen. Entweder sie ist wahnsinnig verletzt oder sie merkt, dass es ihr total egal ist. Ein bisschen flirten geht aber klar :lach: Allerdings könnte es auch passieren dass du dich verknallst oder sich aus einem Flirt mehr entwickelt als dir eigentlich lieb ist!

Offen gestanden ist die Situation im Moment gar nicht so dramatisch. Ja, sie hat Krebs. Sie ist gerade mitten im zweiten Durchgang einer Chemotherapie. Aber ihre Werte sind gut, sie ist zuhause, sie hat einen EM, der immer da ist. Meine EF fährt zumindest alle 14 Tage zu ihr. Manchmal komme ich mit und besuche meine Mutter, die in der gleichen Stadt lebt. Ich bin dann meisten nur kurz bei den Schwiegereltern, mit Abstand und FFP2-Maske und natürlich auch frisch getestet. Da gehen wir allesamt kein Risiko ein.

Es ist also nicht so, dass es Tag und Nacht Sorge besteht, es könnte zu Ende gehen. Das wird es irgendwann, aber keiner weiß es. Diese Situation wird also nicht von einen Tag auf den anderen überwunden sein. Es wird keine Diagnose geben, dass sie wieder gesund ist. Man wird höchstens das Wachstum der Krebszellen über einen längeren Zeitraum hemmen können.

Meine EF liebt Schokolade über alles. Seit fünf Monaten isst sie keine mehr. Das will sie erst wieder tun, wenn ihre Mutter gesund ist. Dafür ist sie nun kiloweise Raffaello () und zündet jeden Tag Kerzen an, telefoniert jeden Tag zweimal mit ihr - einmal davon eine Stunde lang.

Würde ich das alles tun, wenn meine Mutter in der Situation wäre? Möglicherweise ja. Ich würde häufiger mit ihr telefonieren, sie öfter besuchen fahren. Kerzen? Kann sein. Schokolade ist mir egal. Würde ich keinen Sex mit meiner EF deswegen haben wollen? Ich weiß es nicht. Zumindest nicht ein halbes Jahr lang. Denn was hilft es mir, wenn ich aus Sorge um andere selbst krank werde. Und keinen Sex und keine Zuneigung vom Ehepartner zu bekommen macht krank.

Mein Papa ist während unsere Beziehung nach 2 Jahren Kampf gegen den Krebs gestorbenen. Die Zeit war echt hart und wir haben in der Zeit wirklich zusammengehalten. Mit dem Sexleben hatte das allerdings nix zu tun. Für mich sind das alles vorgeschobene Gründe. Nix anderes als wenn der Mann sagt er hat seit Monaten Stress auf Arbeit und kann deswegen keinen Sex haben, sorry :headshake:

Marzipanferkel, jetzt bin ich schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste gekommen...

Danke für Deine Anteilnahme :smile: Mir tut jeder Beitrag hier unglaublich gut, und ich fühle mich nicht mehr allein mit meinen Sorgen. Wie es auch weitergehen wird - ich weiß, es gibt auch ein Danach.

Liebe Grüße
Bourque


Lass dich nicht unterkriegen und Versuch wirklich auch ein bisschen dein Ding zu machen und sie gleichzeitig zu unterstützen.

Huch, das Zitieren krieg ich hin, hab jetzt allerdings im Zitat geantwortet :lach:

Liebe Grüße
 
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Bourque

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Hallo Heuer!
Hallo Marzipanferkel!

Auf ein paar Beiträge dazwischen möchte ich noch antworten, habe aber noch nicht die Zeit dafür gefunden. Das hole ich noch nach.

Dann solltest du die Therapeuten vorher informieren damit sie von sich aus auf das Thema lenken.:PP
Natürlich werde ich das nicht tun :PP, sondern einfach darauf vertrauen, dass sie ihr Geld wert sind.

Lass dich nicht unterkriegen und Versuch wirklich auch ein bisschen dein Ding zu machen und sie gleichzeitig zu unterstützen.
Das ist, denke ich auch, eine gute Mischung. „Mein Ding machen“ habe ich schon zu lange nicht mehr beherzigt. Das heißt ja auch nicht, dass man deswegen den Partner ignoriert.

