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DrKelso

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HAHA! Ja, bestimmt sogar.

"Mandaten" - heißt das Du coachst auch?
 

Dexter_2019

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HAHA! Ja, bestimmt sogar.

"Mandaten" - heißt das Du coachst auch?
Neeee :lach: ich und coachen in diesem Kontext?! Ich wäre ein ganz ganz böser Coach :Teufel:
Ich arbeite in einer Kanzlei. Wollte nur sagen, dass man die allgemeinen "Regeln" nicht pauschal wie eine Blaupause auf jeden Fall legen kann
 

Admin Wolfgang

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Ich habe Wolfgangs Ratgeber natürlich auch gelesen. Ist mir manchal ein bisschen zu sehr 1990, aber da steht auch einiges Gutes drin.
Das würde mich mal interessieren, was Du mit 1990 meinst? Denkst Du die Beziehungen und das Zwischenmenschliche funktionieren 2020 anders oder 2030?
 

DrKelso

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Mhmmm, manches kam mir so ein bisschen vor wie das Idealbild einer Beziehung, die beispielsweise meine Eltern geführt haben. Der Mann schafft, sagt wo es lang geht, die Frau kümmert sich. Und wenn der Mann mal den Haushalt schmeißen sollte, wirkt er "entmannt" und nicht mehr attraktiv genug.

Ich bin kein großer Freund von hart definierten Rollenbildern und denke, dass Augenhöhre und Gleichwertigkeit wichtig sind. Auch wenn ich ein Karrieremensch bin (oder besser: ein Mensch der Karriere gemacht hat/macht), könnte ich es mir genauso vorstellen, zu Hause zu bleiben und um mich um die Familie zu kümmern, während meine Frau die finanzielle Versorgung gewährleistet. Und ich glaube nicht, dass mich das besonders unattraktiv macht.
 

Admin Wolfgang

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Ich bin kein großer Freund von hart definierten Rollenbildern und denke, dass Augenhöhre und Gleichwertigkeit wichtig sind.
Die Rollenbilder sind ja vielfach schon aufgeweicht und das ist ja auch gut so. Nur sind unsere ursprünglichen Programmierungen ja noch da, da ist ja nur ein dünner Firnis drüber, der jederzeit aufreißen kann und dann kommt unsere Natur zum Vorschein, wie sie sich in Jahrhunderttausenden entwickelt hat. Und dann passieren Dinge, die man sich rational nicht so leicht erklären kann.
Auch wenn ich ein Karrieremensch bin (oder besser: ein Mensch der Karriere gemacht hat/macht), könnte ich es mir genauso vorstellen, zu Hause zu bleiben und um mich um die Familie zu kümmern, während meine Frau die finanzielle Versorgung gewährleistet. Und ich glaube nicht, dass mich das besonders unattraktiv macht.
Wenn Du eine Frau geheiratet hättest, die Dich bewundert hätte wegen Deines scharfen Intellekts und Deiner Zielstrebigkeit und Du würdest jetzt mit denselben intellektuellen Tools, die Dir Deine Karriere ermöglicht hatten, passende Windeln aussuchen und Kindertees im Netz bestellen und einen geeigneten Kitaplatz Dir erkämpfen, dann würde sie sich sicher für den Nachwuchs freuen, aber, sehr wahrscheinlich würde im Laufe der Zeit ihre Pussy immer trockener werden. Und wenn Du dass dann machen würdest:
Ich glaube, dass ich auch eher Taktiken für mich bräuchte. Meine Kommunikation ist sehr direkt und ich hätte absolut kein Problem damit, meinen Partner auf Sachen azusprechen, die mir nicht gefallen. Da bin ich sehr ungefiltert.
Und wenn Du das dann mit Deiner ungefilterten Art in Worte fassen würdest, dann wäre aller Wahrscheinlichkeit nach, nach einiger Zeit der Ofen aus.
 

