Verzeihen und Wachsen

Zamioculcas

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Liebes Forum,

durch eine Freundin bin ich auf euch gestoßen und möchte mal meine Situation schildern.

Seit eineinhalb Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen. Wir beide haben bindungsängstliche Tendenzen. Ich war leider oft emotional etwas unverbindlich, aber vielleicht hat ihn gerade das bei mir gehalten. Dennoch war ich immer eine Konstante, die ihn unterstützt hat und immer da war.
Er hat sehr, sehr viele Freiräume gebraucht. Deshalb und da wir nicht in derselben Stadt wohnen, haben wir uns zeitweise wochenlang nicht gesehen. In Kontakt waren wir aber jeden Tag.
Ich bin seine bisher längste Beziehung. Bisherige Bekanntschaften gingen immer nur drei bis höchstens sechs Monate. Ich bin die einzige Frau, die sowohl seine Freunde, als auch seine Familie kennt und mit der er im Urlaub war. Ich habe ihm immer seine Freiheiten gelassen, bin deshalb nie verletzt gewesen, sondern hatte Verständnis. Nicht nur gespielt, sondern wirklich. Ich denke, das hat ihn entlastet und ihm diese Nähe erst möglich gemacht.

Leider habe ich diese Beziehung etwas zu selbstverständlich genommen und war oft nur "lauwarm". Der Sex war in letzter Zeit viel weniger und seichter geworden. Vergangenen Donnerstag hat er mir schließlich gestanden, mich mit einer Freundin betrogen zu haben. Ich war nie eifersüchtig, ich hatte ihm nie Kontakt zu Frauen verboten und nun das. Es war ne einmalige Sache und seine Gefühle wären definitiv bei mir meinte er. Er würde unsere Beziehung gerne weiterführen.
Bei mir wurde die Verlustangst getriggert, ich war wütend, habe auch geweint, ihm tausende Vorwürfe gemacht, ihm gesagt, was mich an ihm stört, nur um ihn dann wieder in den Arm zu nehmen und Trost zu suchen. Irgendwo ist das menschlich, aber zielführend war es sicher nicht. Ich wollte sogar, dass er bei mir übernachtet, was er dann auch getan hat.
Am nächsten Tag habe ich ihm bitterböse, anschuldigende Nachrichten geschickt, er schien überfordert und hat nur kurz geantwortet. Er sagte jedoch später, meine wütenden Nachrichten hätten ihn sehr getroffen. An den nächsten Tagen war ich ruhiger. Er hat ein paar belanglose Dinge gefragt, ich habe sehr zurückhaltend geantwortet. Aber ich hatte das Gefühl, dass er den Kontakt wollte. Seit ein paar Tagen schreibe ich nun extrem sachlich. Ich sagte, er müsse nun keine vorwurfsvollen Nachrichten mehr fürchten, ich würde anders mit der Situation umgehen wollen und den Fokus vor allem darauf legen, warum das alles passiert sei. Ich sagte auch, dass whatsapp für derartige Gespräche aber wohl nicht der richtige Ort sei und meinte, wir könnten am Freitag (also heute) nochmal sprechen wenn er möchte. Dazu war er aber noch nicht bereit.

Gestern hat er über Alltägliches gesprochen. Ich blieb immer etwas hinter ihm mit meinen Antworten, war leicht distanziert und zurückhaltend, aber nicht verletzt. Die letzte Nachricht kam von ihm, die hab ich bewusst unbeantwortet gelassen (ich wollte kein zu langes Hin-und-Her-Geschreibe entstehen lassen).

So. Nun ist Freitag und er hat sich nicht verbindlich geäußert. Ich würde das Gespräch gerne führen, aber vermutlich ratet ihr mir von solchen spontanen Aktionen ab, nicht wahr? Ich wäre ruhig, sachlich, aber auch ehrlich, würde die Sache nicht beenden, sondern ihm sagen, dass wir den Betrug vielleicht als Möglichkeit sehen könnten, an unserer Beziehung zu arbeiten (also ich würde es etwas anders formulieren, das klingt sonst so schwermütig).
Also, ja, ich möchte ihm eigentlich verzeihen.

