Hallo zusammen,
ich weiß langsam auch nicht mehr wohin mit meinen Emotionen, wie ich mich verhalten soll und so bin ich hier gelandet. Tut mir leid, dass es so lange geworden ist. Ich habs versucht in Katergorien aufzuteilen und ein paar Schlagworte zu markieren.
Vorgeschichte:
Wir haben uns Ende September 2017 durch ein gemeinsames Hobby online kennengelernt, 400km Entfernung. Damals beide 25, jetzt 26. Keiner von uns hat gesucht, haben uns halt gefunden. Er war damals immer so geduldig, weil ich für ein erstes Treffen usw Zeit brauchte. War vorsichtig und ängstlich. Wir haben Nächte durchgequatscht, egal obs um positives oder Zweifel ging, seine Geduld war endlos.
Als wir uns dann trafen, wars genauso schön und vertraut und es kam so, dass wir uns lange Zeit jedes Wochenende gesehen haben und auch jeden Tag Stunden gequtascht haben.
Zusammenziehen war schnell ein Thema, allerdings gab es dann (sicher ganz normale) Zweifel auf seiner Seite, mit denen ich denkbar schlecht umgegangen bin und in den Raum stellte, Schluss zu machen (weil es von ihm für mich in dem Moment so klang, als wäre die ganze Beziehung dadurch irgendwie schlecht und meine Angst, Verlassen zu werden, dann voll zuschlug). DAS hat allerdings nicht alles zum kippen gebracht. Zum Kippen brachte mein Verhalten danach so Einiges. Ich wurd bedürftig und unsicher. Hatte Angst, was kaputt gemacht zu haben. Wollte ständig drüber reden, anstatt einfach positive Zeit vergehen zu lassen. Wollte halt einfach zwanghaft gezeigt bekommen, dass noch alles gut ist. Bis ihm das wohl zu viel Druck war und er überlegte Schluss zu machen. Er kam dann am Wochenende her, sagte er wolle das Wochenende abwarten. Hat dabei auch ständig meine Nähe gesucht (nicht mal sexuell gesehen, einfach sehr anhänglich). Ich hab natürlich gebettelt, mich bemüht und ja, ich wollte dann auch Sex. Samstags Abend wollte ich dann eine Entscheidung und er entschied sich gegen das Schluss machen.
Die Zeit danach war eigentlich echt schön. Aber fürs Zusammenziehen wollte er jetzt mehr Zeit, weil wir uns ja zu viel streiten. Nein dazu sagen wollte er aber auch nicht. Die Zeit, die ich so nicht hatte, weil ich mein Studium abbrach und zu ihm ziehen sollte, eine Ausbildung suchen wollte. Ich hab sie ihm trotzdem gegeben. Generell hab ich versucht ihm sehr viel recht zu machen, zu beweisen, dass alles toll sei und so weiter. Seine Geduld für kritische Themen schrumpfte allerdings und er fing an, mehr Zeit für sich zu wollen - das war nach x Monaten nur wir beide sicher auch das Gesündeste und normal, aber verunsicherte mich und kam sicherlich auch teilweise durch den Druck.
Man kennt ja den Teufelskreis aus Unsicherheit einen und Druck auf den Anderen und wie sich das gegenseitig immer hochpusht. Und den Teufelskreis, wenn man versucht, auf gar keinen Fall einen Streit zu erzeugen (dadurch dass er zB keine Lust auf Stress hatte, schob er manche Sachen auch so vor sich her und dann hat man sich eben grade deswegen gestritten). Mir ist das leider damals nicht klar gewesen, erst heute.
Wir sind auch sehr viel aufeinander gesessen. Er wohnt noch Zuhause bei den Eltern (hat 1 Zimmer mit Bett und 1 mit Sofa, PC usw). Ich war im Zeitraum April - August mehr bei ihm als Zuhause. Mal 1 1/2 Wochen, mal 2, mal fast 3. Es war zu viel, aber bis zum letzten Mal haben wir uns doch immer wieder aufeinander gefreut. Allerdings kein Wunder, dass man dabei (plus der Teufelskreis ohnehin) öfter mal aneinander gerät.