Dexter_2019

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Wenn Du eine Frau geheiratet hättest, die Dich bewundert hätte wegen Deines scharfen Intellekts und Deiner Zielstrebigkeit und Du würdest jetzt mit denselben intellektuellen Tools, die Dir Deine Karriere ermöglicht hatten, passende Windeln aussuchen und Kindertees im Netz bestellen und einen geeigneten Kitaplatz Dir erkämpfen, dann würde sie sich sicher für den Nachwuchs freuen, aber, sehr wahrscheinlich würde im Laufe der Zeit ihre Pussy immer trockener werden
Na Wolfgang da interessiert es mich ja schon wie du das gehandhabt hättest oder auch hast:smile:
Im Prinzip kannst als Mann da nur alles "falsch" machen. Kümmerst dich mit um solche Sachen, wirst nicht mehr als Mann wahrgenommen.
Macht man als Mann zu wenig fängt Frau an zu nörgeln. Dilemma!
Wäre es nicht der beste Weg der Frau ihre mütterlichen Arbeiten zu lassen und sich als Vater eher punktuell mit einzubringen. Also eher bei der Erziehung zum Beispiel. Soll jetzt nicht so macho-mäßig rüber kommen. Der Weg wäre mir aber irgendwie lieber. Nur weil man Vater wird, muss man ja nicht gleich seine männlichen Attribute im Keim ersticken.
 

DrKelso

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Und da ist es wieder: Diese Definition der Männlichkeit. Und die ist für mich irgendwo stecken geblieben bei dem Pathos der 80er. Na ja.

Dir erkämpfen, dann würde sie sich sicher für den Nachwuchs freuen, aber, sehr wahrscheinlich würde im Laufe der Zeit ihre Pussy immer trockener werden. Und wenn Du dass dann machen würdest:

Was sollte der Mann sonst machen. Kohle ranbringen, der kleinen Frau ab und an mal ein Taschengeld zustecken. Sie die Familie versorgen lassen und sich nehmen, was er möchte, wann er möchte? Sich selbst entfalten, während die Frau zu Hause brav das Getriebe schmiert und ab und an die Beine breit macht? Da würde für mich die Augenhöhre verloren gehen und folglich sämtliche Attraktivität.

Mal zwei sehr gegensätzliche Fälle aus meinem direkten Freundeskreis:

Ich habe ein befreundets Pärchen. Er ist Geschäftsführer der Logistik bei einer großen, großen Messe. Hat zig Leute unter sich. Sie arbeitet bei einer Werbeagentur.

Vor einiger Zeit gab es zweifachen Nachwuchs. Da sie gerne ihren Job nachgehen wollte und er damit kein Problem hatte, Hausman zu sein, wurde entschieden, dass er genau das macht: Windeln kaufen. Babytee bestellen. Die Wohnung putzen. Essen kochen. Ich habe zwar (noch) keine Kamera im Schlafzimmer der beiden, aber ich glaube meinem Kumpel einfach mal, wenn er sagt, dass es überall gut läuft. Und er ist auch alles andere als ein "fraulicher" Mann (in Bezug auf Statur, Stimme, Habitus).

Andererseits habe ich auch ein Pärchen im Freundesrkeis, wo er für alles aufkommt und sie wie ein Parasit an ihm hängt. Wenn wir ins Kino gehen, stellt sie sich irgendwann zu ihrem "Daddy", lächelt ihn an und hält die Hand auf, damit sie Taschengeld bekommt. Ich könnte kotzen. Bei solchen Aktionen versucht mein Penis schreiend in den Körper zu kriechen.
 

DrKelso

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Und wenn Du das dann mit Deiner ungefilterten Art in Worte fassen würdest, dann wäre aller Wahrscheinlichkeit nach, nach einiger Zeit der Ofen aus.

DA gebe ich Dir uneingeschränkt Recht. Aber das ist auch ein anderes Thema. Wir hatten ja auch darüber gesprochen. Am Ende war D. für mich mehr wie ein Kind, das umsorgt werden musste (sie hatte ja nichts von selbst auf die Kette bekommen). Und irgendwann war sexuell der Ofen aus, weil sich das Machtverhältnis komplett verschoben hatte. Und ich hab´s natürlich angesprochen und sie noch mehr in die Defensive getrieben.

