Trotz Liebe keine Zukunft - Affäre beendet und nun tieftraurig

Schmetterling21

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Hallo Neverland :smile:,

ich finde die Sichtweise, dass die AMs Rettung nötig haben und die "fiesen" EFs Knöpfe drücken um das zu verhindern schwierig.

Hoffnung zu begraben und zu akzeptieren, das man manche Menschen nicht retten kann

Solange die EF ihren Mann nicht frei gibt, hat man glaube ich als AF eh verloren und vielleicht ist es auch genau das, was den EFs dann auch die Kraft gibt weiter festzuhalten. Sie wissen genau auf welche Knöpfe sie drücken müssen um ihren EM wieder in die Spur zu bringen.

Diese Aussagen implizieren für mich, dass die EF den armen AM im Griff hat und über den Verlauf seines Lebens nach ihren Wünschen bestimmt. Ich wage mal zu behaupten, dass das in den allerwenigstens Fällen tatsächlich so ist. Es ist als AF natürlich leichter, diese Sichtweise zu bemühen, weil man sich dann eben nicht mit der Tatsache auseinander setzen muss, dass der AM (wahlweise auch die AF) sich eben aktiv nicht für einen entscheidet. Es ist meines Erachtens aber wichtig, dass man sich das bewusst macht. Jeder AM oder jeder AF hier könnte sich jederzeit für seine Affäre entscheiden, sie tun es aber aus diversen Gründen nicht, auch wenn die Liebe noch so groß sein mag. Wie Schneewittchen das mal in einem anderen Strang erläutert hat liegt das eben daran, dass es nicht nur um die Entscheidung EF oder AF geht, sondern um den Verlust des bis dato erarbeiteten Lebensentwurfs (Besitz, Freunde, Hobbys, Ansehen, Erwartungen, Kinder...).

Man muss aber niemanden retten, der sich nicht für einen entscheidet, weil ihm eben sein bisheriges Lebenswerk wichtiger ist als eine neue Liebe. So hart das ist, aus der Vogelperspektive kann man das meines Erachtens nachvollziehen, auch wenn es wehtut. Ich halte diese Gedanken sogar für ungesund, da sie einfach nicht die Tatsachen widerspiegeln.

Bei dir liebe Maimai frage ich mich manchmal, warum du dich noch so sehr auf deinen AM einlässt. Ich finde man liest aus deinen updates heraus, dass deine Gedankenwelt sich doch noch sehr um ihn dreht (ständige ellenlange Gespräche über seine Probleme, dein Post zum Tod seines Vaters). Ich glaube es wäre wirklich gut und wichtig sich bewusst zu machen, dass die AMs erwachsene Männer sind, die sehr wohl aktiv Entscheidungen in ihrem Leben treffen. Ich persönlich würde meinen AM auch niemals als Opfer seiner "bösen" EF betrachten wollen (sorry, aber wie unsexy ist das denn...?).

Man sollte sich selbst den Gefallen tun, nicht den dauerhaften Kummerkasten für den AM zu spielen. Wenn er sich für seine Ehe entscheidet, dann soll er seinen Müll auch dort abladen. Letztendlich hilft es ihnen sogar noch in der Ehe klarzukommen, wenn er eine liebenswerte und verständnisvolle AF hat, die sich immer seinen Kummer und seine Sorgen anhört und ihn noch tröstet.

Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch, ich finde es sehr wertvoll, dass es so sensible und liebenswerte Persönlichkeiten gibt. Ich halte das in Bezug auf eure AMs allerdings für kontraproduktiv und fehlgeleitet.

Viele Grüße :butterfly:
 
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maimai

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Leider klappt das Zitieren wieder nicht so.

Ob Frau oder Mann trotz mehreren Fehlversuchen noch immer Hoffnung haben liegt glaube ich an der Frage ob sie Hoffnung haben müssen. Wie Abhängig sie voneinander sind, wie lange die Verbindung dauert.
Es gibt genug Frauen die ertragen, dass ihr Mann immer und immer wieder Affären hat, aber gehen nicht, verschließen lieber die Augen und hoffen, dass es irgendwann wieder gut wird. Denn da sind ja noch meistens die Kinder, die Finanzen, das gemeinsame Umfeld. Alles gründe um die Hoffnung immer aufrecht zu erhalten.

Manche versuchen es aber auch nicht mehrmals die Ehe wieder in Schwung zu bringen.
Sie versuchen es ein mal, dann landen sie wieder in ihrem Trott und resignieren einfach solange es einigermaßen wieder läuft.
Sehe ich an meinem ExAM. Er ist im Grunde wieder da wo vor der Affäre bzw während, aber halt 1% besser. Und dieses 1% reicht beiden um damit klarzukommen.
Ob seine EF zufrieden ist weiß ich nicht, aber er nicht wirklich.
Aber naja, er hat ab und zu wieder Essen auf dem Tisch, sie streiten nicht mehr, S6 gibt es auch wieder, sie reden wieder mehr (zB wie seine Arbeit war) und sie fahren bald seit langem mal wieder gemeinsam in Urlaub.
Damit kann man sich eigentlich arrangieren finde ich. Die Liebe ist zwar nicht zurück, zumindest bei ExAM nicht, aber dafür ein erträglicher Alltag. Manchen reicht das.

Ich wusste ehrlich gesagt nicht, wie AM sich entscheidet, wenn es auffliegt.
Ich dachte irgendwie nie darüber nach, dass er mal auffliegen könnte...dumm ich weiß. Mir war klar, dass die Gefahr besteht, dass er sich gegen mich entscheidet.
Und ja das tat sehr weh, aber noch mehr weh tat, wie er seitdem mit allem umgegangen ist.

Meinem ExAM war auch anzumerken wie frustriert er ist. Dass er kein glücklicher Mensch ist, nicht zufrieden. Und anscheinend war er auch schon bevor er bei uns in der Firma angefangen hat so. Denn nachdem er bei uns angefangen hat wurde ihm von ehemaligen Kollegen gesagt, wie entspannt und glücklich er ausschaut.
Unsere Kollegen sagten uns wenn sie uns zusammen gesehen haben, dass wir nebeneinander immer strahlen. Also man merkte schon einen Unterschied, dass man sich gegenseitig auch sehr gut getan hat (zumindest früher).
Seine EF kenne ich nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie zufrieden ist.
Vor allem seit dem Auffliegen.
Aber ich könnte mir vorstellen, dass beide ohne einander doch nochmal mehr aus ihrem Leben machen/herausholen könnten. Wie so viele Paare in der Situation.
Aber es ist halt schwer. Ich bereue, dass ich nicht schon 10 Jahre eher mutiger war. Oder gar 15. Man lebt halt nur 1 mal.

Das ist zB etwas, was meinem ExAM jetzt extrem bewusst geworden ist.
Vor allem durch den Tod seines Elternteils, aber auch durch sein Alter.
Und dadurch, dass er an uns gemerkt hat, wie sehr die Zeit fliegt.
Das sagt er auch immer wieder wenn wir sprechen. Er guckt irgendwann auf die Uhr und sagt dann immer "gibts doch gar nicht...schon wieder 2 Std um".
Dann erwähnte er auch, dass die Männer in seiner Familie bisher nicht alt geworden sind.
Er meinte, dass ihm das Alles gerade durch den Kopf geht.
Man merkt ihm schon an, dass sich innerlich sehr viel bei ihm tut und ein gewisser Druck entsteht was zu tun.
NUR...er wird es nicht schaffen.
Bei ihm kommt zum Einen dazu, dass er niemanden hat. Keine Freunde etc.
Eigentlich nur seine Frau, Sohn und noch 1 Elternteil. Würde er mal "ausbrechen" wollen hätte er nicht viel wo er hin kann. Und, dass er sehr unreif ist und sich das mit Mitte 40 nicht ändern wird.
Er ist wirklich dieser Junge der bei Mutti wohnt und komplett angewiesen ist.

Spuren hast du hinterlassen, da kannst du sicher sein.
Denn vor allem 4 Jahre tun viel im Kopf. Sie zeigen auch viel auf.
So wie die Affäre bei dir viel ausgelöst hat wirst du auch bei ihm viel ausgelöst haben.
Wie gesagt, mein ExAM meinte zu mir, dass er durch mich ein Leben kennengelernt hat, dass er bisher nicht kannte (und damit meint er nicht den S6).
Eine Affäre zeigt einem halt oft schonungslos was im bisherigen Leben falsch gelaufen ist. Es ist natürlich eine Chance für die Paare diese Dinge dann zu ändern, aber das tun die wenigsten. Bzw die wenigstens tun das langfristig.
Aber auch sich daraus lösen sich die wenigstens und es bleibt Frust.

