Ninabelle
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- 11 Apr. 2016
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Hallo Zusammen,
ich war bisher nur stille Mitleserin. Fasse jetz jedoch meine Mut zusammen und hoffe nun sehr auf Einschätzung Rat eurerseits!
Es fällt mir unglaublich schwer mich hier zu öffnen, da ich mir in meiner Situation und meinem Handeln total bescheuert vorkomme.
Zu aller erst, ich denke ich habe alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.
Ich (25), mein Ex (26), waren 8 Monate zusammen. Kennengelernt haben wir uns über eine Datingapp. Er hat sich damals unglaublich Mühe gegeben mich zu 'überzeugen'. Natürlich war ich nie abgeneigt, aber er war eben total gewillt diese Beziehung zu führen und alles dafür zu geben. Eine abwechslungsreiche, innige und vertrauensvolle Beziehung. Ich war noch nie so glücklich.
Uns trennen knapp 120Km, Wochenendbeziehung.
Nun, in der letzten Zeit der Beziehung gab es oft Stress - soweit, dass ich immer schon gedroht habe "ich fahr nachhause", "es ist aus", alles durchgekaut.
Streithemen - alles Nichtigkeiten. Ich habe gerne auf Dingen rumgehackt, habe Fehler in ihm gesucht, ihm Vorwürfe gemacht - Paradox wenn man bedenkt, ich möchte nur ihn. WIRKLICH NUR IHN.
So dann kam es vor 8 Wochen zur Trennung. Ich wieder aufgrund Nichtigkeiten rumgezickt, dann sagte er - wie so oft - fahr nachhause. Den Satz "fahr nachhause" hatte ich bis Dato schon so oft gehört, da habe ich ihm prompt seine Wohnungschlüssel aufs Bett geschmissen, gesagt "Nie wieder!" und bin gefahren.
Nun war das nicht das erste Mal dass ich so reagiert habe oder auch ganz allgemein mit einem Beziehungsaus gedroht habe.
Hintergründe für mein Verhalten sind schwierig festzumachen. Ich wollte vielleicht mehr oder weniger unterbewusst meine Macht beweisen, da er mir am Anfang der Beziehung das Gefühl gegeben hat, dies auch machen zu können. (Ich habe mich aufgrund Kleinigkeiten getrennt, er ist mir bettelnd hinterher, ich ihn dann zurückgenommen usw.) WIESO? - Ich weiß es nicht. Ich fühle mich so schlecht wenn ich nur dran denke.
Nun gut, zurück zu dem Abend wo ich ihm die Schlüssel dagelassen habe.
Einen Tag später habe ich es (!wie immer!) bereut, und bin wehmütig zu ihm gefahren. Wir sollten am nächsten Tag in den Skiurlaub, den wollte ich auch nicht missen. Er hat mir kalt gesagt er habe umgebucht, fährt nun alleine. Das war ein riesen Schock für mich und bin daraufhin super verletzt und wütend gefahren.
Er war im Anschluss zwei Wochen bei seiner Familie, da er gleich am ersten Skitag einen Unfall hatte und dann lange krankgeschrieben war (Von wegen Krank, er war jeden Tag feiern). Das hat mich alles rasend gemacht und wir haben viel hin und her geschrieben und diskutiert in der Zeit. Wobei noch Nachrichten von ihm kamen wie "Du weißt ich will dich, lass uns diese Zeit und wir Treffen uns wenn ich da bin", habe ich ihm aus Frust ausschließlich Anschuldigungen zukommen lassen.
..Ich frage mich da, was bin ich für ein Mensch?
Dann bin ich zu weit gegangen und habe ihm gesagt dass mir Karma in den Sinn kommt, wenn ich dran denke mich hier stehen zu lassen und er dann aber direkt einen Unfall hat.
Das hat ihm allemal gereicht! Wir haben noch hin und her geschrieben und dann kam raus dass er eine Woche später vier "Freundinnen" von sich, die er beim feiern kennengelernt hat, zu sich in die Wohnung eingeladen hat - bei einer 1-Zimmer Wohnung kann man sich denken wo alle bleiben. Eine zumindestens in seinem Bett.
Zu dem Zeitpunkt habe ich schon alles bereut!
Bin direkt am 2. Tag seiner Rückkehr, ein Montag, unangekündigt zu ihm, habe mich unter Tränen für mein Fehlverhalten entschuldigt. Er meinte er rechnet mir diesen Zug hoch an, brauch aber Bedenkzeit.
