...und auf einmal ist alles aus.

[JohnDorian]

Vielleicht schaffst du so zumindest langsam dann einen Ausstieg.

Ea fühlt sich so an. Die Schreibpausen werden länger, der Kontakt im Wesentlichen oberflächlicher. Es fühlt sich so an, als wollten wir den Kontakt eigentlich beide nicht aufgeben, wissen aber, dass irgendwie keinen vernünftigen Ausweg aus der Situation gibt.

Ist sie nicht so der Typ Mensch, der sich gerne festlegt? Es ist schon auffällig, wie viele Männer das sind. Datet sie die alle oder sind das wirklich Kumpels?
Sensibel ist das nicht, den anderen gegenüber auch nicht.
Schon hart eigentlich, wenn man so darüber nachdenkt. Sie hat ein Date und schreibt dir im selben Moment, ob du sie nicht auf ein Eis einladen willst. Puh.

Was ich die ganzen zwei Jahre an ihr sehr geschätzt habe, war ihre Verbindlichkeit. Wenn wir verabredet waren, war sie da. Absagen gab es nicht. Und die Treffen gingen mehrheitlich von ihr aus.
Wie das mit den anderen Männern ist, weiß ich nicht. Sie bezeichnet sie alle als Kumpels und sagte mal, dass die meisten von denen vergeben und viele sogar Väter sind. In letzter Zeit ist es aber auffällig viel. Abends war sie meist zuhause, seit ihrem Korb ist sie beinahe jeden Abend weg. Ich denke schon, dass sich mit einem von denen etwas anbahnt.

Wenn sie wirklich ein Date hatte, während sie mir getextet hat, steckt da wohl jemand noch tiefer in der Friendzone als ich. Gut, ich habe kein Auto und habe sie daher wenigstens nicht 200km durch die Gegend gefahren.

Ich kann sie dahingehend nicht einschätzen, sie ließ sich da nie in die Karten schauen. Sie scheint aber Statussymbole schon zu mögen und hält sich auffällig gern in den Hotspots der Reichen und (mehr oder weniger) Schönen auf.

Das kann ich auch nicht nachvollziehen, ich an ihrer Stelle würde mich aus Rücksicht auf dich zurück ziehen.
Es ist ganz gut, wenn du den Termin jetzt nicht wahrnimmst. Dass ihr das nicht schmeckt, ist noch ein goodie ^^

Dafür bin ich in der Tat mitverantwortlich. Nachdem das alles in die Brüche ging, sagte sie, dass sie mich so gern hat und ich ihr sehr wichtig bin und sie sich bei den vielen Nachrichten gar nicht mehr vorstellen kann, wie das ohne mich sein soll. Wir haben bis auf ganz wenige Ausnahmen, vielleicht insgesamt drei Tage, jeden Tag in den letzten zwei Jahren voneinander gehört. Und das war nicht mal eine Randnotiz, sondern es waren 20-30 Nachrichten am Tag und 3-4 Treffen pro Woche.

Man kann das ja schlecht beurteilen und man muss auch immer vorsichtig sein, weil man nicht weiß, was andere Menschen dazu bewegt zu tun, was sie eben tun. Aber wie gesagt, wenn man so liest mit wie vielen Männern sie unterwegs ist und Kontakt hat, fragt man sich schon nach den Beweggründen.
Versteh mich richtig, ich verurteile da niemanden, das muss jeder für sich wissen.

Da hast du natürlich recht. Als wir befreundet waren, war das mit den Kumpels für mich gar kein Thema. Ich hab genauso platonische Freundinnen, mit denen ich gerne Zeit verbringe und dabei keine Hintergedanken habe.
In letzter Zeit war ich aber natürlich sehr eifersüchtig, wenn ein Kumpel erwähnt wurde.

Wie ist jetzt eigentlich der aktuelle Stand? Ihr schreibt dennoch jeden Tag? Von ihr aus? Über allgemeines oder auch über euch?

Ja, es gibt immernoch Kontakt. Aber wie gesagt: es wird quantitativ und qualitativ weniger. Sie ergreift meist noch die Initiative, manchmal ich, wenn ich eigentlich mit Schreiben dran wäre. Was natürlich nicht gut ist. Zumal ich das auch weiß und es trotzdem mache... Sie fragte heute, wie es mir geht und -keine Ahnung, obs ein Fehler ist- ich bin da auch ehrlich und sage, dass gerade nicht gut ist. Sie weiß auch, dass das größtenteils an ihr liegt und schreibt dann meist, dass es ihr leid tut. Darauf finde ich schon gar keine Antwort mehr.
Heute war ich elf Stunden im Büro, danach noch kurz draußen, habe mir leckeres Essen mitgenommen, aber möchte mich hier am liebsten in einem Loch verkriechen. Und was mich richtig nervt: ich weiß, dass die Chance auf ein Happy End bei der Sache wirklich bei 0,0% liegt und kann trotzdem nicht aufhören daran zu denken.