Ich habe meinem ExAM zB auch gesagt, dass er doch einfach das nutzen soll, was ihm in unserer Affäre bewusst geworden ist und das mit seiner EF umsetzen.
Auch wenn es natürlich noch kein schöner Gedanke für mich ist, aber besser als in seinem Leben zu versauern.
Er wollte zB immer mit mir Fahrradtouren machen oder spontan an den Wochenenden weg etc.
Ich sagte ihm, dass er all sowas mit seiner Frau machen soll.
Aber er meinte nur zu mir, dass er das mit ihr nicht machen will.
Dass es alles Dinge waren, auf die er mit mir Lust hatte, nicht mit ihr.
All seine Pläne waren mit mir und die wird er mit ihr nicht umsetzen.
Also bleibt er nun in seinem Trott und hofft nun wieder, dass er keine 62 wird.
Ganz tolle Zukunftspläne.
Schon verrückt, dass man so etwas bevorzugt, als den Schmerz die Angst durch die Trennung. Aber wie gesagt...viele sind so.

Nein du bist absolut nicht bedeutungslos. Du hattest und hast für AM viel bedeutung.
Naja und auch so natürlich. Was ich sehr gelernt habe in den ganzen Monaten ist, wie wichtig ein gutes Umfeld ist. Familie, gute Freunde, gute Kollegen.
Daraus habe ich Kraft gezogen und diesen Leuten bei dir bedeutest du sicher auch was. Nur weil EIN einzelner Mensch, EIN AM nicht kann, nicht stark und mutig genug ist, bist du nicht bedeutungslos.
Aber ich verstehe die negativen Gedanken über sich selbst.
Es nagte auch sehr an meinem Selbstwert.
Fühle mich häßlich, dumm...das typische halt. Aber das wird glaube ich auch nur die Zeit regeln. Und natürlich, dass man mehr für sich tut. Und auch hier und da einfach mal wieder flirten. Das tut auch gut.
 

maimai

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Bei dir liebe Maimai frage ich mich manchmal, warum du dich noch so sehr auf deinen AM einlässt. Ich finde man liest aus deinen updates heraus, dass deine Gedankenwelt sich doch noch sehr um ihn dreht (ständige ellenlange Gespräche über seine Probleme, dein Post zum Tod seines Vaters).

Weil ich durch seine dauernde Anwesenheit bedingt durch die Zusammenarbeit und allem was durch so ihm veranstaltet wurde, irgendwie immer mit dem Problem konfrontiert wurde.
Andere beenden die Affäre, blockieren und das wars. Für Monate keinen Kontakt.
Ich musste/wollte für mich immer irgendeinen Weg zu finden.
Letztendlich wurde diese Geschichte für mich selbst zu eine Art Therapie.
Denn ich selbst bin noch ein Kind in so vielen Dingen. Unsicher, unerfahren.
Um die Arbeit nicht aufgeben zu müssen, habe ich immer wieder versucht die Dinge besser zu verstehen und für mich auch Taktiken zu entwickeln den Liebeskummer los zu werden und mit seinem Verhalten klarzukommen.
Ja manchmal habe ich auch versucht ihn besser zu verstehen um eventuell doch Mitleid zu entwickeln, um nicht jeden Tag voller Hass und Wut auf die Arbeit zu rennen.

Der Tod des Vater ist ja nun auch schon wieder über 3 Monate her. Seitdem hat sich wieder einiges an Entwicklung getan. Und sogar wenn ich ihn da schon gefühlsmäßig nicht mehr zurück wollte, tat es mir natürlich leid. Und weh, wie sogar das noch genutzt wird um mir zu schaden. Auch das wieder bezogen auf die Arbeit.
Im Privaten hätte mich das nicht so bzw anders beschäftigt.

Ich glaube es wäre wirklich gut und wichtig sich bewusst zu machen, dass die AMs erwachsene Männer sind, die sehr wohl aktiv Entscheidungen in ihrem Leben treffen. Ich persönlich würde meinen AM auch niemals als Opfer seiner "bösen" EF betrachten wollen (sorry, aber wie unsexy ist das denn...?).

Juhu zitieren geht wieder. :)

Ich verstehe was du meinst liebe Schmetterling, aber ich würde es auch gut finden, wenn man die EFs nicht immer so auf ein Podest heben würde und negative Aussagen dazu auf den Frust der AF schiebt.
Denn so ist es im Leben halt nicht. Nicht selten haben an kaputten Ehen beide Schuld. Nicht an dem Betrug, aber es gibt so viele Fälle wo die EF halt genauso ist wie der AM das sagt.
Retten muss man diese Männer trotzdem nicht. Steht hier auch nirgends.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Das sehe ich auch so.
Der AM aber auch die EF. Aber es ist halt nicht nur immer der dümmliche AM und die arme betrogene EF. Manchmal haben es die EF ganz schön faustdick hinter den Ohren.

Man sollte sich selbst den Gefallen tun, nicht den dauerhaften Kummerkasten für den AM zu spielen. Wenn er sich für seine Ehe entscheidet, dann soll er seinen Müll auch dort abladen. Letztendlich hilft es ihnen sogar noch in der Ehe klarzukommen, wenn er eine liebenswerte und verständnisvolle AF hat, die sich immer seinen Kummer und seine Sorgen anhört und ihn noch tröstet.

Ich habe meinen ExAM 10Monate gemieden, keine 5Minuten gesprochen und war da sicher kein Kummerkasten. Bin vor ihm regelrecht weggerannt.
Erst jetzt, bedingt durch Zwang auf Arbeit, kamen wir immer mehr ins Gespräch und so wurden in den letzten Wochen die vergangenen 10 Monate durchgekaut.
Ich mache das aber aus einem ganz anderen Hintergund als ihn zurück zu bekommen.
Deshalb ist es mir sogar recht, wenn er in der Ehe wieder klar kommt.
Denn solange er noch an mir hängt, wird sich das auf der Arbeit nicht richtig einpendeln.

Diese Gespräche zuletzt sind nur für mich. Wie gesagt...meine kleine Therapie (was mein eigenes Leben betrifft).
Ich will für mich damit meinen Frieden schließen, mich besser verstehen, in Zukunft besser handeln und anders. Ich habe durch ihn gelernt was ich vom Leben will, was nicht. Habe meine Grenzen kennengelernt und ja er ist für mich auch irgendwie eine Warnung wie es bei mir eben nicht enden soll. Ich möchte in 5-6 Jahren nicht irgendwo frustriert sitzen und mehr oder weniger darauf warten, dass es vorbei geht.
Deshalb sagte ich ExAM ja, dass er mit seiner EF was machen soll etc.
Das Leben ist einfach zu kurz.

Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch, ich finde es sehr wertvoll, dass es so sensible und liebenswerte Persönlichkeiten gibt. Ich halte das in Bezug auf eure AMs allerdings für kontraproduktiv und fehlgeleitet.

Quatsch, alles gut. :* Ich verstehe es nicht falsch. Ich hoffe ich werde auch nicht falsch verstanden. :)
Und ja du hast Recht, ich bin weiterhin zu sensibel was so etwas angeht, aber nicht mehr ganz so dumm. ;)
Ich nutze das Alles wie gesagt nur noch für mich. :)

LG
 

Neverland

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@Schmetterling Es ging mir nicht darum meinen AM zu retten. Aber wenn man jemanden liebt, dann wünscht man sich doch etwas positives in seinem Leben zu hinterlassen. Für mich war er immer ein Mann, der eben nicht in der Lage schien für sich selbst Verantwortung zu übernehmen, der kaum Selbstbewusstsein hatte und innerlich dran kaputt gegangen ist wenn er wieder mal was falsch gemacht haben könnte. Der für alle immer gesprungen ist, obwohl offensichtlich war das er nur ausgenutzt wird. So habe ich ihn auf Arbeit erlebt, lange bevor das mit uns begann und auch in der Affäre. Halt ein lieber Junge der extreme Angst hat, von anderen abgelehnt zu werden. Während der Affäre wurde es dann besser und es gab Phasen wo er plötzlich mutig wurde und gegenüber anderen auch angefangen hatte Grenzen zu setzen. Aber es hat halt nie lange angehalten. Ich weiß das ich ein Helfersyndrom habe, aber diese ständige Opferrolle hat mich auch geärgert und ehrlich gesagt auch manchmal dazu geführt, das mein Respekt geringer wurde. Aber natürlich hast du Recht, wenn du sagst das man niemanden retten kann, der sich nicht für einen entscheidet. Aber da ich nie den Gedanken hatte, das er sich für mich entscheidet, das auch nue erwartet habe, habe ich bei all dem nicht den Nutzen für mich gesehen, sondern einfach nur jemanden der mir wichtig ist und wo ich mir erhofft habe, das sich in ihm etwas ändert und aus seiner eigenen Opferrolle raus kommt.