Versteht mich nicht falsch, die Zeit war überwiegend positiv - das sagte auch er. Wir hatten echt sehr viele tolle Tage, die Nähe fühlte sich immer gut an und eigentlich hätte auch alles "perfekt" sein können. Aber gut, bei solchen Threads ist das Positive wohl immer eher hintendran, schließlich ists vorbei und dabei geht es nur um das Negative. Wäre das Thema Zusammenziehen vom Tisch gewesen und ich lockerer bzw er dadurch auch nicht mehr so distanziert bzw. Das war so wohl einfach zu viel Druck für ihn.
Die Woche davor
Er hat letzten Freitag Schluss gemacht. Die Woche davor haben wir uns Samstag gestritten. Weil ich Idiot gesagt habe, dass ich Angst um uns habe, wegen manchen Aussagen die er getroffen hatte (dass er sich zB unter der Woche etwas distanziere um die Zeit für sich zu nutzen, die er so vielleicht nicht mehr hätte, wenn wir dann zusammenziehen - was halt Quatsch wäre, aber ich kann mir denken, wie er darauf kam) und weil ich spürte, dass er sich weiter von mir entfernt. Ich weiß, das war keine schlaue Aussage und bewirkt genau das Gegenteil. Da wusste ich es nicht besser. Wollte, wie früher, in den Arm genommen werden mit einem "ach Quatsch, ich liebe dich". Statt dessen meinte er, ich hätte immer Angst. Und schwieg sich genervt aus. Wodurch ich mich unfassbar hochschaukelte. Wo ich noch beruhigt werden wollte, fing ich plötzlich an, zu versuchen, ihm aufzuzeigen was gut bei uns ist. Wozu er dann auch mal das Negative rauspickte. Das hat mich wütend gemacht und ich meinte, dann solle er eben sein Zeug packen und gehen.
Das tat er dann auch. Ich hab mich direkt entschuldigt, weil ich merkte, es war doof. Hab ihn angebettelt zu bleiben (ja, ich hab absolut alles falsch gemacht). Aber er ist gegangen, stellte in den Raum Schluss zu machen. Nächstes Wochenende nicht zu kommen usw. Rief mich auf halber Strecke jedoch an, wies mir denn ging und auf Nachfrage hieß es dann auch, dass er das mit dem Schluss machen nicht so meinte, er sei sauer gewesen. Auch als er Zuhause war kam ständig "was machst du noch so?" "Was gibts bei dir zu essen?". Ich hab mir viel Zeit mit Antworten gelassen, aber ich wollte ihn nich ignorieren.
Den Rest der Woche war er komisch. Hatte meine erste Arbeitswoche. Er rief mich am ersten Arbeitstag an wies gewesen sei, wir quatschten ganz normal und ich dachte alles sei und. Das "liebe dich" am Ende hat er betont rausgepresst, woraufhin ich meinte, er müsse es nich sagen wenn ihm nicht danach sei. "Zu spät". Das hat mich dann dazu gebracht ihm auch zu sagen, dass ichs nicht nochmal mit machen würde, wenn er in den Raum stellt, Schluss zu machen.
Die ganze Woche hat er sich normal bei mir gemeldet. Allerdings komplett ohne Emotes, was ungewöhnlich war. Auch das Herz, was er Morgens und Abends immer geschickt hat, blieb aus. Ich hab ihn irgendwann dann gefragt, ob er am WE jetzt eigentlich herkäm. Hoffte, wir könnten nochmal reden und dann wär alles gut. Er meinte wie selbstverständlich ja natürlich, wäre ja auch eigentlich so geplant gewesen. Nächste Woche ist die Gamescom, da wollten wir zusammen hin. Hab gefragt ob es dabei bleibt. Er sagte ja.
