Hallo Zusammen,
Ein bisschen bin ich in der Versenkung verschwunden, weil ich sehr viel nachgedacht habe über die Situation. Vielleicht zu wenig. Vielleicht zu viel. Das werde ich wohl nie wissen.
Mir ist vor allem eines klar geworden: Für mich bringt keine WhatsApp-Strategie etwas, weil ich absolut kein Freund davon bin, wichtige Dinge per Text zu klären. Das habe ich bei MrSinger nun lange genug mitgespielt und war immer nur genervt davon. Und ich war es Leid. Ich war es Leid am Handy zu hocken und auf irgendetwas zu warten, was eh nicht so eintreffen würde. Und ich war/bin auch felsenfest davon überzeugt, dass MrSinger eben nicht wegen irgendeiner Textnachricht von mir anfängt zu grübeln.
Deshalb hatte ich den Kontakt am Freitag letzte Woche wieder aufgenommen und wir haben uns verabredet , was diesen Donnerstag stattfand. Ich brauchte das jetzt einfach nochmal, um meine Schmerzgrenze auszureizen und einen Cut bewältigen zu können.
MrSinger war wieder MrSinger. Hat mir extra ein Gericht gekocht, was ich mir vor X Monaten mal gewünscht habe. Wir haben einen Film geschaut, den ich aussuchen durfte und geredet. Alles wirkte wie immer. Typischer Pärchenabend eben
Er wollte, dass ich dann bei ihm schlafe und als wir gestern Abend ins Bett sind und er sich an mich kuscheln wollte, habe ich das ganze Thema von vor 2 Wochen nochmals angesprochen und ihm gesagt, dass das alles so nicht mehr für mich funktioniert. Er blockte natürlich wieder ab. Ich hatte nichts anderes erwartet. Aber dieses Mal war eben kein Bildschirm zwischen uns. Im Grunde sagte er mir, dass er sehr viele Gefühle für mich hat, sich bemüht hat die letzen Monate, obwohl ich natürlich auch Ecken und Kanten habe, die er aber „übersehen“ habe (ich bin eben nicht perfekt), weil er eben Gefühle habe. Er aber aufgrund seiner Erfahrung aus 4 Beziehungen weiß, dass es am Ende wieder gleich ablaufen würde: Erst alles toll, dann Streit und er verzweifelt und verletzt und das will er eben nie wieder erleben.
Er hat dann noch ne ganze Weile einfach im Bett gesessen, meine Hand genommen und an der rumgespielt und massiert. Er könne nicht schlafen, er würde nachdenken. Ich sagte ihm, dass es da nichts mehr zum Nachdenken gebe.
Er hat mich dann irgendwann nachts in seine Arme gezogen, wovon ich wach wurde und fest gedrückt und meinen Rücken gekrault
Heute morgen lag er dann neben mir und schaute mich an. Sagte, ihm sei kalt und ob wir kuscheln können. Ich sagte, dass wir das nicht mehr machen können und bin dann aufgestanden, Zähne putzen und co. Als ich mich anzog, lag er im Bett und fragte mich, wieso ich so hetzen würde, stand dann aber auch auf.
Tja. Und als ich dann meine Sachen, die immer bei ihm sind auch einpackte, starrte er mich plötzlich mit großen Augen an und frage mich, ob das mein Ernst sei, ob ich ihn jetzt wirklich verlassen würde
. Es folgte eine weitere Diskussion, wo ich ihm nochmal klar machte, dass ich nicht mehr so weitermachen könne, dass wir beide zwar etwas füreinander empfinden, aber eben verschiedene Dinge wollen.
