Die Zeit heilt alle Wunden?

malve

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

dies scheint mir ein Ort zu sein, um mir folgendes von der Seele schreiben zu können:


[/i]Wir sind uns vor über 20 Jahren bereits begegnet. Damals spürten wir beide, ohne es vom anderen zu wissen, dass wir zusammengehören. Es gab ein paar innige Situationen und jeder hat darauf gewartet, dass der andere sich bekennt. Wir haben es beide nicht getan aus unterschiedlichen Gründen. Wir haben uns dann vor 2,5 Jahren wieder gefunden und bei ihm sprudelte nur so alles heraus. Die Chance, die er sich immer wieder gewünscht hat war gekommen. Wir haben beide eine sehr ähnliche Biografie und viele Parallelen in Sachen Ehe, Kind, Erkrankungen, Wünsche, Hoffnungen etc. in unseren schriftlichen Gesprächen über die Zeit entdeckt. Er war derjenige, der sich völlig offenbart hat und ich eher die zurückhaltende. Es folgten heimliche Treffen, Bekenntnisse, wunderbare Erlebnisse und die Hoffnung auf ein gutes Ende. Aber leider auch immer wieder schwere Einbrüche und Zweifel von seiner Seite. Sein schlechtes Gewissen gegenüber Frau und Kind tauchten immer wieder auf und er war dann stets versucht, alles zu beenden. Immer wieder haben wir das Tal durchwandert und er schöpfte wieder Hoffnung, dass er einen Weg findet, um aus seiner Ehe rauszugehen. Ich habe ihn nie gedrängt sondern ihm geraten, Schritt für Schritt vorzugehen. Er selbst hat sich den Druck gemacht und wusste, dass er eigentlich zu feige ist. Er kann niemandem wehtun und hat insgeheim immer gehofft, jemand anderer nimmt ihm die Entscheidung ab. Immer wenn der Druck des schlechten Gewissens (sowohl gegenüber der Ehefrau, dem Kind als auch gegenüber mir) zu groß wurde, ist er "ausgetickt" und sah nur den Ausweg, das mit uns zu beenden. Es bahnte sich vor 8 Wochen bereits in dem er mir nach dem letzten Treffen eine völlig hoffnungslose Nachricht gesprickt von schlechtem Gewissen zukommen ließ. Diesmal habe ich nicht, wie sonst versucht mit aller Kraft Hoffnung zu vermitteln, sondern mich gewehrt und um Abstand gebeten. In den letzten Wochen hatten wir dann wenig schriftlichen Kontakt. Immer wieder tagelang gar keinen. Im Unterschied zu vorherigen Einbrüchen, konnte er sich nicht mehr fangen. Zu tief sitzt er im Selbstmitleid und der Hoffnungslosigkeit gefangen. Normale Gespräche waren schon nicht mehr möglich und er sagte meist, dass er leer und ausgebrannt ist. Das er es nicht überwinden kann, dass wir vor 20 Jahren nicht zusammengefunden hatten wo alles noch so einfach gewesen ist. Heute sei es zu verfahren.
Nun sitze ich hier seit 5 Tagen und verstehe die Welt nicht mehr. Ein großer Ansturm von Gefühlen überwältigt mich. Von Wut über Trauer, Hoffnungslosigkeit, Hätte/Wäre/Wenn-Fragen, Schmerzen und Verlorenheit. Wie kann er, nach allem was er zu mir gesagt hat, was uns verbindet und obwohl er selbst gesagt hat, dass wir zusammengehören, alles wegschmeißen und beenden? Ich begreife das nicht. Kann ich noch hoffen? Oder bin ich blind und mache mir etwas vor? Ist es sinnlos? Wie schaffe ich es, ihn loszulassen?

Es ist das erste Mal, dass ich überhaupt davon spreche, dass ich eine Affaire hatte. Niemand wusste davon. Doch nun habe ich den Wunsch, darüber zu sprechen und dieses Forum scheint mir ein geschützter Ort mit verständnisvollen Begleitern. Nachdem ich sehr viel bereits bei Euch gelesen habe, weiß ich um die vielen Parallelen in jeder einzelnen Geschichte. Ich denke, ich muss hier nicht viel erklären wie es um mich steht, denn jede von Euch kennt das nur zu gut. Das macht mir Mut, mich hier zu äußern.

Herzliche Grüße von der ganz kleinen, verschüchterten und verlassenen Malve (ich mag mich so gar nicht).


Zuletzt modifiziert von malve am 22.06.2014 - 12:36:56
 
C

Cherry

Gelöschter User
Liebe Malve,

willkommen hier in diesem Forum.

Eure tiefe Verbundenheit kann man sehr intensiv aus Deinen Zeilen herauslesen.

Was ich Dir jetzt sage, wirst Du Dir schon denken können...Du wirst seinen Wunsch nach Abstand jetzt erst Mal akzeptieren müssen, vor allem damit er ein Gefühl dafür bekommt was er verloren hat und seine Liebesgefühle für Dich die seines schlechten Gewissens dahingehend überwiegen, dass er wieder zu Dir zurückgeht.
Also strikte KS (Kontaktsperre)

Dafür kannst Du mal links in der Leiste- falls Du es noch nicht getan hast- den Artikel über die Kristallisation lesen.

