Trotz Liebe keine Zukunft - Affäre beendet und nun tieftraurig

maimai

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Liebe Catmom,
danke für deine Nachricht.

Ja es ist wirklich Wahnsinn mit der Kollegin und erklärt auch doch schon sehr viel.
Aber sie kann ja nicht für alles etwas. Und das ist was was man noch schauen muss.
Es ist wahnsinnig viel passiert und auch wenn man aktuell gut reden kann, muss sich erstmal zeigen ob das auch so bleibt und ob auch die Ruhe bleibt.
ExAM sagte ja zuletzt auch, dass ihm viel klar geworden ist und er viel dazugelernt hat.
Auch, dass der Tod des Elternteils ihn nochmal wach gerüttelt hat.
Und wer weiß, vielleicht ist es wirklich so. Das kann nur die Zeit zeigen.

Verblieben sind wir in dem Sinne gar nicht, außer dass der Stress aufhören muss.

Wie meine Gefühle sind weiß ich gar nicht genau.
Wenn ich ihn sehe ist schon wieder dieses Herzklopfen da und das Vertraute.
Je mehr wir zuletzt normal geredet haben, umso mehr bröckelte das Negative was sich aufgebaut hat. Aber halt nur zum Teil.
Es war ja extrem krass was er abgezogen hat und nur weil eine dritte Person sich eingemischt hat, ist das was war nicht weniger schlimm.
Und ich weiß nach wie vor nicht wie genau er es mit der Wahrheit nimmt.
Es ist alles schon ziemlich verwirrend.

Ich weiß nur eins definitiv weiterhin...eine Affäre wird es auf keinen Fall mehr geben, sogar wenn ich plötzlich merke, dass die große Liebe wieder da ist.
Und auch beim Rest sehe ich es eher schwierig.
Deshalb weiß ich es nicht. Aktuell würde ich weiterhin sagen, dass es für mich so oder so kein Zurück.
Jetzt heißt es erstmal abwarten was die Zeit bringt.

Und ja er hat sich direkt Freitagabend gemeldet und sich für das Gespräch bedankt.
Nur ein kurzer Text, kein Roman. Auch schon anders als sonst.
Dann kam gestern auch nur noch mal ein kleiner Gruß, aber das wars auch.
Was das angeht ist er auf jeden Fall schon ruhiger geworden.
 

maimai

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Hallo ihr Lieben
Ich möchte mich mal mit einem Update an Euch richten, das den Namen diesmal glaube ich auch verdient hat. Schon mal vorab...nein, wir sind kein Paar. Da ist einfach zu viel passiert und der Streit zu eskaliert. Er hat dabei ein Gesicht gezeigt, was ich so nicht in meinem Leben haben möchte und ich nicht glaube, dass sich das ändern wird/kann. Auch wenn er mittlerweile schon anders wirkt als damals.
Ich schreibe dieses Update aber, da ich mich in den letzten 4Wochen noch sehr viel mit ihm unterhalten habe und auch was die Affärenseite angeht sehr viel interessantes heraus gekommen ist. Und ja, in den Punkten glaube ich ihm auch.
Auch weil das was er so erzählt hat zu dem passt, was ich schon von 1,2 guten Bekannten gehört habe und es auch nicht selten so im Internet zu lesen ist.

Nachdem er aufgeflogen ist war er einer von denen die Panik bekommen. Er wusste plötzlich nicht mehr wen er liebt, was er will etc.
Ich habe sofort angefangen innerlich loszulassen und mich zurükzuziehen, weil es mich so fertig gemacht hat. Dann folgte ein riesiger Streit der Monate an hielt.
Ich ging schon von Tag 1 davon aus, dass er wieder glücklich zurück in seiner Ehe ist.
Aber so wie er erzählt, was ich ihm glaube, war es nicht so.

Er ist damals zurück, weil er halt Panik bekam. Und weil er, so wie er sagt, von mir eine andere Reaktion erwartet hat. Was ich ihm aber nicht so 100% abnehme.
Ich weiß zwar, dass ich durch mein sofortiges Abblocken auch komisch reagiert habe,
aber ich gab ihm ja trotzdem noch oft genug die Möglichkeit zu sagen was los ist.
Deshalb nehme ich da eher Panik, Feigheit u.ä. als Hauptgrund. Damals dachte ich auch noch es sei die Liebe zu seiner Frau, aber das war wohl nicht so, was ich ihm glaube.

Aber ich denke, für ihn war es wichtig, dass alles dann noch mal auch so zu merken.
Ich war komplett weg, nicht mehr verfügbar. Und er wieder 100% in der Ehe drin.
Er erzählte, dass sie die ersten Wochen nur gestritten haben. Dann haben sie sich über alles ausgesprochen. Also auch darüber was den anderen stört, an dem anderen stört.
Denn oft beginnt eine Affäre nur, wenn die Beziehung/Ehe schon angeknackst ist.
Und daran, dass da ein Knacks ist, dazu tragen beide Partner Jahre vorher zu bei.
Ich gebe auf keinen Fall den Betrogenen die Schuld, denn betrogen zu werden hat niemand verdient. Aber wenn nach vielen Jahren der Wurm drin ist, dann liegt es oftmals an beiden. So eine Affäre sollte also auch schon ein Weckruf, wenn für beide sein.

Bei meinem ExAM und seiner EF hielt dieser Weckruf nicht sehr lange.
Ich weiß aber auch nicht, wieviel Mühe sich ExAM überhaupt gegeben hat.
Ich weiß nur, dass beide sehr schnell wieder im alten Trott waren.
Er sagte mir, dass er nicht aus Liebe zurück ist und dass ihm das schnell klar war.
Deshalb gehe ich davon aus, dass er es zu Hause auch schleifen ließ.
Seine Aussage zur Situation zu Hause war, dass sich von allem was besprochen wurde 1% geändert hat.
Und er sagte, dass ihm in diesen ganzen Monaten noch mal ganz deutlich klar geworden ist, dass er seine EF auf keinen Fall mehr liebt und die Ehe nicht mehr will.
Einen gemeinsam geplanten Urlaub will er schon nicht antreten. Aus mehreren Gründen. Aber auch, weil er mit EF nicht mehr in den Urlaub will. Ich sagte ihm, dass er fahren soll aber er sieht da keinen Sinn drin.

Dann ging es auch nochmal um unsere Affäre. Er sagte, dass er für ihn nie eine war und dass ihn die Situation genauso fertig gemacht hat, wie mich. Dass er deshalb so reagiert hat in allem (ich shreibe nur was er gesagt hat).
Und er sagte, dass er niemals wieder eine Affäre will. Was man auch wirklich merkt (ich ja auch nicht).
Aber von ihm kommt auch nichts deartiges. Kein Lovebombing, keine generve mehr.
Er versuchte auch nicht mich zu küssen oder so.
Wie gesagt, man merkt, dass die Zeit was mit ihm gemacht hat. Ist ja auch alles sehr eskaliert.

Er hat zu mir gesagt, dass er mich so sehr geliebt hat und noch so sehr liebt, dass er das mit uns nie wieder verstecken wollen würde. Wenn soll es jeder sehen, dass wir zusammen sind. Er möchte es jedem zeigen. Ich habe ihm gesagt, dass zu viel kaputt gegangen ist zwischen uns und das Vertrauen komplett weg.
Er sagte, dass er das wisse und all die Fehler nie mehr machen würde.
Dass wenn es mit uns weiter geht, er es nur noch öffentlich will. Richtig als Paar.
Sein Traum ist es noch immer mit mir alt zu werden. Mit der EF will und wird er nicht alt. Aber er ist schon froh, dass wir normal reden können.

