War ich eine Übergangsfrau oder die Trennung ein Fehler?

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Peacock

Gelöschter User
Es ist schon wieder passiert - ich habe heute schon wieder eine Grundsatzunterhaltung mit ihm angefangen. Kein Streit, aber schon wieder eine Unterhaltung über Grundsätzliches in unserer Beziehung.

Was ist denn das für ein Mist? Warum tue ich das ständig? Warum habe ich ständig das Bedürfnis irgendwas ergründen und besprechen zu müssen? Das tue ich in jeder Beziehung und nerve damit den Partner total und auf lange Dauer treibe ich ihn damit auch weg.

Ich weiß genau ich sollte es nicht tun, aber es ist wie ein innerer Zwang.

Ich bin bin so verzweifelt über mein eigenes Verhalten :cry
 

Mod MariaAntonia

Moderator
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Ach Pea :oh:
Das ist natürlich schwierig, wenn du da quasi zwanghaft reinrutschst.
Wer kann dich da spontan aufhalten, wenn nicht du selbst?
Gibt es ein Signal, dass du dir selber geben kannst, und dadurch einfach innerlich dir selber Stop sagst, um Zeit zu gewinnen, der Situation entfliehen und die Dinge erstmal überdenken kannst?

Sowas ist doch sicher machbar? Frage an die Profis :lach:


Darf ich dich fragen, worum es bei der Diskussion ging?
 

Admina Schneewittchen

Administrator
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Hallo Peacock,
ich grätsch nur mal kurz rein, weil mir das gerade aufgefallen ist:
Ich weiß genau ich sollte es nicht tun, aber es ist wie ein innerer Zwang.

Ich bin bin so verzweifelt über mein eigenes Verhalten
ich würde dir sehr empfehlen, dich nach einer Therapie umzusehen (viell. bist du ja auch schon in einer?). Weil, es ist ein größerer Leidensdruck bei dir selbst gegeben (und ja auch bei anderen / Partnern) und du kannst es selbst aber nicht abstelllen. Das sind so Umstände, die i.d.R. einer Therapie bedürfen.

Sei lieb gegrüßt!
 
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Peacock

Gelöschter User
ich würde dir sehr empfehlen, dich nach einer Therapie umzusehen (viell. bist du ja auch schon in einer?). Weil, es ist ein größerer Leidensdruck bei dir selbst gegeben (und ja auch bei anderen / Partnern) und du kannst es selbst aber nicht abstelllen. Das sind so Umstände, die i.d.R. einer Therapie bedürfen.

Vielen Dank Schneewittchen für deine Worte! Da du ein Profi bist freut es mich natürlich besonders deine Meinung zu hören.

Ich bin bereits seit 5 Jahren in einer Verhaltenstherapie. Die letzten 2 Jahre nur sporadisch. Wir kommen leider nicht mehr weiter. Er spricht mit mir darüber wie "doof" mein Verhalten ist und das ich es lassen muss und auch über die möglichen Hintergründe (Selbstwert, Verlustangst), aber er kann mir kein Instrument an die Hand geben, wie ich das umsetzen soll. Er sagt immer ich muss es nur genug wollen.
Glaube mir, auch wenn ein Außenstehender langsam denken muss ich bin verrückt - ich will mich nicht so verhalten. Es ist wie ein Zwang. Bevor ich merke "ah, das ist jetzt schon wieder so ein doofes sinnloses Beziehungsgespräch" ist es schon passiert. In dem Moment halte ich es für total berechtigt und naheliegend. Ich zerstöre damit immer wieder meine Partnerschaften.
 
P

Peacock

Gelöschter User
Wer kann dich da spontan aufhalten, wenn nicht du selbst?
Gibt es ein Signal, dass du dir selber geben kannst, und dadurch einfach innerlich dir selber Stop sagst, um Zeit zu gewinnen, der Situation entfliehen und die Dinge erstmal überdenken kannst?

Ich mich selbst leider nicht, weil ich es in dem Moment oft nicht identifiziere oder ich so einen hohen Leidensdruck habe das ich es quasi ansprechen MUSS.

Es muss wahrscheinlich etwas in meinem Inneren passieren damit ich es im Außen steuern kann. Ich bin ratlos.
 
