Weniger Streit, bitte!

Admina Felis

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Liebe Min,



ich habe eine Freundin, die jahrelang erfolglos versuchte mit ihrem Freund Kinder zu bekommen. Sie haben wirklich alles probiert an Behandlungen usw. - und waren irgendwann vor lauter Druck, Stress und Verzweiflung fast am Ende ihrer Lust und Liebe.
Die Ärzte meinten sogar, sie solle sich wohl besser damit anfreunden, kinderlos bleiben zu können.
Die beiden wollten dann ein Kind adoptieren und heirateten extra deswegen - doch stritten sie dann schon soviel, dass aus den Plänen nichts wurde. -

dann wurde es ruhiger bei ihnen und die Beziehung erholte sich...meine Freundin bekam beruflich neuen Schwung und sie planten zusammen längere Zeit ins Ausland zu gehen...
und plötzlich war sie völlig unerwartet mit 38 Jahren schwanger ! Alles lief wunderbar :smile: und das Beste ist: jetzt hat sie mit 43 das dritte gesunde Kind bekommen ! :lach:


das ist nun auch ein Einzelfall - aber, es zeigt, - es ist manchmal möglich, was man schon als nicht mehr gegeben zu den Akten gelegt hat - manchmal eben gerade dann. :)


Zuletzt modifiziert von Admina Felis am 19.03.2016 - 15:54:29
 

Mod May

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Ja, liebe Min,

ich kann dich da nur ermutigen, auf dein Bauchgefühl zu hören. Wenn es dir sagt, die Behandlung eher abzubrechen, dann könnte das durchaus der richtige Weg für dich sein. Es bedeutet ja überhaupt nicht, dass man damit "aufgibt"- sondern dass man einfach der Natur ihren Lauf lässt. Und die HAT ja Chancen. Aber diese zeigen sich oft anders, als man denkt. Und Felis' Geschichte mag ein Einzelfall sein - aber diese Einzelfälle gibt es doch öfter als man denkt. Und warum es dann auf einmal klappt, das versteht letztlich überhaupt keiner.

Ich selbst hab mich mit dem Thema schon relativ früh sehr ausführlich beschäftigt, weil ich damals einen ähnlichen Fall in der Familie hatte. Das Paar ist schließlich schwanger geworden nach ICSI - aber die Beziehung hat seitdem einen ernsten Knacks. Nicht zuletzt, weil die Frau dem Mann immer vorgehalten hatte, ER sei "schuld" (er hatte wenig bewegungsfähige Spermien). Das setzte ihn natürlich unter massiven Zugzwang und unglaublichen Druck. Nun gibt es zwar Kinder, aber das Vertrauen und die Basis dieser Beziehung hat aus meiner Sicht wirklich Schaden genommen - und zwar nicht zuletzt wegen dieser massiven Vorwürfe und wegen dem ständigen Leistungsdruck, dem er seitdem ausgesetzt war und immer noch ist.

Als ich selbst vor einigen Jahren die Pille absetzte, hatte ich auch viele Jahre sehr starke Zyklusschwankungen, so dass zeitweise tatsächlich nicht klar war, ob sich da überhaupt jemals wieder ein sinnvolles hormonelles Gleichgewicht einstellen würde. Ich war damals noch relativ jung und konnte mir daher die Zeit geben (die ich 10 Jahre später so nicht mehr gehabt hätte) - aber ich habe mir auch wegen der Geschichte dieses Paares, die sich ungefähr zur gleichen Zeit abspielte, viele Gedanken gemacht.

Es ist wirklich sehr schwer, hier eine gute Entscheidung zu treffen. MUSS man alles tun, was man tun kann? Auch wenn man selbst spürt, dass man dadurch massiv an die eigenen Grenzen kommt?

Ich denke, dass man da sehr auf sein eigenes, inneres Gefühl hören sollte und darf. Auch wenn das bedeuten könnte, sich von einem innigen Wunsch zu verabschieden. Manches - und gerade was den Körper betrifft - kann man einfach nicht erzwingen, obwohl man formal "alles versucht und alles richtig gemacht hat". Es gibt so viel, was wir noch nicht wissen, nicht verstehen - vor allem solche biologischen Dynamiken. Wir machen uns vor, mit verschiedensten Verfahren alles gut unter Kontrolle zu haben, immer noch eine Trumpfkarte im Ärmel zu haben... und müssen dann oft genug irgendwann doch eingestehen, dass das nicht stimmt.

