anjola
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- 29 Okt. 2018
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Ja..mit diesen Worten hat er unsere Beziehung beendet.
Hallo, ihr Lieben!
Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich mich diesbezüglich, völlig verzweifelt, nach Hilfe umschaue. Ich war soooo sehr davon überzeugt- felsenfest- das ich den Mann meines Lebens gefunden habe und kann immer noch nicht fassen, dass alles vorbei sein soll.
Aber erstmal zu uns und unserer Geschichte:
Im Februar 2011 sind wir ein Paar geworden ( er ist 37, ich 43). Kennengelernt haben wir uns online und führten bis zum August 2012 eine Fernbeziehung. Ich zog zu ihm und es war vom ersten Tag an die große Liebe. Wir fanden in uns gegenseitig den Seelenverwandten und manchmal war es schon fast unheimlich. Scherzhaft stellten wir ein ums andere mal fest, dass wir uns so gleich sind und wir haben die damit verbundene Einfachheit so sehr genossen.
Schnell waren wir überall das Traumpaar und einfach unzertrennlich. So war es auch für jeden nur klar und keine Überraschung, als wir uns im Februar 2015 das Ja- Wort gaben.
Natürlich hatten wir auch unsere Hürden zu meistern, die jedoch meist von außerhalb kamen oder hatten auch mal Streitereien. Letzteres war immer sehr schwierig, denn da kam uns absolut nicht zugute dass wir beide denselben Dickkopf hatten und der erste Schritt aufeinander zu oft langwieriger als nötig war. Das hatte natürlich zur Folge sich auch mal das ein oder andere zu verkneifen um nicht in diese Situation zu kommen. Dass das nicht gesund für eine Beziehung ist, ist klar und ich weiß auch heute, dass das einer der Gründe für unser Aus ist.
Auch dass wir irgendwann den Punkt verpasst haben wieder etwas eigenständiger zu werden. Denn das hat dazu geführt das wir uns haben gehen lassen und wir bequem wurden und man sich dadurch nicht nur nicht mehr um den anderen bemüht hat, sondern mit sich selbst unzufrieden wurde.
Das alles weiß ich mittlerweile, doch an dem Tag, an dem er mir mitteilte, dass sich an seinen Gefühlen zu mir was verändert hat und zwar so sehr, dass er nicht mehr weiß, ob die Beziehung für ihn noch Sinn macht, wurde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Niemals hatte ich damit gerechnet.
Das war in den Osterferien dieses Jahr. Ich fragte ihn seit wann er das feststellt und er meinte, dass es ihm seit Anfang des Jahres so geht, er es aber selbst nicht wahrhaben wollte- eben weil doch auch ich die Frau bin, mit der er alt werden wollte. Wir gingen nach vielen Gesprächen und Tränen erstmal von einer Krise aus, die wir sicherlich meistern werden. Hatten uns vorgenommen wieder mehr miteinander zu unternehmen, damit der Alltag mal wieder etwas entstaubt wird.
Aber es führte zu nichts. Er war distanziert und ich spürte Tag für Tag, wie er einfach nicht das empfinden konnte, was er selbst vielleicht wollte und ich mir wünschte. Er wirkte deprimiert und es flossen auch von seiner Seite viele Tränen.
Anfang August sprachen wir ein weiteres Mal, eben weil kein aufwärts zu erkennen war. Er hatte riesige Angst davor mich zu verlieren, weil ich ihm zu wichtig bin und er möchte um jeden Preis lieber die Trennung, solange wir uns gegenseitig noch so wertschätzen und respektieren, anstatt an unserer Beziehung festzuhalten ohne zu wissen, wie lange dieses Tief anhält und dann Frust und Streit einkehrt, mit der Gefahr, dass ich ihn nicht mehr sehen möchte.
So haben wir bis gestern noch unter einem Dach gewohnt, Tisch und Bett geteilt ( ohne intim zu werden) und unseren Alltag weiterhin gemeinsam verbracht. Aufgrund der Tatsache, dass er weiterhin lieber Zeit mit mir verbracht hat, Einladungen von Freunden und Kumpels ausgeschlagen hat oder sie nur wahrgenommen hat, wenn ich dabei war, hat mich lange, trotz ausgesprochener Trennung, noch hoffen lassen.
Wir haben im Alltag weiterhin als Team funktioniert und wollten es dabei belassen, bis jeder eben eine Wohnung gefunden hat. Die Möglichkeit, dass er schon ab dem ersten Tag bei seinem besten Freund unterkommt, wollten wir erst dann nutzen, wenn dieses Vorhaben für einen von uns beiden nicht funktioniert.
Und es funktionierte für mich nicht, denn ich liebe ihn ja, so dass ich ihm am Donnerstag vergangene Woche gebeten habe doch zu gehen. Mein Körper signalisierte mit Magenschmerzen, dass es mich mehr belastet, als ich mir eingestehen wollte. Denn ich hatte ihn ja gerne um mich und trotz allem hat seine Anwesenheit mich beruhigt ( Verlustangst).
