Eine rhetorische Frage: Wenn er mit gepackten Koffern vor dir steht und sagt er hat sich getrennt und möchte zu dir rein. Lässt du ihn?
Nein! Da bin ich mir auch mehr als sicher. Wenn er der Mann wäre in den ich mich damals verliebt habe, dann sofort. Aber vor allem die letzten Monate haben gezeigt, dass er das nicht ist. Charakterlich letztendlich auch ganz anders als gedacht. Und damit meine ich nicht seine "Trennungsangst". Obwohl die da natürlich auch noch zusätzlich eine Rolle spielt. Bei ihm ist nicht mal sicher ob er sich jemals trennen wird. Und sollte er es schaffen, was ich bezweifle, ist er jemand der sofort wieder zurück gehen würde.
Also nein. Ich trauere weiterhin wenn dann nur der Illusion von damals hinterher, aber das wars auch.
Oft ist es Bequemlichkeit, etwas zu ändern, oder es sind finanzielle/materielle Abhängigkeiten, Kinder, Wertvorstellungen, Angst vor der Einsamkeit, Angst davor, was andere sagen.
Die Sachen auf jeden Fall, aber da ist auch noch so eine unerklärliche Angst.
Das habe ich an mir gesehen oder sehe es noch. Mein Ex und ich waren nicht verheiratet, keine Kinder, haben zwar ein Haus aber das finanzielle ist da von Anfang an geregelt gewesen, wir haben kaum gemeinsame Freunde gehabt die letzten Jahre also auch keine Angst was andere sagen könnten und bequem war die Beziehung auch nicht, zumindest für mich nicht, denn ich habe sehr viel getan für und in der Beziehung. Putzfrau, Hausfrau etc. und das als Vollzeit Arbeitnehmerin.
Liebe war schon lange weg aber trotzdem schaffte man dir Trennung über viele Jahre nicht. Es ist halt wirklich einfach irgendwann wie Familie.
Ich denke sogar, wenn einige EF sagen würden, sie bleiben auf ewig die beste Freundin des AM, AM dürfte da im Haus ein und aus gehen, und AF hätte nichts dagegen....ich glaube dann würden einige Affären auch anders enden.
Es ist halt, wie in meinem Fall, oftmals nicht die Liebe sondern auch einfach nur Zeit.
Wie lange dieser Mensch in dem Leben ist und ab welchem Zeitpunkt.
Bei meinem AM ist es ähnlich. Er hat seine EF früh geheiratet (Kurz nachdem es mit mit damals aus war), hat ein Haus gebaut, Familie gegründet, seine EF geht halbtags arbeiten und kümmert sich wahrscheinlich um den Haushalt, ist also finanziell von ihm abhängig. So scheint es bei deinem ExAm auch zu sein.
Genau, obwohl bei meinem ExAM 100% Abhängigkeit besteht, da sie nie sozialversicherungspflichtig gearbeitet hat. Und das haben sich beide selbst so ausgesucht. So wie viele Paare. In jungen Jahren ist alles noch so rosig und die Welt ohne Probleme. Will einer der beiden 20-30 Jahre später nicht mehr, dann merkt man erst was man sich gegenseitig eingebrockt hat.
Eine Frau die sich finanziell so sehr auf den Mann verlässt (machen ja einige) wird sehr schwer wieder auf die Beine kommen alleine. Und ein Mann muss sein Leben lang zahlen. Manchmal ist deshalb nicht mehr die Liebe das Band, das einen zusammenhält, sondern so etwas.
Wir sind drei Schwestern in meiner Familie und wir haben schon damals von unseren Eltern beigebracht bekommen finanziell nicht abhängig vom Mann zu sein.
Dabei geht es auch um die spätere Rente. Oder was ist wenn der Mann vorzeitig stirbt (was man nicht hofft). Gibt ja nicht nur Affären Trennungen.
Es kann im Leben so viel passieren und dann steht man auf einmal da.
Es ist doch auch blöd für eine Frau bei einem Mann bleiben zu MÜSSEN den sie nicht liebt, nur weil sie finanziell so sehr abhängig ist.