Was mich für mein Gesamtbild Deiner Geschichte interessieren würde...was für ein Typ Mensch ist seine EF und warum hattest Du eine Chance bei ihm- außer dass ihr Euch verliebt habt natürlich?
Was hat ihm gefehlt?
Gab es für ihn jemals die Option, wenn ihm alles zuviel wurde, es nicht mit Dir sondern mit seiner EF zu beenden?

Alles Gute für Dich, in dieser emotional harten Zeit, in der man das Gefühl hat, der Boden würde unter den Füßen weggezogen:brav:

Glg Cherry


Zuletzt modifiziert von Cherry am 08.06.2014 - 15:25:23
 

malve

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Liebe Cherry,

ich freue mich sehr über Dein Post und auch Deine Fragen. Seit ein paar Wochen bin ich bereits Stille Mitleserin und habe mir einige Stränge von Anfang bis Ende durchgelesen. Deiner ist auch dabei.

Mit der KS hast Du recht und ich habe dies, unbewusst, bereits einige Male angewendet in den letzten Wochen. Wohl aber nie lange genug.

Seine EF ist ein bodenständiger Typ laut seiner Aussage. Gemeinsame Interessen hatten sie nie und er ist in einer Zeit mit ihr zusammengekommen, in der es ihm psychisch schon nicht mehr so gut ging. Sie hat über all die Jahre fest zu ihm gestanden. Laut seiner Aussage hat er sie nie geliebt, sondern war einfach nur froh, jemanden zu haben, der ihn auffängt, wenn er tief unten war. Und das ging über viele Jahre so, bis vor 6 Jahren die Ursache erkannt wurde für seine Depression. Von da an ging es schlagartig bergauf und er begann endlich zu leben. Vom Typ her ist er immer schon melancholisch und ein Träumer gewesen. Er begann dann seine Interessen wieder zu entdecken und wenn er etwas unternommen hat, dann ohne EF. Um sein Kind kümmert er sich sehr engagiert und verbringt sehr viel Zeit mit ihm. Gemeinsame Unternehmungen als Familie gibt es nicht. Er macht alles mit dem Kind allein. Er und EF leben wie Bruder und Schwester und jeder führt praktisch sein eigenes Leben. Sie ist wohl zufrieden mit ihrem Leben und lebt so, wie es aus ihrer Familie kennt. Vater der Ernährer, Mutter kümmert sich um das Kind und Freundschaften und arbeitet ein bisschen. Bis wir uns wieder begegnet sind war sein Leben soweit ok, aber ohne Emotionen und Tiefgang. Es plätscherte vor sich hin. Er gab sich manchmal Tagträumen hin und dachte auch an mich, war aber überzeugt, dass es die Liebe so nicht wirklich gibt und das Leben eben so sei. Ohne weitere Höhen, denn die Tiefen hatte er erlebt und war froh, dass diese Jahre hinter ihm lagen. Körperliche Zuwendung und Sex gab es nicht so oft in ihrer Ehe. Er wollte und konnte nicht und sie schien damit kein Problem zu haben. Laut seiner Aussage damals, hatte er seit fast 2 Jahren gar keinen intensiven Körperkontakt mehr mit seine EF.
Als ich wieder in sein Leben trat, war ihm schlagartig bewusst, dass alles, wovon er je träumte, doch möglich sei. Und ich die Liebe seine Lebens bin. Das hört sich alles nach Kitschroman an und viele Affairenfrauen haben das sicher auch von ihren AMs gehört. Ich habe ihm geglaubt und es eben so empfunden. Wir haben die gleichen Interessen, hören die gleiche Musik, ähnliche Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht, sind uns vom Wesen und den Empfindungen ähnlich und habe in vielem die gleiche Einstellung.
Selbst die Sexualität, bei uns beiden ein schwieriges Thema und auch negativ belegt durch die Vergangenheit, hat sich endlich als etwas schönes herausgestellt.......Wenn ich diesen Absatz jetzt so lese, dann trieft er vor lauter Schmalz....
Inwieweit das von seiner Seite aus wirklich stimmt, weiß ich heute nicht mehr. Ich zweifle einfach alles an was er je zu mir gesagt hat. Manchmal frage ich mich, ob ich wirklich naiv bin. Andererseits war er glaubwürdig für mich.
Die Trennung von seiner Frau war schon das Ziel, aber er hat dahingehend nie ernsthafte Schritte unternommen. Aus Dankbarkeit und Mitleid ihr gegenüber und weil er der festen Meinung ist, sein Kind wäre viel zu labil um die Trennung jetzt zu überstehen. Es hing immer so im Raum, dass wenn sein Kind älter ist (es ist jetzt 8) und ihn nicht mehr braucht, dass er spätestens dann gehen kann. Für mich war das schon frustrierend, aber ich war bereit zu warten.
Auf der einen Seite wollte er nicht mehr ohne mich leben, auf der anderen Seite war er der Meinung, dass sein schlechtes Gewissen gegenüber EF und Kind ihn kaputtmachen würde. Er selbst sagt von sich, dass er sowohl damals vor 20 Jahren, als auch heute zu feige, zu ängstlich und zu schwach ist, sich für mich zu entscheiden. Ich hab natürlich trotzdem immer an uns geglaubt und gedacht, dass er früher oder später genug Mumm aufbringt, sich für mich zu entscheiden.

