AM hat sein Gewissen entdeckt

Anne12

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Hallo liebe Mitlesenden.

6 Wochen bin ich nun gelöscht/blockiert. Die dritte Woche scheint er auch nicht mehr bei der Arbeit zu sein. Ich hab keine Ahnung ob er auch nur einen Gedanken an mich hatte in der ganzen Zeit. Seinen Geburtstag habe ich entgegen Wolfgangs Meinung ja leider für eine Nachricht ausgelassen. War rückblickend betrachtet vielleicht nicht besonders klug, wenn ich nochmal irgendein Wort von ihm lesen wollte. Er meldet sich von selbst niemals. Das hatte er letztes Jahr, nach der Geburt seines Kindes, schon nicht mehr gemacht.

Ich komme mir sehr ausgenutzt vor. Meiner Lebensenergie beraubt. Ausgesaugt und am Ende weggeworfen.

Ich bewerte sein Verhalten immer noch als feige. Und es macht mich wütend. Er schiebt sein Kind vor. Ich lasse mich nicht gegen ein Kind ausspielen. Was hat die Liebe zum Kind mit der Liebe in einer Partnerschaft zu tun? Das werde ich nie begreifen. Und ich bitte darum mir hier jetzt nicht zu schreiben, dass das nur von jemandem ohne Kind kommen kann - sensibles Thema.
Ich habe ihm da bereits zu viel Einblick in meinen Kopf gewährt (bevor ich es wusste). Und dieses „Geständnis“ hat jedes gute Gefühl bei mir zerstört. Ich habe 4 Monate lang dieses Damokles-Schwert über mir schweben gehabt. Und danach fiel es herunter und dennoch wurde ich davon erschlagen. Das war ein Fehler.

Ich bin getrieben von einem Hin und Her. Einmal möchte ich den Kontakt zu ihm. Ein andermal habe ich eine unglaubliche Angst davor wieder so behandelt zu werden. Dieser Umschwung von einem auf den anderen Tag und ohne jede Vorwarnung ist unerträglich. Dann hoffe ich, ich komme von ihm los um einfach nur das nicht mehr ertragen zu müssen. Und so leide ich jetzt schon wieder 5,5 Monate lang …. für knapp 2,5 Wochen „guten Kontakt“.
Und dann frage ich mich wieder, wie er die Beziehung hinbiegt. Findet er einfach so zur EF zurück?
Hm…es ist mir bewusst, dass ich mir darüber keine Gedanken machen sollte. Dennoch tue ich es und bin zuwenig bei mir. Aber das ist mir gerade lieber als das was bei mir an Baustelle liegt.

Wenn ich mich doch nochmal zu einem Pling durchringen sollte. Woran würdet ihr das aufhängen? Ich sehe kein Thema um ehrlich zu sein.
 

Scarlet

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Liebe Anne,
ich habe deinen Strang quer gelesen und erst einmal kann ich sehr gut nachvollziehen, wie belastend sich die Situation anfühlen muss. Dir wurde hier in der Mehrheit geraten, deinen (Ex) AM loszulassen und ich muss sagen, dass ich aufgrund der von dir beschriebenen Details diesem Rat zustimme.
Du hast an manchen Stellen geschrieben, dass du sein Verhalten nicht verstehst. Ich habe zwar auch keine Kristallkugel, aber ein paar mögliche Erklärungsansätze für das Verhalten deines ExAm im Hinterkopf.
Zum Verständnis habe ich aber noch ein paar Fragen an dich:
Diese Lüge hat mir einfach alles zerstört.
Hat er dir denn offen versprochen, dass ihr zusammenkommen werdet? Oder was meinst du genau mit „ Lüge“?


Eine Woche später meldete ich mich, da ich eine berufliche Frage hatte. Rückmeldung mit der Frage „wie geht es dir?“ Ich sparte nicht mit meinen Wehwehchen (wofür sollte ich mich auch zurückhalten?) und stellte die Gegenfrage weil ich das als Einladung zum smalltalk gedeutet hatte… Pustekuchen, wieder ignoriert. Es ist einfach zum Mäuse melken.
Magst du sagen, was du ihm da geschrieben hast? Um welche Wehwechen ging es da? Und wie lang war deine Antwort in etwa?

Als ich deinen Eingangstext gelesen habe, dachte ich, dass es insgesamt von seiner Seite ein sehr unbeständiger/ schwammiger Kontakt ist und es fällt auf, dass er immer dann, wenn du emotional wurdest sehr distanziert und rigoros mit Rückzug und Mauern reagiert hat.

Was denkst du, warum er so agiert hat?
Weil er vermeintlich Gefühle entwickelt hat?
Weil sein schlechtes Gewissen überhand nahm? Weil er sich von deinen Emotionen „ bedroht“ fühlte? Oder aus einem anderen Grund?

Er schiebt sein Kind vor. Ich lasse mich nicht gegen ein Kind ausspielen. Was hat die Liebe zum Kind mit der Liebe in einer Partnerschaft zu tun?
Inwiefern meinst du „ ausspielen“?
Er schiebt sein Kind vor.
Er schiebt sein Kind vor um WAS zu vermeiden, deiner Meinung nach?
 

Anne12

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Liebe Scarlet,
Danke für deine Nachricht. Ich versuche bestmöglich auf deine Fragen einzugehen.