Danke euch, dass ihr meinen Strang verfolgt. Das lesen hier gibt mir immer wieder auch die nötige Ruhe, um wieder runter zu kommen.

Liebe Grüße
Bourque
 

Sternchen73

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Wenn sie uns darauf ansprechen würden, dann könnte ich da einhaken und sagen, das mir das nicht passt und auch dass ich mir Sorgen mache, weil das doch nicht „normal“ sei.

Dann hat meine EF die Chance sich zu erklären. Vielleicht kommt dann raus, was wirklich los ist. Vielleicht sagt sie dann, sie findet mich nicht mehr anziehend. Dann können die Therapeuten beginnen, nach den Gründen zu suchen.

Dazu kann ich dir sagen, Bourque, das es mir nicht gelungen ist, Gründe zu benennen, bzw. mich zu erklären.
Mich hat es noch mehr unter Druck gesetzt, dass mein Ex-Mann eine Erklärung haben wollte. Ich konnte mich nicht erklären, ich konnte auch keine Gründe nennen. Ich habe mich selbst auch nicht wohl gefühlt und mich und meine Weiblichkeit häufig in Frage gestellt.
Von verspreche dir da nicht zu viel von solch einem Gespräch. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn es mit Hilfe von Therapeuten gelingt, Gründe zu finden, mit denen man dann weiter arbeiten kann.
 

Bourque

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Hallo Sternchen!

Danke für Deinen Beitrag. Jetzt war ich wieder ein paar Tage hier offline. Heute vor zwei Wochen hatte ich ein Gespräch mit Wolfgang.

Zum Einen meint er, benötigt meine EF viel klarere Signale als die, die ich bisher gesendet habe. Er meint, er kenne viele Beispiele aus der Praxis, wo einfach mehr nötig war. Ich werde das weiter betreiben. Ich soll Kollegin2, auch wenn ich sie gar nicht wirklich treffe, trotzdem einbauen. Einmal hat mich meine EF ja schon mit ihr gesehen. Inzwischen hat Kollegin2 mir auch gesagt, dass sie das gerne wiederholen möchte. Mal sehen, ob ich das zeitlich irgendwie günstig timen kann.

Ebenfalls weiter betreiben werde ich den Fokus auf mich selbst: Sport und mich häufiger für die Arbeit schön zurecht machen, sodass es meiner EF auffallen muss. Vielleicht einmal ein neues Kleidungsstück, ein anderes Rasierwasser u.s.w.

Und zuletzt rät mir Wolfgang dazu, zu einem passenden Zeitpunkt, wenn meine EF mir wieder einmal die Gelegenheit dazu bietet, eine klare Ansage zu machen. Meine EF hat vor zwei halb fragend, halb feststellend zu mir gemeint, dass wir uns doch wirklich sehr gut miteinander verstehen. Vermutlich hatte eine Arbeitskollegin Stress in der Beziehung.

Diese Gelegenheit hätte ich nützen sollen, um zu sagen: „Ja, da hast Du schon Recht. Es passt alles ganz gut, nur dass wir schon lange keinen Sex mehr miteinander haben, ist eine halbe Katastrophe und kann auf Dauer natürlich nicht so bleiben.“ Sehr vereinfacht formuliert.

Ich konnte mich nicht erklären, ich konnte auch keine Gründe nennen. Ich habe mich selbst auch nicht wohl gefühlt und mich und meine Weiblichkeit häufig in Frage gestellt.
Gut möglich, dass meine EF das unterschreiben könnte.

Am kommenden Montag haben wir nun den nächsten Termin bei den Paartherapeuten. Mal sehen, was die uns so fragen werden. Dass wir hingehen werden, steht übrigens außer Frage. Meine EF hat erst vor wenigen Tagen erwähnt, dass sie es gut findet, dass wir uns dazu entschlossen haben.

Ich weiß aber nicht, ob ihr irgendein Thema am Herzen liegt.

Was ich spannend finde, ist, dass meine EF seit nunmehr 3 Wochen wieder im gemeinsamen Bett schläft. Einen Grund hat sie nie erwähnt. Sie hat auch keine große Sache daraus gemacht. Es war einfach an einem Abend, an dem wir uns gut unterhalten hatten, so, dass sie wie selbstverständlich hoch ging.