Lessons learned!
 
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Leeloo

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Bei solchen Aktionen versucht mein Penis schreiend in den Körper zu kriechen.
DrKelso, ich bin ja ganz oft hin und hergerissen, finde Dich toll und... ähm, nicht so.
Aber dafür feiere ich Dich gerade offiziell!!! :lach::thumbsup:
 
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Python

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wenn das Schiff im "Hafen Alltag" angelegt hat

Meiner Meinung nach (!) fängt das als allererstes im Kopf bei jedem selbst an: sich ab und an bewußt machen, dass es nicht selbstverständlich ist den Partner an seiner Seite zu haben.
Jede Beziehung kann morgen schon vorbei sein. Sei es durch Trennung oder auch Tod.
Deshalb müssen es meiner Meinung nach auch nicht immer Großartigkeiten sein, um die Beziehung am Leben zu erhalten. Kleinigkeiten sollten auch nicht vergessen werden.
Damit meine ich z.B. ein "schön dich zu sehen" oder "du siehst gut in der xy Hose aus!" oder das Lieblingsessen vom Partner mal wieder kochen.

Anfangs, wenn man frisch verliebt ist, dann ist einem kein Weg zu weit oder keine Aktion zu verrückt. In vielen Fällen zumindest. Da fährt man 2h Auto um sein Herzblatt 1h sehen zu können. Später "lohnt sich die Fahrerei wegen 1h" irgendwann nicht mehr. Warum? Ich meine, weil man alles für zu selbstverständlich hält. Sehen wir uns halt am Wochenende, da haben wir mehr Zeit. Ja, und wenn es kein Wochenende mehr gibt?
Natürlich läßt sich keine Beziehungsuhr wirklich auf Anfang zurückdrehen. Aber ich finde trotzdem, man sollte dem anderen ab und zu noch zeigen, dass man sie:ihn schätzt. Und nicht als selbstverständlich ansehen, dass der andere einfach da ist.
 

DrKelso

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Aber ich finde trotzdem, man sollte dem anderen ab und zu noch zeigen, dass man sie:ihn schätzt. Und nicht als selbstverständlich ansehen, dass der andere einfach da ist.

Das ist die logischste und beste Sicht. Und an sich so einfach und verständlich. Danke Dir! Das war wirklich wertvoll.
 

Mod Sleepy

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Wie unterschiedlich die Meinungen sind....
ich zB bin eine klare Verfechterin des alten Rollenbildes. Und ich bin auch der Meinung, dass die Rollenbilder bereits aufgeweicht wurden und wir damit den Beziehungsmechaniken keinen Gefallen getan haben.

In mir würde sich wirklich alles zusammenziehen, wenn mein überaus intelligenter, fleißiger, zielstrebiger und promovierter Partner mich zuhause erwartet wenn ich von einem Arbeitstag nachhause komme. Auf der einen Hüfte das Baby, in der anderen Hand der Staubwedel und dann lamentiert er über Kindertees und Windeln.
Wirklich, bestimmt wäre das ganz süß und nett... aber sicher meilenweit entfernt von Erotik. Das kann er ab und an gerne machen, nicht jedoch dauerhaft wenn er meine Libido erhalten will.

Genauso wenig würde ich erotisch für meinen Partner wirken, wenn ich ihm bettelnd am Rockzipfel hänge weil ich mir nicht mal einen Kinobesuch leisten kann.

Beide hier vorgebrachten Beispiele sind absolut... unsexy in meinen Gedanken.

Augenhöhe heißt für mich auch nicht, dass mein Partner mir ungefiltert irgendwelche Dinge die er zu bemängeln hat mitteilt und dann erwartet, dass diese erfüllt werden. Das bedeutet eben das Gegenteil von Augenhöhe, denn damit bringt man ja auch eine Erwartungshaltung ins Gespräch. Selbstverständlich kann er sich mitteilen, allerdings anständig und in einem respektvollen Ton. Augenhöhe heißt für mich, dass man gemeinsam Dinge bespricht.

