Trennung nach über 9 Jahren

LiaFinn

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Hallo zusammen,

ich entschuldige mich bereits vorab, aber ich muss leider etwas weiter ausholen. Vor nun ca. 2,5 Wochen hat sich meine erste Liebe von mir getrennt. Sie war damals 14, ich 15 als wir uns kennen gelernt haben und waren bis vor kurzem etwas über 9 Jahre zusammen. Angefangen in der Schule, haben wir uns übers Abitur, mein Musikstudium, sowie ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin stets gegenseitig unterstützt und alles miteinander geteilt. Die Beziehung kam von anfänglichen Treffen am Wochenende in der Jugend in für mich genau richtigen Abständen zum häufigeren Sehen auch unter der Woche bei ihrer, sowie meiner Familie, bis hin zur ersten gemeinsamen Wohnung 2015 (Studium + Ausbildung), sowie dem Umzug in eine neue Wohnung 2018 (beide ca. 200km von zuhause entfernt). Unter der Woche mit Studium und Ausbildung (seit Sept. 2018 diplomierte Physiotherapeutin, also seitdem Arbeit) beschäftigt, waren wir die typischen Wochenendpendler um zu ihrer Familie und in die Heimat zurück zu kehren. Wir sind beide sehr starke Familienmenschen und ich bin ebenso sehr in ihrer Familie verwurzelt (Großfamilie, mit vielen Verwandten). Von Anfang an wurde ich von ihrer gesamten Familie + Verwandten (alle in einem Dorf ansässig) sehr gut aufgenommen und wie mir auch meine "Schwiegermutter" nach der Trennung bestätigt hat, war ich für sie wie ein weiterer Sohn. Da ich Einzelkind bin, habe ich die Zeit mit Ihrer Familie immer sehr genossen und mich auch mit ihren Geschwistern, Großeltern, Onkeln, Tanten etc. bestens verstanden. Zusätzlich war auch die Beziehung meiner Eltern zu der Familie meiner Freundin sehr eng und wir haben alle zusammen sämtliche Familienfeste, sowie Weihnachten, Silvester etc. seit vielen Jahren immer zusammen gefeiert. Ich wurde immer wieder darauf angesprochen, wann ich ihr denn einen Antrag machen wollte, allerdings haben meine Ex-Freundin und ich es für uns ausgemacht, dass wir damit noch etwas warten wollen würden. Die Pläne dazu hatte ich dieses Jahr nun allerdings konkretisiert und auch mit ihren Eltern bereits besprochen. Nach der Trennung habe ich ihren Eltern sowie den Geschwistern von der Trennung erzählt, wobei wir alle in Tränen ausbrachen und die Welt nicht mehr verstanden haben. Meine Ex Freundin war zu der Zeit untergetaucht und wollte es scheinbar vorerst verheimlichen.
So viel zur Vorgeschichte. Nun zur eigentlichen Trennung und den Hintergründen.
Seit April diesen Jahres hatte meine Ex Kontakt zu einem typischen Sunnyboy, stets gekleidet wie einer aus Baywatch und selbstbewusst und entschlossen wie kein zweiter. Anfangs den Komtakt nur übers Internet und telefonisch bis spät in die Nacht suchend, war sie Ende Juni aufgrund einer Fortbildung auch mal für einen Tag bei ihm. Sie hat stets behauptet, sie könne mit ihm sehr gut über alles sprechen und sie wären sehr gute Kumpel. Seitdem hat sie auch ihre Lebensweise und Ernährung etwas umgestellt und wieder vermehrt Sport getrieben und prompt auch einige Kilos abgenommen. Wie ich mittlerweile herausbekommen habe, ist Mr. Baywatch ein Kumpel vom mittlerweile auch Ex-Freund der Cousine meiner Ex. Mr. Baywatch wohnt rund 450km von unserer Heimat entfernt, kam aber an vielen Wochenenden immer wieder hier her, da er seinen Kumpel (Ex-Freund der Cousine meiner Ex) besuchen wollte und sich auch mit der Familie der Cousine sehr gut verstanden hat und dort unterkommen konnte. Sein Leben in seiner eigentlichen Heimat in Hessen wollte er wohl schon des öfteren hinter sich lassen und in die Umgebung der Familie meiner Ex ziehen um sich hier ein neues Leben aufzubauen. Wie ich auch erst nach der Trennung erfahren habe, war Mr. Baywatch für kurze Zeit mit einer anderen Cousine meiner Ex liiert, und hatte als das nicht funktioniert hat, ein Auge auf die Schwester meiner Ex geworfen. Die war auch kurz davor sich von ihrem Freund zu trennen, da die einvernehmende Art von Mr. Baywatch wohl alle Frauenherzen höher schlagen lässt. Sie hat sich allerdings nach kurzer Überlegungspause doch noch für ihren Freund entschieden und Mr. Baywatch eine Abfuhr erteilt. Aufgrund dessen, kam er dann auf die Idee es bei meiner Ex zu probieren und die ist scheinbar ebenso voll drauf angesprungen. Als ihre Schwester das mitbekommen hat, war zwischen ihr und meiner Ex totale Funkstille, da auch die Schwester weiterhin an Mr. Baywatch interessiert war und dieser seine Chancen bei der Schwester weiterhin gut ausgemalt hatte und sie auch jetzt noch bequatscht. Meine Ex scheint von all dem Theater um die Machenschaften von Mr. Baywatch keine Ahnung zu haben, da keiner mit ihr redet und er sich selbstverständlich nicht selbst in ein schlechtes Licht rücken möchte. Mr. Baywatch bringt bei jedem seiner Besuche große Unruhe mit, da der Freund der Schwester häufig angedroht hat ihm eine zu verpassen, wenn er in deren Nähe kommt. Auch die Mutter meiner Ex wollte ihn schon "raus" werfen, da sie mit der Situation unzufrieden ist und ihre Töchter auch nur schützen möchte. Kurzum kann man sagen, dass Mr. Baywatch seit einem knappen halben Jahr die ganze Familie auseinander bringt und beinahe zwei, bisher jedoch nur meine Trennung verursacht hat.
Nun allerdings zur Trennung selbst.
Das Trennungsgespräch kam letztlich nur zustande, da ich mit dem Schwebezustand, nicht zu wissen wo ich bei ihr stehe, unzufrieden war und Klarheit wollte. Daraufhin haben wir uns zusammen gesetzt und Stunden lang diskutiert, ohne zu streiten. Dabei hat sie sich geäußert, dass sie keine Gefühle mehr habe und wir uns auseinander gelebt hätten. Allerdings hat sie sofort von sich gesagt, dass sie nicht weiß was in 2-3 Jahren sein wird und man sich immer zweimal sieht. Auch wenn ich vorher wusste, dass es so enden wird, war ich die erste Zeit vollkommen geschockt und in einem sehr tiefen Loch, aus dem ich versuche mich langsam aber sicher raus zu bewegen. Sie möchte auch weiterhin befreundet bleiben und auch die gemeinsame Wohnung behalten und sozusagen als WG weiter mit mir dort wohnen. Alte Fotos stehen noch immer wo sie standen und auch sonst hat sie seitdem nicht viel dort verändert. Ich habe versucht gleich in der Woche nach der Trennung wieder mit in die Wohnung zu fahren, das ging allerdings nur 2 Tage gut und seitdem wohne ich wieder bei meinen Eltern, da sich mein Gesundheitszustand drastisch verschlechtert hat. Der Kontakt ist mittlerweile etwas geringer geworden, allerdings gibt es immer wieder wohnungsbezogene Themen die wir besprechen müssen. Ich kann sie leider derzeit überhaupt nicht einschätzen und befinde mich mehr als zuvor in dem Schwebezustand aus dem ich ja eigentlich raus wollte. Ihre Eltern unterstützen mich derzeit auch so gut es irgendwie möglich ist, da wir zusätzlich ein gemeinsames Auto besitzen, das sie behalten wird. Meine Frage ist jetzt ob die Situation in der ich mich mit ihr befinde jemals wieder positiv enden könnte und es derzeit eher eine Phase ihrerseits ist, die sie für sich durchleben muss, oder ob es ausweglos ist, mich weiterhin um sie bemühen zu wollen und ich den schweren und harten Cut durchziehen soll? Ich bin innerlich so zerrissen und wäre über jeden Tipp hilfreich.

