Trennung während Depression- Chance auf Neuanfang?

Luise123

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Hallo zusammen,

normalerweise bin ich nicht die Person, die ihr Leid in solchen Foren klagt, aber momentan weiß ich einfach nicht weiter. Vielleicht gibt es den ein oder anderen, der schon einmal in einer ähnlichen Situation war. Zum Hintergrund:

Ich war 3 Jahre mit meiner Freundin zusammen, bevor sie sich vor einem Monat von mir getrennt hat. Wir haben in dieser Zeit über 2 Jahre zusammen gewohnt. Sie hat in ihrer Kindheit mehrere traumatische Erfahrungen (Gewalt, Missbrauch) durch Teile ihre Familie erlitten, die sie leider bis heute geprägt haben. Sie hat immer gekämpft, ohne von irgendwem aus ihrer Familie (vielleicht mal von ihrer Schwester abgesehen) Rückhalt und Unterstützung zu bekommen. Nachdem ich von ihren Hintergründen erfahren habe, habe ich sie bestärkt eine Traumatherapie zu beginnen und sich von ihren Eltern abzugrenzen (was sie bis dato noch nicht getan hatte). Sie hat mir schon zu Beginn ihrer Beziehung gesagt, dass sie durch ihre Vergangenheit unter einer Bindungsstörung leidet und brauchte auch ihre Zeit, bis sie sich richtig auf uns einlassen konnte.

Für mich war das manchmal nicht leicht, da sie immer viel Freiraum brauchte und sich schnell unterdrückt und abgewertet fühlte. Ich hingegen bin jemand, der viel Sicherheit braucht, nur langsam Vertrauen aufbauen konnte und da sind manchmal Extreme aufeinander geprallt. Wir haben darüber gesprochen und auch ich habe eine Therapie begonnen, um zu lernen, wie ich mir selbst Sicherheit geben kann. Das war vor einem anderthalben Jahr. Ich denke, ich habe da auch Fortschritte gemacht, wir haben viel gesprochen und lange Zeit hat es gut funktioniert. Wir hatten eine wunderschöne Zeit und ich habe von Freunden/ Bekannten auch oft gehört, dass sie uns als Paar wahrnehmen, das sich gut ergänzt und eine gute Dynamik hat. Es hat mich nicht gestört, wenn sie abends öfter mal was für sich oder mit Kollegen gemacht hat- ich war durch meinen Job auch sehr eingebunden und hatte selbst viel auf dem Zettel. Wir hatten konkrete gemeinsame Pläne... wollten irgendwann eine Familie haben.

Seit ca. drei Monaten habe ich eine Veränderung in ihrem Verhalten bemerkt. Es ging eigentlich damit los, dass ich ihr einen Heiratsantrag gemacht habe. Ich fand das nach fast drei Jahren nicht zu früh. Hinzu kam, dass ihre jüngere Schwester, die viel kürzer mit ihrem Freund zusammen war, bereits geheiratet hatte und schwanger war. Sie hat mir dann allerdings gesagt, dass ihr das zu früh ist und sie erst einmal weiter an ihrer persönlichen Entwicklung arbeiten muss. Sie hat im Moment des Antrags richtig kalt und abweisend reagiert- wie als ob da plötzlich jemand anderes aus ihr spricht. Ich war sehr erschrocken. Ich muss dazu sagen, sie ist 34 und ich bin 37- so laaangsam tickt die biologische Uhr dann schon (habe ich ihr natürlich so nicht gesagt). Ich war traurig und habe mich innerlich auch sehr verletzt gefühlt. Wir haben dann später noch einmal in Ruhe darüber gesprochen: sie hat mir erklärt, dass sie in ihrer Therapie gerade in einem Stadium ist, in dem vieles hochgewühlt wird und offen liegt. Sie möchte da erst einiges verarbeiten, ehe sie an Familie und Heirat denkt. Ich hab ihr dann gesagt, ok- ich frage dich nicht mehr, wenn du irgendwann so weit bist, fragst du mich einfach :-) Dann hatte sich das Ganze für mich eigentlich erledigt und wir haben einen wunderschönen Urlaub verbracht.

