Sie hat einen Kinderwunsch, ich noch nicht

Zauberwürfel

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Guten Tag ins Forum,

ich glaube ich brauche mal einen Rat von unbeteiligten Dritten.

Es geht um meine Beziehung zu meiner Partnerin, die Beziehung besteht seit ca. 5 Jahren.
Es handelt sich jeweils um die zweite lange Beziehung, beide sind gerade 32 Jahre alt.
Beide haben sehr gute Jobs und sind finanziell unabhängig voneinander.
Wir wohnen zusammen in meinem Einfamilienhaus.

Ich finde unsere Beziehung funktioniert in Summe gut bis sehr gut. Wir haben zwar gelegentlich mal kleine Streitigkeiten, das legt sich aber meist recht schnell. Zudem führen wir ca. alle zwei bis drei Wochen Gespräche, wo wir offen über Themen sprechen, die uns stören - das ist meist erstmal emotional, dann aber im Endeffekt gut da man weiß was Phase ist und an sich arbeiten kann.

Ich glaube aber, dass wir beide nicht unsere "Traumpartner" sind - dazu aber später mehr.

Bei ihr ist vor ca. einem Jahr der Kinderwunsch aufgekommen, dieser verstärkt sich nun zusehends da auch im Freundes- und Bekanntenkreis die Quote der schwangeren Frauen steigt, zudem tickt "unsere" Uhr. Es geht ihr nicht darum morgen schwanger zu werden, aber z.B. einen Plan zu haben das wir am Herbst o.ä. beginnen. Wir hatten das Thema Kinder erstmalig ersthaft vor ca. einem Jahr, wir wollen beide auch Kinder.

Mein Problem ist nun folgendes:
- Ich würde für mich persönlich sagen, dass ich aktuell bzw. auch in den kommenden 12 Monaten eigentlich noch keine Kinder haben möchte, ich kann meine Partnerin aber komplett nachvollziehen.

- Ich habe oben geschrieben, dass wir beide nicht jeweils unseren Traumpartner gefunden haben. Mein eigenes gedankliches Problem ist jedoch, dass es eigentlich "perfekt" sein muss - ist es aber nicht. Ich habe irgendwie immer ein sehr hohes Ambitionsniveau. Meine sehr großes Sorge ist nun, dass unsere Streitigkeiten in der Schwangerschaft / Kinderzeit zunehmen und wir in drei Jahren merken, dass es doch nicht funktioniert. Dann hängt da aber ein kleiner Mensch mit drin und es wird echt unschön. Ich ertappe mich auch persönlich dabei, dass ich darüber nachdenke wie es wäre "nun Single zu sein". Wir beide genießen die Zeit ohne Partner für sich allein aber auch sehr, wo man einfach mal Themen nachgehen kann die im Alltag sonst zu kurz kommen.

Ich persönlich weiß nicht, ob mein Streben nach "Perfektion" überhaupt erfüllbar ist, aber mal ein Beispiel als Vergleich: Meine erste Beziehung war meine erste große Liebe, die zweite Beziehung (meine aktuelle) ist dazu im Vergleich etwas anderes und gefühlsmäßig nicht so tief. Ist das normal? Wir sind nun wie gesagt 5 Jahre zusammen, da ist auch super viel Alltag und insbesondere nun in Corona-Zeiten auch nur sehr wenig Abwechslung möglich.

Sie setzt mir so langsam die Pistole auf die Brust und möchte nachvollziehbarerweise gerne Klarheit.
Diese Klarheit kann ich ihr leider im Moment nicht geben, ich sehe nun eigentlich zwei Optionen:

1.) Wir beenden unsere Beziehung zeitnah und trennen uns, damit sich jeder möglichst schnell neu orientieren kann
2.) Ab Herbst (oder wann auch immer) wird frei geschossen und ich lasse mich überraschen was kommt und passiert. Was denke ich wenn ich kleine Familien oder meinen Neffen sehe: Schon cool, will ich auch mal haben.

Ich möchte sie natürlich auch nicht "hinhalten" und im Herbst dann sagen, "Es wird doch nicht geschossen".

Ich brauche mal ein wenig Rat und bedanke mich für das Lesen.