Traurige Grüße,
LiaFinn
 
F

Finn

Gelöschter User
Hey Namensvetter,

Vorab, Bau doch bitte ein paar Absätze ein.
Ich muss es gleich nochmal in Ruhe lesen. :smile:
 
F

Finn

Gelöschter User
Hallo LiaFinn

herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lese dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freuden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!
 
F

Finn

Gelöschter User
Ich bin innerlich so zerrissen und wäre über jeden Tipp hilfreich.


OK, also, ihr seit getrennt, seid April '19. Richtig?
Ihr habt den Kontakt gehalten bis heute, Richtig?


Wie genau sieht denn der Kontakt aus? Freundschaftlich? Nüchtern Neutral?


Weißt du denn, ob etwas mit dem Sunnyboy läuft?
 

ema

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@Finn: So wie ich das lese, frisch getrennt:
Vor nun ca. 2,5 Wochen hat sich meine erste Liebe von mir getrennt.

Aber auch mich würde interessieren, wie euer Kontakt aktuell aussieht.
Im Begrüßungstext hat Finn dir ja bereits den ersten Hinweis, Einleitung einer Kontaktsperre gegeben. Ein Fehler wäre jetzt in die Freundschaftsschiene abzurutschen.

Lebst du nun dauerhaft bei deinen Eltern? Was ist mit eurer gemeinsamen Wohnung, die zahlst ja aktuell weiterhin oder wie seid ihr da verblieben?
 

Max_89

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Puh... Traurige Geschichte. Leider gibt es immer wieder diese Menschen, die sich respektlos an vergebene Frauen ran machen. Die merken sofort, wenn das Mädel aktuell nicht so 100% glücklich ist und da reichen paar schöne Augen schon aus um ihr den Kopf zu verdrehen.
Das muss natürlich nichts heißen für eure Zukunft.
Allerdings muss ich sagen, dass ihr beide EXTREM jung zusammen gekommen seid und es wirklich verwunderlich ist, dass das 9 Jahre gehalten hat.
Ihr seid in dieser Zeit von Kindern zu Erwachsenen geworden. Und da verändert man sich extrem. Ich finde es aber wirklich toll, dass es solche Geschichten noch gibt und man sich so jung finden kann und trotzdem so lange zusammen sein kann.