Hat er dir denn offen versprochen, dass ihr zusammenkommen werdet? Oder was meinst du genau mit „ Lüge“?
Nein, er hat immer gesagt er will bei seiner EF bleiben. Er hat mir vorgeschwärmt welche tolle Beziehung er führt. Und vor einem halben Jahr dann berichtete er, dass er sich das Verhältnis zu EF wie früher wünscht.
Mit Lüge meinte ich sein Verschweigen der Ausgangssituation. Da lief noch nichts und es wäre nichts gelaufen, wenn ich das gewusst hätte!
Magst du sagen, was du ihm da geschrieben hast? Um welche Wehwechen ging es da? Und wie lang war deine Antwort in etwa?
Habe geschrieben, dass es schon mal besser ging. Die Nachricht war mit dem Teil zur Arbeit (sehr kalt geschrieben) 4 Sätze lang. 10 Zeilen.

insgesamt von seiner Seite ein sehr unbeständiger/ schwammiger Kontakt ist und es fällt auf, dass er immer dann, wenn du emotional wurdest sehr distanziert und rigoros mit Rückzug und Mauern reagiert hat.

Was denkst du, warum er so agiert hat?
Weil er vermeintlich Gefühle entwickelt hat?
Weil sein schlechtes Gewissen überhand nahm? Weil er sich von deinen Emotionen „ bedroht“ fühlte? Oder aus einem anderen Grund?
Damit liegt du erst mal nicht ganz falsch. War ich emotional, hat er das Weite gesucht und sich zurückgezogen. Er wollte vor allem positive Momente erleben.

Warum er so agiert hat: er meinte, es fällt ihm, wie auch mir, immer schwerer auseinander zu gehen und er hat sich emotional „verrannt“ mit der Sache. Laut eigenen Aussagen kannte er das nicht so.
Rückzüge fanden auch statt, wenn er seine EF zum Arzt begleitet hat und je näher alles kam. Er hat sich mit seiner neuen Rolle auseinandergesetzt.
Ergo, ich glaube er empfand mehr als er sich selbst eingestehen wollte und vor allem auch vor mir zugeben will. Er sagte mal, dass er vor allem vor sich selbst schauspielert. Wie die AF bei einem Bekannten lief verstörte ihn - stand irgendwann vor der Haustür der EF. Er wurde verletzend, wenn ich seine Gefühle unterstellt habe. Seine heile Welt muss so laufen: EF mit Häuschen und Kind(ern). Dennoch bei der Arbeit glänzen und Karriere machen.
Inwiefern meinst du „ ausspielen“?
Zuletzt wies er mich ab, weil die Liebe zum Kind so groß ist, dass er sich schlecht fühlt wenn er unentwegt an mich denkt. Ich sehe allerdings eine weitere Ebene der Liebe. Kind und Partner sind nicht alternativ mMn. Ich hoffe du verstehst was ich damit meine.
Er schiebt sein Kind vor um WAS zu vermeiden, deiner Meinung nach?
Um sich Gedanken darüber zu machen, ob da nicht doch was in ihm ist, dass gerne seinen Alltag mit mir teilen würde. Die Angst davor Kind nur alle zwei WE zu sehen blockiert seine Vorstellung von Patchwork - teilte er mit.

Details gelöscht zur Anonymisierung.
 
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Schmetterling21

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Zuletzt wies er mich ab, weil die Liebe zum Kind so groß ist, dass er sich schlecht fühlt wenn er unentwegt an mich denkt. Schlafstörungen, Konzentration, etc. Ich sehe allerdings eine weitere Ebene der Liebe. Kind und Partner sind nicht alternativ mMn.

Hallo Anne,

mein Gefühl ist, dass du ihn hier missverstehen könntest. Ich denke nicht, dass er meint, er kann nicht gleichzeitig Kind und Partnerin lieben. Mein Gefühl ist, dass es für ihn ein Konflikt ist, sein Kind so sehr zu lieben, aber gleichzeitig an seine Geliebte (die ja eben nicht die Partnerin ist) zu denken und nicht an die Kindsmutter (wie es sich das Kind sicher wünschen würde). Es ist also kein Konkurrenz- sondern ein Gewissenskonflikt (daher auch die körperlichen Symptome).

Viele Grüße
:butterfly:
 

Anne12

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mein Gefühl ist, dass du ihn hier missverstehen könntest
Liebe Schmetterling,

Auch dir danke für die Nachricht.

Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich habe ihn auch so verstanden. Ein Missverständnis liegt dahingehend also nicht vor.
Ich finde es gibt eine Menge Familien die Patchwork leben. Und die sehr gut damit leben. Ich hätte mir für meine Familie auch gewünscht, dass sie glücklich werden. Meiner Meinung nach merken Kinder diese Spannungen. Und das ist für die Kinder oft mit der „Rolle“ verbunden die Familie zusammen zu halten. Die Situation bleibt ja auch nicht für immer gleich.

Bedauerlich finde ich daran nur, dass man mit dem Wissen (das mir fehlte) keine Gewissensbisse hatte. Nun allerdings doch…und ich hätte gerne eine Entscheidung getroffen bevor ich mich so sehr reingedreht habe und mein Hirn vernebelt war.
 
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Scarlet

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Ok Anne, danke dass du ausführlich geantwortet hast. Du schreibst
Mit Lüge meinte ich sein Verschweigen der Ausgangssituation. Er wusste um die Schwangerschaft
Aber als er dir die Schwangerschaft mitteilte, war zwischen euch doch noch gar nichts gelaufen, schreibst du:

Kurz danach wurde mir per WA mitgeteilt, dass es nicht weiter geht weil er Vater wird. Hatte er erfahren als wir „nur“ täglich im Urlaub geschrieben haben… da lief noch nichts.
Vermutlich möchtest du damit ausdrücken, dass er dich gewissermaßen „eingelullt“ hat, trotzdem seine Kinderplanung bereits am laufen war, richtig?