Und wie man versuchen kann eine Beziehung dauerhaft zu erhalten? Indem man versucht so zu bleiben, wie man sich am Anfang kennengelernt hat. Nur weil man in einer Partnerschaft ist, heißt das nicht, dass man ständig mit einer Pizza, dicken Socken und einem Schlafi auf dem Sofa rumzulümmeln hat. Auch sein Aussehen könnte man so erhalten wie in der Kennenlernphase und sich weiterhin pflegen.
Da könnte man sich als Frau auch mal in ein Negligee werfen und gut duftend rumlümmeln und dem Mann beim TV schauen einen angenehmen Anblick bieten. Und auch ein Mann kann einer Frau gegenüber auch noch nach vielen Jahren achtsam sein, sie nach ihrem Tag fragen, ihr gut zusprechen oder mal ein Blümchen mitbringen. Schadet beides nichts. Man sollte sich dem Wertes des Partners stets bewusst sein und ihn nicht als selbstverständlich / beliebig wahrnehmen.

Die Probleme fangen ja meist damit an, dass man sich auseinanderentwickelt und den Fokus auf andere Dinge, nur nicht auf den Partner/Partnerin richtet.
 
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Admin Wolfgang

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Und da ist es wieder: Diese Definition der Männlichkeit. Und die ist für mich irgendwo stecken geblieben bei dem Pathos der 80er. Na ja.
DrKelso, bei Dir hat man manchmal den Eindruck, Du willst Dir die Welt so basteln, wie sie Dir gefällt.

Ich sag es nocheinmal: männliche Attraktivitätskriterien sind tief in uns genetisch eingebettet. Sie steuern eine Frau unbewusst. Man kann versuchen dies etwas dem Zeitgeist anzupassen, aber, wenn man es übertreibt, dann wird die weibliche Psyche da nicht mitspielen. Du kannst Dir zwar mit Willensstärke und großem Engagement eine Karriere erarbeiten, aber, wenn Du die Mann-Frau-Sache zu logisch angehst und dabei unbewusst Dinge tust, die eine Frau ablaschen lassen, dann wird sie ablaschen. Punkt!

Auch ein Machertyp, wie Du es bist, kann nicht durch eine Willens- und Vernunftentscheidung Muster außer Kraft setzen, die zur menschlichen Natur gehören. Der Zeitgeist wird, mit der Zeit, auch die menschliche Psyche verändern, in Hunderten von Generationen gerechnet. Die Frau heute ist dieselbe Frau wie 1980 und der Mann ist genauso derselbe. Diesen Umstand kann man negieren, aber, das wird ihn trotzdem nicht wegzaubern.

Das ist die logischste und beste Sicht. Und an sich so einfach und verständlich. Danke Dir! Das war wirklich wertvoll.
Das Zitat von der Leeloo sollte einfach selbstredend sein.

Nur, auch wenn man so ist, ist man nicht gefeit davon, dass eine Beziehung scheitert. Man kann als Mann alles richtig machen und trotzdem lassen allmählich die Gefühle nach, bei ihr oder auch bei einem selber. Weil auch das unserer menschlichen Natur entspricht. Wenn ihr euch auf das Wagnis Liebe einlasst, dann wird euch auch diese Problematik irgendwann treffen. Und dann braucht man die Kraft, dass das, was nicht mehr zu haben ist, einfach loslassen zu können. Weil, es ist ja ungesund sich ständig um etwas Gedanken zu machen, was nicht mehr korrigierbar ist.
 