Jedoch muss ich sagen, dass ich der Meinung bin, dass jeder Mensch in seinem Leben mehrere Beziehungen oder zumindest Partner haben sollte um zu wissen, ob man nun den richtigen gefunden hat.
Ich bin der Meinung, dass es sogar gut sein könnte, dass ihr euch nun getrennt habt. Ihr seid so eng verbunden und das wird euch keiner nehmen und das wird sich auch nicht so schnell ändern. Jedoch sollte jeder (auch wenn sich das nun furchtbar anhört) mal an einem anderen Partner "probieren".
Es wird der Punkt kommen an dem man sich denkt: "scheiße, ich war mein ganzes Leben mit einer Person zusammen. Ist er/sie der/die richtige. Wie kann ich das beurteilen, wenn ich nie etwas anderes gesehen habe.
Klar fühlt es sich richtig an, jedoch werden solche Gedanken immer wieder aufkommen in Zeiten in denen es nicht 100% läuft und die gibt es immer in jeder Beziehung.

Lieber jetzt, als wenn ihr verheiratet seid, Kinder habt und das alles extrem kompliziert wird.

Du magst mich nun hassen oder mir nicht zustimmen, aber das ist meine Meinung.
Leb dich noch ein wenig aus und komme in den Genuss von anderen Frauen. Dir wird am Ende eventuell klar, dass sie die eine ist, aber dann bist du dir das auch zu 100%.
Und das sollte auch sie. Es mag sich furchtbar anhören, dass sie auch mit anderen Männern intim werden oder sich gar mal neu verlieben könnte. Aber wenn sie dann wieder zurück kommt und erkannt hat, dass sie dich möchte, dann könnt ihr diese Beziehung auch bis zum Ende führen.
So jung und erste Beziehung für beide... Das ist ein Wunschglaube der in 99,9% der Fälle nicht passieren wird.

Ich kenne tatsächlich ein Paar, das sich als Jugendliche gefunden haben und noch mit ü50 zusammen sind. Aber das ist wirklich die Ausnahme. Das sollte man nicht erwarten.


Was du nun explizit tun sollst, vor allem weil du so verwurzelt bist mit der Familie und ihr eine gemeinsame Wohnung habt, kann ich dir leider nicht beantworten. Da werden sich sicher noch Mitglieder melden, die mehr Erfahrung in dem Bereich haben als ich.

Ich wollte nur meine Meinung kundtun...



Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und dass du hier im Forum ein wenig halt finden kannst. Mir hilft es enorm, das Leid aber auch das Glück in vielen Strängen mitzuerleben.
Fühl dich gedrückt!:zerknutschen:
 

LiaFinn

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Schönen guten "Morgen" :heia:,

ich entschuldige mich für meine ungestüme Vorgehensweise und werde mich selbstverständlich in Ruhe einlesen. Das letzte Mal, dass ich ein Forum aktiv benutzt habe liegt auch schon wieder mindestens 10 Jahre her.

Ema hat recht, tatsächlich "getrennt" sind wir nun seit Ende Juli, also ist es noch sehr frisch.

Der Kontakt ist seitdem wie Finn es ausdrückte eher freundschaftlich mit einem Hang zur Neutralität. Sie scheint mich wohl schon in die "Kumpelschiene" abgeschoben zu haben, da sie ernsthaft mit mir über die sonstigen Machenschaften des Sunnyboys gesprochen hat, da sie ja sonst von niemandem etwas darüber erfährt und sie wissen wollte ob da etwas im Busch ist. Ob es deswegen zwischen den beiden (Ex und Mr. Sunnyboy) jetzt auch schon kriselt, weiß ich jedoch nicht, das sollte mich natürlich aber auch gar nichts an gehen.

Laut ihren Aussagen, sei bisher noch nichts nennenswertes mit Herrn Sunnyboy passiert, sie scheinen nur gegenseitig aneinander interessiert zu sein, wobei er ja ohnehin an allem hängt, das nicht bei drei auf dem Baum ist und sich auch weiterhin die Möglichkeit mit der Schwester meiner Ex warm hält.

Zusätzlich muss ich aufgrund mehrerer Mängel an der neuen Wohnung sowie Problemen mit der Kautionsrückzahlung der vorherigen Wohnung, den Kontakt zu den Handwerkern + vorherigen Vermieter herstellen und diesen dann allerdings, da ja derzeit nur sie vor Ort ist, an sie weiterleiten. Das funktioniert soweit aber ganz gut denke ich.

Aufgrund meines gesundheitlichen Zustandes direkt nach der Trennung fragt sie aber trotzdem regelmäßig nach, wie es mir denn so geht und ich antworte zeitverzögert mit wenigen Worten.

Da ich ja derzeit bei meinen Eltern wohne, habe ich, um die Angelegenheiten mit unseren gemeinsamen Besitztümern zu klären, weiterhin sehr engen Kontakt mit ihrer Familie, die mich auch in jeglicher Hinsicht unterstützen möchte um somit sozusagen den "Fehler" ihrer Tochter für mich einigermaßen erträglich zu machen. So kommt es mir zumindest vor.

