Hallo Laura, danke dass Du bei mir vorbeischaust
Wie geht es Dir denn jetzt?
Nun, im Moment lebe ich die Affäre recht leicht. Wir treffen uns ca. einmal in der Woche, zwischendurch ist ein wenig Messengerkontakt, aber nicht die Welt. Im Moment bin ich mit der Situation im Reinen und versuche, mir darüber hinausgehend keine Gedanken zu machen. Das klappt mal mehr mal weniger gut.
Vielleicht hast Du es schon irgendwo geschrieben, aber wie offen redest Du eigentlich mit EM über Deine Affäre oder sogar auch über Deine Gefühle zu AM?
Mit meinem EM haben wir die Don't ask - don't tell - Vereinbarung. Er möchte nichts weiter wissen, also reden wir auch nicht darüber. Das ist sein Wunsch und den respektiere ich natürlich.
Er fragte mich allerdings schon, ob ich mich verliebt hätte
Das habe ich damals ausweichend beantwortet. Er weiß insofern nichts über meine Gefühle. Allerdings kennt er mich lange genug um es ahnen zu können. Das vermute ich jedenfalls mal stark.
Hängt EM sehr an Dir? Also würde er quasi Dein schlechtes Gewissen verstärken (was Du natürlich hättest), wenn Du Dich doch entschliessen würdest, ihn zu verlassen?
Mein EM ist nicht gerade ein Mann großer Worte und somit weiß ich über seine Gefühlslage auch recht wenig. Dass er mich aber "braucht" ist unbestritten. Würde ich ihn verlassen, wäre das Altenheim die nächste Station. Da führt kein Weg dran vorbei. Ich weiß nicht, ob ich dann finanziell noch alles gewuppt kriege, denn ich habe aufgrund dieser Pflege nur einen Halbtagsjob und verdiene entsprechend wenig. Die Rente meines EMs würde in den Heimplatz fließen und ich müsste allein für die beiden Kinder, die ja noch in Studium/Ausbildung sind, aufkommen. Das Bafög beider reicht im Leben nicht für die Miete (die Große studiert in Berlin... mehr muss man dazu nicht sagen). Das sind halt alles so Aspekte, die man bei einer Trennung beachten muss.
Wir leben also in einer Art Zweckgemeinschaft. Das ist nicht immer schön aber aushaltbar. Gedanken, ob ich mit AM eine Zukunft hätte, mache ich mir zwar auch (wie wahrscheinlich jede hier
), aber ich spinne das nicht groß weiter. Allein die Tatsache, dass ich nicht weiß, ob er seine Partnerin verlassen würde, hinter mich am Grübeln. Wenn der Knüppel erstmal aus dem Sack ist, geht er nicht zurück: Was, wenn er es nie vorhätte? Der Illusion will ich mich nicht berauben. Klingt das verrückt? Wahrscheinlich.
Oder könnt Ihr offen und freundschaftlich über alles sprechen und er würde Dir vielleicht sogar ein neues Glück wünschen und gönnen?
Das würde er vermutlich sogar tatsächlich tun, wir haben zumindest die Option Heim (ohne Trennung von uns) durchgesprochen. Das sehe ich nämlich auch in nicht allzu ferner Zukunft. Es wird halt nicht besser. Und eben da stellten wir fest, dass alles ziemlich knapp wird.
Wie geht es EM mittlerweile gesundheitlich?
Ohne ins Detail gehen zu wollen: Es wird eher schlechter statt besser und stagniert auch nicht. Somit kostet vieles Mühe oder geht nicht mehr, was vor Monaten noch problemlos möglich war. Dazu werden Körperfunktionen schlechter, die eigentlich immens wichtig sind: Das Atmen, das Sprechen, das Schlucken....
Mir muss man insofern gar kein schlechtes Gewissen machen, das hätte ich aufgrund der aktuellen Situation in jedem Fall eh schon. Deswegen verbiete ich mir Fragen nach einer Trennung sowieso. Wie war das mit den guten und schlechten Zeiten? .......