Dennoch hast du dich ja aber trotz Kenntnis über die zwischenzeitlich entstandene SS auf eine ( im weiteren Verlauf auch körperliche) Fortsetzung der AF eingelassen.
Ich meine das nicht wertend sondern möchte darauf hinaus ,dass jeder von euch seinen maßgeblichen Anteil an der entstehenden Spirale hatte und das keine Täter/ Opfer Dynamik ist
Nach meinem kurzen Rückzug wurde ich wieder eingewickelt um weiter die heimliche Affäre zu sein. Ich lies mich drauf ein

, er lief mir hinterher und wollte mit mir reden. Ich ging wieder darauf ein und alles begann von vorn.

Denn eigentlich lagen die Fakten ja recht früh ganz klar auf dem Tisch ( er wollte seine Frau nie verlassen/ er hat die SS bekannt gegeben bevor sexuell was mit euch lief) nur habt ihr euch beide (!) trotz beidseitig bekannter Faktenlage immer wieder inkonsequent verhalten.

Du erkennst selbst ganz klar die Stelle, an der du hättest früh aussteigen müssen:

Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ehrlichkeit war offenbar eine Einbahnstraße

Ich glaube, dass er hier:

Eine Woche später meldete ich mich, da ich eine berufliche Frage hatte. Rückmeldung mit der Frage „wie geht es dir?“ Ich sparte nicht mit meinen Wehwehchen (wofür sollte ich mich auch zurückhalten?)
möglicherweise einfach erstmal wieder einen „Waffenstillstand“ wollte. Davor war es ja in Drama eskaliert. Und glaub mir, wenn ein Mann in dem Kontext schreibt „ Wie geht es dir?“, dann will der nichts problematisches hören. Er fühlt sich selbst in der Misere und will nicht auch noch für deine Misere verantwortlich sein.
er meinte, es fällt ihm, wie auch mir, immer schwerer auseinander zu gehen und er hat sich emotional „verrannt“ mit der Sache.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass da ein Funken Wahrheit dran ist. Aber er ist halt in einer Situation, in der er - egal was er tut oder lässt- immer jmd verletzen wird.
Verlässt er seine Familie, kann er nicht mehr in den Spiegel schauen. Führt er die Affaire weiter, hat er ein schlechtes Gewissen. Er weiß auch, dass dir das wenige nicht reicht, was er dir geben konnte und du unglücklich damit warst bzw nicht glücklich damit werden würdest.
Ich denke nicht, dass er meint, er kann nicht gleichzeitig Kind und Partnerin lieben. Mein Gefühl ist, dass es für ihn ein Konflikt ist, sein Kind so sehr zu lieben, aber gleichzeitig an seine Geliebte (die ja eben nicht die Partnerin ist) zu denken und nicht an die Kindsmutter (wie es sich das Kind sicher wünschen würde). Es ist also kein Konkurrenz- sondern ein Gewissenskonflikt (daher auch die körperlichen Symptome).
Genau so sehe ich das auch!

Die Angst davor Kind nur alle zwei WE zu sehen und einen anderen Mann das Kind erziehen zu sehen blockiert seine Vorstellung von Patchwork - teilte er mit.
Ich glaube, diese Angst ist nur der Gipfel des Eisbergs. Das Kind „nur alle zwei Wochen zu sehen“, bedeutet im Grunde das Kind kaum beim Aufwachsen zu sehen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass da sogar noch mehr ist. Diese Konstellation der gerade frisch entstandenen Familie, das ist (unabhängig davon wie seine Gefühle für die EF sind) ein Gefüge. Die haben sich bewusst (?) für ein Kind entschieden, er hat die Schwangerschaft/ Geburt miterlebt und es ist eine enge Bindung zu dem Kind entstanden. Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch noch mal eine andere Art der Verbindung zu seiner Partnerin entstanden, als vor dem Kind. Und klar empfindet er da als Mann eine immense Verantwortung dieser neu entstandenen Familie gegenüber.
Und im Falle einer Trennung stellt sich ja nicht nur die Frage nach der Organisation und nach Ressourcen wie Zeitmanagement und Finanzen, sondern er nähme dem Kind damit ja das komplette Gefüge, in das es gewollt und geplant hineingeboren wurde. Es ist somit im weitesten Sinne auch eine Frage von „Wie sehr darf ich mein eigenes Glück und Wohlergehen über das meines Kindes stellen“.
 
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Anne12

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Aber als er dir die Schwangerschaft mitteilte, war zwischen euch doch noch gar nichts gelaufen
Das stimmt so nicht. Habe ich wohl falsch dargestellt. Ablauf war: wir schrieben, er erfuhr davon, schrieb weiter Nachrichten mit mir, traf mich (hier erster s6ueller Kontakt) dann fast durchgehend 6 Wochen (täglich) und ging dann wegen der Arbeit. Einen Tag später WA mit dem Geständnis.

Hier schon der Einwand: warum überhaupt noch das Geständnis? Es war klar, dass er geht und wir uns nicht mehr sehen können. Die ersten 13 Wochen waren durch, okay. Es war ihm sichtlich unangenehm darüber zu reden…alle anderen Kollegen haben erst nach der Geburt davon erfahren.

jeder von euch seinen maßgeblichen Anteil an der entstehenden Spirale hatte und das keine Täter/ Opfer Dynamik
Es ist mir bewusst, dass ich mich nach dem Geständnis selbst weiter in die Dynamik gedreht habe. Da hast du recht. Und darum hätte ich mir die Info VOR körperlicher Annäherung gewünscht. Zumal er bemerkt hat, wie schwer mir das überhaupt gefallen ist und er um meine Unerfahrenheit gewusst hat.

Fakten ja recht früh ganz klar auf dem Tisch ( er wollte seine Frau nie verlassen
Darauf besteht er auch. Ich wollte meinen EM auch nicht verlassen. So der Plan zu Beginn. Und dennoch überlagert in meinem Kopf, dass die Ausgangssituation nicht identisch war.