Was die EFs angeht hast du mich wahrscheinlich falsch verstanden. Die Aussage das sie wissen welche Knöpfe sie drücken müssen, habe ich nicht böse gemeint. Natürlich weiß eine EF wie ihr Mann tickt nach 25 Jahren und natürlich ist es auch nachvollziehbar dass sie ebenfalls kämpft wenn sie glaubt ihr bisheriges gewohntes Leben zu verlieren. Gerade bei Männern wie mein ExAM treffen doch die Frauen dann die Entscheidung. Ich bin nur der Meinung, dass die EF die jenige dann ist, die die besseren Karten hat und von der dann auch tatsächlich der weitere Weg abhängt. Ob sie es aus Liebe oder aus pragmatischen Gründen tut kann man nicht sehen, aber im Fall meines ExAM bin ich nach wie vor der Meinung, das sie sich selbst keinen Gefallen tut jetzt an ihm festzuhalten. Ich glaube das sie sich genauso wie mein ExAM damit die Chance kaputt macht in ihrem Leben nochmal wirklich zu spüren was glücklich sein heißt. Irgendwie bin ich auch bei ihr mit meinen Gedanken und sicher hat sie ihre Gründe jetzt weiter mit ihm zusammen zu bleiben, aber nach allem was ich in den ganzen Jahren erlebt habe, tut sie mir auch leid. Eigentlich tun mir beide leid, aber ich weiß das es nicht meine Baustelle ist. Ich leide gerade genauso und auch wenn es im Nachhinein naiv ist, aber ich hätte mir halt gewünscht, das es doch irgendwas positives gegeben hätte um außer der Erfahrung irgendeinen Sinn der ganzen Geschichte nach 4 Jahren zu erkennen.
 

Tagträumer

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Also nein. Ich trauere weiterhin wenn dann nur der Illusion von damals hinterher, aber das wars auch.

Dann bist du schon weit. :)
Bei mir hat erst ein Umdenken stattgefunden. Die schönen Momente überwiegen noch den Enttäuschungen.

Es ist halt, wie in meinem Fall, oftmals nicht die Liebe sondern auch einfach nur Zeit.
Wie lange dieser Mensch in dem Leben ist und ab welchem Zeitpunkt.

In meinem Strang wurde es mal so formuliert, dass der AM wie ein Bruder geworden ist und von jetzt auf gleich sagt man ihm, dass man ihn nicht mehr sehen will.
Man hat schon gewisse Hemmungen und deshalb schraubt man seine Bedürfnisse zurück zum Wohle anderer.

Wobei das den Menschen automatisch zu einem schlechten Menschen macht, wenn er nicht "mutig" genug ist. Oder sich zu sehr dafür verantwortlich.

Nein, nicht schlecht. Nur feige.

Ja aber wenigstens weiß man für sich was man vom Leben eigentlich erwartet.

Korrekt. Dafür bin ich meiner AF auch dankbar. Ich weiß jetzt wie es laufen sollte.

Na da müsstest du bei den Gesprächen dabei sein. ;) Also ja wir reden wirklich nett und ruhig, aber er kriegt von mir nicht den Bauch gestreichelt.

Ah ok. Aber du bist seine Zuhörerin für seine privaten Probleme. Das hilft ihm auch schon. Hilft dir das denn?

"nun bin ich yx alt nun brauche ich auch nichts mehr neues starten".

Deshalb liebe ich ja auch das Buch von Bronnie Ware:
Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern
  1. "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben"
  2. "Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet"
  3. "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken"
  4. "Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten"
  5. "Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein"

Das ist aber auch wieder ein Problem das sich beide hochzüchten.

In erster Linie ist jeder Mensch für sich selber verantwortlich. Ich finde es auch verstörrend wenn der eigene Partner als hilfsbedürftig dargestellt wird, dann aufopfernd in der Ehe geblieben wird aber nebenher sich eine Affäre gegönnt. Ja ne, is klar.

Denn nur wenn man selbst glücklich und zufrieden ist, kann man auch seinem Umfeld, Familie, Kinder, das Bestmögliche von sich bieten.
Lieber den Kindern ein glückliches Gesicht zeigen können, anstatt jeden Tag sein Unglück regelrecht aus sich herauszustrahlen.

Unterschreibe ich. Kinder sind viel sensibler als man denkt. Die spüren die Anspannung bei den Eltern, egal ob sie immer "gut drauf" sind.
Der EM meiner AF ist sehr misstrauisch (zu recht :D) und kontrollierend. Das merken die Kinder ja auch irgendwann.


Hätte mein Mann dann aber um mich gekämpft und mir gezeigt wie sehr ich ihm weh getan habe oder das da noch Gefühle für mich sind, ich weiß nicht ob ich die Trennung dann geschafft hätte. Ich hatte in der Folgezeit extreme Angst ihn anzuschauen und genau das bei ihm zu sehen. Aber nicht weil ich es mir gewünscht hätte, sondern weil ich dann auch nicht hätte gehen können wegen dem Leid was ich hinterlassen hätte und der Verantwortung die ich ihm gegenüber empfunden habe und natürlich weil ich mich dann noch schuldiger gemacht hätte das diese Familie zerbrochen ist.

Interessant. Genau dein Szenario ist bei meiner AF eingetreten. Der EM hat um sie gekämpft und sie schaffte nicht den Absprung wegen ihrem Schuldgefühl.
Hätte er nicht um sie gekämpft, wären wir jetzt zusammen. Tja, Schicksal. :lach::nanu:

So weh es auch tut ihn jetzt verloren zu haben, aber zu wissen, das sich bei ihm auch dadurch nichts verändern wird, tut mindestens genauso weh.

Es hat sich was verändert im Inneren. Aber ob es reicht für eine äußere Veränderung? Manche brauchen Jahre um einen Gedanken reifen zu lassen und umzusetzen. Manche belassen sie in der Traumwelt.


Letztendlich wurde diese Geschichte für mich selbst zu eine Art Therapie.

Jede Therapie geht irgendwann zu Ende. So lange du dir seine Probleme anhörst hälst du ein Stückchen deiner Tür weiterhin für ihn auf. Deshalb auch meine Frage ob die ihn noch nehmen würdest.


Liebe Grüße
TT
 

maimai

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Hallo ihr Lieben
Nach langer Zeit, wollte ich mal wieder ein kleines Update dalassen...naja und auch meine weiteren Erfahrungen mit ExAM in den letzten Wochen teilen.
Er und ich hatten weitere Gespräche und auf der Arbeit haben die Kollegen mittlerweile auch nach und nach gemerkt, dass das Kriegsbeil begraben ist und wir gut miteinander klarkommen.
Wir spaßen und albern nicht wie früher rum, dass das kommt denke ich auch nicht mehr, aber wenn man bedenkt, wie sehr wir zerstritten waren, läuft es wirklich gut jetzt.

Wie gesagt haben wir auch immer mal noch geredet. Über die Arbeit, aber auch was zu Hause so ist und wie es einem geht.
Ich hatte euch hier ja schon geschildert, dass ExAMs Ehe 2.0 nicht so geglückt ist.
Zumindest sagt er das. Und demenstprechend kamen auch von ihm noch oft Aussagen, dass er so nicht glücklich ist in seinem Leben und etwas ändern muss.
Er sagte auch mehrmals, dass er bereut, dass er wieder zur Frau zurück ist und, dass das nicht aus liebe war. Lieben tut er nur mich und wird es auch immer (so sagt er).

Ich höre so etwas mit gemischten Gefühlen. Ja es ist fürs Ego vielleicht gut, aber er hat auch so viel gelogen in den ganzen Jahren, dass alles was er sagt vorsichtig genossen werden muss.
Deshalb könnte ich mir auch keine Zukunft mehr vorstellen. Da müsste schon ein Wunder passieren.

Leider ist aber zur Zeit eher zu merken, dass doch Vieles beim Alten ist.
Ich schreibe deshalb leider, weil wir ja doch schon sehr sehr viel und ausführlich gesprochen haben in den letzten Wochen und ich eigentlich gedacht habe, dass mein ExAM durch alles was war auch dazugelernt hat.
Und das hat er. Eine Affäre würde auch er niemals wieder eingehen. Das sagt er nicht nur so, da steht er 1000% hinter. Das rechne ich ihm auch hoch an, dass er nicht versucht weiter zu machen, wie andere.
Aber ich habe das Gefühl als würde er sich die Welt noch immer so drehen, wie er es gerade braucht. In dem Sinne kann es mir egal sein, aber so weiß ich, dass ich mir in Zukunft weitere Gespräche mit ihm sparen kann, die über eine Zigarattenlänge hinaus gehen.
Ja ich habe es eigentlich auch schon vorher gewusst, aber ich fand es interessant und mir haben die Gespräche auch geholfen. Und hätte ja sein können, dass er in einigen Punkten anders geworden ist.
Aber nein.