Deswegen kannst du ruhigen Gewissens frei entscheiden. Du hast ja einiges versucht und es ist immer eine Frage der Abwägung, wie weit man noch gehen will und was man dafür aufs Spiel setzen will.

Ich wünsch dir eine gute Woche und falls du nicht mehr reinschaust - gute Feiertage! :Kuss:
 

Min

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Ja, das Leben geht manchmal komische Wege und es gibt sehr viele Geschichten, in denen Frauen dann doch noch, nach vielen Anläufen, nachdem sie schon aufgegeben hatten usw. Kinder bekommen haben. Die Natur geht ihre eigenen Wege, wie es scheint.

Die Entscheidung, keine weiteren Versuche mehr zu unternehmen, fühlt sich noch immer gut an, ich bin sogar richtig erleichtert.
Vielleicht habe ich auch unterbewusst zu große Bedenken vor dem Kinderkriegen - und es klappt deshalb nicht? Wenn ich ehrlich bin, dann spricht auch einiges dagegen: Mein großer Wunsch nach innerer und äußerer Freiheit zum Beispiel. Darin sehe ich einen Widerspruch zum Kinderkriegen, weil die Sorge um ein Kind, wenn es denn da wäre, mich belasten würde. Wenn ich nur daran denke, mit welchem Druck die Kinder heutzutage durch die Schule geschleust werden und dieses System den Rhythmus des ganzen Familienlebens mitprägt... Danach hört die Verantwortung ja nicht auf, man muss Ausbildung, Studium usw. finanzieren - dieser Verantwortung würde ich mich natürlich stellen, aber in meinen eigenen Lebensentwurf passt das nicht. Wenn es nur um mich ginge, dann würde ich gerade so viel verdienen, dass ich davon leben kann. Und einer Arbeit nachgehen, die Freude macht, nicht einer, in der man viel Geld verdient und gar keine Zeit mehr hat.

Vielleicht könnte man all dies auch irgendwie mit einem Kind gut managen - aber tatsächlich habe ich genau davor Angst, dass es mir nicht gelingt.

Wenn ich diese Angst nicht auflösen kann, ist es vielleicht wirklich besser, kinderlos zu bleiben, wer weiß. Vielleicht tut mein Körper also genau das Richtige?

Ich muss diesen Gedanken mal reifen lassen. Wenn ich mich gegen ein Kind entscheide, müsste ich das mit meinem Partner besprechen. Das wäre sicher ein Tiefschlag für ihn. Aber so weit will ich momentan nicht denken.

Eigentlich bin ich sehr froh um meine neue Leichtigkeit...
 
C

Carla82

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Liebe Min,

so trifft man sich wieder :smile:

Auch ich bin nach langer Abstinenz mal wieder hier und würde gerne deine Situation kommentieren.

Ich gehörte auch viele Jahre lang zu den Frauen, die kinderlos waren und deren Wahrscheinlichkeit auf natürlichem Weg schwanger zu werden, als sehr sehr gering einzuschätzen war. In folge dessen hat man sich sein Leben entsprechend eingerichtet. Du kennst das. Man hat viele Freunde, Hobbys, kaum Verantwortung, kann Karriere machen, reisen und tun und lassen, was immer man will. Man rechnet einfach nicht mehr damit, dass es doch noch irgendwann mal passiert und findet sich schließlich damit ab.

Bei meinem Partner habe ich daraus auch nie ein Geheimnis gemacht und für ihn war es auch nie ein Problem. Und dann geschah das Wunder schlechthin. Ich war plötzlich schwanger. Nun hab ich ein ganz wundervolles Kind und hänge dafür mehr oder weniger fest, im Strudel der berufstätigen Jungeltern, die sich erstmal mit ihrem neuen Leben und allen neuen Umständen anfreunden und eine neue eigene Identität finden muss.

Liebe Min, was ich dir sagen will ist, genieße dein Leben! Macht euch nicht unnötig Stress und die Beziehung dadurch kaputt. Es gibt heutzutage auch viele andere Möglichkeiten. Und vielleicht steht am Ende ja auch der Entschluss, tatsächlich kinderlos zu bleiben. Dafür wird euch niemand verurteilen.