Und glaub mir, wenn ein Mann in dem Kontext schreibt „ Wie geht es dir?“, dann will der nichts problematisches hören. Er fühlt sich selbst in der Misere und will nicht auch noch für deine Misere verantwortlich sein.
Ich denke auch hier hast du recht. In dem Moment war es emotional notwendig, dass er sieht was er an anderer Stelle anrichtet. Ich musste mir zuvor seine Befindlichkeiten bzgl Gewissen auch anhören (als er sich aus dem Staub machte). Und er läuft immer nur weg und überlässt mich im Endeffekt meinen Freunden und mir selbst - um dann wenn ich wieder einigermaßen gefangen bin wieder den für sein Ego notwendigen Teil auszusaugen. Er soll mich so nehmen wie ich bin und nicht versuchen zu „erziehen“. Und ich bin nicht die freundschaftliche Ebene, die ihn mit Gesprächen in seiner Ehe stützt. Ich habe selbst von ihm keinerlei Stütze erhalten.

Es ist somit im weitesten Sinne auch eine Frage von „Wie sehr darf ich mein eigenes Glück und Wohlergehen über das meines Kindes stellen
Auch hier gehe ich mit. Ich gehe davon aus, dass das Kind geplant war - beide sind nicht mehr so jung und nach einer Dekade Ehe und frisch fertigem Haus macht das nur Sinn.
Das wird wohl der springende Punkt sein, auch wenn ich mir nicht sicher bin ob es am schönen Schein nach außen liegt. Die Gewissensbisse traten auch zu Familienfeiern auf.
Ob das so ein Glück fürs Kind ist, wenn die Eltern nicht glücklich sind, steht auf einem anderen Papier. Versorger ist vorhanden, ja. Aber emotional dürfte da was fehlen. Wenn ich nur irgendeinen Zustand annehmen möchte, Hauptsache nicht an die andere denken, stumpfe ich insgesamt ab. Unterdrücke ich Gefühle, unterdrücke ich alle Gefühle. Positiv wie negativ.

Liebe Scarlet,
Ich danke dir für deine Beiträge. Sie sind analytisch und legen den Finger in die Wunde. Ich habe das Gefühl, ich konnte dadurch auf die Situation mit ein wenig Abstand von außen draufschauen. Auch wenn ich natürlich weiterhin vom „drinnen“ gefärbt bin mit meinen Erklärungen.

LG Anne
 
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Squirrel5

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Ich bewerte sein Verhalten immer noch als feige. Und es macht mich wütend. Er schiebt sein Kind vor. Ich lasse mich nicht gegen ein Kind ausspielen. Was hat die Liebe zum Kind mit der Liebe in einer Partnerschaft zu tun? Das werde ich nie begreifen.
Hi Anne, mag sein, dass das eine Ausrede ist aber als Mama kann ich dir sagen, dass es da tatsächlich eher um das Gewissen geht. Ich hatte dieses schlechte Gefühl meinen Kindern gegenüber auch. Die Kinder gehen von einer glücklichen Familie aus, in der Mama natürlich nur Papa liebt. Hab das auch schon in Äußerungen meines Sohnes immer wieder mal festgestellt. Man hat einfach das Gefühl, man verar…..seine Kinder, man spielt etwas vor, was nicht ist…Wobei ich sagen muss, dass es bei uns im Großen und Ganzen sehr harmonisch zugeht, kein Streit zwischen meinem EM und mir aber trotzdem fühlt man sich natürlich schuldig.

Ich wünsche dir weiterhin, dass du es schaffst, dich gedanklich von ihm zu lösen…
 

Anne12

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Liebe Squirrel,

Danke für deine Nachricht.

Die Kinder gehen von einer glücklichen Familie aus, in der Mama natürlich nur Papa liebt
Und das ist ja auch in Ordnung. Kann ich nachvollziehen - auch ohne Kinder zu haben. Ich bin auch ein großer Fan vom Happy End und Disney.

Man hat einfach das Gefühl, man verar…..seine Kinder, man spielt etwas vor, was nicht ist
Und hier wird es interessant. Wenn man seine Gefühle für einen anderen Partner als den/die Kindsvater/Kindsmutter unterdrückt, wird es dann ehrlicher den Kindern gegenüber? Kein Vorwurf an dich.
Die Emotionen sind ja nicht von heute auf morgen einfach weg. Das ist ja keine „Problemlösung“. Stellt vielleicht das Gewissen kalt, weil man sich selbst vor macht, jetzt ist alles gut, ich bin voll zurück bei der Familie und die Liebe flammt von einem auf den anderen Moment wieder auf. Es gibt aber auch Beispiele, in denen die Kinder die latente Unzufriedenheit merken. Das sind dann diejenigen, die sich überanpassen und alles tun um positive Stimmung zu verbreiten. Kann belastend sein für Kinder - muss aber nicht. Wer weiß das schon.

Wobei ich sagen muss, dass es bei uns im Großen und Ganzen sehr harmonisch zugeht, kein Streit zwischen meinem EM und mir
Das ist schön zu lesen und absolut wünschenswert :smile: Ich habe dazu zwar Gedanken im Kopf, werde diese nun nicht aufschreiben, da ich auf keinen Fall möchte, dass du denkst ich bewerte deine Situation. Und schlussendlich muss ich mit meinen Vermutungen ja auch nicht richtig liegen.