Ich glaube, er ist nicht nur wegen des Sex fremdgegangen. Bei mir steht bald ein Berufsabschluss an und es entscheidet sich, wie es mit uns weitergeht. Ob sich die Beziehung vertieft oder wir eine weitere Entfernung hinnehmen müssen bzw. uns sogar trennen.
Aufgrund seiner Bindungsangst kann ich mir vorstellen, dass er seine Gefühle für mich gespürt hat und gleichzeitig von dieser anstehenden Veränderung überfordert war. Vielleicht war der Betrug eine Flucht vor dieser Überforderung, sein Weg, eine gewisse Distanz aufzubauen und Herr über die Situation zu werden. Ich weiß es nicht. Ich hatte vor, ihn das zu fragen.

Kurz und knapp: Mein Plan sieht folgendermaßen aus: Sachlich sein ohne Heulen oder Meckern, ihm aber auch sagen, dass ich nun Zeit brauche um den Betrug zu verarbeiten und sehen möchte, wie die nächsten Wochen ablaufen. Ein persönliches Gespräch forcieren. Das Ding ist: Wir müssen auch über die Zukunft sprechen und ich würde ihm vielleicht schon sagen, dass ich -wenn sich die Dinge gut entwickeln- hier in der Gegend nach Arbeit suchen werde.

Eure Einwände werden sein: Du gibst ihm immer noch zu viel Sicherheit. Vielleicht. Aber ist das nicht wichtig, im Anbetracht dessen, dass ich während der Beziehung häufig emotional nicht so ganz "nah" war?
"Ich hab manchmal das Gefühl, so richtig dringe ich nicht zu dir durch" hat er gesagt.
Und der Sex... wie geh ich mit dem Sex um? Schließlich hätte ja auch der etwas mehr Feuer gebrauchen können. Im Moment würde ich am liebsten die Verführerin raushängen lassen (das kann ich nämlich schon), aber das wäre der Situation nicht angemessen, oder?

Fragen über Fragen. Ich weiß nicht, ob ich eure Ratschläge befolgen möchte, aber ich würde sie gerne hören. Besonders die von den Profis.
Getrennt sind wir nicht. Das würde ich auch gerne verhindern und die Beziehung stattdessen wieder etwas geraderücken.

Danke fürs Lesen und Helfen! :)
 
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Engelin

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Hi Zamioculcas,

wie alt seid ihr beide?

Ich finde ein Gespräch darüber ist natürlich angebracht, wie sonst sollte dieser Betrug für euch verarbeitet werden, vor allem, wenn du die Beziehung weiter laufen lassen möchtest. Das ist natürlich eine großmütige Geste von dir.

Ich frage mich nur, ob du wirklich schon völlig realisiert hast, was er getan hat und welche Konsequenz und Bedeutung das in der emotionalen Tiefe hat, also für eure Bindung und das Vertrauen. Aber das kann ich so spontan und aus der Ferne bei dir und euch schlecht beurteilen.

Deshalb würde ich in jedem Fall reden, ruhig und in der Analyse, wie du es vorgeschlagen hast, so du das wirklich möchtest und verkraften kannst und mit den Antworten leben kannst, so er denn welche gibt.

Ich möchte dir nur eines aufzeigen, was du meiner Meinung nach nicht versuchen darfst: das ist die Schuld bei dir suchen für sein Fehlverhalten, was er allein zu verantworten hat. Ich komme darauf, weil mich dein Erklärungsversuch hier stutzig gemacht hat:
Ich glaube, er ist nicht nur wegen des Sex fremdgegangen. Bei mir steht bald ein Berufsabschluss an und es entscheidet sich, wie es mit uns weitergeht. Ob sich die Beziehung vertieft oder wir eine weitere Entfernung hinnehmen müssen bzw. uns sogar trennen.
Aufgrund seiner Bindungsangst kann ich mir vorstellen, dass er seine Gefühle für mich gespürt hat und gleichzeitig von dieser anstehenden Veränderung überfordert war. Vielleicht war der Betrug eine Flucht vor dieser Überforderung, sein Weg, eine gewisse Distanz aufzubauen und Herr über die Situation zu werden. Ich weiß es nicht. Ich hatte vor, ihn das zu fragen.