A

Aislinn

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Kümmerst dich mit um solche Sachen, wirst nicht mehr als Mann wahrgenommen.
Macht man als Mann zu wenig fängt Frau an zu nörgeln. Dilemma!
Wäre es nicht der beste Weg der Frau ihre mütterlichen Arbeiten zu lassen
Nein, das wäre nicht der beste Weg. Für mich definiert sich der begehrenswerte Mann nicht in seiner klassischen Rolle, sondern unter Anderem in seiner Authentizität. Mein Mann bügelt gerne, ich trage gerne gebügelte Blusen. Ich koche gerne, er isst gerne. Er hilft mir nicht im Haushalt, ich unterstütze ihn nicht im Haushalt. Ich arbeite Vollzeit, er arbeitet Vollzeit. Wir wohnen unter der Woche getrennt, sehen uns am Wochenende. Dann macht jeder seinen Part und genießen die restliche Zeit. Nein, ich finde Männer, die meine Blusen bügeln, nicht unmännlich. Ob mein Mann mich beim Rasen mähen unsexy findet, weiß ich nicht. Ich frage ihn bei nächster Gelegenheit.
 

Mod Sleepy

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Genau :grins::grins: meiner darf auch bügeln, kann er eh besser als ich :grins::grins::grins:
Jeder soll tun, was er am besten kann und der Haushalt wird geteilt.
:Buegelmania:
 

DrKelso

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In mir würde sich wirklich alles zusammenziehen, wenn mein überaus intelligenter, fleißiger, zielstrebiger und promovierter Partner mich zuhause erwartet wenn ich von einem Arbeitstag nachhause komme. Auf der einen Hüfte das Baby, in der anderen Hand der Staubwedel und dann lamentiert er über Kindertees und Windeln.
Wirklich, bestimmt wäre das ganz süß und nett... aber sicher meilenweit entfernt von Erotik. Das kann er ab und an gerne machen, nicht jedoch dauerhaft wenn er meine Libido erhalten will.

Spannend! Dann mal umgekehrt gefragt: Wenn Dein Mann von Dir erwartet, dass Du zu Hause bleibst, kochst, den Haushalt schmeißt und Dich beruflich nicht verwirklichst, während er die Kohle heranbringt - wäre das für Dich männlich und sexy?
DrKelso, bei Dir hat man manchmal den Eindruck, Du willst Dir die Welt so basteln, wie sie Dir gefällt.

Ich sag es nocheinmal: männliche Attraktivitätskriterien sind tief in uns genetisch eingebettet. Sie steuern eine Frau unbewusst. Man kann versuchen dies etwas dem Zeitgeist anzupassen, aber, wenn man es übertreibt, dann wird die weibliche Psyche da nicht mitspielen. Du kannst Dir zwar mit Willensstärke und großem Engagement eine Karriere erarbeiten, aber, wenn Du die Mann-Frau-Sache zu logisch angehst und dabei unbewusst Dinge tust, die eine Frau ablaschen lassen, dann wird sie ablaschen. Punkt!

Und trotzdem widerspreche ich. Und nein, ich bastel mir nicht die Welt, wie sie mir gefällt :). Das sind meine Erfahrungswerte aus meinem direkten Umfeld. Die Paare sind alle schon lange zusammen. Alles studierte und erfolgreiche Menschen (außer einer Person, man ahnt es ja). Und außer dem "Daddy-Paar" sind alle auf Augenhöhe (mal mehr mal weniger). Da gibt es keine festen Rollen. Da wird gewechselt und gegenseitig angepackt.

Daher finde ich diese og. Sichtweise veraltet. Ist ja auch mein gutes Recht, dass so zu empfinden. Vielleicht hängt das aber auch von gewissen Milieus ab. Ich weiß es nicht. Dieses klassische Rollenbild, das kenne ich von der Generation meiner Eltern und von Schulfreunden auf dem Dorf. Da geht der Mann tagsüber ins Werk und die Frau hütet zu Hause die Familie. Ob die glücklicher sind. Weiß ich nicht. Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch. Was kann ich schon wissen? Meine letzte Beziehung ist ja mal sehr schön gegen die Wand gekracht ;).