Schluss
Dann kam er letzten Freitag. Nahm seine Sachen schon nicht mit in die Wohnung. Stand im Flur. Ich kam direkt von der Arbeit (Spätschicht). Bin duschen, eigentlich wollten wir was kochen. Er stand da, mit leichten Tränen in den Augen. Hab gefragt was los ist. Haben uns hingesetzt um zu reden. Er meinte, er weiß nicht ob er für uns im Moment noch die Zukunft sieht, die er mal gesehen hat. Er hat das Gefühl, mich nicht glücklich zu machen und das wiederum mache ihn unglücklich. Ich hab ihn gefragt, ob das jetzt heißt, dass er Schluss machen möchte. Er meinte nein. Hab ihm von meinen Erkenntnissen erzählt, was diesen Teufelskreis aus Unsicherheit und Druck angeht, wann das ausgelöst wurde, wie man da rangehen könnte. Dass es mir gut tut, wieder zu arbeiten, mich mehr auf mich zu konzentrieren. Dass ich mich in der Zeit verändert habe und wieder ein bisschen zu mir finden muss. Dass ich das Thema Zusammenziehen so wie so erstmal abhaken wollte, weil es uns nicht gut tut (darauf reagierte er komisch, etwas ungläubig und dann "ja, wenn das schon so ist.." brach seinen Satz aber ab und wollte nichts weiter dazu sagen. Dachte das sei eigentlich genau das, was er will). Das Gespräch war zum ersten Mal seit Langem echt produktiv und offen. Für mich sahs eigentlich auch so aus, als wäre grade jetzt der Zeitpunkt, wo sich auch an den Umständen/Voraussetzungen endlich mal was geändert hat und alles gut aussah, wirklich besser mit manchem umgehen zu können.
Von seiner Seite kamen aber noch weitere solche Aussagen (er hätte Angst drauf zu hoffen, dass es besser wird und dann wirds das nicht. Er will deswegen nicht mehr hoffen. Wir hätten schon so oft gesagt es wird besser und es wurds nur Zeitweise. Das Gespräch hätte ihm das jetzt gezeigt usw) und für mich klang das immer noch sehr nach Schluss machen. Also hab ich nochmal gefragt - wahrscheinlich ein richtig dummer Fehler. Da meinte er "nein.. ach keine Ahnung.. ja! Sagen wir einfach ja, das ist wahrscheinlich das Beste für uns Beide. Du brauchst deine Zukunft nicht mehr von mir abhängig machen und ich hab keine Bauchschmerzen mehr deswegen".
Der meiste Rest des Gesprächs von seiner Seite bezog sich dann immer wieder auf "jetzt hab ichs gesagt, also ist es so" - sein Prinzip war ja eigentlich immer schon.. macht man Schluss, bleibt Schluss.
Ja nun.. ich hatte alles durch an dem Abend. Nüchtern gesprochen, überzeugen wollen, diskutiert, gebettelt, Vorwürfe weil er ja noch meinte er mache nicht Schluss, die Gamescom weiter geplant war. Alles. Nicht gut, aber Hut ab vor jedem, der da richtig reagieren kann. Hab ihn auch gebeten über Nacht zu bleiben. Unser Gespräch zog sich bis fast 4 morgens und er war Freitag ja auch arbeiten, ist hergefahren.. . Ich wollte nich, dass er ohne Schlaf zurückfährt. Und ja, es hätte sich endgültiger angefühlt und um die Zeit war keiner da, an den ich mich wenden konnte. Hat er gemacht, meinte aber er diskutiert nicht weiter drüber.
Er schlief auf dem Sofa, ich eine Weile in der Nähe und dann im Bett. Morgens hab ich nochmal kurz versucht ihm zu sagen, dass es falsch ist. Dass er uns etwas Zeit geben soll, grade jetzt wo man das Problem wirklich erkannt hat, ich arbeite usw. Er wollte nicht, immer wieder "jetzt hab ichs gesagt, also ist es so" - mit sämtlichen Metaphern. "ich glaube es ist das beste" "wahrscheinlich ist es".. usw usf. Wirkte auf mich also so gar nicht sicher, eher am Prinzip festbeißend. Ich meinte, er solle dann wenigstens überlegen, ob ich auf seinem Sofa schlafen kann, damit ich trotzdem auf die Gamescom kann - er meinte "ich überlegs mir". Wär natürlich eine dumme Idee, in dem Moment wars ein Strohhalm.
Ich hab dann irgendwie aufgegeben.. hab meine Arme ausgebreitet und meinte "okay, dann tschüss". Er hat seine Sachen abgelegt, mich fest in den Arme genommen - vielleicht etwa eine Minute. Und ist dann gegangen, während ich nochmal meinte "es ist trotzdem nicht das Richtige" und er "ich glaub schon".
