Wirrwarr, Trennung, Ausland- und nun?

Junisonne22

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Hallo liebe Community :smile:


Ich bin vor wenigen Tagen auf dieses Forum gestoßen und seitdem stille Mitleserin verschiedener Stränge. Klasse, wie man sich hier einander mit Rat und Tat zur Seite steht und Ordnung in dieses riesige Trennungschaos bringt, das wir alle so gut kennen. Ich würde sehr gerne Teil dieser Community werden.
Drum dachte ich, dass ich auch einfach meine Geschichte mit euch teile, auch, wenn es mich etwas Überwindung kostet, das ist mein allererster Forenbeitrag überhaupt. Und sehr gerne würde ich mich natürlich auch zu euren Anliegen äußern, sofern ich helfen kann! Bitte entschuldigt den langen Text, aber ich wollte ein umfangreiches Bild zeichnen.

Ich bin 24 Jahre alt. Meinen (ex)Freund (26) kenne ich seit guten 3,5 Jahren, seitdem sind wir auch ein Paar. Große Probleme oder viele Streits, Verletzungen oder Eifersucht gab es in all der Zeit nie. Im Grunde waren wir immer ein tolles Team. Wir beide sind Studenten, wohnten nicht zusammen, aber in der gleichen Stadt.

Ende letzten Jahres entschied er sich- im Rahmen des Studiums- ab August ‘17 für ca. sechs Monate in die Staaten zu gehen, um dort das Studium zu beenden. Ich fand das von Beginn an super! Während viele meiner Freundinnen sich von so einer Entscheidung des Partners verletzt oder im Stich gelassen fühlen würden (nach eigenen Angaben), habe ich das immer voll unterstützt. Neben der großartigen Möglichkeit „Auslandsaufenthalt“, empfand ich es zu Beginn diesen Jahres außerdem als enorm wichtig, dass er aus seinem Alltag hier mal entkommt. Denn unter 60 Stunden Arbeit für Uni und Job verging keine Woche mehr. Selbst die Wochenenden waren voll. Und ich bemerkte erste und deutliche Signale seines Körpers: Schlaflosigkeit, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Kopf- und Magenschmerzen. Allgemein ist er manchmal emotional etwas labil. Für mich war ab dann klar: Ich muss nun der Part in seinem Leben sein, der jetzt einfach funktioniert. Vor allem, weil ich wusste, dass er dann sechs Monate weg wäre. Und auf gar keinen Fall sollte er mich oder die letzte Zeit mit mir dann in stressiger Erinnerung behalten.

Rückblickend weiß ich nun, dass ich mich in den letzten Monaten selbst verloren habe. Ich geriet in einen Strudel aus Überzeugungsdruck, den ich mir selbst machte, und Panik, dass all das nicht klappt, dass ICH versage. Da war Angst davor, verlassen zu werden. Aber je mehr ich in diese Beziehung gab, desto weniger kam zurück oder wurde erkannt. Er zog sich mehr und mehr zurück, wurde verschlossener, hetzte von A nach B, während ich dadurch noch mehr versuchte, die lockere Freundin zu bleiben, die für alles Verständnis und eine Lösung hat.Die immer gut drauf ist, zu allem „Ja!“ und zu wenig „nein!“ sagt und die intakte Beziehung hält. Was mir schon lange fehlte, waren essenzielle Dinge wie ein Bekenntnis oder irgendein Verhalten oder Ausdruck seinerseits, dass ihm die Beziehung mehr wert ist als Gleichgültigkeit. Aber er blockierte. Selbst meinen Vorschlag, ihn im Ausland zu besuchen, lehnte er mehr oder minder direkt ab, nicht mal mitbringen wollte er von dort irgendwas.

Über die Zeit, wenn er wieder hier wäre, sprach er gar nicht oder ich war nicht aktiv Teil davon. Ich war unglücklich. Tag für Tag verstrich und ich wollte ihn von mir, von uns überzeugen, überlegte mir großartige Ausflüge und Aktivitäten, überspielte meine Sorgen oder jeglichen Kummer, während er versank in Arbeit, Klausuren und Vorbereitung. Wir stritten dennoch nie, ich nahm alles hin, selbst wenn es wehtat, ich wollte bloß kein Porzellan zerschlagen. Wir waren auch nach wie vor regelmäßig intim miteinander.

Und dann ist es aus dem Ruder gelaufen. Es war eigentlich absehbar. Er teilte mir urplötzlich mit, ER sei nicht mehr glücklich, nicht nur mit mir sondern mit allem in seinem Leben. Er sagte, er wisse nicht, wie tief seine Gefühle noch gingen und ob wir das unter den Umständen über ein halbes Jahr Distanz aufrechterhalten können, er wisse schlichtweg nicht um seine Gefühle, habe deshalb schlaflose Nächte. Ich habe daraufhin die Reißleine gezogen, ich hatte den Eindruck, dass ich ihm die Entscheidung damit abnehme oder zumindest auf seine Worte reagiere. Sicherlich überstürzt und diese ganze Situation war eine, in die wir hineingeschlittert sind, es war beiderseits kein Trennungsgespräch geplant. Aber nach all der Anstrengung die letzten 6 Monate war ich mit meiner Kraft am Ende. Ich hatte versucht, alles Negative von ihm fernzuhalten und immer die Starke und Solide zu sein und jetzt sagte er so etwas? Das konnte ich nicht auch noch hinnehmen, ich war eh unsicher genug, hatte seinen Rückzug ja gespürt und war wochenlang auf dem Platz gerannt, ich musste in dem Moment eine Entscheidung FÜR mich treffen.

Er hat viel geweint, konnte mich nicht aus seinem Arm lassen, sagte, dass er mich nicht verlieren wolle, dass er Angst habe. An Trennung, so sagte er, habe er bis dato noch nie gedacht, trotz seiner vorigen Aussagen. Das alles war vor 6 Wochen.