 

[JohnDorian]

Kleines Update:

der Kontakt ist erstmal eingestellt. Es kamen noch ein, zwei kleine Nachrichten von ihr, nur irgendwelche random Bilder (ein Screenshot und eine Beobachtung, die sie an mich erinnerte), ansonsten ist erst einmal Funkstille.
Obwohl ich denke, dass das gut ist, gehts mir damit unerklärlicherweise richtig schlecht. Sie ist nun ab nächster Woche erstmal im Urlaub, das heißt zumindest, dass wir uns hier nicht über den Weg laufen werden.

 

[Silli]

Hallo JD,

hast du den Kontakt eingestellt?

Verstehe, dass es dir nicht gut geht… vielleicht ist das aber erstmal der bessere Weg.

 

[JohnDorian]

Hallo JD,

hast du den Kontakt eingestellt?

Verstehe, dass es dir nicht gut geht… vielleicht ist das aber erstmal der bessere Weg.

Danke dir.

Nein, sie. Ich nehme mal an (wie ich immer annehme), dass sie drauf gekommen ist, weil sie neulich fragte, wie es mir geht und ehrlich war. Aber wir werden sehen. Bisher hat sie ja dennoch von sich hören lassen, wenn auch durch so ganz unwichtige Dinge. Ganz lassen kann sie es also wohl auch nicht.

Nur so oder so: es nützt mir ja nichts. Die große (und selbstverständlich richtige) Einsicht, dass ich doch gut gepasst hätte, bringt das ja nun mit Sicherheit nicht.

Für heute Nachmittag ist Ablenkung angesagt, ich muss zum Baumarkt und Farbe für die neue Wohnung aussuchen sowie einiges an Renovierungszeug besorgen.

 

[JohnDorian]

Kleines Update:

sie ist doch noch nicht im Urlaub. Ich war gestern in der Stadt und bin ihr beim Kaffeetrinken (mit ihrer Mutter) über den Weg gelaufen, habe nur freundlich gelächelt und hallo gesagt und bin schnell weiter gegangen. Sie wirkte irgendwie alles andere als happy.
Auf dem Rückweg gabs noch einen Friseurtermin, was sie dann später mit einer Nachricht "Na, gabs einen Friseurtermin?" sehr eindrucksvoll bemerkte. Ja, was denn sonst...

Heute Morgen sind wir uns schon wieder über den Weg gelaufen, allerdings auch mit ein bisschen Abstand. Einmal kurz freundlich winken und weiter gings. Auf dem Heimweg bin ich dann noch meiner Exfreundin und der letzten Verflossenen begegnet - irgendwer oder irgendwas will mich heute echt herausfordern.

Ich sollte langsam mal für mich herausfinden, wo die Reise jetzt hingehen soll. Ohne Kontakt ist es blöd, mit Kontakt ist es blöd und so oder so ändert sich mit beiden Varianten ganz genau gar nichts an meiner Situation.
ich glaube auch immernoch, dass sie was am Laufen hat, weil sie abends nun beinahe jeden Tag weg ist. Da sie mit mir befreundet sein/bleiben möchte, sagt sie das nur garantiert nicht, weil sie weiß, dass die Chance dann bei 0 ist. Wobei ich ehrlich gesagt auch nicht weiß, ob das für mich überhaupt wieder in Frage kommt.
Die beiden Jahre waren wirklich ganz schön und unter anderen Umständen würde ich sagen, dass ich sie nicht missen möchte, aber momentan will ich am liebsten nur jede Erinnerung streichen.

 

[JohnDorian]

So, länger nichts gehört. Es war sehr aufregend, mein Umzug ist fast komplett erledigt und ich fühle mich sehr wohl in der neuen Wohnung. Das hat sehr zum Wohlbefinden beigetragen. Morgen werde ich dann dort die erste Nacht verbringen.

Madame ist, bzw. war im Urlaub und auch das war sehr entspannt. Aus den Augen, aus dem Sinn. Na gut, das stimmt nicht so ganz, aber zumindest weniger im Sinn.
Der Kontakt war ziemlich eingeschlafen, sie hat sich inzwischen aber mehrfach gemeldet und spielt auf weitere Treffen an:

1. Ich könnte sie dank des guten Essens wohl rollen, falls wir uns denn demnächst mal auf einen Spaziergang treffen.

2. Hat sie sich mehr oder weniger selbst in die neue Wohnung eingeladen (das wusste sie schon, als es noch gut lief) und meinte, ich müsse ihr das dann unbedingt mal zeigen (klar, vor allem das Schlafzimmer...) und man könnte es ja mit essen verbinden.