Vielen Dank,
Zauberwürfel
 
Zuletzt bearbeitet:

Admina Felis

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Hallo Zauberwürfel,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB (= Objekt der Begierde) dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und deinem Partner stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Partnerschaften sind vielfältig. Es gibt Paare, Familien, gleichgeschlechtliche Beziehungen, offene Beziehungen. Eines haben alle am Anfang gemeinsam: die Liebe.

Aber auch in Partnerschaften kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Das aus unterschiedlichsten Gründen... in einem langen, gemeinsamen Alltag hat man sich festgefahren, kann nicht mehr zusammen kommunizieren oder fühlt sich nicht mehr geliebt, kann sich nicht mehr als (Liebes)Paar sehen.

Hier bekommst du Tipps und Ratschläge, wie du wieder zurück in ein unbeschwertes Miteinander finden kannst.

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Geschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Felis aus dem Team

Ps: Wolfgang's E-Book ist bei Partnerschaftsproblemen eine große Wissensbereicherung. Auch wenn es noch nicht zu einer Trennung gekommen ist, ist es für Paare wichtig, die Dynamiken zu verstehen, wenn es kriselt.
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Guten Morgen Zauberwürfel,

Ich habe oben geschrieben, dass wir beide nicht jeweils unseren Traumpartner gefunden haben.
Meine sehr großes Sorge ist nun, dass unsere Streitigkeiten in der Schwangerschaft / Kinderzeit zunehmen und wir in drei Jahren merken, dass es doch nicht funktioniert. Dann hängt da aber ein kleiner Mensch mit drin und es wird echt unschön. Ich ertappe mich auch persönlich dabei, dass ich darüber nachdenke wie es wäre "nun Single zu sein". Wir beide genießen die Zeit ohne Partner für sich allein aber auch sehr, wo man einfach mal Themen nachgehen kann die im Alltag sonst zu kurz kommen.

Also, wenn man fühlt, dass es zwar mit dem momentanen Partner ganz schön ist, aber innerlich spürt, dass da noch etwas besseres auf einen wartet, und man zudem sich auch problemlos vorstellen kann, einfach nur Single zu sein, so sind dies doch Indikatoren, dass du deine augenblickliche Partnerin zwar liebst, aber da fehlt eben etwas. Ich würde dieses Gefühl nochmal getrennt von dem Streben nach Perfektion betrachten.
Die beiden eben genannten Indikatoren sprechen eigentlich für sich, dass du aus Gründen des Selbstschutzes, des Schutzes deiner Partnerin und des Schutzes für ein mögliches Kind, klar kommunizierst, dass du dir derzeit kein Kind vorstellen kannst. Vielleicht führt dies über kurz oder lang zu einem Beziehungsende, aber schlimmer wäre es, wenn du nach der Geburt eines Kindes vollends merkst, dass du dieses Leben nicht willst und nun quasi dir dein eigenes Gefängnis gezimmert hast, aus dem du nicht so leicht ausbrechen kannst ohne mehr Leid zu zufügen als wenn du von vornherein kommuniziert hättest, dass du dich für ein Kind nicht bereit fühlst.

Deine Gedanken, dass du nicht glaubst, bei deiner Traumpartnerin gelandet zu sein würde ich aber für mich behalten. Das ist eine Baustelle, die musst du mit dir selber ausmachen.
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Da du den Begriff "Perfektion" in die Runde geworfen hast, was verstehst du denn darunter? Anders gefragt, worin ist deine Partnerin nicht perfekt? Geht es um das Aussehen? Den Charakter? Die Sexualität? Oder meinst du, dass die Gefühle in dir für sie eben nie 100 Prozent erreicht haben?
 

Zauberwürfel

Neues Mitglied
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19 Apr. 2021
Beiträge
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Moin,

erstmal Danke ich dir.

Da du den Begriff "Perfektion" in die Runde geworfen hast, was verstehst du denn darunter? Anders gefragt, worin ist deine Partnerin nicht perfekt? Geht es um das Aussehen? Den Charakter? Die Sexualität? Oder meinst du, dass die Gefühle in dir für sie eben nie 100 Prozent erreicht haben?

Ich fange mal unten an:
Es ist gefühlt eine "Mischung". Toller Charakter, wir sagen aber beide das unsere Sexualität zu kurz kommt. Ich ziehe halt den Vergleich zu meiner ersten Beziehung, da war es einfach intensiver da ich der Dame aber auch 2 Jahre hinterhergelaufen bin - das war bei meiner aktuellen Beziehung etwas anderes. Optisch finde ich sie ansprechend, wobei sie nicht mein "Idealtyp" Frau ist.

