Trennung unumgänglich? Oder steigere ich mich nur hinein?

Karlchen83

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Hallo zusammen,

ich habe mich heute hier angemeldet, weil ich derzeit in meiner Beziehung nicht mehr weiter weiß. Auch habe ich irgendwie nicht den Zug mich mit einem Freund zu unterhalten, möchte das lieber erstmal in einer gewissen Anonymität ansprechen, weswegen ich denke, dass so ein Forum da vielleicht ein guter Ort für einen (Denk-)Anstoß ist.

Ich bin jetzt 39 und seit 2011 mit meiner derzeitigen Freundin zusammen. Seit 2016 haben wir einen heute 5-jährigen Sohn. Sie war damals meine erste richtige Beziehung, aber das ist ein anderes Thema.

Nun befinde ich mich seit 2-3 Wochen wirklich in einem Gefühlschaos, dass ich wirklich nicht mehr Ein noch Aus weiß. Ich fühle mich nur noch genervt von ihr, sitze abends in meinen Zimmer am PC um einfach alleine zu sein, denke über Trennung nach, suche freie Wohnungen, etc. Irgendwie möchte ich einfach nur alleine sein. Ihr Verhalten nervt mich, obwohl Sie nix offensichtlich schlimmes macht, mich ärgert oder dergleichen. Ich würde einfach nur gerne alleine sein in einer eigenen Wohnung, fühle mich wie in einem tiefen emotionalem Loch. Wäre mein Sohn nicht, wäre ich wohl schon längst geflüchtet. Ich denke tatsächlich, dass er derzeit das größte "Hindernis" für mich ist, dass ich mich noch nicht getrennt habe. Meine Geschreibe muss wohl wirklich wirr wirken, aber ich bekomme meine Gedanken nicht geordnet. Ich hoffe, dass mein Ansinnen trotzdem halbwegs rüberkommt. :(

Dann gibt es mal wieder Tage, da läuft es irgendwie ganz gut, da bin ich positiv gestimmt, alle Trennungsgedanken sind komplett weg...nur um dann spätestens am nächsten Tag wieder aufzutauchen.

Vielleicht mal wie es vorher war:

Ich habe mich eigentlich schon immer sehr eingeengt gefühlt in der Beziehung. Mein Platz abends hatte neben ihr auf der Couch zu sein, eigene Abendbeschäftigung war da Fehlanzeige. Ich vermutete dass das daran lag, dass sie so ziemlich garkeine eigenen Hobbys hatte. Das hab ich ihr auch nach Jahren so mitgeteilt, sie hat dann angefangen abends zu malen und begonnen es zu akzeptieren, dass ich abends auch mal eigenen Interessen nachgehe. Mittlerweile macht sie das aber nicht mehr, sie schränkt mich aber in der Hinsicht auch nicht mehr so stark ein. Allerdings hab ich weiterhin immer das Gefühl, dass es sie stört und habe daher häufig ein mulmiges Gefühl dabei. Es gibt noch einiges mehr was mich stört, ich weiß garnicht wie ich das alles niederschreiben soll, vielleicht weil ich vieles, das mich stört, selbst nicht erkenne.

Wenn ich versuche rational zu denken, dann bin ich mir irgendwie ziemlich sicher, dass diese Beziehung nichts ist, was die nächsten 10 und mehr Jahre irgendwas bringt. Aktuell wäre ich gerne alleine, würde meine Zeit gerne in Zeit mit meinem Sohn und Zeit für eigene Interessen aufbringen...da gäb es so viel. Würde ich mich trennen bin ich mir ziemlich sicher, dass ich erstmal für eine lange Zeit keine Lust auf eine Beziehung hätte. Lust auf Sex hab ich auch nicht mehr, vielleicht mal wenn wir getrunken haben.