Und wisst ihr was? Ich glaube ihm das so wie er das sagt. "Leider" zu spät aber ich glaube es. Wie gesagt merke ich ja seit einigen Wochen auch, dass er anders ist.
Auch was er so sagt klingt reflektierter und als wenn er wirklich mal nachgedacht hätte.
Er sagte selbst, dass er während der Affäre damals die Augen vor einigen Dingen verschlossen hat. Und man merkt, dass ihm das wirklich klargeworden ist.
Er bereut heute sich nicht eher von seiner Frau getrennt zu haben und dass er das früher oder später tun wird jetzt. Ganz unabhängig von uns.
Denn die Zeit nach der Affäre hat noch mal gezeigt, dass diese Ehe wirklich tot ist.
Und ich denkem deshalb war es für ExAM auch ganz "gut", dass er wieder zurück musste/zurück gegangen ist.
Sollte er sich jetzt von der EF trennen, dann tut er es nur für sich und nachdem wirklich alles probiert wurde.

Für uns bringt das wie gesagt nichts mehr.
Und das ist noch so ein Punkt den ich hier ansprechen möchte.
Woran viele von uns gar nicht denken....
Will man den AM wirklich?

Bei meinem ExAM hat es natürlich noch andere Gründe wieso mir klar geworden ist, dass ich ihn nicht mehr will. Wir hatten ja wirklich schlimmen Streit.
Aber jetzt nachdem mein ExAM all diese Sache gesagt hat ging mir trotzdem noch durch den Kopf ob ich noch wollen würde (wenn es den Streit nicht gegeben hätte).
Und ich würde sagen....nein.

Dass er, als es darauf an kam, wieder zur EF ist hat mich zu sehr verletzt.
Und ich würde mir jetzt, so komisch das auch klingt, wie die zweite Wahl vorkommen (obwohl ich ja eh "nur" die Af) war.
Auch würde ich Angst haben, dass er wieder zurück geht, wenn ihm etwas nicht passt.
Und so blöd auch das wieder klingt, weil ich in dem Sinne gar kein Recht habe so zu denken/zu schreiben....dass er auch wieder intim mit seiner Frau wurde geht für mich auch gar nicht.
Auf der einen Seite ist es ja gut, wenn der andere noch mal alles testet, um dann wirklich sagen zu können was er nun will.
Aber für mich ist das halt nichts.

Und das sind so Dinge die sich andere Geliebte auch eventuell fragen sollten.
Was ist wenn ihr AM plötzlich frei ist? Wenn AM eine Beziehung will.
Wie würdet ihr reagieren?
Ich habe das gefühl, hatte ich ja bei mir auch, dass wenn man als Geliebte in einer Affäre ist oder diese aufegflogen ist (man also wartet), dann ist man in einem emotionalen Ausnahmezustand. Vor allem wenn die Affäre schon seit Jahren geht.
Man hat immer das Ziel vor Augen mit diesem Menschen zusammen zu sein.
Und dabei blendet man erstmal alles weitere aus. Ganz plump formuliert ist man in einem haben-wollen-Modus.
Da sollte man dann einfach mal versuchen die rosarote Brille abzusetzen und zu realistisch zu schauen ob man diesen Menschen wirklich liebt und ob man mit ihm wirklich zusammen sein will/kann.
Einige Geliebte sind ja selbst vergeben und trauern trotzdem unheimlich.
Ich glaube es hilft, wenn man sich einige Dinge mal vor Augen führt und wenn man den AM vom Podest hebt. Denn auch wenn er lieb, toll, nett ist...sollte man sich ehrlich fragen ob es wirklich passt.
Vielleicht helfen solche Gedanken den Liebeskummer abzumildern.
 

Neverland

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jetzt habe ich deinen Strang, zumindest teilweise auch gelesen und bewundere dich noch mehr für deine Einstellung. Genau diese Frage ist es Liebe oder ist es nur Bestätigung was ich mir wünsche, die hab ich mir auch schon gestellt. Aber die Antwort findet man wahrscheinlich erst wenn man tatsächlich wieder bei sich ist und vielleicht auch erst wenn man selbst vor einer Wahl steht.
Das klingt bei dir nach einem Happy End, aber mit überraschendem Ende.
 

Amaryllis

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Liebe Maimai,

das hast du wunderbar geschrieben !

Ich bin gespannt, ob Dein ExAM sich demnächst trennen wird. Oder ob das dann doch nochmal Jahre dauert ;).

Ich freue mich riesig, dass es Dir gut geht :herz:
 

maimai

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Danke für Eure lieben Antworten.

@Neverland
Danke für die Mühe. Ich meine nicht, dass es dabei nur um Bestätigung geht.
Sondern die Zeit und die Gefühle die man investiert und, dass das plötzlich alles "umsonst" sinnlos gewesen sein soll. Ich glaube man hält oft noch sehr lange an beendeten Affären fest (oder auch laufenden), weil man es nicht wahrhaben kann/möchte, dass alles sinnlos oder gar nicht wahr war.

Naja ein wirkliches Happy End ist das ja nicht. Wie gesagt, dafür ist bei uns zu viel passiert. Aber mich wundert es trotzdem. Von seiner aber auch von meiner Seite.
Obwohl mir nicht ganz unbekannt ist. Bei einem weiteren Bekannten war es auch so.
Er hatte eine AF, ist aufgeflogen, ging zurück zur EF. Dann merkte er, dass er doch die Geliebte will, aber dann konnte sie nicht mehr. Sie liebte ihn sogar noch, aber sie konnte und wollte nicht mehr. Zu viel Zeit vergangen, zu viel passiert, zu viel Angst, dass alles nochmal von vorne los geht.

Ich glaube ExAM mittlerweile was er so sagt, aber ich könnte einfach auch nicht mehr.
Ich bin weiterhin am Loslassen. Es ist mittlerweile leichter sich damit abzufinden, dass er wieder bei seiner EF, als nun wieder anzufangen sich über eine Beziehung Gedanken zu machen.

@Amaryllis
Ich sehe es mittlerweile ganz entspannt ob und wann er sich trennt, da ich ja gar keine Erwartungen mehr habe. Wenn dann beobachte ich neugierig.
Natürlich tun mir einige Dinge noch weh, aber anders und ich habe gelernt es beiseite zu schieben. Ich sehe in ihm den vergebenen Mann, den Kollegen, und nicht mehr meinen Affärenpartner.

Dass er sich trennt glaube ich jetzt aber mehr als damals.
Die Gespräche sind anders, was er sagt ist noch mal anders.
Und er ist nun schon 10 Monate zurück in seiner Ehe.
Wenn diese Zeit nicht reichte noch etwas zu entfachen, sondern eher fast schon im Gegenteil, dann denke ich, wird er sich über kurz oder lang trennen.
Es hat sich ja auch einiges getan in seinem Leben, das ihn auch nochmal zum Nachdenken angeregt hat. Über alles. Und zwar der Tod seines Elternteils.
Es hat ihm, so wie er sagt, nochmal klar gemacht wie kurz das Leben ist und dass er das Leben was er führt nicht führen will. Dass er nicht glücklich ist mit EF und es nie sein wird.
Eigentlich dachte ich ja, dass so ein Todesfall einen noch mal mehr zusammenschweißt.
Aber dadurch hat sich die Kluft zwischen den Beiden noch mehr gezeigt.

Natürlich kann es aber auch nur eine Phase gerade wegen dem Todesfall sein.
Aber dieser ist nun auch schon einige Monate her und was das angeht wirkt er auch schon recht klar. Klarer und gefasster als vorher.
Er wirkt auf mich so wie jemand der nun wirklich bereit ist sein Leben zu ändern.
Wie auch immer das letztendlich aussieht.

Ich nehme ihm auch ab, dass er keine Affäre mehr will. Wie gesagt, wir reden ja nun schon seit über 1 Monat. Zwar sagte er einiges was seine Gefühle für mich angeht, aber er sagte im gleichem Atemzug, dass wenn er nur noch was Richtiges mit mir will. Jeder soll es erfahren, wissen, sehen. Nie wieder verstecken.
Er machte in der Zeit auch keine Anstalten, auch kein Lovebombing und nichts dergleichen. Und noch immer nicht.

Wie gesagt...ich glaube auch er ist durch das Alles schon ein wenig gereift.
Für uns nur zu spät.
 