P

Peacock

Gelöschter User
Darf ich dich fragen, worum es bei der Diskussion ging?

Wir haben über das kommende WE gesprochen und er fing dann (gefühlt für mich) wieder damit an, daraus was wir dann machen werden wieder eine Wissenschaft zu machen.
Er hatte früher mal mehrfach gesagt, das er sich schwer tut wenn ich extra so weit zu ihm komme und er dann quasi "mich beschäftigen muss". So hat er es natürlich nciht gesagt aber das ist das was sinngemäß gemeint ist. Das stresst ihn und das spüre ich dann auch. Ich habe ihm dann dummerweise nach dem Telefonat eine Whatsapp geschrieben weil ich mich wieder so unpassend bzw. wie eine Bürde in seinem Leben gefühlt habe. Bzw. das er mir damit dieses Gefühl gibt. Die Nachricht war sinngemäß das wir vielleicht wirklich nicht so gut zusammenpassen wenn er sich damit überfordert fühlt (hat er ja nie gesagt, war nur wieder mein Weiterdenken). Dann hat er mich angerufen udn wir haben darüber gesprochen. Er weiß schon wieder nicht wovon ich überhaupt rede. Und recht hat er. Die Stimmung ist wieder dahin.
 

Herzlein

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Ach Pea fühl dich mal ganz lieb gedrückt. So ein Zwang ist echt mies. :cry

Ich glaub sofort dass es herzlich wenig hilft zu sagen "rein logisch betrachtet ist das blöd, wenn du nur genug wollen würdest könntest du es einfach lassen". Da kriegt man nur noch eine Schippe Schuldgefühle obendrauf.

Hast du dir schonmal ausführlich Gedanken darüber gemacht welche Gefühle bzw Glaubenssätze es ganz genau sind die so einen Ausbruch triggern? Du schreibst "weil ich mich wieder so unpassend bzw. wie eine Bürde in seinem Leben gefühlt habe" und das trifft einen natürlich tief, macht sehr traurig und wütend. Das klingt als würden da alte Kindheitsverletzungen angetippt woraufhin du dann eben auch erstmal hitzköpfig wie ein verletztes Kind ausflippst. Wenn die Wut dann verraucht ist und du wieder ganz im erwachsenen Selbst bist kommt dann natürlich der Katzenjammer.

Mir persönlich hat Aussöhnung mit verletzten kindlichen Anteilen sehr geholfen um mir nicht mehr solche bitteren Selbstvorwürfe zu machen wenn ich rot gesehen habe und jemand mit Todesverachtung angebrüllt habe. Da gibts einfach einen wunden Punkt, wenn man da blöd genug rumdrückt werden alte Verletzungen hochgeholt die eben NICHT dem Opfer meines Wutanfalls anzulasten sind. Da können wir Beide nichts dafür... Das Gefühl das mich dazu treibt ist aber ebenfalls berechtigt da zu sein.

Besser wäre natürlich gewesen du hättest diese Nachricht nicht ihm geschickt sondern einer Freundin die dann erstmal stellvertretend mit dir spricht und fragt was ist eigentlich los, was bringt dich jetzt so auf die Palme. Dann merkt man eigentlich schon selber beim erzählen dass man überreagiert.

Ein besseren Rat kann ich dir leider auch nicht geben. :schweindrueck:
Vielleicht brauchst du einen anderen Therapeuten der einen anderen Ansatz sucht?
 
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Peacock

Gelöschter User
Ach Pea fühl dich mal ganz lieb gedrückt. So ein Zwang ist echt mies. :cry

Liebes Herzlein, danke für dein Verständnis und die Umarmung. Das tut sehr gut :herz::cry

Es ist genau das was du beschreibst- alte Gefühle sind das. So habe ich mich schon als Kind mit meinen Eltern gefühlt. Ich habe auch schon innere Kind Arbeit gemacht, Bücher gelesen, meine Glaubenssätze aufgeschrieben... Aber danach komme ich dann nicht weiter.

In der Theorie weiß ich das es bescheuert und unangemessen ist so zu reagieren, aber bei der Praxis hapert es.