Aber emotional sieht die Sache ganz anders aus: Ich will ihr nicht weh tun, das hat sie nicht verdient weil sie kein schlechter Mensch ist. Ich habe Angst, dass mein Sohn (bzw. die Beziehung zu meinem Sohn) nach einer Trennung zu stark leidet. Ich habe Angst davor, dass ich mir jetzt schon viel zu sehr eine schöne, neue Zukunft nach einer Trennung mit Aufbruchstimmung, etc. ausmale, dass diese Vorstellung mir die Sinne vernebelt und mich dazu bringt, dass ich mich in dieses Trennungsbedürfnis hineinsteigere und ich den Schritt nach einer Trennung bedauern könnte. All das lähmt mich irgendwie! Ich fühle mich hier nicht wohl, weiß aber nicht vor und nicht zurück. Aber alles fühlt sich irgendwie so falsch an! Es wäre ja so gesehen auch die erste Trennung in meinem Leben.

Sorry, ich weiß aktuell nicht, was ich noch schreiben soll. Aber es hat schonmal gut getan, hier was niederzuschreiben. Vielleicht kann mir irgendwer etwas raten?

Liebe Grüße
 

steamd

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Hallo Karlchen,

interessant mal einen (potentiellen) Verlasser hier zu haben, aber ziemlich schlau sich vorher Hilfe zu suchen. :smile:

Ich habe Angst davor, dass ich mir jetzt schon viel zu sehr eine schöne, neue Zukunft nach einer Trennung mit Aufbruchstimmung, etc. ausmale, dass diese Vorstellung mir die Sinne vernebelt und mich dazu bringt, dass ich mich in dieses Trennungsbedürfnis hineinsteigere und ich den Schritt nach einer Trennung bedauern könnte.
Das klingt nicht unrealistisch, aber es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es für dich ein Befreiungsschlag wäre.

Am Ende kann dir keiner hier diese Entscheidung abnehmen.

Solltest du dich Kopf-mäßig für die Beziehung entscheiden oder es zumindest für eine (vielleicht vorher festgelegte) Zeit versuchen, gibt es aber trotzdem ein paar Dinge, die du tun kannst, um dein Herz etwas folgen zu lassen.
Im Grunde musst du einfach alle Tips für Verlassene nehmen und sie umdrehen. Und wahrscheinlich wird es dir genau so schwer fallen, da es genauso wenig deinen Gefühlen entspricht.

Die Grundidee wäre, dass du für die nächste Zeit immer vor deiner Freundin bleibst. Damit meine ich, dass du verfügbarer bist als sie, mehr Komplimente machst, dir Zeit für sie nimmst - ihr einfach mehr Aufmerksamkeit und Liebe schenkst als sie dir.

sitze abends in meinen Zimmer am PC um einfach alleine zu sein, denke über Trennung nach, suche freie Wohnungen, etc.
Das wäre dann nicht sonderlich hilfreich.

Stattdessen:
Mach ihr Komplimente und Liebeserklärungen, lächel sie an, führ sie zum Essen aus oder zu anderen schönen Dingen, denk dir Familienunternehmungen aus, geb ihr eine Massage, kraul ihr den Kopf, schlaf mit ihr. Investier in die Beziehung als wärst du über beide Ohren verliebt.

Wir Menschen sind so gestrickt, dass wir gerne unsere Gefühle an die Dinge hängen, die wir geben, viel mehr als an die Dinge, die wir bekommen. Deshalb würde das deine Gefühle viel stärker beeinflussen als ihre. Ihr könnte es aber Entspannung und Sicherheit bringen, so dass sie dir mehr Freiraum zugesteht.

Viel Erfolg und halte uns mal auf dem Laufenden :smile:
 

klangbild

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Hallo Karlchen :)

und hallo steamd :) - das ist ein interessanter Gedanke, die EB-Mechanismen umgekehrt an sich zu probieren, um Gefühle zu pushen. Ich glaube aber, dass das nicht funktionieren kann.

Mir scheint, bei dir, Karlchen, findet der "Kampf" im Headspace statt, die emotionale Ausrichtung ist schon gegeben. Noch mehr Kontakt und erzwungene Hingabe wird dann m.E. die emotionale Aufbegehren dagegen verstärken und Gedankengänge favorisieren, die eine weitere Distanzierung fokussieren.