Nach dem Urlaub ging es dann los, dass sie sich im Job sehr zugeladen hat. Sie hat bei einem 30 h Vertrag in der Woche bestimmt 50 Stunden gearbeitet. An den Wochenenden lag sie oft im Bett und wurde zunehmend abweisender und in sich gekehrter. Irgendwann hat sie nachts das Bett verlassen und ist auf die Couch gegangen. Es ging ihr immer schlechter, sie hatte extreme Stimmungsschwankungen, Heulattacken und ich war manchmal kurz davor, beim sozialpsychiatrischen Dienst anzurufen. Ich habe mir wahnsinnige Sorgen gemacht, teilweise hat sie Dinge geäußert, die in Richtung Suizidgedanken gehen. Ich habe sie immer wieder gefragt, was los sei und immer wieder die Antwort bekommen, das sei etwas was mit ihrer Therapie zu tun habe, sie müsse das für sich klären. Ich solle sie bitte einfach lassen.
Immer und immer wieder kam diese Aussage und ich habe sie dann auch nicht weiter bedrängt. Habe gesagt, wenn du was brauchst, bin ich da. Ich wusste ja auch, sie ist in Therapie.


Am Ende war es so, dass ich sie in ihrem Wesen nicht mehr wiedererkannt habe. Sie hat nicht mehr mit mir gesprochen, war kalt, wirkte richtig hasserfüllt. Wie ein anderer Mensch. Ich weiß nicht, was ich ihr getan habe und wie sich ein Mensch in so kurzer Zeit so verändern kann. Immer wieder die Aussage "lass mich, ich muss das für mich klären ". Ich war total überfordert, hatte Bauchschmerzen, weil ich nicht mehr wusste, wer sie ist. Am Morgen der Trennung war sie wieder in diesem Modus- sie hatte nachts unser Bett verlassen und lief morgens dann wieder im Eismodus ohne ein guten Morgen an mir vorbei. Da bin ich hochgegangen und habe sie angeschrien, dass ich Gefühle habe, gefragt, ob sie noch merkt, wie sie sich hier verhält und dass ich diese Stimmung nicht mehr lang aushalte. Dass ich nur noch Bauchschmerzen habe und dass die Welt sich nicht immer nur um sie drehen kann. Ich war sicher drüber, aber in dem Moment konnte ich nicht mehr.

Daraufhin hat sie gesagt "und du bist emotional von mir abhängig und zeigst es mir auch. Es reicht" Daraufhin ist sie zur Arbeit gegangen und eine halbe Stunde später habe ich eine whatsapp bekommen, dass sie sich trennt, weil sie es nicht mehr schaffe. Sie komme erst einmal bei einer Kollegin unter. Ich war wie vor den Kopf geschlagen, habe vergeblich versucht, sie anzurufen. Ich habe dann per whatsapp geantwortet, dass ich sie bitte abends in Ruhe mit mir zu reden und ich denke, man trennt sich nicht per whatsapp. Ihre Antwort: ja, lass uns reden, so richtig sicher bin ich mir nicht mehr. Am Nachmittag rief sie mich dann an und sagte: egal was ich jetzt sage, meine Entscheidung stehe fest. Ein persönliches Gespräch schafft sie gerade nicht und sie schläft erst einmal bei einer Kollegin. Ich habe ihr dann noch einen Brief geschrieben, erst einmal eine räumliche Trennung vorgeschlagen, damit sie in Ruhe überlegen kann was sie will. Am gleichen Tag hat sie noch unseren Vermieter angerufen und ihren Teil des Mietvertrags gekündigt.