Liebe Grüße,
Carla
 

Min

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Hallo alle, hallo Carla!
Danke für deine Worte. Ich arbeite weiter an mir und versuche, alles ein wenig gelassener zu sehen.
Dabei stoße ich immer wieder auf ein bestimmtes Problem, was das Zusammenleben betrifft:

Ich kann mich oft nur entspannen, wenn ich die Wohnung für mich habe. Dann gehe ich in Ruhe meinem Kram nach, auch wenn es sich um ganz Gewöhnliches handelt. Sobald dann Freund nach Hause kommt, geht das nicht mehr so gut. Ich fühle mich einerseits verpflichtet, mich dann mit ihm abzusprechen, andererseits gibt es auch Dinge, die ich in seiner Gegenwart nicht tue. Z. B. kann ich schlecht im Forum unterwegs sein, weil dieser Part meines Lebens ganz einfach niemandem bekannt ist und ich das auch für mich behalten will. Zwar liest er natürlich nicht mit, wenn ich Online bin, aber er bewegt sich auch mal durch den Flur, und dort befinder sich in einer Nische mein Arbeitsplatz. Außerdem beschleicht mich oft das Gefühl, ich müsste doch die wenige gemeinsame Zeit dann mit ihm verbringen, anstatt mich zurückzuziehen.
Irgendwie scheine ich mich auf den anderen entweder ganz oder gar nicht einlassen zu können - Ich verbringe entweder meine Zeit gerne alleine oder ganz bewusst mit einem anderen Menschen. Einfach nur zusammen in der selben Wohnung aufhalten, stört mich da komischerweise. Das Problem liegt bei mir, denn Freund genießt so etwas auch mal. Bei mir löst das manchmal ein Gefühl von Druck aus. So, als wäre ich für den anderen oder die Situation verantwortlich. Dabei erwartet niemand was von mir.

Kennt das jemand? Oder wie geht ihr mit solchen Situationen um?
 

Admina Felis

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Ja, ich kenn das Min, aber ich fühle mich deswegen trotzdem in Ordnung :)
Ich habe ein eigenes Zimmer, dahin ziehe ich mich zurück zum privaten Schreiben, Telefonieren...das weiß er und kommt dann nicht' hinterher'...
Eros ist da auch anders, er ist immer lieber mittendrin und nah dabei, auch wenn er nebenbei arbeitet, mit Freunden schreibt usw....
Aber ich meine, deswegen ist er ja nicht 'besser' oder sozialer und ich autistisch :lach:
Wir sind eben verschiedene Charaktere.
Ich genieße auch, wenn ich das Haus mal für mich habe - ich weiß noch, dass meine Mutter z.B. es fürchterlich fand alleine zuhause zu sein. Mir gefällt das gut...
Aber auch, wenn wir dann wieder alle ganz eng zusammen hocken.


Also, finde dich ok, wenn du so bist - vielleicht kannst du dir ja auch einen mehr privaten Raum zum Arbeiten schaffen ?
 

arven

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Du liebe Min

Noch vor 5 Jahren hätte ich Dir gesagt, dass ich das nicht so gut kenne. Da war ich aber auch noch bis ins unendliche anpassungsfähig:PP.
Heute kenne ich das sehr gut.

Felis hat Dir bereits gut geschrieben:
1. Du bist völlig normal damit;)....Du hast lange alleine gelebt, brauchst also Deinen Freiraum, das tun zu können, wonach Dir gerade ist.
2. Hast Du die Möglichkeit, Dir eine Ecke für Dich ganz alleine zu schaffen (wenn kein Zimmer vorhanden)? Der Flur ist ja dafür eher nicht so geeignet, da ein Durchgangsweg.

Min, für Dich ist dieses Zusammenleben wieder neu geworden- so wie es für mich wieder neu werden würde, wenn ich nach so langer Zeit alleine, wieder mit jemandem im gleichen Daheim sein würde.
Das ist nicht ohne....immer unter "Beobachtung" wenn man in der Nacht an den Kühlschrank will;-).

Aber das kommt schon gut! Du bist eine soziale und empathische Frau- auch wenn Du Deinen (verständlichen) Freiraum brauchst!
 