Ich fühle mich nur noch genervt von ihr, sitze abends in meinen Zimmer am PC um einfach alleine zu sein, denke über Trennung nach, suche freie Wohnungen, etc. Irgendwie möchte ich einfach nur alleine sein. Ihr Verhalten nervt mich, obwohl Sie nix offensichtlich schlimmes macht, mich ärgert oder dergleichen. Ich würde einfach nur gerne alleine sein in einer eigenen Wohnung, fühle mich wie in einem tiefen emotionalem Loch.
Kannst du dir eine Auszeit von 2-3 Wochen gönnen, in der du dann wirklich dem Bedürfnis nach Für-Dich-Sein nachgehen kannst? In aller Ruhe die Gedanken ungetriggert auslaufen lassen und dann in dich ein bissl befreit hineinhorchen?

Ich war da mal in einer ähnlichen Situation wie du in meiner Langzeitbeziehung. Die abgelaschten Gefühle, die gefühlte Einengung und Flucht vor Zweisamkeit, kein Bock auf Sex mit Freundin usw. Bei mir stellte sich aber heraus, dass meine Feelings eher durch Alltag, Gewohnheit, eigenes Verhalten und sonstigem Ballast überdeckt waren. Hätte ich so damals auch nicht gedacht und auch nicht gecheckt, wenn ich mich nicht für 2 Wochen komplett rausgenommen hätte. Aber auch bei einem anderem Ergebnis wäre die Zeit wertvoll weil sinnvoll gewesen.
 
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Karlchen83

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Hallo zusammen, danke für die Rückmeldung!


Hallo Karlchen,
Solltest du dich Kopf-mäßig für die Beziehung entscheiden oder es zumindest für eine (vielleicht vorher festgelegte) Zeit versuchen, gibt es aber trotzdem ein paar Dinge, die du tun kannst, um dein Herz etwas folgen zu lassen.
Im Grunde musst du einfach alle Tips für Verlassene nehmen und sie umdrehen. Und wahrscheinlich wird es dir genau so schwer fallen, da es genauso wenig deinen Gefühlen entspricht.

Die Grundidee wäre, dass du für die nächste Zeit immer vor deiner Freundin bleibst. Damit meine ich, dass du verfügbarer bist als sie, mehr Komplimente machst, dir Zeit für sie nimmst - ihr einfach mehr Aufmerksamkeit und Liebe schenkst als sie dir.

Das wäre dann nicht sonderlich hilfreich.

Stattdessen:
Mach ihr Komplimente und Liebeserklärungen, lächel sie an, führ sie zum Essen aus oder zu anderen schönen Dingen, denk dir Familienunternehmungen aus, geb ihr eine Massage, kraul ihr den Kopf, schlaf mit ihr. Investier in die Beziehung als wärst du über beide Ohren verliebt.

Das kann ich mir irgendwie nicht wirklich vorstellen. Mich würde das wohl nur annerven, was das ganze eher ins Gegenteil verkehren würde.

Ich werde es aber mal im Hinterkopf behalten und drüber nachdenken.
 

Karlchen83

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Hallo Karlchen :)
und hallo steamd :) - das ist ein interessaner Gedanke, die EB-Mechanismen umgekehrt an sich zu probieren, um Gefühle zu pushen. Ich glaube aber, dass das nicht funktionieren kann.

Mir scheint, bei dir, Karlchen, findet der "Kampf" im Headspace statt, die emotionale Ausrichtung ist schon gegeben. Noch mehr Kontakt und erzwungene Hingabe wird dann m.E. die emotionale Aubäumung dagegen verstärken und Gedankengänge favorisieren, die eine weitere Distanzierung fokussieren.

Ja, das wäre auch meine Vermutung.


Kannst du dir eine Auszeit von 2-3 Wochen gönnen, in der du dann wirklich dem Bedürfnis nach Für-Dich-Sein nachgehen kannst? In aller Ruhe die Gedanken ungetriggert auslaufen lassen und dann in dich ein bissl befreit hineinhorchen?