Die ersten Tage waren seltsam, denn mir ging es „gut“. Natürlich war es hart und schwer und hat wehgetan, aber da war dieses Gefühl von Befreiung, als sei ein überdimensionaler Druck abgefallen. Ich fand ganz langsam zu mir selbst zurück, merkte, wie weit ich vorher bereit war zu gehen, wie sehr ich gekämpft hatte. Trotzdem folgten noch mehrere Gespräche, eine richtige KS hatten wir nicht, denn wir wollten vor seinem Abflug Anfang August Klarheit, wissen was passiert war und woran wir sind. Gesehen hatten wir uns vier Wochen nicht. Es waren gute Gespräche, teilweise stundenlang und sehr vertraut und aufschlussreich. Keine Vorwürfe oder Streit oder Verletzungen.

Er sagte, es hätten sich über die vergangenen Monate einige Unzufriedenheiten seinerseits angestaut und er hätte nie den richtigen Moment gefunden, einfach mal offen darüber zu sprechen, ohne mich zu verletzen. Allgemein zeigte sich, dass wir beide zu viel Rücksicht auf den anderen nehmen wollten, nur hätte ich das durch seinen Rückzug nie vermutet. Wir haben dann einvernehmlich vereinbart, dass wir die Trennung über den Auslandsaufenthalt aufrecht erhalten. Alles andere hätten wir als krampfig und gezwungen erachtet, niemand von uns konnte jetzt einfach so tun, als wäre nichts passiert und die wenigen Wochen, die vergangen waren, reichten nicht für einen Neuanfang vor dieser anstehenden Probe, schließlich hatte er mir klar gesagt, dass er sich seiner Gefühle nicht sicher ist und auch während dieser Gespräche gab es jetzt keine Erleuchtung für ihn. Und durch Trennung, Umzug bei ihm, Klausurenphase und die Vorbereitung auf sechs Monate Ausland war auch einfach zu viel bei ihm passiert, als dass er schon irgendwie sortiert war. Nichtsdestotrotz merkten wir, dass wir die Zeit und Vertrautheit miteinander genossen, schließlich gab es kein böses Blut oder so. Und so kam es, dass wir beschlossen, die verbleibende Zeit bis zu seinem Flug, sofern uns danach ist, noch zu nutzen, einfach Dinge zu tun, nach denen uns ist, entspannt und locker und ohne Druck, im Wissen darüber, dass danach erst einmal jeder sein Ding macht. Und ja, es geht tatsächlich auf. Es gelang uns bisher, den Moment miteinander zu genießen.

Er erzählte viel über seine Ängste und Sorgen, was die nächste Zeit angeht (er war durchaus auch eher abgeneigt, überhaupt zu gehen), wir lachten und unternahmen Dinge, er küsste mich, wir waren uns nah. Ich bin seinen Eltern begegnet und sie wissen von nichts. Und ja, ich möchte so sehr, dass das wieder klappt nächstes Jahr. Ich weiß nur einfach nicht, wie ich mich verhalten soll, was ich denken soll, gerade was die nächsten Monate angeht. Ich freu mich auf Ruhe und Zeit für mich, aber genauso hab ich Angst davor, dass er dort die Zeit seines Lebens hat, alles hier plötzlich unwichtig erscheint und all die Momente jetzt gerade dann nichts mehr bedeuten und wir uns einfach aus den Augen verlieren. Wie soll ich mich verhalten? KS und dann über 6 Monate? Ist das nicht sehr lang? Oder abschließen? Oder hoffen, dass er dort klar wird und merkt, was er hier hatte? Puh...

Es ist vielleicht wichtig zu erwähnen, dass dieser Auslandsaufenthalt für die Trennung nicht zwingend ausschlaggebend war, eher beschleunigend. Es gab, unabhängig davon, Dinge, die nicht gut liefen oder nicht kommuniziert wurden und dieser Abflugtermin erzeugte in uns das Gefühl eines Ultimatums, weshalb vieles jetzt so kam, wie es kam. Er hat mehrmals betont, und das glaube ich ihm auch, dass es jetzt nicht soweit kam, damit er dort frei ist oder einen Freifahrschein hat. Allgemein ist er eher ruhig und verschlossen, also kein Player oder so.


Danke schon einmal an jeden, der auf diesen langen Text irgendwie reagiert! :smile:
 
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Kate07

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Hi Junisonne, da du bei mir vorbei geschaut hast, bin ich jetzt auch auf dich aufmerksam geworden :)
Schön, dass du doch den Mut gefunden hast, dich hier anzumelden :smile:

Also wenn ich deinen Beitrag so lese, kommt mir, wie in so vielen Fällen eigentlich, der Gedanke, dass dein Ex(Freund) einfach davon läuft. Es wurde ihm alles zu viel, er wusste nicht mehr wohin mit sich und aus Panik hat er bei euch den Schlussstrich gezogen. Eine frühere ältere und weise Kollegin hat zu mir gesagt, als bei uns auch das erste Mal Schluss war, dass Männer gerne, wenn es irgendwo im Leben Probleme gibt, in der Arbeit zum Beispiel, dies dann an der Beziehung auslassen, das heißt sich als erstes mal der Freundin entledigen, um diesen Balast erst mal los zu werden, geht ja ganz schnell... Ich weiß nicht, irgendwie hab ich ihr das geglaubt. Es klingt irgendwie logisch. Und mir kommt deiner ein bisschen so vor wie meiner, alles in sich rein fressen, nie was sagen und dann plötzlich, zack, einfach davon laufen, Schluss machen.

Ihr wohnt nicht zusammen, oder?
Seht ihr euch jetzt nochmal vor seinem Abflug?
Ich würde wahrscheinlich jetzt erst mal ein paar Wochen vergehen lassen und mich nicht von selber melden, ich glaube schon dass da bald was kommen wird von ihm, wenn er neue Eindrücke erlebt, dann wird er die bestimmt sehr gerne mit dir teilen wollen. Du warst ja seine engste Bezugsperson!
Ich sehe für euch noch nicht so schwarz! :trost:
 
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Junisonne22

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Danke für die liebe Antwort!:)

Das alles ist etwas kompliziert und gerade deshalb bin ich so dankbar über jede Antwort und Einschätzung, die vielleicht einfach ein bisschen mehr Ordnung in alles bringt.