Um was es geht? Seinen Sommerurlaub mit EF. Ich hatte hier ja schon von geschrieben.
Er hat mir, als wir angefangen haben uns auszusprechen gesagt, dass er da nicht mitfahren wird, weil er jetzt für den Rest der Familie noch da sein muss nach dem Todesfall.
Ich habe es ehrlich gesagt damals schon nicht so geglaubt und ihm auch gesagt, dass er keinen Unsinn reden soll, dass er den gebuchten Urlaub absagen will.
Ich freute mich ja für ihn, dass er mal raus kommt und ich sagte ihm, dass er und EF so doch vielleicht wieder zueiandner finden.
Ich redete ihm also gut zu, was das angeht. Aber er verneinte immer und sagte, dass er nicht mitfahren wird und wenn er doch mit dahin fährt, dann wird es kein schöner Urlaub, da er mit EF keine Lust hat was zu machen. Wir kamen dann auch kurz auf das Thema Sex und auch das wies er ab. Er meinte, dass er es bereut, dass er das damals nochmal versucht hat mit ihr und, dass es da keinen weiteren Versuch für ihn gibt.
Im Grunde redete er genauso wie früher. Er will/muss sein Leben ändern, mit der EF ist alles kaputt, keine Liebe mehr etc.
Wie gesagt diesmal hätte es ja auch sein können, weshalb ich mir das interessiert angehört habe. Obwohl ich ein paar Mal auch sagte, dass es für mich alles komisch klingt. Auf der anderen Seite habe ich mich gefragt wieso er mich weiterhin noch anlügen soll was seine EF etc angeht. Er und ich haben eigentlich alles geklärt und da müsste es so etwas nicht mehr geben.

Nun ist es halt so, dass die Urlaubszeit begonnen hat. Er hat seit Mitte letzter Woche frei. Die Tage vorher war er schon "komisch". Das letzte Mal haben wir am Montag gesprochen und er meinte nur wieder, dass nun jetzt etwas passieren muss.
Er meinte damit noch immer seinen Trennungsversuch von EF. Das hat er am Montag auch so aus dem Nichts gesagt, weshalb mir das auch schon komisch vor kam.
Aber nun gut, er ist halt auch seltsam und ich habe mir dann weiter nichts gedacht.

Donnerstag schrieb er mich dann an (das macht er seit kurzem hin und wieder Mal).
Schickt schöne Grüße, fragt wie es geht oder sonstiges. Aber es ist jetzt kein Dauertexten, sondern alles im Rahmen.
Er schrieb nur, dass er in 3 Wochen wieder im Büro ist, aber sonst zu seinem Urlaub nichts. Das hatte ich nicht beantwortet, weil es beim Texten weiterhin nur beim kurzen Informationsaustausch bleiben soll.

Aber diesmal kam schon Samstag wieder ein Text von ihm. Auch da habe ich nicht wirklich so drauf geantwortet. Er schrieb, dass sein Tag wie immer sei und fragte wie es mir geht.
Irgendwann später antwortete ich ihm wieder nur kurz. Irgendwie hatte ich einfach plötzlich wieder so ein komisches Bauchgefühl, wie früher.
Bzw was heißt Bauchgefühl. Ich hatte wieder das selbe Gefühl wie früher "der Typ will dich doch verar+++en".
Zwar tut mir das nicht mehr so im Herzen weh, aber fürs Ego ist es doch nicht ganz so toll, wenn man anfängt jemandem doch wieder zumindest menschlich zu vertrauen, man sich daraufhin stundenlang Zeit nimmt, um wieder normal klarzukommen und dann merkt man, dass man doch wieder nur für dumm verkauft wird.
Damit meine ich das zb mit seinem Urlaub jetzt.
Anstatt mit mir, wie mit wahrscheinlich allen anderen Leuten, ganz normal und locker zu reden. Wir erzählen uns ja alle von unseren Urlaubsplanungen (meine gefallen ihm gar nicht), aber bei mir führt er so ein Schauspiel auf und verschwindet dann "klammheimlich" in den Urlaub.
Und schickt mir vorher noch Texte nach dem Motto "Leben öde, alles wie immer".
Da komme ich mir echt blöd bei vor.

Und ich komme mir ehrlich gesagt noch blöder vor als während der Affäre.
Wenn wir noch zusammen wären und er würde diese "Heimlichkeiten" machen, dann wäre es etwas anderes. Dann hätte es ja einen Grund.
Aber so hat er gar keinen Grund, denn es ist vorbei und er weiß, dass da nichts mehr sein wird und, dass ich ihm sogar nur das beste Wünsche.
Sogar ohne Liebesgefühle nervt es mich. Mich würde nicht wundern, wenn jetzt alle paar Tage ein Text kommt, dass bei ihm alles wie immer ist.
Also wenn es so kommt, werde ich das dann doch mal dementsprechen kommentieren.

Und dann war es das auch mit den Gesprächen zwischendurch auf der Arbeit.
Es bringt ja nichts, wenn man nicht weiß wie ehrlich der Gesprächspartner ist.
Kollegial reicht es mir dann vollkommen.
Interessant war es wie gesagt ja auch, aber wenn man letztendlich doch nicht sicher sein kann, was nun wahr ist, bringt das ja auch nichts.
Dann ist das nur weitere verschwendete Zeit.

Das Einzige was mich jetzt noch zum Schluß interessiert ist, wie er das nun mal wieder "hindrehen" will.
Also was er jetzt in den nächsten Tagen sagen oder schreiben wird.
Und noch interessanter wäre zu wissen, was das soll.
Aber das werde ich nie erfahren.

Was ich aber dadurch nochmal erfahren habe ist, dass es halt Menschen gibt die sich nicht ändern können/wollen. Und, dass es wirklich sehr feige Menschen gibt, bei denen es so Überhand nimmt, dass sie sich lieber ein Lügenskonstrukt aufbauen, um nie irgendwelche Probleme zu kriegen.
Dass sie dadurch aber immer weiter Probleme kriegen merken sie nicht, oder sie sind es einfach schon gewohnt und nehmen es dann so hin.
Mein ExAM ist so und ich merke wieder wie froh ich sein kann, dass es damals geendet ist.

War ich ja auch die ganze Zeit über, aber natürlich ging mir nach den ganzen Gesprächen auch mal durch den Kopf, ob sich Menschen nicht auch ändern können oder ob es nicht doch nur durch die ganzen Umstände so war. Aber zumindest bei ExAM kann ich das nun verneien.
Sogar bei einer unwichtigen Kleinigkeit redet er drumherum oder erfindet einfach etwas. Mit so einem Menschen kann man nicht glücklich werden.

Denn auch wenn es blöd klingt. Wenn man aus einer Affäre eine Beziehung schafft, dann muss wirklich absolutes Vertrauen da sein. Blöd klingt es, weil Affären ja immer aus Lug und Trug bestehen. Und Vertrauen gehört zu jeder Beziehung.
Aber wenn man aus einer Affäre heraus ein Paar wird, dann geht es nur, wenn beide wirklich bei null anfangen können. Dass man keine Angst haben muss, dass der Partner weiterlügt (wie in meinem Fall ExAM) und, wenn man das was bis dahin war ad acta legen kann. Wenn man damit wirklich klar kommt und nicht nur im ersten Moment, weil man unbedingt eine offizielle Beziehung zu diesem Menschen will.

Ich selbst zB habe so etwas auch immer verdrängt. Erst nach dem großen Streit mit ExAM und nachdem wir angefangen haben über alles zu reden, habe ich mir auch mal die Frage gestellt, ob ich damit überhaupt klarkommen würde, dass er zur EF zurück ist und auch, dass er wieder S6 mit ihr hatte.
Und mir ist klargeworden, dass ich das nicht könnte. Umso besser also, dass es nichts wurde. Denn das sind Dinge die man nicht verändern kann, die passiert sind.
Entweder kann man das alles richtig abhaken oder es holt einen in den Jahren immer wieder ein.
An dem Punkt muss man als Geliebte dann auch ehrlich zu sich sein und sich ehrlich fragen.... wenn man den AM irgendwann als Partner hat.....ist da überhaupt genug Vertrauen da, um ein glückliches Leben führen zu können? Und kommt man damit klar was bis dahin passiert ist?
Vielleicht helfen ja auch einigen von euch diese Fragen/Gedanken auch, um damit besser klarzukommen.

Ohje, jetzt ist es aber wieder viel geworden. Gab ja auch schon lange nichts mehr von mir hier bei mir. :)
Das wollte ich heute "kurz" ändern.

Ich halte euch mal auf dem Laufendem wie es mit dem Urlaubsgate weitergeht.
Also wenn ich in 4 Wochen in den Urlaub fahre, dann mache ich nicht so ein Geheimnis raus. Einfach verrückt.