Sollten die Therapeuten das Thema „Schlafen auf der Wohnzimmercouch“ ansprechen, kann ich zumindest sagen, dass nach fünf Monaten nun doch wieder ein Hauch „Beziehungsnormalität“ zurückgekehrt ist.

Off Topic
Funktioniert bei auch das häufig auch nicht, dass von euch beobachtete Stränge neue Beiträge bekommen, das aber nicht bei den Benachrichtigungen aufscheint? :nanu:

Mir passiert das immer wieder. Das gleiche passiert auch bei persönlichen Nachrichten. Hier dauert es einige Stunden, bis mir eine neue Nachricht angezeigt wird.

Aber bei zwei beobachteten Strängen habe ich heute das erste Mal wieder eine Benachrichtigung erhalten, ob wohl in der Zwischenzeit rund 30 neue Beiträge veröffentlicht wurden.

Vielleicht sollte ich auf E-Mail-Benachrichtigung umstellen.

Liebe Grüße
Bourque
 

Cindy

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Diese Gelegenheit hätte ich nützen sollen, um zu sagen: „Ja, da hast Du schon Recht. Es passt alles ganz gut, nur dass wir schon lange keinen Sex mehr miteinander haben, ist eine halbe Katastrophe und kann auf Dauer natürlich nicht so bleiben.“ Sehr vereinfacht formuliert.
Vielleicht spricht deine EF das Thema nochmal an...oder du fragst kurz nach, was es ergeben hat.

Ich habe das Thema Sex leider nicht ernst genug genommen, bzw.war zu sehr mit meiner Krankheit beschäftigt...und dann war es zu spät. Ex hat mir immer den Vorwurf gemacht nicht zu reden. Das hat mich in meiner Blase anfangs nicht erreicht. Als ich spürte er wendet sich von mir ab, wurde ich aktiv und wollte es im Urlaub nachholen...zu spät!

Du bist auf einem guten Weg. Deine Frau kann leichte Veränderungen wahrnehmen. Ist wieder ins Schlafzimmer gezogen. Wenn du ihr jetzt noch dein Problem mitteilen kannst und du weiterhin so agierst, wird es sicherlich was in ihr auslösen. Das hat es bei mir auch...nur leider hat sich mein Ex nicht soviele Gedanken zu einem guten Lösungsweg gemacht.
 

Bourque

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Hallo Cindy!

Danke für Deinen Beitrag. Ich lese bei Dir auch regelmäßig mit, was sich so tut.

Darauf hoffe ich, dass meine EF das Thema bald am Schirm haben wird. Ich versuche es weiter mit regelmäßigen kleinen Veränderungen. Wenn sich wieder eine passende Situation ergibt, werde ich aber mit klaren Worten vorbereitet sein. Keine Schuldzuweisungen, aber ihr unmissverständlich mitzuteilen, dass mir da in der einen Hinsicht die Perspektive fehlt und das nicht ewig so bleiben wird können.

Ich hoffe, das sitzt dann erstmal und es kommen keine Fragen von ihr, was die Alternativen für mich wären. Im Zweifel würde ich sagen, ich hätte darüber noch nicht nachgedacht - nur, dass es so eben nicht bleiben kann.

Das meinte ich in Deinem Strang auch mit „Vielfalt an Beziehungskonstellationen“, also wie unterschiedlich wir alle sind. Manche machen sich viele Gedanken darüber, wie eine gemeinsame Lösung funktionieren könnte, andere wiederum entscheiden für sich selbst, dass es reicht und holen sich das außer Haus oder trennen sich gleich ohne viele Worte. Und das Thema Vertrauensverlust nehmen auch alle ganz unterschiedlich wahr.
 