Ich in meiner Verzweifelten Lage habe versucht alle Register zu ziehen und bin dann doch tatsächlich noch mit ihm im Bett gelandet - seine erste Reaktion danach - "Das war ein Fehler. Es tut mir leid."
Super hin und her gerissen, bin ich dann auf sein Bitten hin gefahren.
Die Woche über hatte ich täglich versucht ihm zu schreiben, von ihm kam jedoch nur abweisende Nachrichten wie "Es hat dich doch gar nicht zu interessieren was ich mache."
Die Mädchen waren da, und er schien eine schöne Zeit zu haben.
Es musste für mich dringlichst ein Treffen stattfinden. Diese Reue, diese Gefühl von nicht wissen wodran man ist, diese Ablehnung zu spüren UND diese Mädchen bei ihm - das hat mich so fertig gemacht.
Statt ihm Zeit zu geben habe ich direkt auf ein Treffen am Samstag gedrängt. Er meinte erst "Nein". Nach weiterem drängen dann: "Komm halt". Ich wusste genau er brauchte noch Zeit, aber ich war blind und bin meiner Verlustangst verfallen - Hauptsache schnell zu ihm, ich will ihn zurück!
Ich musste mehrfach Klingeln bevor er mir die Tür aufgemacht hat. Oben in seiner Wohnung stand die Tür schon offen, er lag aber nur lustlos und desinteressiert in seinem Bett. Ich wusste nicht was ich machen sollte, meinte wahrscheinlich irgendwas wie "Was ist jetzt?". Es kam ein "Es ist aus."
Ich, direkt losdiskutiert, gebettelt und gefleht. Vergebens.
Musste dann von ihm zur Tür begleitet werden, da ich mich kaum aus freien Stücken dazu bewegen konnte, mich wieder ins Auto zu setzen und eineinhalb Stunden zurück zu fahren.
Dann bin ich durch verzweifeltes Recherchieren auf die KS gestoßen. Direkt begonnen und drei Wochen lang durchgehalten um ihm dann zu schreiben.
Ich dachte ich bin so weit, aber am ende sehe ich, emotionale Abhänigkeit hat mein Denken noch weitestgehend bestimmt.
Er war kalt aber nicht desinteressiert. Und so habe ich ihm einfach gesagt was Sache ist. Ich will ihn, ich möchte um ihn kämpfen und ich habe mich geändert. Er war total überfordert, hat dann aber eingelenkt und sich treffen wollen.
Nun dann haben wir uns vor einer Woche, ein Montag, noch mals getroffen. Viel geredet, ich habe ihn viel zu viel ausgefragt. Er hat mir dann gebeichtet mit einer dieser netten "Freundinnen", die ihn damals besucht haben, mehr gehabt zu haben. Aber erst zwei Wochen später.
Sie sollte dann nun auch am Samstag für drei Tage kommen, was mich TOTAL überfordert hat. So gekränkt. Trotzdem weiterhin versucht ihn von mir zu überzeugen. Er meinte er wisse nun nicht für wen er sich entscheiden soll. Er mag niemanden verletzen. Dann hat er mich Mittwoch gefragt ob ich den Tag drauf zu ihm kommen möchte, könnte auch gerne bei ihm schlafen.
Nun kommts -
Ich bin ganz aufgeregt zu ihm. Er hat mich mit einem Lächeln empfangen und gesagt "Du hast freie Bahn. Ich habe mich für dich entschieden"
Statt ihm um den Hals zu springen, war ich so überwältigt und sprachlos und konnte meine Freude nicht zeigen. Er hat mich gefragt "Wieso freust du dich nicht, du müsstest doch eigentlich Luftsprünge machen.wir gehen Sonntag zu König der Löwen." Und das erste was ich gemacht habe ist zu hinterfragen, ob er es mit ihr geplant hat! Denn sowas würde man wohl eher zum Einjährigen machen.
Ich konnte nicht rational über alles reden, ich war vielmehr noch so emotional abhängig von ihm, dass ich schnell nicht mehr an mein Verhalten (Dass ich ja versprochen hatte geändert zu haben) gedacht habe und in die Richtung alter Verhaltensmuster geglitten bin.
