Ja, gerne, Winterliebe.
Ich komm allerdings erst jetzt dazu, was erklärend dazu zu schreiben:
Ich hab hin und wieder bei dir mitgelesen, Winterliebe. Mir ist dein Strang also nicht gänzlich unbekannt. Ihr müsstet hier bei der Beratung vielleicht ein wenig aufpassen, dass ihr nicht überstrategiert. Winterliebe, es geht nicht darum, dass du stundenlang seine Nachrichten stehen lässt. Das ist eher zweitrangig und kann auch kontraproduktiv wirken. ABER: das heisst auch nicht, dass man sich immer beeilen soll, etwas zurück zu schreiben. Die Orientierung ist hier halt, dass man natürlich wirkt. Wenn man immer Stunden später zurück schreibt, dann wirkt das auch seltsam und eben strategiert.
Das Wichtigste wäre hier für dich, Winterliebe, dass du nicht versuchst euren Beziehugnskarren zu ziehen. Wenn du in diese Worte hineinspürst, immer wieder, dann kannst du das vielleicht nachvollziehen und die beste Version internalisieren. Wie fühlt es sich an, wenn ich den Karren ziehe - aus Angst....weil ich Angst habe, dass ER mir abhanden kommt? (Das ist das, was du jetzt machst, du neigst dazu, den Karren ziehen zu wollen und dann "muss" man dich stoppen, indem man dir rät, dass du erstmal ignorieren sollst, um dieses Karrenziehding dir abzuerlegen, was aber suboptimal ist).
Und wie fühlt es sich an, wenn du in das hineinspürst: Er muss den Karren ziehen, weil er ja der ist, der das beendet hat. Also, muss er den Karren wieder aufnehmen. Ich reagiere unterm Strich nur. Und, das hier wäre die optimale Einstellung: Weil, dann ist es schnurz, ob du recht zügig antwortest, wenn es gerade geht oder ob du mal ein paar Stunden nicht dazu kommst, nur um dann wieder mal zügig zu antworten.
Das Problem ist halt die Angst und dass die meisten aus Angst vor Verlust dazu neigen, in Aktion treten zu wollen, etwas zu 'machen', etwas anzutreiben. Das spürt man dann in den Chats, auch der andere intuitiv. Paradoxerweise ist genau die Angst das, was den anderen noch weiter wegtreibt, also genau das, was man vermeiden möchte. Wieso als meinen, dass man durch Aktion etwas erreichen kann? Keine Aktion der Welt kann eine fehlende gesunde Einstellung zu sich selbst, dem anderen (Ex) und dem Leben wett machen. Auch, wenn man noch so oft versucht, mit Aktionen dies wett machen zu wollen.
(Ich meine damit jetzt z.B. den Chat von vor ein paar Tagen, wo man gemerkt hat, dass du den Karren gezogen hast und wo Sun dir ein tolles Feedback dazu gegeben hat, dem ich zustimme).
Mir haben in solchen Anfallssituationen immer solche Gedanken geholfen: Was passiert denn, wenn es so wäre, dass er eben wegbleibt? Sterbe ich dann? Nein. Werde ich nie mehr glücklich werden. Nein, ist auch schlecht vorstellbar (ausser im aktuen Liebeskummer, da ist das schon vorstellbar
). Werde ich unheilbar krank? Nein. Okay, die schlimmsten Dinge sind ausgeschlossen. Ein Stückchen Angst darf gehen, Tschüss Angst und Hallo Urvertrauen.
Also, Fazit: Piepsegal, ob du zügig antwortest, wenn deine Einstellung passt, statt überzustrategieren und zu ignorieren, wenn er was Nettes schreibt: Was kurzes, nettes zurück und fertig aus. NICHT: was überaus liebes, nettes zurück und gleich noch eine Erwartung mit reingebaut und auch nicht ignore.
Also, wenig wichtig ist die Zeitspanne, sehr wichtig aber der Inhalt, den man schreibt, am besten mit einer inneren Einstellung, die Urvertrauen, Entspanntheit und somit Selbstvertrauen zeigt, weil du mit den richtigen Worten klar machst, dass du dich zwar freust, aber auch gut ohne das jetzt sein könntest.