Ja, er flieht. Und er sieht grundsätzlich Lösungen immer in irgendwelchen "Großprojekten". So à la "Wenn ich die Uni wechsele, wird alles besser", "wenn ich umziehe, wird alles besser", "im Ausland ist alles besser".

Bei uns ist ja auch nicht so ganz eindeutig wie bei den meisten, wer jetzt der Verlassende war. Im Grunde habe ich den Schlussstrich gezogen, als Reaktion auf sein Verhalten und seine Aussagen. Auf Aussagen wie "ich weiß nicht, wie viel / ob ich noch Gefühle für dich habe und ob das für eine Beziehung reicht". Autsch. Er hat auch sonst viel blockiert. Kein Interesse mehr gezeigt, war nur noch gestresst oder genervt von allem. Und in Anbetracht der Tatsache, dass ich das letzte halbe Jahr ALL meine Energie in diese Beziehung gab und in den Versuch, alles perfekt zu machen, um ihn nicht zusätzlich zu Job und Uni zu belasten und die Zeit vor dem Ausland so angenehm wie möglich zu machen etc., musste ich mich aus dieser Situation befreien. Also im Grunde hat er eine Trennung über Monate irgendwie eingeleitet, ich habe sie aber entschieden. Allgemein ist er eher entscheidungsunfreudig. Dennoch hatte er irgendein Gefühl, dass wir das über die Distanz und das Ausland nicht aufrecht erhalten können, wie es gerade ist. Er hat sich ja auch gegen einen Besuch von mir gewehrt usw.
Und auch 4 Wochen Abstand und nahezu kein Kontakt hat ihm diesbezüglich (noch) keine Klarheit verschafft. Ihm ist gerade alles zu viel, er ist wie ausgebrannt, weißt gar nicht, wohin mit sich und was er überhaupt irgendwie fühlt. Ich musste da ständig in Vorlage treten, mich angreifbar machen, kämpfen, ohne dass das erwidert wurde.

Richtig, wir wohnten nie zusammen. Aufgrund der finanziellen Situation und dem nahenden Ausland, muss er jetzt und dann, wenn er wiederkommt, wieder bei seinen Eltern wohnen, was ihn ziemlich fuchst.

Ob wir uns vor seinem Abflug noch einmal sehen, weiß ich nicht. Bisher ist nichts geplant und ich werde vermutlich eher warten als selbst die Initiative zu ergreifen.
 

zeitvorhang

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Hallo Junisonne :)

Nachdem du dich bei mir gemeldet hast, dachte ich mir, schau ich auch mal bei dir rein!
Das mit dem Auslands-Ultimatum, dem zusätzlichen Druck, kenne ich nur zu gut.. das macht die zusätzlichen Probleme einfach noch schlimmer.

Ich finde es schön, dass ihr beide trotz Trennung noch respektvoll miteinander umgehen könnt, das ist echt selten, allerdings solltet ihr ein bisschen aufpassen: es gab den Trennungs-Cut, also sollte da auch nicht irgendwie rumgepfuscht werden ;) ich finde den Auslandsaufenthalt eine super Gelegenheit für euch beide, euch zu sortieren und für Klarheit zu sorgen. Auch wenn du gerade wahrscheinlich die Angst hast, dass er dort jemanden kennenlernt oder er komplett über dich hinweg ist, wenn er wieder da ist - versuch, dich auf dich selbst zu konzentrieren!

Für mich klingt es auch ein bisschen so, als würde dein Ex davonlaufen, was ich aber auch verstehen kann. Ausland, neue Umgebung, neue Leute,... aber glaub mir, er wird dich sicherlich nicht komplett vergessen!

Lass ihn sich melden, bau keinen Druck auf und warte einfach..:)
Komplett hoffnungslos wirkt eure Situation nämlich noch nicht, vielleicht ist dieser Auslandsaufenthalt ja einfach nur der Abstand, den ihr braucht, um gestärkt wieder zusammenzufinden, wer weiß :)
 

Junisonne22

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allerdings solltet ihr ein bisschen aufpassen: es gab den Trennungs-Cut, also sollte da auch nicht irgendwie rumgepfuscht werden ;)

Da hast du wohl recht! Und diesbezüglich denke ich auch ziemlich viel nach. :cry
Ja, meine Trennung war ausgesprochen und nicht einfach nur dahingesagt. Allgemein bin ich niemand, der damit schnell mal droht oder so. Im Gegenteil: Ich bin ein sehr konsequenter Mensch. Nichtsdestotrotz waren die ganzen Umstände, die mich dazu bewogen haben, sehr verworren. Ich hatte eigentlich nie vor, mich vor und während der Auslandsgeschichte zu trennen, obgleich ich natürlich einen riesigen Respekt davor hatte und mit meiner Beziehung zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr richtig glücklich war (Das habe ich aber erst im Anschluss gemerkt). Das, was passiert ist, war eine Reaktion auf diesen monatelangen Druck, den ich hatte, um IHN glücklich zu machen. Dabei habe ich mich selbst vergessen und das wurde mir in diesem Moment klar. Nichtsdestotrotz zeigte unser darauffolgendes Gespräch ja, dass uns ja im Grunde ähnliche Dinge bewegten: Unzufriedenheiten in der Beziehung, die nicht kommuniziert wurden und sich dadurch angestaut haben. Er konnte seinerseits nicht differenzieren, welches Ausmaß diese Unzufriedenheiten derzeit auf seine Gefühle haben. Von ihm kam jedoch die Aussage, er schließe nicht aus, dass wir uns nächstes Jahr wieder annähern würden. Da die Trennung zum Zeitpunkt dieses Gesprächs bereits 4 Wochen zurücklag und die Zeit bis zu seinem Flug und der sechsmonatigen Abwesenheit nur noch 10 Tage betrug, haben wir jedoch recht einvernehmlich beschlossen, dieses Auslandsding getrennt zu verbringen, da binnen dieser wenigen Tage nicht im Ansatz diese Ungereimtheiten wieder bereinigt hätten werden können und die anschließende "Trennung" (geografisch) einfach zu lange ist, als dass man jetzt alle Ereignisse der letzten Wochen vergisst und sich als Paar in diese Probe stürzt.