Er verstand mich ( schließlich bin ich seit Ostern psychisch im Ausnahmezustand) und auch meine Erklärung, dass ich nicht damit abschließen kann, solange der Alltag noch so ist, wie er ist. Aber auch da flossen seinerseits Tränen. Wir verabredeten, dass er Sonntag Abend geht und in der Zeit bis dahin baute er förmlich ab. Er kämpfte täglich um Fassung und auch bei einem gemeinsamen Besuch bei Freunden ( Geburtstag) war er nur ein Häufchen Elend.
Ich glaube ihr könnt euch vorstellen, wie schlimm der Abschied gestern war. An essen war für beide nicht zu denken.
Wir vereinbarten, dass wir erstmal keinen Kontakt haben ( wobei diese Bitte von mir aus kam) um zu verarbeiten und wieder auf die Spur zu kommen.
Und nun sitze ich hier und habe eine solche Angst ihn gänzlich zu verlieren und hoffe auf ein paar Tipps und Einschätzungen eurerseits.
Wer sich beim lesen dieses laaaangen Textes fragt, wie ich das Zusammenleben nach der Trennung noch so lange mitmachen konnte, möchte ich noch erklären, dass mein Mann mir in der Zeit auch Lichtblicke gegeben hat. Hier einige Beispiele:
- wie schon erwähnt hat er die Zeit mit mir vorgezogen, und Einladungen seiner Freunde abgelehnt
- er hat sehr oft meine Nähe gesucht, mich „zufällig“ berührt, oder mich liebevoll angeschaut
- er war interessiert an mir und meinem Tag und in meiner Anwesenheit zufriedener. Er freute sich auf den gemeinsamen Feierabend oder das gemeinsame freie Wochenende
- er suchte Serien aus, die wir gemeinsam gucken konnten oder meldete sich bei der selben Spiele App an um zusammen dort zu spielen
- in seinen Worten tauchte das Wort „wir“ nachwie vor und nicht zu knapp auf
....und um der Liste ein Ende zu setzen:
- ich beobachte ihn erst vorgestern Vormittag, wie er versuchte mein Handy zu entsperren. Ob das auch Verlustangst seinerseits ist? ♀️
Ich danke euch schon jetzt fürs mühevolle durchlesen. Es ist gar nicht so einfach, etwas so wichtiges zusammen zu fassen.
Eure anjola
Hallo, ihr Lieben!
Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich mich diesbezüglich, völlig verzweifelt, nach Hilfe umschaue. Ich war soooo sehr davon überzeugt- felsenfest- das ich den Mann meines Lebens gefunden habe und kann immer noch nicht fassen, dass alles vorbei sein soll.
Aber erstmal zu uns und unserer Geschichte:
Im Februar 2011 sind wir ein Paar geworden ( er ist 37, ich 43). Kennengelernt haben wir uns online und führten bis zum August 2012 eine Fernbeziehung. Ich zog zu ihm und es war vom ersten Tag an die große Liebe. Wir fanden in uns gegenseitig den Seelenverwandten und manchmal war es schon fast unheimlich. Scherzhaft stellten wir ein ums andere mal fest, dass wir uns so gleich sind und wir haben die damit verbundene Einfachheit so sehr genossen.
Schnell waren wir überall das Traumpaar und einfach unzertrennlich. So war es auch für jeden nur klar und keine Überraschung, als wir uns im Februar 2015 das Ja- Wort gaben.
Natürlich hatten wir auch unsere Hürden zu meistern, die jedoch meist von außerhalb kamen oder hatten auch mal Streitereien. Letzteres war immer sehr schwierig, denn da kam uns absolut nicht zugute dass wir beide denselben Dickkopf hatten und der erste Schritt aufeinander zu oft langwieriger als nötig war. Das hatte natürlich zur Folge sich auch mal das ein oder andere zu verkneifen um nicht in diese Situation zu kommen. Dass das nicht gesund für eine Beziehung ist, ist klar und ich weiß auch heute, dass das einer der Gründe für unser Aus ist.
Auch dass wir irgendwann den Punkt verpasst haben wieder etwas eigenständiger zu werden. Denn das hat dazu geführt das wir uns haben gehen lassen und wir bequem wurden und man sich dadurch nicht nur nicht mehr um den anderen bemüht hat, sondern mit sich selbst unzufrieden wurde.
Das alles weiß ich mittlerweile, doch an dem Tag, an dem er mir mitteilte, dass sich an seinen Gefühlen zu mir was verändert hat und zwar so sehr, dass er nicht mehr weiß, ob die Beziehung für ihn noch Sinn macht, wurde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Niemals hatte ich damit gerechnet.