Wie soll das aussehen? Einfach mal sagen ich bin jetzt mal 2-3 Wochen weg, dürfte nicht gehen. Ihr zu sagen, dass ich mal 2-3 Wochen weg bin um zu kucken, obs mir dann in unserer Beziehung besser geht...damit wäre ja die Katze aus dem Sack. Glaube nicht, dass das zielführend wäre.

Was möglich ist:

Ich bin nächste Woche für 2 Tage dienstlich unterwegs. Anfang Dezember werde ich alleine 5 Tage auf einer Veranstaltung sein. Ich bin mir aber jetzt schon sicher, wie sich das am Ende dieser Zeiten anfühlen wird:

Ja, ich werde gerne wieder nach Hause kommen, aber in irgendein Zuhause.
Ich werde aber auch ein Gefühl mit mir rumschleppen, dass ich nicht nach Hause möchte, weil dieses Zuhause mich derzeit derart belastet.


Hätte ich so damals auch nicht gedacht und auch nicht gecheckt, wenn ich mich nicht für 2 Wochen komplett rausgenommen hätte. Aber auch bei einem anderem Ergebnis wäre die Zeit wertvoll weil sinnvoll gewesen.

Wie genau hat das bei dir ausgesehen mit der Auszeit? Wo bist du hin, wie hast du das ihr gegenüber verkauft?
 

Mod Luke

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Hallo Karlchen,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freunden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Denn es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Ex-Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Viele Grüße,
Luke aus dem Team.

Ps.: Für alle die ein Ex back anstreben ist Wolfgang's E-book ein "Muß".
 

Mod Luke

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Moin Karlchen:)

Noch kurz ein paar persönliche Worte von mir: ich finde, du darfst langsam auch mal an dich denken. Wie ich dich lese, versuchst du es deiner Freundin seit Jahren recht zu machen (warum eigtl.? Aus Harmoniegründen?) und vergisst dich dabei selbst. Selbst jetzt, in einer Phase, in der du merkst, dass dir eure Konstellation nicht gut tut, hältst du weiter daran fest und verkrümelst dich in deinem Zimmer, um zu zocken. Du scheinst da die Konfrontation vermeiden zu wollen. Nur, wem hilfst du damit? Weder dir, noch ihr, noch eurem Kind. Auch wenn es vielleicht keine Streitigkeiten gibt, merkt das Kind genau was los ist.

Insofern würde ich an deiner Stelle - und du hast ja ganz konkrete Vorstellungen von deiner Zukunft - überlegen, wie du die ersten Schritte einleiten kannst, ohne dass es so eskaliert, wie du es befürchtest.

Intuitiv weißt du ganz genau, was Sache ist und das Beste für alle wäre. Denn auch deine Freundin wird nicht glücklich sein. Wie auch, wenn sie kaum noch begehrt wird, es keinen Sex mehr gibt, usw. Nur, offensichtlich fehlt dir noch der Mut, und möglicherweise erhoffst du dir vom Forum, ermutigende Worte zu bekommen, bzw. eine Bestätigung, dass eine Trennung kein Verbrechen ist, und du nicht verurteilt wirst.

Aber, nicht geht schnell, und nichts geht einfach. Daher lass dir Zeit, und mach dir in Ruhe Gedanken, welche Konsequenzen du ziehen möchtest:)
 

klangbild

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Wie genau hat das bei dir ausgesehen mit der Auszeit? Wo bist du hin, wie hast du das ihr gegenüber verkauft?
Ich habe das in einem anderen Thread zu n'em anderen Thema irgendwann mal beschrieben. Ist natürlich individuell und nicht jedermanns Sache.
https://forum.beziehungsdoktor.de/index.php?threads/keine-lust-auf-sex-mit-freundin.12371/

Aber stimmt schon auch, ich bin da nicht hingegangen und hab meiner Freundin gesagt, ich muss mal ne Weile überlegen ob ich mich trenne...

Nichtsdestotrotz sollte es in Beziehungen möglich sein, dass ein Partner mal für sich, für seine eigene Entwicklung was macht, ohne dass da gleich Trennungsansprüche im Raum stehen. Im Großen und Ganzen bringt es aber auch nichts, sich auf Dauer in einer Beziehung zu verstecken und unglücklich zu werden. Das hilft deinen Gefühlen nicht und sie wird damit ja auch nicht glücklich.
 