Mod May

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Liebe Min,

Ich kenne das sowohl von mir, als auch von ️Eisi gut. Wenn er weg ist - und das ist er immer wieder mal ein paar Tage am Stück - genieße ich durchaus auch mal die Ruhe und meine freiräume. Auch am Wochenende ziehen wir uns durchaus immer wieder in die eigenen Ecken zurück. Das tut uns beiden gut. Ich finde das überhaupt nicht schlimm, schließlich braucht auch jeder seinen eigenen Raum, seine eigene Zeit. :smile:
 
P

papergirl123

Gelöschter User
Hallo!
Ich war lange verheiratet (13 Jahre) - bin mittlerweile verwitwet, sonst wäre ich es noch ;-) und kann sagen, dass wir solche Phasen auch immer mal hatten.
Mir hat es geholften, wenn ich mir bewusst für einige Tage vorgenommen hatte, MICH zu ändern. Also besonders nette Dinge erkennen und auch sagen, Dinge die einem jetzt so normal vorkommen, dass man sie kaum noch anerkennt, bei einem neuen Freund hätte man tagelang geschwärmt...

Alleine das löst beim anderen dann auch ganz andere Reaktionen aus, und wenn die Lage dann entspannt ist kann man die Dinge, die einen stören ganz anders ansprechen.

Wir hatte lange eine Fernbeziehung (2 Jahre am Stück und immer mal wieder) und ich kenne es, dass man dann die gesamte Zeit miteinander verbringen will (manchmal auch nicht will und meint, man müsste, weil der andere das sicher will...) und denke, dass das nicht so gut ist.
Es wird einfach langweilig. Man hat nur das eine Leben und dazu gehört es eben auch, dass man mal ins Schlafzimmer geht und ein Buch liest, während der andere TV sieht oder sich an den PC setzt und der Partner macht seinen Kram.
 

Min

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Ihr Süßen,

es ist ja nicht so, dass ich kein eigenes Zimmer hätte...:smile:
Da steht ein Bett drin, meine Bücher und mein Kleiderschrank. Ein sehr schönes Zimmer, in dem ich auch regelmäßig übernachte (wir haben aber auch ein gemeinsames Schlafzimmer, dass ich gelegentlich "besuche"). Ich bin mir also durchaus bewusst, dass ich viel Freiraum brauche.

Vielmehr kann ich nicht so recht aus meiner Haut raus, mich ungezwungen zu fühlen. Ich denke, hier kann ich noch was lernen. An Ostern habe ich meine Eltern besucht. Mein Verhältnis zu ihnen ist ganz gut, aber diese Enge, dieses Kontrolliertfühlen manchmal! Meine Eltern haben sich so eingerichtet, das eigentlich kaum Platz für Wandel, Veränderung und Weiterentwicklung ist. Besonders mein Vater liebt es, alles unter Kontrolle zu haben. Du kannst nicht mal kurz in den Kühlschrank schauen, ohne dass er fragt, was du suchst (...sicher fühlst du hier mit, Arven;) ). Vielleicht fehlt mir hier einfach ein gutes Vorbild für eine gute, neue Umgangsform innerhalb meiner eigenen Beziehung.

Eigentlich liebe ich die Freiheit, aber andererseits macht sie mir auch manchmal etwas Angst.
Für meinen Vater war es zum Beispiel schon sonderbar, dass ich alleine zu Besuch gekommen bin, ohne Freund. Er würde nie ohne Frau verreisen... Witzigerweise verreisen meine Eltern auch oft zusammen, obwohl sie gegensätzliche Interessen haben und keiner recht froh damit wird. Ich glaube sie tun das, weil sie meinen es gehört so. Ups, da entdecke ich gerade eine Parallele, sieh an! :lach:

Mir hat es geholften, wenn ich mir bewusst für einige Tage vorgenommen hatte, MICH zu ändern. Also besonders nette Dinge erkennen und auch sagen, Dinge die einem jetzt so normal vorkommen, dass man sie kaum noch anerkennt, bei einem neuen Freund hätte man tagelang geschwärmt...
Papergirl, da hast du Recht! Manchmal muss man sich gezielt bewusst machen, was der andere Schönes an sich hat. Ich arbeite dran.

Heute war es mal wieder ein langer Tag in der Weiterbildung. Wir schreiben jede Woche eine Prüfung, so auch morgen. Ich mach jetzt Feierabend und kuschle mich noch kurz zu Freund auf die Couch...

Schönen Abend auch euch!


Zuletzt modifiziert von Min am 31.03.2016 - 21:47:20
 

Min

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Die letzten Tage verliefen recht ruhig, also ohne Streit. Das ist gut. :)

Gestern sind wir rausgefahren und haben im Park Tischtennis gespielt, dabei viel gelacht und Quatsch gemacht.