Wir haben zwei Tage später lang telefoniert und sie hat gesagt, sie vermisst mich, es war ein harter Schritt für sie, aber sie muss gerade für sich an ihren Baustellen arbeiten. Vielleicht haben wir irgendwann Kinder zusammen, aber erst einmal muss jeder seinen Weg gehen. Es war ein langes Gespräch und wir haben beide geweint. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich das so akzeptiere wenn es ihre Entscheidung ist, aber dann auch erst einmal aus dem Kontakt gehen möchte, um zu mir zu kommen. Wir haben vereinbart, dass sie ihre Sachen dann vormittags aus der Wohnung holt, wenn ich arbeite. Ich hatte mich dann 10 Tage nicht mehr gemeldet, da stand sie abends plötzlich im Treppenhaus. Sie habe die Zeit vergessen und sei überrascht mich zu sehen. Ich würde gut aussehen, ob sie mich in den Arm nehmen dürfe. Ich war vollkommen überfahren, hab losgeheult und sie umarmt. Wir haben dann auf dem Sofa gekuschelt und sie hat mir gesagt, sie vermisst mich, aber es geht gerade nicht anders. Sie freut sich auf den Moment, wo ich - auf welche Weise auch immer- wieder in ihrem Leben sein kann.

Am nächsten Tag kamen Herzchennachrichten, viele Glückwünsche für meinen Weg in der nächsten Zeit und der Kommentar "vielleicht sind wir irgendwann Luise & Phili 2.0, aber jetzt müsse erst einmal jeder seinen Weg gehen". Seit 10 Tagen habe ich mich nicht mehr gemeldet und habe das Gefühl, kurz vorm durchdrehen zu sein. Ich liebe diese Frau und verstehe nicht, was da passiert ist. Sie war zwischenzeitlich wie eine Fremde. Ich weiß nicht, ob die Kontaktsperre gerade gut ist, aber ich hoffe, so kann jeder etwas Frieden finden.. Ich weiß nicht, ob ich gerade eine Trennung oder eine Auszeit verarbeite. Der Gedanke, dass es endgültig vorbei sein könnte, macht mich wahnsinnig. Ich versuche, mich abzulenken, Sport zu machen, mit Freunden zu reden... dennoch ist das gerade alles noch surreal für mich. Irgendwann kommt auch Wut in mir hoch, aber Vorwürfe bringen gerade wohl keinen weiter. Keiner der uns kennt, versteht das Ganze. War jemand schon mal in so einer Situation? Lohnt es sich, zu kämpfen und die Hoffnung nicht aufzugeben? Ich muss dazu sagen, sie ist eigentlich immer ein liebes, warmherziges Mädel gewesen. Ihr Wesen in den letzten Wochen hat sich einfach komplett gedreht.
 
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Admin Wolfgang

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Na ja Luise, Deine Freundin hat einen Teil ihrer Gefühle für Dich verloren, vielleicht gibt es auch jemand Anderes... Das ist der Grund des ganzen Dramas.

Aber, anscheinend ist trotzdem noch was da, das sie ambivalent macht. Du musst sie jetzt total in Ruhe lassen und wenn sie Kontakt sucht, nicht überfreudig darauf reagieren, sondern eher etwas neutral. Wenn Du Glück hast, wachsen bei ihr dadurch wieder Gefühle für Dich.

Und, fast vergessen: Herzlich Willkommen hier im Forum! :smile:
 

Luise123

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Danke, Wolfgang... sie hat mir geschworen, es gibt und gab niemand anderen. Ich muss sagen, ich glaube ihr das.
 

Admina Felis

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Hallo Luise,

herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lese dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freuden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!


Felis aus dem Team
 

Luise123

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Hallo Felis,

danke für den Hinweis. Ich werde mich in den nächsten Tagen mit den Modalitäten hier vertraut machen :D
 

Mod Sleepy

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Hallo Luise,

ich muss sagen, dass ich dich aufgrund deines Nicks nun für eine Frau gehalten habe und ich hatte was deinen Fall angeht ein Déjà-vu mit einem anderen Frau/Frau Pärchen hier im Forum in dem auch beide Mädels einen großen Packen an Problemen mit sich rumtrugen. Irgendwie musste ich sofort an diese Beiden denken, als ich deinen Strang gelesen habe und wollte dir das gerade raussuchen und dir zum Lesen empfehlen, allerdings bist du wohl doch ein Mann (Dein Klarname steht dann übrigens in deinem Text - evtl. entfernen) und die Luise ist deine Freundin (?).