Danach
Ich hab recht guten Kontakt zu seiner besten Freundin. Wir haben schon öfter mal über Probleme gesprochen - ihre und meine. Für ihn war das immer okay. Und ich wusste nicht wohin sonst. Sie hat mir dann, auch wenn sie mir sonst absolut nichts weitergeben würde, gesagt, er hätte sie angeschrieben (Sonntag) und sei sich nicht sicher, ob es das Richtige war, weil ich da komplett am Ende war und sie wollte, dass ich ruhig bleib. Sie hat ihm Mut gemacht, wollte mit ihm durchgehen obs noch Sinn macht. Ihre Meinung: zu früh, um es aufzugeben. Er wollte dann aber nicht weiter sprechen. Mehr weiß ich nicht, will ich irgendwie auch nicht wissen und ich schreib mit ihr jetzt auch nicht weiter, weil ich sie in keine dumme Situation bringen möchte. Er hat schon geahnt dass wir schreiben, hat sie wohl auch gefragt. Da wir das aber vorher schon hatten und es okay für ihn war, sollte ihn das auch nicht überraschen.
Ich hab mich, seit er zur Tür raus ist, nur einmal gemeldet. Dienstag hab ich ihn angerufen. Schwacher Moment. 1x klingeln lassen. Er ist nicht ran. Sonst kam auch nichts von ihm. Auch nichts bezüglich des Sofas.
--
Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Offensichtlich war er sich von Anfang an unsicher. Ich halte es wirklich für falsch. Ja, wir haben uns oft gestritten. Das war aber mehr ein Kommunikationsproblem bzw eine Entwicklung, die so nicht hätte sein müssen und an der man arbeiten kann. Mir ist die letzten 2 Wochen so viel klar geworden, was ich gerne vorher gewusst hätte.
Und es ist so schwer zu akzeptieren, dass grade an dem Punkt, wo man selbst die wichtigste, vielleicht entscheidende, Entwicklung durchmacht, keine Chance mehr hat..
ich weiß langsam auch nicht mehr wohin mit meinen Emotionen, wie ich mich verhalten soll und so bin ich hier gelandet. Tut mir leid, dass es so lange geworden ist. Ich habs versucht in Katergorien aufzuteilen und ein paar Schlagworte zu markieren.
Vorgeschichte:
Wir haben uns Ende September 2017 durch ein gemeinsames Hobby online kennengelernt, 400km Entfernung. Damals beide 25, jetzt 26. Keiner von uns hat gesucht, haben uns halt gefunden. Er war damals immer so geduldig, weil ich für ein erstes Treffen usw Zeit brauchte. War vorsichtig und ängstlich. Wir haben Nächte durchgequatscht, egal obs um positives oder Zweifel ging, seine Geduld war endlos.
Als wir uns dann trafen, wars genauso schön und vertraut und es kam so, dass wir uns lange Zeit jedes Wochenende gesehen haben und auch jeden Tag Stunden gequtascht haben.
Zusammenziehen war schnell ein Thema, allerdings gab es dann (sicher ganz normale) Zweifel auf seiner Seite, mit denen ich denkbar schlecht umgegangen bin und in den Raum stellte, Schluss zu machen (weil es von ihm für mich in dem Moment so klang, als wäre die ganze Beziehung dadurch irgendwie schlecht und meine Angst, Verlassen zu werden, dann voll zuschlug). DAS hat allerdings nicht alles zum kippen gebracht. Zum Kippen brachte mein Verhalten danach so Einiges. Ich wurd bedürftig und unsicher. Hatte Angst, was kaputt gemacht zu haben. Wollte ständig drüber reden, anstatt einfach positive Zeit vergehen zu lassen. Wollte halt einfach zwanghaft gezeigt bekommen, dass noch alles gut ist. Bis ihm das wohl zu viel Druck war und er überlegte Schluss zu machen. Er kam dann am Wochenende her, sagte er wolle das Wochenende abwarten. Hat dabei auch ständig meine Nähe gesucht (nicht mal sexuell gesehen, einfach sehr anhänglich). Ich hab natürlich gebettelt, mich bemüht und ja, ich wollte dann auch Sex. Samstags Abend wollte ich dann eine Entscheidung und er entschied sich gegen das Schluss machen.