Ich dachte es ist das Beste über Probleme zu reden, damit man danach abschließen kann und einem Neuanfang nichts mehr im Wege steht - mein Fehler.
Naja er hat dann abgeblockt und ich habe das auch so hingenommen.
Daraudhin lagen wir uns in den Armen und naja, kam wozu es kommen musste. Es war wunderschön! Er meinte er hat mich unglaublich vermisst, freut sich so sehr und ich bin ihm so wichtig. Er will mich und hat sich für mich entschieden.
Er sollte dann ins training und ich wollte auf ihn warten.
Er kam nach zwei Stunden erschöpft wieder und hat sich zu mir gesetzt.
Nun der Schritt den ich zutiefst bereue:
Mir lag das mit dem anderen Mädchen so auf dem Herzen, ich habe Wochen nicht dran geglaubt dass das was wird und dann habe ich wieder angefangen über das Thema zu reden. Natürlich, wie immer von mir, sind mir Vorwürfe nicht im Hals stecken geblieben, ich habe sie unterbewusst mit eingebaut. All das Vertrauen was ich ihm zugesichert habe, alles direkt zerstört. Statt einfach zu warten! Statt einfach zu warten auf einen Zeitpunkt wo die Beziehung nicht an einem seidenen Faden hängt.
Er ist ganz leise geworden, habe mir aber nichts dabei gedacht. Dann meinte er, er geht duschen.
Nach 15 Minuten bin ich rein ins Bad um nach ihm zu schauen. Er lag auf den Knien in der Badewanne, Kopf in den Händen, weinend. Ich wusste nicht was ich machen soll, habe nicht daran gedacht durch mein nachhaken und platt treten der alten geschichten alles kaputt gemacht zu haben!
Er war leise, kam zu mir aufs Sofa und hat mich gebeten zu fahren. Widerwillig bin ich gefahren, mit einem ganz, ganz komischen Gefühl. Nicht wissend, was mich am nächsten morgen erwartet. Habe ihn angeschrieben und seine Antwort:
Das mit uns war ein Fehler!!!
Es wird sich nichts ändern!!!
Das Gestern hat mir gezeigt, dass Menschen sich nicht ändern können!!!
Das mit uns kann leider nie werden!!!
Ich bin direkt in Abhängigkeit verfallen und hab gebetteln und Versprechungen gemacht. Er wollte nicht weiter schreiben. Die letzte Nachricht von ihm: Das wars!!! Ich möchte nicht mehr!!! Für mich ist es endgültig aus!!!
Das war vor drei Tagen. Gestern habe ich einen Brief abgeschickt indem ich mich versucht habe zu erklären. Dass das Treffen eine ausnahmestellung für mich hat, da ich so emotional mit mir selbst im Konflikt stand. Auf der einen Seite verletzt, auf der einen Seite froh. Und dass man seine Besserung doch im Alltag unter beweis stellen müsse, und jemandem eine neue Chance zu geben doch mehr beinhaltet als ein einziges Treffen.
Nun ist das andere Mädchen da am Wochenende. Ich fühle mich so leer. Meine Chance so blind hab fliegen lassen - mein Charakter mir im weg steht. Ich mache mir pausenlos Vorwürfe, wieso bin ich so ein schlechter Mensch, ich lasse mein Glück einfach so gehen.
Ich bin erfüllt von Selbsthass.
Er hat damals so sehr für mich gekämpft, mit allen Mitteln. Er hat mir immer gezeigt wie sehr er mich liebt, immer versucht mich glücklich zu machen - egal wie sehr ich ihn ignoriert und runter gemacht habe. Mein großer, großer Fehler. Ich frage mich selbst warum, wo er mir doch alles bedeutet.
Nun meine Frage: Gibt es für mich noch eine Möglichkeit ihn zurück zu gewinnen?
Kann ich in vier oder fünf Wochen einfach noch mal nach einem Treffen fragen?
Und wenn eine "dritte" Chance nicht mehr möglich ist, kann ich versuchen die Freundschaftsschiene zu fahren, lockere Treffen abmachen und ihm beweisen dass ich nicht mehr in seinen vergangenden Entscheidungen rumpulen und nachhaken muss?
Bin ich froh mir das mal von der Seele geschrieben zu haben. Komme mir nun so nackend vor, aber ja, mein Leidensweg - in der Hoffnung dass ihr mir weiterhelfen könnt.