Du bist ja gerade im Ausland, richtig? Da kannst du ja vermutlich ganz gut einschätzen, wie es ihm dort ergehen wird? Meine Ängste hast du jedenfalls recht gut auf den Punkt gebracht:cry
 

zeitvorhang

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Mh.. so wie das klingt, wird dir bzw. euch diese räumliche Trennung sicherlich guttun! Da ihr beide nicht mehr ganz zufrieden ward in der Beziehung, gibt das die Möglichkeit, viel zu reflektieren und an sich selbst zu arbeiten. Und er meinte ja, dass er es nicht komplett ausschließt, dass ihr euch nach den 6 Monaten wieder annähert - aber setz dir das erstmal nicht als Ziel, sonst verkrampfst du dich darauf, machst dir Hoffnungen und könntest bitter enttäuscht werden.

Wenn er Kontakt sucht in seinem Auslandssemester, versucht es so locker-leicht wie möglich zu halten, also nicht die Beziehung großartig thematisieren usw. - die Zeit soll ja sinnvoll genutzt werden und ihr sollt euch nicht im Kreis drehen!


Du bist ja gerade im Ausland, richtig? Da kannst du ja vermutlich ganz gut einschätzen, wie es ihm dort ergehen wird? Meine Ängste hast du jedenfalls recht gut auf den Punkt gebracht:cry

Ja, das ist richtig. Ich habe im Ausland extrem viel reflektiert und konnte eben durch diese räumliche Distanz auf mein Leben in Deutschland blicken. Ich hab gemerkt, wer meine wahren Freunde sind, wen ich vermisse und wen nicht und hab mich zum positiven verändert. Ich denke, deinem Ex wird es ähnlich ergehen, er wird viele (positive und negative) Erfahrungen machen und wird auch mit Dingen konfrontiert werden, die er vllt. versucht hat zu verdrängen oder davonläuft, so ging es zumindest mir. Und fernab von zuhause ist das dann doch noch mal bisschen anders.. :blush:
 

Mod Silver

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Hallo liebe Junisonne,
ich glaube eine männliche Meinung würde das ganze hier gut ergänzen.
Ende letzten Jahres entschied er sich- im Rahmen des Studiums- ab August ‘17 für ca. sechs Monate in die Staaten zu gehen, um dort das Studium zu beenden.
Mich würde da als erstes interessieren was dazu sein Gedankengang war um das zu tun. Man spricht ja schon miteinander wenn man überlegt sowas zu machen bevor man es zusagt. Warst du da gleich von vornherein begeistert bzw. hast ihm das so gezeigt?
Von ihm kam jedoch die Aussage, er schließe nicht aus, dass wir uns nächstes Jahr wieder annähern würden.
Das ist eine grobe Prognose aber keine Garantie. Er wird jetzt vllt so fühlen aber niemand weiß wie es dann in 6 Monaten aussieht.
Mein Tipp wäre nun, dass du es nicht zerdenkst. Er fliegt weg, Punkt. Ihr habt euch vorher getrennt. Also seid ihr zwei Singles an unterschiedlichen Enden der Welt.
Schau einfach was auf dich zukommt, das wird er auch machen. Versuch in der Zeit wieder komplett zu dir zurück zu finden. Wenn er sich meldet, lass es locker fröhlich von statten gehen. Lauf ihm nicht hinterher mit Nachrichten, Anrufen etc. (sind eh viel zu teuer). Fließe nun einfach mit der Zeit und sei für alles offen. 6 Monate ist eine lange Zeit und wenn er wieder da ist, wirst du auch wissen was du willst und er auch.

dass Männer gerne, wenn es irgendwo im Leben Probleme gibt, in der Arbeit zum Beispiel, dies dann an der Beziehung auslassen, das heißt sich als erstes mal der Freundin entledigen, um diesen Balast erst mal los zu werden, geht ja ganz schnell

da wird ja wieder ein ganzen Geschlecht über einen Kamm geschert.
Ich bin bei sowas ja immer der Meinung das man sowas der Partnerin erzählt um die Last zu teilen. Ich bin auch noch nicht ganz überzeugt davon, dass es wirklich Flucht ist, die ihn zu dem Entschluss gebracht hat, ins Ausland zu gehen.
 

Junisonne22

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Ganz lieben Dank für deine Worte hier und dass du das alles gelesen hast!:smile:

Mich würde da als erstes interessieren was dazu sein Gedankengang war um das zu tun. Man spricht ja schon miteinander wenn man überlegt sowas zu machen bevor man es zusagt. Warst du da gleich von vornherein begeistert bzw. hast ihm das so gezeigt?


Ja, wir haben sehr viel darüber gesprochen. Nach seinem Bachelorabschluss im letzten Sommer wollte er eigentlich direkt in den Job einsteigen, hat sich dann aber gegen seinen Bauch FÜR ein Masterstudium entschieden, u.a. aber deshalb, weil er dann noch einmal ein Semester ins Ausland gehen kann. Er hat nie gerne studiert, empfand das immer als Qual. Das Ausland war da wie ein Licht am Ende des Tunnels, weshalb es sich wenigstens noch irgendwie rentierte, noch mal 2 Jahre studiert zu haben.

