Wie deute ich ihre Signale?

Mod Banane

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Vermutlich wirst jetzt eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt haben, die nur eine Richtung kennt. Aber mal sehen.

Letztlich ist deine Botschaft: „Achte mich mehr, respektiere mich mehr, suche etwas mehr meine Nähe und sei verbindlicher.“ Sie als der emotional dominante Part wird sich schwer damit tun diesen Forderungen mittelfristig nachkommen zu können.

Deine Sensibilität wegen des Kalenders finde ich nachvollziehbar, wird aber auch nochmal besonders von dir gewichtet worden sein aufgrund eurer spezifischen Rahmenbedingungen.
 

Mod Terminator

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Vermutlich wirst jetzt eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt haben, die nur eine Richtung kennt. Aber mal sehen.
Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen, auch wenn Miss Sunshine eine sehr realistische Person ist und mich als Partner nach wie vor sehr hoch einschätzt (nur ihre Lebensprioritäten liegen eben anders). Ich bin, auch wenn mich das Thema natürlich sehr beschäftigt, gar nicht mehr so sehr aufgewühlt dabei. Ich mache ihr ja den Stress nicht in der Hoffnung, dass sie ein anderer Mensch wird und alles von Grund auf ändert, so naiv bin ich nicht. Ich will nur nicht mehr so tun, als wäre für mich alles super so wie es ist.

Letztlich ist deine Botschaft: „Achte mich mehr, respektiere mich mehr, suche etwas mehr meine Nähe und sei verbindlicher.“ Sie als der emotional dominante Part wird sich schwer damit tun diesen Forderungen mittelfristig nachkommen zu können.
Dessen bin ich mir ja bewusst und wollte auch nichts fordern in dem Sinne. Hm...eigentlich wollte ich es wirklich anders rüberbringen bei ihr, nämlich eher so: "ich fühle mich von dir nicht genug geachtet und für mein Empfinden suchst Du nicht genug Nähe oder Verbindung, um mir das gute Gefühl einer wirklich tollen Beziehung geben zu können."
Damit wollte ich gar keinen Imperativ verbinden, ich weiß ja, dass sie das eh nicht wird ändern können.

Aber ich will ihr mitteilen, dass es mir generell zu wenig ist und ich das so wahrnehme und das eben auch nicht ändern kann. Es ist quasi eine Art Statusmitteilung, auch ein bisschen, um meinerseits einen möglichen Weg vorzubereiten, der irgendwann Distanz zu ihr sucht. Kann aber sehr gut sein, dass sie das eher so auffasst wie Du, wie einen verzweifelten Appell.

Wie könnte es sich überhaupt noch positiv entwickeln:

1. Sie ändert zwar nicht ihre innere Einstellung unserer Beziehung gegenüber, will mich aber auch nicht verlieren. In dem Fall könnte es sein, dass sie, um mir ein besseres Gefühl zu geben, wieder ein bisschen mehr gibt. Das wiederum könnte mir dann auch ttsächlich ein besseres Gefühl geben und dadurch glätten sich die Wogen und ich werde wieder innerlich zufriedener. Ein bisschen ist es schon so, weil sie unter der Woche deutlich mehr und öfters Kontakt sucht.

2. Ich selbst bin zufriedener, weil ich mich eben nicht mehr verstelle, um es für sie passend zu machen. Ich bin dadurch einfach mehr in meiner Mitte, meckere manchmal ein wenig und wir haben halt auch mal einen kleinen Streit, was ja an sich nichts schlimmes ist. Blöd für mich war vor allem, dass ich meine kleinen Unzufriedenheiten mit mir selbst im Geheimen ausgemacht habe, während sie überhaupt nichts mitbekommen hat. Durch die "offenere" Kommunikation könnte sich mein eigenes Gefühl verbessern und dadurch könnte ich die Beziehung vielleicht irgendwie entspannter geniessen - keine Ahnung, klingt etwas schwurbelig alles, aber ich hab so ein Gefühl :lach:

3. Ich könnte mich auch tatsächlich in Zukunft etwas abwenden meinerseits, sie wüßte dann auch warum, und eventuell finden wir dadurch doch noch eine bessere Balance.

Ansonsten würde es eben so laufen, dass ich immer öfters meckere und unzufrieden bin, sie mich dadurch als immer anstrengender und unmännlicher empfindet und einer von uns irgendwann entnervt das Handtuch wirft.

Soweit ist es noch lange nicht - trotzdem habe ich das erleichterte Gefühl, nicht mehr festzustecken in einer etwas unehrlichen Haltung.
 

Mod Banane

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Soweit ist es noch lange nicht - trotzdem habe ich das erleichterte Gefühl, nicht mehr festzustecken in einer etwas unehrlichen Haltung.
Das verstehe ich natürlich, weil du dich ja die ganze Zeit über ein Stückweit verleugnet hast und nunmehr zu dir stehst.

Warten wir mal ab was passiert. Das wird jetzt auf euer beider Seiten eine Eigendynamik entfalten und seinen Weg gehen.
 
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Mod Terminator

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Das verstehe ich natürlich, weil du dich ja die ganze Zeit über ein Stückweit verleugnet hast und nunmehr zu dir stehst.

Warten wir mal ab was passiert. Das wird jetzt auf euer beider Seiten eine Eigendynamik entfalten und seinen Weg gehen.
Ja Banane, ich bin froh über diese Dynamik, auch wenn es irgendwann zu einem Ende führen sollte.

Ich muss hier manchmal an den Ema denken: er hätte, wenn er seinen Frame weiter gehalten hätte, ja vielleicht ohne große Probleme lange Jahre dieses Freundschaft Plus Ding mit seiner Prinzessin aufrecht halten können. Aber Ema ist ein anderer, zugewandterer Typ als sie und allein dadurch hätte 1. er sich dauerhaft verbiegen müssen und 2. hätte er von Prinzessin dennoch nie das bekommen, wonach er eigentlich sucht, nämlich eine tolle, vollwertige Beziehung.

Bei mir ist es zwar anders, denn Miss sunshine bekennt sich ja eindeutig zu uns und liebt mich aufrichtig. Dennoch bin ich der zugewandtere von uns und dadurch der „schwächere“ Part, und auch ich bekomme ja nicht gefühlt nicht genug Beziehung.

Ich könnte genau das, was wir jetzt haben, vielleicht noch viele Jahre erhalten, mit leichtem Abwärtstrend. Das was ich jetzt anleiere, ist eine Art Stresstest, der mir Auskunft gibt, ob es vielleicht doch noch anders gehen könnte oder eben nicht. Ich teste, wie sie auf einen zickigeren Arnie reagiert und wie es mir selbst geht, wenn ich unverstellter agiere. Dadurch erfahre ich schneller, ob unsere Beziehungskompatibilität füreinander dauerhaft ausreichend ist oder eben nicht.

Hätte ich weiter gemacht wie bisher, würde es keine Erkenntnisse geben - ich möchte aber eben diese Erkenntnisse bekommen, auch wenn sie mir vielleicht nicht gefallen.

Was mich wirklich interessieren würde: habe ich selbst möglicherweise einen krassen Denkfehler? Mache ich mir hier gerade was vor? Oder ist das, wie ich es hier beschreibe, schon logisch und sinnvoll? Ganz sicher bin ich nämlich nicht :lach:

Arnie
 

Jaeger8x57

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Das was ich jetzt anleiere, ist eine Art Stresstest

Hi Arnie,
ich kann gut nachvollziehen wie du das meinst, von außen betrachtet komme ich allerdings zu einer etwas anderen Bewertung der Situation.
In meinen Augen testest du mit diesem "zickigen" Verhalten nicht unbedingt eure Beziehungskompatibilität, sondern ihre Bereitschaft dich in einer Schwäche zu "ertragen", in gewisser Weise die Führung auf eurem gemeinsamen Weg zu übernehmen.

