Casandra80
Aktives Mitglied
- Registriert
- 26 Okt. 2019
- Beiträge
- 1.592
Hallo liebes Forum,
ich war länger im Ex-Back unterwegs und habe dort ganz ganz tolle Hilfe bekommen. Mit meinem Ex habe ich sehr gut abgeschlossen, ich habe den Cut mit einem kleinen Einbruch (kurz nach dem Cut) durchgezogen und mit diesem Mann keinen Kontakt mehr seit fast einem Jahr. Kann dazu auch gerne noch mal ein Update im anderen Strang schreiben, dieser kann dann geschlossen werden. Ich brauchte aber sehr lange, um die Sache für mich zu verarbeiten und habe vermutlich deswegen nicht mehr hier geschrieben, da ich keine Berührungspunkte mit meiner eigenen Thematik haben wollte.
Nun bin ich seit 4 Monaten in einer neuen Beziehung, einer Fernbeziehung. Uns trennen ca. 450km. Ich habe mich bewusst darauf eingelassen, da ich eh schon länger vorhatte, meine Stadt zu verlassen.
Ich bin 40, er ist 54. Er ist geschieden. Leider ist er erst sehr frisch getrennt gewesen von seiner Ex-Freundin als wir uns kennen lernten (das war nicht seine Ex-Frau). Mit dieser Ex-Freundin hatte er eine toxische On-Off Beziehung über 4 Jahre, sie wohnten zusammen. Ich sagte ihm damals schon, dass mir das zu früh ist, dass da noch gar nichts verarbeitet sein kann, und ich kein Rebound sein will. Er verneinte und meinte, die Beziehung war schon lange kaputt und er sei zu 100% über sie hinweg. Sie sei eine Borderlinerin und er sei froh, endlich befreit zu sein. So ganz glaub ich das aus heutiger Sicht aber nicht.
Gut, unser Anfang war wunderschön. Wir sind dann auch sehr schnell zusammen in den Urlaub gefahren, der sehr harmonisch war. Haben Weihnachten und Silvester zusammen verbracht. Er stellte mich seinen besten Freunden als seine neue Freundin vor, erzählte seinen Kindern, dass ich seine neue Freundin sei. Nannte alles zwischen uns eine Beziehung.
Ich bin meistens zu ihm gefahren, weil ich mich bei ihm wohler fühle. Eigentlich wollte er hingegen eher in meine Stadt.
Nun kommen wir zum schwierigen Part. Schon in der Nach-Weihnachtszeit merkte ich, dass es unharmonisch war zwischen uns. Wir hockten fast 10 Tage in seiner Wohnung, da man wegen Lockdown kaum was machen konnte. Ich bin ein sehr häuslicher Typ, er hingegen liebt es, Dinge zu erleben, Leute zu treffen und draußen unterwegs zu sein. Er wurde immer unzufriedener und derweilen aggressiv. Ich konnte mich in diesen Situationen kaum zurückziehen, denn wo sollte ich im Streit in einer fremden Stadt abends hin? Er beruhigt sich dann aber immer wieder und zeigte eine Stunde später ein komplett anderes, liebevolles Gesicht, so dass ich dachte: Alles wieder supi. Er ist halt etwas cholerisch.
Dasselbe zeigte sich letztes Wochenende. Ich war wieder für fünf Tage bei ihm….er äußerte plötzlich, ihm sei das alles viel zu viel und zu schnell, er müsse sich sortieren. Wisse nicht was er wolle. Er fand es befremdlich, dass ich gleich nach meinem ersten Besuch bei ihm so viele meiner Sachen da gelassen hätte als wolle ich direkt einziehen. Er sagte damals aber nichts, im Gegenteil, er fand es gut (dass ich nicht immer so viel hin und her schleppen müsse). Habe ich die Signale nicht gesehen? Er sagte dann, er könne mir aktuell doch nicht die Beziehung geben, die ich wünsche. Er geht davon aus, ich wolle sofort das volle Programm: Heiraten, zusammen ziehen, schnell ein Kind. (will ich gar nicht und hab ich nie geäußert)
Er hatte Angst, dass ich direkt und sofort bei ihm einziehen wolle, wenn ich kurzfristig in seiner Stadt einen Job bekomme. (Ich hatte mich dort beworben). Das wolle er nicht. Er merkt auch, er hat die Ex-Beziehung noch nicht verarbeitet.