Cindy

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Darauf hoffe ich, dass meine EF das Thema bald am Schirm haben wird. Ich versuche es weiter mit regelmäßigen kleinen Veränderungen. Wenn sich wieder eine passende Situation ergibt, werde ich aber mit klaren Worten vorbereitet sein. Keine Schuldzuweisungen, aber ihr unmissverständlich mitzuteilen, dass mir da in der einen Hinsicht die Perspektive fehlt und das nicht ewig so bleiben wird können.
Versuche es weiter mit den subtilen Veränderungen...aber sie sollte auch auf dein wahres Thema aufmerksam gemacht werden.
Ich hoffe, das sitzt dann erstmal und es kommen keine Fragen von ihr, was die Alternativen für mich wären. Im Zweifel würde ich sagen, ich hätte darüber noch nicht nachgedacht - nur, dass es so eben nicht bleiben kann.
Könnte sein, dass deine Frau nachfragt...aber die Antwort ist gut!
Das meinte ich in Deinem Strang auch mit „Vielfalt an Beziehungskonstellationen“, also wie unterschiedlich wir alle sind. Manche machen sich viele Gedanken darüber, wie eine gemeinsame Lösung funktionieren könnte, andere wiederum entscheiden für sich selbst, dass es reicht und holen sich das außer Haus oder trennen sich gleich ohne viele Worte. Und das Thema Vertrauensverlust nehmen auch alle ganz unterschiedlich wahr.
Das stimmt. Allerdings empfinde ich deine Art damit umzugehen sehr anständig und hinterlässt keine Scherbenhaufen:zwinkern: Die Gefühle für deine Frau scheinen noch nicht erloschen, während mein Mann durch die Affäre wohl leider nur noch bei 20 % war.
 

Bourque

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Liebe Mitleserinnen und Mitleser!

Viel hat sich seit dem letzten Eintrag eigentlich nicht getan. Der Gesundheitszustand der Schwiegermutter ist nun nach dem zweiten Chemo-Zyklus gegenüber dem Ende des ersten fast erwartungsgemäß unverändert. Das heißt, das grundsätzlich erfreuliche Ergebnis nach dem ersten Zyklus konnte im Sinne einer weiteren Verbesserung nicht wiederholt werden. Verständlicherweise belastet das meine EF.

Weiterer Anlass für meinen Eintrag ist das traurige Jubiläum, dass wir vor 9 Monaten das letzte Mal GV hatten. Zwar bin ich stolz darauf, von mir aus keinerlei Druck ausgeübt zu und keine Bedürftigkeit gezeigt zu haben, eine Veränderung konnte ich aber auch nicht wirklich bemerken.

Ich könnte auch gar nicht sagen, wie viele Shittests ich nicht bemerkt und dadurch vielleicht unbewusst vergeigt habe.

Dass ich nun nach der Öffnung der Gastronomie und der deutlich höheren Anwesenheit im Büro nun nicht immer unmittelbar nach Hause komme, scheint sie zwar zu stören, aber ich merke da auch zu wenig.

Was mir extrem schwer fällt ist es, ihr gegenüber freundlich distanziert zu sein. Mich ärgert bzw. belastet die Situation schon so sehr, dass ich aufpassen muss, nicht ständig zu explodieren. Wenn ich es - wie meistens - schaffe, halbwegs ruhig zu bleiben, ist es extrem neutral und fast desinteressiert. Irgendwie finde da die goldene Mitte gar nicht.

Was mich auch beunruhigt ist die Tatsache, dass ich inzwischen gar nicht mehr scharf auf sie bin. Das hat im Laufe der vergangenen 9 Monate mehr und mehr abgenommen. Vielleicht ändert sich das ja wieder.

An den letzten beiden Tagen war sie - was sehr ungewöhnlich für sie ist - am Weg vom Bad in den Ankleideraum ganz unbekleidet und ist auch nicht „geflüchtet“, als ich die Stiege hinaufkam. Solche Situationen hat sie seit längerer Zeit vermieden. Keine Ahnung, ob das was zu bedeuten hat.

Was es aber definitiv nicht gab und nicht gibt, sind Situationen, in denen ich auch nur ansatzweise darüber nachdenken würde, sie könnte gerade Lust haben.

Mir fehlt gerade wirklich die Inspiration, was es braucht, um da auch nur einen Millimeter an Bewegung zu provozieren.

Achja - durch die Situation mit ihrer Mutter haben sich unsere - oder besser - ihre Pläne für den Urlaub geändert. Eigentlich hätten wir am Sonntag ihre Eltern an ihrem Wohnort vor der Abfahrt in deren Urlaub treffen sollen, wir hätten eine Woche in deren Haus verbracht und eine kleinen gemeinsamen Urlaub verbracht. Dann wäre meine EF für 10 Tage zur ihrer Mutter in den Urlaub nachgefahren, ich wäre in der Zeit wieder zuhause gewesen und hätte selbst zumindest eine Woche Urlaub allein genossen.