Wie erwähnt, war ihre Familie in der ersten Woche mindestens so geschockt wie ich, sodass sie ihren Urlaub abgeblasen haben und die ersten Tage von der Außenwelt "isoliert" verbracht haben.

Da ich derzeit meine letzten Semesterferien habe und meine im August/September zu spielenden Konzerte (ich studiere Musik) ebenfalls alle abgesagt wurden (wie passend), stehe ich derzeit wirklich komplett leer da und versuche mich mit allem was mir in den Sinn kommt abzulenken. Ab Mitte September, sobald auch die Unterrichtszeit meiner Schüler wieder beginnt, müsste ich jedoch wieder in die gemeinsame Wohnung und "wie gewohnt" weitermachen. Nur eben getrennt, oder wie sie es wohl gerne hätte, in einer WG und das bis mindestens Mitte nächstes Jahr, bis ich meinen Bachelor in der Tasche habe.

Wie soll ich mit so einem Vorschlag nur umgehen?

Jetzt reicht's aber, gute Nacht/Morgen/was auch immer :heia:
 

Tichonne

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Lieber LiaFinn,

Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Ich denke, deine Ex hat sich da in was verrannt. Gut möglich, dass sie irgendwann merkt, was sie eigentlich mit Dir hatte und die Beziehung zurück will.

Wissen tun wir es nicht. Max schrieb ja schon, dass ist wichtig und eigentlich auch gesund ist, Erfahrungen mit verschiedenen Partnern zu machen. Es kann also auch sein, dass sie nicht mehr zu dir zurückkehren wird, weil sie sich genau auf diesem Weg gemacht hat.

Du hast dich bisher instinktiv richtig verhalten: den Kontakt heruntergefahren, Gespräche mit ihr reduziert aufs Organisatorische. Dennoch kann sie sich deiner sicher sein, und sie will schlicht beides: das prickelnde Abenteuer mit Mister Baywatch aber auch die vertraute Beziehung zu dir. Auch wenn es nun halt eine Bruder-Schwester- oder Kumpelbeziehung sein soll. Das ist sehr egoistisch und auch unreif von ihr, sie verdrängt völlig, wie sehr sie dich damit verletzt. Und du musst das auch nicht bedienen!

Du kannst ihr Bedürfnis, dich noch in ihrem Leben zu behalten als Hebel benutzen, um bei ihr mögliche restliche, verschüttete Liebesgefühle wieder aufleben zu lassen. Dazu muss sie allerdings zuerst glauben, dich als Mann und Geliebten komplett und für immer verloren zu haben. Sie muss Angst bekommen, du könntest dich einer anderen Frau zuwenden oder du hättest dies vielleicht sogar schon getan.

Das lässt sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen, heißt also, du musst viel Geduld über lange Zeit mitbringen und zudem auch schauspielern. Du musst ihr ‚vorspielen‘, dass es dir gut geht und du die Trennung akzeptiert hast und nun einfach deine eigenen Wege gehst und sie hinter dir lässt. Du musst das glaubwürdig darstellen, auch wenn es in dir drin ganz anders aussieht, und die Trauer über den Verlust dich eigentlich zerreißt.

Konkret heißt das: du solltest nicht mehr in die gemeinsame Wohnung zurückkehren, sondern dir schnell was eigenes suchen. Ist das in der Stadt, in der ihr studiert, möglich? Am besten ein Zimmer in einer WG, auch wenn es erst mal nur vorübergehend ist.

Ihr gegenüber kannst du folgendermaßen gegenübertreten (ich schreibe es mal in Briefform): Liebe Ex, es hat mich sehr hart getroffen, dass du dich von mir getrennt hast, und ich bin immer noch traurig. Aber ich hab lange und intensiv nachgedacht, und kann dich irgendwie auch verstehen. Wir sind so jung zum Paar geworden, vielleicht ist es an der Zeit, dass jeder von uns nur seine eigenen Erfahrungen macht Deshalb habe ich beschlossen unsere gemeinsame Wohnung aufzulösen, damit ich lerne wie ein echter Single zu leben. Das ist Neuland für mich, aber irgendwie auch spannend. Bitte hab Verständnis, dass ich nun erst mal Zeit für mich brauche um das alles zu verarbeiten und in diesem neuen Leben anzukommen. Lass uns also erstmal den Kontakt reduzieren, damit wir uns beide abnabeln können. Was danach kommt, werden wir sehen. —

Das wäre ein Anfang, der glaubwürdig ist. Damit leitest du eine Kontaktsperre ein (KS), die ungefähr acht Wochen dauern sollte. In diesen acht Wochen soll sie merken, wie es sich anfühlt, wenn du nicht mehr in ihrem Leben bist. Mit viel Glück beginnen hier schon die ersten Zweifel bei ihr ob ihre Entscheidung richtig war.

Bezüglich der Wohnung: Diese sofort aufzulösen wäre eigentlich schwierig und auch für die Kontaktsperre blöd, Weil es großen organisatorischen Aufwand bedeutet und ihr eigentlich die ganze Zeit doch miteinander zu tun hättet. Deshalb überlege ich, ob man nicht (zumindest vorübergehend) ein anderes Arrangement finden kann: Zum Beispiel könnte sie ein Zimmer untervermieten, ist das möglich? Lässt sich die Wohnung wie eine WG gestalten?

