Woher kommen Sexuelle Neigungen Dom/Sub?

I

Ilabelle

Gelöschter User
Hallo,

Ich würde gerne mal eure Meinung dazu hören wie sich Sexuelle Neigungen entwickeln, insbesondere die Neigung zum BDSM.

Ich selbst habe eine devot - masochistische Veranlagung und habe mich oft gefragt, ob das mit meiner Kindheit zu tun hat, die von Gewalt geprägt war.

Vielleicht gibt es unter euch ja welche mit devoten oder dominanten Neigungen oder anderen sexuellen Richtungen. Es würde mich interessieren wie sich das für euch anfühlt, wie ihr damit klar kommt und was ihr über deren Ursprünge denkt.

LG
Ilabelle
 
I

Ilabelle

Gelöschter User
Oh, wow, den habe ich wohl übersehen. Danke für den Hinweis Wolfgang!
Das erklärt einiges und bestätigt auch die Vermutungen die ich dazu hatte.
Mein Dom hat mal gesagt, dass fast alle submissiven Frauen die er kennt entweder Gewalt oder sexuellen Missbrauch in ihrer Kindheit erfahren haben.
Allerdings frage ich mich was der Auslöser für Sexuelle Dominanz oder sadistische Veranlagungen sein könnte. Letztere ließen sich evtl auch noch durch Gewalterfahrungen erklären. Aber warum dieses Bedürfnis nach absoluter Kontrolle?
 

Sekkarin

Mitglied
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15 Mai 2016
Beiträge
8
Hallo Ilabelle,
Da mich dieses Thema auch sehr interessiert, versuche ich mich mal einzuklinken. Ich denke, dass das auch eine sehr schwierige Frage ist, da es mehrere Auslöser geben kann. Dass manche Subs schlimme Erfahrungen hatten und sich das eingeprägt hat, kann gut stimmen. Ich habe mal gelesen, dass eine Opferhaltung den Schutzmechanismus im Hirn auslöst, diese Situation zu lieben: Ähnlich, wie seinem Entführer zu verfallen, falls einer verschleppt wurde und nur Kontakt zu diesem Entführer hat. Oft höre ich auch, dass viele Subs an sich "selbstbewusste" Frauen sind, heißt: Frauen mit viel Verantwortung, die einfach mal "entspannen" wollen und sich durch den "Schmerz", durch die Erniedrigung etc. lebendig fühlen, da es nicht in ihre Alltagsrolle fällt. Einfach Verantwortung abzugeben, das gefällt manchen Leuten sehr. Auch Männer, die viel Verantwortung tragen, können die Neigung besitzen, devot zu sein. Ob diese auch schlecht behandelt wurden in der Vergangenheit, weiß ich nicht.

Warum hat ein Dom das Bedürfnis nach Kontrolle?
Also wenn wir sagen, dass es was mit einem Erlebnis in der Kindheit zu tun hat, dann hat ein Dom wohl früher schon entweder viel Verantwortung tragen müssen, war auf sich allein gestellt und hat diese Rolle akzeptiert und sich zu eigen gemacht.

Ich persönlich denke, dass Doms die Kontrolle lieben, weil sich "endlich" jemand fügt. Weil sie endlich ihren Wunsch nach Kontrolle ausleben dürfen. Sie mussten viel einfach akzeptieren und erdulden und wollen dann auch Verantwortung übernehmen oder "Macht spüren". Auch denke ich, dass die Hingabe eines Menschen ein schönes Geschenk ist. Ein Dom ist froh, etwas nach seinem Belieben tun zu können. Auch sie fühlen sich dann frei, denn Dom/sub sind zwei Seiten einer Münze.
 

Mod Pierce Brosnan

Moderator
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1 Sep. 2014
Beiträge
2.849
Das Wort endlich klingt in dem Kontext relativ herablassend ... ;) ... nur mal als kleiner Hinweis.

Ich habe mit meiner Partnerin letztes Wochenende just for fun mal die Rollen getauscht. Wir wollten beide fühlen, wie es ist was der andere DOM<->Sub fühlt. Wir beide stellten mit erschrecken fest, dass sie nicht für die DOM und ich nicht für die SUB Rolle geschaffen sind.

Aus der Sicht eines dominanten Mannes, der es liebt seine Frau ans Halsband zu legen: es ist eine unheimlich große Verantwortung die sich da spontan auftut. Aber es fühlt sich nicht als Bürde an. Es ist vielmehr ein Geschenk des Vertrauens. Es ist auch experimentelle Neugier die sich breit macht (auf beiden Seiten). Wo ist die Grenze. Wie weit kann man gehen? Was macht Spass und bringt Freude, was nicht? etc ...

