Bibi auf Besen
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Ich würde hier gern ab und an ein paar Gedanken über das Sterben meiner Beziehung schreiben. Mir geht es hier nicht um einen Hilferuf (wobei ich nichts gegen Meinungen habe ), sondern eher darum, es mir einfach nur von der Seele zu schreiben.
Vorletztes Wochenende war es wieder soweit. Der Streit brach aus und somit auch die Unzufriedenheit von uns Beiden. Thema, fast immer das Selbe..."du bemühst dich nicht mehr" In Wirklichkeit meinte ich damit: "Du langweilst mich. Du inspirierst mich nicht mehr. Ich habe momentan keine Lust mit dir Zeit zu verbringen. Ich bin irgendwie nur hier, damit du nicht woanders bist"
Seine Worte, wie in letzter Zeit wieder so oft gesagt: " Ich bin durch. Ich bin gestresst Mir wächst alles über den Kopf. Ich habe keine Kapazitäten mehr für uns!"
Meine Worte, wie immer: " Dann lass uns doch endlich aufhören an Etwas festzuhalten, was sowieso nicht funktioniert!"
Er will mich drücken, ich weiche zurück. Ich liege im Bett neben ihm. Erstaunlicherweise kann ich schlafen. Viele Male vorher lag ich Stunden neben ihm wach. Hatte Angst vor dem Ende, quälte mich mit Gedanken, suchte Lösungen, Fehler. Solange, bis ich nach unten ging, mir 1-2 Schnäpse einpfiff und im angerauschtem Zustand zum Schlafen kam.
Dieses Mal ging es ohne. Ich habe aufgegeben. Er auch. Am nächsten Morgen erlöste ich uns von der Qual unserer Gegenwart und fuhr ohne Frühstück nach Hause. Auch seine Abschiedsumarmung nahm ich nicht an...viel zu sehr bestand diese nur noch aus Mitgefühl.
Es wurde still um uns. Routinemäßige Nachrichten fielen weg. Auf Organisatorische wurde geantwortet...mit gezwungen guter Laune. Nach 4 Tagen Rückzuges von beiden Seiten dann ein paar deutlichere SMS. " Wir haben zu viel voneinander erwartet. Wir haben uns auf biegen und brechen dazu verpflichtet gefühlt die perfekte Beziehung zu führen, weil wir uns so perfekt füreinander hielten."
Weitere 2 Tagen Schweigen folgten. Dann ein Anruf von mir, weil wir Sonntag mit Freunden zu einer Veranstaltung geplant waren. Meine Nachfrage, was wir jetzt mit uns anfangen. Er druckste rum. Ich ganz sachlich:" Lass uns ehrlich sein und uns sagen, was wir denken, ohne Angst haben zu müssen, dem Anderen wehzutun!"
ER:"Ich weiß im Moment nicht was ich fühle! Im Moment bist du nicht die Richtige für mich. Dennoch kann und will ich uns irgendwie nicht Loslassen. Erst vorletztes Wochenende hatten wir wieder ein Erlebnis, was ich so wahrscheinlich nie wieder mit einer Anderen Frau haben werde. Wie so viele andere Geschehnisse auch. Du bist mir so furchtbar wichtig geworden in meinem Leben. Und doch auch unheimlich anstrengend für mich!"
ICH: " Was denkst du wie wir jetzt weiter machen?"
ER: " Ich weiß es nicht!"
ICH:" Routine können wir ja noch nicht haben, so wie in langen Beziehungen. Ist es bei dir so, dass dir aufgefallen ist, dass du wieder vermehrt Interesse an anderen Frauen hast? Das ist für mich immer so ein Anzeichen, dass da was ganz im Argen ist."
Er:" Ich habe Interesse mich auf mich zu Besinnen, raus etwas Trinken zu gehen, aber ich habe mit dir genug Stress (frecher Unterton), da werde ich mir nicht den nächsten Stressfaktor an Land ziehen!"
Ich: " Also bleiben wir Kumpels und sehen uns einfach beim Fußball und fahren ab und an mal gemeinsam zum Auswärtsspiel?"