Ich habe auf beides sehr ausweichend geantwortet, weil ich nicht so recht deuten kann, worauf das hinauslaufen soll. Also doch, das kann ich schon, aber es ist natürlich nicht das, was ich will...

 

[JohnDorian]

Sie jetzt erneut und zum vierten Mal diese Woche nach einem Treffen gefragt, langsam müsste ich wohl definitiv reagieren.

Aber was meint ihr? Es ist alles sehr oberflächlich und ihre Art zu fragen spielt mehr mir den Ball zu, als wirklich mal eine ernsthafte Investition zu zeigen. Sollte ich mich darauf einlassen? Einerseits bin ich selbst etwas neugierig, wie so ein Treffen ablaufen könnte, aber ich habe natürlich große Angst, dass dann alle negativen Gefühle der letzten Zeit wieder sehr präsent werden. Letzteres überwiegt mehr, deshalb auch die ausweichenden Antworten.
In zwei Wochen sehen wir uns eh wieder beruflich bei einem Ausflug unserer Unternehmen und die Situation dort erlaubt auch keine große Distanz. Das würde ich ehrlich gesagt lieber abwarten, bevor ich mir das Kopfkino zurückhole und dann den Ausflug nicht genießen kann...

 

[JohnDorian]

Es gibt ein Update:

Nachdem sie nun noch ein paar Mal gefragt hat, bin ich schwach geworden und habe einem Treffen zugestimmt. Sie kommt übermorgen zu mir, will sich die Wohnung ansehen, was trinken und einen Spielabend machen.
Wir sind uns noch zweimal zufällig in der Stadt begegnet und ich fand es extrem unangenehm. Einmal davon saß sie mit einem Typen in einem Café, aber es sah nicht nach Date aus. Meine Erwartung an das Treffen: herausfinden, wie es mir damit geht, ob das etwas auslöst, wie sie damit umgeht.
Ich ahne aber schon, dass es - auch aus freundschaftlicher Perspektive - das letzte Treffen sein wird. An der Situation hat sich ansonsten nichts geändert. Die Gedanken kreisen den Tag um sie und ich muss mich richtig zwingen, keine hoffnungsvollen Gedanken zu haben. Denn die brauche ich nicht. Die letzte Nachricht ist nun drei Stunden her, d.h. sie ist unterwegs und das ganz sicher mit männlicher Begleitung. Das Bauchgefühl lügt da nicht.
Ich bin - maximal - einer von vielen, also ganz und gar nicht mein Anspruch. Ich sehe nicht, dass wir da einen funktionierenden Kompromiss finden, mit dem wir beide leben können. Erzwingen kann ich nichts, zurückstecken werde ich auch nicht.
So einen Quatsch habe ich wirklich noch nie erlebt. Als sie im Urlaub war ging es, seit sie zurück ist, hat das Kopfkino Tag der offenen Tür.


Ich bin so ein bisschen auf mich gespannt: was, wenn sie das Thema anspricht und vor allem, wenn sie dazu wieder eine vielleicht nett gemeinte, aber unangebrachte "lustige" Bemerkung macht. Das hätte schon Potenzial, um richtig rot zu sehen.

 

[Aura]

Hallo John

Ich habe von Beginn an deine Geschichte verfolgt und an vielen Stellen ehrlich gesagt mit dir mitgefühlt, insbesondere bei der fast nun 2 jährige Geschichte mit "Madame".

Ich hoffe, ich darf dir ein paar Gedanken dazu dalassen... Also... *tieflufthol*.. Mir scheint, du bist in einer Dauerschleife gefangen.

Obwohl du registriert, dass es mit dieser Frau kein happy end im Sinne einer Beziehung geben wird, hälst du an ihr fest.

Du hast permanent Kopfkino, du schläfst schlecht, hast wegen dieser Geschichte schlechte Laune. Bei einigen Beschreibungen zu deinem Leben liest du schon sehr frustriert...
Ich hoffe, ich trete dir damit nicht zu nahe, aber: auf mich wirkst du irgendwie erstarrt... Wie ein Kaninchen das vor der Schlange sitzt und sich nicht bewegt. Es scheint dir nicht möglich, aktiv deine Position zu (ver) ändern.