Und das würde ich ihn auf keinen Fall fragen! Damit servierst du ihm quasi auf dem Silbertablett die Erklärung und Entschuldigung für seinen Betrug und sein Verhalten quasi kostenlos nach Hause.

Höre dir an, was er zu sagen hat, wie er sich erklärt, wenn er das überhaupt kann. Dazu braucht es nämlich viel, viel Selbstreflektionsvermögen, Einsicht, Demut, Reue etc. Das ist kein leichtes Unterfangen. Aber das müsste er schon selbst beantworten, wieso, weshalb, warum. Leg ihm das bitte nicht in den Mund. Das wäre mein wichtiger Hinweis an dich für dich selbst.

Liebe Grüße
E.
 

Zamioculcas

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Liebe Engelin,

ganz herzlichen Dank für deine Antwort! :)

Wir sind 29 Jahre alt.

Ich finde ein Gespräch darüber ist natürlich angebracht, wie sonst sollte dieser Betrug für euch verarbeitet werden, vor allem, wenn du die Beziehung weiter laufen lassen möchtest. Das ist natürlich eine großmütige Geste von dir.
Ja. Ein Gespräch brauchen wir definitiv. Ich bin mir nur so unsicher, ob ich ihm diesbezüglich die Pistole auf die Brust setzen sollte. Wie gehe ich damit um? Und wie mit der Kommunikation bis zum Treffen?
Ich meine, ein wenig haben wir ja schon geredet, als er mir die Sache gestanden hat, aber jetzt, wo sich die erste Wut gelegt hat, wäre ein weiteres Gespräch sicherlich sinnvoll.

Ich frage mich nur, ob du wirklich schon völlig realisiert hast, was er getan hat und welche Konsequenz und Bedeutung das in der emotionalen Tiefe hat, also für eure Bindung und das Vertrauen.
Ich möchte dir nur eines aufzeigen, was du meiner Meinung nach nicht versuchen darfst: das ist die Schuld bei dir suchen für sein Fehlverhalten, was er allein zu verantworten hat.
Und das würde ich ihn auf keinen Fall fragen! Damit servierst du ihm quasi auf dem Silbertablett die Erklärung und Entschuldigung für seinen Betrug und sein Verhalten quasi kostenlos nach Hause.
Ja, ich tendiere sehr stark dazu, alle Schuld auf mich zu nehmen. Vielleicht gibt mir das ein Gefühl von Kontrolle, das Gefühl, die Situation irgendwie auch wieder richten zu können. Ich möchte schon wieder handeln, justieren, geradebiegen, einfach um ihn nicht zu verlieren. Aber du hast Recht: Ich werde diese Sache nicht einfach wegwischen können und ich darf mich nicht für das Geschehene verantwortlich machen.
Ich wollte ihm diese Erklärung, diese Hypothese servieren, damit wir vielleicht mal auf unsere Muster zu sprechen kommen und sehen können "Aha, da müssen wir also ansetzen, das ist der Knackpunkt." Hm...
 
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Engelin

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Liebe Zamiculas,

Pistole auf die Brust ist generell in meinen Augen leider kein gutes Mittel der Wahl, erzeugt Druck, der Gegendruck erzeugt, und damit kommst du nicht weit.

Dass du durch Schuldübernahme ein Gefühl von Kontrolle über die Sache zu haben glaubst, kann ich gut nachvollziehen, ist aber eine Illusion, denn er lebt, entscheidet, denkt und handelt ja unabhängig von dir für sich.

Also wenn du das Gespräch möchtest und ruhig in die Sache reingehen kannst und er auch etwas zu sagen hat, dann kann es euch schon weiterbringen. Wenn du merkst, dass es dir zu viel wird, kannst du dich dann zurückziehen? Ihr habt ja eine Fernbeziehung, richtig?