Ich höre/lese immer oft, dass Männer ein sehr großes Verantwortungsbewusssein haben, was sie über die eigenen Bedürfnisse stellen. Sie ertragen lieber das eigene Leid, als sich die Schmach zu geben, um alles hinzuwerfen. Zumal sie ja auch keine Garantie auf das Gelingen hätten, wie ein Leben aussehen würde, wenn sie sich trennen würden. Haben vielleicht auch nicht die Kraft, um aus der Konfortzone zu treten.
Nach dem Motto: "Ich weiß, was ich habe, ich weiß nicht, was ich bekomme."
So in der Art habe ich das auch von anderen gehört zB auch von meinem Kumpel letztens. Aber es ist glaube ich nicht nur das Verantwortungsbewusstsein oder die Schmach. Wobei das mit der Verantwortung sicher auch eine große Rolle spielt.
Es ist wenn eher die fehlende Garantie und die Komfortzone, denke ich.
Mein Bekannter meinte zu mir, ich müsste meinem ExAM einen Vertrag unterschreiben in dem ich ihm garantiere, dass ich die nächsten 10 jahre bei ihm bleibe.
Natürlich scherzhaft gemeint, aber ich glaube der Gedanke dahinter passt schon.
Nicht nur AM, ich glaube die meisten von uns Menschen haben Angst vor der unsicheren Zukunft....ohne Netz und doppeltem Boden. Nur als junger Mensch ist man da noch unbefangenger. Im Alter sieht man das schon anders.
Wisst ihr welchen Gedanken ich damals hatte, als ich selbst auch noch in meiner Beziehung war? Am liebsten hätte ich die Zeit für 1 jahr sozusagen angehalten, damit AM und ich es einfach mal versuchen können. Klappt es nicht schubst man die Zeit wieder an und geht zurück. Ja ein sehr feiger und inkonsequenter Gedankengang, aber ich glaube im Grunde wäre vielen damit geholfen.
Oder einfach ehrlich zum Partner hingehen und sagen: du ich weiß nicht was ich will, ich muss es jetzt erstmal testen und wenn es nicht klappt sei bitte wieder da.
Die Antwort wird aber eher nicht positiv ausfallen.
Nein, ich will ExAM gar nicht retten. Ein wenig rettet er sogar mich gerade mit diesen ganzen Erfahrungen.
Es gibt ja auch genug Menschen die mit ihrem Job unzufrieden sind und jammern, aber anstatt sich woanders zu bewerben tun sie nix.
Die Angst vor Veränderungen ist groß. Und im bisherigen Job weiß man halt wies abläuft, auch wenns schei** ist. Woanders muss man ganz bei 0 anfangen
Für mich wäre das nichts, aber da sind halt die Charaktere auch verschieden.
Ja das ist ein recht guter Vergleich. Und auch, dass es eine Charakterfrage ist stimmt.
Wobei das den Menschen automatisch zu einem schlechten Menschen macht, wenn er nicht "mutig" genug ist. Oder sich zu sehr dafür verantwortlich.
So ähnlich sieht es meine AF. Vorallem strört mich, dass die Entscheidungen andere immer treffen sollen. Es gibt halt Menschen, die wollen keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und hoffen, dass der andere sich irgendwann trennt
Ja so ist es. Ich war damals übrigens auch so. Allein nur auszusprechen, dass man sich trennen will ist sehr schwer. Aber irgendwann muss man halt Verantwortung für sich und sein Leben übernehmen. So wie im Job auch. Mein ExAM wälzt da Probleme die auftauchen immer auf andere ab.
Es frustriert halt wenn man jemanden gefunden hat, aber es dann nicht klappen darf.
Ja aber wenigstens weiß man für sich was man vom Leben eigentlich erwartet.
Ob man es dann auch so umsetzt ist die andere Frage.
Mein ExAM hat mir ja zB gesagt, dass er eigentlich weiß, was für ein Leben er leben will. Er schafft es aber nicht.
Alleine durch solche Gespräche gibst du ihm aber Kraft um weiter in seiner Ehe zu bleiben. Er sucht dein Verständnis und indirekt deine Anerkennung. Du bist aber nicht seine Therapeutin, sondern eine Frau die weiter kommen will im Leben.
Na da müsstest du bei den Gesprächen dabei sein.