Er: " Ich weiß nicht ob das so funktioniert. Du bist mir noch zu wichtig um dich als Kumpeline zu betrachten."
Ich: " Okay, dann brauchen wir mehr Zeit für eine Entscheidung. Vorschlag: " Wir lassen jetzt mal Alles offen. Jeder besinnt sich auf sein Leben und macht was ihm Spaß macht. Alles ist erlaubt, außer Sex mit Anderen. Die Ausnahme ist, einer von uns verliebt sich neu, dann sagen wir das, damit mir mit Denen Sex haben können.
Lassen wir es laufen und schauen wie es kommt okay?"
Er:" Damit kommst du einfach so klar?"
Ich: " Wieso nicht? Das ist genau das was ich mir im Moment von meinem Leben vorstelle. Unverbindlichkeit und Freiheit."
Er:" Okay."
Ich war erlöst....befreit...mir vielen Tausend Steine vom Herzen. Weg der Zwang alles richtig machen zu müssen. Weg der Zwang Erwartungen zu haben und zu erfüllen.
Diese Freiheit fühlte sich so wahnsinnig gut an.
Ich habe keine Angst ihn zu verlieren. Verloren haben wir lediglich unsere Liebe. Als Mensch wird er mir immer bleiben, wenn ich das möchte.
Das Einzige , was mir Angst machte. Wie konnten wir von einer Woche auf die Andere so einen Wandel der Gefühle durchmachen? Vor diesem Streit hatten wir ein geniales Traumwochenende, schrieben uns hunderte Nachrichten in der Woche, freuten uns auf das neue Wochenende miteinander um uns dann, als es da war gegeneinander zu entscheiden?
Verrückte Welt.
Gedanken weggewischt und die neue Leichtigkeit des Seins genossen. Und plötzlich stand er da. Der Mann meiner versautesten Träume. Er sah mir in die Augen und sein verschmitzes Lächeln machte mich nervös. Ich zog mein Schutzmäuerchen hoch. "Mach ihm ja nicht zuviel Hoffnung! Wenn er es darauf anlegt, brichst du deine selbst auferlegte Regel! VERDAMMT, WARUM HAB ICH DIESE REGEL AUFGESTELLT!"
Stundenlang hat er sich bemüht sich mit mir zu unterhalten. Spaß zu haben. Mich kennenzulernen. Mir einen Drink nach dem Anderen auszugeben. Und mein einzigster Gedanke war:" Zwinge mich es mit dir zu treiben! Bitte zwinge mich dazu!"
Gott sei Dank blieb er anständig und ich konnte mit gutem Gewissen und vielen schönen Gedanken allein in mein Bett.
Den Vormittag danach war ich mit meinem "Nochfreund" und den Kumpels auf der Veranstaltung. Unser Begrüßungskuss fühlte sich gestellt an. Keiner von uns Beiden wollte den wohl. Die Situation war eine Mischung aus Routine(er brachte mir Essen und Getränke mit, hielt mir Türen auf, bediente sich aus meiner Handtasche (Zigaretten)), Freundschaft und dem beklemmendem Gefühl, dass das alles so künstlich wirkt.
Ich war froh, als ich ihn vor seiner Haustür absetzte, dankend die Einladung auf "rauchen wir noch eine zusammen?" ablehnte und fuhr.
Ja, ich denke an ihn. Noch ab und zu. Morgens...wenn ich merke, dass ich noch kein Geräusch meines Handys wahrgenommen habe. Abends, wenn ich feststelle, dass keine Gute Nacht Nachrichten kommen werden. Doch ich bin nicht traurig. Ich denke manchmal darüber nach, was wir hätten besser machen können. Ich denke in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft. Das macht mir Angst.
Ansonsten erwische ich mich jetzt oft dabei wie ich fröhlich pfeife. Und dabei, wie ich mir vorstelle mit meiner neuen Bekanntschaft wilden, hemmungslosen Sex zu haben. Gott sei Dank haben wir keine Nummern getauscht und sehen uns erst in 2 Wochen wieder.
Ich bin erschrocken, dass ich die Beziehung, die mir 18 Monate so wichtig war, einfach so loslassen kann.