Neverland

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Ja, natürlich auch die Bestätigung, dass sich die ganze Mühe und das leiden gelohnt haben. Ich denke aber auch, das man die Bestätigung braucht, das man sich selbst wieder vertrauen kann. Ich finde es schlimm, mir jetzt vielleicht sagen zu müssen, das ich mir selbst nur was vorgemacht habe, das er weder der Mann war für den ich ihn gehalten habe, noch das seine Gefühle für mich die waren, die ich immer dachte.
Ich kann dich da auch völlig verstehen.
Wenn man so lange gekämpft hat über seine Grenzen, dann geht das Vertrauen irgendwann kaputt und damit auch die Basis auf der man dann noch eine gute Beziehung aufbauen könnte.

Ich sehe es trotzdem als Happy End. Es muss nicht immer die langerhoffte Beziehung sein. Es reicht schon die Fäden wieder selbst in der Hand zu haben und sich damit auch endlich frei zu fühlen in seiner Entscheidung.
Wie geht es dir denn jetzt damit? Irgendwie klingst du trotzdem noch ziemlich traurig.
 

maimai

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@Neverland
Traurig bin ich wenn wirklich nur wegen dem was damals verloren gegangen ist.
Es macht wehmütig über alles noch mal so nachzudenken. Einiges, wovon ich die ganzen letzten Monate ausgegangen bin, wurde ja doch umgeworfen.
Das verwirrt natürlich und es kommen auch schon mal die Gedanken auf "was wäre gewesen wenn".
Aber ich blende das dann direkt wieder aus, denn ich weiß ja bis heute nicht was nun 100% wahr ist und sogar wenn das alles stimmt.....ich kann es nicht mehr ändern.
Kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen. Es würde mich nur bekloppt machen mich gedanklich da zu sehr reinzusteigern.

Mir geht es aktuell mit der Situation ganz ok. Wie gesagt kann ich komischerweise sogar ganz offen mit ihm über seine Ehe reden. Habe mich sogar für ihn gefreut, dass er wieder in den Urlaub fährt, was er gar nicht verstanden hat.
Aber das mit uns ist seit Monaten vorbei und ich sehe all das nicht mehr mit den Augen einer Geliebten, sondern einer Bekannten/Kollegin/Freundin (obwohl das in dem Fall zu viel ist). Es ist für mich so wie wenn ich mit einem x-beliebigen anderen Kollegen über so etwas rede.
Natürlich zwickt es hier und da noch, aber irgendwie bin ich da mittlerweile schon zweitgeteilt oder wie man dazu sagt.

Was mich aber noch triggert sind Gespräch über uns. Also da blocke ich auch recht schnell ab. Ich merke ja schon, dass was er so sagt auch Anspielungen sind, aber ich kann damit nicht umgehen. Es ist halt zu viel kaputt gegangen.
Einige Sätze die zuletzt gesagt worden sind oder einiges was angesprochen wurde, wurde ja auch schon vor der Trennung immer wieder so gesagt.
Wenn ich die dann höre könnte ich direkt schreiend wegrennen.
 

maimai

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Hallo Ihr Lieben

Ich wollte nun auch mal wieder ein Update schreiben. Wobei es in dem Sinne kein Update ist, was "uns" betrifft. Das ist nach wie vor vorbei und bleibt es auch.

Aber wir haben in dieser Woche auch noch mal viel gesprochen und es kamen so einige Themen auf den Tisch. Auch nochmal das Thema seine Ehe.

Wie so oft in den letzten Wochen hat er auch diesmal mehrmals gesagt, dass er bereut wie alles gelaufen ist und, dass er mich nach wie vor liebt und er weiß, dass er nur mit mir glücklich werden kann.
Ich sagte ihm daraufhin, dass das nicht mehr geht und er doch versuchen soll, wieder mit seiner Frau glücklich zu werden.
Aber schon wie damals sagte er, dass er das gar nicht will. Er sei damals auch nicht aus Liebe zur EF zurückgegangen, sondern weil er gedacht hat, dass ich ihn im Stich gelassen habe.

Er sagte mir, dass er nicht glücklich ist zu Hause. Dass das nicht das Leben ist, dass er leben will, sondern ich habe ihm erst gezeigt, wie schön das Leben sein kann.
Er sagte zu mir, dass er nicht mal weiß, wieso er überhaupt so lange mit seiner Frau zusammen ist. Weil da gar nichts passt.
Deshalb würde er sich am Liebsten trennen, aber er schafft es nicht.
Er weiß nicht wieso er es nicht schafft. Er sagte er hat Angst, aber er weiß nicht wovor. Es ist keine Liebe zu der Frau oder sonst etwas in der Art. Wenn sie sagen würde sie geht, dann wäre ihm das egal. Aber er hat Angst diesen Schritt zu machen.

Und wisst ihr was....für mich klingt diese Aussage das erste mal ehrlich. Aber auch irgendwie traurig. Damit meine ich jetzt nicht nur speziell meinen ExAM, sondern ich habe ja in den letzten Jahren auch viel überall im Inet gelesen, mit Freunden etc geredet. Aber auch so die Welt was das angeht noch mal mit etwas offeneren Augen gesehen. Und ich musste feststellen, dass viele Menschen in solchen Situationen stecken.

Da muss nichtmal unbedingt eine Affäre im Spiel sein. Aber sie sind einfach zu festgefahren in ihrem Leben. Naja, was schreibe ich hier so oberklug...ich bin es ja auch. Auch deshalb kann ich ExAM bei seiner Angst verstehen..
Aber auch andere AM, die Zeit schinden und rumeiern. Fair ist es nicht, aber ich verstehe es. Allein schon, weil ich es selber das Gefühl kenne.

Und dieses Gefühl, diese Angst, ist halt oft trotz allem größer als jedes andere Unglück was man sonst mit sich rumträgt.
Je nach Charackter wird es bei einigen Menschen auch für immer so bleiben.
Meinen ExAM schätze ich zB so ein.

Man sieht wirklich, dass es ihm nicht gut geht. Schon vor der Affäre sah er nicht aus, wie ein glücklicher Mann.
Schon damals freute er sich über Kleinigkeiten und schon damals (also lange vor der Affäre) ließ er immer mal wieder aus der Ehe durchblicken, dass es nicht Rund läuft.
Natürlich kann und wird auch einiges gelogen sein, aber es gab halt einige Dinge die man eben nicht schönreden kann/konnte. An denen auch andere gemerkt, herausgehört-gesehen haben, dass seine Ehe jetzt nicht unbedingt gut ist.

ZB war er von Tag 1 seit er bei uns arbeitet der erste der ins Büro kommt (ist sogar schon da, obwohl die Uhr noch gar nicht zählt) und der letzte der geht.
Er macht Überstunden ohne Ende, die ihn immer wieder gestrichen werden, weil er die nie abbaut. Irgendwann sagte er zu mir, dass es so ist, weil ihn nichts nach Hause zieht. An mir lag und liegt es übrigens nicht, da ich immer später da und eher weg bin als er. Er will einfach nicht nach Hause und das war damals schon so bei der anderen Firma.

Aber auch die Punkte, dass zu Hause kein Haushalt gemacht wird, nicht gekocht wird und nicht zur Haushaltskasse beigetragen wird, waren bei ihm Thema.
Ich weiß, dass vor allem wenn es um Affären geht, die EFs oft auf Podeste gestellt werden, was auch bei vielen sicher richtig ist....aber halt nicht bei allen.
Und die EF von meinem ExAM ist eine davon. Das schreibe ich nicht als "abservierte, frustrierte" ExGeliebte, sondern weil man halt wie gesagt nicht alles schönreden oder auf Lügen des AM abwälzen kann.

Beispiel arbeiten. Die EF (42) hat das letzte Mal mit 33 gearbeitet und bis dann auch nur ab und zu auf 450Euro Basis. Ein Kind zu betreuen hat sie nicht, denn deren Kind ist 22. Sie sagt sie findet keine Arbeit.
Diesen Punkt hat ExAM wohl auch angesprochen, als sie sich ausgesprochen haben, nachdem die Affäre aufgeflogen ist.
Er sagte ihr, dass er sich seit Jahren, seit er 17 ist, abrackert, sie immer alles bekommen hat was sie will und sie einfach nichts macht.
Selten bis gar nicht kochen oder putzen. Er kommt nach Hause und muss noch Staubsaugen, mäht den Rasen oder macht sonstige Arbeiten am Haus.
Sie ist 9Stunden lang zu Hause und macht kaum etwas.
Das Alles warf er ihr also vor und ihre Aussage war "na und, du bist doch der Mann".
Ich glaube ihm das und war schockiert das zu hören. Das passt zu all dem was er bisher so erzählt hat aber auch was man aus dem Umfeld mitbekommen hat.
Und auch allgemein ist mitzukriegen, dass einige Ehefrauen diese Einstellung haben.