Zu meiner Begeisterung: Ja und nein. Meine ersten Gedanken waren natürlich "oh shit. 6 Monate auseinander, dann auch noch über den großen Teich", da bekam ich Respekt. Natürlich hört man dann auch schnell von irgendwelchen Statistiken, dass 80% der Beziehungen sowas eh nicht überstehen, bla bla... Habe aber immer versucht, da gar nicht so viel drauf zu geben und ihm diese Unsicherheit schon gar nicht zu zeigen. Ich wusste ja um seinen Kampf im Studium und wie sehr ein Traum für ihn in Erfüllung geht, wenn er 6 Monate in die Staaten kann. Niemals hätte ich ihn da vor die Wahl stellen wollen oder ihm ein blödes Gefühl vermitteln wollen. Mein Ziel war immer, dass er um meine Unterstützung weiß und gleichzeitig auch, dass ich bereit bin, diese Herausforderung mit ihm als Paar anzugehen. Sprich, er braucht sich keine Gedanken machen, dass ich hier wie ein Häufchen Elend verkümmere oder mir sofort den Nächsten suche, ich meinte es wirklich ernst. Daher ja auch mein Angebot, Geld und Zeit in einen Besuch zu investieren.
Von ihm kam da leider sehr wenig zurück. Er hat das Thema Ausland lange abgeblockt, möglicherweise auch durch die Überarbeitung. Das alles war für ihn noch in weiter Ferne, selbst 6 Wochen vor Abflug. Seinerseits kam da kein "Danke für deine Unterstützung" oder "Ich wünsche mir, dass wir das schaffen". Immer eher "Ist ja noch ewig hin" usw. Mittlerweile hat er Angst, war kurz davor, alles abzusagen, fragt sich, ob es ihm das alles so wert ist. Er musste sämtliche Kosten alleine tragen, hat in etwa einen Mittelklassewagen investiert, Kredite aufgenommen, ist wieder zu den Eltern gezogen usw.

Das ist eine grobe Prognose aber keine Garantie. Er wird jetzt vllt so fühlen aber niemand weiß wie es dann in 6 Monaten aussieht.
Mein Tipp wäre nun, dass du es nicht zerdenkst. Er fliegt weg, Punkt.

Da hast du wirklich recht. Und ja, zerdenken und vor allem KK sind riesige Probleme bei mir. Ich denke, selbst wenn wir uns nicht getrennt hätten, hätte niemand mit 100%iger Wahrscheinlichkeit garantieren können, dass wir nächstes Jahr noch / wieder zusammen sind. Selbst wenn er nie fliegen würde, wüsste niemand, was in einem halben Jahr gewesen wäre. Sowas wie Garantie gibt es ohnehin nie in einer Beziehung, oder? Ist eine Trennung also vielleicht sogar die beste Entscheidung in der aktuellen Situation (nicht ausschließlich wegen des Auslands, sondern gerade wegen seiner Unsicherheit zurzeit), sodass er geografisch und emotional einfach wirklich den Abstand hat, um sich zu sortieren? Aber wird er überhaupt nachdenken, bei all den neuen Eindrücken und der neuen Umwelt? Oder ist es eher "aus den Augen, aus dem Sinn"?:cry Und vor allem: Gewöhnt man sich in 6 Monaten nicht sowieso daran, ohne den anderen zu sein? Unabhängig von Gefühlen oder möglichem Nachdenken?
 

Mod Silver

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Also dann glaube ich nicht, das er flüchtet. Wenn es sein Traum ist das letzte Semester im Ausland zu verbringen, dann macht er nichts anderes als sich diesen jetzt zu erfüllen. Auch wenn Männer flüchten kalkulieren sie, und da sind die Kosten eines Mittelklassewagens UND der Einzug bei den Eltern die Flucht nicht wert.
Ich weiß nicht ob die Trennung richtig war, das kannst nur du dir selber beantworten. Aber ja, er wird nachdenken trotz neuen Eindrücken. KLar lernt man in 6 Monaten (sogar noch weniger) ohne den anderen zu sein. Ich kenne auch Paare die empfanden es danach als störend, wenn der Partner zurück war. Aber es gibt auch andere Paare.
Darum ja ganz wichtig, KK abstellen, die Zeit jetzt einfach so nehmen wie sie kommt, dich auf dich und dein Studium konzentrieren und einfach leben.
 

Junisonne22

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Ja, das ist richtig. Ich habe im Ausland extrem viel reflektiert und konnte eben durch diese räumliche Distanz auf mein Leben in Deutschland blicken. Ich hab gemerkt, wer meine wahren Freunde sind, wen ich vermisse und wen nicht und hab mich zum positiven verändert. Ich denke, deinem Ex wird es ähnlich ergehen, er wird viele (positive und negative) Erfahrungen machen und wird auch mit Dingen konfrontiert werden, die er vllt. versucht hat zu verdrängen oder davonläuft, so ging es zumindest mir. Und fernab von zuhause ist das dann doch noch mal bisschen anders.. :blush:

Danke für diese Einschätzung. Ich habe schon vor der Trennung viel in Foren gestöbert, was so ein Auslandsaufenthalt mit einer Person "anrichtet" (mir fällt gerade kein besseres als dieses oberdämliche Wort ein :nanu:) und da stand auch sehr häufig das, was du gerade genannt hast. Eine sehr gute Freundin von mir hat während ihres Auslandsaufenthaltes ihre 6-jährige Beziehung per Skype beendet, weil sie dieses enorme Freiheitsgefühl hatte und ihre Beziehung plötzlich eher lästig war. Darüber muss ich mir wohl keine Gedanken machen, da wir ja dann klar getrennt sind, das KK ist das Schlimme. Und die Angst davor, vor lauter Eindrücken und neuen Leuten und Spaß und high life einfach vergessen zu werden. Vielleicht muss ich einfach damit leben, dass das eben passieren kann, aber es tut weh. Sicherlich würde er eine Trennung hier, umgeben von Erinnerungen an mich und uns, anders reflektieren oder? Das dort ist möglicherweise ein Neuanfang ohne mich? Viel einfacher, damit abzuschließen? Oder ist es vielleicht eher gegenteilig und auch hier wirkt plötzlich wieder das Prinzip "Distanz schafft Nähe"? Diese quälenden Gedanken ...
 

zeitvorhang

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Ist schwierig einzuschätzen, eine Freundin von mir ist nach 6 Monaten Ausland zu ihrem Freund zurückgekehrt und jetzt sind sie glücklicher als davor - also es gibt beides.