Ich dusselige Kuh hab natürlich immer auf verständnisvoll gemacht, nur um ihn nicht ganz zu verlieren. Dabei weiß ich, dass ich so eigentlich nicht leben möchte. In dieser Warteschleife ohne Aussicht auf Erfolg. Stellenweise ist es mir sogar auf die Nerven gegangen und ich hätte ihn am liebsten geschüttelt um ihm klar zu machen, dass er alle in seinem Umfeld belügt. Auch wenn er mich aufgibt. Jetzt ist er befreit von der Heimlichtuerei was mich angeht. Aber er ist doch trotzdem nicht ehrlich seiner Frau gegenüber. Ich verstehe das nicht. Wie kann man sich entscheiden, weitere 20 Jahre so ein verlogenes Leben zu führen und sich selbst, aber auch der EF die Chance auf ein neues Glück nehmen. Oder ich hab mich wirklich vollkommen getäuscht und bin sowas von reingefallen auf sein Gesäusel, dass es mir nur recht geschieht, jetzt so abrupt aufzuwachen.

Ich komm mir wirklich wie ein Idiot vor. Dabei bin ich eigentlich meistens ein klarer, durchaus reflektierter und nicht ganz doofer Zeitgenosse. Aber bei der Liebe scheint es bei mir völlig auszusetzen.

Eure dusselige Malve :kopf_haut:
 

Espero

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Hi Malve,

du bist keinesfalls dusselig oder ein Idiot. Doch wie du bereits richtig erkannt hast, sind schöne Worte nicht immer wahr und wahre Worte nicht immer schön....

Seine Worte über Zukunft, zusammenleben etc. dir gegenüber haben dich in ein Traumland entführt. In diesem Traumland gibt es keine Lügen, Unwahrheiten, dort gibt es nur Hoffnung, Zuversicht und leider auch das sinnlose Warten auf ein gutes Ende.

Lass dir mal seine Worte "ich kann mich erst trennen wenn das Kind alt genug ist" durch den Kopf gehen! Damit setzt er dich auf unbestimmte Zeit auf die Warmhalteplatte. Wann ist denn sein Kind für ihn alt genug? Mit 10, mit 12, mit 16, mit 18 oder gar erst mit der wirtschaftlichen Selbstständigkeit?
Entschuldige, aber auch deine biologische Uhr bleibt nicht stehen und tickt immer weiter.

Er hat jetzt den Rückzug angetreten.... o.k. dann soll es so sein..... aber nicht etwa um dich zu schützen, nein..... ihm wurde die Gefahr erwischt zu werden einfach zu groß, oder er hat ein schlechtes Gewissen.... aber dann auch nicht dir gegenüber!

Nimmst du ihm die Worte "wir leben wie Bruder und Schwester" tatsächlich so ab? Aus eigener Erfahrung weiß ich das solche Worte meist sehr untertrieben sind.

Wenn du jetzt nicht aus seinem Orbit verschwindest..... und ich meine verschwinden, wird er nie das Gefühl bekommen wie es ist ohne dich (seine Affäre) leben zu müssen. Da du aber aus dem Affärenstadium heraus willst, musst du ihm zeigen was er an dir verliert. Der Weg dahin wird steinig und schwer, du wirst weinen, ihn vermissen und manchmal glauben das Leben geht nicht weiter..... Doch das tut es.....wenn du auf deinem Weg nicht stehen bleibst. Eventuell triffst du auf deinem Weg sogar einen anderen Menschen der diesen Weg dann mit dir gemeinsam geht.

Laufen ist immer noch besser als stehen zu bleiben..... Vergleiche es mit einem Wanderer in der Wüste der am verdursten ist..... Er hat zwei Möglichkeiten.... entweder er beendet seinen Weg mitten in der Wüste und wartet darauf das jemand mit einer Sprite vorbeikommt, oder er läuft weiter um an eine Oase zu kommen.....


Was glaubst du verspricht mehr Erfolg?
 

malve

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Lieber Espero,

vielen Dank für Deine Sichtweise.
Du hast schon recht mit dem was Du sagst hinsichtlich Traumland und seiner Ehe. Es klang alles sehr überzeugend. Gezweifelt habe ich da schon immer etwas daran und ihm nicht aus voller Überzeugung geglaubt. Kann mir das bei einem Mann eigentlich nicht vorstellen und das meine ich gar nicht abwertend.

Zu seiner Ausrede wegen dem Kind habe ich früher bereits Stellung bezogen bei ihm und sie auch nicht gelten lassen. Ich habe ja selbst ein Kind und weiß, dass es das "richtige" Alter für eine Trennung der Eltern nicht gibt. Es ist in jedem Alter schwer für die Kinder. Mein Exmann und ich haben es gut geschafft, es für unser Kind so zu gestalten, dass es merkt, Mama + Papa gehen friedlich und respektvoll miteinander um.

Ich werde mich an seine KS halten und sicher nicht mehr auf ihn zugehen. Das habe ich in den vergangenen 2 Monaten ja auch schon 2 Mal selbst durchgezogen. Allerdings nicht mit dem von mir gewünschten Ergebnis.
Da seine Worte so endgültig klingen, macht sich doch Hoffnungslosigkeit bei mir breit. Und ein riesengroßes Unverständnis, warum jemand dem Verstand den Vorzug gibt, wenn er genau spürt, dass sein Herz etwas anderes möchte. Zumal er laut eigener Aussage sein Leben, wie er es führt, gar nicht will. Alles was ihn davon abhält auszubrechen sind Mitleid, Entscheidungsunfähigkeit, Angst, keinem weh tun wollen, und Feigheit. Er ist ein Mensch, der all die Jahre seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse unterdrückt. Eben weil er zu feige ist und niemanden verletzen will. Das sagt er selbst.