Er fing gestern noch einmal von der Kindersache an. Meinte, wir sollten jetzt mal bis zu Sommer ohne Stress den Dingen ihren Lauf lassen und uns dann ggf. noch einmal beraten lassen. Eine Bekannte hat ihm neulich von einer Behandlung erzählt, die ihr geholfen hat, schwanger zu werden, und nun hat er sich irgendwie in den Kopf gesetzt, dass das was für uns sein könnte. Nach meinen Recherchen würde aber auch diese Behandlung mit einer Hormongabe aulaufen, gegen die ich mich ja nun gerade entschieden habe.
Freund meinte, wir sollten trotzdem einen Fachmann befragen, weil man im Netz nicht immer verlässliche Infos bekäme. Ich habe das jetzt erst mal offen gelassen, wobei ich natürlich gegen ein unverbindliches Vorgespräch groß nichts sagen kann - es ist ja für mich noch nicht endgültig eine Entscheidung gegen das Kinderkriegen gefallen.

Allerdings habe ich mir heute Nacht schon wieder Gedanken dazu gemacht: Ich bin bald 38 und stecke in einer Weiterbildung. Die Inhalte machen mir sehr Spaß und ich würde mich gerne in diesem Berufsfeld bewerben. Wenn ich jetzt allerdings ein Kind bekäme und pausieren würde, verschlechtern sich meine Chancen trotz Weiterbildung wieder. Wer stellt schon jemanden ein, de 40 ist und dessen Weiterbildung zwei Jahre zurückliegt? Ein wenig muss ich ja auch an meine Rente denken :/
 

Mod May

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Liebe Min,

Ich verstehe deine Bedenken gut. Trotzdem würde ich dir raten, gar nicht zu sehr in diese Gedankenspirale "was wäre wenn oder wenn nicht" einzusteigen. Ich finde den Vorschlag, den dein Freund dir gemacht hat eigentlich ziemlich gut. Es spricht ja nichts dagegen, sich jetzt noch mal mindestens ein halbes Jahr Zeit zu geben und ohne Stress laufen zu lassen. Vielleicht kannst du dich dann Gedanklich auch ein wenig von diesen Druck distanzieren. Du kannst dann ja immer noch entscheiden, ob du dich dieser Behandlung noch einmal unterziehen willst oder nicht. Gegen ein unverbindliches Beratungsgespräch spricht ja tatsächlich nichts, wenn du dich davon nicht bereits unter Druck gesetzt fühlst (vom beratenden Arzt, von deinem Partner). Eine Beratung ist eine Beratung und zwingt dich zu keiner Behandlung. :smile:

Deine Weiterbildung ist sicher nicht verloren. Und solltest du wirklich schwanger werden (was man ja trotz Behandlung nicht planen kann), dann kannst du wieder neu denken und planen. Es bringt nichts, alle Eventualitäten jetzt konkret zu durchdenken. Entscheidungen musst du fällen, wenn sie konkret anstehen. Ansonsten grübelt man und grübelt und grübelt und denkt und wägt ab - und dann kommt doch alles ganz anders.

Ich glaube, am wichtigsten für dich ist, zu klären, ob du grundsätzlich ein Kind wollen würdest und dir auch vorstellen könntest, in die Mutterrolle hinein zu wachsen. Ich bin da ganz zuversichtlich, dass dir das gelingen wird, wenn du es möchtest. Und dass du DEINE Art und Weise finden wirst. Den Prototyp "gute Mutter" gibt es nicht, obwohl man es uns immer glauben machen will. ;)

Ich lese schon heraus, dass du natürlich ambivalent bist. Aber wie gesagt, Kinderwunsch ist ja kein entweder oder (eben weil man auch nicht weiß ob er sich so erfüllt wie man ihn plant), sondern eher eine Bereitschaft, ein neues Leben anzunehmen, wenn es sich ergibt. Insofern kannst du wirklich ganz gelassen bleiben, denn du hast auch ohne Kind Pläne und Perspektiven.

Gib dir und euch einfach noch Zeit. jetzt einfach mal den Druck rauszunehmen und die Sache in den nächsten Monaten einfach dem Zufall zu überlassen - das ist doch eigentlich eine gute Idee.
 

Admina Felis

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Min,

Ich habe gerade wenig Zeit und schreibe dir später oder morgen mehr dazu.