LG
Maimai
 

Liebe89

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Hallo liebe Maimai,

oh je irgendwie schleicht er sich nach und nach in dein Leben...ich denke es ist jedoch nicht so vorteilhaft wenn er dir immer wieder schreibt...:blush:es macht ja doch innerlich was mit einem...und schau mal wie viele Gedanken dir generell durch den Kopf gehen wegen einem Mann mit dem die Affäre schon längst zu ende ist.
 

maimai

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Liebe Liebe, danke für deine Antwort.
Du hast Recht, die Gedanken sind aktuell wieder viel, wobei es sich tatsächlich immer mehr im Rahmen hält.
Es liegt halt an der Zusammenarbeit, was ich natürlich selbst in der Hand habe (könnte ja kündigen), dass ich da zwischenzeitlich noch so drin hänge.
Aber nicht mehr mit dem Herzen....sind zwar schon Emotionen dabei, aber andere.
Wie ich hier schon mal geschrieben habe, ich glaube ich nutze den Kontakt (ist aber wie gesagt auch kein Dauerkontakt) ja auch selbst als eine Art Therapie.
Ich habe das Gefühl die Sache so besser, "schneller" und anders verarbeiten zu können.
Durch die Gespräche mit ihm bisher konnte ich zB für mich einige Fragen beantworten, die mich vielleicht sonst nie losgelassen hätte.
Und die Gespräche haben es auch geschafft, dass die Illusion von damals ganz verschwindet, was den "Liebeskummer" natürlich auch weiter abmindert.

Es ist ein Unterschied ob man sich trennt und man denkt es sei was Großwartiges gewesen, die einzige wahre Liebe...man denkt vielleicht, dass man selbst Schuld ist und etwas anderes hätte machen können. Mir zB gingen ja teilweise diese Gedanken durch den Kopf. Und die Gespräche haben mir geholfen mich davon zu lösen.
Wenn ich ihn jetzt sehe schaue ich ihn nicht traurig und wehmütig an, nach dem Motto "mein Traummann den ich für immer verloren habe...hätte ich nur gewartet".
Sondern wenn ich ihn sehe sehe ich, dass es halt nur ein Traum war und mir ist nochmal klar geworden, dass er sich niemals getrennt hätte und auch nicht trennen wird. Es wäre jahrelang so weitergegangen.
Die Affäre zu verlieren war kein großer Verlust und das zu merken ist schon tröstend.

Und es hilft auch ungemein, wenn man weiter zusammenarbeiten möchte/muss.
Ich sehe nicht mehr den Prinzen über den Flur laufen, sondern den Frosch.

Naja und das mich das mit dem Urlaub jetzt so "getriggert" hat, war weil ich mir menschlich doch veräppelt vorkomme, auch wenn nichts anderes zu erwarten war. Wahrscheinlich bin ich deshalb nur ziemlich enttäuscht.

Und, dass einige Themen von damals hier und da noch hochgekommen sind liegt einfach daran, dass wir bis vor 2 Monaten einen heftigen Streit hatten.
Unser letzter Kontakt war August 2021. Da endete die Affäre mit einem großen Knall, viel Tamtam und Stress. Ich habe ab diesem Tag erstmal kein Gespräch mehr zugelassen. Hatte auch seine Gründe, aber letztendlich war es auch doof, weil das einiges wohl abgekürzt hätte.
Auf jeden Fall haben wir 8 Monate kein Wort miteinander gesprochen, ja nichtmal mehr dienstlich.
Alles was man im Kopf hatte, alle Emotionen, alle Fragen rumorten die ganze Zeit in einem. Erst seit vorletzten Monat konnte das alles mal raus und deshalb kommt auch jetzt zwischendurch mal was hoch.
Aber wie gesagt...es geht eigentlich und legt sich auch wieder.
Dass ich hier darüber geschrieben habe ist ja auch schon 1 Monat her. :)
 

Neverland

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Hallo maimai,
Ich sehe bei dir auch noch das du noch mitten im Verarbeitungsprozess bist. Ohne deinen ExAM in Schutz nehmen zu wollen, denke ich, das ihr beide eure alten Rollen noch nicht abschütteln konntet und er deswegen bei dir immer noch lügt um dir vielleicht nicht weh zu tun oder irgendwas eventuell kaputt zu machen zwischen euch.
Bist du dir denn eigentlich wirklich sicher das er in den Urlaub fährt?
Warum sprichst du ihn denn nicht einfach darauf an? Das du das jetzt wieder mit dir aus machst zeigt ja deutlich das auch du noch nicht in dem Freundschaftsmodus drin bist und das Thema jetzt sensibel bewertest. Wenn er dir egal ist, dann sag ihm doch einfach deine Gedanken, du hast doch nichts zu verlieren und er wäre vielleicht froh mit dir offener darüber reden zu können
 

maimai

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Danke für deine Worte, liebe Neverland.
Im Verarbeitungsprozess bin ich auf jeden Fall noch. War ja auch eine heftige Zeit mit allem Drum und Dran. Und auch wenn ich schon lange lange kein Zurück mehr wollen würde, sind da auf jeden Fall noch Wunden die am Heilen sind.
Wie gesagt hilft mir das alles aber auch bei der Heilung.
Ich habe auch nicht das Gefühl als ob die Gespräche etwas aufrecht erhalten, sondern von mal zu mal abschwächen bzw abgeschwächt haben.
Würden wir nicht zusammenarbeiten, dann hätte ich den Kontakt schon lange abgebrochen. Mich wahrscheinlich nie wieder damit beschäftigt.
Aber durch das Alles was so passiert ist und dadurch, dass er noch so vor mur rum turnt, habe ich mich mit allem mehr auseinandergesetzt.
Wie gesagt auch mit mir selbst.
Ich sehe ja auch ein wenig mich ihn ihm.....ich damals. Mir hilft er unbewusst an der Sache noch zu wachsen.

Es ist aber die ganze Affäre an sich, die mir bei meinem "Reifungsprozess" geholfen hat.
Übrigens auch eure ganzen Geschichten oder was man sonst so im Internet dazu findet.
Deshalb lese ich auch heute noch hier mit. Weil mich interessiert wie es bei euch weiter geht, aber auch so....weil es schon interessant ist, wie das Alles so funktionert und dass vieles nach dem gleichen Muster abläuft.
Es ist interessant und abschreckend, lehrreich, was natürlich schon eine große Hilfe für die Zukunft ist.


denke ich, das ihr beide eure alten Rollen noch nicht abschütteln konntet und er deswegen bei dir immer noch lügt um dir vielleicht nicht weh zu tun oder irgendwas eventuell kaputt zu machen zwischen euch.

Das kann wirklich gut sein. Obwohl ich da schon einiges abschütteln konnte.
Nur bei ihm merkt man es irgendwie schon, dass er noch immer in damals fest steckt.
Er weiß ja, dass er mir nicht weh tun würde. Und was soll er kaputt machen?
Dieses Lügen ohne Grund finde ich so schrecklich und das würde mich bei jedem aufregen. Vor allem, wenn man erst vor kurzem über zB genau das Thema ganz offen und locker geredet hat.

Bist du dir denn eigentlich wirklich sicher das er in den Urlaub fährt?
Warum sprichst du ihn denn nicht einfach darauf an?

In dem Sinne nicht, aber ich gehe sehr stark davon aus. Sonst würde er es doch auch einfach schreiben. Aber er ist wieder komisch wie früher.

Ich spreche ihn nicht darauf an, weil wir abgemacht haben, dass wir ganz normal und ehrlich miteinander umgehen. Wenn ich ihn fragen würde würde ich ihm nur die "Arbeit" abnehmen sich an sein Wort zu halten.
So sehe ich halt, dass die ganzen Gespräche für die Katz waren. Dass bei ihm die fast 12 Monate rein gar nichts gebracht haben.

Im Freundschaftsmodus habe ich mich auch gar nicht gefühlt, weiß gar nicht ob das geht oder noch gehen würde. Aber ich bin auch nicht mehr im Liebesmodus.
Das ist auch nicht der Grund wieso ich so reagiere.
Mich stört deshalb auch gar nicht, wenn/dass er mit EF in Urlaub fährt.
Ich fand sogar nur positive Worte dafür, weshalb es umso blöder ist wie er selbst damit um geht.
Bei mir ist es deshalb eher die Enttäuschg, dass man quatscht, quatscht, quatscht und denkt, dass alles bereinigt und gut ist. Dass es doch noch normal werden kann.
Und dann geht wieder so etwas los.

