Felis, ich liege manchmal im abends im Bett und weine weil ich Angst habe vor dem Moment, wenn mein Hund mal stirbt- obwohl sie kerngesund ist.
Ich liege manchmal im Bett und weine weil ich Angst habe vor dem Moment wenn meine Eltern sterben - obwohl sie gesund sind.
Hibi...ich verstehe das.
nachdem meine Mutter gestorben war, war ich mir sicher, ich würde es niemals überleben, wenn mein Vater auch stirbt. ich hatte davor eine wahnsinnige Angst, so wie du es beschreibst - und da war er kerngesund. er war die ganze Zeit kerngesund, worüber ich mich immer versichert habe, sozusagen als Schutz davor, dass es passieren könnte. Und dann starb er ganz plötzlich.
ich ging denselben Gang auf dem Friedhof hinter der Urne, die sie trugen , den ich bei meiner Mutter ging- das Bild , von dem ich vorher dachte, ich könne es nie mehr ertragen. absolut unmöglich. und ich habs überlebt, als es dann so war. ich habe es ertragen, ausgehalten, bin damit zurecht gekommen - es war nicht so wie ich mir vorher ausmalte.
Trotzdem war es wohl normal, dass ich mir das vorher so vernichtend ausgemalt habe.
Es ist aber immer so - wenn du
wirklich in der Situation bist, kommst du damit zurecht, weil es halt dann einfach so ist. du lebst einfach. es geht gar nicht anders.
es ist so, man überlebt es - und manchmal sogar viel besser als man sich ausmalte, manchmal sogar meistert man etwas richtig gut, von dem man vorher dachte, das schaffe ich nie, das überlebe ich nicht.
und auch wenn man es nur mit großer Angst und weinend überlebt - irgendwann stellt man fest, man ist wieder gewachsen, es gehört dazu.
Und ich weiß, dass all das zum Leben dazu gehört und man sich nicht an Dinge klammern kann um sie zu halten, weil das Leben seine eigenen Wege geht.
Nur tut das weh. Es tut mir so sehr weh, dass ich allein bei dem Gedanken daran, in Tränen ausbreche.
ja, ich verstehe. dieses Wissen 'es gehört dazu und man darf sich nicht dran klammern' nützt einem da auch erstmal nichts. das hilft soviel wie ein Gelassenheits-Buddha-Kalender auf dem Gästeklo. sieht gut aus, hört sich gut an, stimmt so. Schön.
das wars aber auch schon.
weil man das erst fühlen muss. und eben (er)leben muss. solche Erkenntnisse setzen sich irgendwann in einem fest während man lebt. Man kann sich das nicht aneignen mit dem Verstand, während man sich gerade schrecklich fühlt.
Es ist nicht gesund sich nur dann ganz zu fühlen, wenn man sich einer anderen Person rund um die Uhr nahe fühlt.
Und deswegen muss ich immer und immer wieder an mir arbeiten.
du kannst aber nicht gegen dich arbeiten. Gut, das mag nicht ganz gesund sein, was du beschreibst. ok. so ist es nun. du bist trotzdem eine 'ganze' Frau. erstmal geht es darum, dich genauso zu akzeptieren. du kannst dich auch gut fühlen mit dieser Macke !
wenn du darüber bescheid weißt, kannst du registrieren ' ah, das ist jetzt wieder dieser Teil in mir, der mich so schlecht fühlen lässt. es ist ok. wie kann ich damit jetzt am besten umgehen, dass es mit trotzdem bald wieder gut geht ?' (sowas hast du sicher in den Therapie besprochen, schätze ich).
dann kannst du weiter denken, was kann ich tun, möchte ich tun, damit diese Macke nicht so sehr Einfluss hat auf meinen Zustand, auf meine Lebensführung ?...
immer mit der Akzeptanz.
wenn du denkst 'ich muss das abstellen', dann fügst du dir weitere Abwertungen zu, weil du einen Teil von dir als ungenügend, dumm ( krank) abstempelst. so kann man ja nicht richtig heilen, wenn man die Wunde nicht freundlich(=umsichtig) versorgt.
wäre mein Nähebedurfnis FÜR JEDEN halbwegs gesunden Menschen zu viel.
ja, kann sein. was aber nicht heißt, dass
du zuviel wärest. du bist nämlich genau richtig. und es gibt Menschen/Männer , die deinem Nähebedürfnis anders Grenzen setzen können als Piko es tut, so dass es sich für dich besser anfühlt.
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