Hallo Herbstzauber,
du hattest ja im Strang von Laluna123 und auch hier erzählt, dass du in deiner Affäre über weite Strecken nicht gut behandelt wurdest und trotzdem nie den Absprung geschafft hast (wieder eingeknickt bist). Wenn ich alles richtig überblickt habe, herrscht derzeit Funkstille und deine Hoffnung ist, dass er sich nie wieder meldet und du dadurch loslassen kannst.
Ich kann diese Hoffnung nachvollziehen, aber ich hoffe es ist trotzdem in Ordnung, wenn ich dir meine Gedanken hierzu dalasse. Aus meiner Sicht ist dieser Weg vermutlich eher nicht erfolgsversprechend und zwar hauptsächlich aus zwei Gründen:
1. AM meldet sich wieder:
Wenn man sich hier durch die Stränge liest kann man denke ich ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen festhalten, dass sich fast alle APs trotz größter Turbulenzen in der Affäre früher oder später (auch sehr viel später) wieder melden. Manchmal mag das an vorhandenen Gefühlen liegen, aber oft auch, wie Plouha einmal schrieb (leider weiß ich nicht mehr wo und kann daher nicht zitieren
), daran, dass viele Menschen unglaublich viel für Sex zu tun bereit sind (meine ich nicht wertend). Besonders wird das auf APs zutreffen, die selbst verheiratet sind und Sex außerhalb der Ehe suchen, weil sie in ihrer Ehe eben unzufrieden sind oder zumindest ein Mangel vorhanden ist. Das trifft damit dann auch auf dich und deinen AM zu. Dieser Mangel besteht ja weiterhin und er weiß, dass er ihn bei dir verhältnismäßig einfach beheben kann. Solange man also den Bogen nicht um 200 Prozent überspannt hat und wahrscheinlich abhängig davon, wie leicht der AP sich Ersatz beschaffen kann, wird er sich vermutlich wieder melden.
2. Dein eigener Mangel ist nicht gelöst
Jeder hat in sich verborgen einen Grund, warum er sich auf eine Affäre einlässt. Irgendetwas was in einem geschlummert hat, was wir vielleicht ignoriert haben oder was uns nicht mal richtig bewusst war. Wenn ich mir vorstelle, dass ich unter einem gravierenden Mangel gelitten habe und diesen dann plötzlich mit der Affäre befriedigen kann, ist es ja nur allzu verständlich, dass man dann auf keinen Fall mehr in den Mangelzustand zurück möchte, man hat ja jetzt die andere Seite gesehen. Es kann denke ich Affären geben, wo das dann zumindest weitestgehend funktioniert, wenn die Affäre eben ausgeglichen ist und keiner vom anderen mehr möchte, als dieser geben kann.
Leider ist ja aber eher die Regel, dass die Affäre nicht ausgeglichen ist und dann in ein massives Ungleichgewicht rutscht, so nehme ich das auch bei dir wahr. Dieser Zustand schafft dann großes Leid, man hängt bis zum Hals in der Situation und kommt nicht mehr zurück. Es ist verständlich, dass man dann verzweifelt und auch wütend ist und erst einmal die Schuld beim AP sucht und sich vor allem im ersten Moment sehr machtlos fühlt, denn man will ja etwas haben, über das der AP die Verfügungsgewalt hat (Zeit, Aufmerksamkeit...). Ich glaube aber es ist dann genau in dieser Situation fatal zu denken, dass die Macht beim AP liegt und man selbst ein Opfer der Situation ist.
Wenn du also schreibst, dass jetzt deine Hoffnung ist er meldet sich nie wieder und das Problem wird dadurch gelöst, ist das für mich ein Hoffen auf den "leichten" Weg in dem Sinne, dass man die Verantwortung und Macht über das persönliche Leid wiederum beim AP ablädt. Denn dein Mangel, der zur Affäre geführt hat, besteht ja unverändert fort.
3. Mögliche Folge
Natürlich muss das was ich schreibe nicht zutreffen oder in Gänze bei dir so sein, aber wenn die Punkte 1 und 2 bei einem vorliegen, finde ich es ehrlich gesagt nicht verwunderlich, dass man immer wieder einknickt. Denn wenn man die persönliche Lücke bei sich selbst nicht füllt (oder einen anderen Weg findet mit dieser umzugehen) und gleichzeitig unterstellt, dass ein AP sich vermutlich immer wieder meldet, ist es nicht verwunderlich, dass man trotz großem Leid Runde um Runde dreht.
Meiner persönlichen Ansicht nach muss man daher (wenn man nicht das "Glück" hat, dass der AP die Affäre beendet) reflektieren, was genau einen in die Affäre geführt hat. Das kann natürlich unheimlich schwierig und schmerzhaft sein, weshalb es sinnvoll sein kann, sich hierbei im realen Leben unterstützen zu lassen.
Ich würde dir deshalb dazu raten, jetzt nicht einfach passiv zu warten, bis er entscheidet, was mit der Affäre passieren soll (melden / nicht melden). Denn ich wage zu behaupten, dass er wie ich oben begründet habe vermutlich wieder ankommen wird. Sollte er das tun und du stehst noch am selben Punkt wie jetzt, wird das vermutlich so weitergehen und weiteres Leid bei dir verursachen.
Alles Gute für dich