Meine Gedanken sage ich ihm nicht, weil es müßig ist. Ich kenne ihn seit Jahren.
Er würde es so oder so wieder leugnen oder verdrehen und wir hätten wieder Streit.
Was ich auf der Arbeit nicht wieder gebrauchen kann.
Dann "schaue" ich mir das lieber weiter still an und wenn es passt sage ich was dazu.
Spätestens wenn er wieder reden möchte, sobald er wieder da ist.
Denn das wird es nicht mehr geben, diese Gespräche.
Bei einer Freundin oder von mir aus auch Bekannten würde ich übrigens genauso reagieren.
Also natürlich wenn vorher alles andere auch vorgefallen wäre.
 

Neverland

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Ach maimai,
Sieh es doch einfach mal nicht als was schlechtes für dich das er eventuell wieder lügt, sondern als Kompliment. Ich weiß das klingt seltsam, aber das er bei dir noch so große Hemmungen hat zeigt doch auch das du ihm nicht egal bist und ihm wichtig ist den Schein zu wahren. Männer sind manchmal seltsame Wesen und irgendwie ist es doch auch niedlich wenn sie sich dann so winden in der Hoffnung es fällt uns nicht auf.
Nimm es locker und lächel drüber. Egal ob er nun fährt oder nicht ist doch eigentlich egal. Irgendwann wirst du es erfahren und wer weiß was da wirklich ist was du nicht siehst und er vielleicht ganz alleine damit gerade kämpfen muss. Für mich sind das, gerade in eurer Situation doch keine bösen Lügen. Das ist Unsicherheit und Hilflosigkeit und da sollte man als Frau drüber stehen wenn man eh keine Gefühle und Erwartungen mehr hat.
 

maimai

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Wie lieb geschrieben, liebe Neverland. Vielen Dank.
Und mit deiner positiven Interpretation der Sache würdest du auch im Normalfall recht haben.
Aber bei uns gibts es halt noch eine andere Geschichte als die Affäre.
Wie gesagt, wir waren uns wirklich spinnefeind und das ging auf der Arbeit bis an die oberste Stelle.
Er hat mich in dieser Zeit extrem verletzt, im Grunde unverzeihlich. Für eine Beziehung sowieso unverzeihlich, aber eben auch menschlich.
Dass ich mit ihm überhaupt nochmal geredet habe war, weil wir letztendlich von den Chefs "gezwungen" wurden. Ich bin total über meinen Schatten gesprungen in der Sache.
Und obwohl so viel Mist gelaufen ist, habe ich mich überwunden, versucht alles nochmal auf null zu setzen im Kopf (zumindest das was geht) und neu anzufangen....auch kollegialer oder was auch einer Ebene immer.
Dass dann doch wieder so läuft gibt mir das Gefühl wieder für dumm verkauft worden zu sein. So würde ich mich aber wie gesagt bei jedem fühlen.

Das ist Unsicherheit und Hilflosigkeit und da sollte man als Frau drüber stehen wenn man eh keine Gefühle und Erwartungen mehr hat.

Gefühle nein, aber Erwartungen schon und zwar halt, dass der Mensch zu seinem Wort steht.
Er muss es natürlich nicht, aber dann wird es mit mir auch keine "Freundschaft" mehr geben.
Mal ganz ganz blöd gesagt, es ist ja auch meine Zeit die ich "opfere" oder "verschwende". Und als Opfer oder Verschwendung sehe ich es, wenn sich herausstellt, dass von 2 Stunden Gespräch 2 Stunden umsonst waren, weil nur Unsinn dabei war.

Auf jeden Fall bin ich jetzt gespannt....ich denke ich irre mich nicht.
Finde es aber schade dass es jetzt wieder so ist.
 

Neverland

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Ich weiß was bei euch alles war und genau das wird wahrscheinlich immer mit in die arbeiten. Aber am Ende weißt nur du was sich für dich besser anfühlt. Solche Gedanken die du jetzt hast arbeiten halt dann leider meistens in einem weiter und man kommt nicht mehr zur Ruhe. Davon abgesehen schreien sie regelrecht nach einer Fortsetzung, weil man diese gefühlte Unfairness aufarbeiten will und auf den Moment wartet, bis man sich entladen kann. Du wirst wahrscheinlich jetzt noch viel mehr in seine Richtung schauen als du eigentlich wolltest und das seh ich als Problem.
Was macht das jetzt mit dir? Was hat das jetzt bei dir nochmal verändert? Er ist wie er ist, aber du musst wirklich aufpassen, das du das nicht mehr persönlich nimmst.
 

maimai

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Würde gerne zitieren, aber geht leider nicht.

Also ob es immer in mir arbeiten wird ist die Frage. Ich habe eher das Gefühl, als ob es immer weniger wird durch den Kontakt mit ihm. Ich konnte mir bisher vieles was ich im Kopf hatte dadurch beantworten, wodurch man sich automatisch löst.
Denn mehr als das verbindet da auch nicht mehr. Sehnsucht, Liebe etc., das ist bei mir in dem Sinne schon Ewigkeiten nicht mehr.
Es sind eher noch der verwirrte Kopf und auch das Ego gewesen.

Was meinst du mit Fortsetzung? Aber nicht der Affäre, denn das gibts nicht.
Was du mit der Unfairness meinst verstehe ich total. Aber auch da wird es immer weniger. Also die dadurch ausgelösten Emotionen. Nach Entladen ist mir sozusagen nicht mehr zumute, da ich mit einigen Dingen meinen "Frieden" schließen konnte, aber halt erst durch die ganzen Gespräche. Vorher war ich innerlich eine tickende Zeitbombe.
Hass, Wut, Rachgelüste. Hätte ich die ganzen Gespräche zuletzt nicht gehabt, wäre es auch noch immer da. Das würde mich kaputt machen und so könnte ich auch nicht dort weiter arbeiten.

Also es hatte für mich bisher schon mehr Vorteile, auch wenn dadurch einige Verarbeitungsprozesse verlängert werden oder man auch öfter noch getriggert wird.

Hätte ich in all der Zeit gemerkt, dass es mir schlechter geht, dann hätte ich anders gehandelt. Ich versuche immer abzwägen und das klappt ganz gut.

So und nun mal ein Update zum Urlaub. Ich lag richtig. Habe vorhin noch von einem Kollegen erfahren, dass ExAM wohl morgen oder übermorgen los fährt mit EF.
Sogar der Kollege der mir das gesagt hat, fand es albern was er mir gegenüber für ein Geheimnis draus macht.
Dumm ist es also schon und für unsere Situation (vertrauensvolles kollegiales Miteinander) auch nicht sehr förderlich.
Wenn er bei mir nach wie vor meint lügen zu müssen, dann ist das Thema für mich jetzt auch abgehakt.

Und was in seine Richtung schauen betrifft....auch da finde ich eher das Gegenteil.
Je mehr geklärt wurde, je mehr ich meinen "Frieden" dadurch damit schließen konnte, umso mehr wird er für mich unsichtbar. Sonst habe ich immer direkt zu ihm geschaut, wenn er in der Nähe war aber auch immer darauf geachtet wo er ist, was er macht (weil ich keine Lust hatte blöd angequasselt zu werden).
Auch das ist alles weg.
 

traurigeliebe

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Hallo maimai,
ich bewundere dich, und freue mich für dich, dass du endlich an diesem Punkt bist. Er ist es wahrscheinlich noch nicht. Denn wie oben geschrieben wurde, vllt hat er dir nichts sagen wollen um dich nicht zu verletzten. Denn immerhin hattet ihr ja eine Zukunft im Kopf gehabt. Es waren ganz tiefe Emotionen und ich denke er hat sie immernoch dir ggü. Er verbleibt in seiner Ehe, weil er einfach nicht raus kann, kann es dir nicht sagen, denn er belügt sich ja auch selber und somit auch dir. Vllt meint er es ja auch ehrlich mit dem was er sagt, kann aber nicht anders, weil er keinen anderen Ausweg findet. Warum auch immer. Es gibt viele Gründe. Und kann es dir nicht sagen, denn vllt weiß er garnich was er dir sagen soll.
Wie dem auch sei, es soll dir egal sein, vor allem, wenn du an diesem Punkt angelangt bist, dass es für dich kein zurück gibt und du angefangen hast dieses zu verarbeiten. Du hast angefangen zu heilen und das ist prima. Was wichtig ist finde ich dabei, dass dich das alles nicht mehr so trifft wie damals, dass dich jede Tat zurück in ein Loch wirft. Sei stolz auf dich und gehe weiter. Ich denke du bist auf dem richtigen Weg.

Auch diese Gespräche, die du mit ihm führtest, ich kann verstehen, dass du die brauchtest. Jedes Gespräch und eine weitere Enttäuschung bewirkte bei dir etwas, was dir die Augen öffnete.