Zwischen den beiden, ExAM und EF, ist nicht mehr viel Respekt, Liebe oder Wertschätzung da. Er bleibt so lange es geht weg von Daheim, weil er sich nicht auf zu Hause, seine EF freut. Und seine EF sieht in ihm in erster Linie den Mann der die Pflichten eines Mannes erfüllen muss.
Woran man das auch merkt ist, dass sie sich ja wohl auch gar nichts davon angenommen hat, was bei der Aussprache angesprochen wurde.
Sie hat sich in den ganzen 12 Monaten wohl nur die ersten 2 Wochen um Arbeit bemüht, aber nicht gefunden. Nun liegt die Suche wieder auf Eis.
Und jeden Tag Essen und ein sauberes Heim gab es wohl nur die ersten 3-4 Wochen.
Seitdem ist alles wie vorher.
In dieser Ehe tun sich beide Seiten in vielen Dingen nichts und andere die davon hören würden sagen, oder sagen, dass sie sofort schreiend weglaufen würden.

Aber die Angst, diese unsichtbare Abhängigkeit hält viele Paare zusammen, macht es ihnen unmöglich sich zu trennen. Egal wie man teilweise sogar "leidet". Liebe ist es halt nicht immer. Das ist schon irgendwie erschreckend und auch so traurig.
Bei meinem ExAM und seiner EF gehe ich zB davon aus, dass beide in ihrer Welt bleiben. Sie können einfach nicht anders. Egal wie mies die Ehe noch wird.
Die Einstellung von ExAM war damals bevor das mit uns begonnen hat zB dass er keine 62 Jahre werden will.
Wer sagt das schon der glücklich ist mit dem Leben? Und ich denke, dass EF genauso wenig glücklich ist.
Aber sie sind zusammen seit sie 14 sind, seit 28 Jahren, und sogar wenn man sich nicht mehr liebt, ist es schwer sich so zu lösen.

Ich habe auch mal mit einem guten Freund darüber gesprochen und er hat das ganz gut beschrieben, auch wenn es erstmal teilweise nicht schön klingt.
Er sagte der Partner mit dem man so lange zusammen ist irgendwann zum Inventar gehört. Wie ein Schrank der da immer schon stand. Das war jetzt natürlich ein unschöner Vergleich, aber ich habe verstanden auf was er hinaus wollte damit.
Mein Kumpel meinte dann etwas netter, dass es halt Familie wird. Wie Bruder, Schwester, Mutter, Vater, Onkel. Die schmeißt man auch nicht einfach raus.

Bei vor allem so langen Partnerschaften ist der andere immer um einen herum. Man ist es gewohnt. Man ist gewohnt, wenn man zu Hause rein kommt, dass da jemand ist. Egal ob die Person freundlich ist oder nicht, aber da ist jemand.
Da ist jemand den man ewig kennt, ewig im Leben hat. Das dann nicht mehr zu haben, verursacht eine unheimliche Angst.
Und nicht selten ist die Angst so groß, dass man es letztendlich nie aus der Ehe schafft, obwohl es für beide das Beste wäre.
Ich denke einige andere AM/AF stecken auch genau in so einem Dilemma.

Ich habe es wie gesagt auch bei mir gesehen. 20 Jahre. Ich habe eigentlich schon nach 5 Jahren und ohne AF gemerkt, dass es nicht passt die Liebe nicht da ist.
Und es hat danach noch 15 Jahre, eine Affäre und einen EM der nicht kämpft gebraucht, dass ich die Trennung schaffe. Obwohl unsere Beziehung auch nie rosig war, wir uns wirklich viel gestritten und letztendlich sogar regelrecht angekot++t haben, hat über Jahre keiner von uns beiden einen Schlusstrich gezogen. Angst, Gewohnheit, Bequemlichkeit.

Wobei Bequemlichkeit irgendwann auch nicht mehr passt, denn wenn man irgendwann merkt, in was für einer für einen selbst eigentlich ausweglosen Situation steckt, dann ist es nicht mehr bequem. Sehe ich ja an meinem ExAM oder auch an anderen AM Geschichten die die Trennung nicht schaffen obwohl sie das wollen.
Glücklich sind sie nicht. Wie mein ExAM. Aber einfach zu gefangen in ihrem Leben.
Und wie gesagt, das gilt für Frauen genauso. Sie lieben einen anderen Menschen, wollen wirklich mit ihm leben. Können es aber einfach nicht und viele schaffen es nie. Egal wie stark die Liebe und die Sehnsucht nach einem anderen Leben ist, die Angst ist stärker.

Natürlich gibt es die taffen AM/AF. Die mutig ihr Ding durchziehen und auch fair.
Denn fair sind Affären und vor allem Daueraffären absolut nicht.
Aber bei den AM die rumeiern auf Grund ihrer Ängste, ist es für einen selbst das Beste und Gesündeste wenn man los lässt. Denn aktiv warten kann wirklich sehr lange dauern, falls es überhaupt etwas wird. Die AM wollen aber sie können einfach nicht. Doch anstatt die AF dann fairerweise loszulassen halten sie die AF weiter fest. Deshalb muss dann meistens die Geliebte den Cut machen und auch durchziehen. Denn falls sich überhaupt was ändern sollte, dann meistens nur, wenn der AM wieder der Ehe 100% ausgesetzt ist und es in seinem Kopf/Seele stark genug klick macht, dass er das so nicht mehr will und kann. Aber sogar dann ist es nicht garantiert, dass es passiert.

Mir ist durch das Alles noch mehr klar geworden, wie kompliziert die Liebe eigentlich ist und vor allem Affären. Wie traurig es ist, dass Menschen durch „Feigheit“ in einem Leben bleiben in dem sie unglücklich sind. Man darf nicht vergessen, dass man nur 1 Leben hat.
Und mir ist auch klar geworden, dass Liebe halt doch nicht alles schafft und für einige auch gar nicht wirklich die Bedeutung hat.
Aber mir ist auch klar geworden, wie wichtig die Liebe eigentlich ist wenn ich sehe, wie verdörrt manche Ehen/Partnerschaften emotional sind.

Oh je entschuldigt, dass es so extrem lang geworden ist. Aber mir brachten die letzten Gespräche mit ExAM und anderen, noch mal ziemlich zum Nachdenken und haben mich auch erschrocken. Natürlich auch kurzzeitig darüber zum Nachdenken gebracht ob ich mir wieder was mit ExAM vorstellen könnte. Und auch wenn es diesen riesigen Streit nie gegeben hätte, ich könnte es nicht mehr.

Denn er wird sich niemals von der EF trennen. Egal was da ist, wie es da ist. Und sogar wenn er sich trennen sollte, wird er immer wieder zurück gehen. Diese Frau ist einfach seit seiner fast noch Kindheit in seinem Leben. Ich glaube ExAM sogar, dass es mit partnerschaftlicher Liebe nichts mehr zu tun hat. Aber die beiden kennen das Leben ohne einander so gesehen nicht und sie werden auch bis ans Ende zusammen gehen. Es gibt Ehen da ist der Gedanke natürlich romantisch, aber in seiner und in vielen anderen eher traurig für alle Beteiligten. Die EF/EM sind ja meistens selbst unglücklich und gefangen in der Situation.