Admina Schneewittchen

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Hallo Karlchen,

ich habe deinen Strang nun ins Partnerschaftsforum verschoben! Dort passt du derzeit thematisch besser hin. :smile:

Alles Gute dir bei deiner Geschichte.
 

Karlchen83

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Hallo Mod Luke,

Moin Karlchen:)

Noch kurz ein paar persönliche Worte von mir: ich finde, du darfst langsam auch mal an dich denken. Wie ich dich lese, versuchst du es deiner Freundin seit Jahren recht zu machen (warum eigtl.? Aus Harmoniegründen?) und vergisst dich dabei selbst.

Tja, das ist/war vielleicht auch irgendwie das Hauptproblem in unserer Beziehung. Ich hab das eben einfach so gelebt, gedacht man müsste sich darauf einstellen. Mittlerweile erkenne ich, dass es besser gewesen wäre, "sich zu leben" und der andere muss dann schauen, ob er damit "klar" kommt oder nicht. Wenn nicht, dann passt es eben halt nicht.


Selbst jetzt, in einer Phase, in der du merkst, dass dir eure Konstellation nicht gut tut, hältst du weiter daran fest und verkrümelst dich in deinem Zimmer, um zu zocken. Du scheinst da die Konfrontation vermeiden zu wollen. Nur, wem hilfst du damit? Weder dir, noch ihr, noch eurem Kind. Auch wenn es vielleicht keine Streitigkeiten gibt, merkt das Kind genau was los ist.

Nein, ich helfe damit tatsächlich keinem. Dessen bin ich mir - sofern ich einen rationalen Gedanken fassen kann - bewusst.


Insofern würde ich an deiner Stelle - und du hast ja ganz konkrete Vorstellungen von deiner Zukunft - überlegen, wie du die ersten Schritte einleiten kannst, ohne dass es so eskaliert, wie du es befürchtest.

Ja, ich habe sehr konkrete Vorstellungen, das gibt mir Zuversicht, macht mir aber eben auch Angst. Ich denke an eine eigene Wohnung, vielleicht auch wie ich dann irgendwann eine neue Partnerin finden würde, mit der ich vielleicht mehr Interessen teile...wobei ich sicher erstmal mein Single-Dasein "genießen" würde.


Intuitiv weißt du ganz genau, was Sache ist und das Beste für alle wäre. Denn auch deine Freundin wird nicht glücklich sein. Wie auch, wenn sie kaum noch begehrt wird, es keinen Sex mehr gibt, usw. Nur, offensichtlich fehlt dir noch der Mut, und möglicherweise erhoffst du dir vom Forum, ermutigende Worte zu bekommen, bzw. eine Bestätigung, dass eine Trennung kein Verbrechen ist, und du nicht verurteilt wirst.

Genau diesen Zuspruch erhoffe ich mir irgendwie. In der Tat fühle ich mich schuldig, meine derzeitigen Partnerin und meinem Kind gegenüber. Aber ich kenne viele Leute, deren Eltern sich getrennt haben und die es überlebt haben.
Aber dieses Schuldgefühl macht mich dennoch kaputt. Es ist ein tägliches Auf und Ab. Am liebsten möchte ich weglaufen - wie du sagst - der Konfrontation aus dem Weg gehen, aber das wird nicht gehen.


Aber, nicht geht schnell, und nichts geht einfach. Daher lass dir Zeit, und mach dir in Ruhe Gedanken, welche Konsequenzen du ziehen möchtest:)

Das ist eine gute Frage! Ich für mich bin eigentlich sicher, dass ein Neuanfang (also eine Trennung) der richtige Weg wäre...aber es kommen immer noch Momente des Selbstzweifels hoch. Im Kopf bin ich bereits alles durchgegangen...eigentlich würde ich mir gerne vorher eine Wohnung nehmen. Jetzt hab ich viel gelesen, viele meinen dass das nicht gut sei. Die Trennung durchführen und dann mit allem beginnen (Wohnungssuche, etc.). Ich bin davon nicht überzeugt, ich glaube das wäre in unserem Fall nicht gut. Daher überlege ich, wenn ich mit entscheide den Schritt zu gehen, alles vorzubereiten. Ich muss dann ja nicht direkt gehen, aber wenn es eskaliert habe ich eine Möglichkeit wohin zu gehen...es muss ja niemand wissen, dass ich bereits eine Wohnung habe. Bin eben im Hotel oder so!