Ändert natürlich an der Situation selbst nichts. Dir bleibt derzeit nichts anderes übrig, als tatsächlich die KS einzuhalten und damit zu arbeiten, was von ihr kommt.
Also erstmal die Situation aussitzen, auch wenn dir das sehr schwer fällt.

In der Zeit könntest du hier im Forum rumlesen. Es gibt sehr viele ganz tolle Stränge aus denen man sehr viel Input ziehen kann, wenn man sich drauf einlässt. Damit vertreibst du dir auch etwas die Zeit.

:trost:
 
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Luise123

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Sorry- das war etwas missverständlich, ich bin weiblich. Phil ist ihr Spitzname. Ich denke aber die Geschlechterkonstellation ändert an der Situation nichts grundlegendes :D. Eigentlich waren wir - trotz eines beschissenen Rucksacks aus der Kindheit- auch kein, ich nenne es jetzt mal klischeehaft "Frauen-Drama-Pärchen". Da hat schon Reflektion, Wille zur Verarbeitung und ein gemeinsames nach vorn sehen stattgefunden. Wir waren fast drei Jahre zusammen und diese Extreme sind erst seit ca. 3 Monaten aufgetreten. Ja, ich werde die Kontaktsperre durchziehen und mich hier mal einlesen. Bin jetzt bei Tag 11... es ist schon hart. Aber ich habe mit einem neuen Sport angefangen, beruflich gibt es positive Veränderungen und freue mich jeden morgen über die Kombi Sport & Herzschmerz auf der Waage. :coolwink:
 

Mod Sleepy

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Oh oh oh,
dann Entschuldige - mein Fehler.

Nein, für ein Dramapärchen halte ich euch nicht. Ich halte auch von solchen Klischees nichts, da ich einige lesbische / bisexuelle Freundinnen habe.

Mich hat nur euer Fall etwas an die beiden erinnert. Die Strangerstellerin wurde viel von unseren Admins hier betreut und der ganze Strang ist interessant. Das Mädel ist sehr an sich gewachsen. Ich suchs mal raus. Vielleicht nutzt es dir was, vielleicht auch nicht.

Aber ich habe mit einem neuen Sport angefangen, beruflich gibt es positive Veränderungen und freue mich jeden morgen über die Kombi Sport & Herzschmerz auf der Waage. :coolwink:
Was für einen Sport denn? Hoffentlich was ordentliches mit Gewichten, damit du einen knackigen Popo bekommst :)
 

Mod Sleepy

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https://forum.beziehungsdoktor.de/index.php?threads/lesbische-beziehung-nach-4-jahren-getrennt.8767/

So da ist es. Ging mir da weniger um euer Geschlecht, sondern die Hintergründe. Depressionen, Ängste, unterschiedliches Sicherheitsbedürfnis usw...

Zudem sind gerade die Stränge wertvoll, in denen die Admins ihr "Unwesen" treiben. Lis wurde (wenn ich das richtig im Kopf habe) gleich von mehreren Admins betreut und ist wirklich sehr weit gekommen.

Wenn der Strang dir nicht hilft, dann sicher ganz viele andere hier im Forum. Bist gut aufgehoben hier.
 