Als mein ExAM gesagt hat, dass er Angst hat und nicht weiß wovor und dass er das verstehen möchte für sich, sagte ich ihm, dass eventuell dabei eine Paartherapie helfen könnte.
Aber er sagte nur, dass so etwas für Leute ist, die die Ehe retten wollen, aber er das gar nicht will. Ich sagte ihm dann, dass er die Trennung aber wahrscheinlich nie schaffen wird und versuchen soll/muss für sich und auch für EF das Beste daraus zu machen.
Ich habe ihm sogar vorgeschlagen, dass er einfach das alles was er mit mir geplant hat, mit der EF machen soll und schauen soll, ob sich da die Gefühle wieder entwickeln.
Aber seine Antwort ist auf so etwas immer gleich. Er will seine Ehe gar nicht retten.
Er will da raus....aber die „Angst“....

Oft denke ich mir, dass man wieder 16 sein müsste. Ich glaubte damals noch an so viel. Vor allem an die Liebe und, dass die alles schafft...Berge versetzen kann etc. Jetzt gehe ich langsam auf die 40 zu und wurde in vielen Dingen eines besseren belehrt.

Danke fürs Lesen von diesem Roman!

LG
Maimai
 

Lucy75

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Liebe maimai,
Ich habe mir deinen langen Text durchgelesen.
Sicherlich ist da viel Wahres dran, was du da schreibst.
Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum sich "unglückliche" Paare nicht trennen, obwohl es oftmals besser wäre.

Ich denke aber dass das Leid, sich dann eben nicht zu trennen, doch nicht groß genug ist. Oft ist es Bequemlichkeit, etwas zu ändern, oder es sind finanzielle/materielle Abhängigkeiten, Kinder, Wertvorstellungen, Angst vor der Einsamkeit, Angst davor, was andere sagen.

Ich kenne einige Paare, wo ich denke, dass es besser gewesen wäre, wenn sie sich getrennt hätten.

Bei meinem AM ist es ähnlich. Er hat seine EF früh geheiratet (Kurz nachdem es mit mit damals aus war), hat ein Haus gebaut, Familie gegründet, seine EF geht halbtags arbeiten und kümmert sich wahrscheinlich um den Haushalt, ist also finanziell von ihm abhängig. So scheint es bei deinem ExAm auch zu sein.

Ich höre/lese immer oft, dass Männer ein sehr großes Verantwortungsbewusssein haben, was sie über die eigenen Bedürfnisse stellen. Sie ertragen lieber das eigene Leid, als sich die Schmach zu geben, um alles hinzuwerfen. Zumal sie ja auch keine Garantie auf das Gelingen hätten, wie ein Leben aussehen würde, wenn sie sich trennen würden. Haben vielleicht auch nicht die Kraft, um aus der Konfortzone zu treten.

Nach dem Motto: "Ich weiß, was ich habe, ich weiß nicht, was ich bekomme."

Du wirst deinen ExAm nicht retten können. Warum machst du dir noch so viele Gedanken um seine Ehe?

Schau nach vorn, gehe auf Partys, schau, was das Leben für Dich bereit hält und lasse ihn in seinem Dunst köcheln. Er muss alleine erkennen, was er verloren hat.

LG Lucy
 

Dinah

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Ich denke aber dass das Leid, sich dann eben nicht zu trennen, doch nicht groß genug ist. Oft ist es Bequemlichkeit, etwas zu ändern, oder es sind finanzielle/materielle Abhängigkeiten, Kinder, Wertvorstellungen, Angst vor der Einsamkeit, Angst davor, was andere sagen.

Das seh ich auch so. Und bei vielen ist es eben auch nicht so schlimm. Die lenken sich dann mit Arbeit ab, haben zeitintensive Hobbys, sind viel mit Kumpels unterwegs, haben ne Affäre, etc...


Nach dem Motto: "Ich weiß, was ich habe, ich weiß nicht, was ich bekomme."

Es gibt ja auch genug Menschen die mit ihrem Job unzufrieden sind und jammern, aber anstatt sich woanders zu bewerben tun sie nix.
Die Angst vor Veränderungen ist groß. Und im bisherigen Job weiß man halt wies abläuft, auch wenns schei** ist. Woanders muss man ganz bei 0 anfangen :Nichtwissen:
Für mich wäre das nichts, aber da sind halt die Charaktere auch verschieden.
 

Tagträumer

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Guten Morgen,

Er sagte mir, dass er nicht glücklich ist zu Hause. Dass das nicht das Leben ist, dass er leben will, sondern ich habe ihm erst gezeigt, wie schön das Leben sein kann.
Er sagte zu mir, dass er nicht mal weiß, wieso er überhaupt so lange mit seiner Frau zusammen ist. Weil da gar nichts passt.
Deshalb würde er sich am Liebsten trennen, aber er schafft es nicht.
Er weiß nicht wieso er es nicht schafft. Er sagte er hat Angst, aber er weiß nicht wovor. Es ist keine Liebe zu der Frau oder sonst etwas in der Art. Wenn sie sagen würde sie geht, dann wäre ihm das egal. Aber er hat Angst diesen Schritt zu machen.

So ähnlich sieht es meine AF. Vorallem strört mich, dass die Entscheidungen andere immer treffen sollen. Es gibt halt Menschen, die wollen keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und hoffen, dass der andere sich irgendwann trennt. :shakehead:

Aber mir ist auch klar geworden, wie wichtig die Liebe eigentlich ist wenn ich sehe, wie verdörrt manche Ehen/Partnerschaften emotional sind.

Das ist halt mein Problem. Meine AF hat mir die (Liebes-)Welt gezeigt und das sehe ich jetzt als mein Standard. Ob ich das mit einer andere Frau wieder erreiche? Kann sein. Es frustriert halt wenn man jemanden gefunden hat, aber es dann nicht klappen darf.

Aber seine Antwort ist auf so etwas immer gleich. Er will seine Ehe gar nicht retten.
Er will da raus....aber die „Angst“....

Alleine durch solche Gespräche gibst du ihm aber Kraft um weiter in seiner Ehe zu bleiben. Er sucht dein Verständnis und indirekt deine Anerkennung. Du bist aber nicht seine Therapeutin, sondern eine Frau die weiter kommen will im Leben.

Oft denke ich mir, dass man wieder 16 sein müsste. Ich glaubte damals noch an so viel. Vor allem an die Liebe und, dass die alles schafft...Berge versetzen kann etc. Jetzt gehe ich langsam auf die 40 zu und wurde in vielen Dingen eines besseren belehrt.

Willkommen im Club. Ich sage immer: Bevor man Steuern gezahlt hat war die Welt noch in Ordnung. :lach:
Aber ich glaube man muss selber solche Erfahrungen sammeln. Wer glaubt das schon, dass die Liebe so kompliziert und schweirig ist?


Ich denke aber dass das Leid, sich dann eben nicht zu trennen, doch nicht groß genug ist. Oft ist es Bequemlichkeit, etwas zu ändern, oder es sind finanzielle/materielle Abhängigkeiten, Kinder, Wertvorstellungen, Angst vor der Einsamkeit, Angst davor, was andere sagen.

Viele Menschen haben die Perspektive es könnte noch schlimmer werden als jetzt. Angst vor dem Unbekannten. So lange es einem nicht "dreckig" geht, bleibt man halt wo man ist und wo man steht.

Ich kenne einige Paare, wo ich denke, dass es besser gewesen wäre, wenn sie sich getrennt hätten.

Ich auch. :headshake:
Gerade wo ich jetzt geschieden bin merke ich wie schön es ist nicht mehr in einer unbefriedigenden Beziehung zu stecken.

Ich höre/lese immer oft, dass Männer...

Ich glaube das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern mit diversen Abhängigkeiten, Charakter und Pflichtbewusstsein.

Schau nach vorn, gehe auf Partys, schau, was das Leben für Dich bereit hält und lasse ihn in seinem Dunst köcheln. Er muss alleine erkennen, was er verloren hat.

Lucy hat recht. Man liest in deinen Zeilen die Enttäuschung. Können wir alle verstehen. Aber auf Dauer zu hadern bringt nichts. Halt die Augen offen und gönne dir ein paar Sachen.

Liebe Grüße
TT
 
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Lucy75

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Und eines fällt mir noch ein:

Gerade wenn Männer sehr früh geheiratet haben, also direkt von Mutti zur EF gewechselt sind, haben sie es nicht kennengelernt, ganz für sich alleine zu sorgen und Verantwortung zu übernehmen.