Ich kann und will ihn auch nicht ändern. Das muss er selbst erkennen und umsetzen.

Dein Bild mit der Wüste und der Sprite hat mich schmunzeln lassen. Ja, wenn ich dem Glauben schenken kann, was er mir selbst über sein Leben und die Vergangenheit erzählt hat, dann ist er derjenige, der darauf wartet, dass die Sprite vorbeikommt. Dann wird ihm die Entscheidung abgenommen und er ist, in seiner Sichtweise, raus aus dem Schneider. Denn er kann ja nix dafür, bleibt der liebe, nette, keiner denkt schlecht über ihn und Mitgefühl wird er dann auch bekommen. Die Sprite wäre in seinem Fall, dass die EF sich trennt. Ich frag mich gerade, welches Getränk ich in dem Wüstenszenario bin? Ich denke, ich bin das Dosenbier. Nicht exotisch, aber klar, rein und ehrlich.
 

malve

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Ach so, wenn das Wüstenszenario auf mich bezogen ist: das Dosenbier bleibt nicht stehen. Ich habe aus meiner persönlichen Vergangenheit eine Menge gelernt und laufe meinem Weg stets weiter. Mal schneller, mal langsamer, mal mit kleiner Pause, aber es geht immer weiter. Das habe ich AM neulich auch mal gesagt. Der einzige Stillstand den es in meinem Leben gibt ist die Affaire mit ihm. Nach dieser Äußerung war er ziemlich angefressen und nachtragend. Das hat er mir ein paar Tage später in einer wütenden Nachricht wieder unter die Nase gehalten.
 
C

Cherry

Gelöschter User
Liebe Malve :)
jetzt mit einer KS zu beginnen und sie auch rigoros durchzuziehen halte ich bei Deinem AM für absolut richtig.
Esperos Worten ist kaum etwas hinzuzufügen, außer:

Hier findest Du ein Forum,in dem Du Dich jederezeit ausheulen kannst, schimpfen, Deine Gedanken teilen kannst. Das wird Dir das Einhalten der KS evtl. etwas einfacher machen bzw. gibt Dir die Möglichkeit auch mal "Dampf abzulassen" in einem geschützten Raum, denn aus eigener Erfahrung weiss ich, dass der eigene Freundeskreis im Bezug auf Affären leider nicht so geeignet ist- meistens jedenfalls.

Liebe Grüße Cherry


Zuletzt modifiziert von Cherry am 09.06.2014 - 14:54:41
 

malve

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Guten Abend, liebe Cherry,

nachdem seine Abschiedsnachricht vor 6 Tagen kam, habe ich am selben Tag noch kurz geantwortet, weil mich dieses Dankes-Geschwafel, tollste-Frau-Blabla aber trotzdem Verabschieden so wütend gemacht hat. Ich hab seine Worte als nichtssagend und lieblos wie eine Postkarte an einen entfernten Bekannten genannt und dass er mir das alles hätte persönlich sagen können, weil ich das und vieles mehr wert bin. Ich wollte ihm zeigen, dass ich es feige finde sich nach all dem was war einfach schriftlich vom Acker zu machen und dann auch noch "Verzeih mir" zu fordern.
Es war sicher nicht besonders klug von mir auf seine Abschiedsnachricht noch zu antworten. Aber es musste einfach raus. Heute ist also der 6. Tag absoluter Funkstille. Ich habe nicht das Bedürfnis ihm zu schreiben. Was sollte ich auch sagen? Ich denke, die KS werde ich bis zum St. Nimmerleins-Tag durchhalten. Dass er sich irgendwann meldet, glaube ich, ehrlich gesagt nicht.

Und so bin ich wieder sehr traurig heute Abend.


Zuletzt modifiziert von malve am 10.06.2014 - 14:01:29
 
L

Luna13

Gelöschter User
Liebe Malve,

schön, daß du hier ins Forum gefunden hast! Du wirst sehen, wie gut es tut, sich mit Leidensgenossinnen auszutauschen. Wie Cherry schon schreibt können es Freunde meist nicht verstehen und auch schnell nicht mehr hören, außer sie waren selbst schon in einer vergleichbaren Situation. :brav:

Ich habe Deinen Strang schon am Wochenende überflogen und einige Parallelen zu meiner Geschichte gefunden. Aber auch das ist etwas, was ich mit Erstaunen feststellen musste: irgendwie scheint es für Affären gewisse "Gesetzmässigkeiten" zu geben, denn es finden sich in fast allen Geschichten hier Parallelen.