Luise123

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:grins: Alles gut, ich werde mal schauen, ob ich den Strang finde. Mir tut dieser Austausch mit Menschen, die in einer ähnlichen Lage sind, gerade auch wirklich gut. Von der Seele schreiben hilft. Freunde & Familie sind auch für mich da... aber die Tatsache, dass dort fast alle in guten, langjährigen und festen Beziehungen sind, macht das Verständnis vielleicht manchmal schwerer. Eine Mischung aus Kampfsport und Meditation, das ist körperlich fordernd und gut für die Seele... da kommt der Knackpo von ganz allein :rambo:
 

Luise123

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https://forum.beziehungsdoktor.de/index.php?threads/lesbische-beziehung-nach-4-jahren-getrennt.8767/

So da ist es. Ging mir da weniger um euer Geschlecht, sondern die Hintergründe. Depressionen, Ängste, unterschiedliches Sicherheitsbedürfnis usw...

Zudem sind gerade die Stränge wertvoll, in denen die Admins ihr "Unwesen" treiben. Lis wurde (wenn ich das richtig im Kopf habe) gleich von mehreren Admins betreut und ist wirklich sehr weit gekommen.

Wenn der Strang dir nicht hilft, dann sicher ganz viele andere hier im Forum. Bist gut aufgehoben hier.

Danke :-)
 

Mod Sleepy

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Luise, das Problem haben viele hier im Forum.
Je länger dieser Liebeskummer dauert, desto weniger haben "Außenstehende" auch Verständnis dafür. Als Freund / Familie will man dich ja glücklich sehen und versucht etwas zu sagen, dass dich für den Moment glücklicher macht.

Ein großes Problem ist, wenn das Umfeld anders berät als wir hier. Also irgendeinen Blödsinn vonwegen dass unsere Menschlein hier aufgefordert werden, dem Partner doch unbedingt ihre Liebe zu gestehen und deutlich sichtbar zu kämpfen.
Dann geht derjenige hin, tut wie geheißen und kriegt dann richtig eine vom Partner drüber. Wenn man die Mechaniken einigermaßen inhaliert hat, wird man nämlich genau in die andere Richtung beraten.

Daher scheue dich nicht, dir hier alles von der Seele zu schreiben und viiiiiiiiiel zu lesen. Normal ist hier jeder für den anderen da. Und auch wenn das manchmal nicht das ist, dass man selber gerne hören will, ist es dennoch hilfreicher als das, was gut gemeinte Tipps von Freunden/Familienmitglieder bringen würden.

Dumme Fragen gibt's auch nicht.

Deine Sportart klingt sehr spannend. Ich freue mich, dass dir das gutzutun scheint.
 

Luise123

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Danke, Sleepy Sun. Ja, das stimmt- von Freunden kommt oft der Hinweis "das kann doch nicht sein, sie hat bestimmt nur ne schwere Phase- rede doch nochmal mit ihr und zeig, dass du für sie da bist". In den ersten 2-3 Tagen habe ich das ja auch versucht. Dann hatte ich einen Punkt, wo es mir so dreckig ging, dass ich nicht mehr in der Lage war zu essen, zu schlafen oder an irgendetwas anderes zu denken. Ich habe eine gute Freundin, die sehr resolut ist und mir dann den Kopf gewaschen und mir erst einmal zur Abgrenzung geraten hat. Das war genau richtig und dann hat so ein Überlebensautomatismus eingesetzt- wie setze ich jetzt einen Schritt vor den anderen/ was muss ich jetzt tun, um die Dinge für mich zu regeln. Es hängt ja auch einiges dran- gemeinsame Wohnung, Tiere und auch Familie und ein Freundeskreis. Ich habe den Kontakt zu Freunden, die sie vor unserer Beziehung kannte auch erst einmal zurückgefahren. Phili hingegen hat (was ich extrem scheisse fand) erstmal meine beste Freundin kontaktiert und mit ihr ausführlich über die Trennung gesprochen. Meine beste Freundin hatte mir davon erst nichts erzählt, weil sie dachte, sie kann irgendwie vermitteln (fand ich auch scheisse). Dann urplötzlich (wie gesagt: Phili hatte von sich aus angefangen meine beste Freundin zu kontaktieren) ruft Phili sie an und schnauzt sie in einem absolut kalten Tonfall an "der Kontakt reiche ihr jetzt, das wuselt alles wieder hoch und SIE soll sie jetzt bitte in Ruhe lassen". Wohlgemerkt: der Kontakt ging von Phili aus. Meine Freundin war darüber total erschrocken und hat es auch so wahrgenommen, dass sie da plötzlich wie einen anderen Menschen am Telefon hatte. Sie hatte auch den Eindruck, dass während des Gespräches jemand neben ihr war. Genau diese Stimmungsschwankungen, die ich in den letzten Wochen auch nicht einordnen konnte. Als ich das erfahren habe, war ich so sauer, dass ich kurz davor war, die Kontaktsperre zu beenden, um ihr gepfeffert die Meinung zu geigen. Ich habe es dann allerdings gelassen. Meine Mutter hatte Phili dann auch noch angerufen. Gut- das kann ich verstehen, die beiden mochten sich immer. Allerdings hat meine Mutter sie wohl recht distanziert behandelt, weil sie absolut nicht verstehen kann, warum sich ein erwachsener Mensch nach der Zeit per whatsapp trennt.
 