Das war in den Osterferien dieses Jahr. Ich fragte ihn seit wann er das feststellt und er meinte, dass es ihm seit Anfang des Jahres so geht, er es aber selbst nicht wahrhaben wollte- eben weil doch auch ich die Frau bin, mit der er alt werden wollte. Wir gingen nach vielen Gesprächen und Tränen erstmal von einer Krise aus, die wir sicherlich meistern werden. Hatten uns vorgenommen wieder mehr miteinander zu unternehmen, damit der Alltag mal wieder etwas entstaubt wird.
Aber es führte zu nichts. Er war distanziert und ich spürte Tag für Tag, wie er einfach nicht das empfinden konnte, was er selbst vielleicht wollte und ich mir wünschte. Er wirkte deprimiert und es flossen auch von seiner Seite viele Tränen.
Anfang August sprachen wir ein weiteres Mal, eben weil kein aufwärts zu erkennen war. Er hatte riesige Angst davor mich zu verlieren, weil ich ihm zu wichtig bin und er möchte um jeden Preis lieber die Trennung, solange wir uns gegenseitig noch so wertschätzen und respektieren, anstatt an unserer Beziehung festzuhalten ohne zu wissen, wie lange dieses Tief anhält und dann Frust und Streit einkehrt, mit der Gefahr, dass ich ihn nicht mehr sehen möchte.
So haben wir bis gestern noch unter einem Dach gewohnt, Tisch und Bett geteilt ( ohne intim zu werden) und unseren Alltag weiterhin gemeinsam verbracht. Aufgrund der Tatsache, dass er weiterhin lieber Zeit mit mir verbracht hat, Einladungen von Freunden und Kumpels ausgeschlagen hat oder sie nur wahrgenommen hat, wenn ich dabei war, hat mich lange, trotz ausgesprochener Trennung, noch hoffen lassen.
Wir haben im Alltag weiterhin als Team funktioniert und wollten es dabei belassen, bis jeder eben eine Wohnung gefunden hat. Die Möglichkeit, dass er schon ab dem ersten Tag bei seinem besten Freund unterkommt, wollten wir erst dann nutzen, wenn dieses Vorhaben für einen von uns beiden nicht funktioniert.
Und es funktionierte für mich nicht, denn ich liebe ihn ja, so dass ich ihm am Donnerstag vergangene Woche gebeten habe doch zu gehen. Mein Körper signalisierte mit Magenschmerzen, dass es mich mehr belastet, als ich mir eingestehen wollte. Denn ich hatte ihn ja gerne um mich und trotz allem hat seine Anwesenheit mich beruhigt ( Verlustangst).
Er verstand mich ( schließlich bin ich seit Ostern psychisch im Ausnahmezustand) und auch meine Erklärung, dass ich nicht damit abschließen kann, solange der Alltag noch so ist, wie er ist. Aber auch da flossen seinerseits Tränen. Wir verabredeten, dass er Sonntag Abend geht und in der Zeit bis dahin baute er förmlich ab. Er kämpfte täglich um Fassung und auch bei einem gemeinsamen Besuch bei Freunden ( Geburtstag) war er nur ein Häufchen Elend.
Ich glaube ihr könnt euch vorstellen, wie schlimm der Abschied gestern war. An essen war für beide nicht zu denken.
Wir vereinbarten, dass wir erstmal keinen Kontakt haben ( wobei diese Bitte von mir aus kam) um zu verarbeiten und wieder auf die Spur zu kommen.
Und nun sitze ich hier und habe eine solche Angst ihn gänzlich zu verlieren und hoffe auf ein paar Tipps und Einschätzungen eurerseits.
Wer sich beim lesen dieses laaaangen Textes fragt, wie ich das Zusammenleben nach der Trennung noch so lange mitmachen konnte, möchte ich noch erklären, dass mein Mann mir in der Zeit auch Lichtblicke gegeben hat. Hier einige Beispiele:
- wie schon erwähnt hat er die Zeit mit mir vorgezogen, und Einladungen seiner Freunde abgelehnt
- er hat sehr oft meine Nähe gesucht, mich „zufällig“ berührt, oder mich liebevoll angeschaut
- er war interessiert an mir und meinem Tag und in meiner Anwesenheit zufriedener. Er freute sich auf den gemeinsamen Feierabend oder das gemeinsame freie Wochenende
- er suchte Serien aus, die wir gemeinsam gucken konnten oder meldete sich bei der selben Spiele App an um zusammen dort zu spielen
- in seinen Worten tauchte das Wort „wir“ nachwie vor und nicht zu knapp auf
....und um der Liste ein Ende zu setzen:
- ich beobachte ihn erst vorgestern Vormittag, wie er versuchte mein Handy zu entsperren. Ob das auch Verlustangst seinerseits ist? ♀️
Ich danke euch schon jetzt fürs mühevolle durchlesen. Es ist gar nicht so einfach, etwas so wichtiges zusammen zu fassen.
Eure anjola
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