Dass sein Verhalten und das was er sagt, einfach nicht zusammenpassen und mich das immer nur verwirrt und auch verletzt. Er sagte mehrmals, dass er nicht will, dass es vorbei ist und ob das nun hieße wir würden uns nie wieder sehen, ob wir nichtmal Freunde sein können, ob das nun hieße wir sprechen nicht mehr miteinander. Er war total durch den Wind. Ich sagte dann, dass das nun auch von ihm abhängt und es ja nicht so ist dass ich das zwangsweise will, er aber sicher verstehen kann, dass ich jetzt nicht mehr in „uns“ investieren kann und will, weil mit seiner Einstellung (
Beziehung = Negative überwiegt das Positive und ich: Beziehung = Positive überwiegt das Negative) da gar keine Basis ist. Er fragte dann, ob das nun ein Ultimatum sei und ich verneinte; dass ich eben eine Perspektive benötige, die er mir nicht geben kann oder will. Es mir nicht darum geht, dass wir nun sofort „zusammen“ sind und er sein ganzes Leben umkrempeln muss, sondern dass ich dachte, wir gehen den Weg einfach Schritt für Schritt gemeinsam. Auch wenn das nochmal ne Zeit dauert. Ja, er wolle mich aber nicht enttäuschen, wenn er dann meinen Erwartungen nicht gerecht werde.
Am Ende schwieg er nur und starrte mich an, sagte dann, er wolle nichts mehr sagen, weil das nun widersprüchlich rüberkommen würde. Er wollte mich nicht gehen lassen, er will mich nicht verlieren. Und heute hatte er glaube ich das erste Mal gemerkt, dass dies aber der Fall ist. Er umarmte mich eine Ewigkeit und drückte mich an sich. Ihm war auch wichtig, dass ich wusste, dass seine Einstellung überhaupt nichts mit mir zu tun habe. Ich sagte dann nur, dass ich nicht seine Ex-Beziehungen bin, er sich nicht wundern muss, wenn alles immer nach Schema F läuft, wenn man immer das Gleiche macht und ein anderes Ergebnis erwartet.
Bin dann los, er stand an der Tür, bekam kaum ein Wort raus, ein ersticktes Bye, als ich im Fahrstuhl verschwand.
War alles nicht strategisch, ich weiß. Ich wollte aber auch nicht strategieren, sondern einfach dieses persönliche Gespräch führen, denn m.E. kommt über Text eben nicht immer das an, was man meint.
Man hat dann keinen Ton und kein Bild. Und sowas brauch ich, um einige Dinge korrekt einsortieren zu können.. Ich habe gemerkt, wie er mit sich am kämpfen war, sich zurückhalten musste noch irgendetwas zu sagen. Ich denke, das war auch besser so. Hätte er nun aus Panik irgendetwas zugestimmt, nur um mich zu halten, hätte ich ihm das eh nicht geglaubt. Und als ich ihm erklärte, was ich mir eigentlich vorstellte, sah ich schon, wie es in seinem Kopf arbeitete (scheinbar hatte er wirklich angenommen, ich hätte einen „Ring ihn zu knechten“ im Sinn gehabt
). Auch, dass wir das nun 14,5 Monate miteinander haben, länger als einige Beziehungen und es permanent nach seinen Regeln gespielt wurde. Das hätte er scheinbar bis zur Rente mit mir so weiterlassen laufen wollen
Nun ziehe ich mich zurück, ein Rest Hoffnung, dass vielleicht nochmal was in seinem Köpfchen arbeitet und er nun wirklich Angst hat dass ich weg bin, aber auch um wieder zur Ruhe zu kommen. Ich hab mehr verdient als das, was er mir aktuell anbietet. Wie gesagt, das alles war 0,0 Strategie, sondern entstand aus einem langen Prozess von Nachdenken, lesen, Reflexion wie viel ich noch bereit bin mitzumachen. Ich hab für vieles Verständnis, aber meine Bedürfnisse und Wünsche werde ich nicht ewig zur Seite schieben, nur weil MrSinger denkt, dass eine verbindliche Beziehung eh im Chaos enden würde, weil er seine Vergangenheit auch auf seine Zukunft projiziert.
Jetzt werd ich erstmal entspannen und meine Kopfschmerzen wegschlafen