Der letzte Akt meiner Affäre
(Falls jemand mit dem Thema Fehlgeburt nicht umgehen kann, bitte nicht weiterlesen).
Es ging natürlich weiter, mit Liebesbekundungen, einem schönen Liebeswochenende (das erste innerhalb von über zwei Jahren) und natürlich auch dem geäußertem Wunsch nicht mehr in der "Schmuddelecke" Affäre zu stehen, sondern mit ihm in einer Beziehung zu leben. Gott, was liebe ich diesen Mann, ich war mir so sicher bei ihm!
Tja, und dann wurde ich schwanger...überraschend und ungeplant...ich wusste aber eigentlich schon wie diese Schwangerschaft ausgeht und so kam es auch. Er hat recht gelassen auf die Schwangerschaft reagiert, aber wir haben uns auch nicht groß darüber unterhalten, da die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft recht schlecht standen.
Als es soweit war ( die FG wurde medikamentös unterstützt) war er nicht da (also er war beruflich unterwegs). Er hat mir morgens eine Nachricht geschrieben und ich hörte den ganzen Tag nichts (was sonst nicht so ist), erst abends wieder, mit einer -Kopf hoch, es kommen wieder bessere Zeiten- Nachricht! Ich habe darauf geschrieben, dass es bitter ist, dass das Ganze noch nicht einmal ein Telefonat wert gewesen ist!
Daraufhin kam "er sein nicht gut in sowas" dann Funkstille, dann wieder Annäherung am Mittwoch vor Ostern, wo er mir unter anderem sagte, dass er gerade nicht weiter zur Therapie geht (da wollte er ja hin um das mit seiner Ehe zu klären)
Dann kam Ostern, welches ich mit Freunden verbrachte und wieder nicht mit ihm und mir wurde klar, dass ich alleine bin, entgegen aller Bekundungen, Versprechungen.
All das was eine Beziehung ausmacht, habe ich nicht. Ich werde in sein Leben eingepasst ohne Teil seines Lebens zu sein.
Wir waren dann am letzten Mittwoch verabredet und er musste absagen. Wir telefonierten und dort eskalierte es absolut.
Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht mehr will. Dass ich eine Partnerschaft will und er sich JETZT entscheiden soll (er hatte ja zwei Jahre Zeit) und ich seine Entscheidung eigentlich kenne, denn er hat sich entgegen aller Zusagen nicht getrennt. Er meinte dann "er lässt mich von der Leine !!!!" Ich habe noch nie etwas demütigenderes gehört -nach über zwei Jahren, ist das seine Reaktion auf meine Not bzw. Verzweiflung!-
Wir weinten beide. Ich habe ihm schwere Vorwürfe gemacht, in Form von, er hätte mir etwas vorgemacht und ich hätte in der Zeit jemanden kennenlernen können, der es ernst mit mir meint. Ich sagte, er soll in seiner Ehe bleiben! Er erwiderte nur, dass er nicht weiß, warum er nicht kann, was er will- es wäre alles so verwoben! Er hätte aber noch nie so geliebt und gewollt!
Ich habe danach alles gelöscht, seine Nummer, den Chat, Fotos! Es gibt für uns kein Happy End, wie so oft bei Affären.
Das was ich möchte, bekomme ich nicht von ihm.
Er hat Depression und ich verstehe, dass es für ihn schwerer ist, aber es gibt nichts, was über 3 Jahre (so lange weiß er schon, dass er sich trennen will) braucht um eine Trennung zu regeln.
Tja, als würde die Trennung mit dem Aussprechen beginnen! Alle Aktionen, ob es nun keine Intimität, Gleichgültigkeit, Fremdgehen, Respektlosigkeit, keine Unterstützung oder keine Unternehmungen mehr sind, das ist die Trennung eines Paares. Der Satz "Ich trenne mich" ist nur die Konsequenzen aus all den Aktionen, die meist schon lange davor begonnen haben.
Nun stehe ich vor dem großen Berg, mit dem Verlust von dem Baby und ihm, der unerwiderten Liebe, der Hoffnung und der Scham, den Selbstzweifeln fertig zu werden. Aber es wird bestimmt irgendwann besser!
Ich danke allen von Euch, die sich Gedanken gemacht und sich Zeit genommen haben. Ich wünsche Euch aus tiefstem Herzen, dass ihr das bekommt, was ihr Euch wünscht
Wir haben es verdient die erste und einzige Frau im Leben eines Mannes zu sein!