Sie sind in gewisser Weise abhängig , dass sich jemand um sie kümmert, auch wenn es nur die Wäsche waschen ist. Sie finden den Absprung nicht, sondern bleiben irgendwie immer der noch nie erwachsen gewordene Mann...

Sie wollen zwar selbstbewusst und stark wirken, sind aber im Unterbewusssein ohne ihre EF im Alltag handlungsfähig, da sie ihre Konfortzone noch nie verlassen haben und darum auch nicht den Glauben an sich selbst verspüren.

Ist nur mein Eindruck...muss aber nicht stimmen.

Die lenken sich dann mit Arbeit ab, haben zeitintensive Hobbys, sind viel mit Kumpels unterwegs, haben ne Affäre, etc...

Das sehe ich auch so, liebe Dinah und beobachte ich auch bei meinem AM. Er lenkt sich mit Arbeit ab...

Euch beiden einen schönen Sommertag
 

Lucy75

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Ich glaube das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern mit diversen Abhängigkeiten, Charakter und Pflichtbewusstsein.
Richtig lieber TT,
Ich nehme mich da nicht aus. Ich hänge auch (noch) in dieser Schleife fest...und ich bewundere Dich wirklich, dass du dich von deiner ExEF getrennt hast. Ich habe viel zu große Angst, vielen Mitmenschen großes Leid zuzufügen, obwohl ich sehr gern alleine bin. Aber das nur am Rande...

LG Lucy
 

Catmom

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Maimai,

deine Geschichte berührte und berührt mich sehr. Ich glaube dir,dass du sehr enttäuscht warst/bist von ihm und seiner Reaktion,aber ich glaube,du hast noch tiefe Gefühle für ihn.
Schade,dass er nie den Mut hatte oder haben wird.
 

maimai

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Ihr Lieben, da ich jetzt los muss, antworte ich nur mal kurz.
Mein Text klingt wahrscheinlich nur enttäuscht, das ist aber nicht der Grund dahinter gewesen. :) Ich finde es eher interessant auch für mein Dazulernen im Leben und wenn dann bin ich wie gesagt eher erschrocken über solche "Erkenntnisse" über Liebe, Ehe etc.
Wie ich geschrieben habe, lief mein Leben 15 Jahre ja auch so und erst jetzt verstehe ich über mich auch ein wenig mehr.
Aber an sich mach ich mir keine Gedanken um seine Ehe und ihn.
Ich sagte ihm in den Gesprächen sogar, dass er weiterhin dort versuchen soll glücklich zu werden. So blöd es jetzt auch klingt...oder so fies....bei ihm ist zu merken, dass ihm nicht mehr zu "helfen" ist.
Mit ihm selbst bin ich durch, sonst könnte ich solche Themen gar nicht ansprechen.
Und das ist sogar ein sehr schönes Gefühl. :)
 

Tagträumer

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Liebe Lucy,

und ich bewundere Dich wirklich, dass du dich von deiner ExEF getrennt hast. Ich habe viel zu große Angst, vielen Mitmenschen großes Leid zuzufügen, obwohl ich sehr gern alleine bin.

Ich hatte damals so einen Schub (Mutanfall?) und da habe ich festgestellt, dass ich nicht mehr will. An diesem Gefühl habe ich mich festgehalten und bin nicht mehr vom Weg abgewischen.
Meine Kinder waren im Grundschulalter und ich war (bin es immernoch) mit die Bezugsperson Nummer 1 für sie. Trotzdem mochte ich nichts mehr in diese Beziehung stecken und auch nicht nebenher weiterleben. Ich vermisse sie oft und wünschte ich könnte sie jeden Tag sehen. Aber Selbstaufgabe konnte ich nicht mehr betreiben.
Aber dieses "Leid" zufügen höre ich öfters. Ich glaube wenn man einfach ehrlich miteinander umgeht wäre das Leid nicht so groß als anderen und sich selber etwas permanent vorzumachen. Man stellt es sich immer als viel schlimmer vor als es ist.

Mein Text klingt wahrscheinlich nur enttäuscht, das ist aber nicht der Grund dahinter gewesen.

Ja. Bei deiner Feststellung schwingt aber auch eine Portion Enttäusching mit. Zu recht. Wir haben anders gehandelt und wissen dieser Schritt der Trennung würde unseren OdB auch das persönliche Glück bringen. Dafür muss man aber auch bereit sein und wir versuchen zu verstehen, warum die jetzt verflixt nochmal nicht bereit sind.

lief mein Leben 15 Jahre ja auch so und erst jetzt verstehe ich über mich auch ein wenig mehr.

Ich bin da bei dir. Man lernt sich wirklich selber besser kennen. Man achtet endlich wieder auf seine Bedürfnisse. :namaste:

Mit ihm selbst bin ich durch, sonst könnte ich solche Themen gar nicht ansprechen.
Und das ist sogar ein sehr schönes Gefühl. :)

Eine rhetorische Frage: Wenn er mit gepackten Koffern vor dir steht und sagt er hat sich getrennt und möchte zu dir rein. Lässt du ihn?


Liebe Grüße
TT
 
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maimai

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Eine rhetorische Frage: Wenn er mit gepackten Koffern vor dir steht und sagt er hat sich getrennt und möchte zu dir rein. Lässt du ihn?

Nein! Da bin ich mir auch mehr als sicher. Wenn er der Mann wäre in den ich mich damals verliebt habe, dann sofort. Aber vor allem die letzten Monate haben gezeigt, dass er das nicht ist. Charakterlich letztendlich auch ganz anders als gedacht. Und damit meine ich nicht seine "Trennungsangst". Obwohl die da natürlich auch noch zusätzlich eine Rolle spielt. Bei ihm ist nicht mal sicher ob er sich jemals trennen wird. Und sollte er es schaffen, was ich bezweifle, ist er jemand der sofort wieder zurück gehen würde.
Also nein. Ich trauere weiterhin wenn dann nur der Illusion von damals hinterher, aber das wars auch.

Oft ist es Bequemlichkeit, etwas zu ändern, oder es sind finanzielle/materielle Abhängigkeiten, Kinder, Wertvorstellungen, Angst vor der Einsamkeit, Angst davor, was andere sagen.

Die Sachen auf jeden Fall, aber da ist auch noch so eine unerklärliche Angst.
Das habe ich an mir gesehen oder sehe es noch. Mein Ex und ich waren nicht verheiratet, keine Kinder, haben zwar ein Haus aber das finanzielle ist da von Anfang an geregelt gewesen, wir haben kaum gemeinsame Freunde gehabt die letzten Jahre also auch keine Angst was andere sagen könnten und bequem war die Beziehung auch nicht, zumindest für mich nicht, denn ich habe sehr viel getan für und in der Beziehung. Putzfrau, Hausfrau etc. und das als Vollzeit Arbeitnehmerin.
Liebe war schon lange weg aber trotzdem schaffte man dir Trennung über viele Jahre nicht. Es ist halt wirklich einfach irgendwann wie Familie.
Ich denke sogar, wenn einige EF sagen würden, sie bleiben auf ewig die beste Freundin des AM, AM dürfte da im Haus ein und aus gehen, und AF hätte nichts dagegen....ich glaube dann würden einige Affären auch anders enden.
Es ist halt, wie in meinem Fall, oftmals nicht die Liebe sondern auch einfach nur Zeit.
Wie lange dieser Mensch in dem Leben ist und ab welchem Zeitpunkt.

Bei meinem AM ist es ähnlich. Er hat seine EF früh geheiratet (Kurz nachdem es mit mit damals aus war), hat ein Haus gebaut, Familie gegründet, seine EF geht halbtags arbeiten und kümmert sich wahrscheinlich um den Haushalt, ist also finanziell von ihm abhängig. So scheint es bei deinem ExAm auch zu sein.