"Kalender-Gate" interpretiere ich so: du hast im Moment einen Mangel, bist nicht in deiner Mitte, etwas drückt auf einen wunden Punkt.
Du spürst das natürlich, ob es etwas mit deiner Partnerin und der Beziehung zu tun hat oder eine, von irgendwo anders herrührende, Unsicherheit darstellt weiß ich nicht.
Das führt dich in einen Zwiespalt. Auf der einen Seite wünscht du dir von deiner Partnerin aufgefangen und gestützt zu werden, einfach das energieintensive Frühwarn- und Abwehrsystem um Herz und Seele mal herunterfahren und sich halten lassen. Auf der anderen Seite weißt du aus guter Erfahrung heraus das du mit hoher Wahrscheinlichkeit die Anziehung zwischen euch nachhaltig beschädigst, solltest du dich zu lange diesem Zustand hingeben.

In meinen Augen könnte der Kalender ein Versuch gewesen sein dir Zeit zu verschaffen indem du dir eine Rückversicherung in Form einer Wasserstandsmeldung einholst.
Denn hätte sie anders reagiert, etwa indem sie es fast schon zelebriert hätte, in deinem Beisein einen anderen Platz für den Kalender zu suchen, so das ausgeschlossen ist das er nochmal vom Wochenplaner verdeckt werden kann,
vielleicht noch in Wort und Tat ein paar Aufmerksamkeiten und Liebesbekundungen in den nächsten Tagen hinterhergeschoben, dann hättest du ganz entspannt bleiben können in dem Wissen das trotz deiner inneren Schieflage, sie auf jeden Fall trotzdem noch der Teil mit den größeren Gefühlen ist.

Das hat sie aber in der Form nicht getan. Ich zweifel nicht daran das sie sich unbedingt zu dir bekennt und dich liebt, auf mich macht es den Eindruck, dass sie zur Zeit zwar schon spürt das nicht mehr sie es ist die auf Zehenspitzen steht sondern andersherum, das aber noch im Rahmen ist.
Solche Phasen werden sich realistischerweise ja auch gar nicht vermeiden lassen, auch der tollste Kerl hat mal eine schwere Zeit.

Jetzt stellt sich für mich die Frage woher kommt deine Unsicherheit ihr gegenüber? Du schreibst hier zwar das du auch mit dem Ende der Beziehung leben könntest aber auf der anderen Seite suchst du oft ihre Rückbestätigung das es eben nicht langsam dem Ende zugeht.
Du scheinst da sehr feine Antennen zu haben, ich kenne das nur zu gut.
Auch ich habe meiner Ex mein ungutes Gefühl in Hinblick auf die Zukunft unserer Beziehung mitgeteilt, zu einem Zeitpunkt an dem es ihr, nach eigener Aussage, noch gar nicht bewusst gewesen ist das wir längst auf den Abgrund zugesteuert haben.

Banane hat es ja schon gesagt, solche Gespräche in denen die eigene Unsicherheit und Bedürftigkeit offengelegt werden, führen wohl leider immer zu einer sich immer weiter selbst verstärkenden, selbsterfüllenden Prophezeiung.
Eventuell war ja zwischen euch überhaupt nichts im Argen und deine Sorgen rühren aus einem ganz anderen Bereich.
Jetzt beobachtet dich Miss S. aber als jemanden der nicht mehr in sich ruht, der ins straucheln Gerät und die Beziehung plötzlich nicht mehr als Bereicherung genießt sondern als Stütze brauchst.

Ich könnte genau das, was wir jetzt haben, vielleicht noch viele Jahre erhalten, mit leichtem Abwärtstrend.
Mit dieser Aussage bin ich überhaupt nicht einverstanden. Warum solltest du so über eure Beziehung denken? Warum muss sich Miss S. jetzt entscheiden entweder zu akzeptieren das der Arnie eben der bedürftige ist oder dem Abwärtstrend seinen Lauf zu lassen?

Wäre es nicht viel sinnvoller zu ergründen was in deinem Innern im Argen liegt und es zu bearbeiten? So dass eure Beziehung wieder das Tüpfelchen auf dem i in deinem Leben sein kann. Denn eine Sache haben wir wohl alle gelernt: du bist der einzige Mensch auf den du dich verlassen kannst und der dir wirklich helfen kann.
Miss S. ist nicht dafür verantwortlich ob es dir gut geht, zumindest nicht in erster Linie. Sie bekennt sich doch zu dir und sagt das sie dich liebt, dann schaffe doch die Voraussetzungen dafür das du ihr mit einer solchen zufriedenen und kraftvollen Ausstrahlung gegenüber trittst das sie wieder zu dir aufschauen kann.
Es ist nun mal Fakt das sich Frauen nicht für die Strapazen interessieren die einem Mann auf seinem Weg begegnen, sie stehen an der Ziellinie und suchen sich die Gewinner aus.

Wäre es nicht eine Möglichkeit gewesen die Sache mit dem Kalender mit Distanz zu beantworten? Mich hätte das ohne Frage ebenso gewurmt. Was wäre passiert wenn du stattdessen den Fokus weg von ihr auf deine Hobbys, Interessen und Träume gelegt hättest? Irgendwann hätte sie vielleicht kund getan das sie das Gefühl hat das du dich zurück ziehst.
Das wäre doch der beste Moment gewesen sie darauf hinzuweisen das du ihr einmal erklärt hast wie wichtig dir dieser Kalender als Geschenk und Symbol eurer Liebe und eures Zusammenhaltes ist und sie trotzdem nicht die Achtung vor deinen Gefühlen aufgebracht hat und zeitnah einen 2. Nagel für den Wochenplaner eingeschlagen hat.
Das hätte doch eine super Dynamik entfalten können, der Ball läge in ihrer Hälfte und sie müsste sich darum bemühen seinen Fokus wieder stärker auf sich zu bekommen.
 

Admina Felis

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Lieber Arnie,

als ich das Kalender-Dilemma im weiteren Verlauf gelesen habe dachte ich ' oje, oje :S' - ...

ich kann das sehr gut verstehen,dass dich das gestört hat wie sie mit dem Kalender umgeht, dich enttäuscht hat -
wäre bei mir genauso...

meine Reaktion wäre nach dem ganzen Wissen über zwischenmenschliche Mechanismen, Muster usw. , was ich hier lernen durfte ,gewesen, dass ich ihr einfach keine solchen Pärchen Sachen mehr schenken würde, wenn sie so damit umgeht. Demnächst gibt es dann einen Wochenplaner vom Supermarkt vom Einkauf mitgebracht oder halt gar keinen Kalender.

das gar nicht mal aus strategischen Gründen, sondern um mein Gefühl mir selbst gegenüber im richtigen Selbstwert Rahmen zu halten, meine Souveränitöt so zu wahren, dass ich mich noch wohlfühle.

du kommst da doch leider schon ziemlich bedürftig rüber, durch das mehrmalige darauf Hinweisen usw..was bei ihr entweder Rücksicht aus Mitleid oder Gernevtsein/ Ignoranz auslösen wird. was zum Glück gerade nur den Kalender betrifft, doch dahinter steht ja mehr- und das wird sie spüren. nur nicht in der Form, in der du beabsichtigst.
 

Mod Terminator

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Hi Felis und Jaeger,

danke für Eure Einschätzungen! :) Irgendwie fühl ich mich in meinen Motiven ja ein bissl falsch verstanden, darum geh ich mal en Detail auf Eure Gedanken ein, Felis zuerst:

ich kann das sehr gut verstehen,dass dich das gestört hat wie sie mit dem Kalender umgeht, dich enttäuscht hat -
wäre bei mir genauso...
Ja, und genau darum geht es mir momentan auch, dass ich Impulse der leichten Enttäuschung/Kränkung nicht länger unterdrücken will in meiner Beziehung, was ich ja lange gemacht habe, um ja nicht umsouverän oder bedürftig zu wirken.
...Demnächst gibt es dann einen Wochenplaner vom Supermarkt vom Einkauf mitgebracht oder halt gar keinen Kalender. Das gar nicht mal aus strategischen Gründen, sondern um mein Gefühl mir selbst gegenüber im richtigen Selbstwert Rahmen zu halten, meine Souveränität so zu wahren, dass ich mich noch wohl fühle.
Hier sind wir beide unterschiedlich, Felis, für mich stellt es sich anders dar: ich zb fühle mich wohler, wenn ich hier für meine sekundären "Werte" (ein schönes Geschenk gehört einigermassen gewürdigt) einstehe und das offen kommuniziere. Und ich fühle mich wohler, einen leichten Ärger, wenn er aufkommt, nicht mehr zu verbergen (auch nicht aus Gründen von Wahrung meiner Souveränität, die ja in Wahrheit gar nicht mehr vorhanden ist, sobald ich mich ärgere).