Die Zeit danach war eigentlich echt schön. Aber fürs Zusammenziehen wollte er jetzt mehr Zeit, weil wir uns ja zu viel streiten. Nein dazu sagen wollte er aber auch nicht. Die Zeit, die ich so nicht hatte, weil ich mein Studium abbrach und zu ihm ziehen sollte, eine Ausbildung suchen wollte. Ich hab sie ihm trotzdem gegeben. Generell hab ich versucht ihm sehr viel recht zu machen, zu beweisen, dass alles toll sei und so weiter. Seine Geduld für kritische Themen schrumpfte allerdings und er fing an, mehr Zeit für sich zu wollen - das war nach x Monaten nur wir beide sicher auch das Gesündeste und normal, aber verunsicherte mich und kam sicherlich auch teilweise durch den Druck.
Man kennt ja den Teufelskreis aus Unsicherheit einen und Druck auf den Anderen und wie sich das gegenseitig immer hochpusht. Und den Teufelskreis, wenn man versucht, auf gar keinen Fall einen Streit zu erzeugen (dadurch dass er zB keine Lust auf Stress hatte, schob er manche Sachen auch so vor sich her und dann hat man sich eben grade deswegen gestritten). Mir ist das leider damals nicht klar gewesen, erst heute.
Wir sind auch sehr viel aufeinander gesessen. Er wohnt noch Zuhause bei den Eltern (hat 1 Zimmer mit Bett und 1 mit Sofa, PC usw). Ich war im Zeitraum April - August mehr bei ihm als Zuhause. Mal 1 1/2 Wochen, mal 2, mal fast 3. Es war zu viel, aber bis zum letzten Mal haben wir uns doch immer wieder aufeinander gefreut. Allerdings kein Wunder, dass man dabei (plus der Teufelskreis ohnehin) öfter mal aneinander gerät.
Versteht mich nicht falsch, die Zeit war überwiegend positiv - das sagte auch er. Wir hatten echt sehr viele tolle Tage, die Nähe fühlte sich immer gut an und eigentlich hätte auch alles "perfekt" sein können. Aber gut, bei solchen Threads ist das Positive wohl immer eher hintendran, schließlich ists vorbei und dabei geht es nur um das Negative. Wäre das Thema Zusammenziehen vom Tisch gewesen und ich lockerer bzw er dadurch auch nicht mehr so distanziert bzw. Das war so wohl einfach zu viel Druck für ihn.
Die Woche davor
Er hat letzten Freitag Schluss gemacht. Die Woche davor haben wir uns Samstag gestritten. Weil ich Idiot gesagt habe, dass ich Angst um uns habe, wegen manchen Aussagen die er getroffen hatte (dass er sich zB unter der Woche etwas distanziere um die Zeit für sich zu nutzen, die er so vielleicht nicht mehr hätte, wenn wir dann zusammenziehen - was halt Quatsch wäre, aber ich kann mir denken, wie er darauf kam) und weil ich spürte, dass er sich weiter von mir entfernt. Ich weiß, das war keine schlaue Aussage und bewirkt genau das Gegenteil. Da wusste ich es nicht besser. Wollte, wie früher, in den Arm genommen werden mit einem "ach Quatsch, ich liebe dich". Statt dessen meinte er, ich hätte immer Angst. Und schwieg sich genervt aus. Wodurch ich mich unfassbar hochschaukelte. Wo ich noch beruhigt werden wollte, fing ich plötzlich an, zu versuchen, ihm aufzuzeigen was gut bei uns ist. Wozu er dann auch mal das Negative rauspickte. Das hat mich wütend gemacht und ich meinte, dann solle er eben sein Zeug packen und gehen.