Genau, obwohl bei meinem ExAM 100% Abhängigkeit besteht, da sie nie sozialversicherungspflichtig gearbeitet hat. Und das haben sich beide selbst so ausgesucht. So wie viele Paare. In jungen Jahren ist alles noch so rosig und die Welt ohne Probleme. Will einer der beiden 20-30 Jahre später nicht mehr, dann merkt man erst was man sich gegenseitig eingebrockt hat.
Eine Frau die sich finanziell so sehr auf den Mann verlässt (machen ja einige) wird sehr schwer wieder auf die Beine kommen alleine. Und ein Mann muss sein Leben lang zahlen. Manchmal ist deshalb nicht mehr die Liebe das Band, das einen zusammenhält, sondern so etwas.

Wir sind drei Schwestern in meiner Familie und wir haben schon damals von unseren Eltern beigebracht bekommen finanziell nicht abhängig vom Mann zu sein.
Dabei geht es auch um die spätere Rente. Oder was ist wenn der Mann vorzeitig stirbt (was man nicht hofft). Gibt ja nicht nur Affären Trennungen.
Es kann im Leben so viel passieren und dann steht man auf einmal da.
Es ist doch auch blöd für eine Frau bei einem Mann bleiben zu MÜSSEN den sie nicht liebt, nur weil sie finanziell so sehr abhängig ist.

Ich höre/lese immer oft, dass Männer ein sehr großes Verantwortungsbewusssein haben, was sie über die eigenen Bedürfnisse stellen. Sie ertragen lieber das eigene Leid, als sich die Schmach zu geben, um alles hinzuwerfen. Zumal sie ja auch keine Garantie auf das Gelingen hätten, wie ein Leben aussehen würde, wenn sie sich trennen würden. Haben vielleicht auch nicht die Kraft, um aus der Konfortzone zu treten.

Nach dem Motto: "Ich weiß, was ich habe, ich weiß nicht, was ich bekomme."

So in der Art habe ich das auch von anderen gehört zB auch von meinem Kumpel letztens. Aber es ist glaube ich nicht nur das Verantwortungsbewusstsein oder die Schmach. Wobei das mit der Verantwortung sicher auch eine große Rolle spielt.

Es ist wenn eher die fehlende Garantie und die Komfortzone, denke ich.
Mein Bekannter meinte zu mir, ich müsste meinem ExAM einen Vertrag unterschreiben in dem ich ihm garantiere, dass ich die nächsten 10 jahre bei ihm bleibe.
Natürlich scherzhaft gemeint, aber ich glaube der Gedanke dahinter passt schon.
Nicht nur AM, ich glaube die meisten von uns Menschen haben Angst vor der unsicheren Zukunft....ohne Netz und doppeltem Boden. Nur als junger Mensch ist man da noch unbefangenger. Im Alter sieht man das schon anders.

Wisst ihr welchen Gedanken ich damals hatte, als ich selbst auch noch in meiner Beziehung war? Am liebsten hätte ich die Zeit für 1 jahr sozusagen angehalten, damit AM und ich es einfach mal versuchen können. Klappt es nicht schubst man die Zeit wieder an und geht zurück. Ja ein sehr feiger und inkonsequenter Gedankengang, aber ich glaube im Grunde wäre vielen damit geholfen.
Oder einfach ehrlich zum Partner hingehen und sagen: du ich weiß nicht was ich will, ich muss es jetzt erstmal testen und wenn es nicht klappt sei bitte wieder da.
Die Antwort wird aber eher nicht positiv ausfallen.

Nein, ich will ExAM gar nicht retten. Ein wenig rettet er sogar mich gerade mit diesen ganzen Erfahrungen.

Es gibt ja auch genug Menschen die mit ihrem Job unzufrieden sind und jammern, aber anstatt sich woanders zu bewerben tun sie nix.
Die Angst vor Veränderungen ist groß. Und im bisherigen Job weiß man halt wies abläuft, auch wenns schei** ist. Woanders muss man ganz bei 0 anfangen :Nichtwissen:
Für mich wäre das nichts, aber da sind halt die Charaktere auch verschieden.

Ja das ist ein recht guter Vergleich. Und auch, dass es eine Charakterfrage ist stimmt.
Wobei das den Menschen automatisch zu einem schlechten Menschen macht, wenn er nicht "mutig" genug ist. Oder sich zu sehr dafür verantwortlich.

So ähnlich sieht es meine AF. Vorallem strört mich, dass die Entscheidungen andere immer treffen sollen. Es gibt halt Menschen, die wollen keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und hoffen, dass der andere sich irgendwann trennt

Ja so ist es. Ich war damals übrigens auch so. Allein nur auszusprechen, dass man sich trennen will ist sehr schwer. Aber irgendwann muss man halt Verantwortung für sich und sein Leben übernehmen. So wie im Job auch. Mein ExAM wälzt da Probleme die auftauchen immer auf andere ab.

Es frustriert halt wenn man jemanden gefunden hat, aber es dann nicht klappen darf.

Ja aber wenigstens weiß man für sich was man vom Leben eigentlich erwartet.
Ob man es dann auch so umsetzt ist die andere Frage.
Mein ExAM hat mir ja zB gesagt, dass er eigentlich weiß, was für ein Leben er leben will. Er schafft es aber nicht.

Alleine durch solche Gespräche gibst du ihm aber Kraft um weiter in seiner Ehe zu bleiben. Er sucht dein Verständnis und indirekt deine Anerkennung. Du bist aber nicht seine Therapeutin, sondern eine Frau die weiter kommen will im Leben.

Na da müsstest du bei den Gesprächen dabei sein. ;) Also ja wir reden wirklich nett und ruhig, aber er kriegt von mir nicht den Bauch gestreichelt.
Er soll ja von mir aus in seiner Ehe bleiben (für mich würde sich nichts mehr ändern).
Und so sind auch unsere Gespräche.
Die sind für ihn auch eher nicht so schön, denn er denkt ja, dass ich seit fast 3 Monaten auch wieder vergeben bin. Das war die Zeit wo er mich noch so extrem genervt hat und ich nur noch das als Möglichkeit gesehen habe.
Naja, wirklich Ruhe kehrte dann nicht ein. Erst als wir uns vor 1 Monat ausgesprochen und danach öfter geredet haben.

Ich auch. :headshake:
Gerade wo ich jetzt geschieden bin merke ich wie schön es ist nicht mehr in einer unbefriedigenden Beziehung zu stecken.

Da ziehe ich auch den Hut vor dir und du kannst stolz auf dich sein.
Einige Menschen ziehen aber lieber den anderen Weg vor. Was ich nach wie vor schade finde. Wie gesagt, man lebt nur 1mal. Nur einige Menschen denken sich irgendwann..."nun bin ich yx alt nun brauche ich auch nichts mehr neues starten".

Gerade wenn Männer sehr früh geheiratet haben, also direkt von Mutti zur EF gewechselt sind, haben sie es nicht kennengelernt, ganz für sich alleine zu sorgen und Verantwortung zu übernehmen.

Sie sind in gewisser Weise abhängig , dass sich jemand um sie kümmert, auch wenn es nur die Wäsche waschen ist. Sie finden den Absprung nicht, sondern bleiben irgendwie immer der noch nie erwachsen gewordene Mann...

Sie wollen zwar selbstbewusst und stark wirken, sind aber im Unterbewusssein ohne ihre EF im Alltag handlungsfähig, da sie ihre Konfortzone noch nie verlassen haben und darum auch nicht den Glauben an sich selbst verspüren.

Ist nur mein Eindruck...muss aber nicht stimmen.

Das habe ich auch schon ganz ganz oft gehört oder auch gelesen. Ist bei Frauen denke ich genauso, aber halt wegen anderen Gründen. Siehe mich.
Aber, dass einige Männer, vor allem wenn sie sehr früh mit der Frau zusammengekommen sind, auch die "Mutti" in ihnen sehe glaube ich auch.
Und irgendwann bleibt bei einigen halt nur noch die "Mutti".
Es gibt einige Ehefrauen die das in Foren auch selbst so schreiben "mein Mann ist auf mich angewiesen...kann ohne mich nichts...verloren ohne mich" etc.
Das ist aber auch wieder ein Problem das sich beide hochzüchten.
Es gibt einige Männer die gar keine Lust haben Haushalt etc zu machen/zu können und es gibt einige Frauen die das einfach automatisch in die Hand nehmen und den EM schon ein wenig als dümmlich hinstellen.
Dabei könnte sich beide doch in dem Punkt gegenseitig pushen.
Der Mann sollte nicht vergesssen (so wie die Frau bei dem Geld), dass die Frau von heute auf morgen weg sein kann. Dann muss er das auch plötzlich können.