Was ich gemacht habe, hab ich gemacht, um mich selbst wohler zu fühlen und mit mir im reinen zu agieren: ich habe den Planer über meinem Kalender hängend gesehen und mich halt darüber geärgert, ich hatte schlechte Gefühle. Hätte ich das für mich behalten, hätte ich bis zum Jahresende wahrscheinlich immer wieder Ärger bei meinen Besuchen darüber empfunden. Jetzt ist es raus, sie mag darüber gerne den Kopf schütteln (was ich sogar aus ihrer Sicht verstehen kann), aber ich habe mir Ausdruck verliehen und sie wird mir dieses Bild wahrscheinlich in Zukunft ersparen;).
du kommst da doch leider schon ziemlich bedürftig rüber, durch das mehrmalige darauf Hinweisen usw..was bei ihr entweder Rücksicht aus Mitleid oder Gernevtsein/ Ignoranz auslösen wird.
Ja, dessen bin ich mir bewusst, wahrscheinlich beides. Ich bin eben auch leider ein ganzes Stück bedürftiger als sie in unserer Verbindung, möchte generell mehr Nähe, mehr Verbindung. Ich weiß, dass man es nicht erfordern kann, das habe ich auch nicht getan. Ich wollte ihr aber nicht verbergen, dass ich halt momentan mit einigem unzufrieden bin, ich wollte dem einfach Ausdruck verleihen. Mir liegt nicht daran, den Jetzt-Zustand zu erhalten und eine möglichst gute Figur in ihren Augen zu machen, sonst würde ich natürlich Strategieren.

Vielleicht leite ich einfach jetzt langsam eine Entwicklung ein, an deren Ende ich mich trennen werde (wenn sie nicht vorher längst entnervt davonläuft;)). Irgendwann muss ich es ja mal kommunizieren, dass für mich der Motor ein Störgeräusch macht. Ich will nicht noch ein komplettes Jahr meine Enttäuschungen für mich behalten, Miss Sunshine bis zuletzt in Sicherheit und Ahnungslosigkeit wiegen und mich dann irgendwann doch aus völlig heiterem Himmel, am besten noch mit warmen Wechsel, verabschieden.

Wenn ich das irgendwann tue, dann mit dem Gefühl, dass ich es eben auch vorher eindeutig kommuniziert habe, verstehst Du? Ich finde das nur fair.

Wie sollte man denn sonst überhaupt agieren, wenn man wirklich am Grübeln ist ob es so passt, wenn man nicht mehr Strategieren möchte in einer dauerhaften Beziehung, ohne, dass man halt auch mal ein bissl die Hosen runter lässt und klar sagt, "hey, das ist mir gerade zu dünn, das entspricht so nicht meinen Vorstellungen von einer Beziehung - Ich weiss, Du wirst Dich da eh nicht ändern können, aber jetzt gerade fängt es bei mir halt an, zu kippen. Ist leider so und ich fühl mich gerade nicht besonders gut deswegen."
...was zum Glück gerade nur den Kalender betrifft, doch dahinter steht ja mehr- und das wird sie spüren. nur nicht in der Form, in der du beabsichtigst.
Doch, genau das beabsichtige ich gerade bei ihr - sie darf mal richtig klar spüren, dass ich gerade generell hadere mit unserer Verbindung, ich hab das relativ klar gemacht am Wochenende. Das wird sie beschäftigen und sie wird sich vielleicht nun selbst zurückziehen, weil es für sie anstrengend und nervig ist und ich umsouverän und unattraktiv rüberkomme.

Aber eventuell beschliesst sie auch, dass sie das trotzdem will mit uns, und dann hätten wir die Chance auf eine Beziehung, die vielleicht kein bisschen besser, aber dafür etwas wahrhaftiger ist als bisher und in der ich mehr in meiner Mitte bin, auch mit meinen Schwächen und kleinen Empfindlichkeiten, die nun mal zu mir gehören.
 

Mod Terminator

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So, jetzt antworte ich noch auf den Jaeger - mann dieses Homeoffice, ich hab zuviel Zeit gerade:lach:.
In meinen Augen testest du mit diesem "zickigen" Verhalten nicht unbedingt eure Beziehungskompatibilität, sondern ihre Bereitschaft dich in einer Schwäche zu "ertragen", in gewisser Weise die Führung auf eurem gemeinsamen Weg zu übernehmen.
Guter Punkt, diese Bereitschaft wird auch empfindlich getestet, finde ich aber nicht falsch. Ich habe es sehr lange immer "passend" für sie gemacht und ihr ein gutes Gefühl gegeben, jetzt zeigt sich, ob der zickige Arnie auch zumutbar ist für sie. Wenn wir wirklich mal miteinander alt werden wollen, ist es höchste Zeit, das auch mal zu testen. Was das mit Führung zu tun hat, verstehe ich gerade nicht, aber man ist ja oft in seiner eigenen Sache völlig blind.:cry
"Kalender-Gate" interpretiere ich so: du hast im Moment einen Mangel, bist nicht in deiner Mitte, etwas drückt auf einen wunden Punkt.
Ja, einen Mangel habe ich, das erkennst Du gut. Trotzdem fühle ich mich total in meiner Mitte, nämlich weil ich sozusagen den Mut habe, meine Beziehung zu riskieren, um mich nicht verstellen zu müssen, verstehst Du was ich meine? Meine Mitte ist momentan, dass ich mich nicht gut fühle, und meine Beziehung hat hier schon was mit zu tun. Aus der eigenen Mitte rücke ich ja nur dann heraus, wenn ich mich für Miss Sunshine verstelle und meine echten Impulse unterdrücke. Aber es ist sicher auch so, dass ich mich gar nicht so auf meine Beziehung fokussieren würde, würde ich zb gerade als Führungsperson die Coronakrise organisieren müssen.:lach:
Auf der einen Seite wünscht du dir von deiner Partnerin aufgefangen und gestützt zu werden, einfach das energieintensive Frühwarn- und Abwehrsystem um Herz und Seele mal herunterfahren und sich halten lassen. Auf der anderen Seite weißt du aus guter Erfahrung heraus das du mit hoher Wahrscheinlichkeit die Anziehung zwischen euch nachhaltig beschädigst, solltest du dich zu lange diesem Zustand hingeben.
Ja, da hast Du leider recht, die Anziehung fährt momentan natürlich nach unten. Ich weiß nur einfach nicht, wie ich sonst agieren soll? Ich bin definitiv unzufrieden, soll ich das immer wieder wegdrücken und so tun als wäre alles super für mich? Dann wäre die Anziehung zwar nicht beschädigt, aber mir würde es ja nicht besser gehen. Ich empfinde das echt als Zwickmühle gerade.
indem du dir eine Rückversicherung in Form einer Wasserstandsmeldung einholst.
Denn hätte sie anders reagiert, etwa indem sie es fast schon zelebriert hätte, in deinem Beisein einen anderen Platz für den Kalender zu suchen, so das ausgeschlossen ist das er nochmal vom Wochenplaner verdeckt werden kann,
vielleicht noch in Wort und Tat ein paar Aufmerksamkeiten und Liebesbekundungen in den nächsten Tagen hinterhergeschoben, dann hättest du ganz entspannt bleiben können in dem Wissen das trotz deiner inneren Schieflage, sie auf jeden Fall trotzdem noch der Teil mit den größeren Gefühlen ist.