Und: meinst du, du kannst und willst diesen Weg gehen? Ich denke es ist die einzige Chance sie zurückzuholen. Und es gibt keine Garantie darauf. Aber wir werden dich hier im Forum in dieser Zeit intensiv unterstützen und beraten. Wichtig ist dass du keine Alleingänge machst und uns mitteilst, wenn sie sich meldet, dann überlegen wir gemeinsam, wie man darauf strategisch am besten reagiert. Gerade in der ersten Zeit der KS ist es besser, über Handy oder sozialen Medien zu kommunizieren, anstatt persönlich. Denn sie soll dir deinen neuen ‚Frame‘ (also deine Außenwirkung) auch abnehmen. Und im persönlichen Kontakt merkt sie vielleicht, dass es in der drin doch anders aussieht.

Wenn du jetzt in die gemeinsame Wohnung zurück gehst und als Kumpel verfügbar bist, wirst du ihren Abnabelungsprozess von dir nur unterstützen. Denn sie hat keinerlei Verlust: sie hat dich als Fallnetz noch in ihrem Leben und kann sich getrost auf ihre neue Liebe konzentrieren.

Tichonne
 
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Finn

Gelöschter User
Ema hat recht, tatsächlich "getrennt" sind wir nun seit Ende Juli, also ist es noch sehr frisch.


Und was war dann im April? Ich bin da etwas verwirrt :lach:

Da ich ja derzeit bei meinen Eltern wohne, habe ich, um die Angelegenheiten mit unseren gemeinsamen Besitztümern zu klären, weiterhin sehr engen Kontakt mit ihrer Familie, die mich auch in jeglicher Hinsicht unterstützen möchte um somit sozusagen den "Fehler" ihrer Tochter für mich einigermaßen erträglich zu machen. So kommt es mir zumindest vor.


Das solltest du vorerst reduzieren.
Halte es freundschaftlich, aber lass die Familie komplett außen vor, was die Trennung etc. angeht.
Wenn ihre Familie da Partei ergreift, kann sie das zu deinem Pech gegen dich ausgelegt werden.
Nur eben getrennt, oder wie sie es wohl gerne hätte, in einer WG und das bis mindestens Mitte nächstes Jahr, bis ich meinen Bachelor in der Tasche habe.


Ist es nur ihr Wunsch, oder auch deiner aus Finanziellen Gründen?
 
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Aber

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Hallo LiaFinn,

ich bin neu hier, aber dachte, vielleicht trotzdem ein paar Worte, weil ich finde, das ich einige Sachen in deiner Geschichte auch bei mir wiederfinde und vielleicht auch umgedreht.

Das ihr noch zusammenwohnt ist nicht total günstig meiner Einschätzung nach. Ich kann dir ja nur sagen, wie es mir gegangen ist. Ich bin nach der Trennung in die gemeinsame Wohnung zurück und das war auch meine Komfortzone. Aber nach 1 Woche habe ich festgestellt, dass mein Ex das so laufen lassen wollte, aber eigentlich nie wirklich zurückkommen will. Und dann fing mich an, vieles an ihn zu erinnern. Und es war immer ein Sicherheitsnetz. Und NEIN, ich wollte erstmal und vielleicht auch nie in die Freundschaftszone. Man hat ja geliebt. Ich hab jetzt die Wohnung gekündigt (gemeinsam) und ich fühle mich mittlerweile wirklich befreit. Ungewohnt, aber befreit, auch wenn ich manchmal noch Angst habe, was da kommt. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde sagen, nimm ihr diese Sicherheit, wenn du dir gerade NICHT vorstellen kannst, nur befreundet zu sein. Denn so denkt sie, Taten haben keine Folgen.

Beim Familienkontakt gings mir ähnlich. Wir sind da irgendwie sehr verbunden (nicht ganz so extrem wie ihr, aber schon eng). Seine Ma setzt sich sehr für mich ein. Aber mir ist bewusst, zumindest bei meinem Ex, dass man da aufpassen muss. Die machen dann auch ihren Kindern Vorwürfe, dabei soll das ja ihr Reflexions-und Schutzraum sein. Dann gehen sie woanders hin, vielleicht sogar zu den Neuen, weil sie sonst ja nirgendwo mehr einen Rückzugsraum haben. Kann also eher näher zu den Neuen treiben. Und du wilst ja, dass sie reflektiert oder?
Außerdem ist es zumindest bei meinen Ex und bei vielen, die ich kenne so, dass sie instinktiv manchmal ein Widerwillen gegen die Ratschläge ihrer Eltern haben. Von wegen: "Jetzt erst Recht nicht." Obwohl sie vielleicht wissen, dass sie Recht haben. Wenn sie noch nicht refkltiert hat, wird sie also vielleicht mit den Gesprächen mit ihren Eltern wenig anfangen können.
Bei mir kam erschwerend hinzu, dass ich in der Kommunikation mit seinen Geschwistern, Sachen in den falschen Hals bekommen habe, was dann alle sehr belastet hat. Eben weil ich noch nicht wieder klar denken konnte und alles so frisch war/ist. Das tut mir im Nachhinein sehr leid, denn ich möchte weiterhin zu allen ein freundschaftliches Verhältnis UNABHÄNGIG vom Ex und auf keinen Fall so an den Ex ran. Du siehst, ich finde das ist ein Balanceakt, wo man aber schon darauf achten sollte, dass sich deine Ex nicht schuldig fühlt. Denn von Schuld kannst du dir nichts kaufen.