Also, wenn man fühlt, dass es zwar mit dem momentanen Partner ganz schön ist, aber innerlich spürt, dass da noch etwas besseres auf einen wartet, und man zudem sich auch problemlos vorstellen kann, einfach nur Single zu sein, so sind dies doch Indikatoren, dass du deine augenblickliche Partnerin zwar liebst, aber da fehlt eben etwas.

Ich weiß ja nicht ob etwas besseres auf mich wartet. Ich bin sicher in einer guten Situation und nicht unattraktiv für einige Frauen, aber ob es am Ende besser passt weiß man halt nie. Andere Frauen werden sich auch ihre "Marotten" haben - hat ja jeder ;-)

Wenn ich momentan mal die beiden Optionen bewerte:
1.) Beziehung beenden ist für mich im Moment eigentlich undenkbar, da ich ja zu 80-90% der Zeit glücklich bin. Das wäre also eine "minus 10".

2.) Kinder bekommen oder konkreter planen ist für mich eigentlich auch undenkbar, aber deutlich denkbarer als die Beziehung zu beenden. Das wäre also eine "minus 5".

Die Frage ist natürlich, ob die Option 1.) "Beziehung beenden" für mich deswegen undenkbar ist, weil sie zumindest kurzfristig sehr viel Leid generiert (auf ihrer als auch auf meiner Seite) aber mittel- bis langfristig für beide / ggf. drei besser ist.

Solche Gefühle passen irgendwie eigentlich gar nicht in mein "planerisches-Wesen".

Danke,
Zauberwürfel
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Hallo,

letztendlich befindest du dich an einer Weggabelung, die nun einmal eine Entscheidung erfordert. Keiner kann dir sagen, was darauf folgt.
Die beste Option wäre, dass deine Partnerin einwilligt, den Kinderwunsch um ein weiteres Jahr zu verschieben und du dann schaust, ob sich deine Gefühle in Bezug auf diese Sache verändern. Nur irgendwann braucht es dann eine definitive Entscheidung für das Singledasein oder Frau und Kind.

Ich finde, dass vergleiche ziehen immer schwierig, aber allzumenschlich ist. Doch der Vergleich verzerrt natürlich ein Stückweit den Blick auf die jetzige Partnerin bzw. bringt eine Unschärfe rein.
Aber hinsichtlich der Sexualität kannst du ja ein Gedankenexperiment machen: Wenn das Defizit in den nächsten 5, 10, 15 Jahren so bleibt, womöglich sogar noch größer wird, bist du dann weiterhin glücklich damit?
 
P

PhilippX

Gelöschter User
Vielleicht kann man auch die Thematik "Perfektion" anders betrachten. Es gibt derzeit sicherlich viele Paare, die in einer ähnlichen Situation wie du. Bei den Frauen tickt die biologische Uhr und die Männer wollten eigentlich vor dem Kind noch dieses oder jenes mit der Partnerin erleben, damit sie sich dann auf ein Kind einlassen können, denn nach dem Kind wird in den ersten Monaten erst einmal vieles nicht gehen und auch wegen dem Kind zurück gestellt werden.
Und dann kam Corona.
Die biologische Uhr tickt. Der Lockdown wird wohl noch in den Herbst andauern und falls eine Mutation auftaucht, gegen die der Impfstoff nicht wirkt, wird er länger dauern. Das Leben ist auf Stillstand. Keine Chance, die Dinge, die man unbedingt noch vor dem Kind machen und erleben wollte, umzusetzen. Es ist nicht perfekt.

Aber irgendwann tickt die biologische Uhr eben nicht mehr. Es braucht eine Entscheidung. Eine, die nicht gefühlt Verzicht darstellt, denn aus diesem Gefühl kann später ein Vorwurf gebastelt werden, der die Beziehung belastet.
Vielleicht schaut man dann einfach, was das war, was man für perfekt erachtet und prüft sie erneut. Und vielleicht sind sie dann nicht mehr so wichtig im Vergleich zu dem, was man mit der Partnerin hat. Und vielleicht kann man sie dann auch loslassen und sich für das Neue und ungeplante öffnen.
 

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