Ich kann nur sagen, was ich mir wünsche: Eine starke, unabhängige Frau. Ich will keine Frau, die von mir abhängig ist. Ich will auch keine Frau, die ständig Entscheidungen von mir fordert (das mache ich im Berufsleben und andere Leute bezahlen dafür gutes Geld). Andererseits will ich natürlich auch nicht, dass sie alle Entscheidungen trifft. Ich wünsche mir einen Konsens. Genau so will ich als Mann auch mal sensibel sein dürfen. Traurig. Oder frustriert. Das ist aber angeblich ebenfalls sehr unmännlich (BTW. meine jetzte Freundin findet es sehr schön, dass sie mit mir über alles reden kann). Und genau so darf meine Freundin auch fühlen, was sie will, ohne sich zu verstecken. Und ja: Pizza, Schlafi und Socken sind mega unsexy. Aber hey, das gehört zu einem faulen Tag. Wenn Madame sich so präsentieren möchte, ist das OK (so lange es nicht der Normalzustand ist). Aber klar: Eine sexy Präsentation auf der Couch im Negligé wäre noch feiner. So eine Frau habe ich allerdings noch nicht entdeckt (wobei - meine jetzige Freundin zieht sich gerne mal halterlose Nylons an und setzt sich neben mich, wenn ich lese oder zocke. Und dann wandert der Rock immer ein Stück höher..).

Wo ich aber vorbehaltlos zustimme: der verlorene Fokus. Irgendwann habe ich tatsächlich nicht mehr uns im Blick gehabt, sondern mich. Meine damalige Krankheit. Der frustrierende Job. Meine Hobbies. Dieses Learning nehme ich mit. Definitiv.
 
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Admina Felis

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Spannend! Dann mal umgekehrt gefragt: Wenn Dein Mann von Dir erwartet, dass Du zu Hause bleibst, kochst, den Haushalt schmeißt und Dich beruflich nicht verwirklichst, während er die Kohle heranbringt - wäre das für Dich männlich und sexy?


das ist doch völlig überzogen, Kelso.
 

DrKelso

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das ist doch völlig überzogen, Kelso.

Ja, ist es. Aber so verstehe ich die Argumentation aktuell. Leider. Wenn ich jetzt resümiere: Der Mann soll männlich sein. Dazu soll er nicht zu weiblich sein, ergo keine "weiblichen Tätigkeiten (alleine diese Definition finde ich ziemlich schwierig)" durchführen. Er soll jetzt aber auch nicht der super maskuline Komplettversorger sein. Ja, was soll er denn sonst sein?

Ich will da nicht schon wieder in Sarksamus abdriften (das ist eine meiner Schwächen). Aber mir kommt es ein bisschen so vor, als sucht man hier den männlichen Versorger, den man sich schnurrend zu Füßen wirft; nur will man das nicht so recht zugeben, weil man nach Außen ja Souveränität verkaufen möchte. Und das wäre für mich eben dieses klassische 80er/90er Jahre Rollenbild. Der Mann geht zur Arbeit. Die Frau wäscht, putzt, kauft ein, versorgt die Kinder, legt dem Mann seine Klamotten für den nächsten Tag raus und empfängt ihn Abends mit einer Fußmassage und einem warmen Essen.

So kommt es bei mir rüber. Und ich meine das weder bösartig und noch verletzend. Ich finde dieses Diskussion sogar sehr spannend und anregend.
 

Dexter_2019

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Nein, das wäre nicht der beste Weg. Für mich definiert sich der begehrenswerte Mann nicht in seiner klassischen Rolle, sondern unter Anderem in seiner Authentizität. Mein Mann bügelt gerne, ich trage gerne gebügelte Blusen. Ich koche gerne, er isst gerne. Er hilft mir nicht im Haushalt, ich unterstütze ihn nicht im Haushalt. Ich arbeite Vollzeit, er arbeitet Vollzeit. Wir wohnen unter der Woche getrennt, sehen uns am Wochenende. Dann macht jeder seinen Part und genießen die restliche Zeit. Nein, ich finde Männer, die meine Blusen bügeln, nicht unmännlich. Ob mein Mann mich beim Rasen mähen unsexy findet, weiß ich nicht. Ich frage ihn bei nächster Gelegenheit.
Finde euer Modell gut. Konnte jetzt nur nicht rauslesen, ob ihr Kinder habt.
Mein Gedanke zielte auf etwas anderes ab. Das hat Wolfgang mit seinem letzten Post beantwortet:smile:
 

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