Was Du beschreibst habe ich mir auch schon anhören dürfen, all diese diese dramatischen Floskeln und Liebesbekundungen, "du bist so eine tolle Frau" "ich habe dich nicht verdient" "ich wünsche Dir nur das beste" "ich werde immer an dich denken".... blabla. Das passt nur leider überhaupt nicht zum Verhalten. Ich muss sagen, dass mich das inzwischen auch wütend macht :Motzer:

Für mich hört es sich so an, als ob Dein AM dem Druck, den er sich selbst gemacht hat einfach nicht mehr gewachsen war. Er wollte nur noch raus, war zerrissen und sah keinen anderen Weg. Sein "Ventil" war erstmal, Eure Affäre zu beenden. Und so blöd es sich anhört, vorerst wird es ihm damit auch besser gehen. Aber nur vorerst... Lass' ihm erstmal Zeit runterzukommen. Wenn der Druck nachlässt wird er auch anfangen Dich zu vermissen. Der Abstand wird auch Dir helfen herauszufinden, ob Du ihn tatsächlich schon loslassen kannst.

Wie liefen denn die letzten KS? Wie lange war Funkstille und wer hat zuerst wieder den Kontakt gesucht?

Ob all das, was er über seine Ehe sagt so stimmt, oder vielmehr, ob seine EF das auch so empfindet, sei vielleicht dahingestellt. Letztendlich ist es aber, finde ich, nicht so wichtig. Denn würde alles stimmen zwischen den beiden, wäre es nicht zu dieser Affäre gekommen. Ich glaube nicht, dass es Dir hilft Dir auch noch einen Kopf über seine Ehe und das tatsächliche Ausmaß der "Zerstörung" zu machen.

Du schreibst über depressive Schübe. Ist er deswegen in Behandlung?

Ich wünsche Dir viel Kraft zum Durchhalten, egal was am Ende herauskommt!

Ganz liebe Grüße

Luna
 

Aurora

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Hallo liebe Malve,

habe gestern schon Deinen Strang gelesen. Warte ab. Wenn Du weiter die Kontaktsperre einhältst, kann es sehr gut sein, dass ihn die Gedanken an Dich einholen und er anfängt Dich zu vermissen - und den Kontakt zu Dir sucht.

Er ist ja jetzt auch allein auf sich und seine EF gestellt und hat Dich nicht mehr als schönen Ausgleich, der ihm das Leben angenehm versüßte. Also werden alte Probleme zwischen den beiden auch wieder mehr in den Vordergrund treten (kann man ja auch immer wieder in ganz vielen Strängen nachlesen).

Was macht Dich denn so sicher in Deiner Annahme, er könnte sich gar nicht mehr melden?


malve schrieb:
Es war sicher nicht besonders klug von mir auf seine Abschiedsnachricht noch zu antworten. Aber es musste einfach raus. Heute ist also der 6. Tag absoluter Funkstille. Ich habe nicht das Bedürfnis ihm zu schreiben. Was sollte ich auch sagen? Ich denke, die KS werde ich bis zum St. Nimmerleins-Tag durchhalten. Dass er sich irgendwann meldet, glaube ich, ehrlich gesagt nicht.
Bei mir ist es genau umgekehrt - ich habe auf die im Moment letzte Nachricht von meinem (bisher) nicht geantwortet und weiß nicht, ob das so richtig ist. Solange ich mir darin unsicher bin, mache ich erst einmal gar nichts. Und so richtig trauen tue ich mich im Moment auch nicht, etwas zu machen, da man bei ihm mit Respektlosigkeiten rechnen muß. Oder mit Schweigen.



malve schrieb:
Und so bin ich wieder sehr traurig heute Abend.
Hast Du ein Haustier? Ich finde, so ein Tierchen kann einen oft sehr gut trösten.

Wie geht es Dir heute?

Liebe Grüße,
Aurora
 

malve

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@Luna
Du hast wohl recht damit, dass sein Ventil die Beendigung der Affaire war. Irgendwie aus seiner Sicht ja logisch, denn das war der einfachere Weg, den Druck von sich zu nehmen. Wir waren ja in der Vergangenheit schon öfter an dem Punkt, dass er irgendwann den psychischen Druck (Moral, schlechtes Gewissen gegenüber EF + Kind, etc.) und die kleinste Unstimmigkeit zwischen uns zum Anlass nahm, alles was uns angeht in Frage zu stellen. Ich bin immer wieder der Grund für seine Aussetzer gewesen. Dass seine Aussetzer vielleicht darin begründet liegen, dass sein Leben mit EF der falsche Weg ist, auf die Idee kommt er nicht.
Die erste KS war vor 2 Monaten, nachdem er mir eine niederschmetternde Nachricht geschickt hatte. Ich habe dann nur kurz darauf geantwortet und ihm gesagt, er hat eine Grneze überschritten und dass ich Abstand will. Von ihm kam daraufhin noch eine Verständnis-/Entschuldigungsnachricht. Ich habe mich dann 12 Tage nicht mehr gemeldet. Dann nahm ich den Kontakt wieder auf, weil ich ihm sozusagen mal die Meinung „geigen“ wollte. Ein kurzer Nachrichtenverkehr über 4 Tage folgte. Allerdings immer mit vielen Stunden Abstand und nie wieder wirklich intensiv. Er wirkte eingeschnappt, verletzt durch meine Äußerungen, …Irgendwann ist mir dann alles zu viel geworden und ich hab ihm gesagt, dass ich selbst kein Problem habe sondern er und dass ich dieses hin und her einfach nicht mehr ertragen kann. Danach hat er sich 7 Tage nicht mehr gemeldet und ich natürlich auch nicht. Dann kam von ihm eine Nachricht in der er um Verzeihung bat für alles was er mit angetan hat. Ich habe ihm dann signalisiert, dass ich ihm verziehen habe und ihn auch verstehen kann. Ich dachte, jetzt geht es wieder aufwärts. Aber er kam nicht wieder raus aus seinem emotionalen Tief. Alles weitere habe ich dann hier gepostet.
Er hat wieder depressive Schübe, seit es uns gibt. Davor war er 4 Jahre lang gesund. Hatte allerdings eine jahrelange Odyssee hinter sich bis die Ärzte die Ursache für seine schlechte psychische Verfassung gefunden hatten. Dann ging es ihm 4 Jahre richtig gut und dann kam ich….
Weißt Du, Luna, das Blöde (oder Gute) ist, dass ich selbst einmal sehr krank war und dadurch genau weiß, was die Psyche mit einem anrichten kann. Ich habe mich da aber rausgekämpft. Mit Krankenhausaufenthalt, Therapie und indem ich mir klar gemacht habe, was meine Psyche mir eigentlich sagen will. Und das war eben, dass ich mein Leben ändern muss, so wie es damals war, und ich dann gesund werde. Und ich bin wieder gesund. Du kannst Dir sicher denken, dass ein Mann sich viel schwerer tut, eine Therapie zu machen. So auch mein (EX)-AM. Der hat nie eine gemacht und war der Meinung, alles ist geregelt und ihm geht’s ok. Das war ja auch so, bis eben ich kam. Ab da gab es immer mal wieder seelische Einbrüche für ihn. Jetzt aber auch nicht so, dass er dauerhaft belastet war. Alle paar Monate kam so eine Phase. Irgendwie auch logisch, denn er hat sich ja nie zu einer Entscheidung durchgerungen. Jetzt ist er der Meinung, die richtige getroffen zu haben, indem er mich abschießt und zurück in sein altes Leben geht.
 