Zuletzt modifiziert von Ninabelle am 11.04.2016 - 21:16:48
ich war bisher nur stille Mitleserin. Fasse jetz jedoch meine Mut zusammen und hoffe nun sehr auf Einschätzung Rat eurerseits!
Es fällt mir unglaublich schwer mich hier zu öffnen, da ich mir in meiner Situation und meinem Handeln total bescheuert vorkomme.
Zu aller erst, ich denke ich habe alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.
Ich (25), mein Ex (26), waren 8 Monate zusammen. Kennengelernt haben wir uns über eine Datingapp. Er hat sich damals unglaublich Mühe gegeben mich zu 'überzeugen'. Natürlich war ich nie abgeneigt, aber er war eben total gewillt diese Beziehung zu führen und alles dafür zu geben. Eine abwechslungsreiche, innige und vertrauensvolle Beziehung. Ich war noch nie so glücklich.
Uns trennen knapp 120Km, Wochenendbeziehung.
Nun, in der letzten Zeit der Beziehung gab es oft Stress - soweit, dass ich immer schon gedroht habe "ich fahr nachhause", "es ist aus", alles durchgekaut.
Streithemen - alles Nichtigkeiten. Ich habe gerne auf Dingen rumgehackt, habe Fehler in ihm gesucht, ihm Vorwürfe gemacht - Paradox wenn man bedenkt, ich möchte nur ihn. WIRKLICH NUR IHN.
So dann kam es vor 8 Wochen zur Trennung. Ich wieder aufgrund Nichtigkeiten rumgezickt, dann sagte er - wie so oft - fahr nachhause. Den Satz "fahr nachhause" hatte ich bis Dato schon so oft gehört, da habe ich ihm prompt seine Wohnungschlüssel aufs Bett geschmissen, gesagt "Nie wieder!" und bin gefahren.
Nun war das nicht das erste Mal dass ich so reagiert habe oder auch ganz allgemein mit einem Beziehungsaus gedroht habe.
Hintergründe für mein Verhalten sind schwierig festzumachen. Ich wollte vielleicht mehr oder weniger unterbewusst meine Macht beweisen, da er mir am Anfang der Beziehung das Gefühl gegeben hat, dies auch machen zu können. (Ich habe mich aufgrund Kleinigkeiten getrennt, er ist mir bettelnd hinterher, ich ihn dann zurückgenommen usw.) WIESO? - Ich weiß es nicht. Ich fühle mich so schlecht wenn ich nur dran denke.
Nun gut, zurück zu dem Abend wo ich ihm die Schlüssel dagelassen habe.
Einen Tag später habe ich es (!wie immer!) bereut, und bin wehmütig zu ihm gefahren. Wir sollten am nächsten Tag in den Skiurlaub, den wollte ich auch nicht missen. Er hat mir kalt gesagt er habe umgebucht, fährt nun alleine. Das war ein riesen Schock für mich und bin daraufhin super verletzt und wütend gefahren.
Er war im Anschluss zwei Wochen bei seiner Familie, da er gleich am ersten Skitag einen Unfall hatte und dann lange krankgeschrieben war (Von wegen Krank, er war jeden Tag feiern). Das hat mich alles rasend gemacht und wir haben viel hin und her geschrieben und diskutiert in der Zeit. Wobei noch Nachrichten von ihm kamen wie "Du weißt ich will dich, lass uns diese Zeit und wir Treffen uns wenn ich da bin", habe ich ihm aus Frust ausschließlich Anschuldigungen zukommen lassen.
..Ich frage mich da, was bin ich für ein Mensch?
Dann bin ich zu weit gegangen und habe ihm gesagt dass mir Karma in den Sinn kommt, wenn ich dran denke mich hier stehen zu lassen und er dann aber direkt einen Unfall hat.
Das hat ihm allemal gereicht! Wir haben noch hin und her geschrieben und dann kam raus dass er eine Woche später vier "Freundinnen" von sich, die er beim feiern kennengelernt hat, zu sich in die Wohnung eingeladen hat - bei einer 1-Zimmer Wohnung kann man sich denken wo alle bleiben. Eine zumindestens in seinem Bett.
Zu dem Zeitpunkt habe ich schon alles bereut!
Bin direkt am 2. Tag seiner Rückkehr, ein Montag, unangekündigt zu ihm, habe mich unter Tränen für mein Fehlverhalten entschuldigt. Er meinte er rechnet mir diesen Zug hoch an, brauch aber Bedenkzeit.