So, ich weiß nicht, ob das alles Sinn macht, aber ich wollte eher meine Erfahrung mit dir teilen, vielleicht hilft das ja. Mir hat der bevorstehende Auszug und die KS jetzt wieder Luft zum Atmen gegeben. Schließlich denkt man erstmal nur: Komm wieder, bitte bitte. Das hilft jetzt aber erstmal nichts. Wenn diejenige wiederkommen soll, dann braucht das Zeit. Nimm dir diese für dich!:ritter:

Liebe Grüße von einer dich sehr gut verstehenden
Aber
 
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Tichonne

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Hallo,

was Aber beschreibt, ist eine wichtige Erfahrung. Es wäre gut wenn du den Kontakt zur Familie reduzierst. Du kannst weiterhin freundschaftlich mit ihnen verkehre wenn ihr im Dorf aufeinandertrefft. Aber meide Gespräche über die Trennung.

Dein Frame (Verhalten gegenüber ihnen): du bist noch traurig über die Trennung, hast diese aber ohne wenn und aber akzeptiert und blickst nach vorne in eine Zukunft ohne Ex. Du möchtest mit ihnen NICHT über Ex sprechen, denn sie ist eine erwachsene Frau, die ein Recht auf ihre eigenen Entscheidungen hat.

Das nennt man PI (paradoxe Intervention). Also, statt gemeinsam mit ihrer Familie gegen sie zu argumentieren, betonst du ihr Recht auf Eigenständigkeit. Wichtig dabei ist, dass du nicht wie das ‚leidende Opfer‘ rüberkommst, sondern wie ein Mann, der ihre Entscheidung akzeptiert, ohne Groll, und sich neu orientiert.

Im besten Fall spielt dir das strategisch in die die Hände, wenn sie zu ihr sagen: Der LiaFinn wird nun sein eigenes Leben ohne dich leben.

Tichonne
 
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klangbild

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Hallo LiaFinn,
ich fühle mit Dir - nach so langer Zeit und dann auch noch seit der frühen Jugend ist das bestimmt nicht einfach zu integrieren. Aber Du hast das bisher wirklich gut gemacht, Respekt.

Du kannst ihr Bedürfnis, dich noch in ihrem Leben zu behalten als Hebel benutzen, um bei ihr mögliche restliche, verschüttete Liebesgefühle wieder aufleben zu lassen. Dazu muss sie allerdings zuerst glauben, dich als Mann und Geliebten komplett und für immer verloren zu haben. Sie muss Angst bekommen, du könntest dich einer anderen Frau zuwenden
Das ist key. Und es ist schwer, nicht nach seinen Gefühlen zu handeln - denn wie kann das Bauchgefühl so falsch sein?

Gerade in der ersten Zeit der KS ist es besser, über Handy oder sozialen Medien zu kommunizieren, anstatt persönlich.
Auch das möchte ich noch bekräftigen. So machst Du Dir den eh schon steinigen Weg etwas einfacher. Nach so langer Zeit wirst Du dich auch körperlich entwöhnen müssen - d. h. selbst wenn Du im Geiste eine strategische Haltung dir zurechtgelegt hast, bannt das noch nicht die Gefahr, dass dein Körper bei Begegnung mit ihr auch so mitspielt wie ausgedacht (Neurotransmitter, Hormone). Das braucht etwas Zeit. Vielleicht kannst Du die Zeit der KS als einen Spannungsbogen betrachten, in der Du für sie etwas myteriös wirst und durch die gehaltene Distanz beim ersten Wiedertreffen deinem Auftreten den größtmöglichsten Effekt gibst.

Könntest Du deiner Ex verzeihen, wenn sie mit Sunnyboy einen Schritt weiter geht? Also könntest Du dir vorstellen, damit umgehen zu können - oder ist das ein No-Go für dich? Denn, wie andere auch schon erwähnt haben, kann es schon sein, dass die Lady sich ein bisschen dahingehend austoben muss. Und wenn nicht jetzt, dann kommt das später wahrscheinlich so oder so...
 

LiaFinn

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Hallo Alle,

danke für die ausführlichen Antworten.
Im Grunde habt ihr alle recht und in mir weiß ich eigentlich auch, dass es das beste wäre jetzt auszuziehen, allerdings kann ich mir einen Auszug im jetzigen Moment überhaupt nicht vorstellen, auch aus finanziellen Gründen. Einerseits ist es derzeit schon zu spät um noch etwas passendes bis zum September/Oktober zu finden, andererseits müssten wir den Kontakt wieder konkretisieren, da ja noch nahezu all meine Möbel/Unterlagen/Klamotten/Geräte in der Wohnung sind und der Umzug letztes Jahr schon ein unheimlicher Kraftakt für alle war.

Damit ich mir jetzt allerdings erst einmal wieder ein eigenes Auto besorgen kann (beruflich drauf angewiesen), muss ich trotzdem den Kontakt mit ihren Eltern halten und das weitere Vorgehen besprechen, immerhin ist von mir ja einiges in das gemeinsame Auto mit eingeflossen.