Die Angst, vergessen zu werden, kenn ich nur zu gut, die hab ich grade auch :'( in 6 Monaten kann viel passieren, allerdings bezweifle ich, dass er dich komplett vergisst - er kommt ja wieder zurück nach Deutschland und ist dann im alten Umfeld und wird spätestens dann mit Vergangenem konfrontiert.

Es wird ihm wahrscheinlich leichter fallen, die Trennung zu verarbeiten, aber oft merkt man fernab von zuhause auch, was man wirklich wertschätzt ;) also vergrab deine Hoffnung mal noch nicht komplett, aber halte dich nicht daran fest.

Ich glaube jedenfalls fest daran, dass es dir in ein paar Wochen besser damit geht - Loslassen tut weh, ich steck ja selber drin, aber wie heißts so schön? "Wenn du etwas liebst, musst du es loslassen, kommt es zurück, gehört es dir", irgendwie so :D
 

Junisonne22

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Ich habe eine beschissene Nacht hinter mir. Er hat mir noch mal geschrieben, er will mich wohl noch mal sehen vor seinem Flug am Donnerstag. Eigentlich ein gutes Zeichen oder?

Aber mir ist total schlecht im Bauch, nicht wegen seiner Nachricht oder so, sondern weils das dann wirklich war. Ich weiß, dass ich diese Zeit jetzt brauche, um erst einmal selbst zur Ruhe zu kommen und zu klären, was ich will und was alles passiert ist. Gerade ist alles nur ein einziges Chaos. Aber es ist ein Abschied auf ungewiss. Keine Ahnung, ob ich ihn jemals wiedersehen werde. Scheiße, Leute. Ab dann wars das für mich mit dem Kontakt. Dann heißt es wirklich, 6 Monate verstreichen lassen und hier die Gegenwart leben.

"Wenn du etwas liebst, musst du es loslassen, kommt es zurück, gehört es dir", irgendwie so :D

Ja ich weiß und da ist viel dran. Aber es ist hart. Das Loslassen. Ich schaue nun mal bei dir vorbei:herz:
 

zeitvorhang

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Hat er außer, dass er dich nochmal sehen will, noch irgendwas geschrieben?

Schwierige Situation, erstmal Ruhe bewahren. Verlass dich auf dein Gefühl, aber versuch nicht im Panikmodus Entscheidungen zu fällen, das ist ja bekanntlich eher kontraproduktiv. Wenn du ihn aus Eigenschutz nicht mehr sehen möchtest, dann sag ihm, dass du keine Zeit hast (evtl. kommt dann nochmal eine Reaktion von ihm und du erfährst bisschen mehr über seine Gründe, dich nochmal sehen zu wollen).
Erhoffst du dir Klarheit von eurem Treffen?

Loslassen tut verdammt weh und ist ziemlich hart, aber ich bin der festen Überzeugung, dass es sich lohnen wird! Egal, ob es zu einem ex-back führt oder einer neuen Beziehung - du wirst mit der Zeit stärker und dir wird es wieder besser gehen :) das ist zumindest mein Lichtblick, der mir an dunklen, hoffnungslosen Tagen ein bisschen Trost spendet..

Weißt du denn sonst irgendwas von ihm (über Freunde oder so)? Ich denk ihm wird langsam klar, dass er 6 Monate Ausland vor sich hat und das ist eben nicht ganz ohne..
 

Junisonne22

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Hat er außer, dass er dich nochmal sehen will, noch irgendwas geschrieben?

Nein :cry Nur: Hey, sag mal wie wäre es, wenn wir uns am Dienstag noch einmal treffen?

Bisher habe ich auch noch nicht reagiert. WIr haben uns letzte Woche zuletzt gesehen, auch um den letzten Rest unserer Sachen auszutauschen. Da die Verabschiedung da eher flüchtig war und er schon mal meinte, dass er sich gerne in Ruhe von mir verabschieden würde, habe ich aber schon damit gerechnet, dass er sich vor Donnerstag noch einmal bei mir melden wird. Für mich spricht eigentlich nichts dagegen, außer, dass ich ungern vor ihm anfangen würde zu weinen, weil es ja dann doch ein Abschied auf ungewisse Zeit ist.

Ob / wann wir uns noch mal sehen, wenn er zurückkommt, kann ja jetzt niemand wissen. Vielleicht merken wir beide, dass wir was ganz Wertvolles hatten, was "nur" an misslungener Kommunikation gescheitert ist und wir finden wieder zusammen und sind stärker denn je, oder aber einer von uns (und das reicht ja in diesem Fall) merkt, dass er gar nicht mehr möchte und ist in 5 Monaten längst über die Sache hinweg. Es muss ja schließlich erst einmal die Bereitschaft seinerseits da sein, sich im Januar bei mir zu melden und sich wieder treffen zu wollen.
In einer seiner letzten Nachrichten schrieb er sowas:

"Es ist nicht so, dass ich kein Interesse mehr an dir habe. Aber mir ist klargeworden, dass ich auf meine Gefühle achten muss. Du hast alles beendet weil ich mir deren unsicher war. Aber aktuell kann ich nicht einfach so tun, als wäre diese Unsicherheit nie da gewesen oder das ignorieren. Ich genieße die Zeit mit dir, das merke ich. Aber wenn es noch mal funktionieren soll, brauchen wir emotional und geografisch erst mal Abstand. Und wenn wir uns nächstes Jahr dazu entscheiden uns wieder zu treffen und es funkt wieder, dann haben wir eine neue Basis, auf die wir aufbauen können"

Danach haben wir uns noch mal gesehen, um Sachen zu tauschen. Er hat mich geküsst, war sehr aufmerksam und bemüht. So war er lange Zeit vorher nicht mehr.