Ich in meiner Verzweifelten Lage habe versucht alle Register zu ziehen und bin dann doch tatsächlich noch mit ihm im Bett gelandet - seine erste Reaktion danach - "Das war ein Fehler. Es tut mir leid."
Super hin und her gerissen, bin ich dann auf sein Bitten hin gefahren.
Die Woche über hatte ich täglich versucht ihm zu schreiben, von ihm kam jedoch nur abweisende Nachrichten wie "Es hat dich doch gar nicht zu interessieren was ich mache."
Die Mädchen waren da, und er schien eine schöne Zeit zu haben.
Es musste für mich dringlichst ein Treffen stattfinden. Diese Reue, diese Gefühl von nicht wissen wodran man ist, diese Ablehnung zu spüren UND diese Mädchen bei ihm - das hat mich so fertig gemacht.
Statt ihm Zeit zu geben habe ich direkt auf ein Treffen am Samstag gedrängt. Er meinte erst "Nein". Nach weiterem drängen dann: "Komm halt". Ich wusste genau er brauchte noch Zeit, aber ich war blind und bin meiner Verlustangst verfallen - Hauptsache schnell zu ihm, ich will ihn zurück!
Ich musste mehrfach Klingeln bevor er mir die Tür aufgemacht hat. Oben in seiner Wohnung stand die Tür schon offen, er lag aber nur lustlos und desinteressiert in seinem Bett. Ich wusste nicht was ich machen sollte, meinte wahrscheinlich irgendwas wie "Was ist jetzt?". Es kam ein "Es ist aus."
Ich, direkt losdiskutiert, gebettelt und gefleht. Vergebens.
Musste dann von ihm zur Tür begleitet werden, da ich mich kaum aus freien Stücken dazu bewegen konnte, mich wieder ins Auto zu setzen und eineinhalb Stunden zurück zu fahren.
Dann bin ich durch verzweifeltes Recherchieren auf die KS gestoßen. Direkt begonnen und drei Wochen lang durchgehalten um ihm dann zu schreiben.
Ich dachte ich bin so weit, aber am ende sehe ich, emotionale Abhänigkeit hat mein Denken noch weitestgehend bestimmt.
Er war kalt aber nicht desinteressiert. Und so habe ich ihm einfach gesagt was Sache ist. Ich will ihn, ich möchte um ihn kämpfen und ich habe mich geändert. Er war total überfordert, hat dann aber eingelenkt und sich treffen wollen.
Nun dann haben wir uns vor einer Woche, ein Montag, noch mals getroffen. Viel geredet, ich habe ihn viel zu viel ausgefragt. Er hat mir dann gebeichtet mit einer dieser netten "Freundinnen", die ihn damals besucht haben, mehr gehabt zu haben. Aber erst zwei Wochen später.
Sie sollte dann nun auch am Samstag für drei Tage kommen, was mich TOTAL überfordert hat. So gekränkt. Trotzdem weiterhin versucht ihn von mir zu überzeugen. Er meinte er wisse nun nicht für wen er sich entscheiden soll. Er mag niemanden verletzen. Dann hat er mich Mittwoch gefragt ob ich den Tag drauf zu ihm kommen möchte, könnte auch gerne bei ihm schlafen.
Nun kommts -
Ich bin ganz aufgeregt zu ihm. Er hat mich mit einem Lächeln empfangen und gesagt "Du hast freie Bahn. Ich habe mich für dich entschieden"
Statt ihm um den Hals zu springen, war ich so überwältigt und sprachlos und konnte meine Freude nicht zeigen. Er hat mich gefragt "Wieso freust du dich nicht, du müsstest doch eigentlich Luftsprünge machen.wir gehen Sonntag zu König der Löwen." Und das erste was ich gemacht habe ist zu hinterfragen, ob er es mit ihr geplant hat! Denn sowas würde man wohl eher zum Einjährigen machen.
Ich konnte nicht rational über alles reden, ich war vielmehr noch so emotional abhängig von ihm, dass ich schnell nicht mehr an mein Verhalten (Dass ich ja versprochen hatte geändert zu haben) gedacht habe und in die Richtung alter Verhaltensmuster geglitten bin.
Ich dachte es ist das Beste über Probleme zu reden, damit man danach abschließen kann und einem Neuanfang nichts mehr im Wege steht - mein Fehler.