Dann habe ich lange nachgedacht, gerade wegen der bevorstehenden Weihnachtszeit. Sollte ich diese nicht noch abwarten? Andererseits: Was bringt es. Jetzt, wo ich mich die letzten Tage/Wochen mit dem Thema beschäftigt habe, wäre es echt schwer für mich, den schweren Schritt quasi nur unnötig in die Zukunft zu schieben, damit würde ich mich wohl nur quälen.

Und den richtigen Zeitpunkt gibt es wohl ohnehin nicht...

Für mich kann es eigentlich nur bedeuten, dass ich den Entschluss zeitnah fassen muss (wobei ich das ja eigentlich schon getan habe) und dann meine starken Momente, in denen ich voller Überzeugung bin, nutzen muss und die notwendigen Schritte durchführen muss.
 

Karlchen83

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Ich habe das in einem anderen Thread zu n'em anderen Thema irgendwann mal beschrieben. Ist natürlich individuell und nicht jedermanns Sache.
https://forum.beziehungsdoktor.de/index.php?threads/keine-lust-auf-sex-mit-freundin.12371/

Aber stimmt schon auch, ich bin da nicht hingegangen und hab meiner Freundin gesagt, ich muss mal ne Weile überlegen ob ich mich trenne...

Nichtsdestotrotz sollte es in Beziehungen möglich sein, dass ein Partner mal für sich, für seine eigene Entwicklung was macht, ohne dass da gleich Trennungsansprüche im Raum stehen. Im Großen und Ganzen bringt es aber auch nichts, sich auf Dauer in einer Beziehung zu verstecken und unglücklich zu werden. Das hilft deinen Gefühlen nicht und sie wird damit ja auch nicht glücklich.

Hallo,

also das mit dem Schweigekloster (hab ich vorher schonmal irgendwo gehört) ist natürlich grundsätzlich interessant. Ich glaube aber nicht, dass das hier in meinem Fall irgendwie taugt. Wenn ich verkünde, dass ich jetzt mal 2 (oder gar 3 Wochen) im Kloster bin, dann gibt es zwei Möglichkeiten:

- Entweder sie lässt mich direkt einweisen

- Sie sagt mir, dass ich gerne in das Kloster kann, dort dann aber auch gerade bleiben kann und nicht mehr zurückkommen brauch
 

Karlchen83

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Moin Karlchen:)
Auch wenn es vielleicht keine Streitigkeiten gibt, merkt das Kind genau was los ist.

Insofern würde ich an deiner Stelle - und du hast ja ganz konkrete Vorstellungen von deiner Zukunft - überlegen, wie du die ersten Schritte einleiten kannst, ohne dass es so eskaliert, wie du es befürchtest.

Intuitiv weißt du ganz genau, was Sache ist und das Beste für alle wäre. Denn auch deine Freundin wird nicht glücklich sein. Wie auch, wenn sie kaum noch begehrt wird, es keinen Sex mehr gibt, usw. Nur, offensichtlich fehlt dir noch der Mut, und möglicherweise erhoffst du dir vom Forum, ermutigende Worte zu bekommen, bzw. eine Bestätigung, dass eine Trennung kein Verbrechen ist, und du nicht verurteilt wirst.

Aber, nicht geht schnell, und nichts geht einfach. Daher lass dir Zeit, und mach dir in Ruhe Gedanken, welche Konsequenzen du ziehen möchtest:)


Alter Schwede, du hattest echt recht, das Kind hatte wohl wirklich was gemerkt.

Aber von vorne, muss mir das hier jetzt mal hier von der Seele schreiben, weil hier ist es heute Abend dann zur Eskalation gekommen...