Meine Reaktionen heutzutage sind wenigstens nicht mehr so aggressiv wie früher, aber ich führe halt ständig über jeden Quatsch Beziehungsgrundsatzgespräche. Spreche jedes schlechte Gefühl in mir an um es wegzukriegen. Das nervt und treibt den anderen weg.


Ich glaub sofort dass es herzlich wenig hilft zu sagen "rein logisch betrachtet ist das blöd, wenn du nur genug wollen würdest könntest du es einfach lassen". Da kriegt man nur noch eine Schippe Schuldgefühle obendrauf.

Das ist ja das Schlimme- die Strafe auf mein Verhalten folgt auf den Fuße (Partner ist kühler, zieht sich zurück, trennt sich) und die Schuldgefühle gehen ins Unermessliche. Und glaube mir, ich will das alles so nicht und würde es sofort ändern wenn ich einen Weg wüsste.

Ich war heute spontan bei meinem Therapeuten. Wir haben jetzt ausgemacht uns wieder in kurzen Abständen zu sehen. Derweil führe ich eine Art Tagebuch wo ich die einzelnen Vorkommnisse eintrage (Auslöser, mein Gefühl, wie habe ich reagiert) und wir besprechen es im Nachgang.

Mein Freund war dann heute Abend trotz allem wieder ganz normal zu mir (wir hatten ja wenigstens nicht gestritten sondern ich „nur“ wieder etwas problematisiert), aber ich denke nicht lange und sein Gefühl wird wieder wackeln. Es ist zum verrückt werden- bei ihm hats endlich „klick“ gemacht und jetzt kann ich aber alte Verletzungen in unserer Beziehung nicht vergessen und reagiere immer noch als wären es aktuelle.
 

Admina Schneewittchen

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Ich bin bereits seit 5 Jahren in einer Verhaltenstherapie. Die letzten 2 Jahre nur sporadisch. Wir kommen leider nicht mehr weiter.
Du, der Gedanke von Herzlein kam mir auch:
Vielleicht brauchst du einen anderen Therapeuten der einen anderen Ansatz sucht?
Weil, fünf Jahre sind lang und irgendwann kann es sein, dass alles gesprochen ist - eine Abstumpfung eintritt auf beiden Seiten. Ein neuer Therapeut UND eine neue Therapierichtung könnten da schon etwas bewirken :smile:. Meine Meinung ist ja, dass sich VT auch nicht für alle Probleme eignet (gut, welche Therapierichtung tut das schon), ich sehe sie eher als oberflächlicher angelegt. Ich würde spontan sagen, dass du tiefenpsychologisch fundiert sehr gut aufgehoben wärst (geht tiefer als eine VT, ist vom Ansatz her halt ganz anders und ich finde sie wesentlich tiefgründiger) und du merkst ja, dass sich bei diesem Thema nicht viel tut. VT eignet sich gut für eher eingegrenztere Probleme (z.B. Angststörungen, Phobien usw.), die Kasse zahlt auch weniger Stunden als bei einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie - da dauert es länger, weil es eben tiefer nach unten geht. Ich kenne beide Richtungen, deshalb schreibe ich das jetzt so konkret.

Aber:
Ich war heute spontan bei meinem Therapeuten. Wir haben jetzt ausgemacht uns wieder in kurzen Abständen zu sehen. Derweil führe ich eine Art Tagebuch wo ich die einzelnen Vorkommnisse eintrage (Auslöser, mein Gefühl, wie habe ich reagiert) und wir besprechen es im Nachgang.
Mei, ich will dir auch nicht reinreden - wenn ihr es nochmal anpackt, dann ist das schön und hoffentlich hilfreich. :smile: Falls es wieder stagniert, was noch solch einer langen Zeit VT auch sein darf, dann liest du einfach nochmal meinen Post :smile: ;).
 

Admina Schneewittchen

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Und hier, Peacock:
Glaube mir, auch wenn ein Außenstehender langsam denken muss ich bin verrückt - ich will mich nicht so verhalten. Es ist wie ein Zwang. Bevor ich merke "ah, das ist jetzt schon wieder so ein doofes sinnloses Beziehungsgespräch" ist es schon passiert. In dem Moment halte ich es für total berechtigt und naheliegend. Ich zerstöre damit immer wieder meine Partnerschaften.
Hast du das schon imaginieren geübt, dein Zielgefühl und dein Zielverhalten?