Was hindert dich daran, dein Leben anders zu gestalten ? Du bist frank und frei, hast noch viele Jahre vor dir, die du mit guten (neuen) Erlebnissen füllen könntest... Statt dessen investierst du Zeit und Energie in eine hoffnungslose Geschichte

Bietet der tägliche Kontakt zu dieser Frau dir tatsächlich Sicherheit und Stabilität (wie du weiter vorne im Strang schreibst) ? Oder ist da nicht mittlerweile durch die lange Dauer auch sehr viel Gewohnheit dabei?

Weiter vorne wurde dir schon geraten, den Kontakt zu dieser Frau einzustellen. Statt dessen gibt es nun sogar ein Treffen in deiner neuen Wohnung... Tja... So wenig, wie du tatsächlich den Kontakt zu dieser Frau einstellen kannst, kannst du auch dich nicht konsequent von ihr fern halten. Ich befürchte, trotz all deiner Analysen, die du hier triffst, machst du dir tief in dir immer noch Hoffnungen ... Und weiter geht's in der Schleife.

Ich bin der Meinung, aus dieser Dauerschleife kannst nur du dich selbst lösen durch eigene Aktivität. Dazu müsstest du ganz bewusst deinen Blick auf andere Dinge bzw andere Menschen richten, andere Aktivitäten angehen, mehr unter (andere) Menschen gehen. Es ist mit Sicherheit nicht einfach, aber nicht unmöglich.

Meine Erwartung an das Treffen: herausfinden, wie es mir damit geht, ob das etwas auslöst,

Ich bin so ein bisschen auf mich gespannt: was, wenn sie das Thema anspricht und vor allem, wenn sie dazu wieder eine vielleicht nett gemeinte, aber unangebrachte "lustige" Bemerkung macht. Das hätte schon Potenzial, um richtig rot zu sehen.

Diese Text Passagen verstärken meinen Eindruck, dass du recht passiv reagierst... Erst wenn Madame agiert, kannst du reagieren... Und hoffst (scheinbar) darauf, dass sich deine Gefühle irgendwie irgendwann von selbst ändern, weil sie von aussen (von ihr) beeinflusst werden, egal in welche Richtung.

Ich sage es ehrlich: Ich glaube, du machst dir was vor. Eine Freundschaft ist nicht möglich, so lange da ein Hauch an sexueller Anziehung im Hinterkopf ist. Du kannst dich damit weiter quälen, oder dich aus der Geschichte verabschieden. Es ist deine Geschichte, dein Leben, du hast es in der Hand, da was daran zu ändern.

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg, dass das eintritt, was dir gut tut und womit du dich wohl fühlst.

LG Aura

 

[JohnDorian]

Hallo John

Ich habe von Beginn an deine Geschichte verfolgt und an vielen Stellen ehrlich gesagt mit dir mitgefühlt, insbesondere bei der fast nun 2 jährige Geschichte mit "Madame".

Ich hoffe, ich darf dir ein paar Gedanken dazu dalassen... Also... *tieflufthol*.. Mir scheint, du bist in einer Dauerschleife gefangen.

Obwohl du registriert, dass es mit dieser Frau kein happy end im Sinne einer Beziehung geben wird, hälst du an ihr fest.

Du hast permanent Kopfkino, du schläfst schlecht, hast wegen dieser Geschichte schlechte Laune. Bei einigen Beschreibungen zu deinem Leben liest du schon sehr frustriert...
Ich hoffe, ich trete dir damit nicht zu nahe, aber: auf mich wirkst du irgendwie erstarrt... Wie ein Kaninchen das vor der Schlange sitzt und sich nicht bewegt. Es scheint dir nicht möglich, aktiv deine Position zu (ver) ändern.

Was hindert dich daran, dein Leben anders zu gestalten ? Du bist frank und frei, hast noch viele Jahre vor dir, die du mit guten (neuen) Erlebnissen füllen könntest... Statt dessen investierst du Zeit und Energie in eine hoffnungslose Geschichte

Bietet der tägliche Kontakt zu dieser Frau dir tatsächlich Sicherheit und Stabilität (wie du weiter vorne im Strang schreibst) ? Oder ist da nicht mittlerweile durch die lange Dauer auch sehr viel Gewohnheit dabei?

Weiter vorne wurde dir schon geraten, den Kontakt zu dieser Frau einzustellen. Statt dessen gibt es nun sogar ein Treffen in deiner neuen Wohnung... Tja... So wenig, wie du tatsächlich den Kontakt zu dieser Frau einstellen kannst, kannst du auch dich nicht konsequent von ihr fern halten. Ich befürchte, trotz all deiner Analysen, die du hier triffst, machst du dir tief in dir immer noch Hoffnungen ... Und weiter geht's in der Schleife.