Das hat sie aber in der Form nicht getan.
Hm, ja, doch, sie hat das schon getan, bzw war sie dabei, einen neuen Platz zu suchen, aber ich habe sie gestoppt dabei, weil es ja viel zu erzwungen wäre. Sie hat auch durchaus danach genau das gemacht mit Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit und es gab sogar Liebesbekundungen innerhalb eines bestimmten Rahmens, so dass es nicht übertrieben wirkt - da hat sie ein gutes Feingefühl für:). Trotzdem bin ich der mit den größeren Gefühlen, das weiß ich aber schon etwa seit 5 Jahren;). Es ging mir aber nicht darum, von ihr Bestätigung zu bekommen, sondern meinen echten Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
Jetzt stellt sich für mich die Frage woher kommt deine Unsicherheit ihr gegenüber? Du schreibst hier zwar das du auch mit dem Ende der Beziehung leben könntest aber auf der anderen Seite suchst du oft ihre Rückbestätigung das es eben nicht langsam dem Ende zugeht.
Ich glaube, hier liegst Du falsch - ich bin nicht unsicher, ich bin unzufrieden. Ich suche nicht Bestätigung, weil ich unsicher bin ihrer Gefühle, sondern ich wünsche mir in einer Beziehung generell mehr Kontakt, Nähe und Verbindung. Für mich ist das wichtig, es ist einfach die Art, wie ich mir eine schöne Beziehung vorstelle. Es muss nicht bis zum Ende Wolke 7 sein, aber ich hab auch keine Lust auf immer mehr Distanz und Pragmatismus mit den Jahren - ich bin ein künstlerischer, kreativer Typ, da muss einfach etwas mehr gehen:).
Wäre es nicht viel sinnvoller zu ergründen was in deinem Innern im Argen liegt und es zu bearbeiten? So dass eure Beziehung wieder das Tüpfelchen auf dem i in deinem Leben sein kann.
Ja, solche Themen interessieren mich auch und vielleicht ist da was dran. Die Frage ist schon fast philosophisch, ob wir nicht alle eh alleine sind und man auch eine "halbe" Beziehung einfach als Bereicherung empfinden kann? Aber schau mal, der Banane zb hat eine Beziehung, die um ein Vielfaches enger ist, mit Zusammenziehen, Heirat und grossen Plänen bis ins Alter. Er steht dazu, das ist sein Ding, er ist ein Familienmensch und würde sich mit dem, was ich gerade mit Miss Sunshine haben, nie zufriedengeben (wenn er sich auch manchmal etwas mehr Freiheiten wünscht;)). Deswegen ist er weder unsicher noch in einer Krise, nur weil er sich eine engere Partnerschaft wünscht.
Bei mir muss es gar nicht mal soo eng sein, aber momentan ist es mir zu wenig Partnerschaft in meinem Leben, wenn man sich nur einmal die Woche sieht. So sehe ich es momentan.

Sicherlich übertreibe ich momentan ein wenig, weil ich noch ein wenig in innerer Aufruhr bin und solche grundsätzlichen Gedanken über die eigene Situation immer sehr schwierig auszudrücken sind.

Ich weiß, vieles passt super mit Miss Sunshine und ich finde immer noch, sie ist eine tolle Frau. Mein Plan ist eigentlich denkbar einfach: wenn ich unzufrieden bin oder es mir mal nicht so gut geht, äussere ich das nun immer mal wieder (nicht immer, ausserdem bin ich ja nicht ständig unzufrieden). Dadurch geht ein Teil der Anziehung verloren. Aber ich bin "echter" und vielleicht dadurch doch irgendwie ausgeglichen, weil mehr in meiner Mitte. Miss Sunshine bekommt dadurch die Chance, mehr vom wahren Arnie kennenzulernen und wir beide können entscheiden, ob wir uns auch auf einer "offeneren" Ebene immer noch so super finden wie bisher. Klingt das so falsch?

Arnie
 

Admina Schneewittchen

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Hallo lieber Arnie,

ich möchte dir kurz meine Sicht schreiben: Ich persönlich finde es sehr gesund, was für ein Prozess gerade in dir abläuft. Wenn du deine Gefühle ausschließlich mit dir alleine ausmachst oder sie gar verleugnest, dann kannst auf Dauer (!) krank dabei werden. Kein Psychologe/Therapeut wird dir empfehlen, dauerhaft in Gänze zu strategieren, einfach deshalb, weil es bezogen auf psychische Gesundheit und dann auch körperliche Gesundheit keine guten Konsequenzen für einen Menschen hat, wenn er alles schluckt, nur um vermeintlich nicht in die Subi-Schiene zu rutschen. Das Zauberwort ist, finde ich, die selektive Authentizität, was ja nichts anderes bedeutet, als eben nicht jeden kleinsten Ärger unreflektiert herauszuballern oder dem Partner jeden Winkel seiner Seele zu offenbaren, aber es bedeutet eben auch nicht alles zu schlucken und letztendlich auf Dauer sich selbst zu verleugnen. Wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift und ich bin mir sehr sicher, dass du die richtige Dosis triffst und dass ein unreflektiertets dauerhaftes (!) Herausbrechen deiner Gefühle ganz und gar nicht deiner Art entspricht. Diese Gefahr besteht hier nicht.

Es gibt Menschen, die legen ihrem Partner alles nieder und stellen Forderungen und es gibt Menschen, die trauen sich keine einzige Erwartung zu formulieren, was beides nicht gut ist. Den einen müsste man ermutigen, etwas langsamer zu machen und manches eher für sich abzumachen (oder mit guten Freunden etc) und den anderen kann man nur ermutigen, sich mitzuteilen.

Was ich damit sagen will ist, dass es individuell verschieden ist, was man empfehlen kann. Und eine dauerhaft strategische Haltung sehe ich in einer Beziehung keinesfalls als ein gesundes Ziel an, weil es unauthentisch ist und das ständige Zurückhalten seiner Gefühle und wahren Wünsche eben krank machen kann (s.o.).

Eine gute Streitkultur gehört im Grunde zu jeder gesunden Beziehung und eine stabile Beziehung wird sicherlich verkraften können, wenn ein Arnie mal seinen Ärger kund tut oder anfängt, sich bezogen auf seine Wünsche zu emanzipieren. Und wenn es diese Beziehung nicht verkraftet, dann müsste man weiterziehen und den Zeitpunkt würdest du sicherlich erkennen. So weit sehe ich euch da noch lange nicht.

:smile:
 

Mod Terminator

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Hallo lieber Arnie,

ich möchte dir kurz meine Sicht schreiben: Ich persönlich finde es sehr gesund, was für ein Prozess gerade in dir abläuft. Wenn du deine Gefühle ausschließlich mit dir alleine ausmachst oder sie gar verleugnest, dann kannst auf Dauer (!) krank dabei werden. Kein Psychologe/Therapeut wird dir empfehlen, dauerhaft in Gänze zu strategieren, einfach deshalb, weil es bezogen auf psychische Gesundheit und dann auch körperliche Gesundheit keine guten Konsequenzen für einen Menschen hat, wenn er alles schluckt, nur um vermeintlich nicht in die Subi-Schiene zu rutschen. Das Zauberwort ist, finde ich, die selektive Authentizität, was ja nichts anderes bedeutet, als eben nicht jeden kleinsten Ärger unreflektiert herauszuballern oder dem Partner jeden Winkel seiner Seele zu offenbaren, aber es bedeutet eben auch nicht alles zu schlucken und letztendlich auf Dauer sich selbst zu verleugnen. Wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift und ich bin mir sehr sicher, dass du die richtige Dosis triffst und dass ein unreflektiertets dauerhaftes (!) Herausbrechen deiner Gefühle ganz und gar nicht deiner Art entspricht. Diese Gefahr besteht hier nicht.