Ich schreibe später nochmal mehr, da ich grade unterwegs bin.
 

Tichonne

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Hallo,

wenn du in der gemeinsamen Wohnung bleiben wirst, dann schalte um auf WG-Modus. Behandle sie wie eine x-beliebige Mitbewohnerin. Man trifft sich zufällig in der Küche, tauscht ein paar Belanglosigkeiten aus und jeder geht seiner Wege. Bleib ‚ abends mal länger weg, lass sie im Unklaren darüber, wie du deine Zeit verbringst, mit wem du dich triffst, wie deine Pläne sind.

Keine Beziehungsgespräche! Wird sie privat oder vertraulich, geh nicht groß drauf tun, wechsle freundliches Thema, lenke ab. Sie muss das Gefühl haben, du hast abgeschlossen mit der gemeinsamen Zeit als Paar. Du lässt sie ziehen, trägst ihr nichts nach, gehst deiner Wege. So ist dein Frame.

Natürlich müsst ihr Organisatorisches klären. Ich schlage vor, trennt zuallererst eure gemeinsamen Finanzen, richtet ein WG Konto ein. Damit wird der Paarmodus, den sie bequemerweise gerne beibehalten möchte, in einem ersten Schritt ganz pragmatisch ausgehebelt.

Und natürlich musst du ihre Eltern/Familie nicht meiden. Aber ich rate dir, den Kontakt zu reduzieren, nicht allzuviel von dir selbst, von deinen wahren Gefühlen zu zeigen. Dein Frame muss in alle Richtungen stimmen. Denn alles was du ihrer Familie zeigst, wird ihr wieder zugetragen werden.

Nur so kann die schiefe Balance zwischen euch beiden wieder ausgeglichen werden. Dadurch, dass sie aktuell
von zwei Männern gewollt wird, hat sie mächtig Oberwasser und viel Sicherheit. Die solltest du ihr auf jeden Fall entziehen.

Lies dazu auch in anderen Strängen, du wirst sehen, die Geschichten ähneln sich alle, auch wenn jede für sich ein individuelles und persönliches Schicksal ist.

Tichonne
 

LiaFinn

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Guten Abend Tichonne,

ich bin morgen Mittag bei ihren Eltern zum Essen eingeladen um daraufhin die Finanzen und die Sache mit dem Auto zu klären.
Das gehe ich dann am besten auch schon so an wie du es jetzt geschildert hast, also kein Wort über die Ex bzw. mich und meinen Zustand, sondern lediglich sachlich über die Aufteilung der Besitztümer reden.

Oder soll ich das Essen absagen und das Treffen auf einen anderen Ort/Zeit verschieben?

Liebe Grüße,
LiaFinn
 

Tichonne

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Hallo,

nein ich würde das Essen nicht absagen. Es dient ja einem konkreten Grund und es wäre unhöflich und würde so rüber kommen als hättest du ein Problem damit. Dem ist ja nicht so.

Was mir nicht klar ist: ist deine Ex bei dem Gespräch dabei oder nur du und die Eltern?

Strategisch gesehen ist das Essen eine gute Möglichkeit zu zeigen, dass du sachlich und fokussiert das Ende der Beziehung managst.

Traust du dir das zu?

Wichtig ist: Meide alle Gespräche die ins Persönliche gehen, die sich um sie und ihren Neuen drehen. Wenn die Eltern die Gespräche in diese Richtung lenken, sag zum Beispiel etwas wie: Dazu ist nun alles gesagt, es ist wie es ist, und ich möchte nach vorne schauen, mein Leben neu organisieren.

Wenn sie fragen, wie es dir geht, könntest du antworten: Es war schon ein Schock für mich, aber in jedem Ende liegt ja ein neuer Anfang und ich möchte nun positiv in die Zukunft blicken. - Mehr nicht. Keine Trauer oder Bitterkeit zeigen. Falls sie negativ über deine Ex reden, würg das ab. Ganz wichtig ist: Du akzeptierst ihren Weg, sie ist ein erwachsener Mensch und hat ein Recht auf ihre eigenen Entscheidungen.

Diese Haltung sollte übrigens nicht nur gespielt sein. So ist das Leben. Menschen treffen Entscheidungen, die anderen weh tun. Das darf man ruhig mal thematisieren, aber wenn man sich darin festbeißt und sich zum Opfer macht, blockiert man sich ja nur selbst.

Egal, wie die Geschichte ausgeht, du wirst auf jeden Fall daran wachsen. Ich finde es beeindruckend, wie klar und reflektiert du über alles geschrieben hast. Natürlich tut es weh, und du darfst dir für dich alleine ab und zu Momente zugestehen, in denen du deinem Schmerz und deiner Trauer freien Lauf lässt. Nur, wie gesagt, nicht festbeißen!

Ich wünsch dir viel Glück bei dem Treffen!

Tichonne

Nachtrag: zum Inhalt des Gesprächs, hast du dir da schon eine Lösung überlegt wie ihr das mit dem Auto handhabt?
 