Ich bin der Meinung, aus dieser Dauerschleife kannst nur du dich selbst lösen durch eigene Aktivität. Dazu müsstest du ganz bewusst deinen Blick auf andere Dinge bzw andere Menschen richten, andere Aktivitäten angehen, mehr unter (andere) Menschen gehen. Es ist mit Sicherheit nicht einfach, aber nicht unmöglich.





Diese Text Passagen verstärken meinen Eindruck, dass du recht passiv reagierst... Erst wenn Madame agiert, kannst du reagieren... Und hoffst (scheinbar) darauf, dass sich deine Gefühle irgendwie irgendwann von selbst ändern, weil sie von aussen (von ihr) beeinflusst werden, egal in welche Richtung.

Ich sage es ehrlich: Ich glaube, du machst dir was vor. Eine Freundschaft ist nicht möglich, so lange da ein Hauch an sexueller Anziehung im Hinterkopf ist. Du kannst dich damit weiter quälen, oder dich aus der Geschichte verabschieden. Es ist deine Geschichte, dein Leben, du hast es in der Hand, da was daran zu ändern.

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg, dass das eintritt, was dir gut tut und womit du dich wohl fühlst.

LG Aura

Hallo Aura,

vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast. Du hast natürlich Recht, diese Sache fühlt sich an wie in einer Dauerschleife. Natürlich nicht über zwei Jahre, das war schon alles ganz ok, als wir befreundet waren, aber die letzten Monate ist das nur noch eine Quälerei, die sich natürlich noch irgendwo aus einem Funken Hoffnung begründet. Das ist völliger Quatsch, den brauche ich nicht zu haben. Und doch ist er da.

Auch der Rest war teilweise sehr frustrierend, hat sich aber positiv entwickelt. In der neuen Bleibe fühle ich mich sehr wohl und auch beruflich konnte ich mir durch ein paar gute Ideen und klare Argumentationen gutes Selbstbewusstsein schaffen.


Und wie gesagt: eine Freundschaft kommt für mich nicht in Frage. Da sind noch Gefühle im Spiel und die stelle ich nicht ab für einen wöchentlichen Spaziergang. Insbesondere in dem Wissen, dass ich mich da unter vielen anderen Kandidaten einreihe. Womöglich geht es denen ebenso.

Was mich heute morgen eigentlich schon fast zu einer Absage des Treffens führt:
sie hat sich abends nicht mehr gemeldet, dafür aber heute früh und schrieb, sie hätte ihre Antwort gestern nicht abgeschickt. Da sie aber die Lesebestätigung an hat und meine letzte Antwort gar nicht gelesen hatte, halte ich das für eine glatte Lüge. Aber sei es drum, ich denke, in dieser Sache habe ich ein größeres Problem als WhatsApp-Psychologie.
Der Kontakt als solches ist sowohl Gewohnheit als auch ein Gefühl von Sicherheit und Verbundenheit. Wir teilen bei vielen Themen ähnliche Ansichten, haben einen ähnlichen Geschmack. Da ist es naheliegend, dass das abgesehen von der Situation ganz angenehm ist.

Immerhin haben sich durch einen Zufall auch mal wieder neue Kontakte ergeben. Gar nicht im Hinblick auf Dating, eher so als Austausch in einer Gruppe Ü30 Singles. Mit angenehm wenig Selbstmitleid. Vielleicht ergeben sich dadurch ja auch neue Bekanntschaften oder sogar Freundschaften, die ein bisschen Ablenkung bringen. Die fehlt nämlich tatsächlich ein bisschen.

 

[JohnDorian]

So, heute war das Treffen und es lief ... naja, es lief. Erwartungen hatte ich zum Glück keine, denn die hätten sich auch nicht erfüllt. Wir konnten viel lachen und ich habe mir meine doch recht große Anspannung nicht anmerken lassen. Ihr hat es gut gefallen, es gab aber keine Initiative ihrerseits und nur meine innere Feststellung, dass die Gefühle noch genauso stark sind wie beim letzten Mal.
Sie hat am Schluss kurz zweimal auf ihr Handy geguckt und als sie draußen war auch gleich irgendwem geschrieben. Alles in allem die Einsicht: wenn das so weiterginge, bekäme sie alles, was sie will und ich müsste mich verstellen. Das wird nicht funktionieren.