Weil, wenn du es hundertmal kognitiv kapierst und verstehst und du trotzdem immer wieder in die alte Spur kommst, dann ist es nicht bis zum Gefühl durchgedrungen, der Paradigmenwechsel hat nicht stattgefunden, es bleibt in der oberen Ebene stecken. Es müsste aber tiefer rutschen.

Ein erster Ansatz, den du ganz konkret üben könntest, wäre z.B., dass du es in deiner Vorstellung regelrecht übst, du dein Problem innerlich aktualisierst, dich also gedanklich hineinsteigerst (natürlich dann, wenn du alleine bist oder mit deinem Therapeuten im Rollenspiel z.B.) und dann erstmal gedanklich und dann mit Worten übst, wie du dich denn eigentlich verhalten möchtest. Das "stattdessen" muss vorher klar sein, bzw. erarbeitet werden. Und imaginieren heißt wirklich, dir mit allen Sinnen vorstellen, fühlen. Weil, wenn du dir das nie klar gemacht hast, wie du dich eigentlich denn fühlen und verhalten möchtest statt dem alten Verhalten und das dann auch noch gar nicht geübt hast, nimmt dein Gehirn völlig automatisch die alte Spur! In dem Moment, wenn es wieder soweit ist, ist das dann kaum noch zu ändern für dich. Dein Gehirn greift auf Bekanntes und Erlerntes und Abgespeichertes zurück. Wenn kein "stattdessen" ausführlich und ausgiebig geschaffen wurde, dann greift dein System völlig automatisch auf dein altes Verhaltens- und Gefühlsmuster zurück und in dem Moment bist du machtlos, es zu ändern.

Du musst das vorher "üben", bevor diese Situation wieder da ist, ganz oft, so dass diese Gehirnautobahn ausgebaut wird und auf diese Spur zurück gegriffen werden kann.
 

Admina Schneewittchen

Administrator
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Und dann fällt mir noch ein zu dem, was ich im obigen Post zitiert habe:
Du merkst es zu spät und erst dann, wenn du schon mitten drin bist.
Hast du dir schon mal deine "Risikofaktoren" erarbeitet? Was sind vorher schon die Warnhinweise in deinem Körper, in deinen Gefühlen und Gedanken? Was läuft davor ab? Da muss es ja Warnhinweise geben, so dass du früher eingreifen könntest.
 
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Peacock

Gelöschter User
Hast du das schon imaginieren geübt, dein Zielgefühl und dein Zielverhalten?

Nein, das habe ich noch nicht, weil ich ehrlich gesagt nicht so richtig weiß wie. Eigentlich müsste ich doch nur lernen nicht anzusprechen was ich gerade fühle und die Ängste/Wut mit mir selbst klären. Mir selbst also diese negative Sicht nehmen.
Ich hatte es meinem Therapeuten schon mal vorgeschlagen das praktisch zu üben aber er hat das abgetan.

Hast du dir schon mal deine "Risikofaktoren" erarbeitet? Was sind vorher schon die Warnhinweise in deinem Körper, in deinen Gefühlen und Gedanken? Was läuft davor ab? Da muss es ja Warnhinweise geben, so dass du früher eingreifen könntest.

Die Warnhinweise erkenne ich, aber leider halte ich das Gefühl in dem Moment oft für berechtigt. Z.b. letztes WE sehe ich eine Nachricht seiner NF auf seinem Handy. Innerlich zittere ich, fühle mich hintergangen, habe wahnsinnige Wut auf sie und ihn. Ich hätte eine halbe Stunde Zeit gehabt mich anders zu entscheiden (er war joggen), aber was habe ich getan- ich bin völlig ausgerastet als er heim kam. Ich wollte es nicht vermeiden weil mein Schmerz so groß war.
Sprich, ich fühle ein schlechtes Gefühl durch die Situation (Verlustangst/Abwertung/Eifersucht/nichtgut genug sein) und das muss ich zwanghaft loswerden. Und ich müsste einen Weg finden es auch ohne ansprechen oder ausrasten loszuwerden. Es quasi mit mir selbst ausmachen.