Mod Sleepy

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Hallo Luise,

da ich gerade on bin ein kleiner (aber wichtiger) Tipp am Rande.
Alle hilfsbereiten Freunde/Mütter etc. sofort abziehen. Je mehr Leute sich dazu berufen fühlen sich "einzumischen" umso mehr Drama und verletzte Gefühle wird es geben.

Exen benutzen auch gerne das Umfeld um ihre Emotionen loszuwerden. Gleichzeitig hat man immer noch mit dir "Kontakt" wenn sie über dein Umfeld geht. Eventuell macht sie das unbewusst.

Zudem tust du dir keinen Gefallen damit, wenn deine beste Freundin / deine Mutter versucht deinen Ärger mit ihr zu klären. Denn die Wut darüber von Phili wird auf DICH zurückfallen. So bist du der Mops und das, wo du nicht mal aktiv etwas gemacht hast.

Daher mein Vorschlag an dich:
- Deine beste Freundin anzuweisen, sich aus der Sache rauszuhalten. Erkläre ihr ruhig warum. Deine Freundin meint das gut und sie wird das verstehen. Wenn Phili sich das nächste Mal an sie ranmacht (und das kann durchaus passieren, denn Phili scheint emotional grad am Anschlag zu sein und benötigt eventuell Leute die ihr "Zuspruch" geben, dann soll deine Freundin zu ihr irgendwas sagen wie: "Du, es ist nicht böse gemeint, aber bitte kläre das mit Luise selber. Das ist eure Angelegenheit und ich möchte mich da raushalten."
- Für deine Mutter gilt dasselbe. Sie soll Phili nicht anrufen. Es ist deine Mutter und nicht ihre. Wenn Phili Kontakt will, soll sie deine Mutter selber kontaktieren. Auch da geht es darum, sie freundlich und höflich zu behandeln und NICHT zu vermitteln. Auch deine Mutter möge dasselbe Sprüchlein wie deine Freundin loswerden.

Mag sein, dass Phili dann die Kontaktsperre selber bricht und dich angreift, du würdest Leute gegen sie aufhetzen. Das wird ihr nicht passen. Daher wäre es wichtig, dass dein Umfeld freundlich aber bestimmt sich aus der Sache raushält und ggf. auf dich verweist. Das Umfeld soll tunlichst vermeiden, ihr Abneigung wegen ihrem Verhalten dir gegenüber zu zeigen. Das wird ein Knieschuss.

Zudem könnte Phili eventuell Verlustängste spüren, wenn sie nicht über dein Umfeld an Informationen über dein Befinden kommt.
 