 

[JohnDorian]

Dem Treffen folgte eine Art Aussprache, die wohl nötig war, sich aber auch gleichermaßen scheiße anfühlt: wäre ich ihr nicht so wichtig, hätte sie den Kontakt längst von sich aus eingestellt.
Eine Aussage, die ich so erwidern kann. Im Grunde aber nichts Neues. Ich denke wir wissen beide, dass dieses Kapitel beendet ist, wir aber recht aussichtslos daran festhalten möchten. Für mich selbst versuche ich nur die Energie aufzubringen, ihr zu sagen, dass es unter diesen Umständen keine Fortsetzung geben kann. Sie hat mir nichts getan, sie kann auch nichts für ihre fehlenden Gefühle, aber will ich wirklich mit einer Frau befreundet sein, die mir das Herz brach? Dazu besucht sie eine Veranstaltung an meiner Arbeitsstelle, inklusive Begleitung. Stand jetzt muss ich dort nicht arbeiten, aber natürlich hat das dieses schon fast unerträglich penetrante Bauchgefühl nochmal verstärkt.

Es gab aber auch etwas Positives:
Ich bin über meinen Schatten gesprungen und habe mich spontan am letzten Wochenende einer Gruppe Unbekannter Ü30er zu einem Barabend angeschlossen. Alles Singles, aber ohne wirkliche Datingabsichten. Es war ein richtig schöner Abend und zwei Leute aus der Gruppe haben Potenzial für Freundschaft. Für dieses Wochenende ist die Fortsetzung geplant. Danach folgte wieder die große Leere, aber immerhin war das mal ein lang ersehnter Schritt, jemanden außerhalb der Arbeit kennenzulernen und daran zu arbeiten, das weggebrochene soziale Umfeld wieder aufzubauen.

 

[Mod BrianBrian]

aber will ich wirklich mit einer Frau befreundet sein, die mir das Herz brach?

Die Frage ist ernsthaft wohl nur dann zu beantworten, wenn ihr Beide in neuen glücklichen Beziehungen zu neuen Partnern seid und dann ohne Bitterkeit noch Interesse an einer Freundschaft habt. Tendenziell ist sowas eher selten der Fall. Ansonsten sind das, so viel Ehrlichkeit muss an dieser Stelle sein, meiner Ansicht nach, eher Verschleierungen für die Hoffnung auf eine wie auch immer geartete romantische Beziehung zu/mit der Ex.

Es gab aber auch etwas Positives:
Ich bin über meinen Schatten gesprungen und habe mich spontan am letzten Wochenende einer Gruppe Unbekannter Ü30er zu einem Barabend angeschlossen. Alles Singles, aber ohne wirkliche Datingabsichten. Es war ein richtig schöner Abend und zwei Leute aus der Gruppe haben Potenzial für Freundschaft. Für dieses Wochenende ist die Fortsetzung geplant.

Hey, das ist richtig gut. Freundschaften am Leben zu halten fällt mir persönlich eher schwer. Also, umso mehr freue ich mich, wenn sich da eine Säule im freundschaftlichen Bereich aufbaut. Je mehr Säulen, desto sicher steht man.

Insgesamt schön, von Dir zu lesen!

 

[JohnDorian]

Die Frage ist ernsthaft wohl nur dann zu beantworten, wenn ihr Beide in neuen glücklichen Beziehungen zu neuen Partnern seid und dann ohne Bitterkeit noch Interesse an einer Freundschaft habt. Tendenziell ist sowas eher selten der Fall. Ansonsten sind das, so viel Ehrlichkeit muss an dieser Stelle sein, meiner Ansicht nach, eher Verschleierungen für die Hoffnung auf eine wie auch immer geartete romantische Beziehung zu/mit der Ex.




Hey, das ist richtig gut. Freundschaften am Leben zu halten fällt mir persönlich eher schwer. Also, umso mehr freue ich mich, wenn sich da eine Säule im freundschaftlichen Bereich aufbaut. Je mehr Säulen, desto sicher steht man.

Insgesamt schön, von Dir zu lesen!

Schön mal wieder von dir zu hören, Brian.


Ich stimme dir zu. Es wird schwer bis unmöglich sein. Irgendwie widerstrebt es mir innerlich, diese Frau gehen zu lassen, mit der ich so viel teilen konnte, aber ein gemeinsamer Weg ist da nicht mehr zu erkennen. Immerhin kommt diese Einsicht langsam.

Was neue Freundschaften angeht, finde ich es gar nicht so viel leichter als die Suche nach einer Partnerin. Nach dem Arbeitstrott und in den fortgeschrittenen 30ern lerne ich zumindest nicht ständig neue Menschen kennen. In den letzten zwei Wochen waren es aber eine ganze Menge interessanter und schöner Begegnungen. Es wäre toll, wenn sich das festigen würde.