Aber weisst du, für mich klingt der letzte Satz ' ich muss an meine Rente denken ' sehr nach stringentem Elternhaus und auch 'lebensfern'

Man steht auch mit den Kindern nicht vollkommen alleine da in unserer Gesellschaft, auch bei einer Trennung nicht.
Denke daran, was dir persönlich Spaß macht im Leben, deine Vernunft wird nicht das sein, was dir 'am Ende' dein Alter bereichert.

Wegen der Planung wünscht sich dein Freund bis Sommer eine Auszeit und mehr Lockerheit - für eure Beziehung. Ich glaube, das ist wichtig, Min.
Im Sommer kannst du dich immer noch über die Methode informieren.
 

Min

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Admina Felis schrieb:
Aber weisst du, für mich klingt der letzte Satz ' ich muss an meine Rente denken ' sehr nach stringentem Elternhaus und auch 'lebensfern'

Ja, Felis, ein stringentes Elternhaus hatte ich. Da wurde wenig nur aus Spaß an der Freude gemacht. Und ich habe mich für meine Verhältnisse schon weit von dem Nützlichkeitsanspruch meines Vaters entfernt.

Eben weil ich für mein Leben den Wunsch habe, es ohne große Zwänge leben zu können, machen mir der Gedanke manchmal Sorgen, ich könnte mich in eine Situation begeben, die mich so (vollkommen) kontrolliert, wie ich es von Zuhause aus kenne.

Ich weiß, es muss nicht so kommen. Aber die Befürchtung taucht doch in meinen Albträumen gelegentlich auf...

Aber ihr habt Recht, auch May, es bringt nichts, mich in theoretischen Gedankenspiralen zu verwickeln. :smile:
 

Mod May

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Nur der Gedanke:" Was ist mit meiner Rente" - und "was mache ich mit der Weiterbildung, wenn..." ist ja auch eine Art Zwang und kontrolliert dein Leben auch. :smile:
 

Min

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Mod May schrieb:
Nur der Gedanke:" Was ist mit meiner Rente" - und "was mache ich mit der Weiterbildung, wenn..." ist ja auch eine Art Zwang und kontrolliert dein Leben auch. :smile:

Klar kann dieser Gedanke auch zu einer Art Zwang werden. Ich verstehe, was du meinst. Momentan sagt mein Rentenbescheid 160€, das ist nun wirklich nicht ausreichend, nicht einmal für eine Person. Ein kleines Auskommen brauchen wir ja alle... Ich hab manchmal einfach Sorge, unbedacht drauflos zu machen und später sagt man sich: Das hättest du dir auch vorher ausrechnen können.

Aber mal was anderes: Wie bringe ich Freund dazu, zu Hause nicht immer in Unterhosen rumzurennen? Für ihn mag es behaglich sein, nach der Arbeit die Jeans auszuziehen - mich nervt das! Ansonsten alles weiterhin entspannt bei uns. :smile:
 

Admina Felis

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Liebe Min,

bitte verzeih, aber ich musste auflachen :lach::smile:

Eros rennt hier immer in kurzen Sport - Shorts rum, was ich toll finde, da er sehr attraktive Beine hat...;)

wie du deinem nun die Unterhosen-Nummer abgewöhnen kannst ? - ich weiß es nicht - aber vielleicht, wenn du auch in Unterhosen rumläufst und er dann eine sich wundernde Anmerkung macht - du ihn von oben bis unten grinsend musterst ? ;)
 

Min

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Shorts sind ja auch deutlich besser als sone olle Unterhose.:lach:

Wenns nach mir geht, soll er lieber seinen Oberkörper freilegen. :smile:

Und wenn ich nun auch in Unterhosen rumrenne - ihm würde das vermutlich gefallen. Dann geht der Schuss nach hinten los.:oh:
 

Min

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Shorts sind ja auch deutlich besser als sone olle Unterhose.:lach:

Wenns nach mir geht, soll er lieber seinen Oberkörper freilegen. :smile:

Und wenn ich nun auch in Unterhosen rumrenne - ihm würde das vermutlich gefallen. Dann geht der Schuss nach hinten los.:oh:
 

Admina Felis

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:lach:
oder du toppst ihn und hast gar nichts an ...

Spaß beiseite, ich weiß es wirklich nicht,

du könntest einfach was sagen, nur vermutlich bekommt er das in den falschen Hals...
 

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