Ich fände es nicht gut, wenn, wie du auch schon geschrieben hast, du Trost bei der Person suchen musst, die dich verletzt hat. Das ist irgendwie etwas paradox. Aber wenn du merkst, er bereut und ist offen zu dir, dann täte euch das bestimmt gut.
Vertrauen entsteht ja durch offenes reden miteinander, ich finde, da brauchst du dir über irgendwelche Muster wenig Gedanken machen, wenn ihr offen miteinander reden könnt. Höre dir doch an, was er zu sagen hat, und versuche nicht die Schuld bei dir zu suchen, um ihn nicht zu verlieren. Und schau, dass du Distanz schaffen kannst, wenn es dir zu viel wird, ohne Angst haben zu müssen, ihn deshalb zu verlieren.

Möchte er das Gespräch denn?

Liebe Grüße
E.
 

Zamioculcas

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Pistole auf die Brust ist generell in meinen Augen leider kein gutes Mittel der Wahl, erzeugt Druck, der Gegendruck erzeugt, und damit kommst du nicht weit.
Möchte er das Gespräch denn?
Ich glaube schon, dass er das Gespräch möchte, zumindest haben wir am Freitag beide gesagt, dass wir uns nochmal zusammensetzen müssen. Ich hab aber das Gefühl, er ist momentan überfordert. Ich will ihm eben auch nicht hinterherlaufen und die Sprache wieder und wieder auf ein Treffen bringen. Hach verzwickt...

Wenn du merkst, dass es dir zu viel wird, kannst du dich dann zurückziehen? Ihr habt ja eine Fernbeziehung, richtig?
Jein. Also wir wohnen nicht ganz nah beisammen, aber in eineinhalb Stunden ist er bei mir. Das heißt, notfalls könnte er auch gleich wieder nach Hause fahren.

Ich fände es nicht gut, wenn, wie du auch schon geschrieben hast, du Trost bei der Person suchen musst, die dich verletzt hat. Das ist irgendwie etwas paradox.
Ja, das stimmt. Ich glaube, das ist mein Harmoniestreben, das gewissermaßen auch mit Verlustangst verknüpft ist. Ich halte starke emotionale Distanzen und Unsicherheiten ganz schwer aus und dieses Gefühl legt sich regelrecht über andere (gesunde) Empfindungen wie Wut und Enttäuschung.
Du würdest aber ganz bewusst erst einmal nur kurze Treffen anstreben ohne Übernachtung und Zärtlichkeiten?
 
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Engelin

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Du würdest aber ganz bewusst erst einmal nur kurze Treffen anstreben ohne Übernachtung und Zärtlichkeiten?
Ja, unbedingt. Das soll nicht künstlich oder verkrampft und absolut sein, aber einfach, um das Ganze nicht zu leicht und zu schnell unter den Teppich - oder die Bettdecke zu kehren. Es ist ein großer Vertrauensbruch und ich würde ihm schon den nötigen Raum geben, ohne Trara und Gezeter - aber auch um klar zu machen, nicht gleich wieder zur Tagesordnung übergehen zu können. Und auch damit du dich selbst nicht überrennst in deinen Gefühlen. Du hast ja beim letzten Treffen gemerkt, wie es dann mit Abstand hochgekocht ist bei dir.
Ich würde das für gesünder halten. Man kann ja auch schön spazieren gehen, essengehen, trinken gehen. Und dabei kann man auch Zärtlickeiten austauschen.
Ich würd jetzt auch erstmal nur das eine Treffen mir anschauen und nicht gleich schon weiter denken. Sondern das mal wirken lassen.

Ich hab aber das Gefühl, er ist momentan überfordert. Ich will ihm eben auch nicht hinterherlaufen und die Sprache wieder und wieder auf ein Treffen bringen. Hach verzwickt...

Also er muss auch bereit sein für das Gespräch von sich aus. Sonst macht er ja nicht auf. Und er müsste eben auch Sehnsucht verspüren. Das macht es leichter. Deshalb würde ich wirklich warten, dass er mit dem Gespräch um die Ecke kommt, und wie du schon schreibst, da nicht hinterherlaufen.

