Sprachbarriere in der Beziehung

timo_a87

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Hallo,

Seit einigen Jahren führe ich eine Beziehung mit einer US-Amerikanerin. Zunächst war es eine Fernbeziehung, dann zog ich in die USA und nun sind wir zusammen in Deutschland. Während der Fernbeziehung und in den USA haben wir englisch gesprochen, was selten ein Problem darstellte. Nun möchte ich aber, da sie in Deutschland lebt und studiert (wenn auch auf englisch), dass sie deutsch lernt. Sie hat schon mehrere Sprachkurse besucht und irgendwann bin ich dazu übergegangen, nur noch mit ihr deutsch zu sprechen. Das heißt ich spreche deutsch, sie englisch. So können wir uns einigermaßen verständigen und für mich fühlt es sich auch "natürlicher" an. Allerdings muss ich meinen Wortschatz stark einschränken, damit sie mich noch versteht. So sprechen wir subjektiv empfunden weniger miteinander und längere, bzw. tiefer gehende Gespräche finden nicht mehr statt. Meine Hoffnung ist, dass sie so schneller lernt (und sie versteht auch schon relativ viel), und anfängt zu sprechen. Sie ist allerdings oft genervt und fragt oft schon gar nicht mehr, wenn sie etwas nicht versteht, so dass ich nie genau weiß, ob sie mich überhaupt verstanden hat. Ich würde gerne wieder ein besseres Kommunikations-Level erreichen, möchte aber auch keine "Schwäche zeigen" und wieder englisch mit ihr sprechen. Ich habe dann das Gefühl, dass sie "gewinnt" und ich "einlenke" und es ihr wieder einfach mache... Außerdem fühle ich mich komisch, wenn ich mich in Deutschland, obwohl ich deutsch spreche, auf englisch verständigen muss. Wenn wir wieder in den USA wären, hätte ich auch kein Problem damit, wieder auf englisch umzusteigen. Wenn wir nach Schweden ziehen würden, würde ich aber ehrlich gesagt bevorzugen, dass wir beide schwedisch lernen und auch zu Hause sprechen würden (auch wenn das vielleicht komisch klingt), einfach der Integration wegen.

Ich hoffe, ihr versteht meine Situation, und habt vielleicht ein paar Vorschläge, wie wir in Zukunft besser kommunizieren können...?
Vielen Dank!
 

Cassy

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27 Dez. 2015
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Hey Timo,

die "Problematik" ist klar zu erkennen und ich kann deine Einstellung und Ansichten absolut nachvollziehen. Ich bin keine Expertin, sehe es aber grundsätzlich genauso, dass man sich den Gegebenheiten und Umständen, gerade, wenn man das Land wechselt, zumindest so gut es eben geht und über die Zeit sich automatisch entwickelt anpassen sollte.
Das wäre für mich selbstverständlich.

Für dich geht es in erster Linie um die Kommunikation in der Beziehung... klar. Mich würde aber auch interessieren, wie sie draußen auf der Straße, in den Geschäften und Behörden damit umgeht. Ich mein... gut... Englisch ist heute beinahe überall ein Muss und wird auch überall gesprochen, das macht es ihr natürlich leicht. Aber sie wird doch auch ab und an mal an den Punkt stoßen, wo sie auch damit nicht weiterkommt...

Ich weiß nicht, wie lange ihr nun schon zusammen in Deutschland lebt. Wie gesagt, ich bin keine Expertin, würde aber von mir aus raten zumindest, wenn es um wirklich wichtige Dinge geht und wie du sagst, auch tiefer gehende Gespräche vorerst noch Kompromisse einzugehen. Wenn du schon Bedenken hast, dass sie dich nicht wirklich versteht, ist es gerade bei wichtigen Angelegenheiten fatal. Da würde ich erstmal nicht so sehr darauf bestehen, dass sie endlich mal deutsch spricht, sondern wäre mir in erster Linie wichtig, dass sie mich versteht. Sonst hätte ich an deiner Stelle Angst um meine Beziehung...

Verstehst du ungefähr, was ich meine?

Zum beispiel in ihrer Sprache besprechen, warum dir das mit der Sprache so wichtig ist, immer und immer wieder, bis sie es einsieht und damit ernsthaft anfängt...

Das mit beide eine neue Sprache lernen ist natürlich eine super Idee... vllt. fehlt ihr genau das. Sie muss da gerade irgendwie "allein" durch, und vllt. ist das ihr schwacher Punkt.
Natürlich wäre es auch irgendwie komisch, wenn du mit ihr zusammen in Kursen deutsch lernen würdest. Aber vllt. ist der Ansatz gar nicht so schlecht. Vllt. ist sie mit dieser Aufgabe einfach nur nicht gern allein. Auch wenn ich natürlich davon ausgehe, dass du sie bestmöglich unterstützt und ihr beistehst.

Hoffe, ich konnte ein wenig helfen... Würde mich interessieren, wie ihr das demnächst handelt :)

lg
Cassy
 
G

Gia

Gelöschter User
Hallo Timo,
das liest sich irgendwie beklemmend. Es ist verständlich, daß du möchtest, das sie sich hier schnell einlebt und wohlfühlt, aber sie ist doch erwachsen und selbst für sich verantwortlich.
Oder wäre es für dich ein Trennungsgrund wenn sie nur langsam deutsch lernt?
Ich würde da gar nicht so starre Regeln einführen, dass du nur noch deutsch mit ihr redest. Du merkst ja selber das es jetzt schon zu Lasten eurer Beziehung geht und zu verhärteten Fronten führen kann.
Ich glaub auch nicht das es hierbei um gewinnen oder verlieren geht. Was hätte sie denn davon kein deutsch zu lernen?
Wenn sie was nicht versteht, dann sag es ihr doch erst auf englisch und dann auf deutsch. Auch so wird sie sicherer mit der Sprache werden. Als Erwachsener kann es schon sehr schwer sein nochmal eine neue Sprache zu lernen und kann einige Jahre dauern bis es wirklich flüssig geht. Und sie zeigt doch schon auch Bereitschaft mit den Sprachkursen.
Du schreibst wenn du einlenkst würdest du ihr es wieder einfach machen. Hast du das Gefühl denn öfter, das du nachgeben musst und es mehr nach ihrem Kopf geht?

LG,
Gia
 

Corazon

Aktives Mitglied
Registriert
16 Okt. 2012
Beiträge
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Hmm für mich liest sich das auch sehr streng und kontrollierend. Du bist doch nicht ihr strenger Deutschlehrer sondern ihr Partner? Ich würde alles wichtige auf englisch bereden und dieses nur deutsch sprechen zeitlich begrenzen, 1-2 Stunden am Tag, der Rest ist doch ihre Sache und obliegt ihrer Verantwortung? Du hattest den Vorteil, dass man hier
englisch schon in der Schule lernt und das es eine vergleichsweise einfache Sprache ist. Sie hingegen lernt es jetzt im Erwachsenenalter und muss eine viel viel schwierigere Sprache lernen und eigentlich ist der Hauptfocus das Studium. Ich finde ehrlich, dass du es übertreibst, wenn auch aus guter Absicht.
 

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