Ein Dom liebt es auf jeden Fall diese Verantwortung zu tragen. Ja, auch die Macht zu haben. Aber gleichzeitig auch stets das wachsame Auge zu haben, was tut meiner Sub gut? Was gefällt ihr? Was erlöst sie? Was bringt sie zum spritzen oder zum Orgasmus?

Die Vermutung, dass ein Dom in der Kindheit schon viel Verantwortung hatte, kann ich aus meiner Sicht bestätigen. Ich war sehr früh auf mich gestellt. Bin aber in behüteten Verhältnissen mit hart arbeitenden Eltern aufgewachsen. Mein Vater ist der dominante Part gewesen, aber kein Alpha. Meine Mum liebt es sich als Frau in die devote Rolle begeben zu können, testet aber hart auf Beständigkeit.

Mal abgesehen vom BDSM denke ich, das es auch völlig normal ist, dass in einer Beziehung einer Partner dominat ist und der devot, unabhängig vom Geschlecht. Denn dadurch entsteht eine Polarisierung, welche wiederum zu Anziehung führt.

Bleibt es ausschließlich bei Kuschelsex (der auch toll ist, ohne Frage), dann verliert sich die Anziehung und damit die Leidenschaft, was wiederum zu unbefriedigten Bedürfnissen führt und somit zu einem Knacks in der Beziehung führt.

Fazit: DOM/Sub ist meiner Meinung die Basis einer jeden guten sexuellen Begegnung. BDSM ist dann auf Basis der Erfahrung und der Bedürfnisse eines Individuums die Steigerung dieses ursprünglichen Verhaltens.

So far
Pierce (aka Dr. Jekyll ;) )
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
Pierce Brosnan schrieb:
Bleibt es ausschließlich bei Kuschelsex (der auch toll ist, ohne Frage), dann verliert sich die Anziehung und damit die Leidenschaft, was wiederum zu unbefriedigten Bedürfnissen führt und somit zu einem Knacks in der Beziehung führt.

Hallo Pierce,

beziehst du deine Aussage nur auf eine DOM/Sub-Beziehung oder auf jede Art von sexueller Beziehung zwischen Mann und Frau?

LG La Traviata
 

Mod Pierce Brosnan

Moderator
Registriert
1 Sep. 2014
Beiträge
2.849
Servus,

vielleicht ist die Wortwahl nicht ganz passend - Dom/sub.

Ich bin der festen Meinung, das bei Sex bei dem die Funken sprühen folgende Optionen der Machtverteilung vorliegen: Einer führt, der andere verhält sich devot. Oder: beide kämpfen um die Führung und rangeln spielerisch und dabei fliegen die Funken und die Federn! ;)

Dazu muss man sich jetzt nicht unbedingt in einer DOM/Sub Beziehung wiederfinden.

Wenn man dann also NUR Kuschelsex praktiziert und man ganz behütlich und NUR sanft etc mit dem anderen umgeht, dann würde bei mir sehr schnell die Luft raus sein. Ich habe das selber jahrelang gehabt und will das nicht mehr.

Ich muss aber gestehen, dass ich dachte damals ein erfülltes Sexleben gehabt zu haben. Dem war aber nicht so. Auch jetzt ist immer noch Platz zum Wachstum, aber so wie mein Sexleben jetzt ist ist es um ganze Welten vergrößert worden: prickeln, Leidenschaft, Anziehung, Rollenverteilung, Spontanität, "überall", etc...

Genießt den Sommer
Pierce
 

MRS_Lovett

Aktives Mitglied
Registriert
12 Okt. 2017
Beiträge
782
Dazu kann ich sagen ( habe seit ca einem Jahr eine sub Dom Beziehung)
Dass es für mich sehr erfüllend ist , mal die Kontrolle abzugeben .
Ich muss im Alltag und im hin vieles alleine managen und wenn man einen Partner hat , dem man 100% vertraut , kann das sehr erfüllend sein .
Dabei geht es nicht wirklich um Gewalt oder masoveranlagung seinerseits sondern um das überschreiten von Grenzen . Das austesten , was einem Lust bereitet und das schlüpfen in eine Rolle .
Wenn wir uns treffen , reden wir davon zu spielen und das genau ist es .

Ich habe keine schlimme Kindheit gehabt und auch keine Gewalt erfahren
 

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