Zuletzt modifiziert von Bibi auf Besen am 21.07.2015 - 10:16:33
Vorletztes Wochenende war es wieder soweit. Der Streit brach aus und somit auch die Unzufriedenheit von uns Beiden. Thema, fast immer das Selbe..."du bemühst dich nicht mehr" In Wirklichkeit meinte ich damit: "Du langweilst mich. Du inspirierst mich nicht mehr. Ich habe momentan keine Lust mit dir Zeit zu verbringen. Ich bin irgendwie nur hier, damit du nicht woanders bist"
Seine Worte, wie in letzter Zeit wieder so oft gesagt: " Ich bin durch. Ich bin gestresst Mir wächst alles über den Kopf. Ich habe keine Kapazitäten mehr für uns!"
Meine Worte, wie immer: " Dann lass uns doch endlich aufhören an Etwas festzuhalten, was sowieso nicht funktioniert!"
Er will mich drücken, ich weiche zurück. Ich liege im Bett neben ihm. Erstaunlicherweise kann ich schlafen. Viele Male vorher lag ich Stunden neben ihm wach. Hatte Angst vor dem Ende, quälte mich mit Gedanken, suchte Lösungen, Fehler. Solange, bis ich nach unten ging, mir 1-2 Schnäpse einpfiff und im angerauschtem Zustand zum Schlafen kam.
Dieses Mal ging es ohne. Ich habe aufgegeben. Er auch. Am nächsten Morgen erlöste ich uns von der Qual unserer Gegenwart und fuhr ohne Frühstück nach Hause. Auch seine Abschiedsumarmung nahm ich nicht an...viel zu sehr bestand diese nur noch aus Mitgefühl.
Es wurde still um uns. Routinemäßige Nachrichten fielen weg. Auf Organisatorische wurde geantwortet...mit gezwungen guter Laune. Nach 4 Tagen Rückzuges von beiden Seiten dann ein paar deutlichere SMS. " Wir haben zu viel voneinander erwartet. Wir haben uns auf biegen und brechen dazu verpflichtet gefühlt die perfekte Beziehung zu führen, weil wir uns so perfekt füreinander hielten."
Weitere 2 Tagen Schweigen folgten. Dann ein Anruf von mir, weil wir Sonntag mit Freunden zu einer Veranstaltung geplant waren. Meine Nachfrage, was wir jetzt mit uns anfangen. Er druckste rum. Ich ganz sachlich:" Lass uns ehrlich sein und uns sagen, was wir denken, ohne Angst haben zu müssen, dem Anderen wehzutun!"
ER:"Ich weiß im Moment nicht was ich fühle! Im Moment bist du nicht die Richtige für mich. Dennoch kann und will ich uns irgendwie nicht Loslassen. Erst vorletztes Wochenende hatten wir wieder ein Erlebnis, was ich so wahrscheinlich nie wieder mit einer Anderen Frau haben werde. Wie so viele andere Geschehnisse auch. Du bist mir so furchtbar wichtig geworden in meinem Leben. Und doch auch unheimlich anstrengend für mich!"
ICH: " Was denkst du wie wir jetzt weiter machen?"
ER: " Ich weiß es nicht!"
ICH:" Routine können wir ja noch nicht haben, so wie in langen Beziehungen. Ist es bei dir so, dass dir aufgefallen ist, dass du wieder vermehrt Interesse an anderen Frauen hast? Das ist für mich immer so ein Anzeichen, dass da was ganz im Argen ist."
Er:" Ich habe Interesse mich auf mich zu Besinnen, raus etwas Trinken zu gehen, aber ich habe mit dir genug Stress (frecher Unterton), da werde ich mir nicht den nächsten Stressfaktor an Land ziehen!"
Ich: " Also bleiben wir Kumpels und sehen uns einfach beim Fußball und fahren ab und an mal gemeinsam zum Auswärtsspiel?"
Er: " Ich weiß nicht ob das so funktioniert. Du bist mir noch zu wichtig um dich als Kumpeline zu betrachten."