Das tat er dann auch. Ich hab mich direkt entschuldigt, weil ich merkte, es war doof. Hab ihn angebettelt zu bleiben (ja, ich hab absolut alles falsch gemacht). Aber er ist gegangen, stellte in den Raum Schluss zu machen. Nächstes Wochenende nicht zu kommen usw. Rief mich auf halber Strecke jedoch an, wies mir denn ging und auf Nachfrage hieß es dann auch, dass er das mit dem Schluss machen nicht so meinte, er sei sauer gewesen. Auch als er Zuhause war kam ständig "was machst du noch so?" "Was gibts bei dir zu essen?". Ich hab mir viel Zeit mit Antworten gelassen, aber ich wollte ihn nich ignorieren.
Den Rest der Woche war er komisch. Hatte meine erste Arbeitswoche. Er rief mich am ersten Arbeitstag an wies gewesen sei, wir quatschten ganz normal und ich dachte alles sei und. Das "liebe dich" am Ende hat er betont rausgepresst, woraufhin ich meinte, er müsse es nich sagen wenn ihm nicht danach sei. "Zu spät". Das hat mich dann dazu gebracht ihm auch zu sagen, dass ichs nicht nochmal mit machen würde, wenn er in den Raum stellt, Schluss zu machen.
Die ganze Woche hat er sich normal bei mir gemeldet. Allerdings komplett ohne Emotes, was ungewöhnlich war. Auch das Herz, was er Morgens und Abends immer geschickt hat, blieb aus. Ich hab ihn irgendwann dann gefragt, ob er am WE jetzt eigentlich herkäm. Hoffte, wir könnten nochmal reden und dann wär alles gut. Er meinte wie selbstverständlich ja natürlich, wäre ja auch eigentlich so geplant gewesen. Nächste Woche ist die Gamescom, da wollten wir zusammen hin. Hab gefragt ob es dabei bleibt. Er sagte ja.
Schluss
Dann kam er letzten Freitag. Nahm seine Sachen schon nicht mit in die Wohnung. Stand im Flur. Ich kam direkt von der Arbeit (Spätschicht). Bin duschen, eigentlich wollten wir was kochen. Er stand da, mit leichten Tränen in den Augen. Hab gefragt was los ist. Haben uns hingesetzt um zu reden. Er meinte, er weiß nicht ob er für uns im Moment noch die Zukunft sieht, die er mal gesehen hat. Er hat das Gefühl, mich nicht glücklich zu machen und das wiederum mache ihn unglücklich. Ich hab ihn gefragt, ob das jetzt heißt, dass er Schluss machen möchte. Er meinte nein. Hab ihm von meinen Erkenntnissen erzählt, was diesen Teufelskreis aus Unsicherheit und Druck angeht, wann das ausgelöst wurde, wie man da rangehen könnte. Dass es mir gut tut, wieder zu arbeiten, mich mehr auf mich zu konzentrieren. Dass ich mich in der Zeit verändert habe und wieder ein bisschen zu mir finden muss. Dass ich das Thema Zusammenziehen so wie so erstmal abhaken wollte, weil es uns nicht gut tut (darauf reagierte er komisch, etwas ungläubig und dann "ja, wenn das schon so ist.." brach seinen Satz aber ab und wollte nichts weiter dazu sagen. Dachte das sei eigentlich genau das, was er will). Das Gespräch war zum ersten Mal seit Langem echt produktiv und offen. Für mich sahs eigentlich auch so aus, als wäre grade jetzt der Zeitpunkt, wo sich auch an den Umständen/Voraussetzungen endlich mal was geändert hat und alles gut aussah, wirklich besser mit manchem umgehen zu können.
Von seiner Seite kamen aber noch weitere solche Aussagen (er hätte Angst drauf zu hoffen, dass es besser wird und dann wirds das nicht. Er will deswegen nicht mehr hoffen. Wir hätten schon so oft gesagt es wird besser und es wurds nur Zeitweise. Das Gespräch hätte ihm das jetzt gezeigt usw) und für mich klang das immer noch sehr nach Schluss machen. Also hab ich nochmal gefragt - wahrscheinlich ein richtig dummer Fehler. Da meinte er "nein.. ach keine Ahnung.. ja! Sagen wir einfach ja, das ist wahrscheinlich das Beste für uns Beide. Du brauchst deine Zukunft nicht mehr von mir abhängig machen und ich hab keine Bauchschmerzen mehr deswegen".