Senka

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Hallo liebe Malve,

auc von mir ein Willkommen in unserer kleinen Runde. Das ist wirklich schwierig mit einem AM der noch unter einer psychischen Erkrankung leidet. Ich denke er muss leider selber herausfinden welche Ursachen diese haben. Ich denke er ist nicht gluecklich mit seinem Leben aber aendern will oder kann er momentan nichts.

Ich kann dir nur eine Kontaktssperre raten, und das eine recht lange von einigen Wochen oder Monaten. Bei Euch muss der Druck raus und vor allem muß er spueren was ihm in seinem Leben fehlt und sich da selbst wieder eraushelfen; eventuell mit einer Therapie oder aehnlichem.


Er glaubt wahrscheinlich das Eure Beziehung der Grund fuer sein schlechte Befinden ist, aber er muss leider selber drauf kommen was in seinem Leben nicht stimmt.

ich wuensche Dir viel Durchhaltekraft und drueck dir die Daumen.

LG
 

malve

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Liebe Aurora,

schön, dass Du mir Deine Sicht mitteilst. Ich freu mich über jede Meinung, denn ich bin so hin und her gerissen zwischen Hoffen und Aufgeben.

Ich bin mir deshalb so sicher, dass er sich nicht mehr meldet, weil er sich verabschiedet und für alles bedankt hat. Sowie seine Äußerung dahingehend, dass er glaubt, seine Seele will ihm mit seinen Einbrüchen zeigen, dass unsere Affaire der falsche Weg für ihn ist. Denn davor ging es ihm ja gut und erst seit unsere Affaire begann, hatte er wieder die gleichen seelische Problem wie in den vielen Jahren als er so krank war. Außerdem kennt er meine Ansicht über Abschied - Abschied heißt für mich für immer.

Ich kann verstehen, dass Du Dir noch unsicher bist, ob es richtig war, auf die letzte Nachricht Deines AMs nicht zu antworten. Ich denke aber, dass in Deinem Fall das schon gut war, ihm nicht zu antworten. Erstmal musst Du durchatmen und Dir die Zeit nehmen, für Dich alles zu verdauen. Da würde eine Respektlosigkeit oder sein Schweigen auf eine Nachricht von Dir Dich noch mehr verunsichern. Lass ruhig erstmal Ruhe und Stille zwischen Euch eintreten. Soll er ins Grübeln kommen.

Ein Haustier habe ich nicht. Als ich noch verheiratet war, hatten wir 2 Katzen. Die fehlen mir schon, denn sie sind bei meinem Ex-Mann.

Wie es mir heute geht? Ich weiß nicht so recht. Durch den Job bin ich abgelenkt und die Tage gehen schnell vorbei. Die Grundstimmung, große Traurigkeit, ist aber da. Und natürlich die vielen Wenns + Abers, KK, Fragen, Hoffen und dann doch wieder ins Gegenteil driften, die uns AF dauernd im Kopf rumschwirren. Am meisten nervt mich an mir, dass ich immer wieder Situationen, Gespräche und Wortlaute rekapituliere und versuche, neue Interpretationen zu finden. So was Blödes. Als ob das was an der Grundsituation ändern würde.