Edit: wenn es sich für dich gut anfühlt, kann ich aber auch verstehen, wenn ihr mehr wie Zärtlichkeiten austauscht. Nur fühl dich nicht gezwungen dazu, um ihn zu halten und ihm das Abenteuer vorzuspielen, aus Angst ihn zu verlieren. Es ist halt so eine Motivationsfrage. Es wäre jetzt auch blöd, künstlich die Gezierte zu spielen. Das wollte ich noch sagen. Wenn es sich gut anfühlt, dann spricht ja nix dagegen. Aber ich könnte auch absolut verstehen, wenn du es wegen des Vertrauensbruch erstmal nicht wolltest. Ich denke, du wirst das schon richtig spüren, wenn ihr euch seht. Bitte plane es nicht im Vorfeld.
 
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Zamioculcas

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Liebe Engelin, danke, dass du es mir nochmal so deutlich gesagt hast! :smile:

Das ergibt natürlich alles Sinn, aber als Betroffene sieht man manchmal einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Zwei Fragen hab ich aber noch: Wie würdest du mit der Kommunikation über Whatsapp umgehen? Er hat nun öfter mal gefragt, wie mein Tag war und dann von seinem erzählt. Gestern auch etwas länger, da hab ich mich dann irgendwann der Kommunikation entzogen. Würdest du das weiterhin so handhaben? Sollte ich auch mal den Anfang machen oder eher gar nicht?

Ich meine, die Situation ist ja kein Ex-Back, aber eben doch wacklig...
Heute ist der erste Tag seit 1 1/2 Jahren, an dem wir um die Uhrzeit noch nichts voneinander gehört haben. :(
 
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Engelin

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Ich würde ihm die Chance geben, dass er sich um dich bemühen muss.

Edit: aber nicht zickig sein. Statt nicht mehr zu antworten beim nächsten Mal, wenn dir die Kommunikation zu lang wird, kannst du dich ja schneller rausziehen und verabschieden aus der Kommunikation.
 
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Zamioculcas

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Okay. Danke für deine Sicht der Dinge. Wirklich. Es tut so gut, mit der ganzen Kacke nicht alleine zu sein.

Zickig war ich gar nicht. Er hat von seinem Tag erzählt und von seinen Pflanzen und in dem Zuge kam dann ne Nachricht von ihm, auf die man nicht antworten muss bzw. nur mit "Ach so" o.ä. antworten kann und statt sowas zu schreiben, hab ich dann eben gar nix mehr gesagt...
 
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Zamioculcas

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Heute geht's mir überhaupt nicht gut. :(
Ich weiß irgendwie gar nicht, wie das nun weiter gehen soll... Wir haben immer unglaublich viel kommuniziert wenn wir uns nicht gesehen haben und diese momentane Stille kann ich wirklich nur schwer ertragen.
Sollte er heute Abend oder morgen wieder belanglose Dinge schreiben und den Betrug dadurch beiseite schieben, dann weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Hier heißt es ja meist, man solle locker-flockig und eher etwas knapp angebunden, aber nicht verletzt sein. Würde das in meinem Fall aber nicht total gespielt und gekünstelt wirken? Ich könnte das sicher irgendwie... aber ist es richtig?
Was mir im Moment absolut schwer fallen würde, wäre ein Cut. Das wird in manchen Fällen ja auch vorgeschlagen.

Engelin, ich weiß deine Worte extrem zu schätzen und glaube, du hast wirklich einen guten Durchblick und trotzdem würde ich mich sehr über weitere Stimmen und Ansichten freuen.
 

Admin Wolfgang

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Ich würde ihm die Chance geben, dass er sich um dich bemühen muss.
Tja, normalerweise schon, denn, wenn es so einen krassen Vertrauensbruch gegeben hat, dann müsste/sollte der Fremdgeher alles tun, damit der Betrogene sich wieder gut fühlt und Vertrauen aufbauen kann.

