Wie spannend!!!!
Vielleicht verbindest Du das Verliebtsein mit Schwäche, Unkontrollierbarkeit,...?
Deshalb magst Du es vielleicht nicht zulassen?
Das sind tolle Fragen, Feuerblume, mein Kopf tickt manchmal doppelt so schnell, wenn ich nicht nur nachdenke, sondern Fragen gestellt bekomme. Danke Dir!
Ja, Kontrollverlust ist in jedem Fall etwas, wovor ich zurückschrecke. Kontrollverlust fühlt sich für mich nach einem Päckchen aus Ego, Auslieferung und gleichzeitig Angst vor Selbstentwertung an.
Ich habe in den letzten Monaten gelernt, dass ich Bindungsangst habe.
Das war eine spannende Erfahrung, denn ich bin ja seit 20 Jahren fest liiert, seit mehr als 10 verheiratet. Ich habe enge Freunde, gewinne auch neue Freundschaften.
Manche nennen mich einen Herzensmenschen. Ich liebe gerne. Ich bin gerne zugewandt.
Menschen fällt es leicht, auf mich zuzukommen und mir ihre Geschichten zu erzählen. Fühlen sich wohl mit mir und auch sicher.
Also dachte ich, ich sei ein Bindungsmensch.
Auch weil ich sehr schnell öffnen, Einblicke gewähre, mein Herz an Menschen hänge. Ich lebe gerne mit offenem Visir.
Aber ich bin ein Fluchttier. Entweder fliehe ich, oder (und das ist häufiger der Fall), ich schlage Menschen in die Flucht.
Über meinen Mann sage ich manchmal: er kam und blieb. Ganz erstaunlich. Ich habe ihn einfach nicht weggebissen bekommen.
Ich hatte vor unserer Zeit keine Beziehungen, sondern auch nur Affären.
Wenn die dann Affären blieben oder zuende waren, war ich traurig und dachte: "ich bin keine Frau, in die Männer sich verlieben!".
Heute weiß ich, das war MEINE Strategie, mir Nähe und Bindung vom Hals zu halten.
Jetzt übe ich also mein Herz zu öffnen, nicht weg zu laufen und nicht zu vertreiben, übe mich in Selbstliebe, übe und übe. Ich übe, meine Gefühle bei mir zu lassen, ihnen Raum zu geben und nicht zu werten. Niemanden zu entwerten - auch mich nicht.
Ich übe Gefühle ohne Bedingungen zu leben, vor allem ohne Bedingungen für mich!
Dafür ist dieses Forum Gold wert!!!
Das Bild mit dem Karren.
Ich habe das schonmal geschrieben: früher habe ich den Karren organisiert, einen Wegplan gemacht, dann habe ich eine Plane genäht, Proviant eingepackt und den Karren gezogen.
Heute kann ich annehmen und mich freuen, ohne dafür leisten zu müssen. Ohne Bedingungen. Das ist eins der schönsten Transformations-Erlebnissen der letzten Jahre.
Verliebt sein hat für mich ganz schnell etwas mit "Du bist mein!" zu tun - und das mag ich überhaupt nicht. Ich mag das Gefühl und den Gedanken in mir nicht, ich möchte Menschen nicht besitzen wollen und auch nicht brauchen.
Ich will wollen! Mich entscheiden.
Ich denke bei verliebt sein an Nebel im Kopf, an "Du, nur Du, mit Haut und Haar!".
Anders als verlieben ist für mich verknallen
Das ist Ephorie und Freude! Das fühle ich gerne und oft, ich fühle es bei Männern mit passender Wellenlänge, mit und ohne Erotik, fühle es auch Frauen gegenüber (immer ohne Erotik).
Ich war in eine Chefin schon verknallt, weil das einfach ein wirklich spannender und bereichernder Mensch für mich war. Wir hatten superschnell einen menschlichen Connect und haben uns auch privat gemocht.
Wenn ich also vor einem mir neuen Menschen stehe und denke: "Du bist ja toll! Was für eine Freude, Zeit und Gedanken zu teilen!", wenn ich ein Gefühl von Auegnhöhe und Inspiration habe, dann bin fühle ich mich voller Zuneigung und bin euphorisch und verknallt.
Das ist geht aber ohne Besitzdenken. Das geht, ohne das Gefühl, ich müsste diesen Menschen häufig sehen. Es geht ohne Unruhe.
Darum empfinde ich verliebt sein als viel belastender.
Ich stimme Euch zu, selbst nach längerem Nachdenken: FreundE sind mir eng und wichtig. Aber FreundINNEN liebe ich.
Ich habe eine Freundin, die kenne ich schon immer. Sie ist einer der immer und jederzeit allerwichtigsten Menschen in meinem Leben.
Zu einer weiteren sage ich oft: Ick liebe Dir!