Liebe Grüße auch an Dich
Malve


Zuletzt modifiziert von malve am 10.06.2014 - 14:00:22
 

malve

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Liebe Senka,

danke für Deinen Beitrag. Du hast in allem recht. Ich weiß das auch, denn ich bin selbst mal sehr krank gewesen. Daher habe ich auch lange geglaubt, ich kann ihm gut beistehen und habe ihm immer wieder von meinen Erfahrungen und auch Erkenntnissen berichtet. Ich dachte, ich schaff das schon und es reicht aus, dass ich ja weiß wie man da rauskommt. Er wird mir das glauben und schwuppdiwupp sind wir happy und vereint. So nach dem Motto "ich kenn das alles und mein Glaube, meine Kraft und meine Hoffnung werden das schon richten". Puh, ich hab mich gnadenlos selbst überschätzt. Natürlich weiß ich um vieles und woran es liegt. Aber jeder muss für sich alleine da drauf kommen. Ich kann nichts pushen und darf auch keinen Überzeugungsfeldzug antreten. Das habe ich jetzt gelernt. Die KS ist das einzige, was bei mir vielleicht noch helfen kann. Und die muss lange sein, da hast Du recht.

:ritter:
Die Malve
 

Senka

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Liebe Malve,

du hast dich hier ja durch die Straege gelesen und es gab schon viele Aussagen der AMs die schnell ueber Bord geworfen wurden. Also wuerde ich mich nicht so sehr nach seinen Worten richten. Wenn das Herz wieder klarer sieht sind alle guten Vorsaetze meistens ueber Bord geworfen.

Leider wirst du aber eine laengere KS brauchen, auch wenn er sich meldet bei Dir...du darfst dich nicht melden. :trost:

LG
 
X

xamorex92

Gelöschter User
Hallo Malve,

ich wünsche dir ebenfalls viel Kraft bei deiner KS.

Es ist traurig, immerwieder zu lesen, was AM's einem versprechen, für einen tuen und aufrichtige Liebe beteuern und im Endeffekt dann noch verlassen.

Was geht in diesen Menschen vor? Das werden wir wohl nie verstehen.

Und Worte a la " ich habe dich nicht verdient" etc. können die sich sonst wohin schieben :Kotzsmiley:
 

Aurora

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Hallo Malve,

malve schrieb:
Ich bin mir deshalb so sicher, dass er sich nicht mehr meldet, weil er sich verabschiedet und für alles bedankt hat. Sowie seine Äußerung dahingehend, dass er glaubt, seine Seele will ihm mit seinen Einbrüchen zeigen, dass unsere Affaire der falsche Weg für ihn ist. Denn davor ging es ihm ja gut und erst seit unsere Affaire begann, hatte er wieder die gleichen seelische Problem wie in den vielen Jahren als er so krank war. Außerdem kennt er meine Ansicht über Abschied - Abschied heißt für mich für immer.
Danke für die Erläuterung, jetzt verstehe ich Deine Sichtweise dazu besser.
Aber es ist gut, dass er während Deiner Kontaktsperre mit sich allein gelassen ist - vielleicht sieht er dann mit der Zeit manches doch wieder anders.



malve schrieb:
Ein Haustier habe ich nicht. Als ich noch verheiratet war, hatten wir 2 Katzen. Die fehlen mir schon, denn sie sind bei meinem Ex-Mann.
Ich mag Katzen auch sehr gerne. :)

Dieses Wechselbad zwischen Hoffen und Aufgeben durchlebe ich auch. Der Zeiger, in welche Richtung es gerade geht, kann mehrmals am Tag umschwenken. :(

Liebe Grüße,
Aurora
 

Ava Gardner

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Liebe malve,

du hast hier ja schon tolle Tipps bekommen, ich kann mich den anderen Mädels nur anschliessen.

Versuche ein bisschen Abstand zu bekommen, tu dir was Gutes, kauf dir was schönes, geh ein Eis essen, versuch dir einfach so viel Gutes wie möglich zu tun.

Nach ein paar Tagen wird es dir mit der Entscheidung, dich nicht zu melden, besser gehen, wirst sehen :)


Also sei weiterhin tapfer und stark.

Ganz lieben Gruss,
Ava
 

malve

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@Ava

Ich kann die KS gut durchhalten, denn er ist derjenige, der sich verabschiedet und es beendet hat. Mein Stolz lässt gar nicht zu, sich nochmal bei ihm zu melden. Da bin ich stur. Und so wie er sich geäußert hat, wars das auch für ihn.
Ich danke Dir aber sehr für Deine Ermunterung und Deine Worte.

@aurora
Ja, Du hast recht. Mehrmals täglich schwankt das Gemüt und mal hab ich Hoffnung und dann wieder will ich loslassen. Grässlich.

Wut, Traurigkeit, aber auch die Gewissheit, dass ich ihn nicht brauche um irgendwann ein glückliches Leben zu spielen wechseln sich.
Die Wut sieht dann so aus: "Du blöder Sack......dann bleib doch in Deiner heilen Welt und mach weiter einen auf liebevoller Papi und verantwortungsvoller EM. Und Du hast von Dir immer behauptet, Du seist ein Rebell. Ja wo denn?. Da bin ich ja der Ultra-Rebell mit meinem Lebenslauf. Wie kann man sich bloss gegen das Herz entscheiden, Du Vollidiot".