Es gibt Menschen, die legen ihrem Partner alles nieder und stellen Forderungen und es gibt Menschen, die trauen sich keine einzige Erwartung zu formulieren, was beides nicht gut ist. Den einen müsste man ermutigen, etwas langsamer zu machen und manches eher für sich abzumachen (oder mit guten Freunden etc) und den anderen kann man nur ermutigen, sich mitzuteilen.

Was ich damit sagen will ist, dass es individuell verschieden ist, was man empfehlen kann. Und eine dauerhaft strategische Haltung sehe ich in einer Beziehung keinesfalls als ein gesundes Ziel an, weil es unauthentisch ist und das ständige Zurückhalten seiner Gefühle und wahren Wünsche eben krank machen kann (s.o.).

Eine gute Streitkultur gehört im Grunde zu jeder gesunden Beziehung und eine stabile Beziehung wird sicherlich verkraften können, wenn ein Arnie mal seinen Ärger kund tut oder anfängt, sich bezogen auf seine Wünsche zu emanzipieren. Und wenn es diese Beziehung nicht verkraftet, dann müsste man weiterziehen und den Zeitpunkt würdest du sicherlich erkennen. So weit sehe ich euch da noch lange nicht.

Wow Schneewittchen,

was für ein Wahnsinnspost! Ich fühle mich gerade zu 100% verstanden, ganz genau das ist es, was mich umtreibt und momentan motiviert. Das hilft mir sehr, dass Du auch das mit dem "krank werden" als Gefahr beschreibst, denn vielleicht hat sich etwas Ähnliches sich vor ein paar Wochen abgezeichnet: ich war noch dabei, meine Wünsche zu unterdrücken und hab schlechte Gefühle in mich hineingetan, darüber ging es mir immer schlechter, bis hin zu Schlafstörungen und so - es hat irgendwas nicht gestimmt, das habe ich ganz deutlich im Inneren gefühlt. Daher der Wunsch nach authentischerem Verhalten meinerseits, auf auf ein Beziehungsrisiko hin.

Dein Post bestätigt mich nun in meinem Weg und ich glaube auch nicht, dass ich es jetzt total übertreiben werde auf Dauer - eigentlich bin ich nämlich ein ziemlich zufriedener Mensch:)

Übrigens hat mich vor einer Stunde völlig unüblicherweise Miss Sunshine angerufen und wollte ein wenig plaudern. Das hat mich sehr gefreut, ganz sicher ist das nun eine kleine schöne Geste von ihr mir gegenüber - klar, sicherlich nicht aus einem eigenen Bedürfnis nach Kontakt heraus, aber aus dem Wunsch, mir gute Gefühle zu bescheren, was ihr voll gelungen ist.
 

Admina Schneewittchen

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Uia, das freut mich jetzt voll, dass du mit meinem Post was anfangen kannst! :smile::herz:

Das hilft mir sehr, dass Du auch das mit dem "krank werden" als Gefahr beschreibst, denn vielleicht hat sich etwas Ähnliches sich vor ein paar Wochen abgezeichnet: ich war noch dabei, meine Wünsche zu unterdrücken und hab schlechte Gefühle in mich hineingetan, darüber ging es mir immer schlechter, bis hin zu Schlafstörungen und so - es hat irgendwas nicht gestimmt, das habe ich ganz deutlich im Inneren gefühlt.
Ja, das wundert mich ganz und gar nicht. Ich bin froh, dass du das gespürt hast und dann recht zügig gehandelt hast, indem du gesunderweise authentischer geworden bist. Weil, wenn man das über länger Zeit ignoriert, dann können sich (psycho-)somatische Symptome etablieren und irgendwann weiß man gar nicht mehr, was dazu geführt haben könnte und dann wird es umso schwerer, da erstmal ranzukommen und dann wieder rauszukommen.

Strategisches Verhalten hat ja Grenzen und ist für Krisenzeiten gedacht (wenn man unbedingt ein ExBack will, oder sonstwie ein starkes Ungleichgewicht eingetroffen ist, welches man beheben möchte), aber nicht auf eine dauerhafte Verhaltensweise in einer langen Beziehung angelegt.

Wir geben uns als Psychologen reichlich Mühe, solche Dynamiken und möglicherweise falsch verstandenen und umgesetzten Glaubenssätze in ein gesundes, rechtes Licht zu rücken. Und ganz vielen geht es so, dass sie meinen, sie müssten und sollten sich so und so verhalten und entfernen sich dabei von ihrem eigenen Inneren immer mehr, was dann eben krank machen kann oder mindestens zu einem starken Unwohlsein führt. So weit soll es gar nicht kommen, weil wenn sich sowas über Jahre eingegraben hat, dann ist es schwer, einen Menschen wieder zu sich selbst zu führen, dass er seine eigenen Wünsche und Gefühle erstmal wahrnimmt und dann angemessen (selektive Authentizität) ausdrücken kann. Und jemand als Partner, der grundsätzlich psychisch gesund und stabil ist und reflektiert, der wird da im Grunde auch nichts Schlimmes bei sehen, sondern hat ja die Möglichkeit, dich besser kennenzulernen, auf dich einzugehen, wenn er es freiwillig möchte und solange es seine eigenen Grenzen nicht überschreitet (möglicherweise steigt sogar die Intensität und Tiefe in der Beziehung). Und in diese Sparte zähle ich übrigens deine Sunshine, auf Basis dessen, was ich hier alles über sie gelesen habe. Und das hier:

Daher der Wunsch nach authentischerem Verhalten meinerseits, auf auf ein Beziehungsrisiko hin.

Das sehe ich gerade als das Gegenteil von subdominant. Du gehst ein Beziehungsrisiko ein, weil du dich selbst ernst und wichtig nimmst. Du stellst nicht die Beziehung ohne Wenn und Aber über alles, sondern zeigst, dass dir die Beziehung wichtig ist, nimmst dich selbst aber dabei ernst und wichtig, weil es dir wichtiger ist unterm Strich dich nicht selbst zu verleugnen. Besser geht es doch gar nicht :smile:! Da hätte ich als Partner(in) sehr viel Respekt davor und würde auch merken, dass es Grenzen gibt.

Das hat mich sehr gefreut, ganz sicher ist das nun eine kleine schöne Geste von ihr mir gegenüber - klar, sicherlich nicht aus einem eigenen Bedürfnis nach Kontakt heraus, aber aus dem Wunsch, mir gute Gefühle zu bescheren, was ihr voll gelungen ist.
Das finde ich sehr gesund von deiner Sunshine, Arnie. Du hast dich ihr mitgeteilt, sie hats geschnallt und sie möchte dir offenbar eine Freude machen. Das darf so sein. Das finde ich sehr schön.

Ich glaube, ihr könnt das alles schaffen - und wen nicht, geht die Welt auch nicht unter. Da sehe ich die wahre Unbedürftigkeit! Ihr seid beide auf Augenhöhe und wirkt sehr gesund, besonnen und innerlich sehr reif. Und rumpeln darf es ja dann gerne auch mal (Streitkultur etablieren).

Schlaf gut! :smile:
 

Admina Schneewittchen

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P.S.:

und dann hätten wir die Chance auf eine Beziehung, die vielleicht kein bisschen besser, aber dafür etwas wahrhaftiger ist als bisher und in der ich mehr in meiner Mitte bin, auch mit meinen Schwächen und kleinen Empfindlichkeiten, die nun mal zu mir gehören.
So schön geschrieben!