Der meiste Rest des Gesprächs von seiner Seite bezog sich dann immer wieder auf "jetzt hab ichs gesagt, also ist es so" - sein Prinzip war ja eigentlich immer schon.. macht man Schluss, bleibt Schluss.
Ja nun.. ich hatte alles durch an dem Abend. Nüchtern gesprochen, überzeugen wollen, diskutiert, gebettelt, Vorwürfe weil er ja noch meinte er mache nicht Schluss, die Gamescom weiter geplant war. Alles. Nicht gut, aber Hut ab vor jedem, der da richtig reagieren kann. Hab ihn auch gebeten über Nacht zu bleiben. Unser Gespräch zog sich bis fast 4 morgens und er war Freitag ja auch arbeiten, ist hergefahren.. . Ich wollte nich, dass er ohne Schlaf zurückfährt. Und ja, es hätte sich endgültiger angefühlt und um die Zeit war keiner da, an den ich mich wenden konnte. Hat er gemacht, meinte aber er diskutiert nicht weiter drüber.
Er schlief auf dem Sofa, ich eine Weile in der Nähe und dann im Bett. Morgens hab ich nochmal kurz versucht ihm zu sagen, dass es falsch ist. Dass er uns etwas Zeit geben soll, grade jetzt wo man das Problem wirklich erkannt hat, ich arbeite usw. Er wollte nicht, immer wieder "jetzt hab ichs gesagt, also ist es so" - mit sämtlichen Metaphern. "ich glaube es ist das beste" "wahrscheinlich ist es".. usw usf. Wirkte auf mich also so gar nicht sicher, eher am Prinzip festbeißend. Ich meinte, er solle dann wenigstens überlegen, ob ich auf seinem Sofa schlafen kann, damit ich trotzdem auf die Gamescom kann - er meinte "ich überlegs mir". Wär natürlich eine dumme Idee, in dem Moment wars ein Strohhalm.
Ich hab dann irgendwie aufgegeben.. hab meine Arme ausgebreitet und meinte "okay, dann tschüss". Er hat seine Sachen abgelegt, mich fest in den Arme genommen - vielleicht etwa eine Minute. Und ist dann gegangen, während ich nochmal meinte "es ist trotzdem nicht das Richtige" und er "ich glaub schon".
Danach
Ich hab recht guten Kontakt zu seiner besten Freundin. Wir haben schon öfter mal über Probleme gesprochen - ihre und meine. Für ihn war das immer okay. Und ich wusste nicht wohin sonst. Sie hat mir dann, auch wenn sie mir sonst absolut nichts weitergeben würde, gesagt, er hätte sie angeschrieben (Sonntag) und sei sich nicht sicher, ob es das Richtige war, weil ich da komplett am Ende war und sie wollte, dass ich ruhig bleib. Sie hat ihm Mut gemacht, wollte mit ihm durchgehen obs noch Sinn macht. Ihre Meinung: zu früh, um es aufzugeben. Er wollte dann aber nicht weiter sprechen. Mehr weiß ich nicht, will ich irgendwie auch nicht wissen und ich schreib mit ihr jetzt auch nicht weiter, weil ich sie in keine dumme Situation bringen möchte. Er hat schon geahnt dass wir schreiben, hat sie wohl auch gefragt. Da wir das aber vorher schon hatten und es okay für ihn war, sollte ihn das auch nicht überraschen.
Ich hab mich, seit er zur Tür raus ist, nur einmal gemeldet. Dienstag hab ich ihn angerufen. Schwacher Moment. 1x klingeln lassen. Er ist nicht ran. Sonst kam auch nichts von ihm. Auch nichts bezüglich des Sofas.
--
Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Offensichtlich war er sich von Anfang an unsicher. Ich halte es wirklich für falsch. Ja, wir haben uns oft gestritten. Das war aber mehr ein Kommunikationsproblem bzw eine Entwicklung, die so nicht hätte sein müssen und an der man arbeiten kann. Mir ist die letzten 2 Wochen so viel klar geworden, was ich gerne vorher gewusst hätte.
Und es ist so schwer zu akzeptieren, dass grade an dem Punkt, wo man selbst die wichtigste, vielleicht entscheidende, Entwicklung durchmacht, keine Chance mehr hat..