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Luise123

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Ich bin der Mops :lach:...aaaber ich bin doch der Koala :thumbsup:- Spaß, aber natürlich hast du recht. Mittlerweile wissen meine Leute auch Bescheid und halten sich raus. Es war auch so, dass Phili meine Mutter angerufen hatte, nicht umgekehrt. Meine Ma hat mich vorher sogar gefragt, ob es ok ist, wenn sie telefonieren. Da sie sich immer gut verstanden haben, wollte ich da nicht rumzicken. Meine Mutter hat ihr dann im Gespräch auch direkt gesagt, dass sie nichts näheres zur Thematik sagen will, nur ihre Art und Weise nicht versteht. Dass sie ihr für die Zukunft alles Gute wünscht & dann hat sie das Gespräch beendet. Das ist jetzt auch gut 2 Wochen her. Es war nach der ersten Kontaktsperre, die ich eingeleitet hatte (wo sie mich plötzlich im Treppenhaus überrascht hat).

Ich könnte mich auch heute noch in den Arsch beissen, dass ich in der Situation nicht distanzierter geblieben bin. War relativ eindeutig, dass sie das Treffen provoziert hat. Aber sie stand so überraschend vor mir und wollte mich direkt umarmen... es ging mir an dem Tag eh nicht gut und leider bin ich drauf eingestiegen. Ich habe ihr am nächsten Tag dann allerdings geschrieben, dass bei mir gerade Achterbahn herrscht und sie mir auch sehr unsicher vorkam, dass wir nicht wieder zu früh zu eng in den Kontakt gehen sollten, sondern erst einmal zu uns kommen müssen... Ich hoffe, ich hab den Dreh so gerade noch bekommen. Jedenfalls halte ich jetzt wacker schon 12 Tage durch.
 

Luise123

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Guten Morgen allerseits...Tag 13 der KS heute... ich weiß nicht, ob es am Regenwetter liegt oder was heute los ist, aber gerade geht es mir so richtig scheisse. Ich bin kurz davor ihr zu schreiben und sie um ein Treffen zu bitten. Deshalb muss ich hier mal etwas emotionalen Druck abladen, ehe ich Dummheiten mache. Die letzten Tage war ich relativ gut drauf, hatte Hoffnung, dass alles wieder wird... heute hänge ich richtig durch & sitze gerade heulend am Schreibtisch (zum Glück hab ich ein Einzelbüro). Dazu kommt, dass ich meinen Hund morgen noch abgeben muss. Phili hatte mir in den letzten Jahren immer geholfen, sich im Alltag um ihm zu kümmern, jetzt ist er leider zu lange alleine und ich kann ihm allein nicht mehr gerecht werden. Ich weiß, es geht ihm gut, wo er hinkommt und ich kann ihn auch besuchen- trotzdem tut es verdammt weh. Ich habe ihn jetzt seit 9 Jahren. Danach muss ich mir eine andere Wohnung suchen (ich wohne wegen des Hundes momentan noch allein in unserer ehemals gemeinsamen Wohnung, die aber für einen allein viel zu groß ist). Gestern habe ich mich noch mit einer Freundin getroffen, die frisch Mutter geworden ist. Die Kleine war so süß. Wir wollten auch immer Kinder haben. Fraglich, ob das jetzt generell noch klappt (ich bin 37). Manchmal wünsche ich mir, ich hätte diese Frau nie kennengelernt, da sie 3 Jahre ja offenbar so leicht in die Tonne treten kann. Man hat jemandem vertraut, mit jemandem Pläne gemacht, war für diesen Menschen da und dann haut die Person einem von heut auf morgen die Beine weg... Ich weiß, dass ich mich ablenken sollte, dass ich nicht so schwarz sehen sollte und dass es in dieser Stimmung, in der ich gerade bin, ne absolute Scheiss-Idee wäre, ihr zu schreiben. Vom Kopf her. Aber ich habe gerade das Gefühl, mir zerreisst jemand die Brust. :cry
 

Mod Sleepy

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Hallo Koala Luise,
bloß nicht! Du hast das 13 Tage ganz toll gemacht. Du bist emotional noch viel zu involviert um irgendeinen Frame halten zu können.