Aber mit Mutti ist nicht nur dieses typische Haushaltsding gemeint, sondern halt auch das Emotionale. Immer da, sicherer Hafen, das zu Hause.
Ganz ehrlich, wie viele Männer leben sogar noch mit 30 im Hotel Mama...weil die sich nicht abnabeln können. Und so ist das auch irgendwann mit der EF denke ich, von der man sich eigentlich trennen will aber nicht kann.

Aber Selbstaufgabe konnte ich nicht mehr betreiben.

Wirklich sehr mutig von dir, das kann ich nur nochmal wiedeholen.
Viele Menschen meinen nicht mehr an sich selbst denken zu dürfen, weil es egoistisch sei. Dabei ist es das gar nicht. Denn nur wenn man selbst glücklich und zufrieden ist, kann man auch seinem Umfeld, Familie, Kinder, das Bestmögliche von sich bieten.
Lieber den Kindern ein glückliches Gesicht zeigen können, anstatt jeden Tag sein Unglück regelrecht aus sich herauszustrahlen.
 

Neverland

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Irgendwie ist das alles ganz schön deprimierend. Ich weiß aber das du Recht hast maimai und ich kann mich auch noch bei mir daran erinnern, das ich während meiner Ehe eine Trennung für völlig ausgeschlossen gehalten habe und meine einzige Hoffnung auf noch ein paar glückliche Jahre darin bestand, das mein Mann vielleicht mal vor mir stirbt.
Ich wurde auch oft von anderen gefragt warum ich das mit mache, aber da ich es selbst nicht erklären konnte, bin ich solchen Fragen dann immer lieber ausgewichen. Es war einfach so und das obwohl ich das Geld nach Hause gebracht habe, sowohl für den Haushalt, als auch für die Kinder und das finanzielle alleine verantwortlich war und auch emotional keine Abhängigkeit von meinem jetzigen ExM bestand. Wenn mich jemand gefragt hat ob ich meinen Mann noch liebe, habe ich automatisch ja gesagt und es sogar geglaubt, aber heute weiß ich, das es das eben auch nicht war.
In dem Moment wo die Affäre bei mir dann aufgeflogen ist, war mir aber alles plötzlich egal und ich fühlte mich frei. Hätte mein Mann dann aber um mich gekämpft und mir gezeigt wie sehr ich ihm weh getan habe oder das da noch Gefühle für mich sind, ich weiß nicht ob ich die Trennung dann geschafft hätte. Ich hatte in der Folgezeit extreme Angst ihn anzuschauen und genau das bei ihm zu sehen. Aber nicht weil ich es mir gewünscht hätte, sondern weil ich dann auch nicht hätte gehen können wegen dem Leid was ich hinterlassen hätte und der Verantwortung die ich ihm gegenüber empfunden habe und natürlich weil ich mich dann noch schuldiger gemacht hätte das diese Familie zerbrochen ist.
Ich verstehe deswegen auch meinen AM, aber wenn man einmal diese Grenze durchbrochen hat, dann weiß man das es eben möglich ist und die Angst davor schlimmer ist als dann die Realität. Es bringt aber nichts jemanden der Angst vor dem Absturz hat zu sagen, spring es ist nicht so tief wie du denkst. Bei mir gab es immer nur 2 Optionen, entweder er schafft es mal alleine oder seine Frau stößt ihn runter. Aber die hat ihn ja jetzt wieder vom Abgrund weggeholt und damit haben sich beide Optionen erledigt. Der Grund warum er eigentlich dort angekommen ist, ist da jetzt erstmal egal. Jetzt zählt sicher nur das er wieder sicher ist und der Druck und die Angst vorbei sind.
 

maimai

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Irgendwie ist das alles ganz schön deprimierend.

Ja deprimierend ist ein gutes Wort dafür.

Hätte mein Mann dann aber um mich gekämpft und mir gezeigt wie sehr ich ihm weh getan habe oder das da noch Gefühle für mich sind, ich weiß nicht ob ich die Trennung dann geschafft hätte.

Ja so war es bei mir auch. Obwohl bei uns kam es nicht durchs Auffliegen zur Trennung. Ich hatte mich schon vorher getrennt. Aber mein Ex kämpfte auch nicht, was auch mein Glück war. Bzw er kämpfte halt nicht so, dass es was gebracht hätte. Blieb weiterhin obercool und nahm es nicht wirklich ernst. Es zog sich dann alles auch noch.

entweder er schafft es mal alleine oder seine Frau stößt ihn runter.

Nur so funktioniert es meistens, wobei Ersteres natürlich das Beste ist.
Und so kann es auch nur funktionieren.
Um bei deinem vergleich zu bleiben, muss der Mensch springen wollen, sich dann an die Kante trauen und dann auch abspringen.
Ganz alleine.

Das ist auch etwas was mein ExAM übrigens letzte Woche noch gesagt hat.
Er will das mit mir, dann aber richtig. Nur wenn beide Single sind und es dann direkt sagen und zeigen können. Jeder muss für sich alles erst regeln sagte er (er denkt ja ich sei nun auch wieder vergeben).
Wieso er solche Dinge noch sagt weiß ich nicht.
Er ist voll im Denkprozess und haut dann zwischendurch so etwas raus.
Vielleicht hofft er, dass ich wieder anfange zu warten und in seinem Dunstkreis bleibe bis er sich irgendwann eventuell trennt oder die Ehe wieder erträglich wird.

Ich denke, dass er sich niemals trennen wird. So wie bei deinem AM hält die EF auch zu sehr fest.
 

Neverland

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Solange die EF ihren Mann nicht frei gibt, hat man glaube ich als AF eh verloren und vielleicht ist es auch genau das, was den EFs dann auch die Kraft gibt weiter festzuhalten. Sie wissen genau auf welche Knöpfe sie drücken müssen um ihren EM wieder in die Spur zu bringen. Ich glaube um nichts anderes geht es oft, das System muss wieder wie gewohnt laufen und es darf auch bei ihnen keine Angst vor einer Veränderung aufkommen. Mir kann doch keiner erzählen, das wenn in einer Ehe das 3. oder 4. mal alles eingeschlafen ist nach dem man es mal wieder versucht hat zu ändern, das da bei den Frauen noch Hoffnung ist, das es sich jemals ändert.
Ich habe nie mit dem Gedanken gespielt das mein AM im Fall das es auffliegt, sich dann für mich entscheiden würde. Aber nach dem ich jahrelang und das auch schon vor der Affäre gesehen habe wie frustriert er eigentlich da ist, kam im Laufe der Affäre bei mir dann der Gedanke, das auch für ihn und seine Frau das wahrscheinlich die einzige Möglichkeit ist in ihrem Leben nochmal was ändern zu können. Ich wollte nie aus der Affäre raus, ohne das es etwas bei ihm hinterlassen hätte an Veränderung. Ich habe mich immer nach den Sinn des ganzen gefragt. Mir hat die Affäre geholfen von meinem Mann loszukommen, aber da es weiter ging, habe ich mir immer gesagt, das es auch in seinem Leben dafür eine Bedeutung haben sollte.
Es hat 4 Jahre gedauert bis der Punkt endlich erreicht war, das sie es raus gefunden hat. So weh es auch tut ihn jetzt verloren zu haben, aber zu wissen, das sich bei ihm auch dadurch nichts verändern wird, tut mindestens genauso weh. Noch hoffe ich das es zumindest Spuren hinterlassen hat, die irgendwann das System so geschädigt haben, das es von alleine aufhört weiter vor sich hin zu dümpeln. Aber wie du Maimai komme ich immer mehr an den Punkt, wo ich gezwungen bin diese Hoffnung zu begraben und zu akzeptieren, das man manche Menschen nicht retten kann. Das schlimme ist aber, das ich mich dadurch im Moment selbst als bedeutungslos in seinem Leben empfinde.
 

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BambiLA
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