Wir können das hier auch mal üben, falls du dich auf dieses Experiment einlassen magst. :smile:

Sehr sehr gern! Ich nehme jede Hilfe dankbar an.

Heute bahnt sich schon wieder die nächste Katastrophe an:
Bei unserem letzten Telefonat gestern Abend vorm einschlafen war mein Freund kühler. Kein Kuß nichts.

Ich habe die ganze Nacht wach gelegen. Mache in meinem Kopf schon wieder Stimmung gegen ihn. Entwickle Wut darüber wie er mich denn so behandeln kann und das ich jetzt wieder Ängste wegen ihm fühle. Ich esse seit 2 Tagen nichts, habe hohen Puls - ich befinde mich innerlich in einem Zustand des Kampfes bzw der Selbstverteidigung. Ich fahre heute zu ihm und merke schon das es fatal wäre in dieser Anti-Stimmung auf ihn zu treffen. Ich werde jede seiner Bewegungen analysieren. Wenn er nicht genug mit mir kuschelt wird meine Verlustangst sich weiter hochspulen und spätestens morgen werde ich dann wieder ein Grundsatzgespräch führen.

Ich weiß, das klingt völlig absurd :cry
Aber ich finde aus meiner Schleife an Negativgedanken und Ängsten schon wieder nicht mehr raus und bräuchte von ihm Sicherheit.

Nicht zu ihm fahren ist leider keine Alternative, denn das würde unsere derzeitige angespannte Situation noch mehr verstärken.

Ich muss „einfach“ diese Endzeitgedanken und diese Wut auf ihn wegkriegen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Mod Sleepy

Moderator
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Wir können das hier auch mal üben, falls du dich auf dieses Experiment einlassen magst. :smile:
Sehr sehr gern! Ich nehme jede Hilfe dankbar an.

Ich würde mich darüber auch sehr freuen.
Einerseits damit ich da fleissig mitlesen und lernen kann und andererseits weil ich unsere Pea hier auch gerne vorankommen sehen würde, ich zwar die Baustellen sehe und das hier auch sehr oft bereits erklärt habe, aber mir da auch die Hände gebunden sind.

Nicht zu ihm fahren ist leider keine Alternative, denn das würde unsere derzeitige angespannte Situation noch mehr verstärken.
Ich würde dennoch absagen. Plötzlich krank geworden oder so.
Es wird die angespannte Situation nur verstärken wenn du fährst obwohl du weisst, dass du wieder eskalieren wirst. Klüger wäre, hier besonnener zu reagieren und dich aus dem Spiel zu nehmen.

Du wirst diese Grubenkämpfe nicht ewig mit diesem Mann austragen können und dann stehen wir wieder beim nächsten EB Versuch weil einer die Reissleine zieht.

Also ich würde nicht fahren. Wahrscheinlich bist aber eh schon wieder unterwegs. :cry
 

Admina Schneewittchen

Administrator
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Sehr sehr gern! Ich nehme jede Hilfe dankbar an.
Okay. Wenn wir das üben wollen (und dann musst du selbst üben), dann müssten wir beide zeitgleich online sein und die anderen User(innen) müssten sich dann bitte in dieser Zeit zurückhalten mit Posts :smile:. Das sollte dann ein Dialog zwischen uns beiden sein. Und du solltest alleine daheim oder wo sein, wo du dich etwas entspannen kannst und es dir gemütlich machen kannst.

Vorab noch ein paar Worte:

Du bist es geübt, die "alte Geschichte" zu erzählen, also die Leidensgeschichte. Die hast du gut drauf, du schreibst sie hier, auch heute hast du sie wieder geschrieben, du hast sie sicherlich etliche Male erzählt und in Gedanken durchgespielt und warst verzweifelt. Also all das, was du halt schon kennst, du en detail beschreiben kannst und wo du ja eben nicht weiter kommst. Das wäre bei dieser Übung/Imagination nicht möglich und am besten auch danach nicht mehr, weil du jedes Mal wieder in eine Problem"trance" gehst und dein altes, dysfunktionales Verhalten weiter übst. Bei der Imagination müsstest du dich auf eine "Lösungs"trance einlassen und generell die Bereitschaft mitbringen, dich nach und nach von dieser Problemtrance zu lösen, um eine Wirkung zu erzielen. Wenn du da nicht bereit bist, ist das per se nicht schlimm, dann ist es halt einfach so, wie es immer war/ist.