Wäre es nicht viel sinnvoller zu ergründen was in deinem Innern im Argen liegt und es zu bearbeiten? So dass eure Beziehung wieder das Tüpfelchen auf dem i in deinem Leben sein kann. Denn eine Sache haben wir wohl alle gelernt: du bist der einzige Mensch auf den du dich verlassen kannst und der dir wirklich helfen kann.
Miss S. ist nicht dafür verantwortlich ob es dir gut geht, zumindest nicht in erster Linie. Sie bekennt sich doch zu dir und sagt das sie dich liebt, dann schaffe doch die Voraussetzungen dafür das du ihr mit einer solchen zufriedenen und kraftvollen Ausstrahlung gegenüber trittst das sie wieder zu dir aufschauen kann.
Lieber Jäger, ich denke, ich weiß, was du sagen möchtest. Ich denke aber auch, dass es eben verschieden ist: Der eine, der in dem Ausleben seiner Emotionen und Wünsche seine kathartische Erlösung sieht, der darf das gerne so tun, wie du schreibst: Ein impulsiver Mensch könnte lernen, seine Emotionen zu halten und nicht alles sofort herauszuballern, sondern seine Themen anders anzugehen. So wie ich Arnie hier aber kennenlernen durfte, sehe ich hier allerdings fast eine Tendenz in die andere Richtung: Alles andere als impulsiv, eher die Dinge mit sich selbst ausmachend, harmonisch und relativ kontrolliert und bemüht, sich 'richtig' zu verhalten, was bis zur Selbstverleugnung und zum Schlucken gehen könnte. Was gibt es gesünderes, als sich selbst zu emanzipieren, für sich einzustehen und dabei auch das (hier geringe) Risiko einzugehen, dass die Beziehung das nicht verkraften könnte. Das kann sich richtig befreiend anfühlen.
Und dann denke ich auch noch, dass wir zwar sicherlich alle uns selbst der Nächste sind, ganz klar, aber dass wir eben in Beziehungen leben, Beziehungen gestalten, nehmen und geben, streiten, reflektieren, für uns einstehen, dem anderen einen Gefallen tun, sich selbst einen Gefallen tun, sich anpassen, auch mal unangepasst sein usw. usf. und wir uns selbst dabei ständig austarieren müssen. Rein alles kann man nicht mit sich selbst ausmachen. Das ist im sozialen Gefüge nicht möglich.

Ich könnte mir vorstellen, dass so ein kleines Missverständnis vielleicht auch darin liegt, dass hier sehr viele Geschichten zu lesen sind, die einfach ganz andere Voraussetzungen mit sich bringen. Wo man vielleicht beim Lesen spürt, dass da ganz persönlichkeitsimmanente Probleme zugrunde liegen und ein ExBack/die Affäre das alles heilen soll. Da wir ja keine Persönlichkeitsberatung machen, wird strategisches Verhalten sehr stark vermittelt und angepasst in einer Krisensituation, die aber wenig mit dieser sehr viel weiteren Geschichte von Arnie zu tun hat (kein Krisenfall, kein ExBack, kein extremes Machtungleichgewicht, sondern Ziel: Eine gesunde Beziehung zu führen).

So jetzt aber wirklich gute Nacht! :heia:

P.S.: sorry für die dritte Person, Arnie!
 
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Sonnenglitzer

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Zwei* wunderschöne Posts, Schneewittchen!:herz:

Arnie, ich lese immer fleißig mit und finde diese Entwicklung - die ja eine tatsächliche Ent-wicklung deiner Person darstellt - gut!


Liebe Grüße :smile:

*edit: drei
 
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Mod Terminator

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Ich bin wirklich sehr froh über Deine Posts, Schneewittchen, und ich fühle mich erkannt. :herz:

Du glaubst nicht, wie erleichternd das für mich ist in dieser Situation. Ich bin mir ja bewusst, dass ich hier eine Art Sonderfall bin, auch das hast Du super beschrieben, vielen Dank!
Wir geben uns als Psychologen reichlich Mühe, solche Dynamiken und möglicherweise falsch verstandenen und umgesetzten Glaubenssätze in ein gesundes, rechtes Licht zu rücken. Und ganz vielen geht es so, dass sie meinen, sie müssten und sollten sich so und so verhalten und entfernen sich dabei von ihrem eigenen Inneren immer mehr, was dann eben krank machen kann oder mindestens zu einem starken Unwohlsein führt. So weit soll es gar nicht kommen, weil wenn sich sowas über Jahre eingegraben hat, dann ist es schwer, einen Menschen wieder zu sich selbst zu führen, dass er seine eigenen Wünsche und Gefühle erstmal wahrnimmt und dann angemessen (selektive Authentizität)
Ja, das war für mich vielleicht wirklich höchste Eisenbahn - ich wollte ja lange Zeit unbedingt, dass es mit Miss Sunshine klappt und habe mir selbst dabei vielleicht zu wenig vertraut, wollte quasi immer den bestmöglichen Eindruck machen, möglichst männlich, unabhängig wirken, mir keine Blöße geben. Ihr wißt ja, dass ich auch immer schon versucht habe, nicht zu weit weg von mir selbst zu gehen dabei und nicht zu sehr wider meinem Grundcharakter zu handeln. Trotzdem war Miss Sunshine immer viel mehr in ihrer Mitte, sie hat es nicht darauf angelegt, immer im besten Licht dazustehen bei mir, das habe ich oft beneidet. Ich merke jetzt erst, wie sehr mich das angestrengt hat, meine kleinen Schwächen zu verbergen, vor allem, Gefühle wie aufkommende Enttäuschung oder Ärger immer für mich zu behalten, obwohl ich das Bedürfnis hatte, diesen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Alles nur, um nicht Subdomi zu wirken.

Jetzt ist es befreiend für mich, hier wieder mehr bei mir zu sein, ich schlafe auch wieder viel besser, weil ich über solche (Ärgernis-)Situationen nicht alleine für mich grübele, sondern es eben auch mal rauslasse, und dann ist es auch mal ausdiskutiert und durch:)
Und jemand als Partner, der grundsätzlich stabil ist und reflektiert, der wird da im Grunde auch nichts Schlimmes bei sehen, sondern hat ja die Möglichkeit, dich besser kennenzulernen, auf dich einzugehen, wenn er es freiwillig möchte und solange es seine eigenen Grenzen nicht überschreitet (möglicherweise steigt sogar die Intensität und Tiefe in der Beziehung). Und in diese Sparte zähle ich übrigens deine Sunshine, auf Basis dessen, was ich hier alles über sie gelesen habe.
Ja genau, das ist meine versteckte Hoffnung - wir sind ja ein wenig festgesteckt in einer Beziehungsphase, die mir auf gewisse Weise irgendwann etwas zu oberflächlich war und für mein Empfinden fehlte mir die Entwicklung. Eventuell lernen wir uns jetzt eben etwas wahrhafter kennen, mal schauen - die Möglichkeit, dass es dadurch den Bach runter geht, gibt es natürlich dennoch:lach:. Wir sind halt schon recht unterschiedlich in unserem Beziehungsverhalten.

Das sehe ich gerade als das Gegenteil von subdominant. Du gehst ein Beziehungsrisiko ein, weil du dich selbst ernst und wichtig nimmst. Du stellst nicht die Beziehung ohne Wenn und Aber über alles, sondern zeigst, dass dir die Beziehung wichtig ist, nimmst dich selbst aber dabei ernst und wichtig, weil es dir wichtiger ist unterm Strich dich nicht selbst zu verleugnen. Besser geht es doch gar nicht :smile:! Da hätte ich als Partner(in) sehr viel Respekt davor und würde auch merken, dass es Grenzen gibt.
Nochmal, ich fühle mich dermassen erkannt gerade, vielen Dank! Genau so empfinde ich es eben auch, ich empfinde mich und empfand mich am Wochenende nicht als schwach, eher als stark. Es kann natürlich sehr gut sein, dass Miss Sunshine es trotzdem als schwach empfunden hat, aber mein eigenes Gefühl war nicht Unsicherheit oder Subdominant, ich habe mich eher frei und voll in meiner Mitte gefühlt.
Ich glaube, ihr könnt das alles schaffen - und wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter. Da sehe ich die wahre Unbedürftigkeit! Ihr seid beide auf Augenhöhe und wirkt sehr gesund, besonnen und innerlich sehr reif. Und rumpeln darf es ja dann gerne auch mal (Streitkultur etablieren).
Na, jetzt übertreib mal nicht, von wegen gleiche Augenhöhe, sonst steigt der Banane Dir aufs Dach:lach:. Aber im Ernst, die Augenhöhe sehe ich nicht gleich, denn ich bin schon eindeutig derjenige mit dem größeren Nähebedürfnis und Verbindungswunsch. Alles andere gehe ich gerne mit, Miss Sunshine ist sehr reif und besonnen, daher glaube ich auch, dass sie mit meinen schwachen Zügen vielleicht auch umgehen wird können. Aber trotzdem, für die Attraktion und unsere Polarität kann es dadurch natürlich auch bergab gehen, je nachdem, wie sie es alles nimmt und für sich deutet.