Ich habe auch einige solche Gespräche geführt mit meinem ExAM, Enttäuschungen und Verletzungen, und sah es klar vor mir, und was ich alles zugelassen hatte, aber ich wollte nicht loslassen. Angst hatte ich vor allem. Ich weiß jetzt, dass ich mir damit mein eigenes Leben damit zerstörte. Meine Hoffnung, meine Freude und meinen inneren Frieden damit genommen hatte. Nun stehe ich hier in meiner eigenen Ruine und versuch mit Gewalt irgendetwas in Ordnung zu bringen, was zu spät ist. Das ist ein Fehler.

Aber wenn ich so wie beispielsweise deine Fortschritte lese, dann bekomm ich klein bisschen Hoffnung, dass ich es auch irgendwie und irgendwann schaffen werde. Ich stehe noch am Anfang und werfe mich immer wieder selber zurück, und fang wieder von vorne an. Ich stehe noch ziemlich vor dem Gefühlschaos mit meinem ExAM und dann noch meine Ehe, wo ich nicht weiß was ich damit anfangen soll. Ich habe einfach nur angst. Angst vor weiteren Verletzungen, Enttäuschungen. Bin sauer auf mich selber, dass ich es habe soweit kommen lassen und das Kontrollruder fallen lies. Denn ich konnte eigentlich immer sehr gut auf mich aufpassen bis zu einem zeitpunkt, wo ich blind vertraute und bedingunglos liebte. Somit war ich ausgeliefert.

Mach bitte so weiter. Auch wenn du meinst jetzt weinen zu müssen, tuh es. Denn das stärkt dich. Sei stolz darauf, was du geschafft hast und wie weit du gekommen bist. Ich bin es und freu mich so für dich. :herz:

Warum er dir nicht erzählt hat, dass er im Urlaub ist, soll dir egal sein. Ich weiß, es stört dich, weill er wieder gelogen hat in deinen Augen. Aber eigentlich ist er schwach und zeigt damit seine Schwäche.
Zeig du ihm deine Stärke, ich würde das Thema auch garnicht aufgreifen. Wenn er sich bei dir entschuldigen will, und das wird er, er hat bestimmt ein schlechtes Gewissen. Ich denke soooo falsch kann er nicht sein. Dann lass ihn nur reden und versuche garnicht darauf einzugehen. Denn im Grunde genommen, so wie ich hier verstanden habe, berührt es dich nicht mehr. Also Kopf hoch und sag dir jedes mal morgens im Spiegel bevor du zur Arbeit gehst, wie stark du bist.

Fühle dich von mir gaaanz doll gedrückt.
Liebe Grüße
TL
 

Tagträumer

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Hallo maimai,

Zwar tut mir das nicht mehr so im Herzen weh, aber fürs Ego ist es doch nicht ganz so toll, wenn man anfängt jemandem doch wieder zumindest menschlich zu vertrauen, man sich daraufhin stundenlang Zeit nimmt, um wieder normal klarzukommen und dann merkt man, dass man doch wieder nur für dumm verkauft wird.

Aber was möchtest du für ein Verhältnis zu deinem ExAM? Der Kontakt kann dir gar nicht gut tun. Er kann auch nicht dein Ersatz-Therapeut sein und umgekehrt auch nicht. Ich habe das Gefühl du kannst ihn innerlich noch nicht loslassen. Du möchtest in seiner Welt bleiben wie er in deiner weiterhin sein möchte.

Hätte ich in all der Zeit gemerkt, dass es mir schlechter geht, dann hätte ich anders gehandelt. Ich versuche immer abzwägen und das klappt ganz gut.

Der Kontakt zu ihm "gefällt" dir.

So und nun mal ein Update zum Urlaub. Ich lag richtig. Habe vorhin noch von einem Kollegen erfahren, dass ExAM wohl morgen oder übermorgen los fährt mit EF.

Aber warum soll er dir erzählen wohin er fährt und mit wem? Du bist die ExAF. Ist er verpflichtet dir seine Lebensplanung zu offenbaren? Du forderst sehr viel ein für ein nichtdefiniertes Verhältnis zwischen euch.
Meine AF ist jetzt auch mit ihrer Familie im Urlaub. Das hat sie mir ebenfalls nicht erzählt. Ich finde das eher lustig. So merke ich, dass sie mich nicht verschrecken will und deshalb eine alternative Geschichte für mich aus dem Hut gezaubert hat. So wird es auch bei deinem ExAM sein. Er will keine tolle Urlaubsplanung preisgeben, da du denken könntest alles ist super bei ihm daheim.


Liebe Grüße
TT
 

maimai

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Hallo liebe traurigeliebe und vielen Dank!

Es gibt viele Gründe.

Ja nur bei ihm halt immer. So war es auch damals, dass er immer total gute Gründe und Argumente für alles hatte. Ich denke deshalb nervt es mich, dass es nun schon wieder so ist, dass etwas doch nun anders läuft als er sagt, aber natürlich aus gutem Grund (wie immer).

Wie dem auch sei, es soll dir egal sein, vor allem, wenn du an diesem Punkt angelangt bist, dass es für dich kein zurück gibt

Das ist es ja in dem Sinne auf jeden Fall auch. Das mich das jetzt noch aufregte, war eher wegen der menschlichen Seite und wahrscheinlich habe ich mich auch über mich mit aufgeregt.
Kurz nochmal zur Erklärung, wieso ich das überhaupt so aufgreife mit dem Urlaub.
Das war bei unseren Gesprächen in letzter Zeit oft Thema....vor allem von seiner Seite aus. Er wiederholte mehrmals, dass er ja nicht mitfahren kann (wegen Rest der Familie) und auch nicht mitfahren will.

Wenn ich mal auf das Thema gekommen bin....ist halt Sommerzeit da redet man mit Kollegen über bevorstehende Urlaube......und z.B. gefragt habe wie lange man dort hin fährt wo die Urlaub machen, kam von ihm sofort als Antwort "ich habe doch gesagt ich fahre nicht".
Als ich ihm dann so etwas gesagt habe wie "du brauchst aber den Tapetenwechsel und die Erholung", da kamen von ihm Aussagen wie "Erholung, mit EF gibt es keine Erholung, weil ich mit ihr keinen Urlaub machen will".
Er hat sich also total anti Urlaub geäußert und, dass er halt nicht mitfahren wird.
Noch beim letzten Gespräch hat er das gesagt. Wieso auch immer.

Einige Tage vor dem Urlaub wird er komisch....keine Gespräche mehr. Nur so ganz komische einsilbrige Texte. Und kurz darauf erfahre ich von einem anderen Kollegen, dass er sehrwohl in den Urlaub fährt. Übrigens hatte er auch nur mir wochenlang gesagt, dass er nicht fährt. Bei den anderen Kollegen stand es nur zur Debatte.
Das ist ja schon ein Witz.

Aber es kann echt sein, dass er mich noch immer als AF sieht und aus seiner Rolle nicht raus kommt. Er meint mich immer wieder belügen zu müssen, obwohl mir mittlerweile echt egal ist was er tut. Als ob er damit noch etwas retten oder bewahren könnte. Das ist schon wirklich irre und da nehme ich kollegial dann auch lieber wieder Abstand. Es war ja einen Versuch Wert. Hätte ja auch zu einem normalen Miteinandern kommen können.

Jedes Gespräch und eine weitere Enttäuschung bewirkte bei dir etwas, was dir die Augen öffnete.

Ja mittlerweile ist es wirklich so, dass die Dinge die mich damals noch haben/hätten zusammenbrechen lassen, heute als Antrieb für mich dienen.
Jeder Schmerz oder jede Enttäuschung die ich irgendwie noch spüre helfen mir weiter bei der Verarbeitung und sie haben lustigerweise auch den weiteren positiven Effekt, dass ich dadurch mehr unternehme.
Ich glaube ich habe dieses Jahr mehr gesehen, mehr neue Leute kennengelernt und unternommen als die letzten 5 Jahre oder so.

Aber wenn ich so wie beispielsweise deine Fortschritte lese, dann bekomm ich klein bisschen Hoffnung, dass ich es auch irgendwie und irgendwann schaffen werde.

Das wirst du auf jeden Fall. Und danach bist du auch auf jeden Fall gestärkter.
Es ist teilweise sehr hart, aber man kann mit der Zeit wirklich merken, wie man daran wächst.
Was man sich auch immer mal wieder zwischendurch fragen sollte ist ob man den AM wirklich liebt. Klingt erstmal blöd, aber manchmal ist es gar nicht mehr so.
Vor allem, wenn man sich jahrelang in dieser Dauerschleife befindet.
Man muss sich fragen... Was gibt mir dieser AM/diese Affäre. Bin ich mehr glücklich oder traurig? Habe ich mehr Worte oder auch mal Taten?
Fehlt mir der AM oder fehlen mir die Pläne und Träume die ich mit ihm gemacht habe?