 

[Mod BrianBrian]

Irgendwie widerstrebt es mir innerlich, diese Frau gehen zu lassen, mit der ich so viel teilen konnte, aber ein gemeinsamer Weg ist da nicht mehr zu erkennen. Immerhin kommt diese Einsicht langsam.

Ich kann das schon nachvollziehen. Es ist auch ein wohlig warmes Narrativ, was einen in ruhiger Stunde umarmt, dass es da draußen jemanden geben soll, mit dem man eine besondere Zeit und Erlebnisse sowie (zumindest einen Abschnitt weit) die selben Schwingungen geteilt hat. Das ist alles so vertraut, dass man eigentlich direkt an die letzte Berührung anknüpfen möchte, aber gleichsam auch vergangen und fern.

Die zart leuchtende Heimelichkeit ist aber nur ein bitteres und unerbittliches Irrlicht. Auch wenn es sich verloren, kalt und falsch anfühlt, neue Räume zu öffnen, zu betreten und Zug um Zug mit neuem Leben zu füllen, letztlich ist das der einzige Weg. Hätte ich selbst nicht den Kragen hochgestellt und wäre einfach weiter aus meinem Strang hier heraus gegangen, hätte ich meine jetzige Ehefrau nicht kennengelernt.

 

[JohnDorian]

Ich kann das schon nachvollziehen. Es ist auch ein wohlig warmes Narrativ, was einen in ruhiger Stunde umarmt, dass es da draußen jemanden geben soll, mit dem man eine besondere Zeit und Erlebnisse sowie (zumindest einen Abschnitt weit) die selben Schwingungen geteilt hat. Das ist alles so vertraut, dass man eigentlich direkt an die letzte Berührung anknüpfen möchte, aber gleichsam auch vergangen und fern.

Die zart leuchtende Heimelichkeit ist aber nur ein bitteres und unerbittliches Irrlicht. Auch wenn es sich verloren, kalt und falsch anfühlt, neue Räume zu öffnen, zu betreten und Zug um Zug mit neuem Leben zu füllen, letztlich ist das der einzige Weg. Hätte ich selbst nicht den Kragen hochgestellt und wäre einfach weiter aus meinem Strang hier heraus gegangen, hätte ich meine jetzige Ehefrau nicht kennengelernt.

Dieses Gefühl kenne ich sehr gut. Nach unserem Treffen letzten Donnerstag war es auch ein echter Balanceakt, auf der einen Seite den ganz guten Abend zu sehen und auf der anderen Seite nicht wieder sofort an mehr zu denken.

Letztlich wird wohl nur der "Befreiungsschlag" helfen, immerhin möchte ich den Rest meiner 30er auch nicht damit verbringen, einer aussichtslosen Liebe hinterher zu hängen, für die ich einer nur von vielen bin. Und eigentlich nicht mal das.
Ihr neuester Geniestreich: Sie weiß, dass es mir schlecht geht und nun kommt sie samt Begleitung am Samstagabend zu einer Veranstaltung zu uns, bei der sie genau weiß, dass ich auch dort sein muss. So viel also zu "du bist mir so wichtig". Finde ich sehr unsensibel, zumal es noch zahlreiche andere Termine gegeben hätte. Das war für mich wohl oder übel der Todesstoß - seitdem kann ich darin eigentlich keine wirklich positiven Tendenzen mehr erkennen.

 

[Hoffnung77]

Ihr neuester Geniestreich: Sie weiß, dass es mir schlecht geht und nun kommt sie samt Begleitung am Samstagabend zu einer Veranstaltung zu uns, bei der sie genau weiß, dass ich auch dort sein muss. So viel also zu "du bist mir so wichtig". Finde ich sehr unsensibel, zumal es noch zahlreiche andere Termine gegeben hätte. Das war für mich wohl oder übel der Todesstoß - seitdem kann ich darin eigentlich keine wirklich positiven Tendenzen mehr erkennen.

Hallo JohnDorian,

ich muss ehrlich zugeben, dass ich Deine Geschichte (noch) nicht komplett durchgelesen haben.
Möchte aber gerne etwas zu dem Thema oben sagen.
Ich glaube es ist sehr wirklich für uns (also für die Verlassenen) zu realisieren, dass der Ex-Partner/in nun ein eigenes Leben hat und in allen Taten und Entscheidungen frei ist. Er/ sie MUSS keine Rücksicht auf uns nehmen. Auch wenn gesagt wird "Du bist mir wichtig", "ich will dich nicht verletzten" etc.
Ansonsten landen wir nach solchen Treffen immer in einem mega tiefen Loch.

Das versuche ich jetzt auch irgendwie zu meistern, auch wenn es absolut nicht einfach ist.