Die Planänderungen habe ich immer im letzten Moment erfahren. Damit habe ich nicht das große Problem, denn ich verstehe die schwierige Situation. Aber jetzt kommt es: Nachdem sie mir das letzten Freitag erzählt hat, habe ich ihr gesagt, dass ich nun schon Urlaub beantragt habe.

Da fragt sie mich doch ernsthaft, was mir überhaupt einfiele, während ihres Aufenthaltes am Meer Urlaub zu nehmen!!! :headshake:

Ich fragte sie dann nur, was sie eigentlich glaubt. Ob ich sie fragen müsste, ob und wann ich meinen Vorjahresurlaub verbrauchen darf, der ansonsten mit Jahresende verfällt. Die nimmt sich doch immer wieder solche Dinge heraus und bringt das mit einer Selbstverständlichkeit. Sie erwischt mich immer wieder mal mit solchen völlig unerwartbaren Aussagen, dass ich nicht weiß, wie ich darauf angemessen reagieren soll.

Wie soll ich denn das „trainieren“?

Nun wurde der Eintrag wieder einmal viel länger, als ich es geplant hatte...

Liebe Grüße an alle und genießt den Sommer! :coolwink:
Bourque
 

Admin Wolfgang

Administrator
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Hallo Bourque,

tja, da reihst Du Dich ein in die vielen Hundertausenden von Paaren, die in einer Ehe leben, in der sich die Sexualität zwischen den Partnern in Luft aufgelöst hat. :|

Deine Frau hat offensichtlich das Thema zu den Akten gelegt, sie spürt keine Lust und hat deshalb auch kein Verlangen; wahrscheinlich nach niemandem. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass da noch was zu holen sein wird für Dich. Du wirst nicht umhin kommen den Zustand zu akzeptieren oder Dich zu trennen, bzw. Dir ne Affäre zu suchen.
 

Bourque

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Lieber Wolfgang!

Wie immer danke ich Dir für Deine klaren Worte. Dass ich diesen Zustand gewiss nicht akzeptieren kann, weißt Du ja aus unseren Gesprächen. Bis Ende August sollte die Situation ja noch stabil genug sein, um da und dort jemanden zu treffen. Da sollte es die eine oder andere Gelegenheit geben, die Umgebung wieder mit offeneren Augen zu sehen und dabei nicht zu sagen: „Ich bin verheiratet, und da darf das nicht passieren.“

Meine EF betreffend habe ich auch den Eindruck, dass sie - zumindest in ihrer aktuellen Phase - auch mit keinem anderen lustvolle Erlebnisse haben möchte. Die hat das Thema völlig aus ihrem Leben ausgeklammert.

Sollte es wirklich zu einer Trennung kommen, wird sie bestimmt nach ein paar Monaten, sobald sie unsere Partnerschaft abgeschlossen haben wird, schon wieder Lust darauf haben. Das wird aber erst dann der Fall sein, wenn das für uns gelaufen ist.

Und sollte ich wirklich nach einer Affäre Ausschau halten oder nach der Variante, die @PhilippX ins Spiel gebracht hat, so könnte es doch auch - wenn auch eher unwahrscheinlich - sein, dass meine EF im Falle des Auffliegens nicht einmal eine Trennung haben wollte, weil sie ja wissen muss, dass sie mir das, was ich brauche, nicht geben kann.

Wäre so ein Szenario völlig auszuschließen?

Falls das undenkbar ist, kann es doch eigentlich auch nur heißen, dass sie vielleicht gar nicht mehr an der Ehe festhalten will und nur nicht von sich aus den Stein ins Rollen bringen will. Das wiederum würde nicht zu ihrem restlichen Verhalten passen.

Die Zeit für ein Umdenken ist wohl jedenfalls gekommen.

Liebe Grüße
Bourque
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Und sollte ich wirklich nach einer Affäre Ausschau halten oder nach der Variante, die @PhilippX ins Spiel gebracht hat

Was meinst du denn genau? Statt einer Affärenfrau eine Escortdame - diesen Vorschlag?
Ich würde sagen, kommt immer darauf an, wieviel emotionale Verwicklungen du willst. Eine AF ist ja auch eine Frau mit Gefühlen und wie man im Affärenforum immer wieder liest, verlieben sich sich am Ende in den AM und wollen ihn dann für sich - trotz gegenteiliger Beteuerungen am Anfang. Ich empfände das ganze Drama, das sich dann da bildet, als eine weitere Belastung.