Vielleicht spricht aus mir auch einfach nur der Frust heraus. Aber so übel wurde mir einfach noch nie mitgespielt. Und durch mein Gefühl, er verbiegt sich obwohl da eigentlich mehr ist, laufe ich fortwährend an Mauern die mein Herz nicht begreifen möchte. Gepaart mit der Feigheit weglaufen zu können und diesen Ausweg einfach jederzeit zu nehmen. Da ist meine Disney-Welt am Ende und ich frage mich, warum bin ich nicht im Film? :shakehead:
 
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Squirrel5

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Das ist schön zu lesen und absolut wünschenswert :smile: Ich habe dazu zwar Gedanken im Kopf, werde diese nun nicht aufschreiben, da ich auf keinen Fall möchte, dass du denkst ich bewerte deine Situation. Und schlussendlich muss ich mit meinen Vermutungen ja auch nicht richtig liegen.
Du, fühl dich frei. Ich weiß, dass in meiner Ehe etwas nicht stimmt, sonst wäre das alles nicht passiert und es hat sich auch nach dem Affärenende meinem EM gegenüber gefühlsmäßig nichts verändert, also kein 2. Frühling oder ein aufflammen der Gefühle. Aber ich merke auch, dass ich gefühlsmäßig vermutlich nicht so tief drinstecke, wie du. Klar, war ich anfangs sehr traurig aber mittlerweile habe ich mich gedanklich schon ziemlich entfernt und würde wahrscheinlich sogar nein sagen, wenn er nochmals auf mich zukommen würde…
 

Anne12

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Apropos, Disney+ wurde direkt gekündigt :lach: Happy Ends gibt’s im real life sowieso nicht :::
 

Anne12

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Ich weiß, dass in meiner Ehe etwas nicht stimmt, sonst wäre das alles nicht passiert und es hat sich auch nach dem Affärenende meinem EM gegenüber gefühlsmäßig nichts verändert, also kein 2. Frühling oder ein aufflammen der Gefühle.
Ach Squirrel, du bist so ehrlich. Und sehr reflektiert. Es gibt eine Menge Menschen, die von dir lernen können.
Aber ich merke auch, dass ich gefühlsmäßig vermutlich nicht so tief drinstecke, wie du
Auch das kann sein. Liegt vielleicht auch an meiner persönlichen Historie. Ich bin stolz auf dich, dass du die Kraft hättest „Nein“ zu sagen. Ich kann getrost sagen, dass ich es vermutlich nicht könnte. Auch wenn ich bessere Zeiten und schlechtere Zeiten erlebe.
 

Squirrel5

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Ach Squirrel, du bist so ehrlich. Und sehr reflektiert. Es gibt eine Menge Menschen, die von dir lernen können.
Ich danke dir aber das Schlimme ist, dass ich an dieser Situation nichts änder, sondern es einfach so laufen lasse. Eigentlich müssten mein EM und ich daran arbeiten oder zumindest darüber reden bzw. überhaupt mal reden.
Ich bin stolz auf dich, dass du die Kraft hättest „Nein“ zu sagen. Ich kann getrost sagen, dass ich es vermutlich nicht könnte. Auch wenn ich bessere Zeiten und schlechtere Zeiten erlebe.
Wirklich sicher wissen kann ich es natürlich nicht, wie ich tatsächlich reagieren würde wenn er wieder kommt. Momentan habe ich einfach diesen gefühlsmäßigen und gedanklichen Abstand zu ihm gewonnen und ich bin mir eigentlich auch relativ sicher, dass von ihm nichts bzw. nichts mehr kommen wird und aktuell ist das für mich auch gut so.

Aber sagt man nicht so, dass wenn Frau abgeschlossen hat, der Mann wieder ankommt? :::

Jedenfalls drehen sich meine Gedanken nicht mehr den ganzen Tag um ihn aber ganz vergessen habe ich ihn natürlich auch nicht. Es waren immerhin 4 sehr intensive und aufregende Monate…
 

Scarlet

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Liebe Anne,
Die ersten 13 Wochen waren durch, okay.
Er hat dir also erst die SS mitgeteilt, als die ersten 13 SSWochen bereits um waren und als er seinen Arbeitsplatz wechselte?
Hier schon der Einwand: warum überhaupt noch das Geständnis? Es war klar, dass er geht und wir uns nicht mehr sehen können.
Das Geständnis vielleicht, weil er sich vorgenommen hatte, die Tür nicht nur zu schließen, sondern sie abzuschließen.
Dass es nun gleich zwei gewichtige Gründe gab, die AF bleiben zu lassen, hat ihn in dem Moment sicher darin bestärkt, dass es die einzig richtige Entscheidung ist oder sogar „ es dann so sein soll“. Ich glaube aber auch, dass ihm die Schäbigkeit, dir die SS/ Familiengründung erst in Woche 13 mitzuteilen bewusst war, denn
Es war ihm sichtlich unangenehm darüber zu reden
Vielleicht hat er an dieser Stelle von dir auch insgeheim erhofft, dass du offen dein Unverständnis und deinen Unmut über sein Verhalten kundtust, und so der emotionale Abschied für dich aber auch gleichzeitig für ihn leichter wird und sich damit auch nochmal „ richtiger“ anfühlt.
Er hatte dir ja auch „ Freundschaft“ angeboten, was man zwar als Versuch dich im Orbit zu halten deuten könnte aber für mein Empfinden lässt es auch Rückschlüsse darauf zu, dass auch hier sein schlechtes Gewissen dich alternativlos fallen zu lassen ihn dazu bewogen haben könnte, es für ihn/ dich mit dem Freundschaftsangebot „ smooth“ auslaufen zu lassen.

Für mich als Leserin zieht sich bei deinem AM ein „ Faden“ durch die Geschichte. Dieser Faden ist zwar nicht rot, aber er ist dennoch da. Da ist zB diese Aussage:

Dass er ein schlechter EM ist kann er verkraften, zumal er zwar noch keine Affäre aber zumindest einmalige Dinge außerhalb geführt hatte.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er das dir so schwammig beschrieben hat, oder ob es hier um deine eigene Beschreibung seiner Aussage geht. Wie dem auch sei, sagt das doch ganz viel aus. Dieser Mann denkt in Dimensionen von „gut und schlecht, schuldig sein und nichts wert sein“. Das ist zwar sein Anspruch aber:
er schafft es nicht immer in seinem Leben, diesem Anspruch gerecht zu werden.