Ich: " Okay, dann brauchen wir mehr Zeit für eine Entscheidung. Vorschlag: " Wir lassen jetzt mal Alles offen. Jeder besinnt sich auf sein Leben und macht was ihm Spaß macht. Alles ist erlaubt, außer Sex mit Anderen. Die Ausnahme ist, einer von uns verliebt sich neu, dann sagen wir das, damit mir mit Denen Sex haben können.
Lassen wir es laufen und schauen wie es kommt okay?"
Er:" Damit kommst du einfach so klar?"
Ich: " Wieso nicht? Das ist genau das was ich mir im Moment von meinem Leben vorstelle. Unverbindlichkeit und Freiheit."
Er:" Okay."
Ich war erlöst....befreit...mir vielen Tausend Steine vom Herzen. Weg der Zwang alles richtig machen zu müssen. Weg der Zwang Erwartungen zu haben und zu erfüllen.
Diese Freiheit fühlte sich so wahnsinnig gut an.
Ich habe keine Angst ihn zu verlieren. Verloren haben wir lediglich unsere Liebe. Als Mensch wird er mir immer bleiben, wenn ich das möchte.
Das Einzige , was mir Angst machte. Wie konnten wir von einer Woche auf die Andere so einen Wandel der Gefühle durchmachen? Vor diesem Streit hatten wir ein geniales Traumwochenende, schrieben uns hunderte Nachrichten in der Woche, freuten uns auf das neue Wochenende miteinander um uns dann, als es da war gegeneinander zu entscheiden?
Verrückte Welt.
Gedanken weggewischt und die neue Leichtigkeit des Seins genossen. Und plötzlich stand er da. Der Mann meiner versautesten Träume. Er sah mir in die Augen und sein verschmitzes Lächeln machte mich nervös. Ich zog mein Schutzmäuerchen hoch. "Mach ihm ja nicht zuviel Hoffnung! Wenn er es darauf anlegt, brichst du deine selbst auferlegte Regel! VERDAMMT, WARUM HAB ICH DIESE REGEL AUFGESTELLT!"
Stundenlang hat er sich bemüht sich mit mir zu unterhalten. Spaß zu haben. Mich kennenzulernen. Mir einen Drink nach dem Anderen auszugeben. Und mein einzigster Gedanke war:" Zwinge mich es mit dir zu treiben! Bitte zwinge mich dazu!"
Gott sei Dank blieb er anständig und ich konnte mit gutem Gewissen und vielen schönen Gedanken allein in mein Bett.
Den Vormittag danach war ich mit meinem "Nochfreund" und den Kumpels auf der Veranstaltung. Unser Begrüßungskuss fühlte sich gestellt an. Keiner von uns Beiden wollte den wohl. Die Situation war eine Mischung aus Routine(er brachte mir Essen und Getränke mit, hielt mir Türen auf, bediente sich aus meiner Handtasche (Zigaretten)), Freundschaft und dem beklemmendem Gefühl, dass das alles so künstlich wirkt.
Ich war froh, als ich ihn vor seiner Haustür absetzte, dankend die Einladung auf "rauchen wir noch eine zusammen?" ablehnte und fuhr.
Ja, ich denke an ihn. Noch ab und zu. Morgens...wenn ich merke, dass ich noch kein Geräusch meines Handys wahrgenommen habe. Abends, wenn ich feststelle, dass keine Gute Nacht Nachrichten kommen werden. Doch ich bin nicht traurig. Ich denke manchmal darüber nach, was wir hätten besser machen können. Ich denke in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft. Das macht mir Angst.
Ansonsten erwische ich mich jetzt oft dabei wie ich fröhlich pfeife. Und dabei, wie ich mir vorstelle mit meiner neuen Bekanntschaft wilden, hemmungslosen Sex zu haben. Gott sei Dank haben wir keine Nummern getauscht und sehen uns erst in 2 Wochen wieder.
Ich bin erschrocken, dass ich die Beziehung, die mir 18 Monate so wichtig war, einfach so loslassen kann.
Zuletzt modifiziert von Bibi auf Besen am 21.07.2015 - 10:16:33