Weil Du davon sprichst, "Streitkultur" zu etablieren. DAS finde ich eben auch, ist höchste Eisenbahn - sich mal nicht verstehen, sauer, enttäuscht oder genervt sein vom anderen, das haben wir zu selten und daher kommt auch mein Gefühl, dass wir für unsere 5 Jahre eigentlich noch zu sehr in einer gefühlten Anfangsphase feststecken.
Was gibt es gesünderes, als sich selbst zu emanzipieren, für sich einzustehen und dabei auch das (hier geringe) Risiko einzugehen, dass die Beziehung das nicht verkraften könnte. Das kann sich richtig befreiend anfühlen.
Yep, Wort zum Sonntag, genau so ist es gerade für mich:). Ich versuche dennoch, nun erstmal wieder etwas runterzufahren und uns beiden die Chance zu geben, dass alles mal etwas sacken zu lassen. Die nächste kleine Enttäuschung werde ich vielleicht mal wieder für mich behalten;)

Gute Nacht,

Arnie
 

Mod Banane

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Na, jetzt übertreib mal nicht, von wegen gleiche Augenhöhe, sonst steigt der Banane Dir aufs Dach:lach:. Aber im Ernst, die Augenhöhe sehe ich nicht gleich, denn ich bin schon eindeutig derjenige mit dem größeren Nähebedürfnis und Verbindungswunsch. Alles andere gehe ich gerne mit, Miss Sunshine ist sehr reif und besonnen, daher glaube ich auch, dass sie mit meinen schwachen Zügen vielleicht auch umgehen wird können. Aber trotzdem, für die Attraktion und unsere Polarität kann es dadurch natürlich auch bergab gehen, je nachdem, wie sie es alles nimmt und für sich deutet.
Ich finde es auch richtig, dass du nun zu dir stehst Arnie in dem vollen Bewusstsein, dass das im schlimmsten Fall aber das Ende eurer Beziehung bedeuten kann. Das ist auch nicht direkt subi, solange man dann wirklich geht, sollte es in die falsche Richtung gehen.

Natürlich gehört eine gute Streitkultur zu einer Beziehung dazu. Das Problem hier ist aber, dass es nicht um einen „normalen“ Beziehungsstreit geht, bei dem zwei Menschen auf Augenhöhe darum streiten ihren Willen durchzusetzen. Vielmehr geht es darum, dass du Arnie nunmehr Unzufriedenheiten darüber äußerst mit welchem Commitment und mit welcher Wertschätzung sie sich in die Beziehung einbringt. Auch so ein Weckruf ist mal erlaubt in einer stabilen Beziehung und sollte möglich sein, besonders wenn der Alltag dafür gesorgt hat, dass der andere oft unbewusst mehr und zu viel sein Ding macht. Sind die Gefühle groß genug, dann wird der Partner das verstehen, es nachfühlen können und gerne aus einer inneren Überzeugung heraus wieder mehr auf den anderen zugehen. Aber es kann eben auch ganz anders kommen. Denn oft sind diese Art von mehr oder weniger offensichtlichen Appellen Ausdruck eines wachsenden Ungleichgewichts und verstärken dann in einer Abwärtsspirale das Ungleichgewicht noch.

Deshalb sag ich nur, schauen wir mal.
 
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Admina Felis

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Ich finde es auch richtig, dass du nun zu dir stehst Arnie in dem vollen Bewusstsein, dass das im schlimmsten Fall aber das Ende eurer Beziehung bedeuten kann. Das ist auch nicht direkt subi, solange man dann wirklich geht, sollte es in die falsche Richtung gehen.

Guten Morgen :smile:

ja, das obige sehe ich auch so. und ich finde es super, dass du dich jetzt besser und mehr bei dir selbst fühlst, Arnie, also selbstsicherer.

Ich find halt, dass die Tatsache , den Paar-Kalender unter so einen Wochenplaner zu hängen, schon sehr aussagekräftig ist - wenn du schon darauf hingewiesen hast und es dann nochmal passiert. Ansonsten könnte es ja eine Nachlässigkeit sein.
aber so wie ich das gelesen habe ( und es kann sein, dass ich zur Zeit nicht so aufmerksam wie sonst gelesen habe, da ich etwas abgelenkt bin) , hat sie das ja wiederholt gmacht, obwohl du schon deinen Unmut darüber geäußert hast.

und da wäre es für mich auch kein Fall von Streitkultur mehr, sondern ein Hinweis des Partners / der Partnerin auf einen geringeren Stellenwert meiner emotionalen Belange - und diesen würde ich nicht diskutieren sondern dem mit Konsequenzen begegnen
 
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Admina Schneewittchen

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Guten Morgen :smile:,

Es gab am Wochenende unseren ersten richtigen kleinen Streit nach 5 Jahren,
Wenn ich lese, dass es in fünf Jahren so gut wie keinen Streit gab, dann ist das für mich ein ganz großer Hinweis auf eine definitiv fehlende Streitkultur. Und das Ziel sehe ich nicht darin, die Beziehung unter allen Umständen vor einem Ungleichgewicht zu bewahren oder meinetwegen ein bestehendes Ungleichgewicht noch zu vertiefen (was ich im Übrigen gar nicht so sehr sehe), sondern sich zu trauen zu seinen Wünschen zu stehen und eben mal nicht perfekt harmonisch alles auszutarieren oder abzufangen und mit sich selbst auszumachen.

Genau so empfinde ich es eben auch, ich empfinde mich und empfand mich am Wochenende nicht als schwach, eher als stark. Es kann natürlich sehr gut sein, dass Miss Sunshine es trotzdem als schwach empfunden hat, aber mein eigenes Gefühl war nicht Unsicherheit oder Subdominant, ich habe mich eher frei und voll in meiner Mitte gefühlt.
Das finde ich super und darauf kommt es ja an, wie du dich gefühlt hast (und du warst ja nicht rücksichtslos, das wäre ja was anderes). Wie dein Partner das sieht oder verarbeitet, darauf hat man ja sowieso nur marginalen Einfluss. Du hast ja nicht mit Tassen geworfen, bist handgreiflich oder vollkommen emotional-irrational geworden. Es war und ist doch alles in einem guten Rahmen geschehen!

Ich schreibe aus einer anderen Perspektive, da es in meinem Beruf darum geht, Menschen zu helfen, ihr Wohlbefinden zu erhalten, zu erlangen oder wieder gesund zu werden oder erst gar nicht (psychisch) krank zu werden und/oder Gesundheit zu erhalten. Unser Ziel ist es nicht, unter allen Umständen eine Beziehung zu erhalten oder sich so zu verhalten, dass man ja nicht subbi rüber kommt (weil einen das von einem selbst weg führen kann) oder eine Beziehung über das eigene Wohlbefinden zu stellen - sondern dass man zu sich selbst stehen kann und dies auch formulieren kann - auch wenn es den Verlust von einer Beziehung z.B. bedeutet. Das ist ja ein Weg von einer abhängigen Haltung hin zu einer unabhängigeren Haltung. Weil, aus einer gesunden Mitte heraus agiert (auch wenns mal knirscht oder rumpelt) kann der Partner entweder "mitschwingen" und dies sogar eine Beziehung bereichern und mitgehen oder es findet sich tatsächlich jemand, der besser zu den eigenen Bedürfnissen passt, was dann ja auch wieder gesund wäre und mittel- bis langfristig mit Wohlbefinden einhergeht.