Diese Übung ist einfach lösungsorientiert (statt problemorientiert) und viele sind das gar nicht gewohnt - weil der Glaubenssatz nicht totzubekommen ist, dass man sein Leid immer und immer und immer wieder klagen muss, um es wegzubekommen, um es besser zu machen. Es reicht aber, wenn du es wenige Male erzählst, um dir selbst klar zu werden, was dein Auftrag ist und dann ganz einfach in die Lösung zu gehen. Und das ist ein Prozess, der an sich einfach ist, aber eben doch oft nicht so einfach ist.

Das alles ersetzt natürlich keine Psychotherapie und schriftlich, noch dazu ohne den Menschen (also dich) zu kennen, hab ich das auch noch nie gemacht. Müssen wir uns überraschen lassen. Ich bin allerdings überzeugt, dass du einen Nutzen daraus ziehen könntest, sofern du dich wirklich darauf einlässt und das für dich weiter übst.

Und zuletzt: All das ist kein Hexenwerk und machen sicherlich viele von euch/uns schon intuitiv, wir haben es als Kinder gemacht und erfolgreiche Menschen nutzen es auch. Es wird auch deine Therapie nicht behindern oder mit ihr kollidieren. Es ist im Grunde ganz einfach ;).

Also, meld dich einfach, wenn du bereit bist, Peacock. :smile:
 

Julika

Mitglied
Registriert
28 Apr. 2019
Beiträge
28
Liebe Peacock,

normalerweise schreibe ich hier im Forum nicht viel, aber ich muss unbedingt loswerden, dass mich Deine Geschichte sehr berührt hat.

Ich stecke in einer sehr, sehr ähnlichen Situation. Sowohl was Deinen NOCH-nicht geschiedenen Partner, als auch die "emotionalen Ausbrüche" und Zwänge die Beziehung zu zerreden oder Grundsatzdiskussionen zu führen anbelangt.

Meine Beziehung entsprang jedoch einer Affäre, er trennte sich nach einigen Monaten von seiner noch-EF und seit dem (Mai 19), sind wir offiziell ein Paar. Mit vielen Höhen und Tiefen.
Ich bin genau wie Du ständig unzufrieden und fordere Liebesbeweise ein, explodiere, wenn ich sehe, dass sie ihm schreibt. Provoziere dann Streit, den ich gar nicht will. Ich will ja cool sein. Schaffe es aber nicht. Und ich merke, genau wie Du, wie ich selbst die Beziehung torpediere. Ich platze förmlich vor Wut und Ohnmacht.
Seine NEF hängt noch sehr an meinem Partner, hat sich seit dem in einer Depression verkrochen und fordert ständig Mitleid und Hilfe ein. Ruft früh morgens an, manchmal nachts. Er springt sofort. Es nervt.
Dabei weiß ich, dass er eigentlich mich will, nur scheinbar zweifelt mein inneres Kind diese Tatsache ständig an.

Von Scheidung, natürlich, kein Wort seinerseits. Er will NEF und das Verhältnis zum erwachsenen Kind nicht noch mehr belasten. (Kind redet so gut wie gar nicht mehr mit ihm, mich will es nicht kennen lernen..) Für mich steht fest, dass ich nicht dauerhaft mit einem verheirateten Mann zusammen sein möchte, er sagt, dass dies doch nichts zu bedeuten hat... Ich weiß noch nicht, ob wir an dieser Stelle jemals zueinander finden. Und dies lässt mich oft an der Beziehung zweifeln.

Ich empfinde Deine Situation durch die Fernbeziehung jedoch als noch viel komplizierter. Ich hatte auch schon Fernbeziehungen und habe festgestellt, dass ich gar nicht der Typ dafür bin. Ich brauche die Nähe zu meinem Partner. Vielleicht ist es bei Dir auch so?
Und ich muss Sleepy zustimmen. Ich wäre an Deiner Stelle, in der jetzigen Situation nicht zu ihm hin gefahren. Vielleicht tut es für den Moment ganz gut, und vielleicht bist Du Montag froh, aber langfristig, wird er Dich als immer verfügbar betrachten.