Was ist denn mit dem Wauzi? Gibt es da gar keine Möglichkeiten? Darf er eventuell mit ins Büro kommen? Ich weiß nicht, ob dir das so gut tut wenn er als dein Seelentröster weg kommt. Deswegen sollte das wirklich die letzte Option sein und nicht aus dem Bauch heraus "weil du es gerade nicht schaffst".

Was ist mit deiner Mutter oder Freunden? Ist da evtl. jemand der dich in der Hinsicht unterstützt?
Das mit dem Umzug würde ich auch erstmal verschieben (außer du kannst das nicht alleine unterhalten).

Luise du musst doch jetzt nicht alles übers Knie brechen, das hältst du doch emotional gar nicht aus.

Und ja die Stimmung wäre mehr als schlecht um Phili zu schreiben, bitte mach das nicht. Du wirst es hinterher bereuen und dir wird es schlechter gehen. Vertrau mir.

Fühl dich mal gedrückt, arme Koala Luise :trost:
 

Luise123

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Danke, Sleepy... leider geht das mit dem Hund nicht anders- ich hab in den letzten Wochen wirklich alles versucht. Ich kann das auch nicht ewig rauszögern, da ich jeden Tag 9-10 Stunden arbeite und der Hund in dieser Zeit leider allein ist. Zwar kommt eine Freundin mittags und lässt ihn kurz raus, aber das ist für ihn trotzdem eine Quälerei so. Wir wohnen in einer Großstadt mit sehr schwierigem + teurem Wohnungsmarkt. In unserer aktuellen Wohnung hatten wir das große Glück, dass dort Hundehaltung erlaubt ist- hier eher eine Seltenheit. Leider ist die Wohnung für mich allein zu groß, viel zu teuer und dazu kommt, dass ich dort auch permanent an Phili erinnert werde...Ich hatte schon überlegt, mir einen Mitbewohner zu suchen, aber ich merke, dass ich es da einfach nicht mehr aushalte. Da sind einfach überall Erinnerungen. Ich schlafe seit Wochen mehr schlecht als recht im Wohnzimmer auf der Couch, weil ich es nicht ertrage, das Schlafzimmer zu betreten. Eine kleinere Wohnung, in der Hundhaltung erlaubt ist, finde ich trotz gutem Job nicht. Meine Verwandten können ihn nicht aufnehmen. Ins Büro mitnehmen geht auch nicht- ich habe schon gefragt. Ich habe jetzt über ein Hundeforum einen älteren Herrn gefunden, der auf einem Bauernhof vor der Stadt lebt und genug Platz und Zeit hat. Das ist für den Dicken einfach das Beste, auch wenn es natürlich wahnsinnig weh tut. Ich werde ihn einfach so oft es geht, besuchen. Natürlich ist das emotional gerade schwer, aber ich funktioniere dem Hund zuliebe irgendwie.
 

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BambiLA
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  1. Seele @ Seele: Currywurst mögen die doch auch wie verrückt
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  10. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und natürlich auch den stillen Mitlesern hier.
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  13. Admina Hira Eth @ Admina Hira Eth: An alle Neumitglieder hier (oder die, die erwägen, es zu werden): bitte macht euch doch vorab mit den Forenregeln bekannt. Es wäre wirklich toll, würdet ihr berücksichtigen, dass ihr ohne eigenen aktiven Hilfestrang nicht in unseren Unterforen 1-5 kommentieren dürft. Außerdem wäre es toll, würdet ihr berücksichtigen, dass wir nicht in Affären hineinberaten - also euch weder sagen, ob ihr´s tun sollt oder wie oder euch in der Anfangsphase der Affäre begleiten oder betreuen. Lieben Dank! :-)
  14. Bourque @ Bourque: Liebe Plouha, liebe Hira, herzlichen Glückwunsch von meiner Seite!
  15. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Wenn ihr ins Fernsehen kommen wollt, dann schaut in die Plauderecke!
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