Ich finde, du machst das gut, Arnie! :smile:

Schönen Tag! :smile:
 

Mod Terminator

Moderator
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Ich finde es auch richtig, dass du nun zu dir stehst Arnie in dem vollen Bewusstsein, dass das im schlimmsten Fall aber das Ende eurer Beziehung bedeuten kann. Das ist auch nicht direkt subi, solange man dann wirklich geht, sollte es in die falsche Richtung gehen.
Hey Banane! :) Ja, genau, so hatte ich Dich auch immer verstanden, dass Du es gut findest, ich mir aber eben des Risikos und der normalerweise in Gang gesetzten Abwärtsspirale bei offensichtlich formuliertem Ungleichgewicht der Bedürfnisse im Klaren sein muss. Und das bin ich auch:).
Denn oft sind diese Art von mehr oder weniger offensichtlichen Appellen Ausdruck eines wachsenden Ungleichgewichts und verstärken dann in einer Abwärtsspirale das Ungleichgewicht noch.
Ich will hier noch mal formulieren, dass ich in erster Linie meinen schon lange existierten (negativen) Gefühlen Ausdruck verleihen wollte ihr gegenüber. Es war nicht als "Appell" geplant an sie. Ich habe sogar gesagt, dass ich nicht möchte, dass sie jetzt irgendetwas ändert und wollte ja auch nicht, dass sie den Kalender jetzt auf meine Äusserung hin plötzlich doch noch nach vorne hängt. Ich bin nicht naiv und weiß, dass es nichts nützt, etwas einzufordern, was nicht aus sich selbst heraus eh geschieht.

Es ging mir wirklich nur darum, dass sie erfährt, wie ich unsre Situation aus meiner Perspektive empfinde (zu wenig, zu mau). Ich habe ihr gesagt, dass ich weiß, dass wir eben unterschiedlich sind, Dinge unterschiedlich bewerten in ihrer Wichtigkeit, aber dass ich in meiner Situation mit ihr gerade Unzufriedenheit fühle. Ich wollte, dass sie das weiß. Es sollte kein Appell an sie sein ("mach was, ändere was"), keine Drohung ("sonst bin ich weg"). Aber es sollte ein Statement sein ("ich bin gerade am Nachdenken über uns", "ich bin nicht richtig zufrieden, wie es gerade ist.", "ich weiß nicht, ob ich das auf Dauer so will.").

Was sie jetzt damit macht, ist ihre Sache. Wenn es dazu führt, dass sie weniger fühlt für mich, dass sie mich unattraktiver oder unmännlicher wahrnimmt, sprich, wenn es das Ungleichgewicht und die Abwärtsspirale verstärken sollte, dann akzeptiere ich es. Dann zeigt es mir, dass wir auf Dauer eh nicht kompatibel genug wären und ich kann mich dann auch verabschieden. Ich weiß um meinen eigenen Wert als Mensch und als Mann und als Partner, und werde den nun mehr vertreten und verteidigen als bisher:).

Ich find halt, dass die Tatsache , den Paar-Kalender unter so einen Wochenplaner zu hängen, schon sehr aussagekräftig ist - wenn du schon darauf hingewiesen hast und es dann nochmal passiert. Ansonsten könnte es ja eine Nachlässigkeit sein.
aber so wie ich das gelesen habe, hat sie das ja wiederholt gemacht, obwohl du schon deinen Unmut darüber geäußert hast.
Hey Felis, danke für Deinen Post! :) Mit dem Kalender, das war für mich ja auch aussagekräftig, fast schon sinnbildlich (ihr Alltag geht über unsere Verbindung). Genau, ich hatte es einmal bemerkt und mich etwas spaßig-empört darüber beschwert, war aber kein grosses Ding. Beim 2.Mal habe ich mich dann ganz eindeutig beschwert und klar gesagt, dass ich das echt nicht gut finde und sie so schnell sicherlich keinen Kalender mehr bekommen wird von mir.

Bei ihr ist nun mal der Alltag und ihre ganzen Planungsthemen (exakter Wochenplan fürs tägliche Mittagessen:lach:) an vorderster Stelle und sie hatte sich sicher vorgenommen, irgendwann mal die Kalendersituation zu lösen und dann hat sie es nicht geschafft vor lauter eng getaktetem Alltag. Das meint sie nicht abfällig, aber so ist ihr Leben nun mal und ich habe darin eben nur eingeschränkt Platz...
und da wäre es für mich auch kein Fall von Streitkultur mehr, sondern ein Hinweis des Partners / der Partnerin auf einen geringeren Stellenwert meiner emotionalen Belange - und diesen würde ich nicht diskutieren sondern dem mit Konsequenzen begegnen
Ja, finde ich auch - Konsequenzen wird es da natürlich auch geben, nämlich keine Geschenke dieser Art mehr. Trotzdem wollte ich meinen Ärger nicht hinunterschlucken, sondern ihm Ausdruck verleihen. Dadurch kennt mich Miss Sunshine wieder ein Stück besser und weiß, dass ich in solchen Dingen empfindlicher bin, als sie gedacht hätte (das hat sie mir auch gesagt). Aber wenn sie es für überempfindlich hält, ist ds wiederum ihre Sache, die ich nicht beeinflussen kann.

Wenn ich lese, dass es in fünf Jahren so gut wie keinen Streit gab, dann ist das für mich ein ganz großer Hinweis auf eine definitiv fehlende Streitkultur. Und das Ziel sehe ich nicht darin, die Beziehung unter allen Umständen vor einem Ungleichgewicht zu bewahren oder meinetwegen ein bestehendes Ungleichgewicht noch zu vertiefen (was ich im Übrigen gar nicht so sehr sehe), sondern sich zu trauen zu seinen Wünschen zu stehen und eben mal nicht perfekt harmonisch alles auszutarieren oder abzufangen und mit sich selbst auszumachen.
Ja, Schneewittchen, so sehe ich es auch - ich stehe mehr zu meinen Befindlichkeiten und versuche nicht mehr so sehr, bei ihr eine gute Figur zu machen. Klar würde ich auf sie souveräner und attraktiver wirken, wenn ich so tun würde, als wäre ich immer souverän. Aber das will ich nicht: ich erinnere mich gerade daran, dass ich ihr in unserem Streit auch noch gesagt habe, dass es mich im letzten September auch etwas gekränkt hatte, als sie gesagt hat, dass es ihr unter der Woche zuviel wäre mit meinen Besuchen, und auch wie sie das rübergebracht hatte damals, so lapidar und nebenbei. Aber auch, dass es für mich natürlich auch viele Vorteile hat, unter der Woche nun mehr Zeit für andere Dinge/Freunde zu haben. Auch das war ehrlich, aber kein Appell an sie, das wieder zu ändern. Wie gesagt, ich muss hier einfach in Zukunft mehr zu mir stehen.

Unser Ziel ist es nicht, unter allen Umständen eine Beziehung zu erhalten oder sich so zu verhalten, dass man ja nicht subbi rüber kommt (weil einen das von einem selbst weg führen kann) oder eine Beziehung über das eigene Wohlbefinden zu stellen - sondern dass man zu sich selbst stehen kann und dies auch formulieren kann - auch wenn es den Verlust von einer Beziehung z.B. bedeutet.
Ja, genau das spricht mir momentan echt aus der Seele. Ich kann aber auch verstehen, dass es schwierig ist, mir das ernsthaft abzunehmen in einem Forum, in dem es fast jedem Einzelnen hauptsächlich darum geht, die Beziehung um jeden Preis erstmal zu erhalten oder das OdB zurück zu gewinnen.

Ich betone es nochmal, ich will die Beziehung nicht mehr um jeden Preis aufrecht erhalten, genau das gibt mir jetzt auch die innere Freiheit, ehrlicher und offener Enttäuschungen zu artikulieren meiner Partnerin gegenüber.
 

Mod Banane

Moderator
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Ja, das hab ich auch so verstanden Arnie, dass du nicht direkt appelliert hast. Fritz von Thun hat aber in seinem Kommunikationsmodell sehr schon sichtbar gemacht, dass jede Botschaft auch einen appellativen Teil in sich trägt. Etwas transportiert hast daher schon.
 

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