Ich habe hier so viel im Forum gelesen und gelernt und wieder mal Fehler gemacht. Zu viel Sicherheit gegeben, zu schnell Verbindlichkeit geäußert bzw. seine gespiegelt, ich war auch immer verfügbar, wenn er angerufen hat. Das weiß ich alles, nur ich wollte im Kennenlernen ja nicht taktieren. Er hat ja alles in die Hand genommen. Er hat viel Gas gegeben, war sehr verliebt. Ich sagte dann am letzten Wochenende auch das erste Mal, ich hätte mich in ihn sehr verliebt. Ich hatte das Gefühl, von da an ging es bergab. Ich sagte das vor allem deswegen, da er mir vorhielt, ich sei immer so distanziert in der Liebe. Vielleicht war es ein Test seinerseits, um zu checken wo ich stehe.
Nun zieht er sich seit einer Woche zurück, ist kalt am Telefon und ich weiß nicht was ich machen soll. Er meinte, er wolle die nächsten Treffen kürzer halten, also nur das Wochenende und dann halt alle zwei Wochen. Wir müssten auch mehr Ausflüge planen und nicht immer zu Hause hocken. Er fühle sich sonst erdrückt.
Ich habe Angst, dass seine Gefühle für mich abgenommen haben und dass er die Ex-Beziehung noch gar nicht verarbeitet hat. Sie gar noch liebt??
Sollte ich mich nun zurückziehen und untertauchen? Damit er meiner nicht mehr so sicher ist? Oder wieder für mehr Harmonie bei dem nächsten Treffen sorgen? Sollte ich ihn fragen, ob er uns überhaupt noch in einer Beziehung sieht oder richte ich damit mehr Schaden an?
Ich danke allen, die meinen Text gelesen haben und mir vielleicht einen Ratschlag geben können!
Casandra
ich war länger im Ex-Back unterwegs und habe dort ganz ganz tolle Hilfe bekommen. Mit meinem Ex habe ich sehr gut abgeschlossen, ich habe den Cut mit einem kleinen Einbruch (kurz nach dem Cut) durchgezogen und mit diesem Mann keinen Kontakt mehr seit fast einem Jahr. Kann dazu auch gerne noch mal ein Update im anderen Strang schreiben, dieser kann dann geschlossen werden. Ich brauchte aber sehr lange, um die Sache für mich zu verarbeiten und habe vermutlich deswegen nicht mehr hier geschrieben, da ich keine Berührungspunkte mit meiner eigenen Thematik haben wollte.
Nun bin ich seit 4 Monaten in einer neuen Beziehung, einer Fernbeziehung. Uns trennen ca. 450km. Ich habe mich bewusst darauf eingelassen, da ich eh schon länger vorhatte, meine Stadt zu verlassen.
Ich bin 40, er ist 54. Er ist geschieden. Leider ist er erst sehr frisch getrennt gewesen von seiner Ex-Freundin als wir uns kennen lernten (das war nicht seine Ex-Frau). Mit dieser Ex-Freundin hatte er eine toxische On-Off Beziehung über 4 Jahre, sie wohnten zusammen. Ich sagte ihm damals schon, dass mir das zu früh ist, dass da noch gar nichts verarbeitet sein kann, und ich kein Rebound sein will. Er verneinte und meinte, die Beziehung war schon lange kaputt und er sei zu 100% über sie hinweg. Sie sei eine Borderlinerin und er sei froh, endlich befreit zu sein. So ganz glaub ich das aus heutiger Sicht aber nicht.
Gut, unser Anfang war wunderschön. Wir sind dann auch sehr schnell zusammen in den Urlaub gefahren, der sehr harmonisch war. Haben Weihnachten und Silvester zusammen verbracht. Er stellte mich seinen besten Freunden als seine neue Freundin vor, erzählte seinen Kindern, dass ich seine neue Freundin sei. Nannte alles zwischen uns eine Beziehung.