Ich drücke Dir natürlich trotzdem die Daumen und hoffe, dass Du ein tolles Wochenende hast.
Auf das Experiment mit der Admina Schneewittchen und was Du vom Wochenende zu berichten hast, bin ich mehr als gespannt.

Ganz liebe Grüße :herz:
Julika
 

Admina Schneewittchen

Administrator
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31 Juli 2017
Beiträge
14.132
Ich bin absolut bereit und wir könnten ab Montag starten. Tag und Uhrzeit bestimmst du - ich kann mich einrichten.
Müssten wir eher spontan machen - z.B. "in einer Stunde heute" (und/oder wenn wir uns beide in der Online-Liste sehen) oder so. Gestern abend hätte ich z.B. gekonnt, aber ich kann das schlecht mehrere Tage im Voraus planen, komme oft sehr spät nach Hause von der Arbeit. Wir kriegen uns schon. :smile:
 
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Peacock

Gelöschter User
normalerweise schreibe ich hier im Forum nicht viel, aber ich muss unbedingt loswerden, dass mich Deine Geschichte sehr berührt hat.

Hallo liebe Julika, ich freue mich von dir zu lesen. Es ist irgendwie gut zu wissen das man nicht die Einzige ist mit diesem Problem denn man fühlt sich manchmal wie ein Psycho. Auf der anderen Seite tut es mir sehr leid zu hören das auch du diese Dinge durchlebst.

Auch wir sind ja seit Mai 2019 zusammen. Und diese Wut im Bauch wenn die NEF sich meldet kenne ich mehr als gut. Das wird wohl auch niemals vergehen, auch wenn ich sie mittlerweile nicht mehr als direkte Bedrohung für unsere Beziehung sehe. Ich habe es einfach nur satt ständig eine andere Frau in unserem Dunstkreis zu haben.

Ich empfinde Deine Situation durch die Fernbeziehung jedoch als noch viel komplizierter. Ich hatte auch schon Fernbeziehungen und habe festgestellt, dass ich gar nicht der Typ dafür bin. Ich brauche die Nähe zu meinem Partner. Vielleicht ist es bei Dir auch so?

Komischerweise ist es für mich überhaupt kein Problem den anderen nur so wenig zu sehen. Im Gegenteil, ich weiß nicht ob ich mit jemanden zusammen wohnen könnte. Ich brauche es mal allein zu sein, mein eigenes Reich zu haben. Ein Zusammenleben setzt mich irgendwie unter Druck. Ich neige ja dazu in Beziehungen den Bezug zu mir selbst zu verlieren und deshalb ist dieser Abstand der durch Fernbeziehungen gegeben ist auch wichtig für mich.
Aber sicher macht es die Situation zum Teil schlimmer da man immer unter Druck ist weil sich alles auf wenige Tage konzentriert und es sehr viel komplizierter ist als um die Ecke zu wohnen. Das Perfekte wäre wohl, 20 km auseinander wohnen und in getrennten Wohnungen.

Ich wäre an Deiner Stelle, in der jetzigen Situation nicht zu ihm hin gefahren. Vielleicht tut es für den Moment ganz gut, und vielleicht bist Du Montag froh, aber langfristig, wird er Dich als immer verfügbar betrachten.

Ich bin gefahren und das war auch gut so. Er ist distanzierter als noch in den letzten Wochen. Nicht mehr euphorisch. Das ist schwer auszuhalten denn es befeuert meine Verlustängste und das wiederum führt ja bekanntlich bei mir zu Frust und Grundsatzdiskussionen.

Ich denke es ist einfach eine unglückliche Konstellation bei uns. Obwohl wir uns lieben, davon bin ich mittlerweile auch bei ihm überzeugt.

Auf die Arbeit mit Schneewittchen bin ich auch sehr gespannt und hoffe sooo sehr das ich endlich auf den richtigen Pfad finde.

Ich drück dich mal und wünsche dir ein schönes Wochenende!
 
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