Andererseits sehe ich es, dass jeder Mann auch einen Anspruch an sich selber hat. Wollen wir zu diesen zwielichtigen Gestalten werden, die ein Doppelleben führen? Gibt es ein wahres Leben im falschen? Solange keine Kinder da sind, würde ich tatsächlich das Beziehungsende favorisieren, statt in der Kumpanei zu versauern und sich jeden Tag mehr und mehr über den Partner zu ärgern. Und diese Anzeichen sind bei dir ja bereits da:

Was mir extrem schwer fällt ist es, ihr gegenüber freundlich distanziert zu sein. Mich ärgert bzw. belastet die Situation schon so sehr, dass ich aufpassen muss, nicht ständig zu explodieren. Wenn ich es - wie meistens - schaffe, halbwegs ruhig zu bleiben, ist es extrem neutral und fast desinteressiert. Irgendwie finde da die goldene Mitte gar nicht.

Und das mit der goldenen Mitte ist menschlich schwierig. Ich bin schon mega gereizt nach zwei Wochen. :lach:

An den letzten beiden Tagen war sie - was sehr ungewöhnlich für sie ist - am Weg vom Bad in den Ankleideraum ganz unbekleidet und ist auch nicht „geflüchtet“, als ich die Stiege hinaufkam. Solche Situationen hat sie seit längerer Zeit vermieden. Keine Ahnung, ob das was zu bedeuten hat.

Weil du keine Gefahr mehr bist. Du bist jetzt der asexuelle Mitbewohner.

Die hat das Thema völlig aus ihrem Leben ausgeklammert.

Ja, Frauen können das.

wird sie bestimmt nach ein paar Monaten, sobald sie unsere Partnerschaft abgeschlossen haben wird, schon wieder Lust darauf haben. Das wird aber erst dann der Fall sein, wenn das für uns gelaufen ist.

So ist es.

dass meine EF im Falle des Auffliegens nicht einmal eine Trennung haben wollte, weil sie ja wissen muss, dass sie mir das, was ich brauche, nicht geben kann.

Du denkst hier zu männlich rational. Leider ist es oft so, dass der Partner, der die Sexualität einstellt von der Grundannahme ausgeht, dass es für den anderen ebenso sein muss. Fliegt der Betrug nun auf, wirst du zum Bösen. Rationale Argumente, dass man über lange Zeiten vernachlässigt wurde etc. gelten da nicht. Es ist wirklich verblüffend, dass Menschen davon ausgehen, dass es ungefragt für den anderen okay ist, die Sexualität nun auszuklammern in der Beziehung und dass dieser sich damit stillschweigend zufrieden gibt.
Würde man wirklich das Wohl seines Partners im Blick haben, würde man sagen: "Hör zu, ich weiß nicht warum, aber Sex spielt in meinem Leben keine Rolle mehr, aber ich kann nicht erwarten, dass es dir ebenso geht, also kann ich es verstehen, wenn du dir da anderweitig aushilfst." Das wäre ein erwachsender und empathischer Umgang mit der Problematik, statt diese stille Diktatur.

dass sie vielleicht gar nicht mehr an der Ehe festhalten will und nur nicht von sich aus den Stein ins Rollen bringen will. Das wiederum würde nicht zu ihrem restlichen Verhalten passen.

Ne, du denkst da zu sehr wie ein Mann. Eine Frau erzählte mal, dass sie einfach irgendwann mit 45 keine Lust mehr auf Sex hatte. Sie hat darüber nicht reflektiert, weshalb und wieso das so ist. Aber sie brauchte es nicht mehr und lebte dann ohne Sex weiter. Ist doch schön, alles ist in der Partnerschaft vertraut, man hat gemeinsam was aufgebaut. Sex? Total überbewertet. Wir verstehen uns doch. Warum reduziert man immer alles auf Sex, weshalb wird da so großes Aufhebens gemacht? Es gibt doch wichtigeres.
Das ist so eine Denke.

Klar, Sex ist nicht alles. Aber ohne Sex ist alles in der Beziehung nichts.
 

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