Ich bin meistens zu ihm gefahren, weil ich mich bei ihm wohler fühle. Eigentlich wollte er hingegen eher in meine Stadt.
Nun kommen wir zum schwierigen Part. Schon in der Nach-Weihnachtszeit merkte ich, dass es unharmonisch war zwischen uns. Wir hockten fast 10 Tage in seiner Wohnung, da man wegen Lockdown kaum was machen konnte. Ich bin ein sehr häuslicher Typ, er hingegen liebt es, Dinge zu erleben, Leute zu treffen und draußen unterwegs zu sein. Er wurde immer unzufriedener und derweilen aggressiv. Ich konnte mich in diesen Situationen kaum zurückziehen, denn wo sollte ich im Streit in einer fremden Stadt abends hin? Er beruhigt sich dann aber immer wieder und zeigte eine Stunde später ein komplett anderes, liebevolles Gesicht, so dass ich dachte: Alles wieder supi. Er ist halt etwas cholerisch.
Dasselbe zeigte sich letztes Wochenende. Ich war wieder für fünf Tage bei ihm….er äußerte plötzlich, ihm sei das alles viel zu viel und zu schnell, er müsse sich sortieren. Wisse nicht was er wolle. Er fand es befremdlich, dass ich gleich nach meinem ersten Besuch bei ihm so viele meiner Sachen da gelassen hätte als wolle ich direkt einziehen. Er sagte damals aber nichts, im Gegenteil, er fand es gut (dass ich nicht immer so viel hin und her schleppen müsse). Habe ich die Signale nicht gesehen? Er sagte dann, er könne mir aktuell doch nicht die Beziehung geben, die ich wünsche. Er geht davon aus, ich wolle sofort das volle Programm: Heiraten, zusammen ziehen, schnell ein Kind. (will ich gar nicht und hab ich nie geäußert)
Er hatte Angst, dass ich direkt und sofort bei ihm einziehen wolle, wenn ich kurzfristig in seiner Stadt einen Job bekomme. (Ich hatte mich dort beworben). Das wolle er nicht. Er merkt auch, er hat die Ex-Beziehung noch nicht verarbeitet.
Ich habe hier so viel im Forum gelesen und gelernt und wieder mal Fehler gemacht. Zu viel Sicherheit gegeben, zu schnell Verbindlichkeit geäußert bzw. seine gespiegelt, ich war auch immer verfügbar, wenn er angerufen hat. Das weiß ich alles, nur ich wollte im Kennenlernen ja nicht taktieren. Er hat ja alles in die Hand genommen. Er hat viel Gas gegeben, war sehr verliebt. Ich sagte dann am letzten Wochenende auch das erste Mal, ich hätte mich in ihn sehr verliebt. Ich hatte das Gefühl, von da an ging es bergab. Ich sagte das vor allem deswegen, da er mir vorhielt, ich sei immer so distanziert in der Liebe. Vielleicht war es ein Test seinerseits, um zu checken wo ich stehe.
Nun zieht er sich seit einer Woche zurück, ist kalt am Telefon und ich weiß nicht was ich machen soll. Er meinte, er wolle die nächsten Treffen kürzer halten, also nur das Wochenende und dann halt alle zwei Wochen. Wir müssten auch mehr Ausflüge planen und nicht immer zu Hause hocken. Er fühle sich sonst erdrückt.
Ich habe Angst, dass seine Gefühle für mich abgenommen haben und dass er die Ex-Beziehung noch gar nicht verarbeitet hat. Sie gar noch liebt??
Sollte ich mich nun zurückziehen und untertauchen? Damit er meiner nicht mehr so sicher ist? Oder wieder für mehr Harmonie bei dem nächsten Treffen sorgen? Sollte ich ihn fragen, ob er uns überhaupt noch in einer Beziehung sieht oder richte ich damit mehr Schaden an?
Ich danke allen, die meinen Text gelesen haben und mir vielleicht einen Ratschlag geben können!
Casandra