Aber, wenn das hier war, sieht es vielleicht etwas anders aus:
Leider habe ich diese Beziehung etwas zu selbstverständlich genommen und war oft nur "lauwarm". Der Sex war in letzter Zeit viel weniger und seichter geworden.
Das kann ich mir gut vorstellen, dazu ein junger Mann, den das Testosteron zu den Ohren herausquillt und obendrein noch eine Fernbeziehung, wo man sich nicht eben mal schnell so spontan verabreden kann. Und wenn dann der Sex schon leicht eingeschlafen ist und da eine Andere ist, die aufregende Dinge verspricht, dann greift ein Mann halt zu.

Und wenn man als Frau so einen Mann dann mit strategischen Elementen disziplinieren will, damit er sich um einen richtig toll bemüht, um seinen Fehltritt auszumerzen, ja, dann kann er auch schnell weg sein.

Zamioculcas, Du schreibst ja:
Bisherige Bekanntschaften gingen immer nur drei bis höchstens sechs Monate.
Das heißt ja, dass der Mann schnell weg ist, wenn irgendetwas nicht so klappt. Egal was es ist. Er kann hier leicht wieder so reagieren, dann war halt sein längste Beziehung 1,5 Jahre, bis es rum war.

Überlege Dir gut, ob Du ihn jetzt weiter hungern lässt, um ihn in die richtige Spur zu bringen. Vorallem, wenn er vorher schon länger auf Diät war.
 

Zamioculcas

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Puh, das sind harte Worte, aber ich bedanke mich ganz, ganz herzlich, Wolfgang! :herz:

Ich bin etwas zwiegespalten... Wir haben wie gesagt beide etwas bindungsängstliche Tendenzen und ich denke, ich konnte ihn u.a. deshalb so lange halten, weil ich eben nie so klar verfügbar für ihn war. Das führte allerdings gleichzeitig dazu, dass ihm etwas fehlte...
Aus dem Grund frage ich mich eben auch, welche Strategie die beste ist.

Er hat jedenfalls am Freitag gesagt, wie unendlich viel er für mich empfinden würde, dass er das in der Form noch nie hatte und nicht will, dass das mit uns aufhört. Ich hatte immer das Gefühl, dass seine Bindung an mich recht stark ist.
Aber er legt sich auch nicht ins Zeug... Insgesamt glaube ich, er ist ein sehr, sehr unsicherer Mensch und traut sich vielleicht auch nicht richtig? Aber ich kann ja auch nicht immer die sein, die alles richtet.
Was würdest du denn nun ganz konkret empfehlen?

Das heißt ja, dass der Mann schnell weg ist, wenn irgendetwas nicht so klappt. Egal was es ist. Er kann hier leicht wieder so reagieren, dann war halt sein längste Beziehung 1,5 Jahre, bis es rum war.
Ich glaube, der Mann ist dann schnell weg, wenn er ZU viel emotionalen Druck empfindet. Er braucht viel Freiheit, Zeit für sich, und die meisten Frauen fangen ja genau dann an zu klammern wie verrückt. Das hab ich nie getan...
 
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Zamioculcas

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Ich muss noch was kleines "gestehen", was vielleicht nicht ganz unerheblich ist:
Wir hatten, nachdem er mir das alles erzählt hat, noch Sex.
Klassisches Manöver nach dem Motto "Ich halte die emotionale Distanz nicht aus und will sie durch das körperliche überbrücken". Vermutlich war das nicht so super von mir... :S Leider kann ich's aber nicht mehr ändern.
 
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Admin Wolfgang

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Ich glaube, der Mann ist dann schnell weg, wenn er ZU viel emotionalen Druck empfindet. Er braucht viel Freiheit, Zeit für sich, und die meisten Frauen fangen ja genau dann an zu klammern wie verrückt. Das hab ich nie getan...
Natürlich, das ist die Grundvoraussetzung, dass so einer überhaupt bleibt. Aber, es ist ja nicht so, dass bindungsscheue Männer zögerlich beim Sex wären, außer, eine Frau würde einen Mann ständig mit sexuellen Wünschen unter Druck setzen.