Seine Aussage, er habe zuvor noch keine Affairen sondern nur einmalige Dinge geführt, ist die beschönigende Darstellung einer Nische oder einer Hintertür, die er sich gebastelt hat. Das grenzt ja förmlich an „ Es war nur Oralverkehr, kein richtiger Sex“, oder an „ Ich hab dich nie im Herzen betrogen, nur körperlich und das bedeutete garnichts“.
Da bin ich dran. Seit ich die Prinzipien meiner Familie (die ich immer als meine eigenen ohne es zu hinterfragen angenommen habe) über Bord warf
Du sprichst da etwas sehr Wichtiges an und nennst es an einer Stelle „ persönliche Historie“. Ich nenne es inneres Script, nach dem wir alle aus einer Art „ inneren Logik“ heraus handeln.
Was ich damit sagen möchte ist folgendes:
Es gibt aber auch Beispiele, in denen die Kinder die latente Unzufriedenheit merken. Das sind dann diejenigen, die sich überanpassen und alles tun um positive Stimmung zu verbreiten. Kann belastend sein für Kinder -
Auch dein ExAM handelt nach seinem inneren Script. Und wir Menschen tendieren dazu „alte Scripte“ ( zB aus unserer Herkunftsfamilie) unbewusst später zu wiederholen in der irrigen Annahme, es dann „ neu schreiben zu können“.
Vielleicht war dein EXAm ja so ein Kind, wie du es in deinem Beispiel beschreibst. Jmd, der sich als Kind überanpassen musste, weil es erforderlich war. Oder weil sein Vater zB die Familie früh verlassen hat/ oder oder.
Diese Menschen sind nicht selten in ihrem späteren Leben überangepasst um sich oder anderen beweisen zu können, dass sie in der Lage sind es „ besser zu machen“ und auch besser zu sein. Du schilderst ihn so, dass „ Haus/ Familie/ Karriere/ heile Welt“ ihm wohl das Wichtigste sind. Die Kehrseite dieser Medaille ist aber „ Es ist egal, wie es MIR geht, anderes und Andere sind wichtiger ( nämlich das perfekte Bild/ die Bedürfnisse Anderer/wie Andere einen sehen usw).
Und dies kann langfristig dazu führen, dass man den Kontakt zu einem Teil des eigenen Selbst verliert. Und dann kommt nicht selten der Punkt, an dem man schleichend die Haltung entwickelt, es aber doch eigentlich verdient zu haben, sich ab und an mal wieder selbst spüren zu dürfen und von da ist es oft nicht mehr weit bis zum „Grenzübertritt“ den man sich dann selbst mal erlaubt (hier meine ich emotionale und/ oder körperliche Kontakte mit Anderen). Da fühlt man sich punktuell frei und in Kontakt mit dem Anteil, der sonst einbetoniert bleiben muss.
Und dein ExAM scheint ja schon bevor ihr euch kanntet, diese Art des Grenzübertritts als Ventil genutzt zu haben obwohl es nur „einmaliges“ war.

Liebe Anne, möchte die Art und Weise wie dein ExAM euren Kontakt gehändelt hat, mitnichten schönreden und ich weiss auch nicht, ob meine Gedanken zutreffen. Aber sie sind ein Erklärungsansatz und ich glaube, es könnte dir in deiner aktuellen Gefühlslage helfen dir zu vergegenwärtigen, dass auch er ein inneres Script hat und unbewusst danach handelt. Sicher liegt da einiges im Argen bei ihm. Es geht hier nicht darum, dass du Verständnis dafür aufbringen sollst, sondern eher darum, dass du in die Akzeptanz kommst, sein Script nicht für ihn ändern zu können, denn das kann helfen, dich wegzuführen von diesem absolut verletzenden Gefühl wissentlich benutzt und missbraucht worden zu sein.
 
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Anne12

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Liebe Scarlet,
Gerne komme ich auf die Stellen zurück, die nicht ganz passen an deiner sehr ausführlichen Beschreibung seines Verhaltens.

Er hat dir also erst die SS mitgeteilt, als die ersten 13 SSWochen bereits um waren und als er seinen Arbeitsplatz wechselte?
Jein. Die 13 Wochen waren vorher durch. Er sagte es aber erst nachdem er den Arbeitsplatz wechselte.

Das Geständnis vielleicht, weil er sich vorgenommen hatte, die Tür nicht nur zu schließen, sondern sie abzuschließen.
Das war es irgendwie nicht. Ich habe sehr extrem reagiert darauf und habe ihn gefragt was er mir damit jetzt sagen will. Ich habe das aufgefasst als wegschieben (wie du es beschrieben hast). Habe mich nicht mehr gemeldet. Dann kam Tage später er an und versuchte sich langsam anzunähern. Und da kam von ihm (!) der Vorschlag das weiterzuführen. Später konfrontierte ich ihn damit, was das sollte. Dann hat er die andere Seite angenommen, ich wäre ja nicht gegangen zu dem Zeitpunkt.
Vielleicht hat er an dieser Stelle von dir auch insgeheim erhofft, dass du offen dein Unverständnis und deinen Unmut über sein Verhalten kundtust, und so der emotionale Abschied für dich aber auch gleichzeitig für ihn leichter wird
Hatte ich ja getan. Dieses Telefonat habe ich ihn alles geheißen und er hat meine moralischen Vorstellungen ungefiltert abbekommen. Und sie Absatz darüber was passierte. Hier wurde mir noch frech gesagt, dass er die SS ja gar nicht sieht. Später meinte er dazu, dass ihm das erst mit der Geburt bewusst wurde.