Zeig du ihm deine Stärke, ich würde das Thema auch garnicht aufgreifen. Wenn er sich bei dir entschuldigen will, und das wird er, er hat bestimmt ein schlechtes Gewissen. Ich denke soooo falsch kann er nicht sein. Dann lass ihn nur reden und versuche garnicht darauf einzugehen. Denn im Grunde genommen, so wie ich hier verstanden habe, berührt es dich nicht mehr.

Klar zeig ich ihm stärke, ich mache dem auch keine Szene oder so. Nee, so wichtig ist mir das auch nicht. Aber er braucht nicht meinen, dass ich weiterhin seine Gesprächspartnerin bleibe. Keine Lust mit jemandem zu reden bei dem man nicht weiß, was diesmal nun wahr ist oder nicht.
Und wenn er fragt dann sage ich das auch so. Er hat es vorher ja so gesehen schon 8Monate "ohne mich" überlebt, dann schafft er das nun bis zur Rente auch.
 

maimai

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Hallo Tagträumer und auch an dich lieben Dank.

Ich glaube meine Beweggründe kommen doch ein wenig falsch rüber.
Zitieren klappt jetzt leider auch nicht ganz gut.

Lassen wir vielleicht mal kurz weg, dass er mein ExAM ist und wir eine Affäre hatten.
Eine Kollegin würde immer wieder, über Wochen, erzählen, dass bald ein Konzert stattfindet, sie Karten dafür hat, aber sie auf keinen Fall hin will, weil die Band so schlecht ist. Auch wenige Tage vorher noch. Ich versuche sie sogar zu ermunternt hinzugehen, aber nein.
So wie sie darüber redet steht also für mich fest, dass sie nicht zu diesem Konzert geht.
Plötzlich dann wird die Kollegin ganz wortkarg je näher der Tag des Konzerts rückt.
Aufeinmal hört und sieht man nichts mehr von ihr und erfährt dann nur von einer anderen Kollegin "hach die ist doch zu dem Konzert gefahren worauf sie sich schon die ganze Zeit gefreut auch".

Auch ohne Liebesverhältnis zu dieser Person würde ich mir schon sehr veräppelt vorkommen. Nicht in dem Sinne, dass ich ihr ein Drama machen würde. Wieso auch.
Aber ich würde mich dann schon fragen was das soll. Wieso lügt sie bei so einer eigentlich unwichtigen Sache und veranstaltet vorher so ein "Schauspiel".

Eine Kollegin würde ich allerdings dann auch darauf ansprechen und fragen, was das soll. Wieso ich glauben sollte, dass sie das Konzert nicht besucht bzw wieso sie da so eine Show drum gemacht hat?
ExAM frage ich widerrum nicht, weil es mir ja letztendlich auch egal ist ob wir nun weiter reden oder nicht.
Bei ihm mache ich jetzt einfach einen Haken hinter die Sache, weil wir diese heftige Vorgeschichte hatten (damit meine ich nicht die Affäre an sich).
Es war sozusagen mein letzter Versuch nach allem was war zu schauen, ob man da noch irgend eine normale Basis hinkriegen kann.
Es hättte ja sein können, dass alles was so passiert ist etwas gebracht hat.

Und nochmal zu den Gesprächen. Ja ich habe es zwar Therapie genannt aber wir sitzen da jetzt nicht jeden Tag und reden über unsere Ängste, Sorgen...den Sinn den Lebens. So ist das nicht. Wir reden zwar oft, aber auch nicht so viel. Und dann auch nicht nur über so etwas. Die ersten Wochen ja, weil wir da über die ganzen letzten 8Monate und 2 Jahre geredet haben.
Aber mittlerweile sind es eher ganz normale Unterhaltungen.

Der Kontakt mit ihm gefällt mir in dem Sinne nicht, nein. Ich wäre glücklicher gäbe es keinen Kontakt.
Was mir gefällt ist die Ruhe. Und so lange das so bleibt (also von seiner Seite) versuche ich ihn immer mehr wieder wie einen ganz normalen Kollegen sehen zu können und auch so mit ihm umzugehen.
Vielleicht ist es irgendwo auch eine versteckte Hoffnung, dass einfach wieder richtige Normalität einkehrt auf der Arbeit.
Ich hatte ja auch nicht vor mich bis zur Rente immer wieder 1 Stunde oder so mit ihm zu unterhalten.
Aber die erste Zeit war es sehr gut finde ich und hilfreich.
 

Calathea

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Hey liebe maimai,

da machst du ja wieder einiges mit. Schön, dass dir die Gespräche geholfen haben, man liest ja immer wieder, dass verlassene AFs so gerne ein abschließendes Gespräch haben möchten, um zu verstehen und um besser loslassen zu können (was jedoch auch zu noch mehr offenen Fragen führen kann und in einigen Fällen vielleicht auch gar nicht sinnvoll ist, aber das steht hier nicht zu Debatte)

Mir ist nur dein Vergleich mit der Kollegin und dem Konzert aufgefallen.
Auch ohne Liebesverhältnis zu dieser Person würde ich mir schon sehr veräppelt vorkommen. Nicht in dem Sinne, dass ich ihr ein Drama machen würde. Wieso auch.
Aber ich würde mich dann schon fragen was das soll. Wieso lügt sie bei so einer eigentlich unwichtigen Sache und veranstaltet vorher so ein "Schauspiel".
Da möchte ich dich fragen, würdest du dich bei der "Kollegin" wirklich so drüber ärgern, wie du es bei ExAM tust? Sie hat sich halt umentschieden, aus welchen Gründen auch immer. Das könnte dir doch genauso gut völlig egal sein, was sie macht oder nicht macht?
Dann geht sie eben doch hin, wurde vielleicht dazu überredet oder hat sich deinen Rat zu Herzen genommen, weil so ein Konzert ja auch ganz gut tun kann, egal mit wem da hingeht. :zwinkern:

Ich verstehe, dass du dich völlig von ExAM distanzieren und lösen willst, was ja nur gesund ist. Aber in dem Fall könntest du vielleicht ein bisschen ehrlicher zu dir selbst sein: er fährt mit EF in den Urlaub und das ist scheiße. Es fühlt sich scheiße für dich an, ja klar vor allem weil er die ganze Zeit was anderes gesagt hat aber es trifft dich doch immer noch sehr hart.
Es ist Teil des Ablösungsprozesses und völlig in Ordnung darüber sauer zu sein. So seh ich das zumindest. Und was ich gemerkt habe: Wut hilft auch eine zeitlang sehr gut gegen Kristallbildung und ist für den Prozess äußerst wichtig :zwinkern: wie gesagt, für eine kurze Zeit bis man drüber stehen kann und es einem gar nicht mehr juckt. Das kann dauern.

Was ich auf jeden Fall gut finde ist das hier:

Man muss sich fragen... Was gibt mir dieser AM/diese Affäre. Bin ich mehr glücklich oder traurig? Habe ich mehr Worte oder auch mal Taten?
Fehlt mir der AM oder fehlen mir die Pläne und Träume die ich mit ihm gemacht habe?
Ich finde, diese Fragen sollten sich alle AFs immer wieder stellen und schauen was ihnen daran noch gut tut. Und das wird dir auch weiter helfen bei der Verarbeitung.

Ich wünsch dir für diesen Prozess alles Gute und dass du erkennst, dass die (Rest-) Emotionen die du da noch fühlst okay sind, das darfst du fühlen. Sowas geht nicht spurlos an einem vorbei. :herz:
 
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maimai

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Da möchte ich dich fragen, würdest du dich bei der "Kollegin" wirklich so drüber ärgern, wie du es bei ExAM tust? Sie hat sich halt umentschieden, aus welchen Gründen auch immer. Das könnte dir doch genauso gut völlig egal sein, was sie macht oder nicht macht?

Wenn ich mit der Kollegin so eine Streitvorgeschichte hätte und wir uns erst kurz vorher ausgesöhnt hätten dann ja.
Ich rege mich aber jetzt nicht im herkömmlichem Sinne auf.
Mir ist halt nur negativ aufgestoßen, dass ExAM nach allem was war, doch wieder diese Schiene fährt. Wie gesagt habe ich mich gestern dann auch wahrscheinlich über mich geärgert, dass ich das was er so erzählt doch wieder so unbefangen geglaubt habe.

Dann zu dem Urlaub....
Dass es diesen Urlaub gibt weiß ich sei Monaten. Als ich damals davon erfahren habe tat es echt weh, da habe ich auch alles durch mit weinen und Neid.
Sobald ich davon wusste habe ich mir dann auch erstmal einen schönen Urlaub gebucht.
Diese Phase habe ich also schon hinter mir und den "Schock" (der es ja damals war) verdaut.
Danach ist es mir wirklich egal geworden. Hab nichtmal mehr Grund für Neid, weil ich jetzt noch 2 Urlaube vor mir habe.
 

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