Die Traurigkeit wäre ungefähr so: "Och Mann, Du hast mir so unglaubliche Dinge gesagt, wie haben uns so verbunden gefühlt. Es war perfekt in jedem Augenblick. Und nun gibt es nichts mehr von uns. Als wäre das alles nie gewesen. War alles gelogen? Denkst Du an mich? Was fühlst Du jetzt, da es mich nicht mehr in Deinem Leben gibt? "

Und zum Schluss noch die Gewissheit: "Ich habe in meinem Leben lange genug immer den Verstand entscheiden lassen, mich anderen untergeordnet, meine Bedürfnisse zurückgestellt. Bloss weil ich schiss hatte. Ich will nicht mehr so lieblos mit mir umgehen. Es gibt so viel Schönes was ich noch erleben will. Und was ich auf keinen Fall will ist einen Mann, auf den kein Verlass ist und der zu feige ist, sein Leben endlich frei zu leben."

Stimmung im Moment: ziemlich angefressen und genervt von diesem Ex-AM.
 

Jula

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Hallo Malve,

ich hab mich jetzt auch bei Dir eingelesen und ein paar Parallelen zu einer alten Geschichte von mir entdeckt, die ich mal erlebt habe, vielleicht passt davon ja etwas auf deine Geschichte?

Es war ganz ähnlich wie bei Dir: Ich habe "ihn" getroffen und innerhalb kürzester Zeit hatten wir beide das Gefühl, unser „Pendant“ gefunden zu haben. Er, damals auch vergeben (ich nicht), hatte vor mir ein "ganz nettes Leben". Er war zwar ständig in irgendwelchen Beziehungen, aber sagte er habe diese Frauen nie geliebt. Es habe sich halt immer nur irgendwie ganz gut angefühlt, sei harmonisch gewesen und dann habe sich halt (auf Initiative der jeweiligen Frau) daraus eine Beziehung ergeben (interessanterweise hat er keine der Beziehungen selbst beendet, es waren immer die Frauen).
Nun lernte er plötzlich mich kennen und verliebte sich, so sagte er, zum ersten Mal in seinem Leben. Ich konnte es kaum glauben und fands irgendwie auch furchtbar traurig, aber ich zweifelte auch nicht daran. Aus Verliebtheit wurde dann Liebe, ganz heimlich, und er wurde immer unglücklicher, weil er sich seiner Freundin verpflichtet fühlte und es bis zum Schluss nicht schaffte sich zu trennen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich damals anders als Du über einen seeehr langen Zeitraum alle nur denkbaren Fehler gemacht habe, die man sich vorstellen kann (geheult, gebettelt, Szenen gemacht, zig Ultimaten gestellt etc. pp.). Ich bin noch heute fest davon überzeugt dass wenn ich mich anders verhalten hätte, wir eine Chance gehabt hätten.

Worauf ich eigentlich hinaus will :smile: Auch "meinem" damals wurde durch mich bewusst, was er in seinem Leben nicht hatte, und das hat ihn in eine ziemliche Krise gebracht. War ja auch alles nett und eingespielt vorher…und nun war auf einmal ich da, die das alles durcheinander gewirbelt hat. Sowas stellt für denjenigen alles in Frage, was bisher eigentlich ganz gut geklappt hat. Man merkt, dass man eigentlich die ganze Zeit „an sich vorbeigelebt“, aber einfach nicht hingesehen hat. Das tut sehr weh.

Dass „meiner“ sich letzten Endes nicht dazu aufraffen konnte sich für mich zu trennen hab ich meinem Druck machen zu verdanken. Den machst DU ihm Gott sei Dank nicht. Du tust gerade das einzig Richtige: Ihn lassen. Auch wenn es noch so schwer fällt und auch wenn es natürlich nicht in Deinen Kopf geht, wie man den Verstand über diese starken Gefühle siegen lassen kann. Er muss nun spüren wie es ist ohne Dich, bestimmt auch über längere Zeit.

Vielleicht ist seine Sicht, nämlich dass Eure Affäre „Schuld“ ist an seinen Depressionen, auch reiner Selbstschutz, um das Bild oder den Plan, den er von seinem Leben hat, irgendwie weiter aufrecht zu erhalten. Dass ihm das gelingt wage ich zu bezweifeln – er wird Dich nicht einfach vergessen. Er weiß nun wie es sein kann und das einfach so beiseite zu schieben und weiterzumachen wie gehabt… ich weiß nicht.

Was Du in deinem letzten Post zur Gewissheit geschrieben hast ist so was von richtig und wichtig. Ich habe das Gefühl wir ähneln uns in manchen Punkten sehr :smile: Ständig eigene Bedürfnisse zurückzustellen ist kein liebevoller Umgang mit sich selbst und zu wem sollten wir gut sein, wenn nicht auch und vor allem zu uns selbst? :smile: Mir hilft dieser Gedanke weil er Stärke gibt und Mut.

Du machst das alles richtig gerade und ich wünsche Dir sehr, dass Dein AM von selbst darauf kommt, was in seinem Leben schief läuft und die entsprechenden Konsequenzen daraus zieht. Er muss sich trauen, das "Konzept", dass er von seinem weiteren Leben hat(te), über den Haufen zu werfen. Er hat das mit Dir vorerst mit "Gewalt" beendet und nun muss er fühlen wie es tatsächlich ist ohne Dich.

Meine Daumen sind fest gedrückt! :fest_die_daumen:

Lieben Gruß
Jula

Ps. Entschuldige den langen Post, es fällt mir manchmal etwas schwer mich kurz zu fassen ()
 

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