Weißt du denn sonst irgendwas von ihm (über Freunde oder so)?

Nein, nichts. Ich habe mir verboten, irgendwen anzuschreiben und nach ihm auszufragen. Seine Eltern wissen von unserer Trennung nix, das weiß ich.
Wahrscheinlich hat er Muffensausen, ja. Auch er muss schließlich damit rechnen, dass ich hier einen neuen Freund finde. Und so, als sei er damit 100% durch, klingt es ja nicht grad oder? Hoffe ja daher auch so, dass die kommenden Monate für mich arbeiten. Ich werde mich jedenfalls zurückziehen.
 

Mod Silver

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Und so, als sei er damit 100% durch, klingt es ja nicht grad oder?
Naja, er ist gerade genauso im Trennungsdurchlauf wie du auch. Er reflektiert das merkt man, darum sagt er auch er brauche jetzt den Abstand. Ich bin noch unschlüßig ob es gut wäre sich nochmal zu treffen. Für ihn wäre es gut ja, dann kann er völlig loslassen. Aber für dich?
Am Grundsatz ändert sich nichts. Ihr seid getrennt und er fliegt weg. Kurz vorher kann man keine Beziehung aufbauen.
Und wenn wir uns nächstes Jahr dazu entscheiden uns wieder zu treffen und es funkt wieder, dann haben wir eine neue Basis, auf die wir aufbauen können
das sehe ich genauso. Überließ aber auf keinen Fall die "wenn"s
 

Junisonne22

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Ihr seid getrennt und er fliegt weg. Kurz vorher kann man keine Beziehung aufbauen

Ich danke dir für deine klaren Worte. Ich merke einfach, dass da häufig die Hoffnung aus mir spricht. Dass ein Teil von mir irgendwie zuversichtlich ist und sich dann dieser Fantasie gerne hingibt. Also dass er dort eine tolle Zeit hat, aber eben auch bemerkt, wie toll das mit uns war. Weil es unkompliziert war und gut lief. Es gab ja die letzten Monate keine Streits oder Unstimmigkeiten. Dennoch: Was nächstes Jahr ist, ist völlig unklar. Das ist so und Punkt. Auch, wenn es schwer hinzunehmen ist und ich mich nur allzu gerne in Spekulationen verliere.
Aber vielleicht kann mir jemand folgende Frage beantworten, denn ich finde partout keine Antwort darauf: Ich war nicht glücklich im letzten halben Jahr. Habe so viel gekämpft und emotional nichts mehr zurückbekommen. Ich war verletzt, konnte mich nicht mehr fallen lassen. Hab nur noch zurückgesteckt. Wieso hänge ich dennoch so sehr an dieser Hoffnung, dass es wieder funktioniert?
 

zeitvorhang

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241
Du hast dir deine Frage, wieso du dich so an die Hoffnung klammerst, quasi selbst beantwortet: du hast aus deiner Sicht sehr viel emotional in die Beziehung investiert, so viel Kraft gegeben und jetzt bist du grade erstmal kraftlos, hast keine Energie mehr und eben auch niemanden, in den du "investieren" kannst. Und es kam eben nichts zurück. Was wichtig ist: jeder Mensch liebt anders. Manche Menschen geben viel in Worte, manche Menschen lassen Taten sprechen, manche Menschen zeigen es durch Berührungen (Umarmungen, Hand halten,......), usw. Manchmal erwartet man von seinem Partner auf die Art und Weise zu lieben, in der man selbst Liebe zeigt. Vielleicht ist da auch einfach ein "Ungleichgewicht" entstanden?

Na ja und Hoffnung kommt jetzt eben, weil du evtl. jemanden verlieren könntest, der dir wichtig war und mit dem du viel Zeit verbracht hast. Die Hoffnung, vllt jetzt, wo du nicht mehr (sichtbar) kämpfst, das zurückzubekommen, worauf du während der Beziehung gewartet hast.


Wenn du dich für emotional stabil genug findest, dann kannst du dich mit ihm treffen, aber behalte im Kopf, dass ihr getrennt seid! Also Küssen usw. würde alles nur schwerer machen und euch beiden nicht weiterhelfen, die Trennung zu verarbeiten.
 

Iridaceae

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Hallo meine Liebe, da bin ich :)

Erstmal - Respekt, dass du stark genug warst, für dich erstmal den Schlussstrich zu ziehen, auch wenn es verdammt weh tat. Aber man darf sich selber auch nicht kaputt machen. Es ist nunmal nicht mehr gut bei euch gelaufen, wenn ich so lese, was du beschreibst, und daraus müssen nunmal leider Konsequenzen gezogen werden so weh es auch tut :/ Aber der Abstand wird denke ich ein gutes Mittel sein, dass ihr euch beide klar werdet, wo das Ganze hinlaufen soll.

Ich war nicht glücklich im letzten halben Jahr. Habe so viel gekämpft und emotional nichts mehr zurückbekommen. Ich war verletzt, konnte mich nicht mehr fallen lassen. Hab nur noch zurückgesteckt. Wieso hänge ich dennoch so sehr an dieser Hoffnung, dass es wieder funktioniert?

Das klingt verdammt nach mir. Ich habe die letzten Monate in meiner Beziehung auch sehr viel investiert in ihn und das lag an folgendem Grund: Ich wollte, dass er mich so behandelt wie ich ihn. Aber so eine Rechnung geht leider nicht auf.

Die Hoffnung spielt wahrscheinlich aber auf die schönen Momente in unserer Beziehung an. Wir waren ja mal glücklich, und das ist der Zustand, zu dem wir wieder finden wollen. Und schließlich haben wir auch die ganze Zeit gekämpft, um dorthin wieder zu kommen. Gerade im Moment einer Trennung fangen wir an, die negativen Dinge auszublenden und uns wieder auf die Schönen zu besinnen - und das ist nunmal die glückliche Zeit, die wir mal gemeinsam hatten mit unserem Ex, und DIE wollen wir dann wieder haben.