Naja er hat dann abgeblockt und ich habe das auch so hingenommen.
Daraudhin lagen wir uns in den Armen und naja, kam wozu es kommen musste. Es war wunderschön! Er meinte er hat mich unglaublich vermisst, freut sich so sehr und ich bin ihm so wichtig. Er will mich und hat sich für mich entschieden.
Er sollte dann ins training und ich wollte auf ihn warten.
Er kam nach zwei Stunden erschöpft wieder und hat sich zu mir gesetzt.
Nun der Schritt den ich zutiefst bereue:
Mir lag das mit dem anderen Mädchen so auf dem Herzen, ich habe Wochen nicht dran geglaubt dass das was wird und dann habe ich wieder angefangen über das Thema zu reden. Natürlich, wie immer von mir, sind mir Vorwürfe nicht im Hals stecken geblieben, ich habe sie unterbewusst mit eingebaut. All das Vertrauen was ich ihm zugesichert habe, alles direkt zerstört. Statt einfach zu warten! Statt einfach zu warten auf einen Zeitpunkt wo die Beziehung nicht an einem seidenen Faden hängt.
Er ist ganz leise geworden, habe mir aber nichts dabei gedacht. Dann meinte er, er geht duschen.
Nach 15 Minuten bin ich rein ins Bad um nach ihm zu schauen. Er lag auf den Knien in der Badewanne, Kopf in den Händen, weinend. Ich wusste nicht was ich machen soll, habe nicht daran gedacht durch mein nachhaken und platt treten der alten geschichten alles kaputt gemacht zu haben!
Er war leise, kam zu mir aufs Sofa und hat mich gebeten zu fahren. Widerwillig bin ich gefahren, mit einem ganz, ganz komischen Gefühl. Nicht wissend, was mich am nächsten morgen erwartet. Habe ihn angeschrieben und seine Antwort:
Das mit uns war ein Fehler!!!
Es wird sich nichts ändern!!!
Das Gestern hat mir gezeigt, dass Menschen sich nicht ändern können!!!
Das mit uns kann leider nie werden!!!
Ich bin direkt in Abhängigkeit verfallen und hab gebetteln und Versprechungen gemacht. Er wollte nicht weiter schreiben. Die letzte Nachricht von ihm: Das wars!!! Ich möchte nicht mehr!!! Für mich ist es endgültig aus!!!
Das war vor drei Tagen. Gestern habe ich einen Brief abgeschickt indem ich mich versucht habe zu erklären. Dass das Treffen eine ausnahmestellung für mich hat, da ich so emotional mit mir selbst im Konflikt stand. Auf der einen Seite verletzt, auf der einen Seite froh. Und dass man seine Besserung doch im Alltag unter beweis stellen müsse, und jemandem eine neue Chance zu geben doch mehr beinhaltet als ein einziges Treffen.
Nun ist das andere Mädchen da am Wochenende. Ich fühle mich so leer. Meine Chance so blind hab fliegen lassen - mein Charakter mir im weg steht. Ich mache mir pausenlos Vorwürfe, wieso bin ich so ein schlechter Mensch, ich lasse mein Glück einfach so gehen.
Ich bin erfüllt von Selbsthass.
Er hat damals so sehr für mich gekämpft, mit allen Mitteln. Er hat mir immer gezeigt wie sehr er mich liebt, immer versucht mich glücklich zu machen - egal wie sehr ich ihn ignoriert und runter gemacht habe. Mein großer, großer Fehler. Ich frage mich selbst warum, wo er mir doch alles bedeutet.
Nun meine Frage: Gibt es für mich noch eine Möglichkeit ihn zurück zu gewinnen?
Kann ich in vier oder fünf Wochen einfach noch mal nach einem Treffen fragen?
Und wenn eine "dritte" Chance nicht mehr möglich ist, kann ich versuchen die Freundschaftsschiene zu fahren, lockere Treffen abmachen und ihm beweisen dass ich nicht mehr in seinen vergangenden Entscheidungen rumpulen und nachhaken muss?
Bin ich froh mir das mal von der Seele geschrieben zu haben. Komme mir nun so nackend vor, aber ja, mein Leidensweg - in der Hoffnung dass ihr mir weiterhelfen könnt.
Zuletzt modifiziert von Ninabelle am 11.04.2016 - 21:16:48