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LiaFinn

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Hello again,

das Essen ist meiner Meinung nach recht gut verlaufen. Neben den Geschwistern meiner Ex und ihren Eltern, saßen auch andere Verwandte mit beim Essen, die mich in ein wenig Small Talk verwickelt haben. Über die Ex wurde kein Wort verloren.

Edit: Meine Ex ist übers Wochenende nicht nach Hause gekommen, sondern (wie sie zumindest ihren Eltern mitgeteilt hat) in der Wohnung geblieben.

Nach dem Essen sind die Verwandten gegangen und ich habe die Eltern meiner Ex zum 6-Augen Gespräch auf die Terrasse gebeten.

Dabei habe ich Ihnen zuerst die noch offenen Beträge, sowie meine Investitionen in das gemeinsame Auto aufgelistet. So wie sie sind und schon immer zu mir waren, haben sie mir versichert, mir das Geld sofort zur Verfügung zu stellen, wenn ich es brauche um mir ein neues eigenes Auto kaufen zu können. Ihren Reaktionen zufolge fühlen sie sich nach wie vor für mich verantwortlich und versuchen mir die Trennung sowohl im finanziellen als auch im emotionalen Aspekt so angenehm wie möglich zu gestalten. Da hätte ich losheulen können, ich bin aber voll im Frame geblieben und habe ihnen versichert, dass sie sich darüber gar keine Gedanken machen brauchen und ich nur da bin um das finanzielle zu klären. Im Nachhinein bin ich selbst erstaunt wie gefasst ich mit ihnen darüber reden konnte.

Nach den Finanzen ging es an meinen Vorschlag einer möglichen Wohnungsaufteilung. Ich beziehe das Schlafzimmer, meine Ex das Wohnzimmer. Das Doppelbett wird gegen zwei Einzelbetten getauscht, die restlichen Möbel werden untereinander aufgeteilt und das was jedem dann noch an essentiellen Gegenständen fehlt wird neu gekauft. (Couch gehört mir, Schrank gehört ihr etc.) Gegenstände wie Waschmaschine, Küchengeräte etc. müssen natürlich geteilt werden. Auch bei diesem Gespräch war ich sehr gefasst und selbstbestimmt und habe versucht so klar wie möglich zu kommunizieren.

Ich habe sie gebeten, meine Vorschläge an meine Ex weiterzuleiten und mir dann Bescheid zu geben, was sie davon hält um die KS, die ich seit knapp einer Woche aufrecht halte deswegen nicht unterbrechen zu müssen.

Generell habe ich vor die KS bis Mitte Oktober wenn mein Semester wieder losgeht aufrecht zu halten. Ab Anfang September werde ich immer donnerstags in die Wohnung fahren und meine Pläne der WG-Aufteilung umsetzen, immer dann wenn sie grade arbeiten ist und ich alleine in der Wohnung arbeiten kann. Ist es eine gute Idee die Wohnung ohne ihr dabei sein zu verändern oder sollte ich sie wenn es soweit ist zumindest darüber unterrichten?

Sonnige Grüße,
LiaFinn
 
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Tichonne

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Lieber LiaFinn,

Toll gemeistert. Respekt, ich bin echt beeindruckt.

Schön, das die Eltern deiner Ex so loyal sind. Dann entstehen hier keine Reibungspunkte.

Auch der Plan bis Oktober die KS zu halten, ist sinnvoll. In dieser Zeit kannst du dich innerlich sammeln und drauf vorbereiten, ihr für das zukünftige Zusammenwohnen gefestigt gegenübertreten.

Wie gehts dir denn nun mit dieser Entwicklung?

Hier gibt es irgendwo einen tollen Text darüber, wie Verlassende mit der KS umgehen, was sich bei Ihnen in dieser Zeit emotional tut. Ich schau mal ich das finde, sonst kann es vielleicht jemand anders verlinken.

Tichonne :smile:
 
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LiaFinn

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Hallo,

erst einmal ein riesen Dankeschön an dich Tichonne, dass du meinem Strang so interessiert folgst, du hast mir schon jetzt enorm damit geholfen. Natürlich auch ein Danke an die anderen Unterstützer, ihr gebt mir den Halt den ich gerade dringend brauche.

Meine anfangs tatsächlich vorhandenen kompletten Existenzängste (Verlust meiner Ex-Freundin = Verlust (m)einer/ihrer kompletten Familie) habe ich mittlerweile überwunden.
Gerade auch die KS und die sich allmählich konkretisierende Befassung mit der Wohnung/Auto, dem Einsteigen in ein mögliches Leben ohne sie helfen mir wieder klarer denken zu können und die ja für mich erste aber dafür gleich sehr harte Trennung verarbeiten zu können.

Auch gesundheitlich geht es mir jetzt wieder deutlich besser und ich finde endlich Antrieb mich selbst so zu verändern wie ich schon länger hätte sein wollen (Sport machen, Zunehmen, mehr Zeit für mich).

Würde mich sehr über den Text freuen, sollte ihn jemand finden, klingt interessant.

LiaFinn
 

Tichonne

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Mensch, LiaFinn, ich bewundere dich echt. Das ganze ist grade mal 2 1/2 Wochen her, und du bist wirklich auf einem guten Weg, klingst reflektiert und gefasst. Mach weiter so, du wirst deinen Weg gehen!

Tichonne
 
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