Liebe Grüße
Hoffnung

 

[JohnDorian]

Hallo JohnDorian,

ich muss ehrlich zugeben, dass ich Deine Geschichte (noch) nicht komplett durchgelesen haben.
Möchte aber gerne etwas zu dem Thema oben sagen.
Ich glaube es ist sehr wirklich für uns (also für die Verlassenen) zu realisieren, dass der Ex-Partner/in nun ein eigenes Leben hat und in allen Taten und Entscheidungen frei ist. Er/ sie MUSS keine Rücksicht auf uns nehmen. Auch wenn gesagt wird "Du bist mir wichtig", "ich will dich nicht verletzten" etc.
Ansonsten landen wir nach solchen Treffen immer in einem mega tiefen Loch.

Das versuche ich jetzt auch irgendwie zu meistern, auch wenn es absolut nicht einfach ist.

Liebe Grüße
Hoffnung

Liebe Hoffnung,

natürlich hast du Recht damit, sie ist mir keine Rechenschaft schuldig. Ich schließe darauf wahrscheinlich von mir auf andere: ich würde in umgekehrter Sachlage jedenfalls nicht mit meinem neuen Date am Arbeitsplatz der Frau auftauchen, von der ich weiß, dass es ihr wegen mir schlecht geht.

Tatsächlich fragte sie mich heute nach anderthalb Tagen Funkstille, ob ich denn von der Veranstaltung schon mal gehört hätte und sie empfehlenswert finde. Ja, es ist mein Job, diese Veranstaltung zu kennen und das weiß sie auch. Ich versteh die Frage nicht so recht und denke mir so: du wirst es doch eh rausfinden, warum also vorher fragen...

Daran werde ich wirklich arbeiten müssen. Wenn wir uns sehen, zumindest gezielt, ist das eigentlich unproblematisch und angenehm, die flüchtigen Begegnungen fand ich da unangenehmer. Denn das tiefe Loch kommt trotz eigentlich vieler Sozialkontakte in letzter Zeit immer sehr heftig. Und ich habe wirklich ein bisschen Angst davor, dass das nicht so schnell besser wird. Die letzten acht Wochen ist es jedenfalls konstant schlecht.
Als mitten im Meeting ihre Nachricht aufploppte, war es auch vorbei mit der Konzentration...

 

[Hoffnung77]

Die letzten acht Wochen ist es jedenfalls konstant schlecht.
Als mitten im Meeting ihre Nachricht aufploppte, war es auch vorbei mit der Konzentration...

Lieber JohnDorian,
wie ich es verstanden habe, leidest Du ja wirklich lange, und die Wunden werden immer und immer neu aufgerissen.
Möchtest Du es Dir wirklich antun? Denkst Du noch, dass die Person, die so heftig Dein Herz verletzt hat, Dich auch heilen kann?
Klar, jeder entscheidet für sich selbst. Aber ich würde an Deiner Stelle irgendwann ein "Cut" machen. Und einfach schreiben "Tut mir Leid, aber ich möchte den Kontakt einstellen" (oder Ähnlich).
Für mich wäre es tatsächlich unmöglich wochenlang/ monatelang Hoffnungen aufzubauen und dann permanent in einem Loch zu landen. Das würde mich krank machen.
Daher bitte denke an Deine Gesundheit.

 

[JohnDorian]

Lieber JohnDorian,
wie ich es verstanden habe, leidest Du ja wirklich lange, und die Wunden werden immer und immer neu aufgerissen.
Möchtest Du es Dir wirklich antun? Denkst Du noch, dass die Person, die so heftig Dein Herz verletzt hat, Dich auch heilen kann?
Klar, jeder entscheidet für sich selbst. Aber ich würde an Deiner Stelle irgendwann ein "Cut" machen. Und einfach schreiben "Tut mir Leid, aber ich möchte den Kontakt einstellen" (oder Ähnlich).
Für mich wäre es tatsächlich unmöglich wochenlang/ monatelang Hoffnungen aufzubauen und dann permanent in einem Loch zu landen. Das würde mich krank machen.
Daher bitte denke an Deine Gesundheit.

Das ist auch meine Befürchtung. Man sieht mir derzeit leider auch total an, dass ich sehr gestresst bin, kaum schlafe und auch sonst wenig Entspannung finde.
Bisher habe ich die Energie, vielleicht auch den Mut dazu nicht aufgebracht, denn das wird nochmal sehr schlimm - und es gibt beruflich noch sehr viel zu tun in nächster Zeit. Dass das aber passieren muss, ist schon klar. Ich sehe zumindest keinen anderen Ausweg mehr.