Es muss halt für Beide passen. Wenn für einen jungen Mann der Sex zuwenig und zu seicht wird, dann sucht er sich halt irgendwann ne Andere oder geht fremd, gerade ein bindungsaversiver, der sich ja an sich schwer tut ne Bindung einzugehen und sie zu halten. Wenn dann auch noch der Sex schlechter wird, fällt ja der Hauptreiz weg überhaupt mit einer Frau zusammen zu sein; gerade in dieser Altersklasse.
 

Zamioculcas

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Du meinst also, das war in dem Moment ein recht schlauer Move? :grins:
Ich hab's mal kurz gedacht, aber dann doch eher mit Tadel gerechnet. :lach:
Und nu? Angenommen es würde mir gelingen, das mit dem Sex nun dauerhaft in eine andere, bessere Richtung zu lenken wie sollte ich dann JETZT ganz konkret vorgehen?
 

Admin Wolfgang

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Nur, damit ich hier nicht missverstanden werde:

Wenn es um einen Mann ginge, der in seiner Beziehung sexuell gut versorgt ist und der mal eben die Gelegenheit genutzt hat, mal ne andere zu vögeln, da wäre die Vorgehensweise falsch ihn jetzt mit Sex zu locken bzw. sogar noch zu belohnen. So einer hätte das aber erst gar nicht eingestanden. Möglicherweise war das ein unbewusster Wink mit dem Zaunpfahl an Dich.

Mach jetzt kein großes Drama draus und ewig lange Diskussionen, wenn Du das schaffst. Irgendeine Strafe bräuchte er natürlich, zur Wiedergutmachung und zum Vertrauensaufbau, das geht ja auch nicht von heute auf morgen. Überlege Dir halt was und dann lässt es gut sein, wenn Du mit ihm weitermachen willst. Ansonsten mach ne Cut und schick ihn in die Wüste. Dass er das gesagt hat, kannst ihn hoch anrechnen, ich hätte es ihm nicht geraten.
 

Admina Schneewittchen

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Ich hätte es dir trotzdem nicht geraten, Zamioculcas. Denn was er nun lernt und worauf du ihn konditionierst (hast): Ich muss nur ne andre vögeln und meine Alte gibt mir daraufhin geilen Sex.
Diese Konditionierung passiert - egal, ob "bindungsscheu" oder nicht.

Ich bin mir ziemlich sicher: Wenn der Sex bei euch irgendwann wieder abflaut, wird er dich wieder betrügen. Er hat ja gelernt, was dann passiert...
 

Zamioculcas

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Wolfgang, ich glaube, ihm ist auch absolut bewusst geworden, wie scheiße sein Verhalten war. Ich hab das Gefühl, er ist regelrecht in Schuldgefühlen versunken hinterher. Ich kann mir vorstellen, dass es ihm auch deshalb so schwer fällt, sich gerade zu melden...
Was hältst du denn davon, ihn mit Sex zu locken, aber gleichzeitig noch eine gewisse Unsicherheit bestehen zu lassen?
Ich erinnere mich beispielsweise daran, dass es in unserem Urlaub einige Situationen gab, in denen ich ihn am liebsten hinter's Gebüsch gezogen und direkt mit ihm gevögelt hätte. Vielleicht könnte ich ihm das sagen (so nach dem Motto: Glaub ja mal nicht, dass ich nie Bock auf dich hatte), aber ihm gleichzeitig nicht wieder die volle Beziehungssicherheit geben? Dass ich quasi sage: "Hm ja, lass uns jetzt in nächster Zeit mal gucken, wie es läuft und ob ich mich trotz allem noch für die Beziehung entscheide."?

Oh Schneewittchen, danke auch für deine Einschätzung. :herz: Ich habe deinen Beitrag eben erst gesehen. Ich bin hin und her gerissen. Was würdest du mir denn raten?
Vor allem: Soll ich ihm mal schreiben oder konsequent auf ihn warten?
 
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