Viel Kraft weiterhin :brav::herz:
 

Junisonne22

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Guten Morgen an euch alle :herz:

Ich habe mich entschieden. Ich werde dem Treffen heute zusagen. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Er geht. Aus allem, was seit Januar war, habe ICH meine Konsequenz gezogen. Aber ich habe genauso gemerkt, dass er bereits ins Schwimmen kam. Sich plötzlich wieder bemüht hat. Niemandem von der Trennung erzählt hat. Soweit, so gut. Das ändert für mich nichts an der Tatsache, dass wir seit 6 Wochen und auch mindestens die kommenden 5 Monate getrennt sind. Nichtsdestotrotz fühle ich mich heute gut. Und genauso möchte ich ihm auch in Erinnerung bleiben. Ich glaube auch, dass ich diejenige bin, die heute loslassen kann. Auf ihn kommt schließlich jetzt erst mal eine Zeit voller Anspannung und Ungewissheit zu.

auch niemanden, in den du "investieren" kannst.

Doch, in mich selbst. Und das ist bitter nötig. Aber darauf freue ich mich auch. Ich habe gestern einen unglaublich tollen Strang hier gelesen und da ist es mir irgendwie klar geworden: Ich bin kein trauerndes Häufchen Elend, das er zurücklässt. Nein. Egal ob für ein mögliches ExBack oder eine neue Beziehung: Ich investiere jetzt in MICH. Ich bin eine starke junge Frau, die bereit war, sehr sehr viel zu geben. Auch das empfinde ich prinzipiell als Stärke, nicht als Schwäche, auch wenn es zur Trennung kam. Hier würde mir sicherlich ein Experte helfen, der mir ein wenig über die Machtdynamiken in Beziehungen erklären kann. Vermutlich gab es da eine ganz enorme Schieflage in letzter Zeit. Durch die Trennung meinerseits und auch den Entschluss, diese vor dem Ausland nicht aufzuheben (für ihn war im letzten Gespräch theoretisch noch alles offen, er war entscheidungsunfreudig, ICH ging in Vorlage und sagte, dass ich mir einen Neuanfang VOR dem Ausland einfach nicht vorstellen kann, was er dann mit der Nachricht oben bestätigte), hat das möglicherweise wieder etwas ausgeglichen. Dennoch: Ich möchte nicht die sein, die er eh haben kann. Die hier sitzt und auf ihn wartet, während er sich Übersee ein schönes Leben macht.

Ich wollte, dass er mich so behandelt wie ich ihn. Aber so eine Rechnung geht leider nicht auf

Du bringst es auf den Punkt, meine Liebe. Meinem ist aber durchaus bewusst, dass es Kerle gibt, die mich und mein Engagement füßeküssend nehmen würden. Zumindest hat er mehrmals gesagt, dass das eine seiner größten Ängste für die nächste Zeit ist. Dass hier die Tür zufällt während seiner Abwesenheit. Für sich ist er da eher pessimistischer: "wen soll ich da schon ernsthaft kennenlernen? Wäre eh alles nur temporär". Deshalb vermute ich auch, hat er sich jetzt plötzlich noch mal so ins Zeug gelegt, mich geküsst und umsorgt OBWOHL wir schon getrennt waren. Ja, auch er hat einen Neuanfang vor dem Ausland für sich ausgeschlossen. Aber er kann noch nicht abwägen, ob das Risiko, "ersetzt" zu werden, ihn nicht mindestens genauso beschäftigt. Und das meint er auch so. Ich bin überzeugt, dass das nicht nur mit Bequemlichkeit oder warmhalten zu tun hat. Aber damit muss er leben.

Also: Mir geht es gut, heute. Und so soll er mich in Erinnerung behalten. Als lockere, selbstständige, unabhängige junge Frau. Die NICHT die nächsten 5 Monate trauert. Als Ex, die im letzten halben Jahr mit ihm fantastische Dinge unternommen hat, die unkompliziert war, guten Sex mit ihm hatte, nie respektlos oder ausfallend wurde (auch nicht während der Trennung) und die jetzt hier ihr Leben weiter lebt. Versteht mich nicht falsch: Das alles mache ich nicht, um ihm eins auszuwischen und die nächste Zeit zu vermasseln oder damit er schön um mich bangt. Abgesehen davon glaube ich ohnehin nicht, dass ich aktuell diese "Macht" habe. Es geht mir nicht besser, wenn es ihm dort schlecht geht. Aber da für mich klar ist, dass ab heute KS herrscht, lasse ich dann einfach mal die Zeit für mich arbeiten...und hinterlasse lieber ein angenehmes Bild. Mit welchem Ergebnis auch immer!

Falls mir hier irgendwer im Laufe des Tages noch helfen kann, was mein Treffen heute Abend und meinen Frame angeht, wäre ich sehr dankbar. Auch, wenn das jetzt noch sehr sicher klingt: Es ist keine Frage, dass ich nervös bin und es auch für mich nicht leicht ist, einen Abschied auf ungewiss so souverän zu meistern. Über jeden Tipp bin ich dankbar!
 

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  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
  4. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: Nur noch knapp 50 Minuten durchhalten Leute, dann sind dieser endbescheuerte Valentinstag und das damit ggf. verbundene KK auch wieder vorbei ;-)
  5. Admin Wolfgang @ Admin Wolfgang: Hallo Leute z. Z. werde ich mal wieder überflutet mit Mails, PNs und SMSen. Ich kann nicht auf Dutzende von Messages jeden Tag antworten, das übersteigt meine Kapazität. Nur auf Organisatorisches bzw. nur auf wirklich Wichtiges sollte sich das beschränken. Und bitte haltet eure Texte möglichst kurz dabei. Danke für euer Verständis.
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