Also ja wir reden wirklich nett und ruhig, aber er kriegt von mir nicht den Bauch gestreichelt.
Er soll ja von mir aus in seiner Ehe bleiben (für mich würde sich nichts mehr ändern).
Und so sind auch unsere Gespräche.
Die sind für ihn auch eher nicht so schön, denn er denkt ja, dass ich seit fast 3 Monaten auch wieder vergeben bin. Das war die Zeit wo er mich noch so extrem genervt hat und ich nur noch das als Möglichkeit gesehen habe.
Naja, wirklich Ruhe kehrte dann nicht ein. Erst als wir uns vor 1 Monat ausgesprochen und danach öfter geredet haben.
Ich auch.
Gerade wo ich jetzt geschieden bin merke ich wie schön es ist nicht mehr in einer unbefriedigenden Beziehung zu stecken.
Da ziehe ich auch den Hut vor dir und du kannst stolz auf dich sein.
Einige Menschen ziehen aber lieber den anderen Weg vor. Was ich nach wie vor schade finde. Wie gesagt, man lebt nur 1mal. Nur einige Menschen denken sich irgendwann..."nun bin ich yx alt nun brauche ich auch nichts mehr neues starten".
Gerade wenn Männer sehr früh geheiratet haben, also direkt von Mutti zur EF gewechselt sind, haben sie es nicht kennengelernt, ganz für sich alleine zu sorgen und Verantwortung zu übernehmen.
Sie sind in gewisser Weise abhängig , dass sich jemand um sie kümmert, auch wenn es nur die Wäsche waschen ist. Sie finden den Absprung nicht, sondern bleiben irgendwie immer der noch nie erwachsen gewordene Mann...
Sie wollen zwar selbstbewusst und stark wirken, sind aber im Unterbewusssein ohne ihre EF im Alltag handlungsfähig, da sie ihre Konfortzone noch nie verlassen haben und darum auch nicht den Glauben an sich selbst verspüren.
Ist nur mein Eindruck...muss aber nicht stimmen.
Das habe ich auch schon ganz ganz oft gehört oder auch gelesen. Ist bei Frauen denke ich genauso, aber halt wegen anderen Gründen. Siehe mich.
Aber, dass einige Männer, vor allem wenn sie sehr früh mit der Frau zusammengekommen sind, auch die "Mutti" in ihnen sehe glaube ich auch.
Und irgendwann bleibt bei einigen halt nur noch die "Mutti".
Es gibt einige Ehefrauen die das in Foren auch selbst so schreiben "mein Mann ist auf mich angewiesen...kann ohne mich nichts...verloren ohne mich" etc.
Das ist aber auch wieder ein Problem das sich beide hochzüchten.
Es gibt einige Männer die gar keine Lust haben Haushalt etc zu machen/zu können und es gibt einige Frauen die das einfach automatisch in die Hand nehmen und den EM schon ein wenig als dümmlich hinstellen.
Dabei könnte sich beide doch in dem Punkt gegenseitig pushen.
Der Mann sollte nicht vergesssen (so wie die Frau bei dem Geld), dass die Frau von heute auf morgen weg sein kann. Dann muss er das auch plötzlich können.
Aber mit Mutti ist nicht nur dieses typische Haushaltsding gemeint, sondern halt auch das Emotionale. Immer da, sicherer Hafen, das zu Hause.
Ganz ehrlich, wie viele Männer leben sogar noch mit 30 im Hotel Mama...weil die sich nicht abnabeln können. Und so ist das auch irgendwann mit der EF denke ich, von der man sich eigentlich trennen will aber nicht kann.
Aber Selbstaufgabe konnte ich nicht mehr betreiben.
Wirklich sehr mutig von dir, das kann ich nur nochmal wiedeholen.
Viele Menschen meinen nicht mehr an sich selbst denken zu dürfen, weil es egoistisch sei. Dabei ist es das gar nicht. Denn nur wenn man selbst glücklich und zufrieden ist, kann man auch seinem Umfeld, Familie, Kinder, das Bestmögliche von sich bieten.
Lieber den Kindern ein glückliches Gesicht zeigen können, anstatt jeden Tag sein Unglück regelrecht aus sich herauszustrahlen.