Er hatte dir ja auch „ Freundschaft“ angeboten, was man zwar als Versuch dich im Orbit zu halten deuten könnte aber für mein Empfinden lässt es auch Rückschlüsse darauf zu, dass auch hier sein schlechtes Gewissen dich alternativlos fallen zu lassen ihn dazu bewogen haben könnte, es für ihn/ dich mit dem Freundschaftsangebot „ smooth“ auslaufen zu lassen.
Dieses Angebot kam erst beim letzten Beenden von seiner Seite aus. Also zuletzt als sich sein Gewissen gemeldet hatte.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er das dir so schwammig beschrieben hat, oder ob es hier um deine eigene Beschreibung seiner Aussage geht
Das ist meine Umschreibung. Die Infos sind aus verschiedenen Gesprächen als wir keinen Streit hatten. Er hatte nämlich nicht verstanden, warum sich alles so entwickelt hat, wie es kam. Auch von seiner Seite aus.
Dieser Mann denkt in Dimensionen von „gut und schlecht, schuldig sein und nichts wert sein
Interessant, könnte passen. Beschönigung war sein Meisterwerk. Auch wenn ich die Wahrheit ausgesprochen habe wollte er das nie so genau haben, sondern fand seine eigene schön dargestellte Wahrheit.
nennst es an einer Stelle „ persönliche Historie
Das meinte ich nicht mit meiner Historie. Mit diesem Ausdruck meinte ich meine Erfahrungen mit Männern.
Vielleicht war dein EXAm ja so ein Kind, wie du es in deinem Beispiel beschreibst. Jmd, der sich als Kind überanpassen musste, weil es erforderlich war. Oder weil sein Vater zB die Familie früh verlassen hat/ oder oder.
Hier muss ich leider das Gegenteil behaupten. Ich weiß aus Erzählungen, dass er alles andere als angepasst war und der Vater die Familie nicht verlassen hat. Das war nur ein Beispiel von mir (ich hatte jemand anderen im Kopf dabei).
Diese Menschen sind nicht selten in ihrem späteren Leben überangepasst um sich oder anderen beweisen zu können, dass sie in der Lage sind es „ besser zu machen“ und auch besser zu sein.
Hier triffst du aber wieder den Nagel auf den Kopf. Wurde erörtert.
Und dies kann langfristig dazu führen, dass man den Kontakt zu einem Teil des eigenen Selbst verliert. Und dann kommt nicht selten der Punkt, an dem man schleichend die Haltung entwickelt, es aber doch eigentlich verdient zu haben, sich ab und an mal wieder selbst spüren zu dürfen und von da ist es oft nicht mehr weit bis zum „Grenzübertritt“ den man sich dann selbst mal erlaubt (hier meine ich emotionale und/ oder körperliche Kontakte mit Anderen). Da fühlt man sich punktuell frei und in Kontakt mit dem Anteil, der sonst einbetoniert bleiben muss.
Hier finde jedenfalls ich mich wieder. Ob es auf ihn zutrifft….kann ich nicht 100% einschätzen, ist aber durchaus denkbar. Danke für diesen wertvollen Hinweis!
Aber sie sind ein Erklärungsansatz und ich glaube, es könnte dir in deiner aktuellen Gefühlslage helfen dir zu vergegenwärtigen, dass auch er ein inneres Script hat und unbewusst danach handelt. Sicher liegt da einiges im Argen bei ihm
Das ist auch ein guter Hinweis. Danke dafür. Ich versuche mir das vor Augen zu führen.
denn das kann helfen, dich wegzuführen von diesem absolut verletzenden Gefühl wissentlich benutzt und missbraucht worden zu sein.
Ich fürchte, das wird mir nicht leicht fallen. Warum ich daran Zweifel? Dazu lasse ich dir gerne eine PN da. Denn den Inhalt dessen möchte ich hier nicht preisgeben.
 

Anne12

Aktives Mitglied
Registriert
29 Jan. 2024
Beiträge
220
Hallo,

Da bin ich wieder nach knapp einem Monat.

Es gibt auch weiterhin nichts zu berichten. Ich bin weiterhin aus dem Spiel genommen. Vielleicht spielt ja jemand Schach von euch lieben - dort würde man wohl sagen „Schach matt“.

Nach langer Zeit der Rätsel, warum er nicht mehr im Chat bei der Arbeit online war habe ich es gelöst. Er war 6 Wochen nicht bei der Arbeit. Aber keine Ahnung ob Urlaub oder was auch immer.

In dieser Zeit ging es mir einigermaßen gut. Natürlich mit viel Auf und Ab. Aber ich war stabil, habe mich um meine Pläne mit meinem EM gekümmert und viel Zeit mit ihm verbracht. Beruflich habe ich mich für eine interessante Ausschreibung beworben. Urlaube sind geplant worden, ohne darüber nachzudenken, ob das dazu führt, dass ich wenn er mich gerne wieder sehen wollte, lange nichts möglich wäre. Insofern kann ich stolz auf mich sein - ich bin ein Stück weiter gekommen, zu mir selbst.

Mit dieser Woche bin ich auf einer Schulung den ganzen April und anschließend im Urlaub. ExAM ist in der Woche zurück bei der Arbeit. Offenbar allerdings nicht mehr im Ansatz so beschäftigt wie vor Monaten noch. Ich habe ihn weiter im Chat blockiert. Er sieht mich nun also seit Ende Januar dauerhaft offline. Keine Wasserstandzeichen oder was auch immer.