Der heutige Tag war so wie die letzten Tage...ich tagsüber nachgedacht, mir überlegt wie es weitergeht...Schwankungen von "ja, das ist der richtige Weg" bis hin zu "nein, das ist nur so ne Phase."

Irgendwie bin ich wohl Jemand, dem man seine Gefühle anmerkt...vielleicht hab ich sie auch zu offen nach außen getragen, weil ich vielleicht genau das erreichen wollte, was heute passiert ist.

Wir saßen auf der Couch, ich war am lese, Laptop guggn, usw., sie am TV schauen. Irgendwann wollte Sie dann wissen, was mit mir los wäre, ich wär die ganze Zeit so komisch, ich würde Sie ignorieren, etc. ...weiß ich garnicht mehr alles genau.

Auf jeden Fall hat irgendein Impuls in mir dafür gesorgt, dass ich so ziemlich alles eingeräumt habe...warum auch immer.

Sie meinte dann zu mir, dass mir schon klar ist, dass ich damit jetzt die Beziehung beendet hätte?

Ja und nein...das war mir tatsächlich alles nicht so klar und eigentlich doch. Muss noch meine Gedanken sortieren. Wir saßen dann bestimmt 2 Stunden nebeneinader, hauptsächlich schweigend. Sie wollte dann verschiedene Dinge wissen, usw.
Zu vielen hatte ich nicht wirklich eine Antwort, muss mit der Entwicklung ja jetzt auch erstmal klar kommen.

Letztlich ging es plötzlicher als erwartet, was vielleicht auch ganz gut war...weil mir der Druck doch sehr zu schaffen gemacht hat.

Es fühlt sich zwar irgendwie beschissen an, aber auch irgendwie wie eine Befreiung.
Und schuldig fühle ich mich aktuell auch noch irgendwie.

Jetzt gilts natürlich ne Wohnung zu suchen die nächsten Tage...ist jetzt natürlich perfekt, dass Wochenende ist...und ich Montag-Dienstag auf Dienstreise. Man könnt ich kotzen...aber dann bin ich zumindest mal 2 Tage in ner großen Stadt unterwegs im Hotel und kann mich sortieren. Muss das alles für mich jetzt auch erstmal realisieren!

Danke für eure Kommentare!

PS.: Ich hoffe, dass ich das mit den fett-markierten Kommentaren zumindest halbwegs richtig gemacht habe,
 
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Mod Luke

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9 Feb. 2019
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Hi Karlchen,

ich kann dazu jetzt gar nicht wirklich viel schreiben, weil du sehr oberflächlich schreibst, ist aber auch egal eigentlich.

Gerne würde ich dir einen Impuls für die nächsten Tage mitgeben: Überlege dir, ob es deiner Partnerin und deiner Familie gegenüber nicht fair wäre, einfach ehrlich zu sein, und mit offenen Karten zu spielen. Jeder Beteiligte wird es dir später danken. Im ersten Moment sorgt es vielleicht für Verletzungen, aber mit der Wahrheit und Klarheit kann jeder besser umgehen.

Also offene Kommunikation, auch wenn man die Antwort selbst gerade nicht weiß.

Viele liebe Grüße,
Luke.
 

Barbarella82

Mitglied
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Hallo karlchen,

ich kann nachvollziehen, wie es dir geht. Ich selbst befinde mich auch gerade in einer ähnlichen Situation (siehe meine Fragestellung im Forum). Ich habe den Schritt gewagt und mir eine Ferienwohnung für zwei Monate angemietet und es hat etwas Zeit gebraucht, bis ich hier einigermaßen angekommen bin. Aber es hilft mir wirklich, mich freier zu fühlen, auch wenn es nur auf Zeit ist, erstmal.
Denkst du nicht, dass es Sinn macht offen und ehrlich mit der Mutter deines Sohnes umzugehen?
Ich denke eine geplante Auszeit hilft euch beiden.
Vielleicht konnte ich dir einen Impuls geben. Habe erst gerade deinen letzten Post gelesen. Dann seit ihr jetzt ja einen Schritt weiter. Viele Grüße barbarella
 
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