Im Moment tut es mir verdammt weh, dass ich wie eine Spielfigur ohne mit der Wimper zu zucken so entsorgt wurde. Ich habe wohl mal wieder ein Tief erreicht. Und ich vermisse ihn leider immer noch so sehr. Ich verstehe mich selbst nicht. Aber das ist wohl rational nicht zu erklären. Ich liebe ihn wohl wirklich, ich falle immer wieder zurück. Auch heute noch vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn denke. Nicht so ununterbrochen, wie ich es früher gemacht habe, aber der Schmerz sitzt weiter tief in mir drin.
Und zwar so tief, dass ich mich mittlerweile, aus Angst davor wieder und wieder zurückgewiesen zu werden, gar nicht mehr bei ihm melden könnte, obwohl ich dies gerne würde. Die ganzen Verletzungen, die genau meine Person so triggert, lassen es nicht zu. Er hat mehrfach in mir das Schema bedient, dass ich nicht gut genug bin.
Nicht gut genug für ihn….
Dass ich unbedeutend bin und es unbedeutend ist, was ich tue. Ganz schlimm bei der Arbeit.

Da ich mir relativ sicher bin, dass ihn die selben Glaubenssätze triggern, wünsche ich mir gerade, dass er dieses Gefühl im Moment ebenfalls empfinden kann, da es bei der Arbeit so viel ruhiger geworden ist. Das ist sicher nicht meine Glanzseite, mir das zu wünschen. Aber wünschen wir uns nicht alle ein wenig, dass beim AM nicht alles glatt läuft? Bitte fangt mich ein und holt mich auf den Boden der Tatsachen, wenn ich damit über das Ziel hinausschieße.

Und dann würde mich sehr interessieren, ob er Zuhause einfach so weitermachen konnte wie wenn es mich nicht gegeben hätte. Oder ob er nicht doch ab und zu an mich denkt und wie es gewesen wäre, wenn er den Mut aufgebracht hätte zu seinen Gefühlen zu stehen….

Anne
 

Anne12

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Ein weiterer Tagebucheintrag von mir…

Die letzte Zeit dreht sich mein Kopf wieder mehr und mehr um ihn. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht ihm eine Karte zu senden für ein Ereignis an dem er vermutlich teilnehmen wird. Ob er das wirklich macht weiß ich allerdings nicht.

Einerseits erhoffe ich mir dadurch wieder Kontakt zu ihm herzustellen, weil er mir so sehr fehlt. Ob es sich hier um meine Sucht/Verlustangst handelt? Ich bin mir nicht sicher…nach diesen vielen Monaten. Andererseits habe ich extreme Angst wieder durch sein wegstoßen verletzt zu werden. Ich mache mir viele Gedanken darüber, ob ich das nochmal ertrage. Da er mir sowieso nie die Wahrheit sagen würde sind diese Ängste auch nicht so leicht auszuschließen. Er kennt meine verletzlichen Punkte (schon aus meiner Kindheit) und trifft zielsicher.
Ich habe vor kurzem mit Wolfgang gesprochen. Wir konnten auf meine Ängste eingehen und meine inneren Glaubenssätze. Er bestätigte mich darin, dass ich mit meinen Schlussfolgerungen bzgl seiner Gefühle nicht ganz falsch liege. Natürlich können wir alle nicht in seinen Kopf sehen.
Und dennoch bleibe ich unsicher, ob AM es nicht doch so gemeint haben kann. Dabei komme ich mir dann ziemlich naiv vor. Wie ich nur auf die Idee kommen konnte, die Gefühlswelt eines anderen Menschen denke besser einschätzen zu können als er selbst. Und es macht mich traurig, dass ich mich so darin verloren habe. Wolfgang bestärkte mich darin ihm die Karte zu senden, um rauszufinden wie es um die Beziehung zur EF steht. Und ich habe Angst vor der Gewissheit, dass die beiden ein Herz und eine Seele sind. Wenn er mich ebenfalls vermissen würde, würde er sich melden - denke ich mir. Schließlich hat er ganz gebrochen.
Oft wünsche ich mir, wir würden uns zufällig über den Weg laufen. Aber das ist leider nicht der Fall - und das weiß er und nutzt es zu seinem Vorteil.

Ich sehe nur, dass er nach der langen Zeit frei zwei Wochen ins Büro musste und nun schon wieder eine ganze Woche von Zuhause aus gearbeitet hat. Bin ich die einzige, die einen gewissen Fluchtreflex da rein interpretiert? Die Arbeit ist wohl weniger geworden bei ihm. Das wäre also die Möglichkeit, dass der Kopf mit emotionalen Dingen beschäftigt sein kann - aber nicht im Home Office….

Ob ich meinen Mut finden werde und die Karte schreibe? Dazu bleiben mir noch einige Wochen.
 

Seele

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Liebe Anne, nach deinem traurigen Text frage ich mich, wie sieht es bei dir mit schönen Erfolgsmomenten in deinem Leben aus. Gibt es das ein oder andere?

Von zu Hause aus zu arbeiten kann aus vielen Gründe sein. Ich denke eine Interpretation ohne Fakten wäre hier kein guter Weg. Es dreht nur weiter in den tiefen Sog rein. Ich finde die Kostenersparnis Sprit/Verschleiß/mehr Zeit sehr vorteilhaft.
 

Anne12

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wie sieht es bei dir mit schönen Erfolgsmomenten in deinem Leben aus. Gibt es das ein oder andere?
Liebe Seele,

Die gibt es schon. Gibt es die nicht in jedem Leben?

Ich finde die Kostenersparnis Sprit/Verschleiß/mehr Zeit sehr vorteilhaft.
Das ist eine Art der Erklärung. Ich weiß jedoch, dass es Zeiten gab in denen er sehr wohl gerne längere Wege zur Arbeit auf sich genommen hat. Kostenersparnis war damals kein Argument. Mehr Zeit beinhaltet meine Überlegung ja.
 

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